Als Lorelai vor dem Spiegel stand und sich betrachtete, sah sie eine große Frau mit schwarzem langem Haar.
Ihre Augen waren von sattem dunkelgrün und ihr schwarzer Pony fiel ihr über das schmale Gesicht.
Ihre Haut war blass.
Sie hatte sich eine dunkle Jeans und einen roten Pullover angezogen.
Sie würde sich nie als besonders schön bezeichnen,
doch die Männer sahen es scheinbar anders.
Erst gestern hatte sie einem der Männer ihrer Uni abgesagt, der sie gebeten hatte mit ihr Abendessen zu gehen.
Sie hatte abgesagt, weil sie selbst zu Hause kaum etwas herunter bekam.
Seit ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Channtal vor zwei Wochen spurlos verschwunden war, hatte sie fast nichts mehr gegessen und kaum geschlafen vor Sorgen.
Ein Piepen riss sie aus ihren Gedanken.
Lorelai drehte sich vom Spiegel weg und wand sich dem gegenüber stehendem Bett zu, ging zu ihrem Nachttisch und beendete den schrillen Ton.
Es war erst sieben Uhr, doch sie war aufgestanden, weil sie die ganze Nacht nicht hatte schlafen können vor lauter Sorgen,die sie wörtlich zerrissen.
Sie war aufgestanden und war duschen gewesen, um ihre verspannten Muskeln zu beruhigen.
Da ihre erste Sitzung in der Uni erst um neun Uhr begann ging sie in die Küche wo sie den frisch gebrühten Kaffee in eine Tasse goss.
Sie setzte sich an den kleinen Tisch für vier Personen und nippte langsam an ihrer Tasse.
Sie schloss die Augen und stellte sich die Sonne vor, wie sie ihr ins Gesicht schien.
Das Licht verschmolz mit ihrer blassen Haut und das dunkle Haar glänzte in der Sonne.
Entspannt lehnte sie sich am Tisch in den Stuhl zurück und konnte für einen Moment ihre Sorgen vergessen.
Ein langer Augenblick.
Nachdem sie langsam die Augen öffnete sah sie auf die Uhr über dem Türrahmen.
Es war schon zwanzig vor neun.
Sie würde es schnell an die Uni schaffen, denn sie wohnte ja nur zehn Minuten davon entfern.
Hastig lief sie los um ihre Tasche zu holen und zog schnell ihre schwarzen Satin-Pumps an.
Noch leicht verträumt lief sie durch die dunklen Straßen.
Es war eine düstere Stimmung, denn es war dunkel und ab und zu pfiif der kalte Wind ihr um die Ohren und sorgte dafür, dass die schnell hell wach war.
Es war Winter und in Seattle würde erst gegen zehn nach neun die Sonne aufgehen.
Langsamer geworden betrat sie die Parkplätze.
Als sie ihn fast komplett überquert hatte rief eine bekannte Stimme hinter ihr ihren Namen:
"Lorelai....Looorelaii!"
Geschockt sog sie die Luft ein und drehte sie sich um, als ihr bewusst wurde wem diese Stimme gehörte.
Chantal.
Sie zuckte zusammen, als sie ihre Freundin sah.
Sie hatte blondes, lockiges Haar und war nur um die 1,55 groß.
Ihre Haut war leicht gebräunt und sie trug ein schwarzes Kleid. Über ihren Schultern hing eine große schwarze Lederjacke.
Lorelai rannte auf sie zu, blieb jedoch zwei Schritte vor ihr stehen, als sie den großen Mann neben Channtal sah.
Er war sehr groß.
Vieleicht um die 2 Meter 10?, fragte sich Lorelai.
Er hatte Braune Haare, die im ins Gesicht und über seine hellbraunen, leuchtenden Augen fielen. Er trug ein schwarzes eng anliegendes T-Shirt -das Lorelai jeden seiner angespannten und atemberaubenden Muskeln zeigte- und eine schwarze Jeans.
Sofort viel ihr Blick wieder auf Chantal die scheinbar seine Jacke trug.
Sie wand den Blick zurück zu dem mysteriösen Mann.
Geschockt stellte Lorelai fest, dass als sie ihm das erste mal in die Augen gesehen hatte noch nicht diese bernsteinfarbenen Sprenkel darin befanden.
Erstaunt riss sie die Augen auf und ging einen Schritt zurück.
Verlegen senkte der Mann den Blick- oder wollte er nur nicht, dass sie seine Augen sah?
Chantal lies sie nicht zu Ende denken sondern brach nun das schweigen.
Chantal ging auf sie zu und umarmte sie.
"Ich hab dich so vermisst."
Sie fing leise an zu schluchzen.
"...ich sollte mich nicht melden. Es tut mir so leid!"
Wieder stieg ein schluchzen in ihr auf.
Lorelai drückte Channtal von sich weg und sah ihr mit festem Blick in die Augen.
"Hör auf dich zu Entschuldigen und sag mir einfach was passiert ist! Natürlich verzei` ich dir aber sag mir was los war!"
"Ich wurde entführt..."
flüsterte sie, schluchzte wieder und warf sich wieder an Lorelais Hals.
Wütend sah sie den Mann an, der immer noch teilname los hinter ihnen stand.
Er sah hoch, als ob er ihren Blick gespürt hätte.
Lorelai blieb ein Schrei im Hals stecken.
Seine Augen leuchteten bersteinfarben.
Als Chantal anfing zu lachen zuckten beide zusammen.
Lachend stupste sie Lorelai an den Arm und schob sie von sich weg.
"Hör auf meinen Retter böse anzusehen!"
,sagte sie vorwurfsvoll und bekam scheinbar Bauchschmerzen vor Lachen.
Plötzlich wurde sie ernst.
"Lorelai das ist Brock, er hat mir das Leben gerettet."
"Hallo", sagte sie und lächelte.
Brock zuckte zusammen, als er ihr verführerisches und gleichzeitig entschuldigendes lächeln sah.
Wie hätte sie auch sonst reagieren sollen?
Ihre Freundin war zwei Wochen verschwunden und dann tauchte sie wieder auf- mit einem Mann der vor Waffen in der Sonne blinken würde, die man jedoch im dunkeln nicht sah, außer ein Auto fuhr vorbei und die Scheinwerfer trafen ihn.
Brock fing an zu grinsen.
"Hi", sagte er.
Lorelai fuhr zusammen als sie seine langen Fänge sah.
Brock hob seine Hand an den Mund.
Seine Fänge hätten schon längst wieder verschwunden sein müssen, doch scheinbar war die Anziehung dieser Frau der er gegenüber stand größer als erwartet.
Schuldig blickte er zu ihr rüber, und sah erschrocken, dass sie sich an Channtal vorbei drängelte und ihre Hand abschüttelte als diese versuchte ihren Arm fest zu halten.
Langsam kam sie immer näher.
Er war zu sehr gebannt um sich zu bewegen.
Als sie direkt vor ihm stand, hob sie ihre Hand und zog seine weg.
Er hätte sie abwehren können, doch sein Körper gehorchte ihm nicht.
Nicht nur das, denn irgendwas in ihm vertraute dieser zierlichen, hübschen Frau, sodass er sie auch gar nicht abwehren wollte.
Sie stand vor ihm und lächelte immer noch obwohl er die Zähne fletschte und angefangen hatte zu knurren.
Sie nahm vorsichtig sein Gesicht in ihre Hände und zog es zu sich um ihm genau in die Augen zu sehen.
Geschockt stellte sie fest, dass ihre Münder sich fast berührten.
Er musste ihre Zweifel in ihren Augen gesehen haben, denn er wollte sich gerade abwenden als sie ihm einen sachten Kuss auf die Wange gab.
Sie nahm seine Hand und winkte Chantal zu sich.
Gemütlich liefen sie zu Lorelai und Chantals Wohnung.
Als sie vor der Tür standen bemerkte Lorelai, dass sie immer noch Brocks Hand hielt. Langsam zog sie sie weg, doch Brock griff wieder nach ihr.
„Iiiich…muss die Tür auf schließen “, stotterte sie und wurde rot.
Er grinste.
Warum grinste er sie an?
Mit einem *klick* öffnete sich die Tür.
„Wie hast du das gemacht?“, fragte sie geschockt.
Er tippte sich an die Stirn.
„Alles über meinen Willen“
Sie gingen in das kleine Haus, dass Lorelai vor einigen Jahren von ihren Eltern geerbt hatte.
Chantal stürmte in die Küche und brühte erst mal Kaffee auf, badete und zog sich um, während Lorelai und Brock sich in der Küche niedergelassen hatten.
Als sie in die Küche gekommen waren, hatte Lorelai schnell ihre Hand weggezogen und Brock auf einen Stuhl gedrängt.
Sie zog zwei Tassen aus dem hohen Schrank und griff gerade hinein um eine dritte zu holen.
Sie zog die Hand wieder zurück als ihr wieder die Parkplatz-szene erinnerte.
Sie lachte auf, drehte sich um und stellte fest, dass Brock sie immer noch beobachtete.
„Nachdem was ich vorhin gesehen habe denke ich nicht, dass du Kaffee trinkst“
Es war mehr Feststellung als eine Frage.
„Richtig“, grunzte Brock.
Ein lächeln umspielte sein Gesicht.
Lorelai blieb fast das Herz stehen als sie dieses verführerische Lächeln sah.
Brock fing an zu grinsen.
Ihm war natürlich klar warum sie sich so schnell wieder umgedreht hatte und wusste was sie empfand.
Schließlich hörte er ihr Herz rase, dass danach noch weiter raste.
Als sie die Tassen auf den Tisch stellt und dabei aus versehen sein Bein streifte, knurrte er.
Warum hatte er sich nicht unter Kontrolle?
Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb als wollte es raus springen.
Langsam kam sie näher und beugte sich zu ihm runter.
Ihre Haare kitzelten an seinem Gesicht.
Der Duft von Apfel und Vanille vermischte sich mit dem Duft seiner und ihrer Erregung.
Sie war eine Stammesgefährtin genau wie Chantal.
Die Einzigsten Frauen, die in der Lage waren mit Vampiren ewig zu Leben und Ihre Kinder zu bekommen.
Über eine Blutsverbindung konnten Stammesgefährtinnen sogar mehrere Hundert Jahre alt werden.
Brock wusste es wäre besser die Finger von ihr zu lassen.
Doch als ihre Lippen seine berührten waren all seine Gedanken dahin.
Ihre weichen, warmen Lippen bewegten sich im perfekten Gegenspiel zu seinen.
Sofort spannte sich seine Hose.
Lorelai kicherte an seinen Lippen.
Seine Erektion tobte und wollte befreit werden.
Er hob seine Hand und drehte eine feine Haarstrehne darum.
Lorelai war wunderschön.
Wie konnte er in der kurzen Zeit nur sein Herz verlieren?
Es war ihm egal.
Er akzeptierte die Gefühle, die er für diese Frau hegte.
Mit einem knurren zog er sie auf seinen Schoß.
Sie keuchte kurz auf und dann begannen sie sich wieder zu küssen.
Chantal hatte geduscht und sich eine Jeans und ein graues, weite T-shirt angzogen.
Es musste etwa eine halbe Stunde vergangen sein, seit sie das Haus betreten hatten.
Gemütlichen Schritts ging sie den Flur entlang und die Treppe runter.
Als sie auf der vorletzten Stufe stand, hörte sie ein leises Kichern.
Leise schlich sie zur Küchentür.
Auf dem Stuhl saß Brock und auf seinem Schoß Lorelai. Sie waren scheinbar vertieft in ihre wilden, Leidenschaftlichen küsse.
Chantal konnte sich ein kichern nicht verkneifen.
Lorelai hob den Kopf und Brock drehte seinen Kopf ebenfals zu ihr.
"Ich wollte nich stören...", sagte Chantal und unterdrückte ein weiteres Kichern.
Lorelais Wangen färbten sich rot und sie stand auf, um sich gleich auf den nächsten Stuhl fallen zu lassen.
"Aber ich wusste ja nicht, dass ihr euch so gut versteht, sonst wäre ich noch ein bisschen länger duschen gewesen."
Chantal ging zu der Kaffeemaschiene, nippte an der Tasse. Um die Anspannung zu übertönen fing Lorelai an zu reden:
"Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?"
"In einem dunklen Hafen in L.A."
"Wie bist du den dahin gekommen?Das sind doch mindestens 1500 Kilometer!"
"Als ich am Wochenende vor zwei Wochen in der Disco war, haben zwei komische Männer mich angemacht. Navhdem ich sie endlich abgewimmelt hatte, blieb ich noch etwa eine halbe Stunde.
Ich bin aus der Disco gegangen und bin einige Straßen weiter gewesen, als ein Wagen neben mir hielt und ich hinein gezogen wurde.
Ich war einige Zeit bewusstlos und bin dann in einem Hotel in L.A. aufgewacht."
Chantal lächelte traurig und eine Träne lief ihr über die Wange.
Lorelai stand sofort auf und zog sie in eine Umarmung.
Nach einigen Minuten entzog sich Chantal.
Mit zittriger Stimme redete sie weiter.
"Als ich herraus fand, was sie waren war ich geschockt"
Lorelai stellte einen Stuhl vor Chantal, da Chantal wankte und Lorelai befürchtete, dass sie ihr Gleichgewicht verlieren würde.
Langsam ließ sich Chantal auf den Stuhl gleiten.
"Es war alles ziehmlich schockend, doch zum Glück war Brock den Männern schon einige Zeit auf der Spur und musste nur noch auf einen Moment der Unachtsamkeit warten.
Der war wohl ich....."
Lorelai versuchte sich alles vorzustellen, vorzustellen wie es Chantal ergangen war.
Doch sie konnte es nicht.
Ihr war ein Wort aufgefallen, von dem sie nicht genau wusste was es bedeutete.
"Du hast gesagt du wärst in einem dunklen Harfen gewesen....
was genau ist das?, fragte Lorelai vorsichtig.
"Eine abgelegene ansammlung von Häusern oder ein Unterierdisches System in denen Vampire zusammen leben."
Lorelai sah verwundert hoch, als sie bemerkte, das es Brocks Stimme war die antwortete.
"Das wars im Großen und Ganzen", sagte Chantal.
"Ich bin müde und geh ins Bett",murmelte Chantal und ging schon aus der Tür.
Lorelai rief ihr noch, "gute Nacht" hinterher, war sich aber nicht sicher, ob Chantal diese Worte noch hörte.
Lorelai wand sich zu Brock in dessen Augen wieder Sprenkel traten als sie sich in die Augen blickten.
"Du weißt doch warum sie entführt wurde, oder?"
Er nickte langsam.
Lorelai sah ihn fragent an.
"Du hast doch bestimmt schon das Mal an ihrem Hals gesehen?."
Lorelai nickte kaum merklich.
"Du meinst die Mondsichel mit einer Träne?"
"Ja, genau das Mal.Es ist eine Art Kennzeichen für Stammesgefährtinnen. Sie sind die einziegsten Frauen die Kinder von Stammesvampiren austragen können und durch eine Blutsverbindung mit einem Vampir für immer leben können."
"Aa....Aber das Mal habe ich doch auch !",entgegnete Lorelai stotternd und hielt ihre linke Hand nach oben, so das man das Mal an ihrem Handgelenk sah.
Brock nickte zustimmend.
Ihr wurde schwarz vor Augen und bevor sie zu sammen sackte hielt Brock sie in seinen Armen.
Texte: Das Buch ist aus meinen Fantasien entstanden, jedoch hab ich mich in der Schreibart an die Bücher von Lara Adrian/Tina St. John orientiert.
Tag der Veröffentlichung: 25.02.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meine liebe Freundin,
die immer an meiner Seite war und auch hoffentlich da bleiben wird und damit sie vielleicht mal was anderes als Pferdebücher liest. xD
HDGDL