Sie haben gerade Ihrer Partnerin ein „Schlaf gut, Schatz“ gewünscht, Sie drehen sich um und denken daran gleich einzuschlafen. Sie wollen schlafen, natürlich, können aber nicht. Sie warten sehnsüchtig auf den Schlaf, er kommt aber nicht. Vielleicht ist die Seite auf der Sie liegen, doch nicht die Richtige, Sie drehen sich um, Sie beobachten sich selbst und Ihre Gedanken, und verscheuchen dadurch den Schlaf. Sie hören die Turmuhr der Kirche aus der Nähe und denken, “was, es ist schon ein Uhr“ und Sie sind doch heute besonders früh ins Bett gegangen, weil Sie Morgen sehr früh raus müssen.
Was hat der Chef eigentlich mit der Andeutung heute gemeint? In letzter Zeit haben Sie das Gefühl, dass er manchmal etwas zynisch ist? Auch Ihr Kollege schaut Sie manchmal so geringschätzig von der Seite an. Ihnen gehen alle möglichen Gedanken zum Projekt A durch den Kopf. Verdammt, so werde ich nie einschlafen. Sie stehen auf, holen sich ein Glas Wasser. Sie legen sich wieder ins Bett. Wechseln noch die Bettdecke, vielleicht ist es doch zu warm/ zu kalt oder ähnliches. Ich muss schlafen, verdammt. Und schließlich greifen Sie jetzt doch zu Schlaftabletten.
Schlafen zu wollen bedeutet, wie es Dubois beschrieben hat: „Nach der Taube zu greifen und in dem Moment, wenn man glaubt sie zu haben, fliegt sie weg!“
Es ist 6 Uhr der Wecker klingelt. Sie sind todmüde und brauchen zuerst mal einen starken Kaffee, dass Sie hoch kommen. In Millionen von Betten im ganzen Land, spielt sich das jede Nacht ab.
Sie können es ändern, ohne Schlaftabletten mit Selbsthypnose.
Ich freue mich, dass Sie dabei sind
Horst Tabler
Lt. DAK Gesundheitsreport von 2017 leiden 80 % der Erwerbstätigen an Schlafstörungen. Es geht dabei um Probleme beim Ein- und Durchschlafen.
Seit 2010 sind die Schlafstörungen bei Berufstätigen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren um 66 Prozent angestiegen. Das zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport „Deutschland schläft schlecht – ein unterschätztes Problem“.
Nach der repräsentativen Studie fühlen sich derzeit 80 Prozent der Arbeitnehmer betroffen. Hochgerechnet auf die Bevölkerung sind das etwa 34 Millionen Menschen. Unter der besonders schweren Schlafstörung, man spricht auch von Insomnie (bzw. Hyposomnie) leidet jeder zehnte Arbeitnehmer.
Seit 2010 gab es hier einen Anstieg von 60 Prozent. Insgesamt lassen sich nur wenige Betroffene ärztlich behandeln. Und nur eine Minderheit meldet sich beim Arbeitgeber krank. Für Unternehmen bedeutet das: Fast die Hälfte der Erwerbstätigen ist bei der Arbeit müde (43 Prozent). Etwa ein Drittel (31 Prozent) ist regelmäßig erschöpft. Im Vergleich zu 2010 schlucken heute fast doppelt so viele Erwerbstätige Schlafmittel.
Die DAK-Analyse zeigt, dass sich dieser Trend auch bei den Krankmeldungen auswirkt. Die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen stiegen um rund 70 Prozent auf jetzt 3,86 Tage je 100 Versicherte. Eine Krankschreibung dauerte im Schnitt 10,9 Tage. Ein hoher wirtschaftlicher Schaden für die Wirtschaft.
Die große Mehrheit versucht allein mit den Schlafproblemen zurechtzukommen und geht nicht zum Arzt. Lediglich 4,8 Prozent der Erwerbstätigen waren im vergangenen Jahr deswegen in den Praxen. Selbst Erwerbstätige mit der schweren Schlafstörung Insomnie gehen meist nicht zum Arzt: 70 Prozent!!!! von ihnen lassen sich nicht behandeln.
Diese Menschen stehen völlig übernächtigt an Maschinen, fahren einen Bus oder eine Tram, bringen sie mit dem nächsten Flugzeug als Pilot in den Urlaub oder es ist einer der vielen Pendler, die oft mit dem Auto jeden Morgen auf unseren Straßen unterwegs sind. Es kann also sein, dass der, der Ihnen gerade entgegenkommt sich nur mühsam zwingt, die Augen offen zu halten.
Auf deutschen Straßen sterben mehr als doppelt so viele Menschen durch Einschlafen wie durch Alkohol. Schuld ist der Sekundenschlaf – denn das kurze Einnicken verursacht besonders schwere Unfälle.
Bericht aus den Lübecker Nachrichten vom 5.8.2018.
Bei einem Unfall auf der A 24 in der Nähe von Wittenburg ist am Freitagabend ein Sachschaden von rund 20.000 Euro entstanden. Dabei wurden auch 2 Pferde verletzt. Grund war ein Auffahrunfall. Lt. Polizeibericht fiel ein 19jähriger Fahrer eines Kleintransportes in den Sekundenschlaf und fuhr ungebremst in ein vor ihm fahrendes Gespann aus Pkw und Pferdeanhänger. Durch den Zusammenstoß geriet das Gespann ins Schleudern und der Anhänger riss ab. Am PKW des Pferdehalters entstand Totalschaden, seine Pferde wurden leicht verletzt. Die Autobahn musste für zwei Stunden voll gesperrt werden.
Oft sind es LKW -Fahrer, die übermüdet sind und dann am Steuer einnicken und in das Stauende rasen. Experten vermuten, dass Sekundenschlaf dabei beteiligt ist.
Übrigens: Einschlafen am Steuer ist eine Straftat. Schläfrigkeitsunfälle sind oft die schwersten Unfälle, so ein Experte vom ADAC.
Schlaf besteht aus verschiedenen Phasen, bei denen im Körper zahlreiche Verarbeitungsprozesse stattfinden.
Während Sie schlafen, verarbeitet Ihr Gehirn alles, was am Tag erlebt und gelernt wurde. Neue Lernerfahrungen werden in der Nacht unbewusst noch einmal wiederholt, sortiert, geordnet und anschließend fest im Langzeitgedächtnis gespeichert.
Auch unser Körper regeneriert im Schlaf. Schlafmangel und Schlafstörungen dagegen schwächen das Immunsystem und können zu Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, aber auch zu psychischen Problemen wie Depressionen und Angststörungen führen. Erholsamer, gesunder Schlaf ist gekennzeichnet durch die ungestörte Abfolge der verschiedenen Schlafphasen, in denen der Schläfer körperliche wie auch geistige Erholung erhält.
Es gibt fünf verschiedene Schlafphasen, die sich in der Nacht mehrmals wiederholen. Zur einfacheren Unterscheidung genügt die Differenzierung der folgenden drei Phasen, die zusammengenommen einen Schlafzyklus von etwa 90 Minuten ergeben.
Man kann sich den Schlaf wie eine Art Treppe vorstellen. Jede Treppenstufe entspricht dabei einem Schlafstadium.
Die Leichtschlafphase
Die Leichtschlafphase– auch oberflächlicher Schlaf genannt – beginnt unmittelbar nach dem Einschlafen.
Diese Leichtschlafphase markiert den Beginn des Schlafs. Die Muskeln entspannen sich und die Übergangsphase zu den erholsamen Phasen des Schlafes beginnt. Rund die Hälfte der Schlafzeit verbringt der Mensch in der Einschlafphase sowie in der anschließenden Phase oberflächlichen Schlafes. Sie müssen sich also nicht wundern, wenn Sie manchmal das Gefühl haben, nicht TIEF geschlafen zu haben.
Früher ging man davon aus, dass nur der Tiefschlaf und der REM Schlaf für das Verankern von Erinnerungsinhalten wichtig sind. Inzwischen weiß man, dass auch die Leichtschlafphase für das Verarbeiten von Informationen wichtig ist. Jeder Schüler kennt die Empfehlung „Wenn Du etwas behalten willst, dann direkt vor dem Zubettgehen durcharbeiten und den Zettel unter das Kopfkissen legen!“
Tiefschlafphase
Nach einer Leichtschlafphase folgt die Phase des mitteltiefen Schlafes, die wiederum zur Tiefschlafphase führt. Diese Tiefschlafphase wird auch als Non-REM-Phase bezeichnet, da in diesem Schlafstadium kaum Augenbewegung stattfinden. Der Körper schaltet sich langsam auf “Standby”: Die Körpertemperatur und der Blutdruck sinken, die Atemfrequenz und der Herzschlag verlangsamen sich.
Man spricht vom Tiefschlaf, da der Schläfer nun sehr schwer aufzuwecken ist. Diese Phase des Schlafes ist besonders ausschlaggebend für einen erholsamen Schlaf. Zu Beginn der Nacht haben die Schlafzyklen einen hohen Tiefschlaf-Anteil, der aber im Laufe der Nacht abnimmt. Deshalb ist der Schlaf vor 24 Uhr, wie man landläufig sagt, so wichtig. Auf die Tiefschlafphase folgt wieder eine Phase leichteren Schlafs.
Die Traumschlafphase
Nach einer Leichtschlafphase fällt man in den
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Competence Consulting Ltd. Oxford
Bildmaterialien: Competence Consulting Ltd. Oxford
Tag der Veröffentlichung: 13.08.2018
ISBN: 978-3-7438-7779-5
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses kleine ebook ist meinem Kater Boris gewidmet, der leider schon im Mäusehimmel weilt. Er war ein Bote von Hypnos dem Gott des Schlafes, egal wo, egal wann, egal wie , er schlief seelig.