Cover


Ein kunterbuntes Riesenschneckenhaus steht auf einer grünen Wiese. Viele herrlich blühende Blumen sind darauf zu sehen.
In dem Schneckenhaus lebt eine schöne Prinzessin mit ihrer Familie.

Eines Tages beschließt sie, hinaus in die unendliche Weite der Cyber-Welt zu schweben. Viel Neues wird sie dort entdecken. Sie schwebt, wie eine Elfe leicht und fast schwerelos durch die unbekannten Regionen. Aus den Bäumen und Sträuchern, die an ihr vorüber fliegen, klingen Melodien und wundersame Töne. Ist es der Gesang von Vögeln? Hört man das Huschen von Eichhörnchen? Dann wieder ein schriller warnender Ton. Vielleicht ein Eichelhäher, eine Krähe oder Elster? – Sind es überhaupt Tiere? Alles schwebt wie im Nebel an der kleinen Prinzessin vorbei.




Immer weiter schwebt sie hinaus. Ist dort hinten in der Ferne so etwas wie ein breiter Fluss, ein Ufer? – Das Umfeld erscheint wie mitten in einem dichten Nebelfeld. –
Die kleine Prinzessin kann kaum noch etwas erkennen. Sie trällert ein Liedchen vor sich hin und schwebt fröhlich weiter mal nach rechts mal etwas mehr nach links. Hört sie nicht Stimmen? Männliche und auch viele weibliche? – Sieht sie nicht auch dort oder auch dort ein schönes Bild vor Augen? Eine tanzende Figur, einen lustigen Clown? – Alles ist so wundersam.
Dann plötzlich scheint sie näher an das Flussufer heran zu schweben.
Ja, jaaaa, Wasser, Wasser! Es ist ein Fluss. Ein schöner breiter Fluss.
Das Plätschern am Uferrand klingt wie eine Melodie.
Sie muss inne halten. Irgend etwas hält sie zurück. Sie wird nicht mehr getragen und sie ruht sich auf einem großen, glatten Stein aus.


Links und rechts von der kleinen Prinzessin erscheinen seltsame Figuren und verschwinden auch wieder. Stimmen, die in ihren Ohren klingen und ebenso schnell sind sie wieder im Nichts verschwunden.

Ihr Blick geht hinüber ans andere Flussufer. Es ist kaum in dem Dunst zu erkennen. – Aber dann doch, ein Gesicht, ein schönes Gesicht! Und weg ist es wieder. Die schönen Augen hat sie genau gesehen und sie lösten eine gewisse Faszination bei ihr aus. Sie blieb noch eine ganze Weile sitzen und starrte auf das andere Ufer.





Dann fiel ihr ein, dass sie wieder zurück zu ihrer Familie schweben musste. Sie wurde inzwischen vermisst.



Der kleinen Prinzessin ging nichts weiter im Kopf herum als diese vielen merkwürdigen Ereignisse. Sie beschloss, am nächsten Tag wieder hinaus zu schweben. Immer wieder hatte sie ähnliche oder die gleichen Erlebnisse, Tag für Tag und Woche für Woche. Bis sie eines Tages etwas Besonderes erlebte.
Sie saß wieder auf dem großen Stein am Flussufer und schaute auf die andere Seite. Wie täglich erschien auch dieses Mal wieder das Gesicht mit den schönen Augen. Über dem Gesicht sah man eine weiße Wolke an dem sonst so grauen Himmel. Auf dieser Wolke stand in großen Lettern: „HALLO SCHOENE FRAU“.
Die kleine Prinzessin erschrak und schaute noch einmal genau hin. Ja, es war ganz deutlich zu lesen. Und schon war alles wieder verschwunden, die Schrift und auch das Gesicht. Tief beeindruckt kehrte sie wieder nach Hause zurück. Sie konnte die folgende Nacht kaum schlafen.
Die nächsten Tage schwebte die Prinzessin etwas aufgeregter durch die spannende Cyber-Welt. Es war mehrere Tage immer das gleiche Ritual, bis sie sich entschloss, auf einem Transparent eine Antwort-Botschaft hinüber zu senden. Ihr klopfte das Herz. Was würde geschehen?
Zunächst geschah nichts. Das Gesicht auf der anderen Seite und die Wolke verschwanden wieder wie immer.
Eines Tages aber erkannte die Prinzessin nicht nur das Gesicht mit den schönen Augen. Sie glaubte einen Prinzen erkennen zu können und dann erschien wieder die weiße Wolke, auf der zu lesen war:
„Es waren zwei Königskinder . . .!“
Sie wusste natürlich wie das bekannte Lied weiter geht, in dem es auch heißt:
„ . . . Sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief!“
Sie glaubte, ihren Augen nicht zu trauen und es schoss ihr wie ein Pfeil durch’s Herz. Sie verharrte eine Weile und dann verschwand alles am anderen Ufer wie immer und nichts war mehr zu sehen.
Nach diesem besonderen Erlebnis konnte die kleine Prinzessin, wie erwartet, die ganze Nacht nicht schlafen.





Eines Tages, als die kleine Prinzessin wieder auf dem Stein saß und zum anderen Ufer hinüber blickte geschah etwas ganz Besonderes:

Es erschien nicht das erwartete Gesicht, sondern nur die weiße Wolke, die immer größer wurde und sich schließlich öffnete. Ein heller Schein trat heraus und ein breites Band kam auf sie zu wie ein Teleskop und verwandelte sich in eine große Bogenbrücke, die kurz vor den Füßen der Prinzessin endete.
Auf der Brücke erschien am anderen Ende eine prunkvolle Kutsche mit 4 Schimmeln von einem Prinzen geführt.
Die kleine Prinzessin wurde immer aufgeregter. Ihr Herz pochte, dass sie es schon selber hören konnte. Die Kutsche näherte sich ihr und der schöne Prinz bat sie, einzusteigen. Beide fuhren glücklich davon.
Es wurde eine lange Reise mit vielen wunderschönen Erlebnissen.



Beide träumten von der Unendlichkeit.

Gott Amor schaut zu!


Vielleicht sind sie immer noch unterwegs.





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Texte: Copyright:Alle Rechte (Text und Bilder) liegen nur bei der Verfasserin
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Tag der Veröffentlichung: 01.02.2010

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