Cover

1.

Wo bin ich? Bin ich tot? Verdammte scheiße was mach ich hier? Wer ist das neben mir im Bett? All diese Fragen stellte ich mir gerade in diesem Augenblick, als ich schweißgebadet aufwachte, und mich panisch umsah. Ich stieg schnell aus dem Bett, und suchte sachte aber doch hektisch meine Kleidung zusammen. Als ich dann endlich meine Unterhose, meinen Rock und das dazu gehörige Oberteil fand, zog ich mich schnell an, und verschwand aus dem Zimmer und aus dem dazugehörigen Haus. Mit einer Hand wählte ich die Nummer meiner besten Freundin, während ich mit der anderen Hand versuchte meine Haare an Ort und Stelle zu bekommen, so wie ich sie eben gern hatte. „Wolker“, meldete sich meine Freundin Maria. „Hi, Maria könntest du mich eventuell abholen.“, sagte ich mit witziger und leicht verzweifelter Miene. „Mensch Melanie es ist halb zwei in der früh.“, fing sie an und schimpfte mich leicht. „Wo bist du denn?“, sagte sie dann doch ergeben. Auf sie konnte man sich eben immer verlassen. „Irgendwo warte da ist ein Schild…ich bin Sanktmartinstr.3“, sagte ich mit einem Zögern da ich vom Straßenschild wieder zurück zum Haus schauen musste aus dem ich gekommen war um den genauen Standpunkt ermitteln zu können. „What the fuck, Melanie was machst du denn in Strays, die Party war doch in Terpern, Strays ist 20 km weg.“, jetzt hörte ich definitiv Ärger aus ihrer Stimme. Sie machte sich immer Sorgen um mich. „Ich weiß doch auch nicht. Ich bin bei so einem Typ aufgewacht.“, fing ich an, jetzt schon peinlich berührt. Ich war wirklich nicht ein Mädchen für eine Nacht, ich war eigentlich nur für feste Beziehungen, doch anscheinend war diese Party ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Die Frage war nur mit WEM? „Und wie heißt er?“, wollte Sie interessiert wissen. Ich wollte ihr eine Antwort geben, doch ich konnte Sie ihr nicht geben. Das wusste ich ja selbst noch nicht mal. Vielleicht wäre es besser gewesen, nicht gleich abzuhauen. „Ich weiß es nicht, ich bin zu schnell abgehauen.“, sagte ich entschuldigend auch wenn es nicht wirklich einen Grund gab. „Das ist nicht dein ernst oder? Du fickst mit jemanden und weißt noch nicht einmal wer es ist.“, sagte Sie und fing an zu Lachen. „Hey, du brauchst mich doch jetzt nicht auslachen.“, sagte ich gespielt beleidigt. „Tut mir leid, es ist aber einfach lustig.“, sagte Sie und versuchte nicht einmal mit dem Lachen aufzuhören. „Hör du auf zu Lachen, und mach dich lieber auf den Weg um mich abzuholen.“, sagte ich leicht gereizt. „Bin doch schon da.“, sagte Sie, zuerst war ich verwirrt. Doch dann sah ich ihr Auto und musste grinsen. Als ich einstieg, fing sie wieder an zu lachen. „Was ist?“, sagte ich verlegen. „Du hast keinen BH an.“, und nun prustete Sie von vorn los. Notiz an mich selbst: Niemals Maria mitten in der Nacht anrufen, sonst wirst du nur ausgelacht. Vermerkte ich in meinem Kopf. „Morgen oder besser gesagt Heute ist Schule. Das weißt du schon oder?“, Sie sagte dass mit so einer Unsicherheit dass ich schon wirklich daran zweifelte das Sie mir zutraute dass ich wusste welcher Tag heute war. „Heute ist Montag.“, sagte ich stolz wieso ich mich dabei stolz fühlte wusste ich in diesem Moment selbst nicht. Als Maria mich zuhause ablieferte war es halb vier, und ich war müde sehr müde sogar. Am nächsten Tag, okay es war immer noch der gleiche Tag nur um die drei Stunden später, machte ich mich dann fertig für die Schule. „Mama, Papa! Ich geh schon los ich bin schon spät dran.“, verabschiedete ich mich von meinen Eltern und ging ohne noch auf ihre Antwort zu warten aus dem Haus, und schwang mich auf mein Fahrrad. Meine Schule war im gleichem Ort wie mein Zuhause und so war ich immer schnell da, auch wenn ich mal verschlafen hatte, oder ich einfach keine Lust hatte so früh aufzustehen. Ich stieg von meinem Fahrrad und wollte es gerade auf den Fahrradständer schieben, als mich Maria von hinten ansprang und mich fast zu Boden ries. „Und wie geht´s unserer Melanie heute?“, fragte sie mit einem Grinsen. „Ähm…naja schauen wir mal du hast mich in aller Frühe abholen müssen, weil ich irgendwo gestrandet war, und was weiß ich angestellt habe, außerdem habe ich mir schon im Badezimmer zwei Aspirin eingeworfen weil ich dachte mein Kopf platzt gleich, und ich könnte jeden Moment einfach im stehen einschlafen weil ich so müde bin… aber ansonsten geht´s mir eigentlich ganz gut.“,  sagte ich und grinste sie auch an um ihr zu zeigen dass Sie das lassen sollte. „Ist ja schon gut.“ sagte Maria und folgte mir Richtung Schulhaus.

2.

„Du weißt es jetzt wirklich nicht?“, fragte Maria noch einmal sicherheitshalber nach. „Nein. Maria! Ich weiß es wirklich nicht. Hab ich dir jetzt schon hundertmal gesagt.“, entgegnete ich genervt. Wie oft wollte sie mich denn jetzt noch fragen. „Tschuldigung. Wollte bloß sicher gehen.“, sagte sie und sah mich beleidigt an. „Setz dich lieber auf deinen Platz.“, sagte ich und lächelte Sie an. Sie lächelte zurück und begab sich dann doch auf ihren Platz. „Hast du kurz Zeit?“, fragte mich eine Stimme. Ich drehte mich um und sah in die Augen von Raphael. Was wollte denn der jetzt. „Nein! Tut mir leid aber ich muss noch schnell Hausaufgaben nachmachen“, log ich. "Ach komm schon. Du hast immer die Hausaufgaben.“, sagte er. „Heute aber nicht.“, gab ich dumpf und leicht genervt zurück. Ich wollte mich gerade wieder umdrehen und auf meinen Platz gehen, als mich Raphael an der Hand packte und nur für mich sichtbar meinen verschollenen BH aus seiner Tasche holte. „Woher hast du denn?“, zischte ich ihn an. „Denn hast du heute Nacht bei mir vergessen.“, gab er lächelnd zurück. Diesmal packte ich ihn an der Hand und zog ihn aus dem Klassenzimmer in eine gegenüberliegende Besenkammer. „Gib mir denn sofort zurück.“, kreischte ich ihn schon fast an. Ich riss ihm den BH aus der Hand, und stopfte ihn mir in meine Jacke. Er stand einfach nur da und grinste übers ganze Gesicht. „Du wirst das was gewesen ist vergessen, Verstanden?“, sagte ich wütend. „JA. Von mir aus, es war eh nicht so toll.“, sagte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. „Ja, da bin ich mir sicher. Und sagen wirst du auch nichts. Hast du mich verstanden.“, keifte ich ihn an, weil es mir so peinlich war. „Ich hab´s ja verstanden. Ich will ja nicht das jemand weiß das ich mit DIR geschlafen habe.“, sagte er und betonte das Dir besonders. So das es wahrscheinlich verletzend klingen sollte, doch ich spürte nichts. „Ich will auch nicht das jemand weiß das ich mit dir was hatte.“, sagte ich arrogant. „Ja und wieso willst du das bei mir nicht? Sieh mich an, ich bin von unten bis oben geil.“, sagte er selbstbewusst und schaute an seinem Körper herunter. „Notgeil vielleicht.“, antwortete ich gehässig. „Ach ja. Und was bist du dann Notgeilin.“, sagte er etwas unsicherer. Ich klatschte über sein Wortgefecht, ich wurde ja so schwer getroffen. „Boah ey, Raphael soll ich dich mit nem Duden schlagen oder wieso bist du nur so dumm?“, sagte ich. „Ich bin nicht dumm.“, antwortete er und lächelte wieder verschmitzt. „Ich bin süß, und darauf stehen die Mädels. Anscheinend du auch.“, sagte er. Ich prustete los und deutete ihm an den Kopf „Bist du dumm oder so? ich war sowas von betrunken, ich kann mich an das was gestern war noch nicht einmal erinnern.“, klatschte ich ihm entgegen. „Vollkommener Blackout“, sagte ich, und hoffte Raphael es nur im geringsten verstand. „Jetzt nicht dein ernst oder?“, fragte er perplex. „Leider schon.“, sagte ich, ohne auf die Konsequenzen zu achten „Also du würdest dich gerne an die letzte Nacht erinnern?“, fragte er „Ja“, seufzte ich. „Ha, also wolltest du wissen wie es war mit mir zu schlafen.“, sagte er und setzte sein triumphierendes Lächeln auf. „Was..Nein! warte häää?“, ich war jetzt wirklich in ein Fettnäpfchen für mich selbst getreten! So war das gar nicht gemeint gewesen. „Du brauchst dich nicht rechtfertigen ich kann´s verstehen. Glaub mir ich würde auch mit mir schlafen wenn ich könnte.“, sagte er und lächelte. Ich war verstört und ich glaubte das hatte bei mir psychische Schäden hinterlassen, ich wollte nicht wissen ob er gern mit sich selbst schlafen wollte. So etwas wollte ich einfach nicht wissen. Er wollte gerade gehen doch ich zog ihn wieder zurück. „So war das nicht gemeint. Verdammt.“, schrie ich ihn leise an. Jetzt war er erschrocken und ich auch, es gab keinen Grund zu schreien oder doch? „Man kleine was hast du für ein Problem?“, gab er  wütend zurück. „Du bist mein Problem. Oder was hast du für ein Problem?“, schrie ich zurück. „Du bist auch mein Problem.“, schrie er mich jetzt auch an. „Und was willst du dagegen tun?“, gab ich lächelnd zurück. „Das hier.“, sagte er und kaum hatte er es ausgesprochen küsste er mich, fordernd und stark. Ich tat nichts, genoss es. Er drückte mich gegen eine Wand. Zog meinen Rock nach oben ich machte seine Hose auf, und naja wie sollte es anders kommen wir hatten Sex. „Das bleibt auch unter uns.“, sagte ich als wir uns wieder richtig anzogen. „Bin einverstanden.“, sagte er. „Ich gehe als erster raus.“, sagte ich, Raphael nickte. Ich ging aus der Besenkammer und musste erst einmal ausatmen und verstehen was darin passiert war. Ich ging wieder ins Klassenzimmer der Unterricht hatte noch nicht angefangen, zum Glück kam unser Lehrer am Montag immer später weil er grundsätzlich an diesem Tag verschlief. Also konnte ich mir noch fünf Minuten Gedanken über das geschehene machen. Gott war heute ja so gnädig zu mir. 

3.

Und da kam er selbstsicher wie eh und je ins Klassenzimmer. Es waren jetzt genau zwei Tage seit dem Vorfall in der Besenkammer vergangen, Und ich fühlte mich immer noch so unwohl wie fünf Minuten danach. Er dagegen war noch mehr aufgeblüht so schien es mir jedenfalls.

„Ihr macht jetzt die Nummer 13,14,15,16 auf der Seite 116 dazu noch die Seiten 117-125 bis Freitag“, ich seufzte ich hasste Frau Telar, „Frau Telar das ist aber sehr viel was wir machen müssen.“, meldete sich Maria zu Wort. „Das stimmt nicht. Es ist wirklich sehr wenig Hausaufgabe das ihr machen müsst. Außerdem habt ihr dafür zwei Tage zeit.“, sagte Sie. Schon klar das Sie nicht fand dass das viel Hausaufgabe war, Sie musste es ja auch nicht machen. Ich seufzte wieder und packte meine Sachen ein. Wenigstens hatten wir jetzt nach zwei Stunden Mathe Pause. Wurde ja endlich Zeit darauf wartete ich schon seit 89 Minuten. Ich ging aus dem Klassenzimmer und machte mich auf den Weg zu meinem Spind. „Die Telar die Spinnt doch?“, sagte jemand zu mir den ich leider als Raphael einordnete. „Was machst du hier?“, fragte ich ihn aufgebracht, da mir das Ganze noch sehr peinlich war. „Ich geh zur Schule. Ist doch Pflicht oder hab ich das was verpasst.“, sagte er und grinste übers ganze Gesicht. „Du bist so ein Idiot, ich mein natürlich was machst du neben mir.“, wollte ich von ihm wissen und deutete auf den wenigen Abstand der zwischen uns war. „Ich wollte mich mal mit dir unterhalten.“, antwortete er mir und machte keine Anstalten mit dem Grinsen aufzuhören. „Warum?“, fragte ich verwirrt. „Weil ich dir ein Angebot machen will.“, sagte er und sah mir nun direkt in die Augen. Mittlerweile war ich an meinem Spind angekommen und versuchte ihn zu öffnen er klemmte. Wie Immer. „Ich habe nicht vor dein Angebot anzunehmen, also kannst du gleich wieder gehen.“, sagte ich mit einem falschen lächeln und zerrte an meinem Spind herum, doch er wollte einfach nicht aufgehen. „Es wäre für uns beide ein gutes Geschäft.“, begann er von neuem, ich merkte dass es keinen Sinn hatte und nickte damit er sah dass er fortfahren könne. „Also wie wäre es mit Sex.“, sagte er, ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke. „Bist du des Wahnsinns?“, fragte ich und hoffte das er verneinte. „Wieso? Ich glaube du kannst nicht sagen das du sexuell ausgelastet bist.“, wollte er von mir wissen. Ich hätte verneinen sollen. „Wer weiß vielleicht hab ich ja einen Freund.“, sagte ich und bereute jetzt schon was ich sagte. „Glaub ich dir nicht. Weil wenn du einen hättest, hättest du nicht zwei Mal mit mir geschlafen.“, sagte er und grinste wieder von neuem. „Weißt du ja nicht, vielleicht bin ich ja böse.“, sagte ich und fing ebenfalls an zu grinsen, auch wenn es nicht so gut aussah wie sein Lächeln „Du bist zu brav um so was zu machen.“, sagte er, drehte sich und ging einfach. Bevor er um die Ecke bog sagte er: „Und über das andere, da reden wir nochmal drüber.“, und verschwand. Er sah wirklich heiß von hinten aus. Melanie lösch diese Gedanken ganz schnell aus deinem Gedächtnis, verstanden. Andererseits hatte ich in letzter Zeit wirklich nicht viel Sex und einen Freund der das übernehmen könnte, hatte ich ebenfalls nicht. Entweder lebte ich wie eine Nonne, oder ging auf das Angebot von Raphael ein. Ich meine es war Raphael, andere Mädchen würden schon in Ohnmacht fallen wenn er nur mit ihnen redete und er wollte mit mir schlafen. Wieso eigentlich? Das musste ich noch herausfinden. Nachdem ich ein paar Mal wütend auf meinem Spind eingeschlagen hatte, ging er endlich auf und ich konnte mich auf den Weg zur nächsten langweiligen Schulstunde machen. „Melanie“ schrie Anna und umarmte mich umständlich „Anna“ schrie ich weniger begeistert als überrascht. Wir saßen uns auf unsere Plätze und schon begann Anna wie ein Wasserfall an zu reden. Ich blendete es so gut wie möglich aus, und hing meinen Gedanken nach, während ich ab und zu Anna an nickte und ‚Stimmt‘ und ‚Ah‘ sagte damit Sie dachte ich hörte ihr zu. Ich weiß manchmal war ich gemein zu ihr, doch ich ertrug Sie manchmal einfach nicht, zu nervig war Sie. Und da kam er in die Klasse und fing sofort an zu grinsen und nickte mir verführerisch zu als er mich erblickte.

„Herr Telar darf ich mal kurz auf die Toilette gehen.“, fragte ich meinen Englisch Lehrer als ich vor Müdigkeit gleich vom Stuhl fiel. „Ja, aber beeilen Sie sich, wir fangen gleich ein neues Thema an.“, sagte er, ich nickte nur und schritt langsam zur Tür. Raphael saß direkt links von der Tür gerade als ich sie aufmachen wollte. Schob ich ihm unbemerkt einen Zettel zu. Mal sehen was er darauf antworten würde, dachte ich mir und ging seelenruhig auf die Toilette um Facebook zu aktualisieren.

4.

 „Was soll ich dir denn darauf antworten? Ist das ein Scherz oder eine Fand Frage?“, fragte er mich und wirkte verwirrt. „Wieso ist es für dich zu kompliziert?“, antwortete ich. „NEIN! Ähh willst du mich verarschen oder so?“, fragte er erneut. „Nein, wieso sollte ich dich verarschen wollen, es war eine ernst gemeinte Frage.“, antwortete ich und musste mich anstrengen ernst zu schauen. „Soll ich dir jetzt etwa die Frage beantworten?“, fragte er mich entgeistert, als ich nickte seufzte er laut ehe er mir antwortete. „Ich mag am liebsten Erdbeeren, und gar nicht ab kann ich Kiwi“, sagte er und wartete auf meine Antwort. „Gut dann hätten wir das ja geklärt.“, sagte ich und stand auf, da die Stunde bereits seit fünf Minuten zu Ende war. „Und was hatte das jetzt für einen Sinn.“, fragte er verwirrt. „Ich wollte es einfach wissen.“, gab ich lächelnd zurück und verließ den Klassenraum, und stürmte geradewegs aus der Klasse um dann direkt in die Arme von Moritz zu fallen. „Nicht so stürmisch kleine Prinzessin.“, sagte er und lächelte mich freundlich an. „Tschuldigung“, säuselte ich und wollte gerade weiter laufen als er mich zurückhielt. „Hast du schon drüber nachgedacht?“, wollte er von mir wissen. Ich verneinte mit einem kurzen Kopfschütteln und lief weiter. Ihr dürft mich jetzt nicht falsch verstehen, ich war nicht so jemand der sich die Jungs nach Schönheit aussuchte. Moritz war wirklich nicht „Hübsch“ sowie Raphael usw. aber mir gefiel einfach sein Charakter wirklich nicht ich meine: Er schrieb mir jeden Tag zehn WhatsApp auf die ich nicht Antwortete, um ihn zu verstehen zu geben, dass ich nicht mit ihm sprechen wollte, und wenn er merkte das ich nicht zurück schrieb, rief er mich an oder versuchte es per Facebook. Ich meine das ist doch auf irgendeine Weise krank. Dachte ich. Wusste ich! Und dann vor ein paar Tagen schrieb er dann: „Ich liebe dich Melanie, ich will mit dir zusammen sein.“, Und von da an rief er oder schrieb er mich nicht mehr an, nein er sprach mich ununterbrochen an und das war heute schon das dritte Mal gewesen. „Was wollte Moritz von dir?“, wollte Raphael interessiert von mir wissen. „Nichts besonderes“, log ich und wollte mich erneut vor jemanden aus dem Staub machen als er mich festhielt. „Du sagst mir sofort was er von dir wollte, Verstanden.“, es klang nicht nach einer Frage, schon eher nach einer Drohung. „Er wollte nur etwas über Mathe wissen, ich mein wer blickt denn da noch durch. Mit diesen blöden Potenzen und so.“, log ich erneut, riss mich los und lief im Eiltempo aus dem Schulgebäude ein Glück das die letzen zwei Stunden ausgefallen waren.

 

Zuhause angekommen, zog ich mir erst einmal was bequemes an statt den Sneakers trug ich nun überdimensional große Affenhausschuhe, dazu hatte ich meine enge Röhrenjeans gegen eine Rentier Hose ausgetauscht und mir ein bequemes T-Shirt angezogen. So konnte ich nun entspannt meinen Nachmittag bewältigen. Dachte ich. Gerade als ich den Fernseher einschalten wollte klingelte es an der Haustüre, ich stand unter fluchen von der Couch auf und ging Richtung Türe, ich war nicht wirklich interessiert daran nachzusehen wer davor stand. „Hi, können wir dann anfangen.“, fragte mich Michael und drängelte sich an mir vorbei um dann in das Wohnzimmer zu gehen. Natürlich ich hatte bei ihm Bio Nachhilfe und ich Idiotin hatte es vergessen. In diesem Moment klingelte mein Handy, ich nahm es genervt in die Hand und drückte den An-Knopf um dann gegen die Wand laufen zu wollen. Darin Stand: Kalendererinnerung Melanie nicht vergessen, Michael kommt zur Nachhilfe in 10 Minuten. Jetzt schlug ich mir energisch gegen den Knopf. „Michael bist du nicht 10 Minuten zu früh dran.“, sagte ich besserwisserisch und lächelte ihn an. „Ich weiß deswegen muss ich auch 10 Minuten früher gehen.“, sagte er und tippte neben sich auf die Couch, um mir zu signalisieren dass ich mich setzen solle. Ich seufzte und gab nach, ich hasste Bio. Bäääh gab es war schlimmeres?

 

 

„Hast du dir mein Angebot schon überlegt?“, schrieb mich Raphael an. „Ich überlege noch.“, antwortete ich kurz. „Wieso? Was ist das Problem“, wollte er nun von mir wissen. „Ich hab da so ein paar Macken.“, tippte ich schnell ein und versendete sie. „Welche?“, wollte er wissen. „Ich verliebe mich in Jungs so schnell.“, schrieb ich peinlich berührt zurück. „Aber in mich würdest du dich nie verlieben.“, schrieb er keine Minute später zurück. „Wieso?“, sendete ich an ihn zurück. „Weil es nur Sex ist, und ich dafür sorgen werde. Ich versprechs =p“, schrieb er mit einem angehängten Smiley, sollte ich wirklich auf sein unmoralisches Angebot eingehen? Was sollte ich schon verlieren? Wenn es rauskam würde ich mich eher vor den Mädchen verstecken müssen, weil sie von mir erklärt haben wollen wie ich es geschafft hatte ihn abzuschleppen. „Sicher?“, schrieb ich zurück. „Sicher.“, antwortete er kanpp. „Na gut.“, antwortete ich unsicher. „Soll ich gleich vorbeikommen?“, fragte er mich direkt. „Du bist so Notgeil“, schrieb ich zurück legte mein Handy beiseite und glitt schnell in das Land der Träume ohne mir große Gedanken zu machen. Ich musste zugeben ich mochte Raphael schon immer ein bisschen, aber für Liebe zu ihm war ich mir dann doch zu schade. Außerdem hatte er ja gesagt dass er dafür sorgen würde dass das nie passieren würde.

 

5.

"Mama du weißt dass ich keinen Babysitter brauche wenn du nicht da bist.", entgegnete ich ihr leicht angesäuert und blickte ihr tief in die Augen. "Ich weiß ich mach mir nur Sorgen. So sind Mütter eben. Und dein Vater ist immerhin auch auf Geschäftsreise.", wollte sie mich überzeugen. "Ich bin kein kleines Mädchen mehr ich brauch keinen der auf mich aufpasst.", sagte ich und zog Sie in eine innige Umarmung. In der Hoffnung das sie doch nachgeben würde. "Na gut. Dieses eine mal.", sagte Sie und kämpfte sich liebevoll aus meiner Umarmung, da Sie nun losmusste. "Danke Mama, du wirst es nicht bereuen.", antwortete ich und tat so als würde ich vor ihr salutieren. Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann durch unsere große schwere Haustüre. Ich lag mich erstmal auf die Couch und lächelte, es war Wochenende meine Eltern waren nicht da. Ich konnte tun und lassen was ich wollte. Und niemand konnte mich davon abhalten. Bis es an der Haustüre klingelte. Genervt schlich ich zur Tür und öffnete sie schleppend. "Ich hab dir was mitgebracht.", sagte er, grinste und drängelte sich an mir vorbei um ins Haus zu gelangen. Ich stand perplex da und war sozusagen in einer anderen Welt, denn ich hatte mirr nie zu träumen gewagt dass Raphael wirklich mal in meinem Haus stand und mir was mitgebracht hatte. Was auch immer das sein sollte. „Und was machst du hier?“, fragte ich ihn als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte. „Ich habe zufälligerweise gehört, dass deine Eltern heute nicht da sind, und da dachte ich…“, er ließ denn Satz unvollendet doch sogar ein geistig behinderter hätte gemerkt auf was er hinaus wollte. „Und da dachtest du…?“, wollte ich trotzdem mit einem Grinsen auf den Lippen wissen. „Du weißt schon.“, sagte er und fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. „ah verstehe, du wolltest meine Katze anschauen, weil Maria gesagt hat dass sie so putzig ist.“, antwortete ich und musste mir Mühe geben um nicht gleich in einen Lachkrampf zu fallen. „Wegen der Katze genau.“, sagte er und lächelte unsicher.“ Du bist so dumm.“, sagte ich und ließ nun meinem Lachen freien Lauf. „Ja lach mich nur aus, ich steh halt auf Katzen.“, sagte er und fing ebenfalls an zu lachen. „Du kannst ja schon mal ins Wohnzimmer gehen. Ich hol die Katze und zieh mich nur schnell um.“, sagte ich und machte mich auf den Weg in den ersten Stock. Dort angekommen stürmte ich in mein Zimmer und sah mich panisch um, was zum Teufel sollte ich anziehen? Ich entschied mich für Leggins mit Muster, einem lockeren Stretch Pulli und legte um meinen Hals meinen Lieblingsschal. Ich wollte gerade runtergehen als mir einfiel das mir ein kleines flauschiges etwas fehlte. Ich fand sie nicht. „Ich finde sie nicht, tut mir leid, musst du ohne sie auskommen.“, schrie ich während ich die Treppe runterstolperte. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. War das mein ernst. Weshalb schlug mein Herz immer so schnell wenn ich ihm näher kam. Als ich bei ihm ankam, ging es Gott sei Dank dann aber doch leichter. „Weshalb bist du eigentlich gekommen?“, fragte ich ihn dann aber doch ernst. „Wegen der Katze.“, antworte Raphael und sah mir tief in die Augen. „Ich meins ernst.“, und wich seinen Blick aus. „Deswegen.“, sagte er und küsste mich. Er hob mich auf seine Starken Arme und trug mich die Treppe hoch, er ging in das erste Zimmer das herging: Das Gästeschlafzimmer. Langsam legte er mich aufs Bett, und zog mir mein T-Shirt über den Kopf. Ich tat es ihm gleich. Und den Rest denke ich kann man sich denken.

 

„Was willst du essen? Ich bestell gleich.“, sagte Raphael und suchte den Essenslieferant in seinen Kontakten. „was willst du, ich nimm das was du nimmst. Ich bin nicht gut im aussuchen.“, sagte ich und schaltete denn Fernseher ein.

6.

„Kannst du mir mal bitte sagen wo du dich das ganze Wochenende versteckt hast.“, fragte mich Maria, es gab eine einfache Antwort nur sagte ich sie ihr nicht. „Ich brauchte mal etwas Abstand von allem, mal ein bisschen Zeit für mich.“, antwortete ich und lächelte Sie an, in der Hoffnung Sie würde zurück lächeln. „Oke…“, sagte sie schließlich und zog das Wort in eine unnormale Länge. „Gut“, antwortete ich, nahm Sie am Arm und zog sie ins Klassenzimmer da der Gong zur ersten Stunde schon verklungen war.

 

„Sag mal Marius spinnst du?“, wollte meine Lehrerin aufgebracht wissen. „Du kannst doch nicht einfach so eine Biene töten.“, schimpfte Frau Meier weiter. „Die Biene hat mich angegriffen.“, entgegnete Marius Ihr. „Genau, so wird es gewesen sein.“, antwortete Sie. „Und deswegen darfst du mir jetzt einen zweiseitigen Aufsatz darüber schreiben, wieso man keine Bienen tötet.“, sagte Sie sauer und lies sich wieder auf ihren Stuhl fallen, Marius hingegen sprang von seinem Stuhl auf und rannte auf das Fensterbrett zu auf dem die Biene lag, und starrte sie an. „Die Biene ist nicht tot die schläft bloß.“, bettelte Marius, um seine Strafe doch nicht erfüllen zu müssen. „Die war schon angeschlagen, ich war das nicht.“, bettelte er weiter. „Du bist der Biene nachgelaufen, und hast sie mit deiner Mappe erschlagen, Marius.“, klagte Frau Meier weiter. Marius begab sich trotzig wieder auf seinen Platz und schlug seine Hausaufgabenheft auf. „MHM… Frau Meier.“, begann Marius „JA“, antwortete meine Lehrerin „Ich hab die Hausaufgabe vergessen.“. Wir lachten uns schief während Marius den Raum verlassen musste, und nur weil unsere Lehrerin ihn Ärgern wollte, sahen wir den rest der Stunde „Hangover“ an den sahen wir immer an, wenn Marius rausgehen musste, was mindestens einmal die Woche vorkam. Es war schließlich sein Lieblingsfilm. Ich dachte gerade an das Wochenende, ja das Wochenende das war ein tolles Wochenende, meine Eltern waren nicht da gewesen, mein Bruder schlief bei einem Freund, und ich war alleine. Oke fast alleine, Raphael war bei mir. Und wir konnten einfach nicht unsere Finger voneinander lassen. Er war ja auch nur aus einem bestimmten Grund da. Meine Banknachbarin ries mich aus meinen Gedanken und schob mir einen Zettel auf meine Seite des Tisches. „Von wem?“, wollte ich wissen ich bekam sonst normalerweise keine Briefchen während des „Unterrichtes“. Sie aber zuckte nur die Schultern und wandte sich wieder dem Film zu. Langsam öffnete ich den Brief und machte mich darauf gefasst verarscht zu werden. Doch anstatt irgendeinem Penis pick oder sonstigem, zierte Raphaels Schrift das Blatt. Dann begann ich verwirrt zu lesen. „Das Wochenende war echt toll. Ich hab es niemanden erzählt und ich werde es auch niemanden erzählen, ich wollte dich eigentlich nur fragen ob du Morgen wieder für ein bisschen „Spaß“ zeithättest.“, wunderschön dachte ich mir, natürlich hatte es mir auch gefallen, und natürlich möchte ich weiterhin Spaß mit ihm haben, aber musste er mir einen Zettel schreiben. Ich dachte darüber nach ihm auch einen Zettel zu schreiben, aber stattdessen entschied ich mich für eine WhatsApp Nachricht, war einfacher und schneller, und man musste es nicht durch das ganze Klassenzimmer durchgeben.

 

Ich: Ist das dein Ernst?

Er: Was denn?

Ich: Der Zettel!

Er: Warum, stimmt damit was nicht?

Ich: Passt schon.

Er: Nein, sag was ist los?

Ich: Warum kannst du sowas nicht einfach selber fragen statt…

Er: Statt?

Ich: Statt es durch die ganze Klasse zu geben.

Er: Wieso ist doch eine Altbewährte Methode =)

Ich: Interessant.

Er: Was?

Ich: Altbewährte Methode

Er: haha echt lustig

Ich: Ich weiß.

Er: Also was sagst du?

Ich: wegen was?

Er: Stell dich nicht so

Ich: Achso das meinst du

Er: Ja das mein ich

Ich: Oke

Er: Oke, das ist alles?

Ich: Was gibt’s da noch zu sagen?

Er: Ka ist nur so kurz

Ich: Ich könnte natürlich auch versaute Sachen schreiben wenn du das willst.

Er: Ne, sorry aber so einer bin ich nicht

Ich: Gut, ich wüsste nämlich nicht wie das geht.

 

Nach dieser Nachricht steckte ich mein Handy wieder in meine Hosentasche, lauschte dem Film und versank erneut in meine Perfekte Traum Welt. In der alles Pink und kuschlig war.

7.

„Also dann Tschau“, sagte ich und zog mich schnell an. „Was du gehst schon wieder?“, fragte er mich. „Ähm ja, ich hab noch zu lernen und außerdem solltest du da doch auch froh sein, kannst dich wieder auf GTA  konzentrieren.“, sagte ich und wollte schon zur Tür raus, als er mich plötzlich am Arm festhielt und zu mir sagte: „Du meinst das ernst, das mit dem „Nur“ Sex, ich dachte nicht das du sowas kannst.“, sagte er und fing an zu lächeln. „Bitte, ich hab dir von Anfang an gesagt, das ich keine Beziehung will.“, sagte ich „Gut“, gab er von sich, „Gut“, antwortete ich genervt. „Dann Tschau“, verabschiedete ich mich. „Tschau“, hörte ich noch, als ich die Treppe runterstürmte und die Tür hinter mir zuknallte. Ich wollte keine Beziehung. Oder?? Wollte ich eine Beziehung mit Raphael?? Nein, ich wollte und würde auch keine Beziehung mit Raphael führen. Ich mochte ihn nicht, doch der Sex mit ihm machte süchtig. Leider. Oder??  Ich könnte niemals eine Beziehung mit ihm führen. Das würde er nicht einmal aushalten, der würde mich doch nach einer Woche verlassen oder eher betrügen. Raphael war nicht für eine Beziehung gemacht. Er war schon immer ein Player gewesen, das wusste ich und trotzdem ließ ich mich auf ihn ein, auch wenn wir nicht zusammen waren.

Ich machte mir zu viele Gedanken über ihn. Aber etwas anderes ging nicht in meinen Kopf, er spuckte darin wie ein Geist der fest entschlossen, war sich nicht in Staub aufzulösen. Raphael war mein ständiger Begleiter, in jeder Situation.

„Was machst du heute Nachmittag noch so?“, wollte Maria von mir wissen, ich zuckte die Achseln. Ich hatte noch keine Pläne für später aufgestellt. „Wieso?“ wollte ich von meiner besten Freundin wissen. „Weil du mit mir shoppen gehen musst.“ Sagte diese bestimmt und grinste mich an. „Nicht schon wieder, wir waren doch erst letzte Woche einkaufen.“ Wollte ich mich aus der Sache rausreden,  mit Maria shoppen zu gehen, war so ungefähr das schlimmste was es gab. „Aber das war letzte Woche, außerdem hat uns Marcel zu einer Hausparty eingeladen, und ich hab keine Ahnung was ich anziehen soll.“ Sagte meine Freundin fest entschlossen mich heute zu bestrafen. „Was heißt hier UNS.“ Wollte ich wissen, und hatte jetzt schon ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Marcel war das größte Arschloch das ich kannte. Wahrscheinlich sogar das größte das es auf dieser Welt gab. „Er hat mich und dich eingeladen, ich glaub er steht auf dich, vielleicht hast du ja eine Chance bei ihm.“ Sagte sie und fing an zu kichern, Maria war was Sex anging wahrscheinlich das verklemmteste Mädchen aus der ganzen Klasse. Okay Sie war noch Jungfrau, aber damit war Sie nicht die einzige, doch Sie fing bei der kleinsten Andeutung auf Sex gleich zu kichern an. Sie war noch lang nicht reif genug um ihr erstes Mal zu erleben, und das in der 12. Klasse. Wo man doch „normalerweise“ mit 17 schon seine Erfahrungen sammelte. „Ich will nichts von Marcel, und das weißt du.“ Ermahnte ich meine Freundin, deren Mundwinkel sich damit sofort nach unten zogen. Gut so. „Aber shoppen gehen wir trotzdem, für dich brauchen wir nämlich auch was.“ Blieb meine Freundin dabei. „Wer sagt das ich mit dir dahin gehe?“ wollte ich von ihr wissen. „Oke, sagen wir wenn du mit mir hin gehst, musst du einen Monat lang nicht mit mir shoppen gehen?“ war das Angebot meiner besten Freundin. „Versprochen?“, wollte ich wissen, „Versprochen.“ Bestätigte Maria. Damit war ich mehr oder weniger zufrieden.

 

„Komm jetzt du hast es versprochen.“ Sagte Maria und wollte mich in das Haus des größten Arschloches der Welt ziehen. „Ich hab´s mir anders überlegt, ich geh von mir aus mit dir Morgen wieder shoppen.“ Wollte ich mich retten, ich war noch nie ein Party Luder gewesen, ich vertrug den Alkohol ganz einfach nicht. Konnte man ja das letzte Mal sehen was passiert war, ich hatte mit einem Menschen geschlafen mit dem ich eigentlich nicht vorhatte zu schlafen. „Du stellst  dich jetzt nicht so an, das wird bestimmt lustig.“ Sagte Maria, und zog mich weiter. „Ladys schön das ihr gekommen seid, wir haben jede Menge Alkohol und schöne Jungs.“ Begrüßte uns Marcel alias das größte Arschloch der Welt, „Ja, Danke kein Interesse.“ Antwortete ich kühl und begab mich dann doch in das Innere des Hauses, da ich eingesehen hatte dass es keinen Sinn hatte mich zu wehren. Maria machte sich gleich auf Richtung Alkohol, ich hatte mir vorgenommen, heute mal die Finger von dem Teufelszeug zu lassen. Durften wir nach dem Alter nach eh noch nicht. Mich wunderte es eh immer, wie die ganzen Minderjährigen immer diese Partys schmeißen konnten, mit ihrem Vodka, Ramazotti und allen anderen erdenklichen Schnäpsen die man immer auf den Partys fand, schrieben die ihren Eltern Einkaufszettel, mit den Sachen die sie benötigten? Ich beschloss auf die Terrasse zu gehen, es war in den letzten Stunden frisch geworden, weswegen sich auch nur wenige bis niemand im Garten aufhielt, was umso besser für mich war. Ich setzte mich in einen Stuhl und schaute auf die Sterne, ich fror leicht doch das machte mir nichts aus, hier konnte ich wenigstens sicher sein, dass mich kein betrunkener Vollidiot ankotzte. „Was machst du hier so ganz alleine draußen?“ fragte mich eine bekannte Stimme „Mich vor Leuten wie dir verstecken.“ Antwortete ich kühl und betrachtete weiter die Sterne, die immer mehr strahlten. „Schlecht geschlafen oder wieso so sensationell gelaunt?“ fragte er mich. „Naja weißt du mir ging es eigentlich gut, bis ich in dein Gesicht sehen musste.“ Sagte ich trocken und fixierte einen Stern über mir und stellte mir vor jetzt da oben zu sein. Alleine, nichts außer Stille. Wunderbar. Raphael stand auf, und ging wieder ins Haus, nur um zwei Minuten später wieder mit zwei Gläser Wodka mit Cola wiederzukommen. „Hier.“ Sagte er, „Ich trinke heute nichts.“ Sagte ich nahm jedoch das Glas entgegen. „Wieso das denn?“ fragte er interessiert. „Weil dann wahrscheinlich sowas passiert wie beim letzten mal.“ Gab ich zurück und spielte mit dem Inhalt meines Glases herum. „Du kannst nicht sagen, dass es schlecht ist mit mir zu schlafen.“ Sagte er und grinste mich an. „Überschätz dich mal nicht.“ Antwortete ich auf seine plumpe Frage. „Also ist es so schlecht mit mir zu schlafen?“ wollte er nun wissen. „Nein, aber ich könnte darauf verzichten.“ Sagte ich. Lüge. Ja es war gelogen, es wahr so unglaublich mit ihm zu schlafen, das konnte ich ihm aber nicht sagen, man musste einen Jungen schließlich an der kurzen Leine halten. 

8.

„Mensch Jule steh auf, wir wollten doch für dich Schuhe kaufen gehen.“ sagte meine Mutter wütend während Sie in mein Zimmer gestürmt kam und sich demonstrativ vor meinem Bett aufbaute. Scheisse. Ich hatte es vergessen, wie so viele Sachen in letzter Zeit. „Muss das sein?“ wollte ich mich rausreden, um einfach in meinem Bett liegen zu bleiben. „Ich hab dir schon vor einem Monat gesagt, dass du unbedingt neue Schuhe für die Schule brauchst, und heute werden wir neue Schuhe kaufen, also schwing deinen Körper aus der Matratze und mach dich fertig. Wir fahren in 20 Minuten.“ herrschte meine Mutter mich an, und stampfte anschließend aus dem Zimmer.  Na Toll. Ich setzte mich auf und stampfte ebenso wie vor wenigen Sekunden meine Mutter aus dem Zimmer in Richtung Bad.

„Wirklich, willst du mich umbringen Mama?“, fragte ich Sie und sah ungläubig auf die Schuhe die mir meine Mutter aufgezwungen hatte. „Wieso die sehen, doch gut aus, steh doch zu deiner Weiblichkeit.“ sagte Sie, lächelte mich an, drehte sich um und machte sich auf die Suche nach einem neuen Paar Schuhe für die ich mich früher oder später schämen musste. Ich bewegte mich wieder vom Spiegel weg und steuerte meinen Platz an, vor dem schon ein ganzer Turm Schuhkartons gestapelt war. Schnell zog ich mir die unbequemen hochhakigen Schuhe wieder aus und, machte mich auf dem Weg zu einem Schuhregal in dem ich Schuhe gesehen hatte, die mir persönlich richtig gut gefielen. Es waren Sandalen die schön geschnitten, und überall mit Blumen verziert waren. Einfach Wunderschön. Ich nahm sie aus dem Regal, setzte mich auf einem Stuhl und zog sie an. Ich konnte es nur noch mal sagen: sie waren wirklich wunderschön. Ich betrachtete sie im Spiegel, und wusste: Die wollte ich haben, zu meinem Bedauern, kam meine Mutter wieder zu mir gestöckelt und hielt mir ein neues paar vor die Nase. Ich stöhnte. High Heels. 15 Zentimeter und knall Pink. Genau mein Schuh. NICHT.

Nachdem ich nach fünf weiteren Stunden Shoppen mit meiner Mutter endlich wieder zuhause war, fiel ich todmüde ins Bett. Ihr war eingefallen, dass ich anscheinend nicht nur zu wenig Schuhe hatte, sondern zu wenig Shirts, Hosen und Unterwäsche. Als ich gerade an diese hässlichen Schuhe dachte -die meine Mutter wirklich schlussendlich für mich gekauft hatte, da Sie meinte dass ich sie irgendwann doch brauchen könnte. Wann? Das wusste ich auch nicht- klingelte mein Handy. Schnell stand ich auf, und  sah darauf wer mir den wirklich an einem Samstag schreiben wollte. Es war Raphael: „Hey Süße, hast heute oder Morgen Zeit könnten ja mal was zusammen machen…“ schrieb er mir. Bei dem Gedanken ihn zu treffen musste ich schmunzeln und lächeln zugleich. Er wollte sich mit mir treffen, um was zu machen, ohne Sex einfach nur so, wie zwei Freunde. Wieder musste ich schmunzeln, das war absurd. Niemals konnten wir richtige Freunde werden. Oder? Wir waren grundverschieden. „Klar, wo und wann?“ schrieb ich und schickte es ab. Keine Minute später hatte ich seine Antwort: „Also Morgen um 14:00 Uhr am See?“ „Bis Morgen“ schrieb ich ihm schnell zurück. Ich würde mich wirklich mit ihm treffen, gerade wollte ich aus dem Zimmer marschieren da klingelte mein Handy erneut.“ Und vergiss deine Badesachen nicht.“ antwortete er mir und wieder musste ich schmunzeln, wie schon so oft an diesem Tag. Nur wegen ihm.

„Das kannst du nicht von mir verlangen.“ sprach ich und konnte nicht glauben das er das wirklich ernst meinte. „Wieso nicht?! Da ist nichts dabei, ist wirklich ganz einfach.“ sprach er mir Mut zu den ich im Augenblick wirklich gut brauchen konnte. „Kann schon sein aber ich bin zu dumm dafür.“ antwortete ich ihm, auch wenn ich wusste dass ich hier nicht mehr rauskam. „Ich schwimm auch mit.“ sagte er und ich nickte. „Gut dann komm.“ redete er weiter und nahm mich an der Hand, meine Aufgabe war weder schwer noch irgendwie peinlich aber ich hasste es trotzdem. Raphael führte mich ins Wasser, doch bei den Knien blieb ich abrupt stehen. „Ich kann das nicht.“ sagte ich und wollte mich schon wieder umdrehen um aus dem Wasser zu spazieren, doch er hielt mich am Arm fest: „Irgendwann musst du schwimmen lernen, ich bring es dir bei, hier sieht dich keiner.“ seine Hände waren so warm, das man mit dem Wasser an seinen Händen hätte meinen können, das man in einem Topf voll heißem Wasser stand. Ja ich konnte nicht schwimmen, deswegen ging ich auch nicht mit meinen Freundinnen schwimmen. War ja irgendwie klar. „Woher weißt du das?“ fragte ich ihn mit verengten Augen. „Du hast panische Angst obwohl du nur mit den Knien im Wasser bist.“ antwortete er mir und sah mich mitfühlend an. Wieso denn das Bitte? „Im Knie tiefen Wasser kann man auch ertrinken hab ich bei SternTV gesehen.“ rechtfertigte ich mich, auch wenn die Aussage von mir lächerlich gewesen war, es war immerhin die Wahrheit. „Und wenn du bei mir bist ertrinkst du nicht mal im fünf Meter tiefen Wasser hab ich bei Akte 20.14 gesehen.“ kam von ihm. Verarschte er mich jetzt?! Was für ein Arschloch. „Du bist blöd.“ beleidigte ich Raphael eher schlecht als recht. „Ich weiß, und jetzt komm du kleine Badenixe.“ sprach er bevor er mich ins Wasser zog. Hatte ich schon erwähnt das er blöd war?!

9.

„War es so schlimm?“ fragte er mich und küsste mich leicht am Hals als wir wieder auf unserer Decke lagen. „Es ging schon. Es ist ja eigentlich gar nicht so schwer.“, lenkte ich ein, und musste wirklich zugeben dass es richtigen Spaß gemacht hatte. „Schau! Du bist ein Naturtalent“ antwortete er mir und wanderte mit seinen Küssen immer weiter bis er an meinem Bauchnabel ankam. Ein Glück das wir uns so weit von den anderen weggelegt hatten, in ein kleines Versteck wo ich noch nicht einen Menschen vorbei flitzen gesehen hatte. Nachdem er meinem Bauchnabel mit seinen Lippen umkreist hatte, wanderte er wieder zu mir hinauf und küsste mich diesmal auf den Mund. Langsam beugte er sich über mich und streifte sanft meine Bikiniträger von meinen Schultern kurz löste er sich von mir und lächelte mich an ehe seine Lippen wieder mit meinen verschmelzten, ich konnte nicht verstehen wieso wir wenn auch nur auf sexuelle weise so gut zusammen passten. Wie er mich immer in seinen Bann zog wenn er mich küsste. Seltsames Gefühl. Ich lächelte in den Kuss hinein als ich seine Erregung in seiner Hose an meinem Bein spürte. Mit ihm konnte ich mich fallen lassen, wieso auch immer.

 

„Mama, Papa ich bin wieder da.“, schrie ich durchs Haus als ich gerade die Tür unseres Hauses aufgeschlossen hatte. „Ja, Essen ist schon fertig.“, schrie meine Mutter aus dem Esszimmer zurück. Schnell zog ich meine Schuhe aus, und tapste leise ins Esszimmer, und setzte mich an den Tisch wo schon alle anderen Platz genommen hatten. „Dominik was machst du denn hier?“ fragte ich meinen Cousin verwirrt den ich nun wirklich nicht erwartete hatte. „Ich bin zu Besuch hier, Semesterferien, mein Freund Moritz ist auch dabei, müsste auch gleich kommen.“ Antwortete er mir und grinste mich schelmisch an. Ich wusste schon wieso ich ihn mochte. Moritz ja den kannte ich schon, er war sagen wir mal meine erste Liebe die weiterging als Knutschen. Also ihr wisst Bescheid. Gerade in diesem Moment, hörte ich ihn die Treppe runterstampfen. „Ach Jule Schätzchen, ich hab Moritz gesagt das er mit dir in deinem Bett schlafen kann, ich mein ihr kennt euch so gut, da ist das doch kein Problem oder?“ fragte mich meine Mutter vorsichtig, ich nickte nur und antwortete ihr mit einem kurzem: „Kein Problem“, als Moritz das Zimmer betrat sprang ich sofort auf und umarmte ihn, ihn hatte ich vermisst wenn auch unterbewusst. „Ich hab dich vermisst, schön dass du dich auch mal blicken lässt.“, begrüßte ich ihn plus einer stürmischen Umarmung. „Wohoo, nicht so stürmisch ich dich aber auch.“, begrüßte er mich ebenfalls und legte seine Arme um mich, ich sollte wohl erwähnen das wir gut ein Jahr zusammen gewesen waren, und wir uns lediglich wegen der Entfernung getrennt hatten. Wir lösten uns wieder voneinander, und setzen uns auf unsere Plätze. „Und wieder einen neuen Freund?“ fragte er mich auch direkt und sah mich an, während er sich Hühnchen und Reis nahm. „Nop, nicht das ich wüsste.“, antwortete ich ihm kurz, und widmete mich wieder meinem Essen, als mich plötzlich jemand anrief, und den ganzen Raum mit „Halt dein Maul“ erfüllte, sofort wurde ich rot und kramte aus meiner Tasche mein viel zu lautes Handy heraus, ich schwor mir ab sofort mein Handy nur noch auf stumm zu stellen. „Sorry“ murmelte ich zu meiner Familie als ich ohne auf den Bildschirm zu schauen abnahm und mir das Gerät ans Ohr hielt. „Ja?“ fragte ich leise in die Leitung, „Hi, hier Raphael wollte eigentlich fragen ob wir uns morgen treffen können, bei dir oder mir?“ fragte er mich und ich seufzte kurz auf. Was sollte ich jetzt sagen, meine ganze Familie starrte mich an und wartete gespannt darauf was ich als nächstes von mir gab. „Ja Hi Raphael…a du ich weiß noch nicht ich schreib dir nachher oder ruf dich an, ja ich ruf dich später an, muss erst nachschauen okay…. Ja ok ja dannnn bis später tschau.“, ratterte ich schnell herunter, und legte auf als wäre ich bei einem Marathon. „Raphaela eine Freundin.“, log ich und konzentrierte mich noch mehr auf mein Hühnchen. „Die kenn ich ja gar nicht, war die schon mal hier?“ wollte nun meine Mutter von mir wissen, wieso bitte war mein Familie so neugierig. „Ist neu an der Schule seit letzte Woche.“, beantwortete ich die Frage schnell und schob mir einen großen Löffel Reis in den Mund, jetzt konnte ich nicht mehr antworten. Gott sein Dank.

 

„Du hast echt kein Problem damit dass ich mit dir in einem Bett schlafe?“, sicherte sich Moritz nun schon zum 5 mal ab. Ich nickte nur und deutete auf den freien Platz neben mir vor dem ein paar Tage noch Raphael schweißgebadet gelegen hatte und nach Luft hechelte. „Ok ja dann.“ Murmelte er und und legte sich zu mir ins Bett. „Also wie geht’s dir so?“ fragte er mich und sah mir tief in die Augen, was erwartete er jetzt von mir. „Joa, ganz gut.“, antwortete ich und überlegte was ich Raphael als Entschuldigung schreiben könnte. Hoffentlich war er nicht angefressen. „Du verschweigst mir doch was.“ Sagte er und musterte mich mit zusammengekniffenen Augen. „Nö, wie bitte kommst du da drauf?“ fragte ich ihn, und hoffte das er nicht weiter darauf einging. „Na Weil du ich weiß auch nicht so komisch bist, so verschlossen.“, antwortete er mir, jetzt war es an mir ihn verwirrt zu mustern. „Du warst lange weg Moritz, Zeiten ändern sich.“, sagte ich und widmete mich wieder meinem Handy. „Ich versteh´s nicht, wieso hast du dich so verändert, so warst du früher nicht.“, begann er von neuem und rutschte näher zu mir heran, und schmollte mich an. „Mensch Moritz, was willst du?!“, fragte ich ihn entnervt. „Nur bisschen Ablenkung.“, antwortete er mir und strich mit seinem Finger um meine Brüste. „Und was erwartest du jetzt von mir. Du hast hier überall alte „Bekannte“ also…“, sagte ich und konzentrierte mich wieder auf mein Handy, zwar hatte ich es aufgegeben Raphael was zu schreiben, trotzdem hatte ich mein Handy nicht weggelegt und spielte nun gelangweilt Timberman. „Schon… Aber du bist mir immer noch die liebste.“, sagte er beugte sich nun über mich nahm mir mein Handy aus der Hand und legte seine Lippen auf meine. So überrascht wie ich war, machte ich gar nichts. Was sollte ich tun, war das was ernstes mit Raphael oder nicht? „Sorry Moritz ich hab heute echt keine Lust.“, entschuldigte ich mich und drückte ihn sanft von mir. Morgen würde ich auf Jeden fall herausfinden was das zwischen ihm und mir war und wie weit wir gehen durften. 

10.

„Hallo, schön dass du dich bei mir gemeldet hast.“, warf mir Raphael vor und baute sich vor meinem Schultisch auf. „Sorry, aber Moritz hat mir im Bett die ganze Zeit über die Schulter geschaut.“ Antwortete ich schnell und hätte mich in derselben Sekunde für diese Worte schlagen können. „Wer ist Moritz?“ fragte er mich und zog eine Augenbraue nach oben. „Ein Freund.“, sprach ich und wollte ganz schnell ein anderes Thema anschneiden, doch bevor ich das tun konnte kam er mir wieder zuvor. „Inwiefern ein Freund?“ hielt er weiterhin dieses Nervige Gespräch am laufen. „Mein Ex-Freund“, gab ich schlussendlich mit einem lauten Seufzer zu. „Wie bitte?! Der schläft mit dir in einem Bett?“ rastete er gerade „dezent“ aus?! JA. Das tat er auf jedenfall. „Ja, nur vorübergehend.“, bestätigte ich seine Aussage. „Hast du mit ihm geschlafen?“ fragte er mich, und ich zog scharf die Luft ein. „Also Ja, das hätte ich echt nicht gedacht.“, sagte er, drehte mir den Rücken zu und ging davon. Was hatte ich denn jetzt bitte getan. Nichts. Genau. Ich hatte nicht getan. Wegen ihm. Raphael. Der, der gerade davonlief! „Man du bist so kindisch.“, rief ich ihm hinterher, und alle in meiner Klasse musterten mich verwirrt.

 

„Ich schaff die Hausaufgabe echt nicht in Mathe das ist echt zu viel.“, jammerte Maria neben mir und ich ließ einen riesen Seufzer los. Was hatte er für ein Problem die ganze Stunde fühlte ich mich beobachtet, und kaum drehte man sich um war er „vertieft“ in seine Arbeit. Arschloch. „Melanie da bist du ja, ich hab dich schon gesucht.“, sprach eine Stimme die ich eindeutig als Moritz einordnete. Mein Gehirn hatte eine Kurzschlussreaktion, und so dumm wie ich war dachte ich, dass ich es ihm unbedingt zurückzahlen musste. Ich sprintete los und ließ mich von Moritz in einer tiefen Umarmung auffangen. Als ich mich von ihm löste sah ich ihm in die Augen, dann steuerte ich mit meinem Mund sein Ohr an: „Spiel bitte einfach mit.“ Und schon lagen meine Lippen auf seinen. Und so verharrten wir bis uns die Stimme von Maria wieder in die Realität brachte. Auch wenn es ungebracht war, aber ich dachte während des Kusses nur an diesen einen Jungen. Der jetzt genau neben uns stand und seinen Augen nicht trauen konnte. „Ich hatte also wirklich Recht. Gut zu wissen.“, und schon war er wieder weg. Moritz hingegen brachte nur ein „Wow“ heraus, und ich stand peinlich berührt neben Maria und wollte im Erdboden versinken. Was hatte ich mir dabei nur gedacht. Ich Trottel. „Was sollte das.“, gab Maria verwirrt von sich während sie mich von ihm wegzog. „Ich weiß nicht.“ sprach ich immer noch nicht im Hier und jetzt angekommen, ich hatte alles kaputt gemacht. Ich wollte nicht, ich wollte ihn nur… wie sollte ich es am besten sagen… Eifersüchtig machen. Ja Eifersüchtig. Ich wollte dass er es war. Wieso auch immer. 

 

Ich musste es tun, ich musste mich entschuldigen. Wehe Melanie du kneifst jetzt, sagte ich zu mir selbst. Ich musste es tun, schon alleine um mich besser zu fühlen. Zwei Tage waren vergangen seit dem Vorfall in der Schule, Moritz hatte ich auf die Couch verbannt, es ging einfach nicht. Und nun stand ich vor seiner Tür und war so unsicher wie noch nie in meinem ganzen Leben. Letztendlich hatte ich mich überwunden und ehe ich mich versah war mein Zeigefinger schon auf der Klingel seines Hauses gelandet, die er jetzt aufmachte und mich desinteressiert musterte. „Was willst du hier.“, sprach er abschätzend und sah mich nicht einmal richtig an. Er sah fast so aus als wäre er verletzt. „Ich will mich entschuldigen wegen dem Kuss, aber ich hab nicht mit ihm geschlafen. Ehrlich gesagt will ich mit niemand anderem schlafen als mit dir.“, sprudelte es aus mir heraus und war den Tränen nahe. „Ehrlich, verarscht du mich nicht?“ fragte er mich, ich schüttelte den Knopf und sah ihm direkt in die Augen, diesmal sah er mich an. Richtig. Er sah nicht durch mich durch. Nein er sah mich. „Ich schwör da war nichts.“, bestätigte ich, und sah das kleine Lächeln das seine wunderschönen Lippen umspielte. Langsam kam er auf mich zu, bis er dicht vor mir stand und nur noch Millimeter zwischen uns waren. „Dann bin ich ja froh.“ sagte er zog mich zu sich und überbrückte damit diesen kleinen Abstand zwischen uns und küsste mich. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren damit ich ihn näher zu mir ziehen konnte. Er hob mich hoch und sofort schlang ich meine Beine um seine Hüfte so dass wir uns noch näher waren. „Meine Eltern sind nicht da.“ stöhnte er während dem Kuss hervor und ich nickte fast unmerklich: „Worauf wartest du dann noch?“ antwortete ich ihm mit einem Lächeln. Raphael machte sich -mit mir im Gepäck- wieder auf den Weg zurück ins Haus, schloss die Tür mit dem Fuß und begann dann die Treppe nach oben zu steigen. „Wehe du fällst hin.“, sagte ich gespielt ernst und musste schmunzeln, „Du könntest ja auch von mir runtergehen…“, versuchte er mich zu überreden doch ich blieb stur: „Niemals“, sprach ich, und feuerte ihn stattdessen an. „So da wären wir…“, fing er an zu erzählen doch ich unterbrach ihn durch einen Kuss denn ich absichtlich nicht unterbrach. Ich hatte nur ein Ziel. Das Bett. Und zwar jetzt. Klar war es was besonderes, ich war noch nie in seinem Zimmer gewesen und hätte eigentlich erstmal jeden Gegenstand genau beäugeln müssen aber scheißdrauf. Das konnte ich später auch noch tun. Doch jetzt hatten wir beide erstmal was zu tun. 

11.

„Was ist das zwischen uns?“, fragte ich ihn und sah ihm in die Augen. „Das kann ich dir so gern ich es auch wollte nicht erklären, ich weiß es selbst nicht. Ich weiß nur das ich das was wir jetzt haben nicht missen möchte.“, sprach er und nahm mich fester in den Arm. „Nanu, heute so gefühlsduselig.“, neckte ich ihn und legte meine Lippen kurz auf seine. „Hey, das ist doch das was ihr Mädels wollt. Oder?“, sprach er und legte seine Lippen jetzt kurz auf meine. „Kommt drauf an.“, sagte ich und setzte mich vom Bett auf. „Auf was?“, fragte er und strich mir über meinen Rücken. „Darauf was der Junge fühlt.“, antwortete ich plötzlich traurig, stand auf, und suchte meine Unterwäsche. Er sagte nichts.

 

„Was hat das jetzt bitte zu bedeuten?“, fragte er und hielt mich am Arm fest als ich aus seiner Haustüre spazieren wollte. „Ich weiß es nicht.“, gab ich kleinlaut zu, zog meinen Arm behutsam aus seinem Griff, machte die Tür auf, trat hinaus und schloss sie wieder hinter mir. Mir wurde das alles zu Kompliziert. Was sollte das? Was wollte ich von ihm? Und noch viel mehr, was wollte er von mir? Er wollte dass alles so blieb wie es jetzt war. Oder? Was wenn ich aber mehr wollte, als nur ein unbedeutendes Betthäschen zu sein. Ich hatte es satt. Aber er, wollte es so? Vermutlich. Gott bin ich jetzt in einem schlechten Roman gelandet oder wieso war das alles so Klischee voll? Ich wiedermal das Mädchen das mehr von einem Jungen wollte obwohl die Abmachung besagt hatte das sowas nicht vorkommen soll.

 

 

„Mama bitte ich hab jetzt wirklich keine Lust shoppen zu gehen.“, warf ich am Frühstückstisch ein. Meine Mutter sah mich nur kritisch an, widmete sich dann aber wieder ihrem Brötchen. „Was machst du denn dann heute so?“, fragte mich mein Vater der gerade den Blick von seiner Zeitung hob. Wie Klischee mäßig war das denn jetzt schon wieder. Meine Mutter die mit mir immer shoppen gehen wollte, der Vater der immer nur begrenzte Zeit mit mir verbrachte und sich immer auf dem neuestem Stand bringen wollte, und zum Schluss ich das hässliche Entlein das mit der Gesamtsituation mehr als unzufrieden war. Wieso konnten wir nicht aus der Reihe tanzen, anders sein als die anderen, herausstechen. Zu viel Verlangt? Ich weiß es nicht. Mein Handy vibrierte, lustlos nahm ich es anstatt meinem Nutella-Brötchen in die Hand und sah eine neue WhatsApp Nachricht aufblinken. Oder eher gesagt mehrere, um genau zu sein 245. WTF was sollte das. Schnell öffnete ich es und sah das ich mal wieder zu einer neuen WhatsApp Gruppe hinzugefügt wurde.  Ich verließ so eine Gruppe eigentlich schon aus Prinzip weil da sowieso nichts Sinnvolles zustande kam, doch ein paar Nachrichten meiner Klassenkameraden machten mich neugierig:

 

Raphael: Was soll die Gruppe :P

 

Michael: Sinnloses Zeug Posten :D

 

Raphael: Aber so ne Gruppe haben wir doch schon :S

 

Stefan: Was habt ihr gestern noch so gemacht? :D

 

Michael: Party gemacht natürlich, was sonst? :P

 

Simon: War klar, wann machst du denn nicht Party. :D

 

Michael: Raphi was war bei dir gestern los?

 

Raphael: Mehr oder weniger sinnloses Zeug.

 

Michael: Das kennen wir schon von dir, gib zu was war es

 

Raphael: na gut, hab ne Chick geklärt, mal wieder

 

Michael: Jemanden denn wir kennen?

 

Raphael: Jap :D

 

Michael: Zum ersten Mal oder wie?

 

Raphael: Schon ein paarmal, sehe sie ja fast jeden Tag ;)

 

Stefan: Alter dein Glück will ich haben :p

 

Das konnte der Typ doch nicht gerade ernst meinen, dachte ich mir. Wollte der mich verarschen, ich war ne Chick, wie liebevoll. Ich stand langsam auf, nahm meinen Teller in die Hand trug ihn in die Küche stellte ihn neben der Spüle ab, ging behutsam die Treppe hoch, schloss die Tür hinter mir und fing an zu weinen, Sturzbäche wollten aus meinen Augen, ich heulte so lange bis nichts mehr kam, bis meine Augen wieder trocken und leer waren. Man konnte es nicht leugnen: Ich mochte Raphael, mehr als es für mich gut war. Also wieso tat er mir das an? Was tat ich jetzt? Ich musste mich ihm entziehen. Und wie?

 

„Maria bist du dir sicher das dass funktioniert?“, fragte ich sie und atmete nochmal tief ein bevor ich ins Schulgebäude trat. „Klar, ich bin mir sicher, er ist wie eine Droge. Und was macht man wenn man Drogen nimmt und danach mehr oder weniger süchtig ist? Genau man macht einen Entzug. Also musst du dich nur von ihm entziehen, das heißt: Nicht mehr mit ihm schreiben oder telefonieren, nicht mit ihm reden, nicht anschauen und vor allem schläfst du nicht mehr mit ihm.“, erklärte sie mir ihren Plan schon zu hundertsten mal. Ich hatte ihr alles erzählt und mit Moritz führte ich ein naja gepflegte Beziehung unter Freunden, Maria war der Meinung ich musste mich Ablenken und er war da, er wusste mehr über mich als ich selbst über mich, was schon ein bisschen creepy war. „Da ist er.“, sagte Maria knapp, ich ließ meine Augen kurz über die Klasse schweifen bis ich bei Raphael ankam, er sah mich an, versuchte in meine Augen zu schauen. Wieso? Warum tat er mir das an? So schnell es ging löste ich meinen Blick wieder von ihm und setzte mich auf meinen Stuhl. Während Raphael mich weiterhin skeptisch musterte was ich mit einem Schmunzeln wahrnahm. Ich war noch nie so froh dass ich Unterricht hatte, ich konnte mich mal auf etwas andere Konzentrieren als auf ihn. Endlich. Oder?

 

 

12.

 

„Was ist los mit dir?“, fragte mich Raphael als er mich zur Seite zog, als wir gerade in die große Pause wollten. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, was mir aber miserabel misslang. „Jetzt rede und schau mich dabei verdammt nochmal an.“, flehte er schon fast was mich dazu brachte schon wieder ein bisschen Mitleid zu empfinden. Aber Jule kein Mitleid empfinden, das ist nicht gut für dein eh schon gebrochenes Herz. „Redest du jetzt nicht mehr mit mir oder was?“, fing er von neuem an und musterte mich noch mehr. „Sagt dir das Stichwort >>WhatsApp Gruppe<< und >>Chick<< die ich jeden Tag sehe was?“, fragte ich zickig und konnte hören wie er die Luft einzog. Also wusste er immerhin wovon ich redete. „Das war anders gemeint.“, nuschelte er und zog mich noch ein Stück zur Seite in einen Türrahmen. „Ich glaube schon das das so gemeint war.“, gab ich von mir und wollte mich weiter auf den Weg nach draußen machen als er mich von neuem zurückzog. „Ich hab das wirklich nicht so gemeint.“, winselte er weiter und senkte den Kopf nach unten. „Wie gesagt ich glaube schon das es so gemeint war immerhin hast du es ja gesagt.“, sagte ich nun etwas saurer da mir das jetzt hier allmählich zu blöd wurde. „Was erwartest du jetzt von mir?“, wollte er nun wissen. War das sein fucking ernst?! Er wollte von mir gesagt bekommen was er machen konnte das ich nicht mehr sauer auf ihn war?! Trotzig stampfte ich an ihm vorbei und machte mich auf den Weg zu Maria. Der wollte mich doch verarschen.

 

„Und wie war´s in der Schule?“, fragte mich Moritz und nahm mich fest in den Arm. „Du stinkst.“, gab ich lachend von mir und drückte ihn gespielt angeekelt weg. „Entschuldigung Madam ich war laufen da schwitzt man eben wenn man das richtig macht.“, verteidigte er sich aber lachte ebenfalls. „Ich geh duschen.“, kam von ihm und machte sich auf den Weg zur Treppe um nach oben in den 1. Stock zu gelangen. „Viel Spaß dir.“, sagte ich lachend und machte mich auf dem Sofa wieder breit. Heute wollte ich gar nichts mehr tun. Einfach nur an gar nichts denken und irgendeinen Schwachsinn im Fernsehen gucken. „Du kannst mich ja begleiten wenn du willst.“, kam von ihm bevor er die Tür zum Badezimmer schloss. Ich lächelte in mich hinein. Bestimmt würde ich jetzt mit ihm Duschen gehen. Bestimmt. In dem Moment vibrierte mein Handy so fest das ich schon vermutete es würde vom Tisch tänzeln. Die mussten mit dem Vibrationsalarm auch immer übertreiben. Ich griff nach meinem Handy uns sah: 250 Nachrichten auf WhatsApp. Na toll die würde ich jetzt bestimmt lesen. Nicht. Kurzerhand entschloss ich, mich einfach fertig zu machen um dann ein bisschen im Park spazieren zu gehen. Das hatte ich schon ewig nicht mehr gemacht. Schnell sprintete ich die Treppe nach oben und öffnete ohne darüber nachzudenken die Badezimmertür, wo mich ein paar Sekunden später ein verwirrter Moritz musterte, dessen Blick ich nur zurückgeben konnte bis ich bemerkte, das ich wirklich mit ihm im Badezimmer stand während er nackt war und er mir dazu vorhin auch noch angeboten hatte das ich doch mitmachen konnte. Komische Situation. Wirklich komisch. Und als wäre das nicht schon genug schloss ich die Tür kam auf ihn zu und küsste ihn. Wieso? Ich wusste es nicht. Keuchend lösten wir uns voneinander und er zog mir das T-Shirt über den Kopf um dann meinen Lippen wieder näher zu kommen. Als nächstes flog meine Jeans aus der Dusche, somit stand ich nur noch in Unterwäsche vor ihm und er nackt vor mir. Hatte Maria nicht gesagt Ablenkung würde gut tun. Ob sie das damit gemeint hatte, bezweifelte ich. Plötzlich hörte ich eine Klingel. Unsere Klingel. Langsam löste ich mich von ihm, stieg aus der Dusche und warf mir in Windeseile ein T-Shirt über, das ganz eindeutig nicht das meine war. So stieg ich Klitsch Nass die Treppe runter nur in Unterwäsche und einem T-Shirt. Beste Voraussetzung um neue Leute kennen zu lernen oder? Im Schneckentempo ging ich zur Tür um diese genauso langsam zu öffnen. Und wer stand vor mir? Raphael. Lieber Gott was hatte ich dir denn getan? Und was tat ich wenn ich ihn in dieser lächerlichen Situation sah? Genau, ich lächelte, während er mich schockiert ansah. Was dachte der denn jetzt? „Könntest du mir sagen, warum du Nass bist?“, fragte er mich und musterte mich weiterhin eingehend. „Ich war duschen, sieht man das nicht.“, gab ich zurück, es sollte cool und lässig klingen, jedoch war es eher wie eine Frage formuliert was das Ganze nicht ganz so überzeugend gestaltete. „Mit Unterwäsche und T-Shirt?“, fragte er weiter und machte mich damit nur noch nervöser. „Naja ich mein das muss man doch auch können, oder duscht du etwa nur nackt?“, antwortete ich und stellte eine Frage gleichzeitig. Gut Jule immer weiter so. „Also eigentlich bevorzuge ich es nackt zu duschen.“, gab er von sich. Gut ich liebte es mit Klamotten zu duschen, also ab jetzt. Also ein guter Grund nie mit ihm duschen zu gehen.

Impressum

Texte: Der Text sowie die Charaktere sind von mir frei erfunden und gehören somit mir. unerlaubtes kopieren ist untersagt und zieht strafrechtliche Folgen mit sich.
Bildmaterialien: Chanaw (Chantal) bei Instagram
Lektorat: übernimmt eine Freundin =)
Übersetzung: Nicht nötig
Tag der Veröffentlichung: 31.12.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme es allen die mich bei meiner Schreiberei immer unterstützt haben und unterstützen. Liebe Grüße Sternenschnee

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