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Wie an jeden Abend saß ich im Zug auf dem Weg zur Arbeit. Gedankenverloren spielte ich mit meinen Locken und las in meiner Zeitschrift.


Doch dann fielen mir diese wunderschönen grünen Augen auf. Ein junger Mann setzte sich gegenüber von mir hin. Irgendwoher kannte ich ihn, aber mir fiel nicht ein woher. „Kennen wir uns von irgendwo her?“, fragte er mich. Es war das erste Mal, dass er zu mir sprach seit etwa einer Stunde Bahnfahrt. „Keine Ahnung. Aber ich bin Anna.“, antwortete ich ihm und gab ihm freundlich die Hand.
Keine zwei Minuten später waren wir in ein Gespräch verwickelt. Er erzählte mir, dass er in einem Supermarkt arbeitet und über seine Pläne für das nächste Jahr. Auch ich sprach mit ihm über meine Tochter und meinem Exmann. Er schreckte nicht einmal zurück als ich sagte, dass ich eine Tochter habe und was ich beruflich machte störte ihn auch nicht.
„Willst du mit mir einen Kaffee trinken gehen?“, fragte Alex mich. Ich rief meinen Chef an und sagte ich sei krank, ich wollte einfach noch mehr Zeit mit diesem wundervollen Mann verbringen.
"Erzähl mir noch etwas über deine Tochter. Vivien heißt sie oder?" Er verblüffte mich schon wieder. Die meisten Männer mit denen ich aus war konnten sich nie den Namen meiner Tochter merken. Ich muss sagen dieser Mann war einfach fantastisch!
"Ja Vivien. Du würdest sie lieben!Sie ist gerade erst sieben geworden und sie ist sehr gut in der Schule. Sie hat eine Brille und eine Zahnspange. Sie ist sehr liebenswürdig und es ist einfach erstaunlich wie sie die Trennung von meinem Mann und mir verkraftete obwohl sie alles mitbekam. Sie ist so ein kleines starkes Mädchen!", platze es vor Stolz aus mir heraus.
"Ich würde sie gerne mal kennen lernen. Wenn wir uns wieder treffen, könnten wir ja zusammen mit deiner Tochter in den Zirkus gehen. Ganz wie du willst!"
"Ja gerne. Sie würde sich sicher freuen und du würdest dich sicher sehr gut mit ihr verstehen.", antwortete ich ihm.
So ging es weiter bis unser Kaffee kam. Es war einfach mit ihm zu reden. Ich konnte einfach über alles mit ihm reden und ich glaube ich war dabei mich in ihn zu verlieben!
Es war ein sehr schöner Abend mit Alex. Er war ein wunderbarer Mann und ein sehr guter Zuhörer. Wir tranken nicht nur Kaffee, sondern aßen auch eine Kleinigkeit zusammen. Er wollte auch mehr über mich und meine Tochter erfahren. Danach brachte er mich nachhause und küsste mich zum Abschied. Es war ein liebevoller Kuss, der aber schnell zu einem leidenschaftlichen wurde. Ich vergrub meine Hände in seinem Haar und er drückte mich mit seinem Körper an die Hausmauer. Sofort umschloss sofort seine Hüfte mit meinen Beinen und musste aufstöhnen als er mit seinen Lippen meinen Hals erforchte. Schweren Herzes musste ich mich von ihm trennen, denn ich wollte nicht das meine Tochter ihn gleich morgen in der Früh sehen würde ohne dass ich sie darauf vorbeireiten hätte können.
"Wir sehen uns morgen wieder! Ich ruf dich an! Aber eines muss ich dir jetzt schon sagen: Ich glaube ich habe mich in dich verliebt!", sagte er und schaute mich so liebevoll an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war so gerührt von seinen Worten und einfach nur sprachlos. Ich musste ihn einfach noch einmal küssen. Diesesmal aber nur ganz kurz dannach sagte ich noch zu ihm, dass er gehen sollte, denn ich würde ihn ja sowieso bald wiedersehen!
Als ich nach dem Duschen in meinem Bett lag, rief ich Alex an und wir redeten so lange bis ich schließlich während dem Telefonieren einschlief. Ich war definitiv in diesen Mann verliebt er war einfach wunderbar. Er konnte so gut zuhören und vorallem konnte er mich und meine Probleme verstehen!


Am nächsten Morgen wollte ich meine Tochter aufwecken, doch sie war nicht in ihrem Zimmer. „Vivien! Vivien! Vivien!“, schrie ich durch das ganze Haus. Doch niemand antwortete mir. Ich suchte jedes einzelne Zimmer nach ihr ab und schrie immer wieder ihren Namen. Schweißgebadet und vor Angst das ihr etwas zugestoßen sein könnte hörte ich nach einer Stunde auf nach meiner kleinen Vivien zu suchen!


Ich machte mich sofort auf den Weg zur Polizei und gab eine Vermisstenanzeige auf. Die Polizisten versuchten mich zu beruhigen und meinten, dass Vivien bestimmt innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder auftauchen wird. Aber ich konnte ihnen nicht glauben. Ich wusste, dass etwas Schlimmes vorgefallen sein müsste, sonst wäre sie, wie immer wenn ich Nachtschicht hatte, heute in ihren Bett in ihrem rosaroten Zimmer gelegen und hätte schon auf mich gewartet damit ich sie aufwecke.


Ich versuchte auch Alex zu erreichen, aber niemand hob ab. Doch die Telefonnummer, die ich von ihm hatte war auf einmal nicht mehr gültig! An dieser Sache war doch irgendetwas faul!
Ich dachte mir immer wieder, dass sie doch ein so unschuldiges kleines Mädchen mit Brille und Zahnspange ist. Sie war immer gut in der Schule und ich wüsste nicht wer ihr so etwas antun könnte.


Die Tage vergingen und ich stürzte mich in meine Arbeit um mich ablenken zu können! Selbst meine besten Freunde konnten mich nicht davon überzeugen, dass Vivien jemals wieder zurückkommen könnte.


Nach einen halben Jahr stellte die Polizei die Suche nach meiner Tochter ein! Seit diesem Abend habe ich kein Lebenszeichen von Vivien oder Alex erhalten. Beide verschwanden in derselben Nacht.

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Tag der Veröffentlichung: 10.08.2011

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