Cover

Ankunft in New York

„Willkommen auf dem John F. Kennedy Airport in New York. Die Temperatur beträgt 25 Grad und es ist leicht windig. Ich hoffe Sie hatten einen angenehme Flug und wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt.“

Die Leute im Flugzeug applaudieren und dann steigen wir alle nach und nach in den Bus der uns zum Flughafengebäude befördert.

Man bin ich erledigt. Ich bin nun schon seit fast 22 Stunden auf den Beinen. Der Flug hat alleine schon fast 13 Stunden gedauert aber ich bin froh endlich hier zu sein.

Mein neues Zuhause, zumindest für die nächsten 12 Monate ist New York. Genauer gesagt Queens. Als ich meiner Familie vor gut 1 Woche gesagt habe das ich nach New York gehe, haben sie mich nur angelächelt. Geglaubt das ich es irgendwann doch schaffen haben sie nicht oder es war denen egal Ich muss dazu sagen meine Familie hat sie noch nie wirklich viel aus mir und meinem Leben gemacht. Nach dem Tod meines Vater hat meine Mutter schnell wieder geheiratet und noch ein Mädchen bekommen. Anna. Sie ist jetzt 17 und total eingebildet. Alles was Anna will bekommt sie auch doch bei mir war das nie so. Früh musste ich selber zusehen wie ich das Geld für Schulsachen, Kleidung oder andere Sachen herbekomme. Weswegen ich schon während der Schulzeit als Kindermädchen gearbeitet habe. Ich will nicht sagen das ich gut bin doch ich habe nie etwas anderen gehört. Zu meinen Kunden gehörten viele Geschäftsleute, Banker und Richter. Aber auch die Menschen die wenig Geld besitzen habe ich geholfen. So bin ich nun mal. Ich habe nicht nur deren Kinder aufgepasst nein ich habe denen auch Essen gemacht und bei den Hausaufgaben geholfen. Einige Kinder habe ich vom Kindergarten bis hin zur Einschulung betreut. Als ich damit anfing dachte ich mir das mache ich ein paar Monate bis ich das nötige Geld für meinen Führerschein und das Auto habe. Heute mache ich das nun schon seit 7 Jahren.

 

Die Idee als Kindermädchen nach New York zu gehen kam gar nicht von mir. Nein diese Idee kam von Nadine. Sie ist meine beste Freundin. Auf sie kann ich mich immer verlassen egal was ist. Ihr habe ich es zu verdanken das ich mich auf einer dieser Internetseiten angemeldet habe. Dort suchen Geschäftsmänner oder aber auch Frauen außerhalb einer Agentur internationale Kindermädchen. Sogar sehr schnell fand ich ein Angebot .

Ein erfolgreicher Geschäftsmann und alleinerziehender Vater einer kleinen wirklich süßen 3 Jährigen war bzw. ist auf der Suche nach einem passenden Kindermädchen während er viel verreisen muss und sich um seine Geschäfte kümmert. Sicherlich gibt es auch in New York gute und anständige Kindermädchen, doch dieser Mann wollte unbedingt ein deutsches. Wir schrieben ungefähr 2 Wochen miteinander und ich schickte ihm all meine Unterlagen und auch Zeugnisse von meinen bisherigen Und jetzt nur 3 Wochen später bin ich nun in New York.

Der Abschied zuhause fiel mir nur bei Nadine äußerst schwer aber wir wollten in Kontakt bleiben. Meiner Familie war es im Grunde genommen eh egal wo ich bin.

Viel weiß ich von meinem neuen Chef leider nicht. Das was ich weiß ist das er eine kleine süße blonde 4 Jährige Tochter hat. Sie heißt Bella. Sein bisheriges Kindermädchen hat gekündigt da diese selber ein Kind bekommen wird und heiratet. Aus seinen Mails habe ich entnohmmen das ich dafür sorgen muss die kleine in den Kindergarten zu bringen und mich an den Nachmittage sowie auch Wochenende um sie kümmern werde. Für das Haus hat eine Haushälterin. Sie kümmert sich um die Einkäufe und das Essen. Meine Aufgabe ist es jediglich mich um Bella zu kümmern. Ein eigenes Zimmer sowie mein eigenes Auto hatte er mich ebenfalls zugesicht. Natürlich hängt alles an der kleine Bella. Wenn sie mich nicht will oder aber es kommt zum super Gau das ich mich in meinem Chef verliebe muss ich gehen. Das Oberste Gebot bei mir war nämlich“ Fange nie etwas mit dem Vater an“ und daran werde ich mich halten. Komme was wolle.

 

Nun stehe ich an der Gepäckausgabe und warte darauf das mein Koffer auf dem Rondell auftaucht. Ah da endlich kommt er. Mit einem beherzten Griff schnappe ich mir diesen und ja weiß eigentlich gar nicht wo ich genau hin muss.

„Miss Bauer?“

Vor mir steht ein in die Jahre gekommener Mann mit Brille und Halbglatze. Er trägt einen Anzug und Sonnenbrille. Ist das etwa mein neuer Chef? Totale Unsicherheit macht sich breit. Klar ich habe nichts gegen ältere doch dachte ich allein schon durch seine vielen Mails das er wesentlich jünger sei.

„Ja“

„Gut mein Name ist Samuel, man hat mir beauftragt sie hier abzuholen. Wenn sie erlauben.“

Ohne auf weitere Antworten meiner Seite zu warten schnappt er sich meinen Koffer und rollt damit Richtung Ausgang. Also doch nicht mein Chef. Mit schnellen Bewegungen folge ich ihm aus dem Flughafen und werde draußen von einer warmen Luft begrüßt. New York im Frühsommer einfach herrlich. Das erste was ich machen werde sobald ich mein neues Zuhause erreicht habe ist mich umzuziehen. Hupende Autos und laute Passagiere regen wieder meine Aufmerksamkeit. Samuel steuert direkt auf einen Audi Q7 zu. Oh mein Gott dieses Auto. Ich liebe Audi im allgemeinen. Zuhause besitze ich einen alten Audi A3, den nun Nadine für die nächsten Monate fahren wird. Nachdem mein Koffer verstaut ist hält er mich die Tür offen und ich steige ein. Es ist ein Wahnsinns Gefühl in solch einem Auto zu sitzen. Was macht mein Chef noch mal beruflich?

Innerlich versuche ich mir seine Mails noch einmal vor Augen zu halten. Was hatte er mich noch mal über seinen Beruf geschrieben? Ich meine Geld muss dieser Mann ja besitzen. Nicht nur wegen dem Auto und dem Fahrer, nein immerhin kann er sich sogar eine Haushälterin leisten. Da bin ich wirklich gespannt wie dann das Haus aussehen wird. Lange wird es nicht mehr dauern und ich werde es sehen. Ach ja jetzt fällt es mir wieder ein. Er ist CEO eines Unternehmens, die in Not geratenen Firmen aufkauft saniert und dann wieder verkauft. Das man damit soviel Geld verdienen kann war mir bisher nie bewusst gewesen. Jetzt bin ich wirklich gespannt auf das Haus aber auch auf ihn. Immerhin von Bella habe ich schon ein Foto gesehen ihn jedoch nicht.

 

 

Traumhaus

 

Nach 20 Minuten halten wir vor einem großen Eisentor. Was ich dahinter erkennen kann raubt mir fast den Atem. Ein wunderschönes Anwesen mit einer ebenso traumhaften Gartenanlage. Sam muss am Tor einen Code eingeben bevor es und den Weg frei macht. Dann sehen ich auch das Haus zum ersten mal. WoW. Ich bin sprachlos. Ein Haus aus der Viktorianischen Zeit. Später wollte ich auch immer so ein Haus besitzen. Ich liebe diesen Baustil einfach er ist Zeitgemäß und sieht auch noch verdammt toll aus. Ja man kann sagen ich bin verliebt. Jedoch wirkt es auch sehr Klassisch mit den Bodenlosen Fensters und der 2farbigen Außenfassade. Sam hält direkt vor dem Haus an und öffnet mir die Tür bevor er sich um meinen Koffer kümmert.

Da geht auch schon die Haustür auf.

 

„Ah Sam du bist wieder da. Sie müssen dann Miss Bauer sein. Ich bin Mrs. Green. Aber Sie können mich ruhig Helen nennen.“, begrüßt mich eine freundliche Dame so um die 50. Sie wird bestimmt die Haushälterin sein von der Mr. Green gesprochen hat. Ihre dunklen Haare hat sie zu einem lockeren Dutt gebunden und durch ihre kurze blaue Bluse und der schwarzen Hose sieht sie wirklich gut aus. Für ihr Alter, wenn ich es richtig schätze, siehst sie verdammt gut aus. Aber vielleicht liegt das auch in der Familie. Und erst diese Augen. Sie können einen schon Träumen lassen.

 

„Hallo Mrs. Green. Ich bin Kimberly Bauer. Aber Sie können mich gerne Kim nennen.“

„Wollen wir uns nicht lieber mit Vornamen ansprechen? Ich denke wir werden uns ins Zukunft bestimmt öfters über den Weg laufen. Immerhin bin ich die Großmutter von Bella.“

 

Mist schon wieder falsch gelegen. Heute habe ich aber auch echt kein Glück mit dem raten. Erst halte ich den Fahrer für meinen Chef und nun seine Mutter auch noch für die Haushälterin. Na da kann ich ja nur hoffen das ich nicht noch mehr verwechsle.

 

„Gerne. Kim.“, und reiche ihr meine Hand. Doch zu meinem erstaunen nimmt sie diese gar nicht sondern schließt mich gleich in eine warmherzige Umarmung ein. Oh mit solch einer Begrüßung hatte ich wirklich nicht gerechnet. Aber diese Frau ist so liebenswert und äußerst charmant. Ich denke wir werden gut miteinander auskommen. Ein kleines bisschen erinnert sie mich sogar an meine Oma. Sie war ein Herzensguter Mensch und hatte immer ein offenes Ohr für meine Probleme. Leider starb sie vor 2 Jahren.

 

„Dann dann komm erst mal rein. Rosy die Haushälterin hat gerade frischen Kaffee aufgesetzt. Trinkst du eine Tasse mit mir?“

„Bei Kaffee kann ich nicht nein sagen.“

Und schon gehen wir lachend in das Haus.

 

Wenn ich bei meiner Ankunft schon dachte das Haus sei von draußen gewaltig so habe ich mich getäuscht. Im inneren harmoniert alles so perfekt zusammen. Ich muss schon sagen es gefällt mir hier immer besser. Helen wollte mir jedoch erst einmal das Haus zeigen und anschließend eine Tasse Kaffee trinken. Gemeinsam gehen wir zuerst in den Keller. Was mich dort allerdings erwartet lässt meine Kinnlade runter fallen. Hier unten befindet sich eine kleine aber wirklich sehr schöne kleine Wellness Oase. Es gibt eine Sauna sowie einen Pool. Gott ich frage mich wie viel Geld Mr. Green besitzt. Das Haus ist traumhaft nie im Leben hätte ich mir erträumt so etwas vorzufinden. Der gesamte unteren Bereich lädt jedenfalls zur Entspannung ein. Ich denken das ich mich ab und an hier unten aufhalten werde. Wieder im Eingangsbereich gibt es 3 Wege zu bestreiten. Der eine führt zu einer Treppe ins obere Stockwerk, ein andere Weg führt uns direkt in das Wohnzimmer.

 

Was mir auf den ersten Blick auffällt ist das XXL Sofa in schwarz. Hier kann man es sich gemütlich machen und einen Film schauen oder ein Buch lesen. Wahrscheinlich liegt Mr. Green hier abends und schaut sich die Sportsendung an. Außerdem hat man von der Terrasse einen tollen Blick auf den Garten. Bei der Auswahl an Büchern möchte ich nie wieder weg von hier.

Ich war schon immer total versessen darauf zu lesen. Am liebsten jedoch Liebesromane. Diese Kitschigen Romane wo es am Ende immer ein Happy End gibt.

Im Wohnzimmer fällt mir des weiteren die vielen Fotos von der kleinen Bella auf. Sie ist wirklich hübsch. Und genau die gleichen Augen wie ihre Großmutter. Es gibt noch einen Riesen Plasmafernseher und einige Spielekonsolen sehe ich auch. Ich gehe mal davon aus das der Hausherr oft Besuch von seinen Freunden bekommen wird und die es sich dann mit Bier und Steaks gemütlich auf dem Sofa machen und Sport schauen oder Videospiele spielen.

Im oberen Stockwerk befinden sich die Schlafräume. Beide Hauptschlafzimmer verfügen über ein eigenes Badezimmer und das von Mr. Green dazu noch einen Balkon.

Als ich mein Zimmer dann zum ersten Mal sehe staune ich nicht schlecht. Es ist in einem freundlichen Geld gestrichen und besteht aus einem großen Bett, Kleiderschrank und einem Schreibtisch. Hier steht auch schon mein Koffer, Sam wird den sicherlich schon hochgebracht haben als wir im Keller waren.

 

Jetzt fehlt noch das Zimmer von Bella.

Die Wände sind in einem zarten Lila gestrichen und es harmoniert perfekt mit den weißen Möbeln. Man kann sofort erkennen das die Person die das Haus eingerichtet hat wirklich ein gutes Auge für schöne Sachen hat. Es ist mit solch einer Liebe und Hingebung dekoriert worden das ich wirklich sprachlos bin.

 

„So ich denken jetzt hast du alles gesehen. Wollen wir zuerst einen Kaffee trinken oder möchtest du dich erst etwas ausruhen?“

„Nein Kaffee wäre jetzt wirklich gut. Ausruhen kann ich mich später noch.“

 

Die Küche ist genau wie der Rest des Hauses atemberaubend. Sie ist großräumig und verfügt über jede Menge Technischer Geräte.

„Das Herzstück des Hauses. Hier verbringen sie gemeinsam die Mahlzeiten und unterhalten sich. Du wirst das alles schon sehr schnell lernen da bin ich mir ganz sicher.“

Ich lächle und setze mich an den großen Glastisch. Ja ich war gespannt auf das was mich hier in den nächsten Wochen und Monaten erwarten wird aber am meisten bin ich auf die Bewohner gespannt.

 

 

 

Das Kennen lernen mit Mr. Green

 

 

 

„Ja und deswegen sage ich es dir als Bruder. Du musst diese Firma so schnell wie möglich kaufen bevor es Anthony tut.“, höre ich Noah neben mir sagen.

 

Anthony Darsen. Früher waren wir mal beste Freunde. Das änderte sich allerdings als er etwas mit meiner Freundin angefangen hat. Er hat ihr die ganze Zeit nachgestellt, ihr Komplimente gemacht, sie zum Essen eingeladen und sie ging drauf ein. Ja man kann sagen er hat regelrecht um sie geworben.Natürlich kam es wie es kommen musste. Sie Verliebte sich in ihn und verließ mich. Weil er ihr mehr Aufmerksamkeit zukommen ließ. Sie jeden Abend zum Essen ausführte und ihr teure Geschenke machte. Doch schon nach einer Zeit kam sie wieder zu mir zurück. Meinte es sei ein Fehler gewesen mich zu verlassen und das sie mich über alles Lieben würden. Und es sich raus stellte das Anthony noch 2 weiter Frauen traf.

 

Ich war anfangs natürlich überrascht warum das sie mich wiederhaben wollte, mich der ihr ja nicht mehr bieten konnte wie er. Doch scheinbar interessierte es sie nicht. Wir verbrachten einen tollen Urlaub in Miami und ich nahm mir vor mehr Zeit mit mir zu verbringen. Kurz vor Weihnachten hat sie mir dann erzählt Schwanger zu sein. Ich war mehr als glücklich Vater zu werden. Wollte sie Heiraten und das wir einen glückliche kleine Familie werden. Also fragte ich sie Weihnachten ob sie ich Heiraten möchte.

 

Im neuen Jahr fing sie gleich schon mit der Planung an und war total in dieser Sachen aufgegangen. Als unsere Tochter Bella gerade 5 Wochen alt war, hatte Mimmy einen Unfall. Die Fahrbahn war nass uns sie fuhr zu schnell. Auch so eine Sachen was sie nie lassen konnte. Mimmy fuhr ständig zu schnell, liebte sie Geschwindigkeit. Aber diesmal war alles anders. Wie ich später erfahren habe war sie auf dem Weg nach Anthony. Das die beiden immer noch etwas miteinander am laufen hatten wurde mir erst da bewusst. Natürlich bekam ich nach und nach meine Zweifel ob sie mir das alles nur vorgespielt hat und ob Bella wirklich meine Tochter ist. Diese Ungewissheit brachte mich fast um. Also lies ich einen Vaterschaftstest machen der mir bestätigt das ich der leibliche Vater bin. Bei dem Unfall konnten die Rettungskräfte sie nur noch Tod aus ihren Aston Martin bergen. Ich verfiel in ein tiefes schwarzes Loch. Belogen und betrogen von meiner eigenen Frau. Das lag mir scher im Magen und ich versprach mich besser um meine Tochter zu kümmern.

Bis heute habe ich keinerlei Antworten von Anthony bekommen warum er das alles gemacht hat. Aber die Freundschaft zu Anthony verlor ich genauso wie meine große Liebe.

 

Ehrlich gesagt habe ich ihm die letzten 10 Minuten nicht mehr zugehört. Schließlich ist es immer das gleiche. Wir kaufen Insolvente Firmen auf, strukturieren sie neu und verkaufen sie dann gewinnbringend weiter. Seit 5 Jahren machen wir das nun schon und noch nie habe ich mich bei einer Firma getäuscht.

Wie die letzten Jahre nur so an mir vorbei gerauscht konnte verstehe ich bis heute nicht. Ich habe für diese Firma alles getan um sie zu dem zu machen was sie heute ist. Mein Bruder ist für die Finanzen zuständig und war schon immer der Meinung gleich beim erst besten Angebot zu kaufen oder zu verkaufen. Ich dagegen schaue mir den Markt an und dann überlege ich. Aber diesmal nicht. Schon als Noah den Namen ausgesprochen hat war ihm durchaus bewusst das ich mir nicht schon wieder etwas von diesem Mistkerl wegnehmen lassen werde.

„Gut kauf sie egal um welchen Preis. Ich muss jetzt los Bella aus dem Kindergarten holen. Heute Nachmittag bin ich wieder da.“

„Okay gut. Ach sag mal kommt nicht heute das neue Kindermädchen?“, fragt mein Bruder mit einem gewissen Unterton.

Noah ist ein richtiger Frauen Aufreißer. Ich kenne nur sehr wenige Frauen die seinem Charme widerstehen können.

„Noah ich habe sie eingestellt damit sie sich um Bella kümmert und mich um deine Bedürfnisse zu stillen.“

Er hebt die Arme und fängt an zu lachen.

„Schon gut ich habe es verstanden aber dennoch werde ich schauen ob sie meinem Charme widerstehen kann.“

Jetzt muss auch ich lachen. Nachdem wir alles besprochen habe mache ich mich auf in die Tiefgarage zu meinem Audi RS6.

Mit den Gedanken an das neue Kindermädchen mache ich mich auf den Weg Bella abzuholen.

 

20 Minuten später erreichen wir unser Haus. Ich habe mich damals sofort in den Baustil verliebt und es so einrichten lassen wie es Mimmy wollte. Schon als ich mit Bella das Haus betrete höre ich das freundlichen Lachen aus der Küche. Am Morgen gab ich Sam den Auftrag Miss Bauer vom Flughafen abzuholen. Und wie ich meine Mutter kenne sitzen die beiden Frauen nun gemütlich in der Küche und fragt sie aus. Später werde ich mich mit meiner Mutter über Miss Bauer reden. Ich würde gerne wissen was sie von ihr hält. Immerhin soll diese junge Frau auf meine Tochter aufpassen. Apropo Bella wo ist sie schon wieder? Da höre ich schon die Stimmen aus der Küche.

„Bella mein Schatz wie war der Kindergarten?“, höre ich meine Mutter fragen.

„Es war toll. Aber Amber hat sich verletzt. Wir waren draußen und dann hat Paul sie geschubst und sie ist hingefallen. Ihr Knie hat etwas geblutet. Aber Paul hat gleich Ärger bekommen.“, kann ich die Stimme meiner Tochter vernehmen.

„Und hat er sich bei deiner Freundin entschuldigt?“, höre ich einen weiter Stimme fragen.

Das wird dann wohl das neue Kindermädchen sein. Ihre Stimme klingt angenehm. Weder zu schrill noch zu hochnäsig halt ganz normal.

„Ja er hat sogar sein Brot dann mit Amber geteilt.“, berichtet die kleine stolz.

„Darf ich dich was fragen?“

„Aber sicher darfst du. Was möchtest du wissen?“

„Ehm....wer bist du?“

„Oh entschuldige ich habe mich dir ja noch gar nicht vorgestellt. Also ich heiße Kimbely, du kannst mich gerne Kim nennen.“

„Das ist ein schöner Name so heißt Mrs Simmens auch.“

„Ist das die Frau aus dem Kindergarten?“

„Jaa aber die ist nicht so hübsch wie du.“

Ich kann mir ein lächeln nicht verkneifen und meine Mutter anscheint auch nicht den sie fängt lautstark an zulachen. Meine Tochter bringt Sachen gerne sofort auf den Punkt und manchmal ist ihre Art Dinge zu sagen einfach sehr amüsant.

„Danke das ist aber wirklich sehr lieb von dir. Du bist aber auch hübsch.“

„Bella wo hast du deinen Vater gelassen?“, höre ich nun meine Mutter fragen und beschließe ebenfalls in die Küche zu gehen.

Noch bevor meine Tochter etwas sagen kann kommen die Worte schon aus meinen Mund.

„Ich bin hier. Hallo Mutter.“

„Hallo mein Sohn wie läuft es in der Firma?“

„Gut ich kann mich nicht beklagen.“

Erst jetzt richte ich den Blick auf die junge Frau. Sie ist hübsch. Groß, Schlank, lange braune Haare, grüne Augen. Der erste Eindruck ist durchaus sympathisch und noch viel hübscher als wie auf den Foto das sie mir geschickt hatte.

„Miss Bauer nehme ich an?“

„Ja und sie sind dann Mr. Green . Es freut ich Sie nun auch persönlich kennen zu lernen.“

Ich reiche ihr meine Hand welche sie ergreift.

„Liam möchtest du auch einen Kaffee oder musst du gleich wieder ins Büro?“

„Einen kann ich mir wohl erlauben aber dann muss ich auch wieder los.“

Das was ich mit 100%tiger Sicherheit sagen kann ist das Noah sich keineswegs an meine Aussage halten wird. Nein, er wird versuchen sie mit seinem Charme zu umwerben. Ob sie darauf anspringt kann ich jedoch nicht sagen. Das werden wir mit der Zeit raus finden.

Meine Mutter will gerade aufstehen um mir eine Tasse Kaffee zubringen als Miss Bauer auch aufsteht.

„Ich kann das doch auch machen.“

„Das ist lieb von dir Kindchen aber du bist ja hier um sich um Bella zukümmern alles andere erledige ich oder Rosy.“, lächelte Helen sie an.

Verlegen schaut Sie zu Boden und ich kann leise ihre Worte hören.
„Ja Mam.“

„Mutter könntest du Miss Bauer das Haus zeigen und ihr Zimmer? Ich werde erst spät in der Nacht nach Hause kommen wir haben noch einige Gespräche und anschließend ein Geschäftsessen. Nur wenn es dir nichts ausmacht.“

„Mein Junge was denkst du den von mir? Ich habe ihr schon längst das Haus gezeigt. Aber du solltest nicht immer so viel arbeiten. Was ist mit Sonntag du wirst doch kommen oder? Du weißt wie viel es deinem Vater bedeutet.“

Mist das hatte ich total vergessen, dabei redet meine Mutter und Noah seit Wochen über nichts anderes. Jedes Jahr veranstaltet mein Vater ein Familien Barbecue und die Anwesenheit jedes Familienmitgliedes ist Pflicht. Eigentlich hatte ich vor mich am Sonntag mit ein Paar Kumpels zum Basketball zu treffen denen muss ich dann wohl absagen.

„Ich werden kommen.“

„Und dich möchte ich auch gerne wiedersehen. Immerhin gehörst du jetzt teilweise auch dazu.“

Ja da hat meine Mutter ausnahmsweise recht. Miss Bauer wird sich ja die nächsten Wochen und Monat um Bella kümmern das wird man sich das eine oder andere mal auf jeden Mall über den Weg laufen. Ich kann nur hoffen das Noah nicht gleich dort die Chance ergreift um sich an ihr ran zumachen. Jedoch kann es mir ja auch völlig egal sein, solange ihre Arbeit mit Bella nicht beeinträchtigt wird.

 

Nachdem ich meinen Kaffee getrunken habe muss ich auch leider wieder ins Büro doch meine Mutter kennt sich in meinem Haus gut auf und wird noch ein Paar stunden hier bleiben. Immerhin ist es auch eine völlig fremde Person für Bella.

Ich verabschiede mich von den Damen und mache mich auf den Weg.

Der Traum jeder Schwiegermutter

 

 

 

Kim PoV

 

WOW, das ist mein erster Gedanke als ich Liam, oh ich meine natürlich Mr. Green sah.

Mr. Green ist aber auch nicht schlecht. Genau so stellen sich viele Mütter ihren Schwiegersohn vor. Groß, durchtrainiert, kurze schwarze Haare, 3 Tage Bart allen in einem gesagt ein Bild von einem Mann. Ich fand schon immer Männer in Anzügen sehr attraktiv. Meines Erachtens nach sieht er ein bisschen aus wie Christian Grey. Aber eher so wie er aus dem Buch nicht aus dem Film.

Kim denk an dein Gebot. Egal wie heiß der Typ auch aussehen zu scheinen mag aber er ist Tabu!

Innerlich hat mein Gewissen ja schon recht aber äußerlich betrachtet Gott dieser Mann ist echt eine Sünde wert. Und diese Lippen erst. Ich werde mit Sicherheit die ganze Nacht davon träumen.

Hallo Erde an Kim, das hier ist dein neuer Chef und nicht irgendein Mann. Du darfst nichts mit ihm anfangen. Regel nur 1!“

Meine innerliche Stimme hat recht. Er ist und bleibt mein Chef. Ich bin hier um mich um seine Tochter zu kümmern und um nichts anderes.

Als seine Mutter von dem Barbecue gesprochen hat, hatte ich für einen kurzen Moment das Gefühl er habe es vergessen. Doch er hat sich schnell wieder gefangen. Und sie will das ich mit gehe. Ich meine ich bin gerade mal seit 2 Stunden hier und soll gleich mit auf eine Familienfeier? Doch wer weiß vielleicht hat Mr. Green ja noch einen gut aussehenden Bruder.

Über den Gedanken muss ich selber lächeln.

 

„Na worüber lächelst du.“

Mist ich muss besser darauf achten meine Gesichtsreaktionen unter Kontrolle zu behalten.

„Ach ich musste gerade an die Bella denken. Sie ist wirklich ein äußert liebenswürdiges kluges Mädchen.“

„Ja das ist sie wirklich. So ich würde sagen ich räume die Tassen in die Spülmaschine und du kannst dich erst mal ausruhen und deine Sachen in Ruhe ausacken. Ich werde dich holen wenn das Essen fertig ist.

„Gerne das klingt gut.“

 

Ja hier werde ich es mit Sicherheit aushalten.

Bisher waren alles so freundlich und äußerst nett zu mir. Ich kann wirklich nur hoffen das ich gut mit Bella auskommen werde. Am Montag fange ich offiziell als Kindermädchen an bis dahin kann ich mir die Abläufe genausten ansehen und mich ein wenig einleben.

Wieder in meinem Zimmer angekommen fange ich sofort an meine Kleidung in den Schrank zu verstauen. Nach und nach werde ich mal schauen wie ich das Zimmer noch etwas aufhübschen kann. Es ist toll wirklich doch wenn ich hier die nächsten Wochen verbringen würde ich es gerne etwas persönlicher gestalten. Für den Anfang stelle ich hie rund da einige Fotos von mir und Nadine auf.I Anschließend lege ich mich für ein paar Sekunden auf das Bett und überlege wie die nächsten Wochen und Monate wohl ablaufen werden. Wie es zwischen mit und Bella funktionieren wird und ob es mir wirklich gelingt mich hier einzuleben. Diese und viele weitere Fragen schwirren in meinem Kopf und tragen dazu bei das sich meine Augen immer müder anfühlen. Bevor ich mich ganz der Dunkelheit hingeben.

Von Prinzen und Ballett

 

„Kim.Kim“

Noch leicht verschlafen öffne ich die Augen. Vor mir sitzt Mrs. Green und lächelt mich an.

„Wie lange habe ich geschlafen?“

„Nicht lange etwa 2 Stunden. Ich hatte Bella gesagt das sie dich schlafen lassen soll. Du warst nach dem anstrengenden Flug und die Erkundung hier im Haus sicherlich müde.“

 

Das ist wirklich lieb von ihr aber wenn sie bei mir ist wo ist dann Bella? Ich hatte das vorhin schon fragen wollen als ihr Sohn noch da war. Bella war einfach aus dem Raum gegangen und danach hatte ich sie nicht mehr gesehen.

 

„Das ist wirklich nett von Ihnen. Ich habe gar nicht gewusst wie Müde ich war bis im mich aufs Bett gelegt habe. Wo ist Bella eigentlich?“

 

Mrs. Green steht vom Bett auf und dreht sich Richtung Tür.

„Sie ist unten bei Rosy in der Küche. Mach dich etwas frisch und komm dann auch runter. Das Essen ist fertig.“

 

Noch bevor ich darauf reagieren kann ist sie schon verschwunden. Etwas müder rappel ich mich auf und gehe ins Bad um mich etwas frisch zumachen. Der Blick in der Spiegel verrät mir das ich echt kaputt aussehe. Meine Augen sind irgendwie angeschwollen und auch ich selber fühle mich schlapp. Etwas Wasser ins Gesicht das muss reichen.

 

In der Küche sehe ich Bella dann auch wieder. Sie sitzt mit ihrer Großmutter am Tisch. Sie haben wirklich alle auf mich gewartet. Zuhause hätten alle schon lange angefangen zu essen. Denen wäre es egal gewesen ob ich da bin oder nicht. An der Spüle kann ich noch eine weiter Person erkennen. Wahrscheinlich wird das Rosy sein, die Haushälterin.

Ich nicke ihr zu und geben ihr meine Hand.

 

„Hallo ich bin Kim.“

„Kim was für ein schöner Name. Meine Enkeltochter heißt auch so. Ich bin Rosy und die gute Seele hier im Haus. Solltest du mal etwas brauchen oder auf dem Herzen haben kannst du jederzeit zu mir kommen.“

„Danke das ist wirklich nett.“

 

Rosy ist hinreißend. Sie sieht wirklich aus wie eine Haushälterin. Mit Blumen gemusterter Schurze und ihren kurzen fast schon grauen Haare, der Brille und den kleinen Bauch erinnert sie mich an jemanden aus einem Film. So oft habe ich diesen Film gesehen und jetzt fällt mir der Name nicht mehr ein.

 

„Möchtest du eine Coke dazu haben?“

Ein Wein oder etwas stärkeres wäre mir nach dem Heutigen Tag zwar lieber aber das kann ich ja schlecht sagen.

„Coke wäre toll, danke.“

Ich setzte zu mich zu den beiden an den Tisch wo ich gleich von Bella in ein Gespräch verwickelt werde.

 

„Bist du meine neue Nanny?“

„Genau das ist richtig.“
„Bringst du mich dann auch in den Kindergarten oder zum Ballett?“

„Du machst Ballett?“

„Ja aber eigentlich macht es mir keinen so großen Spaß mehr. Ich bin dann immer alleine“

Etwas traurig schaut sie auf ihren Teller. Am liebsten würde ich sie fragen warum aber ich kann es mir irgendwie schon denken. Mr. Green hatte mir in einen seiner Mail geschrieben das die Mutter von Bella gestorben sei als diese noch ein Baby war. Viele Mütter bringen und holen ihre Kinder persönlich von da ab oder schauen einfach nur zu. Ich kann verstehen das sie das auch gerne möchte.

Mrs. Green sitzt nur da und hört sich alles mit an.

Was soll man darauf nun antworten?

Komm schon Kim du bist doch nicht dumm. Dir fällt immer etwas ein. Überlege was du der kleinen sagen kannst.“

„Wie würdest du es finden wenn ich mal da bleibe und dir zuschaue?“

Bellas Kopf schießt ruckartig nach oben und schaut mich an an. Ihre Augen leuchten und sie lächelt.

„Würdest du das wirklich machen? Paula, meine alte Nanny hat das nie gemacht.“

„Ich werde dich begleiten und dir dabei zu schauen.“

Die Kinder die ich früher gesittet habe waren auch bei verschiedenen Sportarten Fussball oder Schwimmen. Aber auch Ballett war dabei gewesen. Von daher kann ich mich gut vorstellen wie es für so ein kleines Kind sein muss wenn ihnen jemand zuschaut. Sie im Anschluss für ihre Leistungen belohnt.

 

Glücklich isst die kleine weiter ihre Nudel und auch Mrs. Green, ja ich weiß sie hatte mir das Du angeboten aber ich muss mich erst daran gewöhnen, schaut mich kurz an und formt dann ein „Danke“ an mich.

Ich nicke ich zu und esse ebenfalls weiter.

„Oh das ist wirklich lecker.“

 

Während des Essen blieb es ruhig und ich frage mich wann Liam wieder kommen wird. Ich habe es mir abgewöhnt ihn ihn meinen Gedanken Mr. Green zu nenne. Immerhin sind es meine und die bekommt er ja nicht mit.

 

Es gibt noch einiges was wir miteinander besprechen müssen.

Zum ersten weiß ich nicht wo der Kindergarten liegt oder das Studio. Wann Bella da sein muss und wieder abgeholt werden soll. Ja ich kann nur hoffen das er daran ebenfalls gedacht hat als er uns, bzw. seiner Mutter, heute Mittag erzählt hat er komme später nach Hause.

 

Nachdem Essen bittet Helen ihre Enkeltochter doch schon mal rauf zu gehen. Wir würden gleich nachkommen. Ich bin froh das sie heute da ist um mir zu zeigen was ich genau machen soll. Es ist nicht so das ich das nicht weiß aber viele Familien haben ihre eigenen Abendrituale und ich möchte diese gerne weiterhin beibehalten, deswegen schaue ich heute nur zu.

 

„Kim ich möchte dir noch einmal danken das du ihr angeboten hast sie zu begleiten und da zu bleiben. Du kannst dir nicht vorstellen wie geschockt ich gerade war als sie das mit Paula erzählt hat. Liam hatte sie eingestellt damit sie sich um Bella kümmert. Bestimmt weiß er das nicht mal.“

„Nein Helen das ist schon okay. Zugegeben mich hat es auch etwas getroffen aber jetzt bin ich ja da und werde sie begleiten.“

Bella ist mir ihren 4 Jahren schon sehr selbstständig das muss ich sagen. Ich hatte ja schon einige Kinder aber keins war bisher so selbständig wie sie. Alleine zieht sie sich ihren Schlafanzug an, geht ihre Zähne putzen und liegt schon im Bett als wir in ihr Zimmer kommen.

„Gute Nacht kleiner Engel morgen wird dich Sam noch mal in den Kindergarten bringen und ab Montag dann Kim einverstanden?“

Bella nickt und kuschelt sich noch viel mehr an ihr Einhorn.

„Sollen wir heute die Geschichte zu ende lesen?“

 

Helen nimmt das Buch mit der Aufschrift „ Cinderalla“ vom Nachtschrank und schlägt eine Seite auf.

Ich liebe diese Geschichte und weiß gar nicht mehr wie oft ich den Kindern dieses Märchen vorgelesen habe.

Der junge Prinz suchte das ganze Dorf nach Cinderalla ab. Viele junge Frauen standen Schlagen um diesen gläsernen Schuh anzuprobieren. Bei einigen war er zu groß, zu klein oder ihre Füße waren zu breit. Von Tür zu Tür ritt der Prinz um endlich seine Königin zu finden. Auch auf dem Hof von Cinderalla und deren Stiefschwester machte er halt. Doch der Schuh passte einfach nicht. Er fragte ob es noch jemand anderen im Haus gibt aber darauf antwortete ihm die Frau nein. Gerade als er gehen wollte hörte er etwas und lies seine Wache das Haus durchsuchen. Und dann fand man sie. Mit dreckiger Kleidung unterm Dach eingeschlossen. Natürlich wollte die Mutter nicht das Cinderalla den Schuh anprobiert. Aber der Prinz bestand drauf. Er passte. Und der Prinz hatte endlich seine Königin gefunden, die er dann auch ohne zu zögern mit auf das Schloss nahm. Es wurde eine wundervolle Hochzeit gefeiert und alles waren glücklich und zufrieden.“

 

Schon als Helen an die Stelle kam wo er seine Königin endlich fand war Bella bereits eingeschlafen. Helen zeigte mit ihrer Hand das wir raus gehen sollen.

 

Wieder unten in der Küche kam es dann zur Aufbruchstimmung.

„So Kim, ich werde jetzt nach Hause fahren. Wenn etwas sein sollte sämtliche Telefonnummern sind im Telefon eingespeichert und Liam wird bestimmt auch bald kommen.“

 

„Ich danke dir.“

 

An der Tür umarmt sie mich noch einmal und ich werde ich ihr ein „Komm gut nach Hause“ hinterher als sie schon in das Auto steigt.

 

Nun war ich alleine. Konnte die bisherigen Eindrücke verarbeiten und mir alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

 

Es ist wirklich ein sehr schönes Haus mit viel Liebe zum Wesentlichen. Auch die kleine Bella ist zauberhaft. Ich freue mich auf die nächsten Wochen.

 

Bei dem Rundgang vorhin mit Helen ist mir ein Bücherregal sofort ins Auge gesprungen. Ich bin gespannt was für Bücher ich da finden werde. Mit meiner Cola und einem Untersetzter, ich weiß nicht wie das hier so üblich ist, gehe ich ins Wohnzimmer und stelle die Cola auf den Tisch bevor ich mich dem Regal widme.

 

Nach längerem suchen bin ich erstaunt. Man findet wirklich von jedem Genre etwas. Egal ob Thriller, Krimi, Kinderbuch oder Romantik. Die Auswahl ist gewaltig und dennoch entscheide ich mich am Ende doch für „Stolz und Vorurteil“. Dieses Buch liebe ich einfach.

Jetzt kann ich es mir auf dem Sofa bequem machen und anfangen zu lesen.

 

 

 

Liam PoV

 

Die Gespräche zogen sich sehr lang umso erfreulicher bin ich nun endlich nach Hause zu kommen. Mein Bruder hat er sich natürlich nicht nehmen lassen und gleich nach der Nanny gefragt. Zwar hat er genau wie ich die Fotos gesehen, die sie geschickt hat, dennoch war er allein von meinem Erzählungen angetan. Das kann noch ziemlich spannend mit ihm und Kim werden.

 

Als ich meinen Wagen die Auffahrt hoch fahre ist es schon halb zwölf und Kim wird sicherlich schon schlafen. Dann muss ich mir morgen die Zeit nehmen ihr alles wichtige mitzuteilen.

 

Im Haus erkenne ich sofort das im Wohnzimmer noch leichte Lichteffekt zu sehen sind und beschließe dort nachzuschauen.

Was mich da allerdings erwartet.

Kim liegt schlafend mit einem Buch auf dem Sofa.

„Stolz und Vorurteil“, so so da hat sie gleich das Bücherregal in Beschlag genommen. Im Innere freut es mich jemanden gefunden zu haben der sich für Literatur begeistert. Soll ich sie wecken oder lieber schlafen lassen? Vorsichtig nehme ich ihr das Buch weg und lege es auf den Tisch.

„Miss Bauer?“

Keine Reaktion.

„Miss Bauer aufstehen.“ sanft ruckle ich an ihrer Schulter doch ohne Erfolg.

„Kim kommen sie, oder wollen sie die ganze Nacht auf dem Sofa verbringen.“

Doch egal was ich sage es kommt einfach keine Reaktion. Natürlich kann ich sie hier auch einfach liegen lassen aber was soll dann Rosy morgen früh denken.

 

Kurz entschlossen hebe ich sie hoch und trage sie in ihr Zimmer. Schon als ich sie in meinen Armen halte legt sie ihren Kopf an meine Schulte und schläft weiter. Instinktiv drücke ich sie noch näher an mich und bringe sie nach oben. Sie wird sich morgen früh sicherlich wundern wie sie in ihr Bett gekommen ist.

 

Nachdem sie nun in ihrem Bett liegt gehe ich in meins und lege mich ebenfalls hin. Es dauert nicht lange und ich bin eingeschlafen.

Ihre Aufgaben als Nanny

 

 

 

Kim PoV

 

Als ich am nächsten morgen wach werde bin ich erst einmal verwundert in meinem Bett zu liegen. Ich kann mich nicht daran erinnern hoch gegangen zu sein. Liam wird doch nicht etwa?

Oder doch? Kann das noch wahr sein und es war schlussendlich gar kein Traum gewesen? Ich hatte davon geträumt wie Liam nach Hause gekommen ist und mich versucht hat wach zu machen. Aber als ich nicht darauf reagierte, hat er mich kurzer Hand nach oben getragen wobei ich meinen Kopf an seine Schulter gelegt habe. Bevor er aus dem Zimmer gegangen war hat er mir noch einen Kuss gegeben.Ist das wirklich passiert? Oder war es nur ein Traum?

 

Der Blick auf den Wecker sagt mir nicht gutes. Es war schon fast zehn Uhr. Mist verdammt Bella muss doch in den Kindergarten.

Hastig stehe ich auf und bin für einen kurzen Moment ratlos. Was soll ich den jetzt als erstes machen, Bella wecken oder mich anziehen?

Schnell laufe ich rüber in das Kinderzimmer um dann erschreckend fest zustellen das keine Bella da ist. Als ich die Tür im Erdgeschoss höre denke ich für einen kleinen Moment das Helen sie vielleicht hingebracht hat gehe wieder zurück um mich umzuziehen.

 

Frisch geduscht und mit neuen Klamotten komme ich 15 Minuten später in die Küche wo mich ein gutgelaunter Liam erwartet.

„Guten Morgen Mr. Green.

„Guten Morgen Miss Bauer, setzen sie sich doch Kaffee?“

Ich nicke und setzte mich wie befohlen hin.

Wenn er hier ist hat er vielleicht Bella in den Kindergarten gebracht?


„Nun um ihre Frage zu beantworten ja das habe ich. Ich nehme mir Freitags gerne den Vormittag frei um meine Tochter selber in den Kindergarten zu bringen. Milch Zucker?“

Hatte seine Mutter gestern nicht gesagt Sam bringt sie in den Kindergarten?

 

„Beides bitte“

Hatte ich schon wieder laut gedacht? Das kam in letzter Zeit häufiger vor ich sollte wirklich besser aufpassen.

„Und haben sie gut geschlafen?“

„ Ja das habe ich.“

Irgendwie wirkt die Situation etwas peinlich auf mich aber ich habe auch keinerlei Ahnung wie ich das ändern könnte.

 

„Das freut mich zu hören. Ich habe im übrigen die Stelle markiert auf der sie waren.“

Ich schaue ihn an und weiß im ersten Moment wirklich nicht was er damit meint.

„Das Buch. Ich habe dort die Seite markiert. Als ich nach Hause gekommen bin haben sie schlafend auf dem Sofa gelegen und wohl vorher gelesen. Da sie nicht reagiert haben, habe ich sie kurzer Hand in ihr Zimmer gebracht.“

 

Ich habe das Gefühl sämtliche Farbe ist aus meinen Gesicht entweicht. Er hat mich nach oben gebracht? Das erklärt warum ich in meinem Bett aufgewacht bin. Hat er mich dann auch geküsst?

Zurzeit kann ich nicht einschätzen was Traum und was Realität ist. Zu mindestens wenn es um diesen Traum geht. Sichtlich etwas mitgenommen von der Aktionen trinke ich meinen Kaffee.

 

„Ich werde heute mit Ihnen die restlichen Sachen durchsprechen, damit sie auch über alles Bescheid wissen. Einverstanden?“,fragt er mich und nimmt sich einen Schluck aus seiner Tasse.

Da ich ungern wieder etwas peinliches sagen oder machen will nicke ich nur,


„Gut. Wie Sie ja gestern mitbekommen haben veranstaltet mein Vater am Sonntag dieses Barbecue und dazu ist jeder in dieser Familie verpflichtet hinzugehen. Als Entschuldigung würde er nur eine schlimme Ansteckende Krankheit oder Op akzeptieren. Dort werden sie dann den Rest kennen lernen. Aber seien sie Gewarnt vor meinem Bruder.

 

So nun zu einem anderen Thema. Ihr Auto steht in der Garage. Bella muss jeden Morgen um Punkt 8 Uhr im Kindergarten sein und um 16 Uhr wieder abgeholt werden. Montags und Mittwoch schon um 14 Uhr da sie anschließend Ballett hat. Sämtliche Adresse von Kindergarten sowie auch der Ballettschule sind im Navi eingespeichert. Damit sollten sie keinerlei Probleme haben und wenn doch können sie mich immer anrufen. Meine Mutter steht Ihnen genauso zur Verfügung wie ich. Sollte etwas unklar sein oder sie etwas nicht wissen zögern sie bitte nicht und fragen nach Hilfe.

Das war es erst mal über das andere haben wir ja bereits gesprochen. 2 Wochen Probezeit und 750 Dollar pro Woche.“

 

Im inneren Stimme ich dem allen zwar zu doch bei einer Sache werde ich versuchen in Zukunft mit ihm zu ändern. Meiner Meinung nach muss Bella nicht bis 16 Uhr im Kindergarten verbleiben. Schließlich bin ich ja ihretwegen hier, um mich um sie zu kümmern. Mal schauen was ich da noch so rausschlagen kann.

 

„Richtig soweit scheint alles in Ordnung zu sein. Gibt es irgendetwas wogegen Bella allergisch reagiert?“

„Nüsse ist das einzige. Ach und eine Sache noch. Vielleicht können wir das Mr und Miss weglassen?“

„Einverstanden“

„Liam“

„Kim“

 

Seine weiche Hand in der meiner zu spüren ist so vertraut. Alleine diese gleiche Berührung reicht aus um ein Kribbeln in der Handfläche zu bekommen. Ich muss mich zusammen reißen sonst kann ich gleich wieder nach Deutschland zurück gehen. Und beim besten Willen das wollte ich vorerst noch nicht.

Aber auch ihm scheint diese Berührung nicht komplett kalt gelassen zu haben. Zu mindestens macht es den Eindruck.

 

Liam PoV

 

Sobald sich unsere Hände berühren fängt meine Haut an dieser Stelle an zu kribbeln. Was mir vorher noch nie passiert ist. Mein Herzschlag beschleunigt sich und ich kann nicht von ihren Augen lassen. Sie ziehen mich auf eine Art und Weise magisch an. Jedoch muss ich auch zugeben das Kim wirklich eine äußerst charmante und gutaussehende junge Frau ist. Schwer vorstellbar das sie keinen Freund in Deutschland hat aber wenn es den gäbe hätte sie ja kaum mein Angebot angenommen.
„Liam steigere dich da nicht so tief rein. Sie ist deine Nanny und so solltest du sie auch ansehen.“

 

Es stimmt ich darf mich nicht verrennen oder etwas mit der Nanny anfangen.

Das Kim mit allem einfach so einverstanden ist scheint wirklich ein Glücksgriff gewesen zu sein. Nachdem mir meine alte Nanny damals mitgeteilt hat sie sei Schwanger und wolle Kündigen dachte ich nicht daran so schnell wieder Ersatz zu finden. Schon gar keine Guten. Aber von Freunden habe ich dann diese Internetseite empfohlen bekommen wo man sich ein Deutsches Kindermädchen arrangieren kann. Kim hat mich dann auch schnell angeschrieben und schon beim wechseln der Mails hatte ich ein gutes Gefühl bleibt abzuwarten ob das auch so bleibt.

Das Familienbarbeque

 

 

 

 

Kim PoV

 

Die letzten beiden Tage sind sehr schnell vergangen und ich kann es nicht glauben das heute schon Sonntag ist. Der Tag an dem das Familienbarbecue stattfinden soll.

 

Bella ist schon total aufgeregt, sie freut sich wie mir Liam gestern Abend mitgeteilt hat immer sehr auf dieses Fest. Weil dann endlich mal ihr Onkel und all ihre Verwandten da sind was sonst nie der Fall ist. Außer vielleicht mal zu Weihnachten aber selbst das ist meist fraglich.

 

Ich bin wirklich mehr als gespannt auf die ganze Familie Green. Umso wichtiger ist es mir einen guten ersten Eindruck auf den Rest der Familie zu machen. Deswegen entscheide ich mich auch für ein knielanges dunkelblaues Kleid und Sandaletten.

 

Auch Bella hat sich für ein blaues Jeanskleid entschieden mit Sandalen. Der Anblick von Liam haut mich fast um.

 

Liam kenne ich sonst wirklich nur im Anzug. Bisher habe ich ihn noch nicht in lässiger Kleidung gesehen.

 

Jetzt trägt er eine dunkelblaue Jeans und ein Shirt welches seine Muskeln wirklich gut zur Geltung bringt. Ich habe wirklich nicht gewusst wie gut dieser Mann trainiert ist. Aber hier und da kann man deutlich einige Muskelansätze unter dem Shirt erkennen. Warum ist dieser Mann überhaupt noch Single? Eine Tatsache die ich ganz und gar nicht verstehen kann. Aber auch ihm scheint es nicht anders zu ergehen als er mich erblickt. Sein Blick ist ein bisschen zu lang auf mich gerichtet. Was mir sofort Farbe ins Gesicht zaubert. Liam hat es entdeckt und grinst.

Dieser Arsch.

 

„Fertig?“

„Ja Dad wird können los.“

 

 

15 Minuten später erreichen wir das Anwesen der Familie Green. Eine Riesige Hecke umzäumt das Grundstück, vor dem schwarzen Eisentor bleiben wir stehen und Liam drückt auf den Knopf.

 

„Ja bitte?“

„Hi Tom ich bins Liam.“

„Hallo Mister Green, sie werden schon erwartet.“

 

Mit dieser Aussage wird das Tor geöffnet und wir fahren weiter die Auffahrt hoch. Wenn ich schon bei Liams Grundstück dachte es muss ein Traum sein so bin ich mir hier jetzt nicht mehr sicher ob ich noch am Leben bin. Es ist einfach atemberaubenden schön, diese kleine Villa so versteckt von der Straße. Umzäumt von einem dicken schwarzen Eisentor und der Hecke. Richtig abgeschirmt von der Menschheit. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll so überwältigt bin ich. Das ich gar nicht mitbekommen wie wir am Haus halten und uns die Tür aufgemacht wird.

Nachdem wir ausgestiegen sind kommt Liam an meine Seite und nimmt seine Tochter an die Hand.

„Lasst uns rein gehen.“

 

Gemeinsam gehen wir in das wundervoller Haus Richtung Garten als uns auch schon Helen entgegen kommt.

„Da seit ihr ja. Wir dachten schon ihr kommt nicht. Kim du siehst hinreißend aus genau wie Bella.“

 

Während es Bella scheinbar nichts ausmacht spüre ich wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Und ich verlegen meinen Kopf nach unten neige.

 

„Du musst nicht rot werden, sie hat recht.“, flüstert mir Liam ins Ohr. Dabei kann ich deutlich sein Atem spüren, was mir eine Gänsehaut verpasst.

 

 

Ihn jetzt anzuschauen schaffe ich nicht und so gehe ich einfach hinter Helen her.

 

„Leute schaut mal wen ich gerade im Haus angetroffen habe.“

Von jetzt auf gleich sind sämtliche Augenpaare auf mich gerichtet. Mir ist das ganze schon ziemlich unangenehm, immerhin bin ich es nicht gewohnt im Mittelpunkt zu stehen.

 

„Darf ich euch vorstellen Kimberly Bauer, die Nanny von Bella.“

 

Ein ältere Mann mit leicht grauen Haaren kommt auf mich zu. Sein Lächeln wirkt sehr sympathisch das mag ich an Leuten.

 

„Miss Bauer, mein Name ist Christobal Green und der Großvater der kleinen Bella. Sehr erfreut sie endlich kennen zu lernen. Meine Frau hat schon richtig geschwärmt von ihnen.“

 

„Mister Green die Freude ist ganz meinerseits.“

„Ach nenn mich doch bitte Christobal einverstanden?“

Ich nicke.

„Gerne aber dann nennen sie mich bitte Kim.“

„Einverstanden, komm ich stell dir mal den Rest der Familie vor.“

Das es in dieser Familie schnell mit dem Du geht war mir schon seit meiner Ankunft klar. Helen hatte das auch sofort gemacht, aber es macht mir nicht aus.

 

Wir gehen auf ein Paar zu das, ich schätze mal so Mitte 30 ist.


„Kim das sind meine Tochter Tori und ihr Ehemann Scott.“

„Hallo freut mich sie kennen zulernen.“

„Uns freut es auch Ma hat schon gar nicht mehr aufgehört über dich zu reden.“

Da ist es wieder. Mit Komplimente oder positiven Andeutung kam ich noch nie gut klar, ich werde dann immer sofort rot im Gesicht.

 

Christobal und ich gehen weiter zu einem jungen Mann der ihm selber sehr ähnlich sieht. Die gleichen Gesichtszüge, er könnte der perfekter Zwillingsbruder nur fast 25 Jahre jünger sein.

„Kim darf ich dir meinen anderen Sohn Noah vorstellen?“

Ist das der Bruder vor dem mich Liam gewarnt hat?

„Noah das ist Kim Liams neue Nanny.“

„Kim schön dich endlich kennen zu lernen.“

„ja danke es freut mich auch.“

Und für einen kleinen Moment hält er meine Hand länger als nötig fest. Doch ich verspüre rein gar nichts. Weder das Kribbeln was ich im Auto gespürt habe wenn sich zufällig Liams Hand mit meiner berührt haben sonst noch etwas anderes.

 

Noah schaut mir in die Augen und dann blitzen diese für einen kleinen Moment auf. Was war das den?

„So ich werde mich dann jetzt mal um das Essen kümmern und du Noah kümmerst dich bitte um unsere Gäste.“

 

Als Liam meinte die ganze Familie sei da hat er nicht übertrieben. In den nächsten Stunden lerne ich jede menge Mitglieder der Familie Green kennen. Seine Onkels und Tanten, seinen Neffen Justin sowie Cousine und Cousin und auch Oma Hilda Green lernen ich kennen. Das es so viele sind damit hatte ich auch nicht gerechnet.

 

 

Nachdem gegessen wurde ging es etwas ruhiger zu. Oma Green wollte alles über meine Heimat erfahren und somit war ich beschäftigt ihr aus Deutschland zu erzählen. Ich erfuhr das sie selber mal für einige Zeit dort gelebt hat aber es sie wieder nach New York gezogen hat wo sie dann ihren Mann Harald kennen gelernt hat. 50 Jahre waren die beiden verheiratet bevor er im letzten Jahr an Krebs gestorben sei. Das ist wirklich eine sehr lange Zeit. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ist mit einem Menschen so lange zusammen zu bleiben.

„ach Kindchen glaub mir wir hatte auch so unsere Probleme aber ich habe immer an ihn geglaubt und ihn geliebt bis zu seinem Tod.“

 

„Großmutter langweilst du unseren Gast auch nicht?“ taucht Noah plötzlich neben uns auf.

 

„Noah Green haben deine Eltern dir keine Manieren beigebracht. Sich so an einer älteren Damen heranzuschleichen gehört sich nicht.“

 

„Tut mir leid Großmutter. Ich wollte nur mal nachsehen ob bei euch alles in Ordnung ist.“

 

„Uns geht es gut Noah. Du kannst deinen Vater sagen das ich nicht vorhabe hier und heute den Löffel abzugeben.“

 

Noah macht zwar ein komisches Gesicht lässt uns jedoch wieder alleine. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich geschockt über die Wortwahl der rustigen 88jährigen, und schaue sie scheinbar auch dementsprechend an.


„Weißt du mein Sohn ist sehr besorgt um mich seit meinem Herzanfall vor einigen Wochen hat er ständig Angst um mich. Aber so schnell werden die mich nicht los.“ und jetzt lächelt sie mich an. Dieses lächeln ist wirklich ernst gemeint und ansteckende das ich nicht anders kann als ebenfalls zu lächeln.

Die Wahrheit über Bellas Mutter

 

 

 

Während ich hier so mit ihr sitze lasse ich meinen Blick immer mal wieder über den Garten kreisen und beobachte Bella die mit ihren Cousin spielt.

 

„Ein ganz zauberhaftes Mädchen, nur Schade das ihre Mutter ein verlogenes Miststück war.“

 

Im ersten Moment glaub ich mich verhört zu haben und schau sie deswegen an.

„Wie bitte?“

„Ja ihre Mutter, ich habe den Namen vergessen aber sie war ein verlogenes untreues Miststück. Liam hat sie geliebt,sie vergöttert, ihr alles geboten was sie nur wollte aber das hat ihr nicht gereicht also ist sie mit seinem besten Freund fremdgegangen. Doch irgendwann hat sie wohl ein schlechtes Gewissen bekommen und kam zu ihm zurück. Von da ging es Berg ab mit ihm. Er tauchte immer seltener auf Familienfeiern auf und hatte sonst keine Zeit mehr für seine eigene Familie. Als er erfahren hat Vater zu werden rief er mich ganz aufgelöst auf. Er war sich anfangs nicht sicher ob er wirklich der Vater ist oder doch sein bester Freund. Du musst wissen zu diesem Zeitpunkt wusste er über die Affäre zwischen den beiden Bescheid. Also war es für ihn unklar ob er wirklich der Vater ist. Jedoch traute er sich nicht das Thema zuhause anzusprechen. Helen war es dann die das Thema beim Weihnachtessen zu Sprache brachte. Mimmy ,hieß sie glaub ich, war empört darüber das man ihr so etwas unterstellt. Natürlich sagte Liam nichts dazu stattdessen fragte er sie ob sie seine Frau werden will. Sie willigte ein und die beiden wollten im Frühjahr darauf heiraten. Aber dann passierte dieser Unfall und Liams ganzes Leben wurde über Nacht durcheinander gebracht. Seither kümmert er sich liebevoll um seine Tochter. Bella ist sein ein und alles. Es ist das einzige was ihm noch von ihr geblieben ist. Erst später hatte er erfahren müssen das die beiden die ganze Zeit über ihre Affäre weiterhin behalten hatten. Du kannst dir sicherlich vorstellen wie es für ihn war. Ich bin mir sicher das diese Frau es nur auf sein Geld und den Namen abgesehen hat. Der Name Green hat einen hohen Bedeutungswert hier in New York und das wusste sie. Ja ich weiß man soll nie schlecht über verstorbene reden aber diese Frau“

 

Ich kann nicht glauben was ich da hören. Seine ex verlobte hat ihn mit seinem besten Freund betrogen und ist dann auch noch gestorben. Das muss alles ziemlich hart für ihn gewesen sein. Jetzt sehe ich ihn mit ganz anderen Augen.

 

Und als wenn ich seine Anwesenheit spüren würde spannt sich mein kompletter Körper an.

„Unterhaltet ihr beiden euch gut?“

Er fragt das in einem komischen Tonfall der mir zu denken gibt. Weiß er das sie mir von Mimmy erzählt hat? Möchte er vielleicht gar nicht das ich davon weiß?

 

„Großmutter es tut mir wirklich leid aber ich muss dir Kim jetzt entführen. Ich habe noch einen wichtigen Geschäftlichen Termin den ich nicht absagen konnte.“

 

„Warum lässt du die beiden nicht hier und ich bringe sie später nach Hause?“, mischt sich Noah in das Gespräch ein, wobei er mich schon wieder so komisch anlächelt was mir nicht ganz gefällt. Scheinbar ist er so eine Art Frauen Aufreißer aber da wird er sich bei mir die Zähne ausbeißen.

 

Liam blickt mich an um von mir irgendeine Reaktion zu bekommen als auch schon Bella angerannt kommt.

„Papa ich möchte noch nicht nach Hause. Ich sehe Justin so selten bitte lass uns noch etwas bleiben.“

Wenn ich eins in den letzten Tagen bereits mitbekommen habe dann das Liam seiner Tochter nichts abschlagen kann. Es verschafft mir ein grinsen im Gesicht.

„Da hörst du es Bruderherz. Keine Sorge ich bringe sie Sicher nach Hause. Versprochen.“

 

Scheinbar reicht ihm das und er verabschiedet sich von den anderen.

Ich bleibe mit Bella und seinem Bruder Noah zurück.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.11.2016

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /