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Against the mind
The letter from Hogwarts


Eigentlich dachte Kristy Shepard sie sei ein stinknormales Mädchen, wie jedes andere auch, als sie wie jeden Morgen den Weg nachhause antrat. Sie hätte jemanden ausgelacht, der sie als Hexe bezeichnet hätte. Sie sah überhaupt nicht wie eine aus. Ihre Haare waren nicht rot oder schwarz, sondern dunkelbraun, ihre Augen nicht wild und rot, sondern grün und gelblich. Auch hatte sie kein Hexenmal außer einem daumendicken Leberfleck im Nacken und eine Narbe auf ihrer Stirn, die aussah wie ein Prozentzeichen. Diese hatte sie sich vor Jahren als Kleinkind zugezogen, als sie gegen die Ecke des Fernseherschrankes lief.
So kam für sie alles durcheinander als ihr ihre Eltern einen Brief überreichten der an sie adressiert war, was schon eine Seltenheit war. Hastig öffnete sie den Brief, der von der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei kam. Skeptisch runzelte sie ihre Augenbrauen, als sie laß und legte ihn einige Augenblicke erstaunt beiseite. „ Mum, Dad sagt mir das das eine Verwechslung ist!“, schrie sie irritiert aber auch voll Freude. „ Nein Schatz das ist es nicht. Du bist genau wie ich eine Hexe. Wir freuen uns ja so, das du in Hogwarts aufgenommen wurdest.“, erklärte ihre Mum und umarmte Kristy liebevoll. „ Und das sagt ihr mir jetzt? Aber ich kann doch nicht zaubern! Und wie soll ich denn zum Gleis 9 ¾ kommen?“, stellte sie nun weiterhin ununterbrochen Fragen. Erst als sie eine Woche später in der Winkelgasse standen wurde Kristy bewusst, dass es kein Traum mehr war und sie tatsächlich auf diese Zauberschule gehen würde und eine Hexe war.
Mit großen Augen begutachtete sie die Eulen in Eeylops Eulenkaufhaus und hatte zuerst ein wenig Angst vor den teilweise großen Tieren mit den gelblichen Augen. Doch eine helle cremefarbene Schleiereule machte ihr keine Angst, sondern diese versuchte Kristy sogar zu streicheln. Die Eule ließ es zu, auch wenn sie unsicher auf ihre Hand sah. „Soll es diese Schleiereule sein Madame?“, fragte sie ein junger Verkäufer. „Ähm ja. Sehr gerne.“, stotterte sie zurück und sah zu, wie der Mann den Käfig nahm und ihn zur Kasse trug.

Nachdem sie nach einiger Zeit alles nötige für das erste Jahr in Hogwarts gekauft hatten, überlegte sich Kristy einen Namen für ihre Schleiereule, während sie zurück in ihr Haus in Black wall fuhren. „Shannon. Er soll Shannon heißen.“, platze es aus der aufgeregten Kristy heraus, als sie grade in die Einfahrt fuhren. „ Deine Eule, Liebling?“, fragte ihr Dad nach, ehe er den Kofferraum des geparkten Autos öffnete und ihr Shannon reichte. Sie nickte nur und strahlte über beide Wangen. Sie hatten heute Freitag, Morgen würde der Hogwartsexpress sie zu ihrer neuen Schule bringen. Ungeduldig packte sie zusammen mit ihrer Mutter am Abend ihre Koffer und fragte diese über Hogwarts aus. „ Wie ist es da? Sind da viele Schüler? Wann komme ich denn wieder?“, schoss es aus ihr heraus. „ Ganz langsam Kristy. Immer mit der Ruhe. Hogwarts ist eine der besten Schulen für Hexerei und Zauberei, was sicherlich an den guten Lehrern und dem Schulleiter Albus Dumbledore liegt. Ja, dort sind sehr viele Schüler, aber du musst wissen, dass nicht alle davon geborene Zauberer und Hexen sind. Einige von ihnen sind Muggel, nicht Zauberer, die normalen Menschen von neben an quasi. Du wirst dort das ganze Jahr sein, außer in den Ferien, dann bist du bei uns...“, erklärte ihr Hannah die Situation und alles was sie über die Zauberwelt wissen musste, auch vom Dunklen Lord.


In der Nacht hatte Kristy einen furchtbaren Schlaf. Ständig zuckte sie zusammen oder fing an zu schreien, sodass ihre Mutter erschrocken in ihr Zimmer kam um sie zu wecken. „ Liebes, aufstehen, wach auf!“, flehte sie ihre Tochter an, welche wenige Augenblicke kerzengrade und verschwitzt im Bett saß. „ Ich, ich habe ihn gesehen!“, schluchzte sie und klammerte sich an die Schulter ihrer Mutter. „Wen hast du gesehen? Den dunklen Lord? Bleib ganz ruhig, es ist doch vorbei.“, beruhigte Hannah ihre Tochter, welche nun mit der Sprache über ihren Traum herausrückte und nickte, während ihr Tränen über die Wangen liefen. „Ich habe einen Jungen gesehen, mit blonden, streng gekämmten Haaren und grauen Augen zusammen mit ihm, wie er mit ihm redete. Sein Gesicht sieht so fürchterlich aus, seine Nase ist so anders. Er hat ihm einen Auftrag gegeben und der Junge hatte Angst, obwohl er es nicht zeigte! Ich habe das Herz von diesem Jungen schlagen hören, als wäre es das meine! Ich stand in dem Traum neben ihm, wusste genau was er fühlt, dass er Angst hat, nicht nur um sich sondern auch um seine Familie. Es war so real!“, ängstlich blickt Kristy in die unruhigen braunen Augen ihrer Mutter. „ Du hast es also von Tante Petunia geerbt. Oh Gott Kind und ich hoffte es würde dich verschonen!“, sprach Hannah in halben Sätzen zu ihr. „Was habe ich von ihr Mum, was?“, fragte sie verzweifelt. „Du hast Zukunftsvisionen. Ich selbst wurde davon verschont, aber du kannst durch Träume in die Zukunft sehen. Du musst versuchen deine Träume zu ignorieren und nie jemandem sagen, das er sterben wird oder ähnliches! Hörst du Kim, was ich sage?“, panisch herrschte Hannah nun ihre Tochter an, welche erschrocken zurück fuhr. „ Ja, ich habe verstanden Mum. Aber ich will ihm helfen!“, platzte es aus ihr heraus. „ Du stürzt dich damit ins Unglück mein Kind. Bitte vergiss diesen Traum und den Jungen. Versprich mir das.“, bat sie ihre Tochter und nahm deren Hand. „ Ich versreche es Mum.“, mit diesen Worten stand Hannah auf und verließ weinend das Zimmer. Hastig knipste Kristy das Licht aus und versuchte die letzten Stunden zu schlafen.


Um Punkt halb zehn klingelt der Wecker der zwölf Jährigen Kristy Shepard. Genüsslich streckt sie sich und gähnt herzhaft, steht sogleich auf und zieht brav die Klamotten an, die ihr ihre Mutter bereits aufs Bett gelegt hatte. Schnell tapst sie die Stufen hinunter in die Küche um zu Frühstücken und sich im Bad frisch zu machen. Danach holt sie ihre Eule Shannon und ihre Koffer, welche ihr aber ihr Vater abnimmt und zum Auto trägt. Beim Einsteigen besteht Kristy darauf, das Shannon neben ihr auf der Rücksitzbank mitsamt seinem Käfig sitzen soll und ihre Mutter Hannah hat nichts dagegen. Schließlich fährt die Familie Shepard um hab elf los in Richtung King’s Cross.


Zwischen dem Gleiß neun und zehn bleibt die Familie kurz stehen, sieht sich um und rennt dann gemeinsam durch die Mauer zum eigentlichen Bahnhof. Dort ist schon eine Menge los, viele Erstklässler stehen bei ihren Familien und sehen sich mit großen Augen nach den anderen Schülern um. „Und was wenn ich keine neuen Freunde finde?“, erkundigt sich Kristy bei ihrem Dad, der seinen Arm um sie geschlungen hat. „ Du findest sicherlich neue Freunde, mach dir keine Sorgen. Sieh mal, das Mädchen dort drüben, die sieht doch ganz nett aus. Geh doch mal rüber und stell dich ihr vor.“, schlägt der Vater vor, doch Kristy scheint nicht so überzeugt. „ Ich weiß nicht Dad… Na gut, wenn du meinst.“, gibt sie sich geschlagen und geht auf das Mädchen mit den braunen gewellten Haaren zu. „ Hallo. Mein Name ist Kristy Shepard. Ich fahre dieses Jahr das erste Mal nach Hogwarts. Ist es auch dein erstes Jahr?“, fragt sie vorsichtig und traut sich nur kurz das Mädchen anzusehen, die restliche Zeit schaut sie auf ihre schwarzen Stiefel. „ Oh Hi. Mein Name ist Hermine Granger. Schön dich kennenzulernen Kristy. Ja, es ist mein erstes Jahr in Hogwarts und ich freue mich schon die ganzen Zaubersprüche zu lernen. Komm, lass uns doch schon mal einen Platz im Zug suchen, ehe nachher so ein Gedränge ist.“, schlägt Hermine vor. „ Gern, ich hole nur noch eben mein Gepäck von meinen Eltern. Ich komme gleich wieder.“, bittet Kristy Hermine noch kurz zu warten und wendet sich von ihr ab. Da fällt ihr Blick plötzlich auf einen Jungen, der grade mit seinen Eltern das Gleis erreicht. Er trägt einen schwarzen Mantel, seine weißblonden Haare sind streng nach hinten gekämmt und sein Blick wirkt verärgert. „Das ist er! Das ist der Junge aus meinem Traum, nur einige Jahre jünger.“, murmelt Kristy, während sie auf die Familie des Jungen starrt. Sein Vater hat lange blonde Haare und eine bleiche Haut, trägt ebenfalls einen schwarzen Mantel.
Während sich Kristy grade von der Familie abwenden will um zu ihren Eltern zu gehen, wendet der Junge seinen Blick zu ihr. Sie weiß nicht wieso, aber sie lächelt ihm freundlich entgegen, was ihr normal schwer bei fremden Menschen fällt. Verblüfft schaut der Junge ihr nach als sie nun zu ihren Eltern geht und sich von diesen verabschiedet. Hannah sieht besorgt zu der blonden Familie und holt ein Taschentuch hervor und schnäuzt hinein. Chris, Kristys Vater umarmt seine Tochter ein letztes Mal. Hannah tut es ihm nach, ehe Kristy zu Hermine schlendert und mit dieser in den Hogwartsexpress einsteigt. Dort setzen sich beide ans Fenster worauf Kristy dieses öffnet und ihren Eltern winkt.
Nach einer Weile kommen zwei Jungen ins Abteil und die beiden Mädchen erlauben ihnen, sich zu ihnen zu setzen. Der eine ist ein wenig tollpatschig und streicht sich des Öfteren verlegen durch seine roten Haare, der andere trägt eine Brille und sieht angespannt aus dem Fenster. „ Das ist Kristy Shepard und ich bin Hermine Granger. Nett euch kennen zu lernen!“; stellt Hermine sich und Kristy vor. „ Harry Potter und ich bin Ron Weasley.“, stellt Ron die beiden vor. Sogleich unterhalten sich die vier anregt über das neue Schuljahr, bis plötzlich der Junge vom Bahnsteig hereinplatzt und mit ihm zwei hässliche dicke Jungs. „ Du musst wohl Potter sein. Ich bin Draco Malfoy, das sind Crabbe und Goyle. Setzt dich doch zu uns ins Abteil und nicht zu so was wie den Weaslys!“, bot er Harry an. Dieser wurde wütend und meinte, er könnte ja wohl selbst entscheiden wer für ihn geeigneter wäre. Enttäuscht sah Kristy Malfoy an, als er ihren Blick erhaschte zog er sich mit Crabbe und Goyle zurück. Den Rest der Zugfahrt genossen die vier Süßigkeiten wie Schockofrösche, wobei einer leider durch das Fenster entkam, sowie Bertie Botts Bohnen. Kristy bekam leider die Geschmackrichtung Popel, welche Bohne sie ganz schnell in einem Taschentusch entledigte.


Am Abend ruderten sie in beleuchteten Booten zu einem riesen, dunklem, altertümlichen Schloss, welches hell erleuchtet war. Kristy war so aufgeregt, als sie Hogwarts in dem Nebelgetauchtem Nachthimmel erblickte. Auch wenn das Boot ganz schön schaukelte, wurde ihr nicht übel und sie kam zusammen mit Hermine, Ron und Harry sowie den anderen Schülern unversehrt in Hogwarts an. Professor McGonagall führte die Erstklässler in die große Halle, wo die vier Großen Tische bereits platziert waren und die anderen älteren Schüler saßen. Am Ende der Halle befand sich eine Empore indessen Hintergrund die Lehrersitzreihe. In der Mitte der Tafel saß ein älterer, grauhaariger Mann mit einem langen Bart, welcher mit seiner kleinen Brille und seinem großen Hut sehr freundlich wirkte. Er stellte sich als Albus Dumbledore vor und erklärte den Schülern, dass sie nun ihren neuen Häusern zugeteilt werden würden. Dies übernahm der sprechende Hut, welcher nun nach und nach den einzelnen Erstklässlern aufgesetzt wurde. Als bereits Harry, Hermine, Ron und Malfoy in ihren Häusern waren, kam nun endlich Kristy an die Reihe. Mit zittrigen Schritten ging sie auf den Stuhl zu und setzte sie sich darauf, während Professor McGonagall ihr den Hut aufsetzte. „Hmmm…Ich sehe viel Talent aber auch Mut und ein reines Herz. Also….Gryffindor!“, schreit der Hut freudig und wird von Kristys Kopf genommen. Hastig steht sie auf und läuft zum Gryffindortisch, doch ehe sie sich setzt, blickt sie noch einmal zum Slytherintisch wo Malfoy ihr einen traurigen Blick zuwirft. Wie in Trance starren sie sich einen Moment an, ehe Hermine Kristy am Ärmel ihrer Jacke zieht, weshalb sich diese automatisch neben sie auf die Band setzt. „Schön das du bei uns bist.“, freut sich diese und umarmt Kristy.

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Tag der Veröffentlichung: 30.09.2010

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