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Leseprobe

Vorwort

Wie viel Demut verträgt Kunst eigentlich? Sind nicht der Mut zum Größenwahn und Demut zwei Antipoden die es erstaunlicher Weise braucht für ein Kunstwerk? So mancher predigt, man solle sich nicht so wichtig nehmen, die anderen machen lassen, das Fremde umarmen und echtes Wachstum zulassen. Hinter den Kulissen ist das Herrschen jedoch meist stärker vertreten als das Teilen. Gerade Filme entstehen nicht ohne massiven Kraftaufwand. Sie müssen verteidigt und am Leben gehalten werden. Sie existieren zuerst und zuletzt im Kopf und im Herzen einzelner Personen, die den ganzen Prozess steuern. Aber was bedeutet Demut in der Kunst dann? Demut vor dem, was abgebildet werden darf? Das Bewusstsein der eigenen Begrenztheit, im Denken, im Beobachten, im Gestalten? Das Bewusstsein, auf Andere angewiesen zu sein? Würdigen, was andere erreicht haben?

Die Autoren und Gesprächspartner in diesem Heft widmen sich diesen Fragen und liefern ganz unterschiedliche Versionen einer Arbeitspraxis zwischen Demut und Hybris…


Die Redaktion

Saskia Walker

Fangen wir mit deiner Filmhochschulerfahrung an. Ich seh’ schon, du stöhnst, aber das ist interessant, auch weil du in einem ganz anderen Land studiert hast, als wir es heute erleben. Du bist auf die HFF, die jetzt Film Universität Potsdam heißt, gegangen und hast dort 1980 einen ersten Film gemacht, Erfinder 82.

Thomas Heise

Der erste Film, den ich gemacht hab’, der war überhaupt nicht über Leute. Wir sollten einen Fünf-Minuten-Film machen, stumm, eine Beobachtungsübung auf 16mm-Umkehrmaterial. Und, wie macht man das? Man will beim ersten Film in der Filmklasse vor allem nicht der Schlechteste sein. Das erlebe ich auch heute so mit Studenten. Es soll nicht langweilig sein und gut aussehen. Das heißt, es geht auch aus Unsicherheit erst mal um ganz einfache Dinge. Also bin ich zum Alexanderplatz gegangen und dort gab’s eine Automatenkneipe, da konnte man reingehen und drinnen standen Automaten mit Fächern, in die schmiss man 50 Pfennig rein und es kam ein Brötchen raus, oder ne Bockwurst, oder irgendwie so etwas.

Ne warme Bockwurst?

Ja und Hackepeter-Brötchen, Rollmops und alles, was man so morgens braucht und Bier gab’s natürlich auch schon. Der Film ist einfach eine 24-Stunden-Beobachtung, extrem kurz geschnitten. Ich hab daran Spaß gehabt, aber die Dozenten fanden das obszön weil die Frauen in dem Hackepeter bis hier oben [greift an die Armbeuge] herumwühlten. Die Bockwürste hatten Plastikdarm, der musste entfernt werden und das sah natürlich interessant aus, wenn man das machte. Das war der erste Film und dann kam eine Spielfilm-Übung, ein 5-Minuten-Spielfilm, mit Ton. Und danach kam Wozu denn über diese Leute einen Film?, das war die dokumentarisch-publizistische Filmübung 2, so nannte sich das. Und mit der wurde es dann schwierig. Der Film ist einmal gezeigt worden, und dann nie wieder und war gesperrt für öffentliche Vorführungen.

Mit welcher Begründung? Weil man solche Leute nicht zeigt?

Weil der Film falsch ist. „So ist unsere Jugend nicht“ [lacht]!

Es geht um zwei Jungs im Prenzlauer Berg.

Ja, die waren siebzehn, achtzehn Jahre alt und haben bei Narva am Fließband gearbeitet und da Glühlampen hergestellt.

Ok und die haben ein Motorrad geklaut von jemandem, den du kanntest. Man sieht die zwei am Kaffeetisch mit ihrer Mutter sitzen, die gemütlich böhmisch-deutsch redet und eigentlich nicht genau weiß, was sie falsch gemacht hat mit den Jungs.

Na, sie versuchen am Kaffeetisch zu Ostern rauszukriegen, wann das angefangen hat, dass sie Ärger bekamen mit der Polizei und sie kriegen es nicht raus, weil es schon immer so war.

Weil der Vater schon kriminell war.

Ja, na ja. Was heißt kriminell? Der war mal Polizist und dann hat er angefangen zu trinken und dann war es irgendwann ein Problem.

Wozu denn über diese Leute ein Film? hat im Archiv überlebt, aber mit Erfinder 82 hast du dir am meisten Ärger eingehandelt. Der Film wurde komplett zerstört. Dabei solltest du Neuerertätigkeit darstellen, die etwas Romantisches in der DDR gewesen ist.

Nach diesem Film Wozu denn über diese Leute ein Film? wollte ich wirklich weiter Filme machen. Ich habe erst mal versucht, mit einem zweiten Teil diesen Film praktisch wieder aus dem Keller zu bringen. Ich wollte das nachholen, was bemängelt wurde, nämlich dass die Arbeiterklasse nicht weiter drin vorkam und der Betrieb und was weiß ich nicht alles. Dafür ergab sich die Möglichkeit, weil einer der beiden Brüder ein Wiederaufnahmeverfahren hatte, also ein Bewährungsverfahren. Ich weiß nicht wie, aber ich hatte die Genehmigung gekriegt, im Stadtbezirksgericht hier in Berlin bei der Entscheidungsfindung die Diskussion der Richter und Schöffen zu drehen, die eigentlich komplett geheim ist! Diese Genehmigung ist dann wiederrufen worden, auf Anregung des Dramaturgen der Filmhochschule, der nebenbei IM war. Aus dem Film ist nichts geworden, weil er mit Hilfe des Ministeriums für Staatssicherheit endgültig beendet wurde.

Ich habe trotzdem versucht, weiter Filme zu machen. Einer hieß Eisenzeit, der wurde am ersten Drehtag abgebrochen. Aber ich hab weiter Vorschläge gemacht, bis ich irgendwann eine Vorladung bei Dieter Mäde im DEFA-Studio für Spielfilme kriegte. Der sagte mir: „Machen Sie keine Dokumentarfilme, das wird nichts werden mit Ihnen, bei mir können Sie alles machen im Spielfilm.“ Also habe ich aus dieser Eisenhüttenstadt-Geschichte einen Spielfilm geschrieben, zusammen mit Wolf-Rüdiger Schulz, ein toller Autor, der damals Dramaturgie studierte. Viele Jahre später habe ich anhand meiner Stasi-Akte feststellen können, dass es natürlich nicht um den Film ging, sondern darum, jemanden zu beschäftigen, damit er halt nicht andere dumme Sachen macht. Der Spielfilm sollte nie gemacht werden, es gab entsprechend Ärger bei der Abnahme des Buches.

Dann bin ich wiederum von der Hochschule für Film und Fernsehen zum Dokumentarfilmstudio der DEFA geschickt worden, mit der Bemerkung, ich könne ja so gut mit jungen Leuten und ich solle jetzt einen Film machen über den Pionier-Geburtstag: 25 Jahre Pionierorganisation Ernst Thälmann. Da war ich ganz begeistert und hab’ mir als Co-Autor den Peter Brasch geholt, den Bruder von Thomas Brasch, der auch als Autor arbeitete. Wir haben uns gedacht, dass es eigentlich egal ist, ob man was über Jung-Pioniere macht und über Ernst Thälmann, wir machen lieber ’ne Schulklasse, wo sowieso alle Pioniere sind und damit ist das abgedeckt. Also haben wir uns eine Schule gesucht, im Prenzlauer Berg, die immer noch an der Schönhauser Allee steht, am Senefelder Platz. So ein Stalin-Bau, der jetzt saniert ist. Weiß nicht, ob das noch eine Schule ist oder inzwischen Wohnungen?!

Ja, das ist eine Schule!

Immerhin. Aber das ging auch nicht. Peter Brasch ist rausgeschmissen worden. Das hat auch wieder mit diversen Diensten zu tun. Und ich kriegte eine Vorladung zum stellvertretenden Chef der Dokumentarfilmstudios, Herrn Rüsch, den ich auch später in meiner Akte wiederfand. Und der hat mir gesagt „also, ich gebe Ihnen jetzt zwei Themen, die können Sie machen, das wird dann Ihr Hauptprüfungsfilm.“ Und eines davon war Erfinder 82. Es sollte um Neuerertätigkeiten gehen und das muss ich jetzt erklären. In der DDR gab es sogenannte Neuererzentren, für Leute, die in den Betrieben arbeiteten und Vorschläge zur Verbesserung der Maschinen oder zur Erhöhung der Arbeitsproduktivität machten. Die konnten ihre Ideen dort einreichen und dann wurde das entweder verwirklicht oder nicht.

Darüber sollte ich also einen 15-Minuten-Vorspielfilm machen – damals wurde ja immer noch ein Vorfilm im Kino gezeigt – sodass die Leute im Kino nach dem Sehen dieses Film sofort anfangen würden, Erfindungen zu machen und die Wirtschaft der DDR voranzubringen. Mir war klar, wenn ich dieses Angebot nicht annehme, dann ist dieses Studium beendet. Ich musste einen Hauptprüfungsfilm haben. Und damals hat mir Peter Bardel vorgeschlagen, in das Bezirks-Neuererzentrum zu gehen. Da lag eine Broschüre herum, die hieß „Neue Technik – Neue Erfolge“. Diese Broschüre haben wir eins zu eins, so wie sie war, verfilmt. Wir haben einfach behauptet, dass alles, was dort steht, die Wahrheit ist und haben das auch bis in die Formulierungen hinein übernommen. Die hatten auch so komische Namen. Der eine hieß Kortenbeutel oder sowas. Heiderose Bölke hieß eine junge Erfinderin, von der kam der Satz „Nichts ist unmöglich“, den man dann später bei Toyota wiederfand. Das haben wir mit Begeisterung gemacht, auf 35mm, in Farbe. Nun war es aber so, dass die in der Broschüre beschriebene Erfindung eine Erfindung war, die nur als Beispiel genutzt wurde, um zu zeigen, wie das vorwärts geht mit den Erfindungen. Die Erfindung selber ist nie verwirklicht worden, sondern stand als Modell in irgendeinem Regal, wo ich sie dann nach langem Suchen gefunden habe. Der Erfinder war ein ehemaliger Leistungssportler, der nach seinem Leistungssport von dem Betrieb übernommen werden musste, nicht als einfacher Arbeiter, sondern als was Besseres. Der hatte die Idee einen Prozess von zwei Arbeitern zu optimieren, die den ganzen Tag in einem dunklen Raum auf sehr niedrigen Hockern vor Schleifbändern saßen und Kontakte für Trafos schliffen. Das war eine ziemlich fürchterliche Arbeit. Und der einzige Kommentar dieser zwei Arbeiter zu ihrer Situation hing an der Wand, wo sonst immer Produktionserfolge aufgehängt wurden, ein Artikel aus der Zeitung über Rückenschmerzen. Das war die einzige Form von Widerstand. [Gelächter]

Wir fuhren also das Modell durch den ganzen Betrieb dorthin, und dann habe ich das diesen beiden Arbeitern hingestellt und gesagt: „Das ist die Maschine, die euch ersetzen wird und ihr könnt sie jetzt in Betrieb nehmen.“ Da haben die gesagt „ne, das mach’ mer nicht“ und damit war das vorbei. Wir haben das gedreht und dann habe ich sie selbst in Betrieb gesetzt, weil die ja nicht wollten, die Arbeiterklasse, und dann fiel das Modell auseinander. Daraufhin habe ich gedacht, wenn dieses Modell schon nicht geht, zeigen wir einfach, dass es da fleißige Leute gibt. So haben wir in dieser riesigen Halle gedreht, wo Leute aus aller Herren Länder an Dreh- und Bohrmaschinen arbeiteten. In dem Lärm kriegte jeder Arbeiter oder Arbeiterin eine Frage und dann haben die geantwortet. Die Fragen und Antworten konnte man nicht verstehen. Das Scheppern der Maschinen war so brülllaut, dass man direkt untertitelte. Wie beim Stummfilm haben wir immer Zwischenstopps gemacht und dann kamen die Untertitel, Frage-Antwort. Das alles sollte zeigen, wie die ackern. Das war toll zu sehen und hat auch Spaß gemacht.

Und dann hatten wir noch die Mai-Demonstration gedreht. Das war auch schön. Die Arbeiter trafen sich am Bahnhof Jannowitzbrücke und irgendwann waren sie an der Tribüne mit Erich Honecker und wir sind mitgelaufen. Man sah Polizei, Polizei, Polizei, Polizei, Polizei, dann kommen die Demonstranten, dann kommt wieder Polizei, Polizei, Polizei, Polizei in der Mitte, dann kommen wieder Demonstranten, dann kommt wieder Polizei und dann schwenkt die Kamera zurück und dann kommt eine rote Fahne, die weht vor das Objektiv und alles war rot, wie ein Rotfilter – sah klasse aus. Dann weht die rote Fahne wieder weg, die Kamera schwenkt auf Erich Honecker und der guckt auf die Uhr. [Gelächter] Und dann kam ein Schnitt. Ich hatte aus dem Intershop einen Video-Recorder beschafft. Die Mai-Demonstration wurde ja immer live übertragen und so haben wir den ganzen Marsch auch noch von so einem Junost-Fernseher, den ich hatte, abgefilmt. Und genau an der Stelle: Honecker guckt auf die Uhr, ging es bei uns im Film praktisch mit der Fernsehübertragung weiter und man dachte, da beginnt eine Nazi-Wochenschau. Weil die Direktübertragung keine Originaltöne beinhaltete. Es gab vorproduzierte Töne – man weiß ja nie – und dann war das immer völlig anders beschallt…

Du erzählst jetzt über einen Film, der nicht mehr existiert, ist das richtig?

Ja.

Du erinnerst dich unheimlich gut.

Na ja, ich habe ihn ja auch am Ende selber geschnitten. [Gelächter]

Das ist vierzig Jahre her!

Ja, das hat mich sehr beschäftigt. Es gab eine Abnahme und da gab’s richtig Theater. Ich sollte zeigen, wie dieser Automat natürlich doch funktioniert. Aber ich habe mich geweigert und gesagt: „das hat mit der Realität nichts zu tun.“ Daraufhin hat mich Bernd Burkhardt, der damalige Leiter der Gruppe Kinobox, in der das innerhalb des DEFA-Dokumentarfilmstudios gemacht wurde, zu einem Kaffee mitgenommen. Der sagte zu mir, ‚pass’ auf, wenn du das nicht änderst, dann ist das das Ende deines Studiums“ und dann hab’ ich gesagt, „na gut, dann ist das so“.

Und dann hast du dich selbst exmatrikuliert?

Dann habe ich mich selber exmatrikuliert, damit das weniger Konflikte gibt. Hätte man mich exmatrikuliert, hätte ich kämpfen müssen und wäre immer mehr in eine blöde Position gebracht worden. Das wollte ich vermeiden, weil ich ja irgendwann wieder studieren wollte.

Und das hat dir im Nachhinein geschadet, weil sie dir das später angekreidet haben.

Aber so ist es passiert. Ich hab mich selbst geext und dann war ich draußen. Fertig.

Das war 1983 das Ende deiner Hochschul-Karriere. Erst ab 1992 hast Du dann wieder eine Serie von Dokumentarfilmen machen können, Stau, Neustadt und Kinder, wie die Zeit vergeht. Die sind entstanden, nachdem es 1992 diese Pogrome gegen Ausländer gegeben hat, in Hoyerswerda, in Rostock…

… und Mölln. Es ging nicht nur um den Osten.

Die Jugendlichen, die Du in dieser Folge von drei Filmen porträtiert hast, treten nicht mehr in Dialog mit Anderen. Du warst eigentlich einer der ganz wenigen, die zu den Leuten hingegangen sind und gesagt haben: Ja, was meint ihr denn? Und im Endeffekt entstand ein riesiger Skandal daraus.

Ich habe nicht gefragt: Was meint ihr denn? Sondern ich habe gesagt: Ich möchte euch kennenlernen. Das war wahrscheinlich das Problem, als der Film herauskam. Weil von denen, die ihn zuerst gesehen haben, verlangt wurde, dass ich mich permanent in dem Film von meinen Helden distanzieren sollte. Das habe ich nicht gemacht. Es gibt in Stau praktisch keinen Kommentar. Es ist ein Portrait einer losen Gruppe von Jugendlichen, die im Prinzip alle in denselben Club gehen und sich als „rechts“ verstehen und auch entsprechend handeln. Das habe ich versucht zu erzählen.

Aber Du bist nicht mit der Idee dahingegangen: So, ich suche mir mal gerade einen Protagonisten und dann habe ich 20 Drehtage, die mir das Fernsehen bezahlt hat, sondern Deine Arbeitsweise war eine radikal andere…

Es ist gar kein Film, der mit dem Fernsehen gemacht wurde. Das waren übrige Gelder von Transferleistungen der Bundesrepublik in die Neuen Länder, also von den alten in die neuen Länder. Dieses Geld musste bis zum Jahresende ausgegeben werden, damit man es im nächsten Jahr nochmal bekam. Das weiß jeder, der mit Verwaltung zu tun hat, dass am Jahresende plötzlich immer noch Geld für irgendwas da ist und ausgegeben werden muss. Eine Frau von „Arbeit und Soziales“ in Magdeburg, also von der Landesregierung in Sachsen-Anhalt, hatte gesagt: Da wünsch ich mir einen Film. Und Katrin Schlösser ist irgendwie dazugekommen und hat mich gefragt: Machst Du da was über Rechte? So hat das angefangen. Und die einzige Bedingung, die es gab, war, dass der Film in Sachsen-Anhalt gedreht wird, weil von dort das Geld kam. Ich wusste von den Leuten relativ wenig. Ich hatte mit Nazis nichts zu tun, bin dem ausgewichen, wenn es mir auf der Straße begegnet ist — was ja normalerweise vernünftig ist. Also bin ich da hingefahren und musste ihnen „Guten Tag“ sagen. Und eigentlich ist es nicht ein Film über Nazis, sondern über junge Leute, die sozusagen nach rechts gehen oder Nazis werden. Ich glaube, über Nazis kann man so keinen Film machen, jedenfalls nicht, wenn man Menschen erzählt. Man kann nur etwas über die Leute erzählen, sonst hat man sie schon in der Schublade und weiß, wie alles ist. Dann sortiert man nur noch ein und das ist Quatsch. Es war ein Versuch. Ich war sehr unsicher und ich hatte keine Ahnung, wie man das genau macht.

Aber Du hast Dich in einen Club reingetraut, wo diese Leute saßen.

Der war auch gar nicht gefährlich. Ich bin nach Halle gefahren und war informiert, dass es diesen Jugendclub am Rande der Stadt gibt. Da bin ich reingegangen und habe mich an den Tresen gestellt und ein Bier bestellt, und dann noch eins. Wochenlang habe ich da jeden Tag zugebracht, mit ein paar Fluchten nach Berlin zwischendurch, immer regelmäßig um dieselbe Zeit und habe darauf gewartet, dass mich jemand anspricht. Irgendwann hat mich natürlich einer angesprochen. Das war einer der späteren Helden des Films. So begann das und so ist auch die Auswahl der Leute zustande gekommen. Es gab kein Casting, oder dass ich mir jemand ausgesucht hätte. Ich fing mit einer Figur an und über die lernte ich jemand kennen und so ging das weiter. Und dann haben die zusammen diskutiert und beschlossen: Okay, wir machen das.

In einem Plenum?

Nicht in einem Plenum. Das ist ja keine Organisation. Das ist ein Jugendclub, da gehen die alle an einen

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: die Autoren
Bildmaterialien: Generalpublic Mathilde Lesueur/Jeremy Harper
Cover: Generalpublic Mathilde Lesueur/Jeremy Harper
Lektorat: Marcus Seibert/Istvan Gyöngyösi
Übersetzung: Marcus Seibert/Istvan Gyöngyösi
Satz: Generalpublic Mathilde Lesueur/Jeremy Harper
Tag der Veröffentlichung: 26.06.2018
ISBN: 978-3-7438-7329-2

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Interview Thomas Heise Jessica Hausner: Rede an der DFFB Revolver Live! Matías Piñeiro Saskia Walker: Ich bin nicht cinephil Vincent Macaigne: SMS aus Köln Franz Müller: Teppiche Revolver Live! Myth/Document – Nina Menkes

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