Cover

Titelei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Celia Martin

 

 

Femmes Fatales

 

 

 

Eine Liebesgeschichte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Copyright

Dieses Werk unterliegt dem Urheberrecht.

Text und Cover sind urheberrechtlich geschützt.

 

Text: ©2010, 2018 Celia Martin

Alle Rechte vorbehalten.

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin wiedergegeben werden.

 

Covermotiv: Shutterstock

 

 

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um überarbeitete Version

des Kurzromans, der in kürzerer Form

als Erstveröffentlichung im Jahr 2010

im virtuellen Café des Onlinemagazins Weird Bielefeld erschien.

 

Zum Roman:

 

Coco ist Klatschreporterin beim Hochglanz Lesben-Magazin Femme Fatale. Immer auf der Suche nach interessanten, pikanten und manchmal auch ein wenig schlüpfrigen News für ihre Leserinnenschaft, hat Coco es seit einiger Zeit ganz besonders auf die attraktive und außerordentlich begabte Schauspielerin Marika Burger abgesehen. Die Gerüchteküche um diverse Liebschaften der erfolgreichen Actrice brodelt, doch niemand weiß wirklich Bescheid, ob und wenn ja, mit wem die Schöne gerade liiert ist. In dieser Situation gelingt es Coco, vom Objekt ihrer professionellen Begierde eine Zusage zu einem Interview zu erhalten. Die Frauen treffen sich in einem noblen Hotel.

 

Am nächsten Tag erwacht Coco in Marika Burgers Hotelzimmer. Sie hat einen kompletten Blackout und keinerlei Erinnerung mehr an den Vorabend. Und das Bett neben ihr ist leer ...

 

 

Über die Autorin:

 

Celia Martin schreibt Romane und Kurzgeschichten über lesbische Liebe, Lust und Leidenschaft.

 

Inhalt










Kapitel 1


Coco schlug die Augen auf und dachte „Kaffee!“

Der Duft streichelte ihre Nase, weckte ihre Lebensgeister und brachte gleichzeitig auch noch ihren Magen zum Knurren. Zu diesem, für Coco völlig ungewöhnlich großen Appetit noch vor dem Aufstehen, kam ein merkwürdiges Gefühl. Etwas stimmte nicht. Coco runzelte leicht die Stirn, bevor sie die bleischweren Lider hob und um sich blinzelte. Sie lag auf dem Rücken und schaute an die Decke. Soweit sie in dem diffusen Halbdunkel, das im Zimmer herrschte, erkennen konnte, befand sich über ihr eine wunderschöne Stockrosette mit einer ebenfalls wunderschönen Lampe, die ein wenig aussah wie ein winziger Kronleuchter. Hier, dessen war sich Coco trotz ihrer allgemeinen Desorientierung sicher, war sie in ihrem ganzen bisherigen Leben noch nie erwacht.
Wo war sie also? Aus dem Dämmerlicht schälte sich nach und nach ein Zimmer voller stilvoller Einrichtungsgegenstände. Schön, aber alles nicht ihres. Sie war, soviel war mal sicher, nicht zu Hause. Natürlich nicht. Sie war in einem Hotel. Gleichzeitig mit dieser Erkenntnis schoss ihr in Fragmenten, die wie Puzzleteile durch ihren Kopf wirbelten und sich erst nach und nach und scheinbar widerwillig zusammensetzten, durch den Kopf, wie sie hierher geraten war.

„Frau Burger“, hüstelte in diesem Moment jemand diskret.

Frau Burger, das war sie nicht. Mühsam drehte sie den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Es war ein Zimmerkellner, der dort in der offenen Tür stand.

Coco bewegte ihren Oberkörper von der Waagrechten in die Senkrechte und starrte den Mann verwirrt an. Bevor sie die Dinge richtigstellen konnte, schob er einladend einen Servierwagen in ihre Richtung.

„Ihr Frühstück“, lächelte er, rollte den Wagen mit einem leisen Quietschen der Räder in die Mitte des Raumes, stellte alles neben einem Couchtisch ab und verschwand so leise und diskret, wie der gekommen war. Der Wagen war voll beladen. Marika Burger frühstückte also gerne ausgiebig. Nur – wo war sie? Coco warf einen hektischen Blick neben sich und klopfte auf die Decke, die die andere Seite des Bettes bedeckte. War es möglich, dass die Schauspielerin, die dieses Zimmer gemietet hatte, einen derartig festen Schlaf hatte, dass sie vom Zimmerkellner nichts mitbekommen hatte? Nein. Marika Burger war nicht hier. Coco lag alleine in dem großen Bett im Appartement der Schauspielerin im Grand Hotel.

„Wie komme ich in dieses Bett?“, murmelte sie fast lautlos vor sich hin. Steifbeinig erhob sie sich, setzte ihre Beine vorsichtig auf den Boden. Nach und nach erinnerte sie sich an immer mehr Details. Sie war am Vorabend hierher gekommen, um Marika Burger zu interviewen. DIE Marika Burger, wohlgemerkt. Der attraktive TV-Star hatte, nach mehreren Absagen, endlich doch noch zugesagt, wollte aber keine Homestory. So trafen sie sich im Grand Hotel, in dem die Schauspielerin öfter zu Gast war. Weil, kaum dass sie sich begrüßt hatten, eine Horde kreischender Fans ins Hotel eingefallen war und eine Unterhaltung in der Hotelbar unmöglich gewesen war, hatten sie sich auf Marikas Zimmer zurückgezogen. Und da riss der Faden. So sehr Coco sich auch bemühte, sie konnte sich einfach nicht mehr erinnern, was im Anschluss daran passiert war! Und nun saß sie hier, auf Marikas Bett, mit nichts außer einem dünnen T-Shirt am Leib und fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte!


*

Im Zimmer sah es aus, wie nach einer Orgie! Coco erkannte in dem Durcheinander am Boden ihr Outfit des vergangenen Abends. Dem Anlass entsprechend hatte sie sich in das sündhaft teure kleine Schwarze geschmissen, das für genau diese Art von Abenden gedacht war. Also – für Interviews in nobler Umgebung. Immerhin war sie selbst nicht nur Journalistin, sondern wurde häufig auch selbst fotografiert. Eine Reporterin im Schmuddellook wäre für die Femme Fatale eine sichtbar schlechte Reklame gewesen. Das sahen aber nicht alle so.

„Blödsinn, sich so aufzubrezeln!“, hatte ihre Kollegin Johanna gewettert. Die Buchhalterin des Magazins lief seit gefühlt dreißig Jahren in lila Latzhosen herum, schnitt sich die Haare selbst – am liebsten mit einer Papierschere, gerne in der Mittagspause vor dem leicht blinden Spiegel der Redaktionstoilette – und hielt überhaupt nichts von „Femme Artikeln“, wie sie Puder, Pumps und Lippenstift verächtlich nannte. In diese Kategorie fiel bei Johanna auch Cocos Kleid, weswegen sie sich zwei Wochen zuvor bereits strikt geweigert hatte, ihr die Kosten für die Reinigung zu bezahlen. Und das, nachdem eine angeheiterte Rocksängerin Coco beim Interview einen dreifachen Tequila darüber geschüttet hatte.

„Hättest du dir anständige Klamotten angezogen, die nicht so empfindlich sind, wäre das nicht passiert!“, lautete Johannas pampiger Kommentar.

Coco wagte gar nicht, darüber nachzudenken, was die jetzt wohl zum jammervollen Zustand ihres Kleides

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Celia Martin
Cover: Motiv: Shutterstock
Tag der Veröffentlichung: 30.04.2018
ISBN: 978-3-7438-6708-6

Alle Rechte vorbehalten

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