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Es war ein Sommertraum

Sommernachtstraum 

 

 

Alles begann im Sommer 1976. Es war ein Sommer ganz nach meinem Geschmack. Wir waren Teenager und hatten nichts als Jungs im Kopf. Jeden Nachmittag trafen wir uns im Schwimmbad.

 

Meine Freundin Claudia und ich mussten während der Ferien Geld verdienen. Also jobbten wir am Vormittag in einer kleinen Pension. Claudia half in der Küche beim Frühstück und ich war für die Zimmer eingeteilt.

Zur Mittagszeit waren wir fertig. Danach schnappten wir uns unsere Fahrräder und eilten ins Schwimmbad. Unsere Freunde waren auch schon da. Die mussten während der Ferien nicht arbeiten.

 

Schnell zogen wir uns um und stürzten uns ins Schwimmbecken. Das Wasser war kalt und erfrischend. Nach einer halben Stunde im Wasser legten wir uns erst einmal in die Sonne, um uns ein wenig auszuruhen.

 

Heute findet unser alljährlicher Sommernachtsball statt. Claudia und ich freuten uns schon die ganze Woche auf diesen Ball.

 

Wir besuchten seit einiger Zeit einen Tanzkurs und wollten heute unsere Künste beweisen.

 

Der Nachmittag verging wie im Flug und wir radelten nach Hause.

Wir wollten uns um acht Uhr beim Kulturhaus, in dem alle größeren Veranstaltungen stattfanden, treffen.

 

Pünktlich um acht wartete ich auf Claudia. Wie immer hatte sie Verspätung. Eine Viertelstunde später war sie dann endlich da. Und wie immer sah sie unheimlich gut aus.

 

„Da bist du ja endlich“, sagte ich vorwurfsvoll.

 

„Hat eben länger gedauert. Mein Bruder war so lange im Bad. Der kommt auch zum Ball“, meinte sie leichthin.

 

„Komm, lass uns rein gehen. Ich freue mich schon so“. Ich wollte einfach nur in den großen Saal.

 

Wir suchten uns einen freien Tisch und bestellten unsere Getränke. Viel war noch nicht los. Es war noch zu früh. Hauptsache wir hatten einen guten Platz von dem aus wir die Tanzfläche beobachten konnten.

 

Langsam füllte sich der Saal“. Claudia´s Bruder hatte ich schon entdeckt.

Schon ein fescher Kerl dieser Sandro, ging es mir durch den Kopf. Dann fiel mein Blick auf den Jungen neben ihm.

Mein Herz setzte einen Schlag aus. Mir wurde ganz warm.

 

„Wer ist der Typ neben Sandro“, fragte ich Claudia.

„Ach, das ist Michael, ein Freund von Sandro aus der Berufsschule. Der schläft heute bei uns“.

 

Diesen Michael musste ich mir in aller Ruhe ansehen. Er war gut gebaut, nicht so groß wie Sandro, hatte braunes Haar und braune Augen. Er gefiel mir. Sein Blick verirrte sich zu mir. Ich wurde rot.

Vielleicht hatte er gesehen, wie ich ihn angestarrt habe. Peinlich.

 

Die beiden Jungs gingen an die Theke.

Inzwischen spielte die Musik und einige Tanzpaare tummelten sich schon auf der Tanzfläche.

Ich hatte Michael aus den Augen verloren. Auch Sandro war nirgends zu sehen.

 

„Darf ich bitten?“ Peter aus unserem Tanzkurs forderte mich zum Tanzen auf. Schnell folgte ich ihm zur Tanzfläche. Wir tanzten einfach großartig. Fand ich.

Nach drei Tänzen lud mich Peter auf einen Drink an die Theke ein. Gleich darauf kamen Claudia und Christian zu uns. Christian war auch aus unserem Tanzkurs.

 

Aus dem Augenwinkel sah ich Michael, der immer zu mir herüber schaute. Peter hatte mich noch auf ein zweites Glas eingeladen. Ich war den Alkohol nicht gewohnt, deshalb musste ich vorsichtig sein. Aber mir gefiel das Gefühl so herrlich frei zu sein.

 

So stand ich alleine an der Theke.

 

Michael steuerte auf mich zu. Mir blieb fast das Herz stehen. Was soll ich jetzt mit dem reden, schoss es mit durch den Kopf. Ich war total verlegen.

 

„Möchtest du mit mir tanzen?“

Dieser Blick! Er nahm mich an der Hand und ich folgte ihm.

Die Band spielte mein Lieblingslied: Es war ein Sommertraum von den Bambies.

 

In diesem Moment wusste ich, das ich mich total verliebt hatte. Michael konnte überhaupt nicht tanzen. Aber das war mir egal. Als das Lied vorbei war, gingen wir in den angrenzenden Park.

Dort nahm er mich in die Arme und küsste mich. Ich erwiderte seinen Kuss und fühlte mich sehr glücklich. Wir waren noch im Park als längst keine Musik mehr spielte.

Michael begleitete mich nach Hause und wir verabredeten uns für den nächsten Tag.

 

Sehnsüchtig wartete ich am nächsten Morgen auf einen Anruf von Michael. Ich hatte ihm unsere Festnetznummer gegeben. Ich traute mich kaum aus dem Haus, vor Angst ich könnte seinen Anruf versäumen.

 

Claudia kam vorbei und sagte mir, dass Michael längst weg sei. Schon am frühen Morgen hatte ihn sein Vater abgeholt.

 

Als nach drei Tagen noch immer kein Anruf kam gab ich die Hoffnung auf und war sehr traurig.

 

Es war ein Sommenachtstraum geblieben. Und es war mein erster Liebeskummer.

Nach einem Monat erfuhr ich von Claudia´s Bruder Sandro, dass Michael schon länger eine Freundin hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.07.2013

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