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Welches Handy?

 

Mein quietschegelbes Handy

 

Das zweite Handy in meinem Leben war ein schwarzes, schlichtes Handy, ein wirklich elegantes Design. Als es per Post kam, war ich überrascht über die Verpackung, die ebenfalls ganz besonders war, eine Art Schatulle, sehr passend zu dem ausgewählten Teil. Auch ein kleines Samttäschchen war dabei. - Ich hatte es ganze 9 Jahre in Gebrauch und fühlte mich damit gut bedient. Wie mit jeder technischen Neuheit, musste ich mich damit vertraut machen. Ein sehr ansprechendes Bedienungsbüchlein lag ebenfalls in der Schatulle, wie auch USB-Kabel und Headset.

Da ich einen Vertrag hatte mit einer der vielen bekannten Firmen und einen niedrigen Tarif, ich telefoniere wenig damit, gab es wie üblich nach 2 Jahren das Angebot , entweder ein neues Handy oder eine Gutschrift. Ich wollte mein „geliebtes“ Handy gern behalten und so entschied ich mich auch diesmal für eine Gutschrift.

Kurz danach machte der Akku in dem Gerät schlapp. - Was nun?

Tja, so ist es nun mal, nichts hält ewig. Aber darüber hatte ich in dem Moment nicht nachgedacht.

Jetzt ging ich in einen Shop meines Telefonanbieters und fragte nach einem Ersatz-Akku.

Die freundliche Dame sagte: „Dafür gibt es keine Ersatzteile mehr!“

Was wird nun mit dem Vertrag, dachte ich mir. -

Man machte mir den Vorschlag, ein neues Handy zu kaufen und hielt mir auch gleich eins vor die Nase. Schwarz oder quietschegelb, das sollte ich entscheiden.

Ich fand das Design recht simpel, aber sicherlich auch praktisch.

Die Verkäuferin sagte mir, ich soll dieses neue Handy doch vorübergehend, bis der Vertrag ausgelaufen ist, nutzen, und dann wolle man mir ein Gerät (Smartphone) zu besonders günstigen Bedingungen anbieten.

Das gelbe und schwarze Teil sollte 80,00 € kosten. Später merkte ist, dass sie es mir viel zu teuer verkauft hat, das „Quietsche-Handy“! - Als ich unterschrieben und bezahlt hatte, meinte die redegewandte Dame, ich müsse doch ein Schutzetui dafür haben, das auch noch schlappe 20,00 € kostete. Ich fühlte mich vollkommen überrumpelt.

Zu Hause angekommen, habe ich mir die Beschreibung (hellblaue Schrift auf weißem Papier in ziemlich kleinen Lettern) durchgelesen. Die Funktion des Handys war gut und übersichtlich.

Bald merkte ich, dass gar kein USB-Kabel dabei war. Es gab keine Möglichkeit, das Handy an meinen PC anzuschließen. Daraufhin suchte ich wieder diesen Shop auf. Es stellte sich heraus, nachdem mir die gleiche Verkäuferin ein USB-Kabel für 10,00 € verkaufte, dass das Kabel gar nicht passen konnte. Das habe ich als blutiger Laie sogar, gleich nachdem ich den Laden verlassen hatte, festgestellt als ich mir die Stecker genau angeschaut habe. Auf dem Absatz habe ich mich sofort umgedreht und ging wieder in den Shop.

Zu meiner großen Verblüffung machte mir die redegewandte Dame klar, dass man keine Ware zurücknehmen würde und auch nichts umtauschen. - Ich war echt sauer!!!

Ein Kollege sprang ihr zur Seite, schaute mein Handy nochmals genau an, öffnete es sogar und suchte nach einem Steckanschluss, der nicht vorhanden war. Er sagte: „Das Handy ist nicht USB-fähig“.

So, - da haben wir den Salat!!! -

Als vermeintlich freundliche Geste, bat man mich, doch am kommenden Samstag noch einmal zu kommen, dann sei die Chefin da. Die könne entscheiden, was nun zu tun wäre. Mein Blutdruck stieg, ich kochte vor Ärger.

 

Wut entbrannt ging ich in einen Elektronik-Supermarkt, wo ich an einen absolut kompetenten Verkäufer geriet. Auch ihn fragte ich nach einem Ersatz-Akku für mein schönes altes Handy. Dort erfuhr ich in der Service-Abteilung, dass es sehr wohl noch Ersatz-Akkus gibt. Ihn hier zu bestellen erschien mir aber reichlich teuer (28,00 €).

Eine liebe hilfsbereite Bekannte, gab mir den Rat, im Internet nach einem passenden Akku zu suchen. Warum bin ich eigentlich nicht schon früher darauf gekommen??? - Tja, manchmal denkt man wohl zu umständlich.

 

Kurzerhand habe ich den Ersatzakku im Internet bestellt für 7,95€ und bekam ihn schon einen Tag später. Welche Freude. Ich habe ihn sofort aufgeladen. Jetzt fehlte natürlich noch eine SIM-Karte. Das war aber eine leichte Übung: Prepaid-Karte für 5,00 € und dazu noch eine Gutschrift von 10,00 € zum telefonieren.

Somit war mein Zweithandy, was ich eigentlich nicht gebraucht hätte, komplett.

 

Mit dem quietschegelben Handy und dem Kabel, das ich nicht gebrauchen konnte, erschien ich am Samstag nun wieder im Shop. Die Chefin, die nun anwesend war, hat dann doch noch eine einigermaßen zufriedenstellende Lösung gefunden.

Ich konnte das Kabel zurückgeben und bekam dafür zwar nicht das Geld zurück, aber eine zusätzliche Foto-Speicherkarte mit Adapter, der auch in den PC gesteckt werden kann.

Bevor ich den Laden verließ, konnte ich nicht umhin, der redegewandten Verkäuferin unter die Nase zu reiben, dass es doch Ersatz-Akkus für mein altes Handy gibt.

Nicht auf den Mund gefallen, wollte sie mir weiß machen, dass es sich nicht um Originalteile handelt, bei denen es vorkommen kann, dass sie explodieren.

Beim Verlassen des Ladens sagte sie mir noch, ich möge nicht vergessen, wenn der Vertrag ausgelaufen ist, unbedingt wieder zu kommen.

 

Was sagt mir das Ganze:

Verkaufen, verkaufen, verkaufen, so gut und so teuer wie möglich und schön die Hand auf die Kasse halten.

Ich habe mich über den Tisch gezogen gefühlt.

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 08.09.2013

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