Prolog
Ich wurde in einer kleinen Stadt auf dem Land in Montana geboren und interessierte mich schon von Kind auf sehr für Pferde. Und so bekam ich von meinem Opa zu meinem 10 Geburtstag ein Quaterhorse geschenkt, doch anstatt es Western zu reiten, veranschtaltete ich immer Rennen durch die Prärie! Mit 13 o. 14 begann ich mich auch für die Pferdeflüsterei zu interessieren und büffelte die Bücher von Monty Roberts. Die Methoden versuchte ich an meiner Stute und sie funktionierten tatsächlich. Aber meine Große Liebe galt immer noch dem Rennreiten und so ging ich mit 15 auf einem Rennstall in Idaho in Lehre als Jockey. In den 3 Jahren dort lernte ich das Jockeyhandwerk kennen und konnte nun jede Art von Problempferden beim Rennsport kontrollieren. So wurde ich bekannt und wechselte von da an zwei mal im Jahr zu einen anderen Rennstall um so viel wie möglich zu lernen und mich weiter zu bilden, doch nicht alle wollten mich, da ich nicht wie jeder Jockey reite! Ich bevorzuge es den Pferden den Kopf freizugeben und ohne Gerte oder ähnliches zu reiten. So erhielt ich viele Absagen, da sie meinten es seie unmöglich. Leider musste ich oft warten um an einen guten Rennstall zu kommen und wenn, dann sollte ich immer nur die unwichtigen Rennen laufen und wurde ignoriert. Nun bekam ich aber vor 2 Monaten das Angebot von dem neuen Rennstall in Kentucky, dem US Staat des Pferdesportes. Der " A Spark of Hope" Rennstall liegt in Lexington und dort sollte ich als Rennjockey beginnen. Sofort rief ich meine Eltern an und fragte diese um Rat, ob ich wirklich so weit weg gehen sollte, doch diese unterstützten mich und meinten ich sollte dies auf jeden Fall tun.
1.Kapitel
So packte ich heute Morgen meinen Koffer, schnappte mir meinen Kater Muffin und setzte ihn in seinen Katzenkorb, dessen Türchen ich verschloss. Nun lud ich alles in das Taxi und machte mich auf zum Flughafen. Dort checkte ich ein und nahm Muffin als Handgepäck mit, da ich ihm den Lärm im Gepäckraum nicht antun wollte. Nach 3 Stunden Flug waren wir in Kentucky angekommen und da wartete auch schon der Jeep des Rennstalls auf mich und ein Junger Mann, der wohl Anfang 30 war stieg aus und half mir beim Gepäck. Er stellte sich als Mr. Turner vor. Er war der Besitzer des Rennstalls, der nun seit einem halben Jahr eröffnet war. Nun fuhren wir aus der Stadt und nach 1 Stunde waren wir endlich da! Wir fuhren einen Weg mit kleinen hellgrünen Bäumen vorbei hinter deren Zaun der Pferdekoppeln zu sehen waren. Nun verschwanden die Bäume und wir standen vor einem hellen Gebäude. Danach stiegen wir aus und stellten meine Koffer in ein Zimmer, gingen ins Büro um alles Bürokratische zu klären. Als wir damit fertig waren wollte ich meinen Schützling, den Wallach Wonder, aufsuchen. So betrat ich den Stall gleich neben an. Dort standen Stuten mit frech drein blickenden Fohlen. Hier bin ich wohl falsch dachte ich mir und folgte den Koppeln die vor dem Gebäude lagen. So kam ich schließlich zu einem weißen Stall. Ohne zu zögern trat ich ein. Da ich niemanden sah, aber jemanden hörte rief ich: " Hallo? Ist hier jemand?"
Erst nach dem zweiten Mal erkannte ich von alleine, wo die andere Person war. Der Mann stand in einer offenen Box bei einem hübschen schwarzen Pferd. Als dieses mich sah, wurde es unruhig und brummelte. Der Pfleger sprang zur Seite und schon legte das Pferd die Ohren an und schnappte in die Luft. Der Pfleger wollte grade aus der Tür heraus, als er über einen Eimer fiel. Das Pferd stieg und drohte auf den Pfleger zu treffen, doch dieser schaffte es rechtzeitig nach draußen zu mir. " Entschuldigung, wenn ich der Grund war, warum das Pferd sie angegriffen hat. Ich wusste nicht das...!", begann ich schuldig zu gestehen. " Nein der ist total abgedreht seit damals. Das hat nichts mit ihnen zu tun. Ich bin übrigens Ben der Pfleger hier!", stellte der junge Mann, in meinem Alter, sich vor und reichte mir die Hand während er sich mit der anderen die Schweißperlen abwischte. " Hi ich bin Heily Tanner! Ich bin eben erst angekommen, ich bin neu hier!", erzählte ich. " So na endlich, eigentlich haben wir dich gestern schon erwartet! Ich zeig dir mal wo du das ganze Pflegezeug u.s.w findest!
, erklärte Ben und meinte ich sollte ihm folgen. Wir gingen in die Sattelkammer und danach in die Futterkammer u.s.w. Nun meinte er ich sollte Lucky, einen Fuchsaraber Hengst rausholen und putzen und danach mit ihm auf die Weide bringen. Doch da kam grade Mr. Turner. " Was soll Mrs. Tanner machen Ben? Ich glaube das ist eher die Aufgabe eines Pflegers und nicht die eines Jockeys!", schnauzte er Ben an. Bevor ich mich auch nur bei Ben entschuldigen konnte räumte er beleidigt das Feld. " Mr. Turner! Es war nicht Bens Schuld ich habe nicht erkannt, das er gemeint hat, das ich eine Pflegerin bin! Bei ihm liegt keine Schuld! Bitte bestrafen sie mich und nicht ihn!", klärte ich Mr. Turner auf. " Sie brauchen ihn nicht zu verteidigen! Er ist einfach überarbeitet! Nun aber genug davon! Hier ist Wonder, um den kümmern sie sich ab jetzt. Das nächste Rennen ist in einem Monat!", lenkte Mr. Turner ein und verschwand und ich erkannte, dass es keinen Sinn hatte es ihm noch einmal zu erklären. Nun holte ich aus der Sattelkammer das Zeug von Wonder und betrat seine Box.
Er war ein grob gebauter Fuchs mit einer kleinen feinen Blesse. Beim Putzen schloss er genüsslich die Augen und ich erkannte schnell, dass er sehr anhänglich war. Nun aber holte ich einen Dressursattel und Trense und machte Wonder fertig. Ich wollte ein wenig auf den Reitplatz gehen und stieg auf. Er tritt locker an und so lenkte ich ihn in Richtung Außenplatz, den man schon vom weitem sah. Im Roundpen, der direkt nebenan lag stand Ben und longierte einen kleinen Araber. Ich blieb davor stehen und meinte: " Ich hab Mr. Turner aufgeklärt wegen der Sache eben!"
" Ach ja? Und das soll ich dir glauben? Was soll dir das bringen, euch Jockeys ist es doch egal, Hauptsache ihr gewinnt!", meinte er. Ich war beleidigt und machte einen Abgang auf den Platz. Wie konnte er nur so gemein sein? Das war echt nicht fair. Nun aber konzentrierte ich mich auf das Reiten. Zuerst ritt ihn im Schritt warm und trabte in beide Richtungen. Danach ritt ich verschiedene Bahnfiguren. Als ich dann mal eine kurze Pause machte sah ich wie Mr. Turner mit Ben redete. " Das ist mir jetzt auch egal, wenn er jetzt nochmal Anschiss bekommt", dacht ich mir. Nachdem Mr. Turner wieder weg war brachte Ben das Pferd, das er trainiert hatte, in den Stall. Ich aber machte mir die Bügel kürzer und galoppierte ihn an. Kurz darauf ging ich in den leichten Sitz und lies ihn ruhig galoppieren.
Nun lies ich ihm das Maul frei machte mich Flach und stemmte den Absatz in die Tiefe. Sofort stürmte er los. Meine Methode funktionierte also bei ihm und nach drei Runden lies ich ihn wieder ruhiger werden und schließlich ritt ich ihm im Trab ab. Nun stieg ich ab und erkannte, als ich ihn aus dem Gatter führen wollte, das Ben am Zaun stand und mir zugesehen hatte. Nun kam er auf mich zu, aber ich war immer noch beleidigt. "Anscheinend kommst du gut mit ihm zurecht oder?", fragte er. " Mhh!“, antwortete ich abweisend. " Es tut mir leid das sich das vorhin gesagt hab, aber Mr. Turner hat mich aufgeklärt und mir noch mehr über dich erzählt!", erklärte er. " Aha! Und meinst du immer noch ich würde immer nur Gewinnen wollen?", fragte ich prüfend. " Nein, Nachdem ich deine Methode kenne nicht mehr! Das ist beeindruckend, dass du ohne Gerte u.s.w Rennen läufst! Endschuldige bitte ich habe dich falsch eingeschätzt!", beichtete er. " Entschuldigung angenommen!“, antwortete ich und schwang lächelnd meinen braunen Zopf nach hinten. Nachdem wir wieder in der Stallgasse waren ging Ben schon ins Verwaltungshaus um mein Gepäck in den Jeep zu laden und mich danach am Stall abzuholen um mich zu meinem neuen Haus zu fahren. So machte ich Wonders Sattelzeug runter und spritzte ihn ab. Danach stellte ich ihn mit Decke in die Box. Da wurde ich doch neugierig und ging langsam zu der Box des Rappen. " HEY! Alles gut Junge!", flüsterte ich und trat in sein Sichtfeld vor der Box. Der Rappe hob den Kopf und schnaubte dunkel. " Du kannst einem ja richtig Angst machen, aber ich habe keine Angst vor dir!", redete ich zu ihm. Der Rappe kam etwas näher. Nun stellte ich mich vor seine Box und legte meine Hand auf die Kante der unteren Boxentür. Er schaute sie an, doch ich schaute auf den Boden und nur aus einem Augenwinkel sah ich, wie er an meiner Hand schnupperte und schließlich sein Maul auf der Kante abstützte. Nun hob ich langsam den Blick und schaute auf seine Flanke. Langsam nahm ich meine Hand und streichelte vorsichtig seinen Hals. Er schüttelte den Kopf nach vorn und wollte an meinem Pulli knabbern, doch ich drückte ihn sachte mit der anderen Hand weg. Nun fuhr ich von Oben nach unten und von unten nach oben über seine Stirn. Der Hengst schloss die Augen und genoss es. Nun musste ich aber gehen und streichelte ihm über die Backe. Als ich ein paar Schritte zurück gelaufen war und mich in Richtung Ausgang drehte, wunderte ich mich, als der Rappe mir unerwartet nach wieherte. Doch ich konnte nicht mehr zurück, da ich den Jeep schon durchs Fenster sah. So verließ ich den Stall und stieg zu Ben ins Auto.
Wir fuhren in den Wald und unterhielten uns über unser bisheriges Leben und lachten viel. Nun aber parkten wir vor einem süßen "Hexenhäuschen" mit Terrasse. Wir stiegen aus und Ben schloss die Tür auf. Es war alles schön gemütlich eingerichtet und so holten wir das Gepäck rein. " Einräumen musst du aber alleine!", scherzte Ben. Ich ließ mich tot müde in einen Sessel fallen und plötzlich meinte Ben: " Das was du mit Dark Devil gemacht hast war sehr leichtsinnig! Das hätte Böse enden können. Aber so wie er bei dir gewesen ist, war er schon lange nicht mehr!" " Warum? Wie war er denn vorher?", fragte ich neugierig. " Er wechselte in den letzten Monaten oft die Besitzer, da er vor einem halben Jahr seinen Pfleger getötet hat. Er ist hingefallen und da ist er auf einmal ausgerastet und hat ihn tot getreten. Ich hatte solche Angst, dass mir das auch passiert, als du da warst! ", berichtete er.“ Oh mein Gott! Aber warum ist er so bösartig? Wurde er misshandelt?", fragte ich völlig perplex. " Tja, das wird wohl nur der tote Pfleger wissen, aber ich glaube schon, denn kein Pferd ist grundlos aggressiv! Mr. Turner hat ihn vor einer Erschießung grade noch gerettet! Wenn ich ihm von meinem Vorfall erzählen würde, müsste er wahrscheinlich weg! Und zwar für immer!", fügte er hinzu. " Das machst du aber wohl nicht, oder?", erkundigte ich mich ängstlich. " Nein, weil ich das Gefühl habe das du ihn wieder hinbekommen könntest! Aber Mr. Turner hat ihm eine Frist von 2 Monaten gesetzt und ein Monat ist nun schon vorbei!", meinte Ben. " Das könnte knapp werden aber einen Versuch ist es wert! Bist du dabei?", fragte ich. "Klar! 100%! Das muss klappen! Ich muss jetzt aber los. Sehen wir uns Morgen um 8 beim Training?", fragte er. " Ja klar! Bis dann!", rief ich ihm nach und verschwand im oberen Stock.
Doch damals wussten wir noch nicht dass unsere Pläne durchkreuzt werden sollten......
2. Kapitel
Am nächsten Morgen stand ich um halb 7 auf und machte mir und Muffin frühstück. Danach schlüpfte ich in meine Trainingssachen und machte mich zu Fuß auf den Weg zum Stall. Dort angekommen machte ich Wonder für die Trainingseinheit auf der Bahn fertig und schwang mich in den Sattel. Auf dem Weg zur Trainingsbahn begegnete mir Ben noch einmal und er erklärte mir sein Vorhaben, wegen Dark Devil. Wir würden ihn nun immer abends trainieren, da dann Mr. Turner für 2 Stunden zum Pokern fahren würde. Ich war einverstanden und so machten wir eine Uhrzeit und einen Treffpunkt aus und ich ritt davon. Auf der Bahn waren bestimmt schon 20 Reiter unterwegs also trabte ich Wonder schon mal an und ging eine Runde. Da viel mir ein junger Jockey auf, der auf einem dunkelbraunen Araber sahs und schon eine gute Figur machte. Nun aber suchte ich mir einen Punkt auf der Bahn aus, brachte Wonder zum Stehen, machte mich bereit und lies ihn mit etwas Schenkeldruck lossprinten. Er wusste sofort, was ich von ihm wollte und legte einen spitzen Start hin. Ich machte mich flach und lies ihm das Maul frei und so preschten wir an den anderen vorbei und schließlich waren wir Kopf an Kopf mit dem Araber des jungen Jockeys! Doch Wonder holte am Ende noch alles aus sich heraus und gewann.
Beim Abreiten meinte ich zu dem jungen Jockey: " Du warst aber wirklich nicht schlecht! Ich bin Heily Tanner! Ich bin gestern hier angekommen!" " Oh. Hi! Ich bin Steve Hall, aber alle nennen mich bloß Stevie! Danke. Ich mache hier erst mal bei dem Jockeylehrgang mit und vielleicht stellen sie mich ja ein!", antwortete er etwas verlegen. " Bestimmt! Du bist echt gut!", meinte ich und ritt von der Übungsbahn. Nun sattelte ich Wonder ab und spritzte ihn gründlich ab. Danach stellte ich ihn ohne Decke auf die Weide, da es sehr warm war und auch kein starker Luftzug aufkam. Jetzt ging ich in aller Ruhe wieder nach Hause, aß zu Mittag, kuschelte etwas mit Muffin, telefonierte mit meiner Familie und meinen Freunden und sah ein bisschen fern. So gegen halb 8 machte ich mich auf den Weg in den Stall zu Dark Devil. Ben stand schon vor seiner Box traute sich aber anscheinend nicht mehr. Ich begrüßte den hübschen Rapphengst und er brustete mir freudig ins Gesicht. Nun nahm ich sein Halfter und öffnete die Box. Langsam ging ich auf ihn zu und redete beruhigend auf ihn ein. So lies er sich von mir ganz langsam das Halfter überstreifen und nach draußen führen. Dort putzten wir Beide ihn und es schien mir als würde Dark Devil Ben nur in meiner Gegenwart dulden. Nun klingte ich eine Longe ein und führte Dark Devil in den Roundpen. Ich klingte die Longe ab und nahm sie ihn die linke Hand. Nun machte ich mich groß und starrte ihm in die Augen. Sofort wurde er unruhig und ich warf ihm das Longen Ende auf das Hinterteil. Sofort lief er schnell im Kreis, immer von meinem starren Blick verflogt. Das passte ihm gar nicht, das sah man seinem Gesichtsausdruck an. Plötzlich stellte ich mich ihm in den Weg und er drehte sich um. Erneut scheuchte ich ihn umher, bis er schließlich in einen schnellen Trab fiel, der von Runde zu Runde langsamer wurde. Schließlich nahm er den Hals runter und trug den Kopf sehr tief, fast schon auf dem Boden schweifend. Nun begann er zu kauen und zu lecken und ich brach den Augenkontakt ab, drehte ihm den Rücken zu und blieb starr stehen. Sofort blieb er stehen. Nach einer kurzen Zeit kam er dann zu mir und stupste mich leicht in den Rücken. Ich aber drehte mich zu ihm um, sah ihm auf die Schulter und rieb seinen Nasenrücken. Nun ging ich los und Dark Devil folgte mir. Ich ging einen Kreis rechts und einen Kreis links. Danach lobte ich ihn und wir gingen hinaus. Ben war anscheinend so baff, das er erst mal eine Weile brauchte um es zu verdauen, denn er sprach mich erst darauf an, als Dark Devil schon längst wieder in seiner Box stand. „ Das war ja der Hammer! So hab ich ihn noch nie gesehen!“, staunte er. „ Ich bin auch positiv überrascht! Es muss einfach mit ihm klappen!“, meinte ich und ging danach Nachhause, da ich sehr müde war.
3. Kapitel
Nach dem nun einmonatigem Training mit Dark Devil startete er mit mir bei unserem ersten Rennen. Sehr aufgeregt stand ich an diesem Morgen der Entscheidung auf. Sofort nach dem ich mein Jockey Outfit anhatte, fuhr ich mit meinem Auto zum Rennstall. Dort machte ich Devil schnell fertig, wobei mir Ben zusah, welcher ebenso wie Mr. Turner mitfuhr. Wenn Dark Devil in diesem Rennen gut abschneiden, oder gar gewinnen sollte, durfte er bleiben und wurde nicht erschossen.
Nachdem Dark Devil gesattelt und im Ring vorgestellt worden war ging es für uns in die Startboxen. Der Rappe war erstaunlicherweise sehr ruhig und ging brav hinein. Der Gong ertönte. Die Klappen öffneten sich. Er stieß nach vorn. Wir lagen im Mittelfeld. Die Mitreiter hetzten ihre Pferde, doch wir kamen sehr schnell nach vorn, obwohl ich Dark Devil immer zurück hielt! Nach der Hälfte der Bahn ließ ich ihm das Maul frei und machte mich flach. Nun wurde unser Abstand zu den anderen immer Größer und auch auf der Zielgrade führten wir. Es war ein unbeschreibliches Gefühl mit meinem einstigen Sorgenkind als erster im Ziel zu sein. Was ich nicht sehen konnte, war das Mr. Turner mit einem anderen Trainer redete, während Ben wild gestikulierend auf ihn einredete.
Währenddessen nahm ich unter großem Jubel den Pokal entgegen und war mir sicher, dass nun alles besser werden würde. Wieder im Stall kamen Ben u. Mr. Turner mit noch einem Mann zu mir. " Heily? Kann ich kurz mit Ihnen reden?", fragte mich Mr. Turner. " Ja, was ist denn?", meinte ich leicht unsicher über seine ernste Miene.
" Mr. Baker ist an Dark Devil interessiert! Er möchte ihn für einem Preis von 10.000 $ kaufen. Ben hat mir von einem Verkauf abgeraten, da er noch sehr wild sei und nur bei ihnen gutes Benehmen zeigen würde! Darf ich es kurz austesten, wie er auf Mr. Baker reagiert?", erklärte mir Mr. Turner. Ich war total baff und so wütend, da ich den Gedanken, dass Dark Devil nun auch das Interesse der anderen Trainer und Rennstallbesitzer wecken könnte, verdrängt hatte. " Ich weiß nicht! Lassen sie mich erst sehen, ob er sich etwas vom Rennen erholt hat!"; bat ich und trat in seine Box. " Bitte benimm dich so schlecht wie möglich Junge! Ich will dich nämlich nicht verlieren!", flüsterte ich ihm zu. Nun führte ich ihn hinaus und in einen Paddock. Mr. Baker trat ein und sofort wurde der Hengst wild wie noch nie zuvor. Er stieg und schlug wild mit dem Kopf und wollte grade auf Mr. Baker zustürmen, als dieser grade den Paddock ängstlich verließ. " So eine Bestie können sie behalten!", schrie er und rannte davon. Ben und ich lachten und gaben uns five. Mr. Turner war verärgert über unser Verhalten und meinte:" Wenn nicht Mr. Baker, dann eben jemand anders!" " Mr. Turner! Ich mache ihnen ein Angebot! Sie geben mir Dark Devil und zahlen mir dafür nur die Hälfte meines Lohnes! So habe ich ihn in 5 Monaten abbezahlt! In der Zeit gehört er aber auch mir und ich könnte z.B auch die Ponys versorgen!", schlug ich vor.
" Na gut! Weil sie es sind!", willigte Mr. Turner nach langem überlegen ein. Ben und ich fielen uns glücklich in die Arme. Nun ging ich zu Dark Devil in den Paddock und streichele ihn. " Jetzt gehörst du mir und keiner dieser bösen Männer tut dir mehr etwas! Trotzdem haben noch viele Angst vor dir, da sie den Namen Dark Devil aus negativen Schlagzeilen über dich kennen! Wie wäre es mit einem neuen Namen?", erklärte ich ihm. Der Hengst nickte leicht mit dem Kopf nach unten. " Okay.... also... wie wärs mit... Black Luck?", fiel es mir ein. Der Rappe wieherte und von dem Tag an hieß Dark Devil nun Black Luck!
Ein paar Monate später, als ich den "Kredit" für Luck abbezahlt hatte fiel mir beim Putzen von Black Luck eine Tätowierung am Fesselgelenk auf, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Schnell notierte ich mir die Nummer und klappte abends am Wohnzimmertisch mein Laptop auf. Während Muffin mir um die Füße schlängelte suchte ich nach dem Grund der außergewöhnlichen Stelle der Tätowierung. Da traf ich auf einen Artikel, indem stand, dass nur bestimmte Pferde aus einer Familie die Tätowierung an dieser Stelle hatten. Dort war nun auch ein Stammbaum mit den jeweiligen Tätowierungsnummern und dem Namen des Pferdes.
Er war so aufgebaut:
u.s.w
Ich fasste es nicht! Mein Black Luck (ehemaliger Dark Devil) ist der Sohn von der berühmten Ruffian, eine der legenden des Rennsportes. Ich hatte den Film über sie, der 2007 in die Kinos kam gesehen und mich schon damals in dieses Schwarze schnelle Pferd verliebt!
Sofort rief ich Ben an und dieser meinte auch, das wir Glück hatten, das Mr. Turner das nicht wusste, denn sonst hätte ich jetzt bestimmt nicht mein Schwarzes Glück auf vier Hufen!
Tag der Veröffentlichung: 16.04.2010
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