Zwei Schüler, ein Ort und ein gemeinsames Ziel, der Sieg beim Tanzwettbewerb der "Just Dance" Akademie.
Und wie der Name schon sagt ist diese Akademie eine ganz besondere, hier werden Tanzbegeisterte Menschen gefördert und ihre Träume könnten, mit viel Ergeiz, in Erfüllung gehen.
So träumt auch der schüchterne Josh davon auf der Bühne im Rampenlicht zu stehen, die Zuschauer würden nur Augen für ihn haben und nach gelungenem tanzen zujubeln.
Schon oft wollte er seinen Eltern, Mitschülern und vor allem sich selbst beweisen das er aus sich herauskommen kann. Mit sinnlichen Bewegungen, zu einem Tanz vereint, hat er das auch vor. Doch was wie will ein durchschnittlicher, schüchterner Tänzer es denn überhaupt schaffen?
Die Semester sind fast vorbei, nur noch 2 Stück standen vor Josh und am Ende der Semester wird die große Tanzaufführung sein, also ein ganzes Jahr blieb dem Jungen übrig, in seinen Augen ist sein großer Traum, auch einfach nur ein Traum...
"Hey pass doch mal auf Mann..." kam es rüpelhaft und vor allem knurrend von dem Jungen mit dem Josh gerade zusammengestoßen war. Josh´s Schulbücher und Blätter flogen durch die Luft und der Junge landete mit seinem Hintern auf den kalten und harten Fliesen.
"T..tut mir leid..." murmelte der Kleinere total verschüchtert, wenn das überhaupt noch ging. "Kauf dir eine Brille wenn du nicht siehst wo du lang läufst!" Mark, so hieß der Andere, kickte die Schulbücher von Josh die Treppen hinunter und wirklich jeder der in der Nähe gestanden und das Schauspiel gesehen hatte, brach in schallendes Gelächter aus.
Wieder ein Tag an dem Josh lieber nicht hier gewesen wäre.
Aber Glück hatte er, Mark ging seines Weges, ließ aber noch ein "Freak" erklingen und verschwand im Klassenzimmer wo auch Josh hin musste. Das er ein Freak ist weiß der Junge auch selbst, wirklich jeder aus seiner Kindheit hatte das mindestens schon einmal verläuten lassen und auch sonst, in der Schule, war er der Erste der auf der Mobbingliste stand....und das ganz oben.
Wenigstens ein was wo Josh sagen konnte das er der Beste war.
Die Treppen hinunter hastend und sich dabei die rechte Pobacke vor Schmerz wegstreichelnd wurde er diesmal von jemand ganz anderem beobachtet.
"Du scheinst immer noch kein Rückrat zu besitzen." erschrocken drehte sich der Angesprochene um und erkannte Dave. Mit verschränkten Armen und mit blauen Augen sah er Josh an und schüttelte schlussendlich missmutig den Kopf.
"Kein Wunder wieso dich jeder als Freak bezeichnet schon einmal darüber nachgedacht?" aber nicht auch nur eine Antwort abwartend lief auch Dave an dem unschuldigen Jungen vorbei. Dave ist jemand der wirklich immer zu spät kommt, der aber, nicht so wie Josh, Freunde hatte. Eigentlich ist Dave nur hier auf dieser Akademie weil es seine Eltern gewollt hatten. Hier soll er Disziplin und Mitgefühl erlangen, ob nun durch guten Umgang mit anderen Mitschülern oder durch das Tanzen selbst war den Eltern egal.
Wer weiß vielleicht wollen sie auch nur Ruhe vor ihrem arroganten und hochnäsigen Sohn.
Als nun auch die letzten losen Blätter unachtsam in den Hefter gesteckt worden waren, konnte nun auch Josh am Unterricht teilnehmen und musste tatsache Nachsitzen weil er nicht pünktlich zum Unterricht erschienen war. Mark der in die gleiche Klasse wie Josh ging lachte Josh, wie so oft aus und kaum lachte Mark, lachte die ganze Klasse. Alle außer einer, Dave. Dieser sah ihn noch nicht einmal an, er sah aus dem Fenster, den Blick in die Ferne gerichtet.
Zu allem Überfluss des ganzen Tages wollte sein Klassenlehrer Herr Pienkoss mit ihm reden. "Achja bevor ich es vergesse, Dave? Ich will dich nach dem Unterricht auch nochmal sprechen, nicht vergessen!" und dann ging es weiter im Unterrichtsstoff, heute nahmen sie die Geschichte des Tangos durch.
Wie man sieht lernt man hier nicht nur die Tänze, sondern auch deren Bedeutung, die Schüler sehen hinter der einzelnen Tanzstile und werden Zeuge ihrer Geschichte und Wandlung von Früher zu Heute.
Und es wurde eine sehr lange Rede...
„Seine genauen Ursprünge liegen im Dunkeln. Die Geschichtsschreiber wissen nur, dass der Tango in den 1880er Jahren in Buenos Aires entstanden ist. Buenos Aires war die Stadt der Sehnsucht vieler europäischer Einwanderer. Viele stammten aus den unteren Bevölkerungsschichten. Sie wurden von den arrabales, den Vororten der argentinischen Hauptstadt aufgenommen. Sie kamen ohne ihre Familie und Frauen. Die Cafés und Bordelle halfen ihnen, ihre Einsamkeit zu vergessen. Die Männer vertrieben sich die Zeit mit Prostituierten und Kellnerinnen, sie tanzten mit ihnen. Der Tanz war leidenschaftlich und aggressiv, von Verzweiflung und Verlangen getragen.
Kleine Bands begannen zu diesem Tanz, den man als den Urtango bezeichnen kann, Melodien zu spielen. Diese Musikstücke wurden von den afrikanischen Candombe-Trommeln, spanischen und italienischen Liedern sowie den Milonga-Liedern der Pampa beeinflusst. Gesang kam hinzu, der von den neuen Erfahrungen der Einwanderer in der Großstadt und von dem in der alten Welt zurückgelassenen Leben handelte. Es war ein wehmütiger Gesang. Die Tango-Lieder erzählten von Gefühlen, vom Leben im Stadtviertel, vom Betrug an den Frauen sowie von den Müttern.
Der Tango war in der gehobenen Gesellschaft verpönt, weil er als vulgär angesehen wurde. Doch natürlich gab es junge Männer, die der Oberschicht angehörten und sich nicht an Verbote hielten. Sie lernten den Tango tanzen und trugen ihn nach Paris. Dort entwickelte sich der Tango zum Kulttanz. Man tanzte ihn in den Bars und Cafés in Europa, die, sagen wir, zu jener Zeit „in“ waren. Der Tango galt als Tanz, der menschliches Verlangen ausdrückte. Von Europa schwappte die Tangowelle in die USA. 1913 wurde zum Jahr des Tango: der Tango – weiterentwickelt und gesellschaftsfähig und kehrte dann nach Buenos Aires zurück.“ Der Mann sprach ohne Punkt und Komma und man merkte das jeder Lehrer der hier auf dieser Akademie lehrt das auch mit Leidenschaft macht.
Die Zeiger der Uhr rückten immer mehr auf die 12 und die 3 und kaum erhallte das helle klingeln der Akademieglocken, sprangen wie von der Tarantel gestochen alle Schüler auf. Jeder wollte der erste sein, endlich nach Hause, wobei einige sicher einen der vielen Tanzräume aufsuchen wollen.
Den Frust von der Seele tanzen, das wollte nun auch Josh, aber das Gespräch mit seinem Lehrer stand noch immer bevor. Er und Dave, ein kurzer Blick zu ihm, doch dieser war schon an Josh´s Platz vorbei und zum Lehrer gelaufen.
"Was gibt es denn?" war die einzigste Frage die er stellte und sein Ton verriet das Dave keine Lust hatte weiterhin seine freie Zeit mit Unwichtigkeiten zu vergeuden.
Das Herz von Josh wurde im 100kg schwerer und am liebsten würde er wegrennen, aus dem Raum raus, einfach nur weg!
"Ja Geduld Dave, ich will das mit dir und Josh besprechen." so beeilte sich der Junge mit den Rotbraunem Haar. Sein Haar glich der Farbe der Kastanien, die frisch aus ihrer Hülse herausspringen, wenn sie mit hoher Geschwindigkeit auf dem Boden aufprallen und aufplatzen. Dann war auch er endlich vorne angekommen.
"So jetzt wo wir nun alle beisammen sind, ihr beide wisst das der Tanzwettbewerb bald vor der Tür steht. Und ihr wisst auch das bei diesem Wettbewerb nur Duos antreten, das bedeutet das sich zwei Partner zusammenfinden müssen." Das weiß ich." kam es spitz von Dave. "Nun wir haben das Problem das alle Mädchen schon mit jeweils einem Jungen vergeben sind und nur ihr zwei seid übrig geblieben." ein schnalzen von Dave unterbrach Herrn Pienkoss in seiner Rede. "Wir müssen zusammen tanzen, sagen sie es doch einfach!" Josh konnte dem Ganzen nur als Zuschauer fungieren, er wollte sich keineswegs in dieses Gespräch hineinhängen.
"Nun du hast es erfasst Dave, es tut mir leid euch das sagen zu müssen, aber ich denke ihr bekommt das hin. Ihr müsst ja nur bis nach dem Wettbewerb miteinander auskommen." dabei sah Herr Pienkoss mit traurigem Blick zu Josh, anscheinend weiß wirklich Jeder das er das Opfer war und wahrscheinlich auch immer bleiben wird.
"Wenn es denn sein muss." nüchtern wie immer war die Reaktion von Dave, er hatte sich wirklich sehr verändert und kaum war das Gespräch vorbei nahm er seinen Rucksack und verschwand...
Und Josh, der stand wie ein begossener Pudel da und wusste nicht ob das eben Geschehene gut oder schlecht zu deuten war. "Josh, gib dein bestes, ich weiß du kannst die Tänze und Dave bekommst du auch noch dazu das er dich als seinen Tanzpartner akzeptiert." So hoffnungsvoll wie Herr Pienkoss war Josh keinesfalls, doch sich dagegen wehren ging nicht, denn wenn er das täte, kann er ebenso gut die Akademie verlassen.
Mit gemischten Gefühlen verschlug es den Tänzer nach Hause, seine eigene Wohnung, na ja Mietwohnung, war sein einzigster Zufluchtsort.
Dave....und er....zusammen beim Wettbewerb, das bedeutet nach dem Unterricht üben, Zeit miteinander verbringen und das ein ganzes Jahr lang. So etwas hatte sich Josh zwar schon lange gewünscht, doch wusste er das es sehr viel Schweiß, Tränen und Fleiß bedeutet.
An diesem Abend machte sich Josh schnell fertig, Zähneputzen, duschen und Haare kämmen, ehe sein Bett nach ihm rief.
Ich liege zwar im Bett, aber an schlafen war gerade wenig zu denken.
So wie jetzt war es nicht immer gewesen, ich denke dabei an die Kindergartenzeit, die Sandkastenfreundschaft die mich und Dave zusammengeschweißt hatte. Ich weiß gar nicht wann meine Schüchternheit angefangen hat, doch schon damals, als 8 jähriger Junge konnte ich nicht einfach so auf die anderen Kinder im Sandkasten zugehen.
Die Angst verstoßen zu werden war damals sehr groß, ich kann auch nicht wirklich sagen wieso, denn ich empfand mich immer als einen ganz normalen Jungen.
Gut ich besaß nicht gerade viel Spielzeug und das neuste schon gar nicht, meine kleine Schaufel hatte einen so großen Riss gehabt das der Schaufelkopf immer zu Seite wegbrach und mein kleiner Plastikrechen, dessen Zacken schon zu einem dreiviertelsten abgebrochen waren. Und dennoch war ich damals zufrieden, doch auch da war die Verachtung der Kinder groß gewesen.
Es waren alles Kleinkinder von reicheren Eltern gewesen, das meine Eltern und ich in diesem Viertel überhaupt wohnen durften war Schande genug. Wir hatten vom Staat damals die Genehmigung erhalten dort einen Wohnungsgeldnachlass zu bekommen, sodass sie mir ein gutes Leben bieten können. Dafür war auf dem Konto Ebbe, Schulden häuften sich und das nötigste bekamen wir von Freunden, Verwandten oder der Altkleidersammlung und der Tafel.
Ein Schadfleck in der Gesellschaft, nicht gerne gesehen, aber dennoch mussten uns die anderen Familien akzeptieren. Im Gegenzug davon wurden wir, meine Eltern und ich, gemieden.
Mein Platz auf dem Spielplatz, wenn die anderen Kinder den Sandkasten besetzt hatten war die kleine Schaukel gewesen, es war eine zweier Schaukel, zwei Schaukelsitze nebeneinander doch neben mir ist immer niemand gewesen.
So schwang ich auch an diesem Tag ein wenig vor und zurück, nur so leicht das meine Haarsträhnen nach oben flatterten und in einem wirren Tanz wieder meine Wangen streichelten.
Ein Kichern entwich meinem Mund, das kitzelt. Sehnsüchtig seh ich zu den Anderen, sie lachten, schuppsten sich gegenseitig in den feinen Sand, bauten zusammen kleine Sanburgen und schaufelten Sand in die Förmchen, ein Fisch, ein Kuchen und ein kleines Männchen. Ein Lächeln umspielt mein Gesicht.
"Wer bist du denn?" eine zierliche, aber ernste Stimme drang an meine Ohren und leicht erschrocken sah ich neben mich. Ein anderer Junge, in meinem Alter hatte sich doch tatsächlich zu mir geselt! "Ich....ich bin Josh, ähm sitz ich vielleicht auf deinem Platz?" ein eindringlicher Blick saß in den blauen Augen des Schwarzhaarigen Jungen. "Nein wieso solltest du? Der Spielplatz ist doch für alle." und zum ersten Mal in meiner Kindheit, setzte sich ein anderes Kind auf den freien Platz neben mir.
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und Wärme drang in meine Wangen. "Was schaust du so?" verwirrt über meinen ungläubigen Blick sah mich der Andere abermals an.
"Nun ähm...ich bin sonst immer alleine weißt du...." ich muss wie der letzte Trottel dagesessen haben, aber der noch namenlose Junge fing an zu lächeln.
"Ach du bist der....ich komme nicht oft nach draußen, ich habe meine Eltern aber immer wieder über eine Familie reden hören, die sich hier eingenistet hat und das Kind der Eltern soll ganz arm dran sein." Das Gesicht meines Nachbarn wurde wieder ernst und erneut trafen sich unsere Blicke.
"Hmm so arm siehst du gar nicht aus, ist doch alles an dir dran und mehr oder weniger Spielzeug besitzt du doch auch." geschockt über das was ich da hörte, das über meine Eltern, doch als ich den Schwarzhaarigen so ansah, mussten wir beide plötzlich lächeln und kicherten zusammen. Es war schön, so unbeschwert zu sein. Ein wonniges Gefühl überkommt mich und ich fühle mich so frei.
Doch die Ruhe wurde getrübt, ein anderer Junge kam zu uns der mich mit einem wütenden Blick strafte. "Dave was machst du da? Du weißt doch wir sollen diesen Schmarotzern nicht trauen." so schnell wie die Worte aus dem Mund des Jungen kamen, landete ich mit meinem Hintern auf dem Kies der in einem Kreis um die Schaukel verteilt war. Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelte, doch ich zwang mich zur Ruhe, den Drang hier vor den beiden Jungen zu weinen, meine verletzte Seite zu zeigen versuchte ich weitesgehend zu vermeiden und ich entschied in jenem Augenblick davon zu laufen.
Ich rappel mich auf, der Dreck der an meinen Anziehsachen klebte war gerade mehr als uninteressant und meine dünnen Beine trugen mich rennend bis zu meiner Eingangstür. Noch bevor ich auf die rettende Klingel drücken konnte, packte mich eine Hand am Handgelenk und riss mich zu sich.
Wärme umfängt mich, schützende Arme legen sich um meinen schlacksigen Körper und ein beruhigendes Summen konnte ich vernehmen. "Dave...." ich hatte mir den Namen gemerkt und die Hitze drang zurück in meine Wangen, ich konnte nicht anders und ließ den Tränen nun freien Lauf..
"So ist es gut.....Josh....es tut mir leid...Mark kann sehr Eifersüchtig werden." mitgefühl, aber auch ein gewisser Klang von Schuld war zu vernehmen. Es blieb ruhig zwischen uns, ich immer noch in den Armen Dave´s, der wirklich sehr viel Geduld mitgebracht hatte, wir standen bestimmt eine viertel Stunde vor der Eingangstür bis ich endlich alles rausgelassen hatte.
"T...tut mir leid...ich hab dein Shirt...." es zeigte einen deutlichen, nassen Fleck, der nur durch meine Tränen dahinkommen konnte. Eine Antwort bekam ich nicht, doch dafür ein Lächeln, als ich wieder Abstand zwischen uns gewährleistet hatte und in sein Gesicht schauen konnte.
Wie ein Topmodel sah ich da sicher nicht aus, rotz an der Nase, nasse Augen und leicht zittrig, ich kann immer noch nicht glauben was Dave damals kurz darauf gefragt hatte...
"Wollen wir morgen etwas zusammen spielen?"
Meine Beine wackelten bedrohlich und mein Herz schien für eine zehntelsekunde aufhören zu schlagen, als die Worte nachdrücklich in meinen Gehörgang platz gefunden hatten.
"N...na klar!" so überschwänglich und hastig das aus meinem Mund kam, musste Dave lachen und drehte sich zum gehen um. "Ich wohne direkt gegenüber." er deutete zusätzlich nochmal mit seinem Zeigefinger auf sein Haus, als hätte er Angst gehabt das ich es sofort wieder vergesse.
Und dann war es soweit, unsere Wege trennten sich wieder, aber nur für ein paar Stunden. Zum ersten Mal kam ich glücklich nach Hause und ein tiefer Schlaf ergriff mich diese Nacht.
Der neue Tag begann für Josh mit Kopfschmerzen, anscheinend hatte er nicht nur im Traum geweint, sein leicht nasses Kissen war wohl Beweis genug, das ihm die Geschichten von früher immer noch sehr Nahe gingen.
Als ob er nicht schon genug Probleme hatte, ließ ihn seine Vergangenheit nicht los. Das Pochen in seinem Schädel wurde immer heftiger, konnte man nur hoffen das die gerade in den Mund gesteckte und mit Wasser heruntergespühlte Tablette ihm helfen wird die Kopfschmerzen zu bändigen.
So machte er sich frisch, vielleicht kann Josh so etwas von seinem Aussehen retten und kaschieren das sein Schädel drohte zu platzen. Einigermaßen gefiel der Braunhaarige sich auch und nickte sachte beim Blick im Spiegel.
Ein Seufzen entwich dem Tänzer als er an den heutigen Tag dachte, heute war der erste Tag mit Dave zusammen, seit seiner Kindheit war dies nicht mehr der Fall gewesen, obwohl ihre Freundschaft damals bis zur Regelschule gehalten hatte. Doch an die Vergangenheit wollte er nun nicht mehr denken, er musste nun wirklich los zur Akademie.
So machte er sich schnell auf den Weg, doch nicht ohne nochmal bei seinem Lieblingscafé vorbeizuschauen, gut es war auch das Einzigste in seiner Nähe, aber der Kaffee schmeckte da einfach am besten. Mal wieder war wenig los, für manche Menschen schien das frühe Aufstehen nicht auf ihrer To-Do-Liste stehen zu haben, so war der Latte Macchiato schnell gekauft. "Vielen Dank, einen schönen Tag noch." und nicht nur das man einen guten Kaffee bekam, ein Lächeln gab es obendrein noch dazu. So ging es Josh schon viel besser und er konnte seines Weges fortsetzen.
Außerhalb des Ladens, fielen dem Jungen die vielen Menschen auf, viele waren wohl gerade auf dem Weg zur Arbeit, einige Bürohengste waren unter ihnen, aber auch tüchtige Geschäftsfrauen waren vertreten. So ein Job wäre nichts für den jungen Tänzer, er brauchte die Bewegung, apropo Bewegung, nun sollte er sich wirklich schleunigst auf den Weg machen.
In der Straßenbahn konnte der Junge seinen Latte Macchiato trinken und sich beruhigen, immer noch schwirrten ihm die Gedanken von Früher im Kopf herum und er fragte sich ob er sie jemals vergessen kann. Wie sagt man so schön? Die Zeit heilt alle Wunden.
Das große Tanzgebäude war zu sehen und kaum war der junge Tänzer ausgestiegen und am Haupttor angelangt sah er mehr als nur verblüfft drein, Dave stand schon da. Es war wohl das erste Mal im Leben des Anderen das dieser pünktlich auf der Matte stand und das auch noch allein, kein Mark...keiner seiner anderen Freunde die ihm das Leben schwer machten, sie waren alleine.
"Na auch schon da?" war die Frage mit der Josh begrüßt wurde, dabei stand Dave immer noch lässig am Tor gelehnt, doch der Braunhaarige konnte die Wand zwischen ihnen deutlich spüren. Wann wird diese Wand wohl Risse bekommen? Wird sie überhaupt welche bekommen?
"Ich bin...eher verwundert das du schon da bist." gestand Josh dann auch, was Dave nur mit den Schultern zucken ließ?, ehe er sich aufrichtete.
"Nun komm wir müssen bis zur Abschlussaufführung müssen wir uns was überlegt und einstudiert haben." Das ließ sich der Junge nicht zweimal sagen und so war ihr n?chstes Ziel eines der Tanzeräume die extra für die Abschlusstänzer freigehalten werden. Das letzte Jahr musste für die Nachfolger diese Abschlussaufführung organisieren, das war Tradition auf der Dance - Akademie schon etliche Jahre und nun war die Klasse von Josh und Dave an der Reihe.
Man muss also nicht nur sich selbst, sondern auch die Akademie repräsentieren und das bedarf einer gehörigen Portion Fleiß. Eine große Aufgabe stand vor Josh die er nun mit der Hilfe von Dave zu lösen hatte. Drinnen war es still, die Neuankömmlinge hatten normalen Unterricht, Theorie, erst ab dem zweiten können sie das gelernte theoretische Wissen auch in der Praxis umsetzen. Paradedisziplin zum Ende hin dann die Abschlussaufführung die nach 3 Jahren ansteht. "Gut dann los, was machen wir?" Dave sah Josh gespannt an, was auf alle Fälle schonmal eine ganz andere Reaktion als sonst war. "Nun Ähm...wie wäre es wenn wir uns zuerst ein Lied auswählen, eine Geschichte dazu interpretieren und uns dann um die Tänze kümmern, die wir einfließen lassen wollen?" beim Tanzen war es zuerst wichtig eine selbst darstellende Geschichte zu entwickeln und tänzerisch zu untermalen, der Tanz soll die Geschichte erzählen.
Ein Lächeln zeigte sich auf Dave´s Gesicht als er den Vorschlag des Jüngeren hörte, wieder einmal, wie damals sprang Josh´s Herz gegen seinen Brustkorb, dieses Lächeln, welches er all die Jahre nicht mehr gesehen hatte, es kam dem Jungen so vor als wäre es erst gestern gewesen das er es zum letzten Mal gesehen hatte.
"Du hast aufgepasst wie ich merke." war seine ach so taffe Antwort mal wieder, aber die Stimmlage mit der Dave sprach war genauso wie früher...
"Na ja das sollte man nach 2 Jahren nun endlich wissen." die Antwort von Josh fiel deutlich leiser und unsicherer aus, doch er freute sich wirklich dieses doch ehrliche Lächeln zu sehen. So holten beide Jungen ihren IPod heraus um gemeinsam die Musik auszusuchen. Es sollte nicht all zu neu sein, kein Punk, House oder ähnliches, Beide scheinen genau zu wissen was sie wollen.
"Saltatio Mortis." kam es von beiden aus wie aus einem Mund heraus posaunt, erstaunt über sich selbst sahen sich Josh und Dave lange mit großen Augen an, ehe sie Beide lachten. "Unser Musikgeschmack scheint sich seit der Regelschule nicht mehr verändert zu haben." lachte Dave weiter, wobei Josh ihn dann doch mit traurigen Augen ansah.
"Nun unser Musikgeschmack nicht, das stimmt..." Nun aber verstummte auch der Schwarzhaarige wieder, er rutschte näher an den Anderen heran, war ihm so nah und sah ihm in die Augen. "Josh.." "Nein bitte..." wurde Dave sofort unterbrochen. "Lass uns einfach ein Lied aussuchen okay?" bat Josh sofort, er ertrug den Blick und den mit Mitleid gepaarten Ton in seiner Stimme nicht. So hatte ihn bisher jeder behandelt, jeder der ihn nicht versteht und einfach nur Trost spenden wollte. Von Anderen gut, das nahm Josh mitlerweile hin, aber...aber nicht von Dave!
Dieser nickte zum Glück nur stumm und beide gingen all die Alben der Mittelalterlichen Band durch, bei einem waren sie hellhörig geworden. "Den nehmen wir." Lächelnd stimmten beide dem Anderen zu, nun hatten sie das Lied, jetzt musste sich eine Geschichte dazu überlegt werden.....
.....Erst als das beides gegeben war fingen sie an zu überlegen welche Tanzstile sie in Verbindung zueinander bringen konnten. "Ich würde auf alle Fälle den langsamen Walzer und Tango nehmen, Walzer für die leichten und seichten Bewegungen und Tango für das dramatische was sagst du Josh?" nun der Braunhaarige hatte keineswegs etwas dagegen. "Find ich super und dann würde ich vielleicht noch ein paar Hebungen mit reinbringen, das unterstreicht auch die Dynamik." Wow niemals hätte Josh geglaubt das sie sich so gut ergänzten. Zum Schluss hörten sie sich noch einmal den Song an und machten sich die ersten Notizen zu ihrer Choreografie und wieder saßen sie sich so nah.
Der Blick Dave´s fiel dabei auf Josh´s Gesicht, er hob schlagartig eine Augenbraue.
"Du Josh...sag mal wo..."
"Heeey Dave! Bist du immer noch mit diesem Langweiler beschäftigt? Komm wir wollen was essen gehen!" Mark kam herein, mit seiner Tanzpartnerin im Schlepptau, na ja das die nebenbei noch andere Dinge miteinander zu laufen hatten, sah man ihnen an. Mark musste den Braunhaarigen noch nicht einmal anschauen, man spürte auch so die Abneigung gegen ihn.
Josh seufzte unweigerlich und sah zum gerade Angesprochenen. Dave war richtig erschrocken gewesen, doch auch seine Augen ruhten auf Josh und fielen dann zu Mark. "Klar komm ich mit, wir sind soweit fertig...wir sehen uns morgen." vier knappe Worte waren dabei für Josh bestimmt "Wir sehen uns morgen." war die nüchterne Antwort des Jungen, kurz sah er den dreien nach, ehe er sich vom Boden abstützte und aufstand.
War doch klar gewesen, kaum das Mark auftaucht, war auch Dave wieder verschwunden, es hatte sich einfach nichts verändert, ab der Regelschule war alles wie eine Mauer in sich zusammen gefallen. Mark hatte ihm noch nicht einmal eines Blickes gewürdigt und Dave? Vielleicht sollte Josh doch nicht so blauäugig sein, er hatte gerade echt Hoffungen geschnürrt das ihr Verhältnis besser werden könnte.
Wieder ein Seufzer, da fiel Josh die kleine Musikanlage in der Ecke auf, er schloss seinen IPod an und ließ ein ganz bestimmtes Lied erklingen.
"Glade you came von The Wanted" erschien auf dem Display des kleinen Gerätes und kaum ertönte die Melodie fing Josh an, seine Gefühle zu tanzen....
Leidige, weinliche, aber dennoch elegante Bewegungen, große Gesten, ein tiefer Blick und dazu ein weitschweifender Tagtraum begleiteten den Jungen bei seinem Tanz.
Er und Dave, er war früher so froh ihn zu sehen, ihn gehabt zu haben, so glücklich, als würde die Sonne am Abend aufgehen. Freie Gefühle, lachen, gemeinsame Berührungen, ein sanftes anlehnen...Ein schöner Tagtraum, der allerdings damit endete das Josh zum Schluss des Liedes sich mit seinem eigenen Fuß ein Bein stellt und auf die Knie sinkt. Doch anstatt der erhofften schönen Gefühle....hatten sich mal wieder Tränen in seinen Augen gesammelt die schwer zu Boden tropften...
Josh tanzte bis in den Abend hinein, er hatte das Gefühl sich einfach mal wieder auszupowern, sonst wird er noch gänzlich verrückt. Der Gedanke an Mark und Dave trieben den jungen Tänzer dabei immer mehr an sein Limit. Am liebsten würde er ja davon laufen, diesen ganzen Mist hinter sich lassen, doch die Leidenschaft zum Tanzen war größer als das ihn solche Leute daran hindern könnten. Nein kein Mark wird es jemals schaffen und wenn sich Dave auch quer stellen sollte, dann soll es eben so sein!
Schnaufend sammelte Josh sein Shirt ein, welches er vor innerer Hitze ausgezogen hatte, der Schweiß ran ihm die Stirn hinunter und den Hals hinab.
"Oh du bist ja noch hier." erschrocken furh Josh herum und konnte doch tatsächlich Dave im Türrahmen erkennen! Man sah ihm die Verwunderung wohl mehr als an, denn der im Türrahmen Stehende lächelte. Gott dieses so süße Lächeln, welches den Jungen immer wieder zu neuen Höhen hinauf katapultierte, jedenfalls erschien es Josh immer so.
"Ja ich wollte unbedingt noch ein wenig das Tanzbeinschwingen, ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet dich noch hier anzutreffen." noch während die Worte den Mund des Größeren verließen kam dieser schon zu Josh gelaufen.
"Komisch und ich dachte du würdest mit deinem besten Freund und dessen Tussi essen gehen und andere ach so tolle Dinge tun." So freche Antworten war Dave von Josh gar nicht gewohnt, doch es schien dem Anderen wenigstens zu belustigen, der lachte nämlich gerade. "Ja und nein, wir waren Essen und danach wollte ich die Beiden einfach nicht stören, deswegen bin ich hier." eine einladende Handbewegung zu Josh folgte, die freie Handfläche war direkt auf den jungen Tänzer gerichtet. Fast schon wie in Hypnose starrte Josh auf die ihm dargebotene Hand, die Hand die ihn beim ersten Zusammentreffen gepackt und an sich gedrückt und die ihm mit einem Schlag so viele schöne Gefühle der Zusammengehörigkeit und Wärme geschenkt hatte.
Ein weiterer Blick in Dave´s Gesicht sagte Josh das er ihm vertrauen konnte, die ehrlich lächelnden Augen die auf ihn gerichtet sind hatten nun jegliche Zweifel die der Junge vorher gespürt hatte weg gefegt. Ihre Hände trafen sind, Josh legte seine auf die des Schwarzhaarigen und mit einer sanften Drehung hatte dieser den Braunhaarigen an sich gezogen. Ihre Hände hielten sich noch immer, als würde sie nichts trennen können und die andere Hand, nun die hatte sich fast schon besitzergreifend um die Hüfte Josh´s gelegt. Sein nackter Oberkörper am Stoff des Shirts, die Fingerspitzen die die noch leicht bedeckte, von Schweiß nasse Haut streichelte und der seichte Atem der die warmen Wangen streifte. Gott eine Welle der Gefühle brach über Josh herein, er wurde sofort mitgerissen in den Strudel eines langsamen Walzers.
"Den Kopf seitlich halten Josh. Ja genau so, sehr gut." das Lob von Dave ging runter wie Öl, anscheinend Wusste und Konnte der Ältere mehr als er vorzugeben schien, im Tanzunterricht zeigte er sich jedenfalls immer anders, hatte nie wirklich Lust, tat alles eher halbherzig als aus Leidenschaft. Josh hatte ihn, vor den inneren Augen, eigentlich auch schon längst die Akademie verlassen sehen wenn er ehrlich war, aber das hier war ein völlig anderer Dave...
Josh drehte seinen Kopf nicht, doch seine Augen konnten sein Gegenüber fixieren und anschauen. Dave....wieso zeigte er nicht was er kann? Verbarg er denn irgendetwas?
Doch dann waren Josh´s Gedanken plötzlich ganz woanders. "Press deine Hüfte näher an meine, ja genau so, so und nun folge meinen Bewegungen." Oh Gott was tat Dave da nur? Das Blut des Jungen schoss nur so in seine Wangen hinauf, beinahe hätte Josh sogar einen Schrittfehler begangen, doch Dave hielt ihn gut fest und zum Ende des Liedes hin beugte Josh seinen Rücken nach hinten, wobei Dave sich nach vorne beugte.
Keuchend sahen sie sich in die Augen, blaue Augen trafen auf Braune, Atem traf auf Atem und Haut lag immer noch an Haut, gerade schien alles um sie Beide herum vergessen, keiner konnte sie in die Realität zurückholen, das nächste Lied lief bereits.
Und dann wieder dieser Blick von Dave, er sah die geröteten Wangen, doch er vermisste ein ganz bestimmtest Detail.
"Sag Josh...wo sind deine Sommersprossen?" Auf die Frage war der junge Tänzer überhaupt nicht vorbereitet. Er drückte Dave nun wieder zurück, damit er sich aufstellen konnte. Anscheinend hatte nicht nur Dave etwas zu verbrgen.
"Nun ich...reicht es nicht schon das ich wegen meiner Lebensumstände verurteilt werde? Ich wollte diese nervigen Dinger einfach nicht mehr haben." kurz nachdem sich Josh und Dave auseinander gelebt hatten, hatte Josh angefangen sich seine Sommersprossen mit Make-up abzudecken. Er sah diese nur als weiteren Makel in seinem Leben an, nur Dave wusste von Ihnen.
Sie sind sehr blass und nur bei genauem Hinsehen wirklich sichtbar.
"Aber wieso versteckst du etwas was zu dir gehört?" Josh konnte deutlich die Unwissenheit aus den Worten heraus hören, sanft schüttelte er dabei nur den Kopf und sah Dave erneut aus traurigen Augen an. "Das konntest du in der Regelschule doch auch ganz plötzlich." und als ob jemand einen Schalter im Kopf des Jungen umgelegt hatte, sofort sammelte Josh sein Shirt auf, krallte sich seinen IPod und verschwand blitzschnell. Was hatte er da nur gesagt? Wieso hatte ausgerechnet dieser eine Satz seine Lippen verlassen? Genau das was er gedacht hatte, war aus seinem Mund gefallen, einfach so, ohne Rettungsseil, nein das Rettungsseil war gerissen. Diese Worte kann Josh nun nicht mehr zurücknehmen.
Schnell hastete er zur Straßenbahn, das Shirt war während des Rennens schnell angezogen und mit einem Satz war Josh in der Bahn, die Rettung, denn hinter ihm kam Dave angerannt. Noch bevor der Ältere ihn erreicht hatte fuhr die Bahn auch schon los und ein letztes Mal an diesem Abend trafen sich die Blicke der beiden Jungs...
Okay schnell Duschen, ja duschen, das bringt Josh immer auf andere Gedanken und die brauchte er jetzt gerade sehr. Er wollte gar nicht daran zurückdenken was er Dave an den Kopf geworfen hatte, er hatte in diesem entscheidenden Moment seine innersten Gefühle geäußert und war davon gelaufen.
Wenn man bedenkt das Josh Dave damals schon in der Regelschule die Liebe gestanden hatte, war diese Art die Enttäuschung zu zeigen nicht wirklich das was sich der Junge vorgestellt hatte. Damals hatte Dave nichts gesagt, hatte in die Ferne geschaut und war zu Mark gelaufen und ab da...brach alles in sich zusammen.
Der Schwarzhaarige ignorierte seinen damaligen besten Freund und Mark stand an erster Stelle, so ganz war er nie von ihm weggekommen und prompt waren die Beiden ab da unzertrennlich.
Ein plötzliches dunkles Geräusch ließ Josh hochschrecken, sein Handy vibrierte, ein Blick auf´s Display sagte das Michael ihn gerade anrief.
Michael, man konnte sagen das der Rothaarige sein neuer bester Freund geworden war, sie hatten sich in der Schach AG in der Regelschule kennengelernt. Das einzigste Denkerspiel welches Josh jemals spielte war Schach und das war es heute auch noch.
"Hey Michi, was is los?" Es war immer wieder ein befreiendes Gefühl den gleichaltrigen bei sich zu wissen.
"Ach wollte fragen wie es dir heute so ergangen ist, die weißt wegen...Dave und so, hab deine Nachricht erst jetzt eben gelesen." Michael war mit seinen Eltern in Spanien gewesen, es war weniger üblich das man sich nach den Ferien noch ein paar Tage frei nehmen konnte, aber Michael war so jemand, dem man einfach nicht widerstehen konnte. "Ach frag nicht, das will ich dir morgen in Ruhe erzählen, aber sag, morgen ist ja ein freier Tag, wollen wir etwas zusammen unternehmen? Ich würde gern den Spielplatz von früher besuchen, die alten Erinnerungen endlich über Bord werfen..." ja das wollte er wirklich, es musste endlich einen Schlussstrich gezogen werden und dazu musste Josh zum Anfang zurück.
Betretendes Schweigen, aber Michael wäre kein guter Freund, wenn er nicht nach der mit absicht produzierten Stille ja gesagt hätte. "Natürlich Kleiner, einer muss doch deine Hand halten, wird Zeit das du den ganzen Mist endlich hinter dir lässt. Komm einfach morgen früh bei mir vorbei." und damit war die Sache beschlossen, mit ruhigem Gewissen und einem festen Ziel vor Augen verabschiedeten sich voneinander, ehe Josh dann doch lieber mal Duschen ging.
Im Bad besah er sich nun wieder an, das Make-up war durch das Schwitzen etwas verschmiert und kleine Sommersprossen zeigten sich unter der Puderschicht. Mit einem Wattepad wurde diese nun restlos entfernt. Müde dreinblickende grüne Augen sahen sein Spiegelbild an oder sah das Spiegelbild ihn an? Das konnte Josh gerade nicht sagen.
Sanft strichen seine Fingerspitzen über die zarten Sprossen die er, seitdem Dave und er sich auseinander lebten, abdeckte.
Ein Glück muss der Jungtänzer morgen Dave nicht begegnen, es musste dringend etwas Zeit vergehen bis dahin, wer weiß vielleicht weiß der Schwarzhaarige übermorgen schon gar nicht mehr was Josh gesagt hatte.
Nun aber wirklich, die Dusche wartete und das Bett, mit Kopfhörern in den Ohren ließ es sich eindeutig am besten Schlafen. Dabei driftete der firsch Geduschte nun ins Reich der Träume, bisher hatten seine Träume allerdings wenig schönes hervorgerufen, doch diesmal schien es anders zu laufen....
Texte: Alle Rechte gehören mir
Bildmaterialien: nicht meine
Tag der Veröffentlichung: 15.02.2013
Alle Rechte vorbehalten