Der hart erkämpfte Weg zum Motorradführerschein
Frei nach Rudi Carrell: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ – warte ich im Frühjahr 2008, dass endlich die Sonne raus kommt, der Regen und die Kälte aufhören. Es ist schon Mitte Mai, bevor Sascha, mein Fahrschullehrer, sich meldet: „Morgen geht’s los, 16:00 Uhr auf dem Übungsplatz.“
Alle zwei Tage schwinge ich mich auf die Honda CB 500 (nicht mehr die Neueste und ziemlich mitgenommen) und überlege jedes Mal, wer wohl den heutigen „Kampf“ gewinnen wird.
Wenn ich schon vieles getan habe, eines jedenfalls nicht: ich habe niemals eine Runde „schwarz“ gedreht. Ernst seine Yamaha, die er bis letztes Jahr hatte, war viel zu schwer und zu hoch, nicht auszudenken, wenn das Teil einen Kratzer abbekommen hätte…(und das noch in der Familie!)
Stundenkilometer 30, ich grinse und bin stolz, ich kann geradeaus fahren und umdrehen, ohne umzufallen! Tempo 50 – oh Gott, ist das schnell – kaum am Gashebel gedreht, so erscheint es mir, ist der Übungsplatz zu Ende.
Der „Sieben–Meter–Slalom“ klappt nach dem
siebten oder achten Versuch. Der kleiner, „Drei-Meter–Slalom“ bedarf etwas mehr Übung am Hüftschwung. Der Schrittgeschwindigkeitsslalom klappt erstaunlicher Weise ganz gut. Sascha rügt, dass ich da zu schnell durchbalanciere. Die Art und Weise, wie er mir diesen Slalom bei bringt, finde ich super – nach dem dritten Versuch kenne ich seine Augenfarbe, trotz getöntem Visier. Dann ist die Vollbremsung dran, langsam aber sicher, führt er mich dort hin. Ist schon ein mulmiges Gefühl, da ziehst du eben mal an der Bremse, bei km/h 50, knickst mit der Gabel richtig ein und stehst innerhalb einer Autolänge. Wau!
Die erste Fahrt im Straßenverkehr führt uns ein Stückchen in den Schwarzwald hinein, kein großes Kunststück, denn der fängt hinter dem Ortsschild schon an. Eine nette kleine, relativ schmale Waldstraße, mit einem schlechten Belag und ein paar Kurven, sind mein Auftakt. Ich bin mächtig stolz auf mich, was man von meinem Fahrlehrer nicht unbedingt sagen kann. Andauernd habe ich ihn mit den Worten: „ich schlaf gleich ein, gib mal Gas“ im Ohr. Sein Glück ist, dass er mich nicht versteht! Mein zurück Gemotze geht ins Nirwana. Nach ein paar Tagen geht ihm mein „Schneckentempo“ mächtig auf die Nerven, er jagt mich über die Autobahn in Richtung Karlsruhe und Baden Baden. Jeden Parkplatz raus, wieder einfädeln, mittlere Spur und Gas!!! Zu seiner Belustigung trage ich bei, indem ich beim Überholen der LKWs zwar das Motorrad gerade halte, mein Oberkörper aber nach links tendiert. Hege ich doch die Hoffnung, so nicht von so einem >Büffel
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2011
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