Veröffentlicht am 24.03.2038
Photo by Josh Rose on Unsplash
Die weltweit größte Partnersuche-Plattform Tinder wurde gehackt. Der bisher geheime Algorithmus, der bestimmt welche potentiellen Partner einem Nutzer vorgeschlagen werden, wurde auf Wikileaks veröffentlicht. Journalisten und Informatiker analysierten in den letzten Wochen intensiv das Auswahlverfahren. Die ersten Erkenntnisse zeigen, dass speziell für Deutschland ganz abweichende Kriterien verwendet wurden. So scheint es, dass intensiv versucht wurde Akademiker mit Nichtakademikern zusammenzubringen. Ein weiteres Verfahren ziele darauf ab möglichst viele Paare mit Kinderwunsch entstehen zu lassen. Homesexuelle Partnerschaften, sollten möglichst nicht in einer Ehe resultieren. Ebenfalls wurde versucht, Partner der gleichen Ethnie zu verkuppeln. Andere Partnervorschläge wurden zwar ebenfalls angezeigt, jedoch nur dann, wenn der berechnete Erfolgsindex sehr gering lag. Weitere Muster werden momentan noch analysiert.
Der Demograph Herbert Graupmann sieht hier die Handschrift der großen Koalition. Man müsse nur schauen, wer hiervon langfristig profitiert. „Wir haben 44% in der Bevölkerung die vom bedingungslosen Grundeinkommen leben und einen immer geringeren Bevölkerungsanteil, der dieses Grundeinkommen erwirtschaften kann. Die AFD beschwert sich permament über den Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit im Niedriglohnsektor. Statistisch gesehen, entscheiden sich Jugendliche eher für ein Studium, falls ein Elternteil selbst studiert hat. Der Arbeitsmarkt soll anscheinend mehr Mitarbeiter aus Deutschland selbst bekommen. Die Gesellschaft überaltert und was die Ethnie betrifft, dazu muss ich nun wohl wirklich nichts sagen. Hier ist eine Regierung, die versucht sich ihre zukünftigen Bürger zu züchten.“
In der Tat wurden in den letzten Jahren von der Bundesregierung vermehrt Fördergelder für Startup-Unternehmen genehmigt, welche wiederum Kooperationen mit der InterActiveCorp, dem Unternehmen hinter Tinder, eingingen. Die InterActiveCorp, welche in erster Linie von Werbeeinnahmen lebt, scheint eine weitere Einnahmequelle gefunden zu haben, indem es den Algorithmus je nach zahlendem Kunden anpasst. Ähnliche Methoden wurden auch aus Mexiko gemeldet, wo offenbar ein Bevölkerungsrückgang durch Tinder begünstigt werden solle. Da bisher noch keine Finanzströme aus Mexiko nachgewiesen werden konnten, gehen einige Kritiker von einer USA-gesteuerten Kampagne aus.
Auch wenn die Vorwürfe von der Bundesregierung bisher nocht nicht kommentiert wurden, so erntet die große Koalition bereits jetzt viel Spott im Internet. Unter dem Hashtag #Bundesamor haben viele Bürger ihren Unmut Verhör verschafft. „Hör nicht auf die Mutti bei der Partnersuche. Dein Kanzler weiß es besser! #Bundesamor“ – twitterte der Netzaktivist Robert Sternmann. Während die einen nur eine verzweifelte Lachnummer aus Berlin sehen, sehen die anderen eine moralische Grenze klar überschritten. Doch beiden Lagern dürfte die verdeckte Art der Steuerverwendung nicht gefallen. Die Wahl im Jahre 2039 wird zeigen, ob der Bürger eine Bevormundung von ganz oben auch im Liebesleben toleriert.
Texte: Daniel Fritzler
Bildmaterialien: Titelbild: Daniel Fromme, Symbolbild: Josh Rose, Unsplash.com
Tag der Veröffentlichung: 25.12.2017
Alle Rechte vorbehalten