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Vorwort

Jeder hat schon mal was geträumt an das er sich erinnern kann. Manchmal kann man es noch erzählen und manchmal da hat man es auch schon wieder vergessen. Ich Träume sehr intensiv… wenn ich mich erinnern kann. Das heißt, dass es vorkommen kann, dass ich mich an den Traum erinnern kann als hätte ich einen Film gesehen. Es gibt auch Menschen die im Traum eingreifen können… ich gehöre leider nicht dazu.
Träume sind etwas wunderbares, sie können unsere verborgenen Wünsche oder Ängste widerspiegeln… wenn auch manchmal auf bizarre weise. Sie sind zum Teil so verschlüsselt das man einfach nicht dahinter kommt was einen das Unterbewusstsein sagen will.
So wie bei diesen Traum, den ich mit euch teilen will.


Sondierung

Ich sah aus dem Fenster. Sie waren da, die Soldaten und ohne zu zögern begonnen sie auf das Haus zu schießen. Mein Mann und ich flohen in einen Nebenraum, kauerten uns in eine Ecke, während uns das Adrenalin durch den Körper schoss. Das Herz klopfte mir bis zum Hals, es war nicht auszuhalten. Ich zitterte vor Angst, ich konnte kaum Atmen.
Plötzlich wurde es leise, sie hatten aufgehört zu schießen. Sie vorderten die Männer auf, aus dem Haus zu kommen. Einige kamen heraus, doch ich hielt Martin fest, ich wollte auf gar keinen fall das er da raus geht, ich hatte angst um ihn und auch um mich, hatte angst alleine zu sein. Die Männer die aus dem Haus kamen wurden sofort erschossen, ohne sie zu Untersuchen. Sie machten noch einen Kontrollgang durch das Haus.
Panik kam in mir auf, er musste sich verstecken. Ich legte eine Decke über ihn und hoffte dass sie nicht nachsehen würden. Ich hatte solche Angst, dass ich so stark zitterte, dass ich fast den Boden unter den Füßen verlor. Als sie weg waren schnappte er nach Luft, er hatte sie die ganze zeit angehalten.
Wir gingen durch das Haus und hofften das wir nicht die einzigen waren die überlebt hatten.
In einen größeren Raum hatten wir uns versammelt, viele waren es nicht. Ich setzte mich Martin gegenüber und er sah mich mit seinen großen braunen Augen hoffnungsvoll an. Er nahm mein Gesicht in seine großen starken Hände, küsste mich, „Es wird alles wieder gut!“

Einige Zeit verging…

Wir hörten Hubschrauber und Fahrzeuge näher kommen. Nein, sie hatten nicht auf uns vergessen. Wir rannten voller Panik kreuz und quer bis jemand schrie: “Auf den Dachboden!“ * Martin packte meine Hand und wir rannten los, wir kauerten uns alle in eine Ecke. Einige blieben unten und stellten sich ihrem Schicksal.
Es muss uns jemand verraten haben, den ein paar Soldaten kamen direkt auf den Dachboden.
Wir mussten uns alle in einer reihe aufstellen. Ein Arzt kam und pickte uns in den Finger um eine Blutprobe zu nehmen.
Die Menschen die kein „reines“ Blut hatten wurden weggebracht, die anderen kamen in eine art Camp.
Mein Mann und ich hatten ein „reines“ Blut.
Wir waren bei dem ersten Transport dabei. Was mit den anderen geschah wusste niemand.
Uns wurden die Augen verbunden, wir durften nicht sehen wo wir hingebracht wurden. Ich weiß nur dass es verdammt lange gedauert hatte.
Nachdem wir gelandet waren hatte man uns erstaunlicherweise sehr nett empfangen. Wir bekamen frische Kleindung und in einen großem Saal hatte man schon essen für uns vorbereitet.
„Ihr dürft euch hier frei bewegen“, sagte ein Soldat und ging. Was das zu bedeuten hatte fanden wir erst später raus. Als wir satt waren, fasten wir den mut nach draußen zu gehen und uns umzusehen. Na ja wie soll ich sagen, wir wahren von hohen Holzmauern umgeben und der Platz auf dem auch das Gebäude stand war, na ja, irgendwie riesig. Das Gebäude aus dem wir gerade kamen war das größte… dient auch wohl als Versammlungsort. Dann gab es noch mehrere kleine Häuschen, wir bekamen jeweils eines zugeteilt. Sie waren unterteilt in ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und ein Bad. Alles sehr klein aber gemütlich.

Wir wurden in das große Gebäude gerufen. Als wir uns alle versammelt hatten, kamen zwei Männer herein, in Anzügen, war ein sehr eigenartiger Anblick.
Ihr gehört zu den wenigen Menschen die ein reines Blut in sich tragen, begann einer der beiden.
Reines Blut bedeutet, fuhr er fort, das in den Vorergangenen Generationen keine schwerwiegende Krankheiten oder ähnliches im Blut nachzuweisen ist. Ihr werdet hier bleiben bis auf der gesamten Welt alle Menschen sich eines solchen Tests unterzogen haben und die, die ebenfalls reines Blut in sich tragen, von den anderen aussondiert wurden, wie ihr.
Als jemand fragte was mit den anderen geschah, wurde er einfach ignoriert.
Macht euch um die anderen keine sorgen, wichtig seid ihr, denn ihr seit die Zukunft dieser Welt. ** Die Mauer zu überwinden braucht ihr erst gar nicht zu versuchen. Ihr seit hier in Sicherheit, hier und nicht draußen. Ohne weiter etwas zu sagen gingen beide wider und wir wussten nicht so recht was wir davon halten sollten.

Am nächsten morgen kamen ein paar Soldaten zu uns, sie sprachen mit uns über belangloses zeug. Leider nicht nur einfach so, sonder weil sie sich jeder eine Frau aussuchten. Ich versuchte mich unsichtbar zu machen, damit war ich wohl zu auffällig den einer der Soldaten kam direkt auf mich zu und packte mich am arm und meinte nur kurz “Du kommst mit mir“. Ich wurde in einen anderen teil des Camps gebracht. Tolle Häuser standen da mit großen Fernseher und Luxus Bad und Küche und überhaupt alles wunderschön. So etwas hatte ich schon sehr lange nicht gesehen, weder in natura noch im Fernseher oder in einer Zeitschrift. Er zeigte mir alles, dann wurde er zu einem Einsatz gerufen und ich blieb zurück ohne das ich wusste was ich hier sollte.

Ich ging zu einen Fenster und sah in das Wohnzimmer eines benachbarten Soldaten, es sah genau so aus wie unseres. Plötzlich sah ich wie eine junge Frau aus dem Badezimmer kam. Ihr ging es wohl genau so wie mir. Ich versuchte mich bemerkbar zu machen, sie sah zwar in meine Richtung, kam aber nicht zu mir rüber.

Tage vergingen…

Er kam nachhause, schwer verwundet. Sie brachten ihn einfach rein und gingen, ohne Worte. Ich ging zu ihm hin und half ihm auf die Couch und säuberte seine Wunden.
Er war Tage bewusstlos…
Als er aufwachte und sich umsah hielt ich ihm eine Tasse Kaffee unter die Nase, er hatte jede menge Kaffeesorten in der Küche, ich nahm irgendeine. ***
Plötzlich sprang er auf und packte mich am Hals. Er drückte mich solange zurück bis ich gegen eine Wand krachte, er hielt inne kam mit seinen Gesicht ganz nah zu meinen, sah mir in die Augen… „das ist der Falsche.“ …er gibt mir ein kleines Küsschen auf die Stirn und lässt mich los.
Er machte mir die Haustür auf, sie war die ganze zeit verschlossen. „In 2 Stunden bist du wieder da.“ sagte er nur knapp. Ich rannte, ich wollte unbedingt zu Martin. Von weitem konnte ich ihn schon sehen, er war nicht alleine. Es machte mir nichts aus, ich freute mich für ihn. Ich machte noch einen Spaziergang und sah mir das gesamte Areal an. Es war nicht sehr groß deshalb war ich ziemlich bald wieder zuhause. Der Soldat sah mich verdutzt an, sagte aber nichts.

(… !?) ** **

Es war vorbei. Sirenen ertönten und alle schrieen „Es ist vorbei, die Sondierung ist zu ende!“

Ich gab dem Soldaten einen Kuss, drückte ihm Pfeil und Bogen in die Hand und meinte nur kurz „Pass auf dich auf mein Schatz.“ Er griff noch nach einer Lanze und ging.
Alle Männer trafen sich zur Jagt auf dem Platz und zogen gemeinsam los.
Als die Männer weg waren, trafen wir Frauen uns auf dem Platz und knüpften Körbe.


Nachtrag

Es war die Nacht vom 13 Februar auf den 14 Februar 2010 als ich diesen irgendwie sonderbaren Traum hatte.

* Als ich aufwachte war diese Szene das erste woran ich mich erinnerte, und auch noch sehr intensiv fühlte. Irgendwie war es als hätte ich im Schlaf wirklich einen Adrenalinstoss bekommen.

** Nachdem diese Worte gefallen waren, fühlte ich mich irgendwie stolz.

*** Ja das mit dem Kaffee… keine Ahnung, ich tat es ganz einfach.
Das mit dem Küsschen auf die Stirn… In diesem Moment fühlte ich mich sicher und geborgen.

** ** Hier wachte ich auf, hatte mich umgedreht und zugedeckt, bin aber gleich wieder eingeschlafen.

Der Soldat hatte keinen Namen.Schade eigentlich… wird aber schon seinen Grund haben!


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 13.04.2010

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