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Geschrieben habe ich den Text vor etwa 40 Jahren angeregt durch die Lektüre von Ludwig Klages. Wenn es interessiert, folgen weitere Definitionen in diesem Thread

Vernunft ist soviel wie Urteilsvermögen. Sie liegt richtigem Urteilen (aus dem sich richtiges Handeln ergeben kann) zugrunde, steht also in Zusammenhang zur Wahrheit.

Der Mensch besitzt Vernunft durch die Gegenwärtigkeit des Geistes als dem Ursprungsort der erfassenden Akte (im weiteren Sinne). Dureh die Vernunft kommt das vernunftbegabte Wesen, das menschliche Ich, zu allgemeinverbindlichen Begriffen. (Der Geist urteilt, das Leben erlebt.)

Das in der Auffassung Erkannte wird dadurch zur unverbrüchlichen Norm erhoben; die Findung wird so zum geistigen Eigentum. Die Vernunft ist - zusammengefasst gesagt - die aktive Seite der geistigen Fähigkeit, während der Geist im Auffassen genötigt wird, dh passiv ist. Sie befähigt zu geistigen Willensakten und ist insofern
zuzuordnen den Triebfedern der geistigen Selbstbehauptung.

Zu unterscheiden sind :

Theoretische Vernünftigkeit (Sachlichkeit). Sie bedient sich der Sprache des richtigen Urteils; Voraussetzung ist Wirklichkeitssinn! Sie orientiert sich am Identitätsprinzip (Vermeidung des logischen Widerspruchs).
Ihr Gegensatz ist Wundergläubigkeit.

Die ästhetische Vernünftigkeit bevorzugt Gleichform, Regel, Vereinfachung, Stil. Die Welt wird damit für das Ich übersichtlich. Darin drückt sich die Ichbehauptung aus.
Gegensatz: Verworrenheit, Gegenpol: Gestaltung!

Die ethische Vernünftigkeit ist Willensvernunft. Darunter fallen Wille zur Gleichheit der Person vor dem Prinzip des Ichs, Würde des Mensrchen, Gehorsam, Gewissen, Recht, Selbstbeherrschung, Mäßigung, Selbstüberwindung, Selbstverleugnung.
Das Extrem ist der völlig ehtseelte Mensch.

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Tag der Veröffentlichung: 23.02.2011

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