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Was mein Auge sammelt



Mein lebender Computer, das Gedächtnis,
öffnet einige Ordner für den Leser.

Eigentlich sammelt mein Auge alles, was mich interessiert und erfreut und speichert es im Gedächtnis, um im Laufe des möglichst langen Lebens davon zu profitieren und meine Seele zu „streicheln“. Daran möchte ich meine Leser teilhaben lassen.
Das Gehirn ist ein lebender und lebendiger Computer.
Die Natur hat es aber so eingerichtet, dass mit zunehmendem Alter so manches aus dem Gedächtnis verblasst und teilweise sogar nach und nach löscht, wenn man nicht das eine oder andere wieder durch „Bilder“ an die Oberfläche holt.
Diese Bilder können Erfahrungen, Erlebnisse, Erzählungen, Reisen, Besichtigungen, Fotos oder auch Kunstgegenstände (Gemälde, Skulpturen, Architektur etc.) sein.


Das Spektrum meiner Interessen ist so breit gefächert, dass ich nur die für mich wichtigsten Dinge herauspicken kann und selbst die nur in Gedankensplittern streifen kann.

Herausragend sind für mich Eindrücke und Bilder, die ich noch im Gedächtnis habe, durch verschiedene meiner Reiseberichte, die ich immer wieder lesen kann.
Bildmaterial gab es in früheren Zeiten nur in Form von Analogfotografie. Die Qualität entspricht nicht den heutigen Ansprüchen.

Flora und Fauna ist ein so großes Feld, dass es ein ganzes Leben ausfüllen kann, wenn man sich intensiv damit befasst. Unsere Natur ist ein Wunderwerk. So kann ich nur davon einen kleinen Streifzug bringen, der in meinem Leben Platz gefunden hat. Dominierend ist für mich eine Reise durch die schönsten Gebiete im Westen der USA. Mein Mann und ich besuchten Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada. Es war ein unwahrscheinlich schönes Erlebnis für mich mit Eindrücken, die ich in der kurzen Zeit der Reise nur durch ständige geistige Präsenz, Neugier und Notizen voll aufnehmen konnte. Natürlich war auch meine Kamera immer dabei.
Die gewaltigen Naturereignisse, die in diesem Gebiet in Urzeiten stattgefunden haben, waren hier durch die Bodenformationen deutlich sichtbar und sehr beeindruckend.
Ich kam mir sehr klein und unbedeutend vor, als ich in die Tiefen des Colorado Rivers am Gran Canyon schaute. Die bizarren Formen des rötlichen Gesteins vom Bryce Canyon in Utah, die teilweise wie Figuren oder Kathedralen wirken, haben mich nicht minder in Erstaunen versetzt. In Arizona, in der Wüste, die im Frühjahr besonders lebt und blüht, brachten mich die gewaltigen Kakteen mit ihren Riesenblüten und die Vielfalt der Pflanzen ins Schwärmen.





Mit einigen Menschen, die diese Gegend vor Jahrhunderten bevölkert haben, die Indianer, hatten wir leider nur unwesentlichen Kontakt. An den Straßenrändern, innerhalb der Reservate, die wir durchfuhren, hatten sie Verkaufsstände aufgebaut, um ihre kleinen Kunstwerke (handgearbeiteten Silberschmuck und Andenken) an Touristen zu verkaufen.

Jeder hat schon von der Spielerstadt Las Vegas mitten im Wüstengelände gehört. Es ist schon überwältigend, was man dort an Luxushotels sieht, die alle mit riesigen Spielsalons ausgestattet sind. Man weiß kaum, wohin man schauen soll, ein Spielautomat am anderen und einer bunter als der andere. Überall blinkt und leuchtet es in allen Farben der Welt.
Am meisten im Gedächtnis geblieben sind mir zum einen das Hotel „Caesar’s Palace“, der abends in faszinierendes grünes Licht getaucht ist und das „Tropicana“, wo wir für eine Nacht gewohnt haben.




Mein Interesse galt ebenfalls in Kalifornien dem größten Anbaugebiet von Früchten und Gemüse, das ständig durch Großbewässerungsanlagen dafür sorgen muss, dass zweimal pro Jahr geerntet werden kann. Es handelt sich um das San Joaquin Valley.


Die großen Metropolen Kaliforniens San Francisco und Los Angeles beeindrucken durch ihre imposanten modernen Glaspaläste und die Filmindustrie von Hollywood.



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Architektur und Skulpturen, die es auf allen Kontinenten unserer Erde gibt, kann man in alte historische und hypermoderne aufteilen. Einen ganz kleinen Teil habe ich in natura gesehen und ein noch kleinerer Teil hat auf mich einen nahezu unvergessenen Eindruck gemacht.


Da weiß ich zwar nicht genau, wo ich beginnen soll, es sind einfach zu viele. Aber dennoch will ich versuchen, einige hervorzuheben.
Ein ganz besonderes Bauwerk ist hier links auf dem Foto zu sehen, die Golden Gate Bridge, die man meistens nur im Nebel antrifft. Wir hatten Glück. Es war strahlender Sonnenschein. Hier sieht man einen Abschnitt der Spannseile der Brücke aus massivem Stahl, kaum vorstellbar, welchen großen Durchmesser sie haben.
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Bei alter historischer Architektur fallen mir besonders die Trutzburgen und Stadtmauern der Etrusker in Norditalien ein. Auf der folgenden Doppelseite ein Foto von dem bezaubernden Städtchen Volterra in der Toscana. Die Stadt ist nicht nur von historischer Bedeutung, sondern ist auch ein Alabaster-Zentrum. Wir besuchten eine Bildhauer-Werkstatt mit Ausstellungsräumen.




Die gesamte Toscana mit ihren lieblichen Landschaften und Metropolen haben bei mir einen starken Eindruck hinterlassen, nicht zuletzt, weil sie eine Menge an Kunst und Kultur zu bieten hat.
Ich denke an die bezaubernde Stadt Siena (UNESCO Weltkulturerbe) mit ihrer „Zuckerbäcker-Architektur“ wie beispielweise den Dom. Der Marmor-Fußboden sticht besonders ins Auge. Aus diesem Material in den verschiedensten Farben haben die Künstler Bilder gezaubert, wie „Romulus und Rhemus“.



Die Metropole der Toscana FLORENZ hat so viel an Kunst zu bieten, das einem die Augen über gehen. Ich war so fasziniert, dass ich zeitweise nicht wusste, was ich mir zuerst anschauen sollte.
Ich habe längst nicht alles sehen können. Man müsste einen langen Aufenthalt vorsehen für die Stadt, die ein einziges Kunstwerk ist. Hier rechts die berühmte DAVID-Statue noch vor der Restaurierung.

Selbstverständlich habe ich mir den seit Jahren ersehnten Wunsch erfüllt, die Uffizien zu besuchen.
Der Andrang war so groß, dass man sich eine Wartezeit von mindestens einer Stunde nehmen musste.
Die Riesensäle mit hunderten von berühmten Kunstwerken waren einfach nicht zu bewältigen. Schon vorher ist man so ermüdet, dass man froh ist, wenn man das Gebäude wieder verlassen kann.




Ein völlig anderes Bild, das sich in meinem Gedächtnis eingebrannt hat, ist der Fall des “Eisernen Vorhangs”. Es handelt sich eigentlich um viele Bilder, Ereignisse, die Schlag auf Schlag folgten.
Politische Bilder gibt es unendlich viele, aber diese Bilder und Ereignisse sind etwas, was unser ganzes Land und unser Leben total verändert hat. Darum gehört es für mich unbedingt dazu.
Ich möchte diese Zeit einfach mit einem Gedicht, das ich über meine Gefühle verfasst habe, ausdrücken:










Und dann allmählich, viele Jahre danach. Unsere alte Hauptstadt Berlin, die so vieles Schreckliche hinter sich hatte und die letzten Jahre ein trauriges Bild abgab, entwickelte sich nach und nach zu einer ihr gebührenden deutschen Hauptstadt. Sie wurde eine moderne, weltoffene Großstadt.
Jedes Jahr habe ich sie in den vergangenen Jahren mehrfach besucht und mich gefreut, immer Neues zu entdecken. Natürlich habe ich vieles in Bildern festgehalten.
Es würde den Rahmen sprengen, hier alle Bilder, die ich für besonders gelungen halte,zu zeigen. Einige sind aber auf den folgenden Seiten zu sehen.










Der Berliner Dom
in der Stadtmitte






Der verpackte Reichstag
von dem Künstler Cristo und Jeanne Claude



Das hochwertige metallisch wirkende Gewebe
sah sehr edel aus, besonders noch durch
die dicken blauen Seile, die speziell hierfür
angefertigt wurden.






Innerhalb der Reichstagskuppel, die die alte zerstörte eckige Kuppel ersetzt, hast man einen Eindruck von der besondere Konstruktion.
Viele Spiegel leiten das Tageslicht in das Innere des Plenarsaales. Unten erkennt man das blaue Gestühl. Obgleich die Kuppel ganz oben offen ist, ist sie so konstruiert, dass kein Niederschlag in das Innere eindringen kann. Es ist faszinierend anzusehen.


OOOOOOO




Unvergessen sind für mich auch Eindrücke und Bilder aus dem Süden Frankreichs. Da wäre zu nennen, Monaco, die Carmarque und das Ardêche-Tal.
Die ganze Gegend haben wir damals mit unserem VW-Käfer abgefahren.
Die Hinfahrt führte uns durch die Schweiz am Genfer See vorbei und durch das uns endlos erscheinende und fast menschenleere Gebirgsmassiv der französichen Seealpen, das wir von Genf aus an Grenoble und Digne vorbei zum Verdon-Tal überquerten. Unser Ziel war La Capte am Mittelmeer.










Ebenso aufregend und unvergessen sind für mich die Eindrücke und Bilder unserer Reisen in das damalige Jugoslawien, noch unter der Herrschaft von Tito. Beim zweiten Besuch dieses Landes haben wir uns sogar mit unserem VW Käfer getraut, eine so weite Fahrt zu unternehmen bis hin zum Skutari-See an der albanischen Grenze. Als wir nach einer langen Fahrt durch das Binnenland, wo es nur Schotterstraßen gab, die Plitvicer Seen erreichten, waren wir tief beeindruckt von dieser Naturschönheit und den zahlreichen Wasserfällen.
Danach ging es weiter zur Adria-Küste mit ihrer malerischen Landschaft. Noch heute überkommt mich eine Beklemmung, wenn ich an die kurvenreiche ungesicherte Küstenstraße denke. Man konnte kaum einen Blick nach rechts auf das glasklare blaue Meer wagen.
Eine Besichtigung der mittelalterlichen Stadt Dobrovnik mit ihrer begehbaren Stadtmauer ist ein unbedingtes MUSS.






Das war ein kleiner Querschnitt durch einen winzigen Teil einiger „Ordner in meinem Computer“, dem Gedächtnis.
Viele weitere wundervolle Bilder schwirren noch in meinem Hirn. Allein, wenn ich an die unzähligen Natur- und Landschaftsfotos mit meiner Digitalkamera und ganze besonders an die Besuche von Kunstausstellungen in diversen Städten denke.
Da wären u.a. zu nennen:

- Die MOMA in Berlin (2004)
- Die schönsten Franzosen in Berlin
-„Barocke Leidenschaften“ (Rubens) in Braunschweig (2004)
- Flämische Landschaftsmaler. Ausstellung Villa Hügel, Essen (2003)
- Edward Munch. Kunsthalle Emden (2005)
- Grafikmuseum Pablo Picasso. Münster (2004)
- Ufficien in Florenz (2003)
Anl. RUHR 2010:
- Osthaus-Museum, Emil Schumacher Museum in Hagen
- Folkwang-Museum in Essen, wie auch Zeche Zollverein.


Damit ist aber noch nicht Schluss. Mein Auge möchte weiter sammeln.


Impressum

Texte: Text und Bilder unterliegen dem Copyright der Autorin
Tag der Veröffentlichung: 31.01.2011

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