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Kapitel 1

Auserwählung


Eigentlich war ich ein ganz normales dreizehn -jähriges Mädchen, bis zu dem
Tag an, an dem sich alles änderte.
Am Freitag kam ich wie jeden Tag, nach der Schule nach Hause. Ich schloss die
Tür auf, ging ins Haus, hängte meinen Schlüssel an unser überfülltes Schlüsselbrett
und streifte mir die Schuhe von den Füßen.
Niemand war zu Hause. Alles war still und ich öffnete die Tür zu unserem Wohnzimmer.
Ich lief in die Küche. Dort fand ich wie so oft schon einen Zettel von meiner Mum. Auf dem stand:

Hi Sarah,
leider muss ich heute wieder mal bis um neun Uhr arbeiten!
Es tut mir wirklich schrecklich leid, aber es wird mal wieder etwas später…
Das Essen steht in der Mikrowelle.
Bis heute Abend

Gruß Mum!

Zurzeit fand ich mehr Zettel, da meine Mum ständig arbeiten musste.
Oh, ich vergaß mich vorzustellen: Ich heiße Sarah Knight, wohne in Brisbane, Australien, und gehe in die 7. Klasse einer Middleschool.
Also machte ich mir das Essen in der Mikrowelle warm, nahm meinen Teller und ging ins Wohnzimmer, wo ich den Fernseher einschaltete. Ich zappte mich gerade durch die Programme, als es an der Tür klingelte.
Ich traute meinen Augen nicht!

„Hallo,! Sie wissen wahrscheinlich wer ich bin!?“, fragte mich der unangekündigte Besuch. Ich nickte, denn ich war immer noch sichtlich erstaunt über seinen Besuch und unfähig etwas zu sagen. Es war Nigel Bristow aus dem Buch „Schule der Magier“, der da vor meiner Tür stand!!!!
„Sind Sie Sarah Knight?“
„Ja, die bin ich. Wieso?“ antwortete ich.
„Lass uns das doch drinnen klären!“, schlug er mir vor und deutete mit einer einladenden Geste auf die offene Tür hinter mir.
„Ja, klar! Treten Sie ruhig ein!“ stammelte ich schnell.
Wir gingen ins Wohnzimmer, in dem unser Kamin loderte, der eben noch aus war, das wusste ich ganz genau, und setzten uns an unseren Esszimmertisch. Ich wusste dass Er den Kamin angemacht haben musste, denn ich hatte ja das Buch „Schule der Magier“ gelesen in dem beschrieben wurde, dass man an der ROWAN - Akademie das Zaubern lernt.
Aber ich konfrontierte ihn nicht damit, stattdessen fragte ich ihn:
„Wollen sie ein Paar Kekse, Mr. Bristow?“
„Ach nennen Sie mich doch Nigel. Und Sie müssen sich nicht so eine Mühe machen! Aber ja, gerne!“ antwortete er mir mit großen Augen. Also holte ich eine Schüssel voll mit Keksen aus dem Schrank und stellte sie in die Mitte des Tisches.
„Mmmmmhhh, ich esse Kekse für mein Leben gern!“ schmatzte er mit vollem Mund.
„Aber Spaß bei Seite. Sie wollen sicher wissen was mich zu ihnen geführt hat.“
Ich nickte heftig.
„Sie haben ja das Buch „Schule der Magier“ gelesen, und wir sind uns einig, nach einem langen Gespräch, dass sie zu den neuen Potentiellen gehören!!!!!“ (Ich erhielt ein STIPENDIUM an der ROWAN - AKADEMIE!!!) In meinem Kopf begannen sich verschiedene Situationen aus dem Buch zu wiederholen. Ich brach vor Freude in Tränen aus und schluchzte aufgelöst:
„Mein allergrößter Wunsch ist in Erfüllung gegangen! Ist das die Wirklichkeit oder träume ich?!“ rief ich und rannte aufgeregt und gleichzeitig weinend durch unser Wohnzimmer.
Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, setzte ich mich wieder an den Tisch und Mr. Bristow fuhr mit seinen Erklärungen fort. Nachdem er damit fertig war, drückte er mir noch einige Flyer die Akademie betreffend in die Hand und verabschiedete sich mit den Worten:
„Ich hoffe du hast dich über meinen Besuch gefreut und wir sehen uns nächste Woche in der Akademie.“

Als ich meinen Eltern spät abends davon erzählte, waren sie zunächst etwas geschockt über jenen Besuch, doch nachdem ich ihnen alles erklärt hatte (wobei ich mir eigentlich ziemlich sicher war, dass sie nicht einmal die Hälfte davon verstanden), hatte ich sie schließlich davon überzeugt auf die Akademie gehen zu dürfen, wohl auch weil sie nach der Arbeit sehr müde waren und endlich in Ruhe gelassen werden wollten. Sie füllten das Anmeldeformular für die Akademie aus und nun war es ganz sicher: Ich durfte also wirklich auf die ROWAN – AKADEMIE und da sogar in die 2. Klasse denn ich war eine Ausnahme wegen der guten Kenntnisse ROWANS; normalerweise müsste ich in die Erste Klasse gehen wie alle Anderen auch. Gebannt auf mein neues Leben schlief ich schließlich ein.


Kapitel 2

Unvorhergesehene Begegnung


Zwei Tage später ging es los. Ich flog wirklich nach England auf die ROWAN – AKADEMIE! Gleich am Flughafen traf ich auf meinen ersten Freund auf der Akademie. Ich war soeben am einchecken, da rannte von hinten ein hübscher Junge mit schokobraunen Haaren und eisblauen, herausstechenden Augen wie von einer Tarantel gestochen an mir vorbei und nahm dabei (hoffentlich unabsichtlich) mein leckeres Schokoladeneis mit. Völlig entgeistert starrte ich ihm hinterher und als der erste Schrecken vorüber war rannte ich ihm genauso schnell hinterher und brüllte:
„Hey! Könnte ich vielleicht mein Eis wiederhaben??“ Doch der Junge schaute mich nur völlig verdattert an und meinte:
„Dein Eis? Oh sorry tut mir leid… Hier!“ Doch in diesem Moment glitt eine der beiden Kugeln zu Boden, gerade als ich das Eis, das er mir hinhielt entgegennehmen wollte und ich überlegte mir eine andere Strategie. So was war ja nun wirklich zu verlockend für jemanden wie mich.
„Was soll ich denn jetzt mit nur einer Kugel!?“ fragte ich ihn und klatschte ihm, natürlich nur ganz „aus Versehen“ die letzte Kugel auf sein schneeweißes T-Shirt. „Na toll! Danke vielmals!“ sagte er mit einem ironischen Unterton. Was jetzt kam wunderte mich wirklich, denn er wischte sich nicht, wie ich dachte, das Eis vom T - Shirt, sondern er schnappte all seine Sachen und rannte geradewegs auf den Sicherheitschek zu.
Als ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, lief ich langsam zurück zu meinen Sachen und machte mich dann auf den Weg zu meinem Flieger nach London, von wo aus ich dann weiter nach Rowan fahren würde. Ich gab mein Gepäck ab und bestieg das Flugzeug. Auf der Suche nach meinem Platz machte ich schließlich eine äußerst interessante Entdeckung: Der Platz neben mir gehörte doch tatsächlich dem Eisjungen…
„Na so was! Wir sind uns doch eben schon mal begegnet oder?“ fragte ich ihn und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Der Junge blickte auf und riss die Augen auf als er mich erkannte.
„Das gibt’s ja nicht! Das Mädchen das mir mein T-Shirt versaut hat.“
„Na das war ja wohl mal echt nicht meine Schuld oder!? Du hast mir schließlich zuerst mein Eis geklaut!“
„Ja aber das war nicht mit Absicht! Und das weißt du genau!!“
„Ach ja!? Weiß ich das?“ fragte ich mit einem Schmunzeln im Gesicht.
„Und musst Du nicht weiter zu deinem Platz?“ fragte er zurück.
„Nein, muss ich nicht, stell dir mal vor: Denn der Platz da neben dir gehört zufälligerweise mir!“
„Aha. Na das wird ja ein klasse Flug.“
„Wie bitte!?“
„Äh, nichts.“
„Okay, gut na dann kann ich mich ja mal vorstellen: Mein Name ist Sarah Knight, ich wohne in Brisbane und ich bin gerade auf dem Weg zur ROWAN – AKADEMIE.“ Als ich die Akademie erwähnte weiteten sich seine Augen und er brachte ungläubig hervor: „Du? Ausgerechnet Du!? Na ja das Leben birgt doch immer wieder Überraschungen. Ich bin Alex Stone und ebenfalls auf dem Weg zur Akademie. Ich habe dich noch nie vorher gesehen, also gehe ich mal davon aus, dass du neu bist. Ich bin schon im zweiten Jahr und muss sagen, dass die Akademie sehr schön ist.“
Während des Fluges unterhielten wir uns weiter über Rowan und auch noch über unser normales Leben. Ich erzählte ihm auch, dass ich die erste Klasse überspringen würde. Und natürlich auch, wie es dazu kam:

„Alles begann vor etwa einem Jahr, als ich an einem langweiligen, regnerischen Sonntag bei meinen Großeltern auf dem Dachboden stöberte. Ich guckte in ein paar verstaubte Kisten, als ich in einer einfachen, aber gut verschlossenen Holzkiste ein altes Buch fand, das meine Neugier weckte. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, warum genau ich angefangen hatte dieses Buch zu lesen, könnte ich es, denke ich mal, nicht mehr beantworten. Aber ich fing wirklich an dieses Buch zu lesen. Es war ein altes Buch mit Aufzeichnungen über die Akademie, die mein Großvater gemacht hatte. Ich las nur kurz diese Aufzeichnungen, doch nur dieser Augenblick zog mich so in den Bann, dass ich mich sobald ich wieder zu Hause war, auf die Suche nach dem Buch machte, von dem mein Großvater jene Aufzeichnungen so aufreizend verfasst hatte. Als ich das Buch endlich gefunden hatte, fing ich sofort an zu lesen und konnte nicht mehr aufhören. Ich war und bin total fasziniert davon doch ich dachte die ganze Zeit das sei alles nur eine Geschichte und ich hätte mir nie träumen lassen dass das alles wahr sein könnte….und als ich an einem ganz normalen Schultag nachmittags nach Hause kam, stand auf einmal Nigel Bristow vor meiner Tür und sagte mir, dass ich ein Stipendium erhalten habe. Und das ist auch der Grund warum ich das erste Jahr überspringen darf: aufgrund der Aufzeichnungen von meinem Großvater weiß ich bereits so viel, dass das erste Jahr bei mir überflüssig wäre.“

Und jetzt bin ich hier mit dir auf dem Weg nach ROWAN.“
„Ach so. Deine Geschichte ist ja wirklich krass… Wie wäre es denn wenn ich dir ein bisschen beim Eingewöhnen in ROWAN helfe? Weil irgendwie bist du doch nicht so doof wie ich am Anfang dachte…“ gab Alex leise zu und lief dabei leicht rot an, was irgendwie sehr süß war.
„Ja klar. Danke.“

Kapitel 3

Mein neues Zuhause!


Gleich nachdem wir landeten, fuhr eine schneeweiße Limousine an uns vorbei und hielt wenige Meter neben uns an. Ich zwickte mich erst einmal in den Arm um zu prüfen, ob dies alles Wirklichkeit war. Ja, es war wirklich!!
Wir stiegen ein und fuhren los. Der Weg nach ROWAN war wie eine Zerreißprobe für meine Nerven, denn ich wollte unbedingt mein neues Zuhause in der Realität kennen lernen!

Als die Limousine endlich anhielt, stiegen wir mitten auf dem Vorplatz der Akademie aus.
Alle Schüler schauten mich neugierig an. Unter ihnen war auch Mrs. Richter, die Direktorin der Akademie. Mit offenen Armen kam sie auf Alex und mich zu. „ Hallo, da seid ihr ja endlich! Alle erwarten euch schon! Unsere Vorbereitungen für das Fest sind schon seit einer Stunde abgeschlossen und alles ist bereit zu feiern!“ Mit einemmal brach ein ohrenbetäubender Jubel aus. Veranstalten sie dieses Fest nur für uns? , fragte ich mich nachdenklich. Mit so einer Begrüßung hatte ich wirklich nicht im Traum gerechnet!
Wir gingen in einen großen Saal, der der Speisesaal sein musste. Alles war wunderschön geschmückt und es hingen zahlreiche Girlanden von der etwa sechs Meter hohen Decke. „Veranstalten Sie dieses Fest nur für uns?“, fragte ich Mrs. Richter. „Nein, wir feiern dieses Fest immer zum Schuljahres - beginn, um die neuen und alten Schüler an unserer Akademie zu begrüßen.“ „Ach so!“
Das Fest wurde wirklich ein Riesen Erfolg und ich lernte auch schon viele neue Leute kennen. Auch Alex und ich lernten uns besser kennen. Zwischendurch sprach Alex auch mal mit ein paar Freunden und ging dann, nachdem wir uns am Bufet zu schaffen gemacht hatten, auf sein Zimmer.

Als das Fest endete suchte ich erschöpft Mrs. Richter auf, denn ich hatte bis jetzt noch nicht mein Zimmer erhalten. „Ja, komm ich zeige es Dir!“, sagte Sie und deutete auf den ersten Gang in der zweiten Etage.
Meine Zimmernummer war die 224, und das erste Zimmer im Gang. „So, herein spaziert!“, raunte Mrs. Richter und öffnete die Zimmertür.
Ich ging über die Türschwelle und sah mich erst einmal um. Das Zimmer war sehr groß und die Wände waren an manchen Stellen mit einem schmalen Streifen, der mit Roten Rosen bemalt war, verziert. An der rechten Seite des Zimmers, stand ein großes altes Bücherregal aus schwarzem Holz, in dem sehr viele alte Bücher standen. Gegenüber davon stand ein alter gemauerter Kamin. In ihm flackerte ein kleines zierliches Feuer. Ich ging weiter ins Zimmer und sah mich weiter um. Mitten an der Wand führte eine Wendeltreppe durch die Decke in einen Raum, der wie ich vermutete nicht all so groß war.
Ich stieg also neugierig die schmale Wendeltreppe hinauf und stand in einem riesengroßen Raum. An einer Seite des Raumes standen zwei Himmelbetten. Beide waren aus demselben Holz wie die Möbel in der unteren Etage des Zimmers.
Auf einem der Betten saß ein Mädchen, das ungefähr so alt war wie ich, wenn nicht noch etwas jünger. Sie hatte lange blonde Haare und schaute mich erschrocken an. „OH, du musst meine neue Mitbewohnerin sein! Ich bin Julie Teller!“
„Hast du gerade Julie Teller gesagt?!“, fragte ich sie erstaunt „ Ja, ich heiße normal so!“ „Oh mein Gott, du bist es wirklich und ich darf mir sogar ein Zimmer mit dir teilen!“, schrie ich ungläubig.
„Du bist meine größte Heldin in meinem Buch! Ich kann es gar nicht glauben!“
„Ja, darf ich erst einmal fragen, wie du heißt? Bevor du hier einziehst? Immerhin will ich dich nicht immer nur NAMENLOSES MÄDCHEN nennen!“, fragte Sie mich lächelnd.
„Ich bin Sarah Knight und habe ein Stipendium bekommen! Du willst wahrscheinlich auch wissen wieso du meine größte Heldin bist, oder?“
Sie nickte. „Ich habe das Buch über ROWAN gelesen, du weißt schon. Schule der Magier!“ sagte ich ihr und erzählte ihr noch einiges über mich und dass ich ihr und Max McDaniels (Er ist die Hauptrolle in „Schule der Magier!) größter Fan bin.
„Ich werde garantiert niemals Heimweh bekommen! Ich verspreche es dir!“
„Na da bin ich ja beruhigt!“, antwortete sie mir mit einem herzlichem Lächeln im Gesicht.
Ich trat an sie heran. Sie stand auf und umarmte mich. „Schön dich kennen zu lernen!“, sagte sie mit einer warmherzigen Stimme zu mir.
Als sie mich wieder losließ, räumte ich meine Sachen aus. „Dass ist also mein neues Zuhause! Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal hier wohnen würde!“, sagte ich und ließ mich auf mein Bett fallen.
Am nächsten Morgen hätte ich beinahe verschlafen, hätte Julie mich nicht rechtzeitig geweckt. Als ich mich in meinem Bett aufsetzte bemerkte ich eine ordentlich zusammengelegte Schuluniform.
„Wo kommt die denn her?“, fragte ich Julie.
„Guten Morgen!“, gab sie mir stattdessen erst einmal zurück. „Mrs. Richter muss sie dort hingelegt haben, denn ich war es nicht.“, gab sie schmunzelnd zurück. Ich stand auf und zog sie an.
Anschließend ging ich ins erste Stockwerk unseres Zimmers, holte meine Tasche und packte meine Bücher ein. „Warum hattest du eigentlich als einzige keine Zimmergenossin?“, fragte ich sie, während ich meine Schuhe anzog. „Sie durfte von ihren Eltern aus nicht hier in die Schule gehen. Sie haben es ihr verboten mehr weiß ich auch nicht.“, antwortete sie mir und zuckte mit den Schultern. „Und wieso wohnst du dann nicht mit deiner früheren Zimmergenossin zusammen?“ „Sie hat ROWAN verlassen.“, sagte sie nur kurz.
Ich fragte sie nicht länger aus sondern ging gerade Wegs auf die Tür zu, als es klopfte. Mrs. Richter stand davor. „Entschuldigung, dass ich euch schon so früh störe, aber ich hatte vergessen dir deinen Stundenplan zu geben.“, murmelte sie und kramte meinen Stundenplan hervor. Er sah so aus:

MO: DIE: MI: DO: FR: SA: SO:

Magie Sprache Sport Logik Er. Sanktuarium
Magie Magie Sport Strate. Frei FREI
Sport Logik Er. Spra. Mathe Sanktua.
Sport Er. Logik Magie Spra. FREI
Sprache Sanktua. Strate. Magie Logik FREI
Er. Sport Spra. Mathe State. FREI
Sanktua. Strategie Magie Musik Sanktua. FREI
Sanktua. Magie Mathe Musik Frei FREI

Als ich hinunter ins Foyer ging und dort auf Julie zu warten traf ich stattdessen auf Alex.
„Hey, gut geschlafen?“ fragte er mich gut gelaunt.
„Ja. Zu gut. Ich hätte beinahe meinen ersten Schultag verschlafen!“ Er lächelte.
„Sehen wir uns nach der Schule, oder hast du etwas anderes vor?“ fragte er mich. „Bis jetzt habe ich noch nichts vor aber ich schicke dir eine SMS wenn ich doch nicht kann. Mir fällt gerade ein, ich habe deine Nummer noch gar nicht. Gibst du sie mir?“ „Ja klar.“ Er gab sie mir tatsächlich, auch nach dem Vorfall am Flughafen!
„Also dann bis spätestens beim Mittagessen.“ Verabschiedete er sich, denn wir mussten uns beide beeilen.

Da Montag war, hatten wir zuerst Magie bei Mrs. Boon. Also lief ich schleunigst zum Magie Saal.
Als ich den Magiesaal betrat, schauten mich alle an. „Komm nur herein!“, sagte eine ruhige und anmutige Stimme. Es war Mrs. Boon, die jetzt auf mich zu kam um mich zu begrüßen. „Hallo! Du bist sicher Sarah, oder?!“, fragte sie mich während sie mich musterte, wie alle anderen. „Ja, ich bin Sarah.“
Alle anderen schauten mich immer noch mit großen Augen an, als ob ich ein Alien wäre.
„Setz dich doch! Du kannst dich dort hinsetzen, wo du willst!“ Ich ging zu dem Tisch an dem Julie saß und holte meine Sachen aus meiner Tasche. „Es ist doch OK dass ich mich neben dich setzte oder?“, fragte ich sie mit schlechtem Gewissen. „Ja, natürlich darfst du!“, antwortete sie mir und zog mich auf den Stuhl neben ihr.
Gleich am Anfang der Stunde sollten wir versuchen
eine Blume zum Erblühen zu bringen. „So Kinder, nun stellt euch hier vorne in einer Reihe auf und macht mir alles nach, dass ich tue und denkt daran: Es herrscht hier drin Ruhe bis ich euch sage dass ihr wieder etwas sagen dürft! Verstanden?!“ „JA MRS. BOON“, antworteten alle im Chor.
Julie und ich standen wie alle anderen auf und gingen nach vorne, wo wir uns auch aufstellten.
„So und jetzt ist Ruhe!“, forderte Mrs. Boon uns auf.
„Ich stelle mich vor die Pflanze und nehme meine rechte Hand vor meinen Körper. Wenn ihr dies ausgeführt habt, macht ihr eure Hand, die vor euerem Körper ist langsam auf und sprecht die Worte: FLORA ESPRIKA!“ anschließend erblühte die Blume wie im Zeitraffer zu einer ganz ausgebildeten, wunderschönen Pflanze.
Als nächstes waren Julie und ich dran.
Wir führten unsere Hände vor unseren Körper, öffneten sie langsam und sprachen die Worte FLORA ESPRIKA zur gleichen Zeit aus.
Julies Pflanze öffnete sich nur halb und ging gleich wieder zu, während meine vollkommen aufblühte und auch offen blieb. Alle im Raum klatschten und riefen mir lobende Worte wie: „Cool!“ Und, „Du hast es voll drauf!“ zu. Ich strahlte förmlich vor Freude! Endlich konnte ich zeigen dass ich das Stipendium wirklich verdient hatte. „Super, Sarah! Gut gemacht. Julie, du warst aber auch nicht schlecht! Diese Übung ist nicht gerade leicht, wenn man noch nie etwas mit Magie zu tun gehabt hat! So, geht jetzt bitte wieder auf eueren Platz und schlagt euere Hefte auf. Wir wollen uns noch etwas notieren, bis es zur nächsten Stunde klingelt!“
Wir gingen auf unseren Platz und schlugen unsere Hefte auf.
Am Ende der Stunde ging Julie schon vor mir aus dem Klassenzimmer. „Hey, warte doch!“, rief ich ihr hinterher. „Warum rennst du denn so?“
„Wir müssen uns beeilen. Wir haben jetzt Sport und Mr. Vincenti hat es nicht gerne wenn wir zu spät kommen!“ Also rannten wir zum Sportplatz und zogen uns schnell um, bevor wir dann schließlich auf den Platz gingen und uns um Mr. Vincenti stellten. „Hallo Ihr! Wir zählen durch:

Benny? Hier. Anna? Hier. Christophe? Hier. Simon? Hier. Mary? Hier. Julie? Hier. Jason? Hier. Kellen? Hier. Lenny? Hier. Tim? Hier. Arti? Hier. Jasmin? Hier. Felix? Bin da. Vera? Schon da. Emily? Hier. Louis? Yes, Im here. Jonas? Da. Ben? Hier. Leon? Hier. Fiona? Hiier. Lea? Hier. Jenny? Hier. Zoey? Ja. Lukas? Da. Mike? Jap. Niko? Ja. Sarah Knight? Ja, hier!“, „OK dann sind wir ja vollständig und können anfangen.“ Mr. Vincenti holte einen Fußball und schleuderte ihn auf den Rasen. „Ein kleines Fußball matsch gefällig?!“ fragte er und pustete in seine Trillerpfeife. Alle stürmten aufs Spielfeld und kämpften um den Ball.
Ich rannte so schnell ich konnte auf Benny zu, der gerade den Ball angenommen hatte, nahm ihm den Ball erfolgreich ab und trippelte aufs Tor zu. Ich schoss und der Ball landete im Tor! Alle Jubelten und umarmten mich. Anschließend schoss ich noch drei weitere Tore und verhalf meiner Mannschaft so zum Sieg.
„Woher kannst du nur so gut Fußball spielen?“, fragte mich Benny, während wir gerade eine Trinkpause veranstalteten. „Ich habe daheim in einem Verein gespielt.“, antwortete ich ihm stolz.
„So. Ihr habt wirklich gut gespielt! Besonders du Sarah! Glück Wunsch!“ Wir Sprinteten noch eine Weile auf einer Bahn, bis Mr. Vincenti uns zusammen kommen ließ. „So. Schluss für heute. Ihr braucht nicht traurig zu sein! Morgen sehen wir uns ja schon wieder!“, Verabschiedete er sich, während einige wegen der Ansage aufstöhnten.
Ich wollte gerade vom Sportplatz gehen, als ich IHN sah!
Es war MAX McDANIELS (der Held aus meinem Buch) der da vor mir Stand!!!!!!!!! ER lief zu MIR und blieb auch noch vor mir stehen!!!!!
„HALLO!“, sagte ich aufgeregt zu ihm.
„HI! Sie sind doch Sarah, oder?!“
Oh mein Gott, er kennt meinen Namen! Dachte ich mir in dem Moment.
„Ja die bin ich! Woher wissen sie dass?“, fragte ich ihn verdutzt und erstaunt. „Sie können ruhig DU zu mir sagen! Darf ich auch?“ „Ja, klar!“
„Tut mir leid, aber ich habe dir beim Fußball spielen zu geschaut und bin echt begeistert! Du kannst echt gut spielen!“
War das gerade ein Kompliment??!!!!! Ja ich glaube schon! Mein Held hat mir gerade ein Kompliment gemacht!!!!
„DANKE! Vielleicht können wir mal gegen einander oder mit einander spielen?“
„Ja! Das ist eine Gute Idee. Ich würde mich freuen wenn es echt klappen würde. Ich komme eigentlich weil ich dir ausrichten soll, dass dich Mrs. Richter rufen lässt. Du sollst in ihr Büro kommen. Vielleicht sehen wir uns später noch.“
„Ja bestimmt. So groß ist Rowan ja auch nicht. Tschüss dann!“ „Tschau! War nett dich kennen gelernt zu haben!“ „Ich hab mich auch gefreut dich kennen zu lernen!“, sagte ich noch und anschließend ging ich in Mrs. Richters Büro (Ich musste ein Paar Schüler nach dem Weg Fragen, trotz der guten Kenntnisse.)

Als ich in Mrs. Richters Büro eintrat saß sie an ihrem großen massiven Schreibtisch und schrieb irgendetwas. Sie hob den Kopf und begrüßte mich.
„Du willst sicher wissen wieso ich dich habe rufen lassen!“ Ich nickte. „Auf Rowan bekommt jeder Schüler einen Schützling. Schützlinge sind Tiere die von Schülern aufgezogen und versorgt werden müssen.“ „Ja. Das weis ich bereits.“
„Das wollte ich dir ausrichten. Du musst nur zum Sanktuarium gehen. Dort wartet Mr. Nolan auf dich.“ Ich stand auf und ging auf die Tür zu. „Viel Spaß mit deinem Schützling! Bis bald“ „Auf wieder sehen.“
Das Sanktuarium, hat man mir erzählt, ist ein eigener Ort in einem anderen Sonnensystem aber trotzdem noch in Rowan.
Also begab ich mich dort hin um meinem Schützling „Hallo!“ zu sagen.
Kapitel 4

Das Rätsel der Geheimnisse

Bevor ich mich auf den Weg ins Sanktuarium machte, schickte ich Alex eine SMS, dass ich doch leider keine Zeit habe.
Als ich im Sanktuarium ankam war alles still und kein einziges Tier, geschweige denn, ein Schützling war zusehen. In der Mitte des Sanktuariums stand eine Hütte. Diese musste die Aufzuchtsstation der Schützlinge sein. Ich ging zum Haus und wollte gerade die Treppen auf die Veranda hoch gehen, da kam mir Mr. Nolan entgegen. „Hallo. Ich bin Mr. Nolan aber Nolan reicht auch. Und Du?“ „Ja, Ähm ich bin Sarah Knight. Ich kam vor vier Tagen erst hier an und Mrs. Richter meinte ich könnte meinen Schützling kennen lernen!“ „Dann komm mit und lerne deinen Schützling kennen.“ Er zeigte auf eine Wiese hinter dem Haus. Ich ging dort hin während Nolan zurück in die Aufzuchtsstation lief. Er sagte dass er nur etwas holen müsse und ich mich dort hin stellen solle.
Ich wartete bis er wieder heraus kam. Doch was ich mich Fragte: Wo war mein Schützling?
Diese Frage sollte sich bald beantworten, denn er meinte: „Er kommt gleich. Nur geduld. Er hat noch ein bisschen Angst weil er erst hier angekommen ist.“
Nolan legte die Finger an seine Lippen und stieß einen lauten Pfiff aus.
Wir warteten einige Minuten, doch als sich nichts tat pfiff er noch einmal. Nun kam etwas Silbernes zwischen unzähligen Wolken am Himmel geflogen.
Ich konnte das Etwas nicht genau erkennen, da es noch zu weit entfernt war. Doch als es immer näher kam konnte ich es erkennen.
Es oder ER war ein Silberner wunderschöner junger Drache! Ich dachte ich müsste vor Freude einen Überschlag machen! Ein richtiger Drache! Ich wollte schon immer mal Bekanntschaft mit einem Drachen machen und nun durfte ich sogar einen aufziehen! Noch einer meiner größten Träume ging in Erfüllung!
Als der Drache zur Landung ansetzte machte Nolan eine Geste die mir bedeutete einen Schritt zurück zu treten. Nach dem er gelandet war, schritt er langsam auf Nolan und mich zu und blieb kurz vor uns stehen. „DAS IST BALDOR DEIN SCHÜTZLING! Du wirst ihn versorgen und aufziehen, biss er ein ausgewachsener Drache ist und du ihm allerlei neuer Sachen beigebracht hast.“
„Ich bin Baldor dein Freund und Beschützer für alle Zeit! Und du? Wie heißt du meine Aufzieherin.“, sprach er mit einer weichen und ruhigen stimme zu mir.
„Ich, hei, hei, heiße Sarah.“ Als ich den ersten Satz gesprochen hatte sprudelten die Worte förmlich aus meinem Mund. „Ohhh, ich lerne gerade einen Waren Drachen kennen! So lange Träumte ich schon davon. Ich las immer nur Bücher über Drachen und stellte mir vor wie es sein würde mit einem echten Drachen befreundet zu sein.
Schön dich kennen zu lernen, Baldor! Wie alt bist du denn und wo kommst du her und…?“ „Nicht so viele Fragen auf einmal. Ihr habt doch viel Zeit euch kennen zu lernen aber jetzt musst du leider gehen Sarah. Baldor muss jetzt nach Hause.“, unterbrach mich Nolan. „Okay. Dann bis morgen früh, wenn ich dich füttern komme. Ich werde heute Nacht wahrscheinlich von dir Träumen!“ „Ja, ich bestimmt auch von dir! Ich freue mich schon jetzt auf morgen Früh!“, antwortete er freudig.
Also verließ ich das Sanktuarium und begab mich auf den Rückweg ins Internat, der nur ungefähr fünf Minuten dauerte. Gerade als ich durch die Tür des Schlosses ging, begann der Glockenturm mit dem Namen Alter Tom, Neunzehn Uhr zu schlagen. Es gab Abendessen. Ich ging in den Essenssaal und setzte mich an einer der vielen Tische an dem meine Klasse saß. Komischerweise ignorierte Julie mich. Was hatte sie bloß? Mit einem Fragendem Gesichtsausdruck nahm ich mir eine Scheibe Brot aus einer Schale die auf dem langen Tisch stand. Ich hatte eigentlich gar keinen Hunger aber ich aß trotzdem etwas. Nachdem ich mein Brot gegessen hatte, stand ich auf und schaute mich suchend nach Alex um, den ich bis jetzt immer noch nicht gesehen hatte. Als ich ihn doch nicht fand, gab ich auf und begab mich auf den Weg in mein Zimmer. Erst als ich nachdachte bemerkte ich dass Julie, als ich aufstand, nicht mehr am Tisch gesessen hatte. Was war bloß los mit ihr? Heute Morgen ging es ihr noch gut. Sie ist wahrscheinlich schon auf unser Zimmer gegangen.
Ich ging den langen Gang entlang bis ich unsere Tür erreichte. Leise klopfte ich an. Keine Stimme erklang von drinnen. „Julie? Bist du da?“, fragte ich nach drinnen. Als immer noch nicht ihre Stimme nach draußen klang beschloss ich rein zu gehen.
Langsam öffnete ich die Zimmertür und schaute mich suchend um. Hier unten war sie nicht.
Ich streifte schnell meine Schuhe ab und ging ins obere Stockwerk unseres Zimmers. Da entdeckte ich sie. Julie lag mit dem Kopf in eines ihrer Kissen gestützt im Bett und ich konnte ein schluchzen von ihr hören. „Hey! Was ist denn los?“, fragte ich sie motiviert. „Nichts. Lass mich einfach in Ruhe!“, murmelte sie zurück. „Hab ich dir irgendetwas getan?“
„Weißt du dass nicht?!“
„Nein. Ich habe dir wirklich nichts getan!“, versicherte ich ihr.
Sie hob ihren Kopf etwas aus dem Kissen. Über ihre Wangen liefen Tränen. „Was war das heute Nachmittag auf dem Sportplatz mit Max?“
„Nichts. Wir haben uns nur unterhalten.“ „Aber du hast vor meinen Augen mit ihm geflirtet!“, machte sie mir den Vorwurf. „ Er hat mir doch nur gesagt dass ich zu Mrs. Richter ins Büro soll. Weiter nichts!“
Sie stand auf und stellte sich direkt vor mich.
„Ich habe doch genau gesehen wie du ihn angehimmelt hast. Und da meinst du dass NICHTS passiert ist!?“, schrie sie mich an.
„Ich dachte nicht, dass wir uns je über so ein Thema streiten würden!“ sagte ich leise.
„Ich doch auch nicht, aber du musstest dich ja an Max ranmachen!“ gab sie mir als antwort zurück und lief aus dem Zimmer. „Julie, warte doch …“ versuchte ich sie noch zu beruhigen aber es war zu spät. Sie war weg.
Immer noch Verwirrt begab ich mich am nächsten morgen auf den Weg zu Baldor ins Sanktuarium. „Baldor soll bei dem Streit nicht zu kurz kommen“, überlegte ich mir.
Gerade als ich die schwere Holztür ins Sanktuarium öffnen wollte, tippte mich plötzlich jemand von hinten an. Ich drehte mich um und vor mir stand Alex. „Na gehst du zu deinem Schützling?“
„Ja. Woher weißt du, dass ich schon meinen Schützling kennen gelernt habe?“
„Tja. Alex weiß eben alles!“ gab er nur lächelnd zurück. „Kann ich mit kommen?“ fragte er mich.
„Wenn du willst.“
„Okay. Ich muss sowieso meinen Schützling füttern.“
Als ich die Aufzuchtsstation betrat wartete Baldor schon sehnsüchtig auf mich. Ich öffnete seine Käfigtür. Er sprang mir in die Arme und leckte mit seiner rauen aber warmen Zunge über mein Gesicht. „Ist ja gut! Ich freue mich doch auch dich zu sehen, mein kleiner.“ Sagte ich zu ihm, doch er hörte nicht auf über mein Gesicht zu lecken. „Könntest du bitte damit aufhören, mein Gesicht ist schon ganz nass!“, bat ich ihn, „Ich möchte dir jemanden vorstellen.“
Jetzt hörte er tatsächlich auf! „Alex, das ist Baldor. Baldor das ist Alex. So jetzt kennt ihr euch.“
„Wow! Er ist echt stark für sein alter.“ bemerkte Alex. „
Ich wusste nicht dass du dich mit Drachen auskennst.“ Sagte ich verdutzt. „Bitte, bekomme ich ein bisschen Futter!“, drängelte Baldor mich und sah mich mit seinen nun großen blauen Augen an. „Er kann ja sogar sprechen!“ bewunderte Alex Baldor. „Ja natürlich kann ich sprechen. Was dachtest du denn? Dass ich wohl ein langweiliger kleiner Drache bin. Nein. Baldor doch nicht!“ protestiert Baldor. Wir mussten lächeln. Schließlich sprang er mir von den Armen. „Lass uns dein Futter holen.“ Sagte ich .Alex und ich gingen vor und Baldor tapste hinterher.
Das Futter kommt aus einer Magischen Tonne.
„Einmal Futter für einen Jungdrachen. Vier Monate alt. Pflegerin Sarah Knight.“ Anschließend wackelte die Tonne. In ihr waren viele Mäuse und Ratten. Ich kippte den gesamten Inhalt in eine Schubkarre. „Brauchst du Hilfe?“ fragte mich Alex.
„Nein danke, aber ich bin nicht so schwach wie du denkst!“ murmelte ich und schüttete danach das Futter vor Baldor.
Er schlang schnell drei Mäuse herunter und sagte dann zu mir: „Mhhh, lecker! Du hast eine wirklich gute Auswahl getroffen. Danke!“ „Bitte, Bitte!“

Als er alles aufgefressen hatte gingen wir noch auf die Wiese. Dort spielten wir eine weile Fangen, bevor ich ihn wieder in seinen Käfig brachte. Alex zeigte mir danach seinen Schützling. Es war ein riesengroßer Schwarzer Pegasus und hieß Diabolo. Er war wunderschön aber nur schwer zu reiten, erklärte Alex mir. Alex blieb noch bei ihm als ich gehen musste.
Auf dem Weg aus dem Sanktuarium fiel mir ein Ast von einem großen Baum auf. Er hatte die Form eines Pfeils und zeigte auf eine Hecke die sich entlang des Eingangs des Sanktuariums befand. Ich ging ein bisschen näher an die Hecke und erkannte eine Grüne Tür. Diese war so gut getarnt, dass ich sie fast nicht erkannt hätte. Ich versuchte die Tür zu öffnen doch es ging nicht. An der Tür hing ganz versteckt ein kleiner Zettel. Auf diesem stand:

Das Geheimnis Rowans,
muss gut geschützt bleiben
denn es dauerte lange Zeit dies alles herzustellen.
Das Nichts scheint nicht immer so wie es ist, Nichts zu sein, denn es ist mehr als dieses Nichts.

Es ist ein etwas
Das nicht erkannt werden will
Da man es sehr braucht um zu leben!

Was hatte das wohl zu bedeuten?
Ich suchte nach einem neuen Hinweis. Und ich fand sogar einen.

Wer suche der werde finden!
Was zusammen gehört werde binden!
Um herauszufinden was herausgefunden werden muss, wird eins und eins zusammen gezählt. Die Tür sich
Öffnen wird sobald dies Rätsel ist gelöst und der Schwur gesprochen von einem Treuen Menschen mit reinem Herzen!

Jetzt habe ich es: Ich muss einen Schwur leisten, dass das Geheimnis Rowans für immer geschützt ist.
„Ich stehe für den Schutz des Geheimnisses Rowans da und werde mich dafür einsetzten wenn es sein muss! So lange ich lebe!“ Als ich den Satz vollendete öffnete sich die Tür und ich blickte mich um ob mich jemand sehen könnte. Niemand war da außer mir. Ich ging durch die Tür. Wow!
Es war wunderschön! Hier sah es aus wie in einem Paradies. Es gab zahlreiche Palmen und ich konnte Vogelgezwitscher hören. Überall blühten bunte Blumen und es gab sogar einen Wasserfall! Ich machte einen Schritt nach vorne und unter meinen Füßen konnte ich Sand knirschen hören. Meine Schuhe zog ich aus und setzte mich danach unter eine Palme.
„Wäre Julie nur da. Sie würde staunen!“ Da hatte ich eine Idee. Julie sollte hierher kommen und sich dies alles anschauen. Also holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schickte ihr eine SMS, damit sie hierher kam.
Nach wenigen Sekunden kam eine Antwort von Ihr:
Wieso sollte ich ins Sanktuarium kommen?? Schon vergessen dass wir uns gestritten haben?!!
Trotz unseres Streites kam sie zum Sanktuarium.
„Hey toll dass du doch gekommen bist!“ „Ja, schon in Ordnung. Was wolltest du mir denn zeigen?“
„Versprich mir dass du keiner Menschenseele etwas erzählen wirst! Es muss unbedingt unser Geheimnis bleiben!“ „Ja ok.“ „Versprichst du es mir?“ „Ja ich verspreche es dir, aber jetzt mach endlich! Ich hab nicht den ganzen Abend zeit.“
Ich zog sie am Arm in das kleine Paradies.
Sie kam nicht mehr aus dem Staunen heraus.
„Wie konntest du das hier denn finden?“
„Ich bin zufällig an der Hecke entlang gegangen und habe dann diese Tür entdeckt. Erst musste ich das Rätsel hier lösen.“ Ich zeigte ihr den Zettel.
„Ich hätte es nicht lösen können.“, meinte Julie. „Ach so schwer war es gar nicht.“, flunkerte ich, denn ich hatte doch ein paar Minuten damit verbracht es zu lösen.
Immer noch staunend ging sie in den Raum.
Während sie sich umsah murmelte ich leise:
„Tut mir leid, dass ich dich verärgert habe. Ich wusste nicht dass du Max so magst. Einfach als ich ihn sah, war ich total überwältigt von Gefühlen.
Immerhin hatte ich meinen großen Helden getroffen, und ich wollte nur mit ihm reden.“
Nun blieb sie stehen und schaute mich an.
„Es tut mir auch leid dass ich dich so angeschrieen habe, aber ich bin einfach ausgerastet, weil es so aussah, als wärest du in Max verliebt! Jetzt weiß ich ja, dass das nicht so ist.“ Wir gingen beide auf einander zu und umarmten uns schließlich.
Unser Streit war geklärt.

Am Abend gingen wir schon etwas früher ins Bett, da wir ja früh fast verschlafen hatten.
Ich schlief beruhigt und froh ein.


Kapitel 5

Absicht oder Schicksal ?


Die erste Schulwoche verging wie im Flug und es brach das erste Wochenende an. Julie hatte mir gesagt, dass sie zu ihrer Tante nach Wales fahren wird also musste ich mir ausdenken womit ich mein Wochenende verbringen wollte.
Ich erinnerte mich daran, dass Alex mich auf dem Flug nach ROWAN gefragt hatte ob ich denke, dass es Absicht war oder ob ich aus Schicksal das Buch gefunden hatte. Nun wusste ich, was ich am Wochenende tun werde: Ich recherchiere weshalb ich das Buch fand!
Als erstes sah ich mir meinen Stundenplan an, um zu wissen was ich heute noch alles erledigen musste. Es stand drauf, dass ich zweimal ins Sanktuarium gehen sollte und mich um Baldor kümmere. Danach hatte ich Freizeit und konnte in ruhe recherchieren.
Gleich nachdem ich mich im Sanktuarium mit Baldor ausgetobt hatte ging ich in die Schulbücherei. Dort suchte ich fast Zwei geschlagene Stunden angestrengt nach irgendetwas, das mir sagen konnte, ob ich nun aus Zufall oder Absicht hier war, doch ich konnte nichts finden.
Als ich immer noch keine Hinweise gefunden hatte, ging ich zu Mrs. Richter und fragte sie ob Sie vielleicht weiß aus welchem Grund ich hier bin.
„Ja, das ist eine Gute frage.“ Sagte sie nur.
„Also wissen Sie weshalb ich das Buch fand?!“
„Komm. Wir gehen in mein Büro und besprechen das in Ruhe und allein.“ Wir gingen in ihr Büro und sie bat mir an mich zu setzen. Ich setzte mich.
„Ich habe auf dem Dachboden meiner Großeltern herumgestöbert als ich Aufzeichnungen fand. Was haben diese Aufzeichnungen denn zu bedeuten?“ erklärte ich ihr ausführlich.
„Weißt du, dein Großvater ging auch einmal an diese Schule. Er war der jenige, der ROWAN lange vor Eindringlingen geschützt hat. Und seit er nicht mehr hier ist, ist ROWAN nicht mehr so gut, oder sogar gar nicht mehr Geschützt.“
„Dann war mein Großvater ein Held!“ plapperte ich aufgeregt.
„Ja, das kann man so sagen. Aber jetzt ist es deine Aufgabe für die Sicherheit ROWANS zu sorgen.“
„Aber ich bin doch noch zu jung und kann noch gar nicht gut mit meinen Magischen Fähigkeiten umgehen, wie soll ich das nur schaffen?“ fragte ich sie angespannt.
„Es hat keiner gesagt, dass du sofort loslegen sollst, sondern du wirst bis dahin gut ausgebildet. Du kannst es schaffen, wenn du dir bis zu dem Zeitpunkt immer bessere Magische Fähigkeiten aneignest und zu einer respektvollen jungen Magierin und schließlich eine große Gegnerin für unseren Feind wirst.“
„Wow! Ich muss es also unbedingt schaffen, wenn ich nicht als Verliererin da stehen will!?“
„Nein. Du wirst nicht als Verliererin da stehen, denn du wirst nicht allein Kämpfen.“
„Wirklich?“ fragte ich sie unsicher.
„Ja. Wir werden dir genug Zeit geben, dich gut zu entwickeln. Du brauchst dich nicht unterdruck gesetzt fühlen. Es hat alles noch Zeit.“ Versicherte sie mir.
„Danke sehr! Ich weiß Ihr Verständnis sehr zu schätzen.“
„Ist schon in Ordnung. Ich muss dich jetzt aber leider hinaus schmeißen, denn ich habe noch eine menge zu tun.“
„Ja. Ich habe auch noch etwas zu tun. Auf wieder sehen Mrs. Richter und Danke noch mal.“
„Gern geschehen. Bis bald.“ Verabschiedete sie sich.
Nun wusste ich mehr als ich überhaupt wissen wollte. Ich muss unbedingt mit jemanden darüber sprechen. Dachte ich mir. Also suchte ich Alex der auf eigentlich alles eine Lösung hat.
Ich vermutete, dass er im Sanktuarium oder in seinem Zimmer ist. Also ging ich zuerst ins Sanktuarium.
„Alex. Bist du hier irgendwo?“ rief ich in der Aufzuchsstation. Doch es kam keine Stimme zurück. Ich begab mich deshalb gleich auf den Weg zu seinem Zimmer.
Sein Zimmer war im 3. Stock und hatte die Nummer 312. Als ich die Treppe herauf kam, sah ich ihn mit einem Mädchen vor seinem Zimmer stehen. Was mir einen Stich versetzte war:
Sie hielten Händchen. Ihr denkt jetzt wahrscheinlich, dass ich in Alex verliebt bin aber nein es ist nicht so.
Na gut vielleicht bin ich doch ein bisschen in ihn verliebt.
Ich lief weg auf mein Zimmer. Ich schlug die Tür hinter mir zu und schmiss mich auf mein Bett.
Julie, die unten auf dem Sofa vor dem Kamin saß und ein Buch las, schaute jetzt auf und kam hinauf zu mir. Sie setzte sich auf mein Bett und meinte:
„Was hast du denn? Ist irgendwas passiert?“
Nun hob ich mein mit Tränen überströmtes Gesicht aus dem Kissen und schaute sie traurig an.
„Alex hat mit einer anderen Händchen haltend auf dem Flur gestanden.“, schluchzte ich leise.
„Ich dachte du bist nicht in Alex verliebt?“, antwortete sie mir.
„Doch. Irgendwie schon ein bisschen.“
„Du musst es ihm sagen. Denn vielleicht war es ja nur ein dummes Missverständnis!“, meinte Julie.
„Ja okay. Ich werde es ihm sagen. Du hast Recht. Vielleicht war es ja wirklich nur ein Missverständnis. Danke dass du mich so aufbaust!“,
murmelte ich zuversichtlich.
Sonntagabend, verließ ich, nachdem ich meine Tränen getrocknet hatte, das Zimmer und ging die Treppe zu Alex’ Zimmer hinauf. Gefasst darauf ihn mit dem Mädchen dort stehen zu sehen, tapste ich weiter die Treppe hinauf. Was mich erleichterte, als ich im Flur um die Ecke schaute, war: Sie standen nicht mehr dort!
Ich tappte auf die Zimmertür zu und klopfte.
„Ja herein!“, sagte eine mir bekannte stimme. Alex.
Langsam machte ich die Tür auf und schob mein Gesicht durch den Türspalt. Alex saß auf dem Sofa und hatte ein dickes Buch in der Hand.
„Hey! Komm ruhig rein!“, sagte Alex freundlich.
„Hi. Störe ich?“
„Nein, wie kommst du denn da drauf?“, fragte er mich und bat mich herein.
Ich trat durch die Tür und setzte mich zu ihm aufs Sofa. „Was ließt du denn da?“ fragte ich ihn.
„Die Geschichte ROWANS. Aber du bist doch nicht gekommen um mich das zu fragen?!“
„Nein. Ich muss mit dir reden.“
„Ja. Schieß los oder auf was wartest du.“
„Also, ich, ich … Ich weiß nicht wie ich anfangen soll. Okay: Gestern habe ich dich mit einem Mädchen im Gang stehen sehen. Ich weiß du denkst jetzt dass ich dir hinterher spioniere aber ich habe euch nur zufällig dort gesehen!“
„Schon in Ordnung. Ich weiß doch dass du mir nicht hinterher spionierst. Was hast du denn eigentlich gesehen und was hast du dann gemacht?“ fragte er mich interessiert.
„Du und das Mädchen habt Händchen gehalten.“ Sagte ich nur knapp.
„Ach so. Leona hat meine Hand genommen aber ich habe mich aus ihrer Umklammerung gelöst. Sag mir was du dann gemacht hast.“
„Ich bin heulend in mein Zimmer gelaufen. Aber ich wollte eigentlich mit dir über etwas anderes reden.“ widersprach ich ihm.
„Wirklich?“ fragte er stattdessen.
„Ja aber schau nicht so. Ich mag dich nur als Kumpel. Weiter nichts!“ versicherte ich ihm schmunzelnd.
„Ach so. Na klar.“ sagte er ungläubisch.
„Gestern hat mir Mrs. Richter gesagt, dass ich für die Sicherheit ROWANS kämpfen soll und dass mein Großvater auch einmal hier gelebt hat.“
„Ich soll auch dafür kämpfen. Dann kämpfen wir also zusammen. Noch ein unvorhergesehenes Erlebnis.“
„Ja ich nehme es an.“
Er wechselte das Thema.
„Wie geht es denn Baldor?“
„Ihm geht es prächtig! Er hat mir erzählt dass er dich mag und du gerne mal wieder vorbei kommen kannst.“
„Sag ihm schöne Grüße von mir. Du kannst ja mal mit zu Diabolo kommen und ich stelle ihn dir vor.“ schlug er mir vor.
„Ja, wann gehst du denn wieder zu ihm? Dann komm ich mit.“
„Morgen wollte ich ihn wieder besuchen gehen. Ich hole dich dann morgen nach der 6. Unterrichtsstunde ab. Dann können wir 2 Stunden bei ihm verbringen.“
„Okay. Also dann bis morgen beim Frühstück oder erst nach der 6. Stunde.“ Verabschiedete ich mich.
„Tschüss!“ Er brachte mich noch zur Zimmertür und ich lief anschließend in mein Zimmer.
Als ich dort ankam, machte ich die Tür zu und lies mich an ihr herunter, bis ich auf dem Boden saß.
Erst jetzt bemerkte ich dass Julie in einem Sessel saß und mich verdutzt ansah.
„Doch wieder so gute Laune? Vorhin war das aber noch anders.“ meinte sie.
„Es war doch nicht seine Freundin!“ sagte ich über glücklich zu ihr.
„Ach so. Da hattest du aber noch einmal Glück!“
„Ja. Und morgen gehen wir beide zu seinem Schützling.“
„Aber pass auf was du tust!“ warnte sie mich.
„Wieso denn? Was soll schon passieren?!“
„Mir hat ein Junge schon mal sehr wehgetan.
Und ich will nicht dass dir so etwas auch passiert.“
„Ohh. Das ist aber lieb von dir!“
„Gern geschehen.“
Jetzt stand ich auf und ging ins obere Stockwerk unseres Zimmers. Dort zog ich mich um und stellte dann meinen Wecker, damit ich nicht verschlafe.
Anschließend ging ich zu Bett und schlief sofort ein.


Kapitel 6

Glück im Unglück!

Montagmorgen, pünktlich um 7 Uhr stand ich auf und ging noch müde ins Badezimmer. Ich putzte mir die Zähne und zog mich an. Danach lief ich in den Speisesaal, dort setzte ich mich und aß ein Brot mit Marmelade, als plötzlich die Köchin (sie wurde von allen MUM genannt) hinter mir stand.
„Bist du Sarah Knight?“ fragte sie mich.
Ich antwortete ihr: „Ja. Habe ich irgendetwas angestellt ohne es zu wissen?“
Sie lachte und ich konnte ihre spitzen Zähne sehen.
„Nein, da ist nur ein Anruf in der Küche für dich.“
Ich stand auf und ging mit schnellen Schritten in die Schulküche. Der Koch namens BOB stand mit dem Telefonhörer in der Hand an der Wand.
„Hier. Diese Frau möchte dich sprechen.“ Sagte er mit einer Furcht einflößenden Stimme, die die Wände hat erbeben lassen. Ich nahm den Hörer an mich und sprach hinein:
„Hallo. Wer ist da?“
Mir kam es entgegen:
„Hallo Sarah! Ich bin es, Mum. Wie geht es dir und wie ist es dort?“ fragte sie mich aufgeregt.
„Hi Mum! Hier ist es echt super! Mir geht es bestens aber ich vermisse dich und Dad.“
„Wir vermissen dich auch Liebling! Aber jetzt wissen wir ja dass es dir dort gefällt und können uns auch freuen.“
Meine Mum nannte mich daheim immer Liebling. Wie peinlich!
Aber trotz dass sie immer wegen ihrer Arbeit wenig Zeit für mich gehabt hatte, und sie mich immer mit ihrem Liebling genervt hatte, vermisste ich sie irgendwie doch. Sie waren eben meine Eltern.
„Und hast du auch schon fleißig für die Schule gelernt?“
Ja auf diese Frage hatte ich wirklich gewartet! Typisch meine Mum. Telefoniert von weit weg mit mir und fragt gleich einmal ob ich schon gelernt habe. Sie hatte mir schon oft gesagt, dass ihr meine Zukunft irre wichtig sei und ich nicht so enden solle wie sie (als Küchenhilfe obwohl mir dieser Beruf eigentlich nicht so schlimm erscheint wie sie dass immer meint). So war sie eben, meine Mum.
„JA Mum!“ antwortete ich ihr knapp.
„Was bist du denn so genervt? Ich habe dir doch schon oft gesagt, dass du doch nicht so enden sollst wie ich …!“
„Mum ich muss auflegen. Die Telefoneinheit ist hier ziemlich teuer!“ unterbrach ich sie schnell.
„Ja Schatz! Dann bis bald mal wieder. Machs gut und streng dich an!“ verabschiedete sie sich. (Typisch!)
„Tschüss Mum!“
Ich legte auf und bedankte mich bei dem Küchenchef Bob, dass er den Anruf für mich entgegen genommen hatte.
„War dass deine Mum?“ fragte er mich als ich gerade aus der Küche gehen wollte.
„Ja, wieso?“
„Sie war ziemlich erschrocken, dass ich so eine tiefe Stimme habe!“ sagte er lächelnd, wobei ich seine großen schwarzen Zähne sehen konnte. Ich hatte ihn noch nie lachen sehen!
Also ging ich aus der Küche. Ich erschrak.
Das Frühstück war schon vorbei!
Meine Mum hatte ungefähr eine halbe Stunde mit mir geplaudert und mich vom Essen abgehalten!
Unglaublich.
Jetzt musste ich ohne Frühstück in den Unterricht gehen. Ich schaute auf meine Armbanduhr. Oh mein Gott! Es war schon 10 Minuten vor 8 Uhr.
Ich rannte so schnell ich konnte in den Magiesaal und hoffte, dass ich keinen Ärger bekommen würde.
Als ich angekommen war, klopfte ich an die Tür.
„Herein!“ erklang Mrs. Boons stimme von drinnen.
Ich öffnete die Tür und schlüpfte durch den Türspalt in den Saal.
„Du kommst zu spät.“ sagte sie zu mir.
„Ja. Entschuldigung aber meine Mum hat angerufen und ich habe die Zeit vergessen. Es tut mir leid!“
„Nicht so schlimm. Wir haben ja noch nicht angefangen. Aber das nächste Mal achtest du bitte darauf nicht zu spät zu kommen!“ ermahnte sie mich. „Setze dich jetzt bitte.“
„Ja Mrs. Boon.“ antwortete ich ihr. Nun setzte ich mich hin und begrüßte Julie.
„Hey Julie! Entschuldigung, dass ich dich heute früh nicht angesprochen habe, aber meine Mum hat angerufen und mir förmlich das Ohr abgekaut!“
„Macht ja nichts. Ich habe den Weg in den Magiesaal ja trotzdem allein gefunden.“
„Dann ist es ja gut.“
Heute mussten wir probieren Wasser zu Eis erstarren zu lassen. Julie und ich mussten wieder nach vorne gehen und uns aufstellen.
„So, nun seid ihr wieder still so wie immer.“ forderte Mrs. Boon uns auf. Sie stellte ein Glas mit Wasser auf den Boden und erläuterte uns:
„Ich nehme meine linke Hand nach vorn und klappe dann meinen Zeigefinger nach draußen. Dann hebe ich meinen Arm über den Kopf und sage die Worte: Etikular vestikas!“ Jetzt kam ein schwacher blauer, greller, aber nicht unangenehmer Lichtblitz aus der Nähe des Glases und erleuchtete den gesamten Saal. „WOW!“ staunten alle zusammen. Das Wasser im Glas war zu Eis geworden!
„So und jetzt seid ihr dran!“
Sie zeigte auf Julie, Benny, Zoey und mich und stellte dann 4 Gläser vor uns. Es bedeutete, dass sie uns von den Schülern auserwählt hatte, die hier im Saal standen!
Mrs. Boon bedeutete uns, dass wir einen Schritt vor treten sollen und die restlichen Schüler etwas abstand halten sollen. Wir taten dies und standen in einem kleinen Kreis.
Wir erhoben alle gleichzeitig unsere Arme mit unseren ausgestreckten Zeigefingern und sagten im Chor: „Etikular vestikas!“
Bei Julie, Benny und Zoey war der Lichtblitz wie bei Mrs. Boon, aber bei mir passierte erst einmal nichts.

Ich runzelte die Augenbrauen und starrte auf das Glas als plötzlich eine gewaltige Kraft alle Schüler, und Mrs. Boon, von den Füßen riss. Nun flammte ein enormer roter Lichtblitz vom Glas empor und riss auch mich, da ich aus einem unklaren Grund noch gestanden hatte, nieder. Dann war alles um mich herum für einen Augenblick schwarz.
Als ich wieder zu Besinnung kam, konnte ich erkennen, dass sich nun alle gegenseitig aufhalfen und um mich herum überall schwarze Rauchschwaden umher zogen.
Ich setzte mich auf und schaute mich um. Was war nur passiert? Ich hatte doch alles so gemacht wie Mrs. Boon es vor gemacht hatte!
Jetzt kam Mrs. Boon auf mich zu und streckte mir ihre Hand entgegen. Taumelnd stand ich mit ihrer Hilfe auf und fragte noch verwirrt:
„Was habe ich da nur angestellt? Habe ich jemanden verletzt?“
„Es war nur eine kleine Nebenwirkung des Zaubers.“ meinte Mrs. Boon. Das wollte ich ihr aber nicht so recht glauben.
Die einzige die noch auf dem Boden lag war Jenny.
Ich lief leicht taumelnd zu ihr und sah auf ihrer Stirn einen roten Fleck. Blut!
„Mrs. Boon! Kommen sie schnell her!“ rief ich panisch.
Alle scharrten sich um Jenny und mich. Mrs. Boon hatte mühe sich durch die Menge zu kämpfen, aber Sie schaffte es schließlich doch.
„Geht Mal zur Seite Kinder!“ Sie schob einzelne Schüler zur Seite und stand dann hinter mir.
„Ich bin daran schuld!“ murmelte ich leise und stand dann auf um Bob zu holen. (Bob ist Koch und zugleich auch noch der Hausmeister der Schule.)
Ich tappte auf die Tür zu und rannte ins Foyer, wo ich Bob erzählte was passiert war. Dann holte er die Krankentrage aus einem Schrank und ging mit mir wieder zum Magiesaal.
Dort angekommen hievten er Benny, Jason und Simon die bis jetzt immer noch bewusstlose Jenny auf die Trage. Während sie Jenny zur Schulärztin brachten, hatte Mrs. Boon mühe die Klasse wieder zu beruhigen.
„Was ist da passiert?“ fragte Mary Mrs. Boon.
„Es war bloß ein kleiner Zwischenfall!“ erklärte sie und schickte uns alle wieder auf unsere Plätze.
Als wir uns gesetzt hatten, klingelte es schon zur Pause und alle stürmten aus dem Zimmer. Außer mir. Ich ging nach vorne zu Mrs. Boons Tisch und fragte sie besorgt:
„Was ist da wirklich passiert? Ich habe doch alles richtig gemacht!“
„Ist ja gut! Ich wollte sowieso mit dir reden.“
„Ja? Okay.“
„Du sollst doch für die Sicherheit ROWANS kämpfen.“ sagte sie.
„Ja, dass soll ich.“
„Ich möchte dir deshalb Einzelunterricht geben, damit du deine Fähigkeiten noch schneller ausbauen kannst.“ bat sie mir an.
„Ich bin damit einverstanden!“ gab ich ihr mein Einverständnis.
„Gut.“
„Aber jetzt sagen Sie mir was ich da angestellt habe!“ wollte ich unbedingt von ihr wissen.
„Deine Magischenfähigkeiten sind für dein alter schon sehr stark ausgeprägt und ich weiß zwar nicht, was du gesagt hasst, aber ich vermute, dass du „Etikuler vestikales“ gesagt hast.“
„Ja, das habe ich gesagt.“
„Es kling jetzt sicher etwas eigenartig für dich aber, das ist der Spruch um Wasser verbrennen zu lassen. Dieser Spruch hätte dich umgebracht, währest du nicht schon so stark gewesen!“
Mir wurde bewusst, dass ich hätte sterben können und ich machte mir sorgen um Jenny.
„Aber was ist mit Jenny passiert?“
„Die große Druckwelle hatte alle zu Boden gerissen und Jenny ist wahrscheinlich mit dem Kopf aufgekommen.“
„Ach so. Wird sie wieder gesund?“ fragte ich besorgt.
„Ja. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen! Sie wird es verkraften. Aber wenn du willst kannst du, wenn sie morgen noch auf der Krankenstation liegt, gerne ihr einen Besuch abstatten.“
Ich nickte erleichtert und dankbar.
„So du solltest auch hinaus in die Pause gehen. Ich mache hier noch etwas sauber!“ meinte sie.
„Ja, okay. Ich danke ihnen noch einmal, dass Sie mir Einzelunterricht geben wollen! Auf wieder sehen.“
Sie nickte mir nur zu und ich verließ den Magiesaal.

Ich entschloss mich in der Pause Jenny auf der Krankenstation zu besuchen, denn schließlich war ich ja Schuld dran, dass sie überhaupt dort landete.
Als ich ins Foyer kam, gingen mir komischerweise alle aus dem Weg. War es wegen dem Vorfall im Magiesaal? dachte ich mir.
Kopfschüttelnd ging ich weiter.
Unbehaglich klopfte ich an der Tür zur
Krankenstation.

Ich öffnete leise die Tür und spähte ins innere der Krankenstation. Dort stand ein Bett mit einem weißen Bettbezug. (Wie im Krankenhaus!) Daneben stand ein Stuhl,
in dem Bett lag die kranke Jenny. Sie schlief.
Leise schlich ich ins Zimmer und setzte mich an das Bett.
„Hey! Schön dass du da bist.“ sagte Jenny mit einer leisen und erschöpften Stimme.
„Ja, ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen dem Vorfall im Magiesaal. Tut dir irgendetwas weh?“ fragte ich sie mit mitleid in meiner Stimme.
„Nein, mir geht es gut. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben! Du konntest doch nichts dafür. Deine Kräfte sind normal etwas stärker als du wusstest.“
„Woher weißt du dass?“ fragte ich sie neugierig.
„Ich habe es schon gewusst, als du den Zauberspruch ausgesprochen hattest und nichts passierte.“
„Du hast ein wirklich gutes Gespür für Magische Fähigkeiten.“ gab ich ihr zu verstehen.
„Ja. Mrs. Boon hat das auch schon gesagt.“
„Weißt du, wie du dir den Blut Fleck auf der Stirn geholt hast?“ fragte ich sie.
„Ich vermute, dass die Druckwelle mich um schmiss und ich mit der Stirn auf kam. Ich kann mich nämlich nicht an den Sturz erinnern.“
Ich schaute auf meine Uhr und stand auf.
„Ich muss gehen. Meine Hausaufgabe in Magie wartet.“ verabschiedete ich mich von ihr.
„Es war schön mit dir zu reden.“ bedankte Jenny sich bei mir.
Ich schloss die Tür hinter mir und steuerte auf das Foyer zu.

Kapitel 7

Lagerfeuer und Lampenfieber!

Gerade als ich durch die Mitte der Eingangshalle ging, kam die Musiklehrerin, Mrs. Taylor, auf mich zu.
„Hey, möchtest du vielleicht bei unserem Probesingen mit machen?“
„Ich weiß nicht.“ gab ich zurück.
„Ach komm. Bei uns sind keine Stars sondern Anfänger in der Band.“ meinte sie schmunzelnd.
„Ja okay. Aber sobald mich jemand auslacht bin ich weg von dort.“
„Es wird dich niemand auslachen. Ich verspreche es dir höchst Persönlich!“ Sie streckte mir ihre Hand entgegen. Ich wusste nicht ob ich das Angebot annehmen soll oder nicht.
Ich entschloss mich dann schließlich doch, mit zu machen und wir gingen in den Musiksaal im Keller.
Dort war eine Riesige Bühne auf der ein Schlagzeug, ein Klavier, eine Gitarre und ein Mikrofon stand. Am Schlagzeug saß ein blonder Junge (er ging in meine parallel Klasse), an der Gitarre stand Mike, und Fiona saß am Klavier. Mike und Fiona waren aus meiner Klasse.
Unsicher ging ich zum Mikrofon und bekam auch gleich einen Liedtext von Mrs. Taylor. Es war „California King Bed“ von Rihanna. Dieses Lied liebe ich jetzt immer noch!
„Wenn ihr wollt, könnt ihr gleich anfangen das Lied zu proben!“ sagte Mrs. Taylor zu uns 4.
Ich wartete, bis Mike und Fiona das Vorspiel gespielt hatten und fing an zu singen.

Als das Lied zu ende war, klatschte Mrs. Taylor begeistert.
„Sarah, das war wirklich wunderbar!“
„Ja, sie hat Recht! Das war echt der Hammer!“ stimmte Mike Mrs. Taylor zu.
„Der Musikabend steht vor der Tür und wir brauchend dringend eine Sängerin für unsere Band. Hast du vielleicht Lust mit der Band aufzutreten?“ fragte mich Mike.
„Ach ich weiß nicht, zurzeit läuft bei mir so ziemlich alles schief.“
„Aber das kann man doch ändern. Es muss doch nicht alles schief gehen.“ baute mich Mrs. Taylor auf.
„Ja ich habe mich entschlossen. Ich will in der Band die Sängerin sein.“ sagte ich glücklich.
„Yeah, super Sarah! Der Musikabend wird echt spitze!“ jubelte Mike.
Also wurde ich die Sängerin in der Band und ich sollte an dem Musikabend singen!

Aber jetzt musste ich erst einmal in den Sportunterricht gehen. Ich rannte so schnell ich konnte zum Spotplatz und zog mich um.
Als ich auf den Platz ging schauten mich alle Schüler an.
Ich weiß doch dass ich im Magiesaal einen Fehler gemacht habe! Dachte ich mir, und ging einfach weiter. Dann als ich bei den anderen ankam stellte ich mich auf so wie wir uns sonst immer um Mr. Vincenti aufstellten und er durch zählte.
„Wir zählen durch …, alle sind da. Gut dann können wir ja anfangen. Erst lauft ihr 2 Runden um den Platz und dann Trainiert ihr euer können im Fußball auf dem Fußball Feld dass sich verändert.“ sagte Mr. Vincenti zu uns allen.
Als wir alle die 2 Runden um den Platz gelaufen waren, sollen wir Fußball auf dem Platz der sich erhebt spielen. Nachdem wir das Match ausgetragen hatten, musste ich mich noch durch die endlos langen 2 Unterrichtsstunden kämpfen.

Anschließend holte mich Alex nach der 6. Stunde ab um zusammen mit mir zu seinem Schützling Diabolo zu gehen.
Als wir ankamen wartete Diabolo schon sehen süchtig in seinem Stall. Alex sagte mir dass Diabolo nicht gerade ungefährlich ist und schob mich näher an die Wand, damit er mich nicht verletzen konnte.
„Hey Diabolo!“ sagte Alex und öffnete vorsichtig die Stalltür.
Nun stürmte Diabolo aus dem Stall und galoppierte geradewegs auf mich zu.
„Alex, hilf mir!“ flüsterte ich ihm leise zu.
„Diabolo! Sei doch mal nett zu unseren Gästen.“
Jetzt galoppierte er auf Alex zu und wollte ihn gerade um rennen, doch Alex schwang sich elegant auf Diabolos rücken und hielt sich in seiner langen im Wind wehenden schwarzen Mähne fest.
„Keine Angst, ich hab dass schon so oft gemacht.“ Murmelte er.
„Ja, dann sag mir wie du ihn ruhig stellen willst.“
„Ich schaff es immer. Er ist ja schließlich mein Schützling.“
Diabolo preschte immer weiter doch Alex hielt sich tapfer fest. Als Diabolo gerade auf die Wand der Aufzuchtsstation zu rannte, sprang Alex schnell von seinem Rücken, landete im stehen und lenkte ihn auf seinen Stall zu. Dann als er in seiner Box stand, machte Alex schnell die Stalltür zu und Diabolo war wieder eingesperrt.
„Das war noch einmal sehr knapp.“ sagte ich bewundernd.
„Ach so knapp war es gar nicht. Er macht so etwas immer, wenn ich ihn raus lasse.“ meinte Alex nur knapp.
„Wieso ist Diabolo eigentlich so?“
„Ich weiß es selber nicht genau, aber Nolan sagte mir, dass er schon, bevor er zu mir kam und noch ganz klein war von seiner Mutter getrennt und von einem Mann, der von allen Blue True Eye genannt wird, eingesperrt wurde. Der arme hatte es nicht leicht, denn Blue True Eye hatte ihn, so wie Nolan angedeutet hatte, immer geschlagen wenn er etwas falsch gemacht hatte.“
„Ja, du hast Recht. Er ist wirklich ein armer junge. Aber sag mir was es mit diesem Blue True Eye auf sich hat.“ wollte ich von ihm wissen.
„Nun ja es ist schon lange her aber ich habe gehört, dass er nur ein Auge hat und es ist so Blau wie das Meer und mit Rot leuchtenden Adern durchzogen.“ Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken.
„Aber wie ist es Diabolo gelungen auszubrechen?“
„Soweit ich weiß hat er ihn, als er Diabolo etwas Gras bringen wollte, mit einem Hufschlag zu Boden gerissen und ist weg gelaufen. Seitdem weiß niemand was mit dem komischen alten Mann passiert ist.“ sagte Alex und zuckte mit den Schultern, „aber alte Sagen erzählen darüber, dass Blue True Eye immer wieder nachts gesehen wurde, aber niemand kann es bestätigen.“
„Also ist er noch auf freiem Fuß?“ fragte ich neugierig.
„Wahrscheinlich schon aber man muss nichts von ihm befürchten. Er ist alt und gebrechlich, weiter nichts.“
„Jetzt kann ich verstehen warum Diabolo so aufgebracht ist.“ meinte ich nur.
Er nickte und schaute auf seine Armband Uhr.
„Tut mir Leid aber ich habe noch jede menge Hausaufgaben auf.“
„Ja schon in Ordnung. Ich habe nur noch eine letzte Frage: Stimmt es, dass Diabolo aus dem Spanischen Übersetzt Teufel heißt?“
„Ja das Stimmt leider. Blue True Eye hat ihm den Namen gegeben. Aber ich muss jetzt wirklich zurück auf mein Zimmer. Ach und heute Abend gegen 19 Uhr trifft sich unsere Klasse mit Nolan am Strand bei der Lagerfeuer Stelle vor dem Schiff Kestrel. Hättest du Lust mit zu kommen? Wir würden uns dann um 19 Uhr im Foyer treffen.“
„Ja klar. So etwas lasse ich mir doch nicht entgehen!“ strahlte ich.
„Also Tschüss dann!“ meinte er und ging mit schnellen Schritten auf den Ausgang des Sanktuariums zu.
„Ja. Bis heute Abend!“ rief ich ihm hinterher und er winkte mir noch einmal.
Als er weg war drehte ich mich um und ging auf Diabolos Box zu. Ich stützte meine Arme auf die kleine hölzerne Boxentür und beobachtete ihn nichts ahnend.
Plötzlich kam er in windes eile mit seinem schwarzen Kopf auf mich zu und hielt kurz vor meiner Stirn inne.
Wir blickten uns fast 2 Minuten direkt in die Augen. In ihnen konnte ich die pure Angst flackern sehen und fing an irgendetwas zu summen.
Ich wartete auf seine Reaktion dass ich nicht zurückgewichen bin, als er auf mich zukam, und summte einfach immer und immer wieder die gleiche Melodie, die ich mir innerhalb weniger Sekunden ausgedacht hatte.
Langsam trat er zurück und beobachtete mich sehr aufmerksam.
Ich hörte nicht auf die eindringliche Melodie zu summen und öffnete einfach die Boxentür.
Nun trat ich vorsichtig in den nur schwach beleuchteten Raum und Achtete immer den Augenkontakt mit ihm zu halten.
Schließlich schloss ich das Türchen hinter mir.
Diabolo kam mit langsamen schleichenden Schritten auf mich zu und hielt seine Nüstern an meine Jacke.
Ich hielt die Luft an.
Langsam spürte ich dass sich mein Körper verkrampfte.
Als nach 1 weiteren Minute nichts passierte entspannte sich mein Körper allmählich wieder und ich konnte aufatmen.
Dann streckte ich in winzigen Abständen meine Hand aus und berührte seine glatte schwarze Stirn.
Er streckte seine Stirn weiter unter meine Hand und lies sogar zu dass ich ihn vollständig streichelte. Irgendwann schaute ich auf meine Uhr und sah dass schon 1 Stunde vergangen war.
Ich hätte ihn ewig streicheln können, würde ich mich nicht mit Alex und der Klasse am Strand treffen. Also nahm ich langsam meine Hand von seiner Stirn und flüsterte ihm in sein schwarzes Ohr: „Tut mir leid aber ich muss los. Versprich mir, dass du Alex dass nächste mal nicht attackierst! Und dass das unser großes Geheimnis bleibt!“
Ich glaubte zwar nicht, dass er mich verstanden hatte aber ein versuch war es ja wert gewesen.
Als ich damit fertig war, ihm das ins Ohr zu flüstern, trat ich 2 Schritte zurück und sah ihn ein letztes Mal an. Er nickte mir zu als ob er alle meine Worte verstanden hätte! Ich schüttelte ungläubisch den Kopf und ging aus der Box. Danach ging ich ins Haupthaus der Akademie, und anschließend auf mein Zimmer.
Als ich in mein Zimmer kam und meine Schuhe auszog lief Julie auf mich zu und meinte, dass sie in die Bücherei geht. Ich nickte und machte meine Hausaufgaben, die nicht all so viel waren, da ja Montag war. Schließlich blickte ich wieder auf meine Uhr. Es war schon 10 Minuten vor 19 Uhr. Also lies ich meine restlichen Hausaufgaben auf dem Schreibtisch zurück und tappste zu meinem Schrank, aus dem ich mir einen warmen Rollkragen Pulli und eine lange Hose holte. Nachdem ich mir die Hose angezogen hatte, ging ich nach unten und zog meine Schuhe an. Ich öffnete gerade die Tür, als Julie mir entgegenkam und rief: „Wartest du auf mich?“
Ich nickte, obwohl mir bewusst war, dass ich zu spät kommen würde. Als Julie sich auch umgezogen hatte und gerade zu mir kam, meinte ich: „Komm! Ich komme sonnst noch viel zu spät als jetzt überhaupt!“
„Ja okay! Ich komm ja schon!“ antwortete sie mir.
Dann machten wir uns auf den Weg ins Foyer.
Unten am ende der Treppe wartete Alex schon auf mich. Julie zwinkerte mir nur noch zu und dann ging sie allein weiter zum Strand. Auch Alex und ich hatten uns schon auf den Weg zum Strand bei der Kestrel gemacht. Wir unterhielten uns über dies und das als Alex plötzlich über Blue True Eye redete. Er meinte:
„Wie kann man nur so ein wunderbares Tier wie Diabolo quälen?“
„Also wenn Diabolo auch so wie jetzt war, dann denke ich hat er Blue True Eye ganz schön fertig gemacht, aber er war ja noch ein kleiner Baby Pegasus. Ich versteh diesen Mann nicht.“
„Ja ich auch nicht aber so ist es normal! Man kann nichts daran ändern.“ meinte er und zuckte mit den Schultern und wir gingen weiter zum Strand hinunter.
Als wir am Strand ankamen, saßen schon die hälfte unserer Klassenkammeraden auf 4 Holzbänken um das flackernde Lagerfeuer. Julie war auch da und saß neben Max McDaniels. Ich grinste sie an und sie zog nur eine lustige Grimasse. Dann setzten wir uns hin und lauschten Nolans angeblichen „Gruselgeschichten“. (Die eigentlich gar keine waren!) Nach der ersten Geschichte holte er eine wunderschöne alte Geige aus einem Geigenkoffer und fiedelte einfach drauf los. Ich staunte, denn er konnte wirklich sehr gut spielen! Alex, der neben mir saß schaute die ganze Zeit ein blondes Mädchen an das gegen über von uns saß und ohne seinen Blick zu bemerken weiter Nolans Geschichten zuhörte. Nicht dass ich jetzt eifersüchtig wäre aber mir war schon komisch dass er sie immer wieder ansah. Nolan spielte fast 10 Minuten auf seiner Geige und nach 5 weiteren Liedern legte er sie wieder zurück in seinen Koffer und fing an uns erneut eine „Gruselgeschichte“ zu erzählen.
Sie handelte über Blue True Eye und ich hörte aufmerksam zu. Er sagte:
„Vor ungefähr 6 Jahren wurde Alex` Schützling Diabolo auf einem großen Bauernhof geboren. Als er gerade ein halbes Jahr alt war, wurde er von seiner Mutter getrennt und an einen Mann namens Blue True Eye verkauft. Dieser Mann hat ihn immer geschlagen wenn er einen Fehler gemacht hat und Diabolo wurde deshalb sehr ängstlich. Er versuchte oft von dort wegzulaufen doch er schaffte es immer nicht. Bis er es wieder versuchte, verging fast 1 ganzes Jahr, und dann schaffte er es doch. Er riss Blue True Eye mit einem Schlag seiner Hufe zu Boden und machte sich aus dem Staub. Der alte Mann soll, so wie es einige Leute beschrieben haben einmal eine Schafsherde entführt haben. Weil die Polizei ihm auf den Fersen war und er keinen anderen Ausweg mehr sah ging er eines Nachts in eine alte Scheune, dort hing ein Strick, mit dem er sich dann erhängte. Nun kommen immer mehr beschwerden bei der Polizei an, dass der Geist des Mannes immer wieder gesehen wurde und sogar etwas gestohlen hat. Wer weiß, was der Alte noch so alles ausgefressen hatte.“ meinte Nolan und machte eine Pause um nach seinem Marshmallow, den er vor der Geschichte an einem Stecken ins Lagerfeuer gehängt hatte. Der Marshmallow war schon halb verkohlt doch er biss genussvoll in ihn hinein. Ich wartete auf sein Gesicht, doch er verzog keine Miene und aß einfach weiter. Ich musste mir wirklich ein lachen verkneifen! Als er den Marshmallow endlich verdrückt hatte begann er weiter zu sprechen:
„Aber ihr braucht euch keine Sorgen darüber machen dass ihr ihn sehen könntet. ROWAN ist gegen jede Art Gefahr gewappnet.“
Dann fragte ihn Felix:
„Die Geschichte war zwar nicht schlecht aber wieso haben Sie die uns erzählt? Denn warum geht uns die Geschichte von Alex` Schützling an?“
„Ja ich verstehe deine Verwirrung aber Diabolo ist der einzige schwarze Pegasus auf unserem Planeten und, wie so ziemlich alle aus euerer Klasse wissen, unausstehlich.“
„Ja da haben Sie total Recht. Er tritt wirklich jeden der ihm näher als 1 Meter kommt.“ stimmte Alex Nolan zu.
Langsam wurde mir etwas kalt und ich schlug meine Arme enger um meinen Körper.
Als ob Alex bemerkt hätte dass mir kalt war, holte er hinter der Holzbank eine warme Decke und schlug sie über meine Schultern.
„Danke. Mir war sowieso etwas kalt.“ bedankte ich mich bei ihm.
„Schon okay. Ich dachte mir nur, weil du deine Arme schon um deinen Körper geschlagen hattest, dass ich jetzt eine Decke holen muss.“
Ich nickte nur.
Plötzlich war ich furchtbar müde und mir vielen irgendwann die Augen zu.
Stunden vergangen …
Nach einer weile öffnete ich meine Augen und sah mich um. In der Feuerschale glühten nur noch ein paar Holzkohlen und es saßen nur noch wenige Kinder meiner Klasse auf den Bänken. Ich lag ausgestreckt auf der Bank und jemand musste mich zugedeckt haben. Langsam setzte ich mich auf und schaute mich um. Auf der Bank gegenüber von mir saß Julie und starrte in die Feuerschale, Fiona und Christophe saßen Hand in Hand rechts von mir und auf der linken Bank saß Simon und stocherte mit einem Holzstecken in der Glut herum. Was mich wunderte: Alex war weg! Er hatte mich wirklich allein gelassen!
Ich stand, wie es auf meiner Armbanduhr stand, um 22 : 37 Uhr auf und ging geradewegs auf das Haupthaus der Akademie zu. Ohne zu schauen ging ich einfach auf mein Zimmer, wo ich mich umzog und, nachdem ich noch in meinem Buch gelesen hatte, um 23 Uhr ins Bett ging.

Am nächsten Tag fand der Musikabend um 13 Uhr nach der Schule statt. Ich wartete mit Lampenfieber hinter der Bühne auf meinen Auftritt und lief vor Aufregung hin und her. Mrs. Taylor sagte zu mir, dass ich nicht aufgerecht sein soll, denn es sind doch nur 2 Lieder die ich singen sollte. Ich fand das nicht gerade wenig und schaute hinter dem Vorhang der Bühne durch um die Zuschauer zu sehen. Es war die halbe Schule die dort saß! Ich bekam immer mehr Lampenfieber und versuchte mich mit meinem Handy abzulenken, doch es funktionierte nicht wirklich, also steckte ich es in meine Tasche, die auf einem Stuhl der neben mir stand, lag.
Dann, als Mrs. Taylor ihre Ansprache vollendet hatte und uns aufrief, ging ich unsicher auf die Bühne und stellte mich vor das Mikro. Ich hatte das Gefühl dass mich alle anstarrten und meine Hände zitterten vor Aufregung.
Endlich gab Mrs. Taylor Fiona und Mike dass Zeichen, dass sie anfangen konnten das Vorspiel zu spielen. Als sie damit fertig waren fing ich zaghaft an zu singen. Meine Stimme hallte in dem großen Saal und ich versuchte nicht aufzuhören zu singen. Plötzlich merkte ich dass es gar nicht so schlimm war, wie ich dachte und gab alles.

Nachdem das erste Lied vorbei war, klatschten alle Zuschauer begeistert und schrieen: „ZUGABE, ZUGABE!!!!!!“
Ich strahlte über das ganze Gesicht und war so glücklich!

Es folgte das letzte Lied und ich gab noch einmal alles. In der 3. Reihe saß Alex und klatschte begeistert und sichtlich erstaunt dass ich so gut singen konnte.
Ich schaute weg, denn er hatte mich ja einfach am Lagerfeuer zurückgelassen und sang einfach weiter. Meine Klasse war da, Julie, Alex und auch Max McDaniels klatschte begeistert.
Und als wir das Lied beendet hatten verbeugten wir uns und gingen von der Bühne.
Hinter der Bühne wartete schon Mrs. Taylor aufgeregt auf uns.
„Heyyy! Ihr ward wirklich atemberaubend!“ rief sie überglücklich.
Danach meinte sie:
„Los und jetzt geht raus zu eueren Fans! Die meisten wollen Autogramme!“
Wir gingen alle raus zu unseren zahlreichen Fans und gaben ein paar Autogramme. Anschließend brachten wir noch unsere Instrumente in den Musiksaal und danach verabschiedeten sich alle nacheinander und wir teilten uns auf. Ich ging ins Foyer und traf dort Julie und Max.
„Das war wirklich spitze!“ strahlte Julie und umarmte mich stürmisch.
„Ja. Aber am Anfang war ich total aufgeregt und hab nur leise gesungen.“
„Ach quatsch! Du warst super!“ bewunderte sie mich.
„Ja das war wirklich ein klasse auftritt!“ stimmte ihr Max McDaniels zu.
Ich genoss es bemerkt zu werden. Immer wenn wir an Schülern vorbei kamen jubelten sie mir begeistert zu und manche gratulierten mir für die wunderbare Show.

Julie und Max gingen dann zu Bob in die Küche, denn er hatte nach ihnen rufen lassen. Sie sollten ihm helfen das verspätete Mittagessen um 14 Uhr vorzubereiten, da Mum krank geworden war.
Ich ging dann alleine ins Sanktuarium zu Baldor um ihn zu füttern und mit ihm zu spielen.
Im Sanktuarium angekommen überraschte mich Alex, denn er hatte sich hinter der Tür zur Aufzuchtsstation versteckt und als ich dann vorbei ging erschreckte er mich. Ich war so geschockt, dass ich fast in die Luft gesprungen wäre.
„Hahahaha, jetzt bist du aber erschrocken!“ lachte er mich an.
„Ja ich konnte das ja nicht ahnen.“
„Okay, das war schon ein bisschen fies von mir.“ gab er doch zu.
„Ich muss mich jetzt auch um Baldor kümmern.“ sagte ich nur knapp und ging an ihm vorbei.
„Hey, warum ignorierst du mich denn?“ fragte er mich denn er war mir hinterher gegangen.
„Weißt du das nicht?“ fragte ich stattdessen.
„Nein, ich steh auf dem Schlauch.“
„Du hast mich gestern Abend einfach alleine auf der Bank am Lagerfeuer liegen gelassen.“ sagte ich und ging auf den Käfig von Baldor zu.
„Oh, Entschuldigung aber Diabolo hat in der Aufzuchsstation Lärm gemacht und da musste ich einfach nachsehen.“
„Ach so. Und du hast ihn von der Aufzuchsstation bis zum Strand gehört.“ Sagte ich und nickte ungläubisch mit dem Kopf.
„Ich bin mit ihm seit gestern irgendwie so verbunden. Ich weiß auch nicht warum und da habe ich ihn in meinem Kopf gegen die Boxentür treten sehen.“
„Du willst mir doch nicht allen ernstes verklickern, dass du dich mit ihm in Gedanken unterhalten kannst, oder?“ Nun machte ich die Tür zu Baldors Käfig auf und er sprang mir in den Arm. Ich war schon seit 2 Wochen nicht mehr da gewesen. Ich erschrak. Er hatte fast die hälfte seines ursprünglichen Körpergewichts zugenommen und war fast 30 Zentimeter gewachsen. Unglaublich! Ich lies ihn fast fallen, weil er so schwer geworden war.
„Ja ich weiß dass es nicht gerade real klingt, aber ich kann irgendwie mit ihm über Gedanken kommunizieren!“ versuchte Alex es wieder.
„Wenn du dass könntest, hättest du ihm auch sagen können dass er nicht mehr so aggressiv sein soll!“ sagte ich und beachtete ihn gar nicht, sondern widmete mich Baldor. Plötzlich sprang er in die Luft und flatterte wie wild mit den kleinen silbernen Flügelchen.
„Baldor! Du kannst ja schon etwas fliegen!“ staunte ich.
„Ja! Da staunst du was?!“ sagte er und flog auf die Futtertonne zu.
Jetzt meinte Alex:
„Ja aber zu der Zeit konnte ich das noch nicht. Tut mir leid, dass ich dich einfach alleine gelassen habe.“
„Hmmmmh.“ Antwortete ich ihm und wartete auf seine Reaktion. Er schaute mich nur an.
„Ich glaube dir ja.“ lächelte ich ihn an.
„Ja, ich hätte nicht einfach ohne etwas zu sagen abhauen sollen. Aber ich wollte dich nicht aufwecken und wenn ich noch länger gewartet hätte, hätte er die Boxentür eingetreten.“
„Das wäre teuer geworden.“
„Deshalb wollte ich es ja auch vermeiden.“
„Ach ist jetzt doch egal! Lass uns Baldor füttern gehen.“ Sagte ich und zog ihn am Arm zur Futtertonne und Baldor der schon sehnsüchtig auf uns wartete, beziehungsweise auf sein Futter!
Also holte ich sein Futter und schüttete es dann vor ihn, so wie immer.
Ehe ich mich versah, hatte er die ganzen Mäuse und Ratten verputzt. Deshalb konnten wir auch schon bald draußen spielen gehen.
Er rannte und flog hinter uns her, bis er müde wurde und sich ins Gras sinken lies. Ich ging zu ihm und er legte sich auf meine Beine. Er rollte sich ein, krallte sich mit seinen Krallen in meine Hose und schlief dann schließlich ein.
Ich brauchte Alex` Hilfe, damit ich aufstehen konnte, denn Baldor war ziemlich schwer.
Nachdem ich ihn in seinen Käfig gebracht hatte, gingen Alex und ich zu Diabolo.

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Tag der Veröffentlichung: 09.09.2011

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