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Jette, Enkeltochter

 

Ich will Jette genannt werden. Nach dem Willen meiner Eltern wurde ich auf den Namen Henriette getauft, was eine französische Verkleinerungsform von Heinrich ist und weiblich, zu deutsch also: eine kleine Heinrichine, denn ich bin die Enkeltochter meines Großvaters väterlicherseits, der Heinrich Schulz hieß. In seiner Jugend war er ein weltläufiger Bildungsbürger, dann, in der sozialistischen Zeit, ist er zum Biedermeier geworden, zum sozialistischen Biedermeier abgesunken, wie ich es lieber nenne - für mich bis heute unbegreiflich. Schon deshalb möchte ich nicht Henriette genannt und somit schon vom Namen her auf ihn bezogen werden, sondern eben Jette, was auch meiner Sprachheimat Berlin besser entspricht als das geschraubte Henriette. Außerdem hat dieser Großvater meine Oma, seine erste Ehefrau, verlassen, obwohl sie ihm und seiner Familie in der Nazizeit buchstäblich zum Überleben verholfen hat. Ich möchte nun genauer wissen und überdenken und aufschreiben, wie es dazu gekommen ist. Ich habe schon eine Menge Material zu dieser Familiengeschichte, meiner Familiengeschichte, gesammelt, einer Geschichte, die das vergangene Jahrhundert zu guten drei Vierteln überstreicht, bei jenen Großeltern anfängt und über meinen Vater bis zu mir und heute reicht.

 

Hinzugekommen ist eine zweite und gänzlich andere Familiengeschichte, die von Henry, meinem Freund, mittlerweile vielleicht ein bisschen mehr. Dabei hat sich herausgestellt, dass unsere Väter einander wahrscheinlich gut kannten, ja Freunde waren, eine schlimme Zeitlang aber auch feindliche Freunde. Ihr und ihrer Väter Tun und Lassen in den beiden totalitären Systemen, dem Nazi-System und dem SED-System, waren nämlich sehr unterschiedlich, ja gegensätzlich. Insofern spiegeln sich diese Familiengeschichten in gewisser Weise, und es scheint mir aufschlussreich, sie hier nebeneinander, ja, gegeneinander zu stellen.

 

Ich bin Mitte Zwanzig und bilde mich zur Sozio-Linguistin aus. Ich will Beziehungen von Sprache und Gesellschaft untersuchen. Das finde ich spannend! Bei einem Seminar zu dieser Thematik bin ich auf Henry getroffen, und jetzt sind wir schon einige Zeit zusammen. Er will Politikwissenschaftler werden. Ich bin mir mit ihm einig: Sprache spiegelt Gesellschaft im Guten wie im Schlechten. Ja manchmal denunziert Sprache Gesellschaft als verkommen. Weil sie nämlich kultureller Überbau ist. Das ist von dem Germanisten Viktor Klemperer für die Nazi-Zeit genau beschrieben worden: LTI, Lingua Tertii Imperii, die Sprache des Dritten Reiches, sein bleibendes Hauptwerk. Aber -und das hat Klemperer nicht untersucht (jedenfalls hat er dazu nichts publiziert)- auch die Sprache in der DDR war verkommen, war von Seiten der Macht von Anfang an autoritär, wurde mit der Zeit immer autoritärer und hat schließlich auch die Alltagssprache das Volkes geprägt, sie überwuchert. Dass der überaus kluge Viktor Klemperer dazu geschwiegen hat, ist uns rätselhaft; vielleicht weil er sich dem neuen Staate, der DDR, mit seinem Anspruch auf alleingültige Deutung aller Zeit- und Personengeschichte, angepasst hatte? Wir können jedenfalls das sprachliche Verkommen der DDR mit Beispielen belegen, Formeln und Sprachfiguren etwa, die untertänig-peinliches Grüßen von Geßlerhüten waren. Damit sind wir dann schon bei einer Facette unseres Leitthemas angelangt, nämlich dem vom politischen Totalitarismus. Unten mehr dazu.

 

Es scheint mir angemessen, hier vorher Folgendes anzufügen: Ich habe gelesen, dass die Gründer der DDR ihren Staat ideologisch, aber auch bis in den praktischen Alltag hinein antifaschistisch haben wollten. Es ist, was das Ideologische und noch mehr, was das Alltäglich-Praktische anging, oberflächlich geblieben, wie sich heute deutlich erweist: es grummelt braun im ehemaligen DDR-Gebiet, brauner als anderswo in Deutschland. Sie hatten faktisch einen Einparteien-Staat geschaffen, der von allem Anfang an ein Überwachungsstaat war, ein Staat, der jedem Menschen seines Herrschaftsbereichs Vormund sein wollte, hinein eben auch bis in die Sprache, und dem jeder Anspruch auf Autonomie des Einzelnen als suspekt galt, selbst wenn dieser Anspruch sich nur als pöbelnde Kritik an den notorischen Versorgungsmängeln der allumfassenden und allzuständigen Planwirtschaft äußerte. Oder diffiziler: in zweigespaltener Sprache: einer öffentlichen und angepasst-heuchlerischen und einer privaten und ironisch-distanzierten. Wir haben jenen deutschen Staat, der heute als solcher komplett verschwunden ist, nur als Kinder erlebt. Wenn ich mich seiner zu entsinnen versuche, fällt mir ein, dass da öffentlich häufig anderes geredet als privat gedacht wurde, und das habe ich bemerkt, obwohl ich da noch klein war. Ja, ich kann mich sogar eines schalen Geschmacks erinnern, den dieses falsche Reden und falsche Schweigen bei mir, dem Kinde, hinterlassen hat.

 

Das Thema reizt uns, Henry und mich: Totalitarismus, Macht und deren letzte Perversion. Es ist ein Epochenthema, und wir möchten ihm nachgehen. Unsere Eltern und Großeltern waren damit in zwei politischen Systemen und somit fast die gesamte Zeit ihres Lebens konfrontiert. Brutal konfrontiert. Wir möchten wissen, wie sie damit fertig geworden sind, auch und vor allem, wie sie damit nicht fertig geworden sind. Sind sie unbeschadet geblieben? Ging das überhaupt? Wir wollen kein Theoriebuch schreiben. Wir möchten nur herausfinden, ob sich das in unseren Familiengeschichten widerspiegelt, und wenn ja, wie.

 

Immer wieder stoße ich dabei auf meinen mir unbegreiflichen Großvater. Natürlich habe ich einen Teil von seinen Genen. Immerhin nur ein Viertel, rechne ich in den Kategorien wissenschaftlicher Erblehre. Und ich bin eine Frau! Das ist ja wohl nicht bloß ein kleiner Unterschied! Jedenfalls weigere ich mich, eine Kopie irgendjemandes zu sein. Ich will dennoch nicht verhehlen, dass ich Großvater, bei allen rationalen Vorbehalten, irgendwo emotional gemocht habe. Er wurde sehr alt, und ich hatte interessante späte Gespräche mit ihm. Er hat mir nach seinem Tode viel zum Nach- und Überdenken hinterlassen, ungeordnetes Aufgeschriebenes über seine Zeit, Fragmente von ihm verfasster Literatur über sein Leben, was ich nicht geahnt habe, sowie einige Tonbandkassetten, auf die er Teile einer Art Lebensbeichte gesprochen hat. Das ist alles sehr chaotisch. Es hat mich dennoch betroffen gemacht. Er hatte wohl niemanden mehr, der ihm noch hätte zuhören wollen. Ich war zu jung dafür.

 

Hinzugekommen sind die Tagebücher meiner Großmutter, erster Ehefrau jenes Großvaters. Die waren nämlich auch in seinem Nachlass, den sie ihm -erstaunlicherweise, wenn man die Lebensgeschichte der beiden kennt- überlassen hat, als sie ans Sterben kam. Da auch sie nach Opas Tod auf mich gekommen sind, habe ich habe mich nach langem Zögern daran gemacht, alle diese Hinterlassenschaften zu ordnen und zusammenzustellen. Fund- und Versatzstücken für mein Buch sind also die späten Erinnerungen meines allzeit bekennend sozialistischen Großvaters jüdischer Abstammung und die Tagebücher meiner immerzu katholischen Großmutter, Tochter eines ausgewanderten Polen mit einer Hiesigen. Aus diesen Quellen habe ich geschöpft. Authentische und wichtige Spiegelbilder, Denkpausen teils, teils zeitgeschichtliche Dokumente. Später habe ich dann Interviews mit Leuten gemacht, die in einer besonderen Beziehung zu meinem Großvater gestanden haben, um dunkel gebliebene Stellen in dieser Biografie und Lebensauffassung zu erhellen. Es ist mir trotzdem manches bis auf den heutigen Tag rätselhaft geblieben.

 

Noch fällt es mir schwer, eine gedankliche Ordnung für mein Vorhaben zu finden; die rein chronologische befriedigt mich nicht, auch wenn ich sie wohl entlang jener Tagebücher weitgehend einhalten werde. Mir scheint aber schon jetzt, dass für unsere Untersuchungen der Familiengeschichten eine politische Chiffre besondere Bedeutung hat, eben die vom Totalitarismus. Wir haben sie in diesem Zusammenhang erst im Laufe der Zeit, letztlich beim Materialsammeln, entdeckt und sind uns noch nicht völlig sicher, ob sie sich durchgängig anwenden lässt. Was bedeutet es, was kann es bewirken, dass jemand einem Regime total unterworfen wird oder sich einem solchen total unterwirft? Oder aber widersetzt! Einem politischen Regime. Einem ideologischen. Einem religiösen. Natürlich werden wir aufpassen müssen, dass diese Formel, wie sie uns als Arbeitshypothese für das Ordnen des Materials dienen soll, nicht den Blick verstellt auf anderes, was vielleicht auch wichtig, ja womöglich noch wichtiger in unseren Familiengeschichten ist.

 

Totalitarismus ist ein Wort zum Verheddern, wenn man es nicht Silbe für Silbe ausspricht: To-ta-li-ta-ris-mus. Es ist ein Wortungetüm und scheint mir dennoch passend für unsere Absicht, denn es benennt ein tatsächliches historisches Ungetüm, in unserem Falle sogar zwei solcher politischen Ungetüme. Nach allem, was ich dazu gelesen und gehört und diskutiert habe, bezeichnet es ein allumfassendes Misstrauens- und Überwachungssystem, das jedes Individuum seines Herrschaftsbereichs zu kontrollieren und bis ins alltägliche Sprechen hinein seiner Einzigartigkeit zu berauben sucht. Zuerst schien mir das Wort nur auf Staaten anwendbar, aber für manche religiöse Regime muss wohl Ähnliches gelten. Den politischen Bereich betreffend hat mich ein Freund auf eine Schrift des großen tschechischen Staatsmanns Tomas Garrigue Masaryk aufmerksam gemacht, der frühzeitig die Folgen solcher Regime beschrieben hat. Auch wenn er dabei nur von Männern spricht und Frauen nicht erwähnt (ja Frauen wohl noch gar nicht als historische Subjekte denkt): „Wenn die führenden Männer in der Nation beginnen, sich auf die Macht und die Gewalt zu verlassen, verkümmert die Humanität; die Menschen verlieren das Interesse, Gefühle und Gedanken ihrer Nächsten, namentlich fremder Menschen, kennen zu lernen, denn der Mechanismus der Macht, der Befehl, die Faust genügen ihnen. Man hört auf, frei zu denken ...“ Das steht in seiner Schrift von 1925 Svetová Revoluce - Die Weltrevolution. Ich ahne, dass sich dafür Belege in unseren Familien finden.

 

Begonnen hat bei mir alles mit bloßer Neugier, dann kam eine Art wissenschaftlichen Interesses auf, dann habe ich ein Spiel mit erdachten Möglichkeiten probiert, weil es mir Spaß macht und weil es in dem Material viele Lücken gibt; schließlich habe ich gemerkt, dass dieses Sammeln und Überdenken und Ordnen vor allem meiner eigenen Selbstverständigung dient. Dazu gehört, dass ich manchmal auch frei ersonnen habe, dort nämlich, wo das Lücken oder nur Angedeutetes herausforderten, Lücken und Andeutungen, die jene Personen zufällig oder bewusst belassen haben. Solche Ergänzungen scheinen mir unausweichlich und notwendig, aber natürlich folgen sie meiner Phantasie und meiner Logik. Ich komme also nicht umhin zu bekennen, dass hier von mir sowohl dokumentiert als auchgedichtet wird. Henry hat mir gesagt, dass es bei ihm ganz ähnlich liege, womit wir uns dann gegenseitig sicherer gemacht haben in unserem Vorgehen. Wir bestreiten also, dass das Dokumentarische in jedem Falle wahrer als das Erdichtete ist. Wir haben Gewesenes und Sinniertes in Zusammenhänge gebracht, in oft übersehene Zusammenhänge, systematische Zusammenhänge, Zusammenhänge, die ein Dreivierteljahrhundert Geschichte übergreifen und in die Gegenwart hineinragen. Deswegen, wegen der Gegenwart, und vor allen Dingen wegen der Zukunft, haben wir das so gemacht!

 

Erst wollte ich die Rolle einer neutralen Beobachterin einnehmen und sonst nichts, aber in dem Maße, in dem mir bewusst wurde, dass es auch und vor allem um mich heute geht, mein Selbstverständnis, meine Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte, meiner Familiengeschichte, habe ich diese Rolle aufgegeben. Letztlich geht es mir auch bei diesem Unternehmen um mich. Woher komme ich? Wohin will ich? Wohin auf keinen Fall?! Um diese Fragen zu beantworten und uns dabei ein wichtiges Teil unseres Selbst zu erschließen, werden wir auch die Lebensgeschichten unser Väter untersuchen müssen, selbst wenn sie sich dazu bisher meist in Schweigen gehüllt haben. Es wird nicht einfach werden, sie aus der Reserve zu locken. Der Vollständigkeit halber muss ich noch anfügen, dass unsere Mütter und deren Eltern bei diesem Recherchieren und Erzählen bisher keine Rolle spielen, weil wir unser Thema Betreffendes zu ihnen bisher kaum etwas in Erfahrung bringen konnten. Was schade ist und vielleicht eine Aufgabe für später, aber jetzt haben wir schon genug mit dem bisher Recherchierten und den weiteren einschlägigen Recherchen zu tun. Mit einem Wort: wir müssen uns konzentrieren, und bei mir kreist letztlich alles irgendwie immer wieder um meinen Opa.

 

Ich lasse jetzt meine Großeltern zu Wort kommen, genauer gesagt Opas Erinnerungen, wie ich sie aufgeschrieben und zusammengestellt habe, dann Omas Tagebuch.

 

 

Heinrich S., Großvater

 

 

Obwohl ich schon ein sehr alter Mann bin, fühle ich mich noch einigermaßen gesund, muss aber wegen des schieren Alters davon ausgehen, dass ich nicht mehr lange zu leben habe. Ich habe deshalb angefangen zu bilanzieren, denn in diesem vergangenen zwanzigsten Jahrhundert, dass ich fast vollständig durchlebt habe -geboren bin ich 1910, und jetzt haben wir 2002- also, in jener Zeit war ich oft ein vom Schicksal Geworfener, mindestens ebenso oft aber habe ich auch Entscheidungen getroffen, für die nur ich verantwortlich bin. Summa summarum und auf den ersten Blick scheint mir die Bilanz nicht positiv auszufallen. Das möchte ich genauer ergründen, denn es beunruhigt mich, und vielleicht irrt ja mein Gefühl und es ist nur die Verdrießlichkeit des Alters, die mich negativ stimmt. Es wäre mir eine Erleichterung, könnte ich das objektiver feststellen. Es wird also besser sein, wenn ich einige Merkpunkte und wichtige Ereignisse meines Lebens nicht nur sinnierend erinnere, sondern so, wie sie sich mir eingeprägt haben auf ein Tonband erzähle, denn da ist niemand mehr, der mir zuhören möchte. Das Verfahren ist zwar noch immer subjektiv, aber es zwingt mich zur Klarheit des Gedankens und hilft, allzugroße Weitschweifigkeit zu vermeiden, zu der alte Menschen neigen; ich gebe mich da keinen Illusionen hin, dass das bei mir anders wäre.

 

Ein weiterer Umstand, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn einen glücklichen oder einen traurigen nennen soll, kommt mir zu Hilfe. Meine geschiedene erste Frau lebte zuletzt in einem Seniorenheim in ihrer und meiner Heimat. Ich habe mich dann zu dem gleichen Schritt entschlossen und bin auch in das Heim gegangen, habe mich also von meiner zweiten Familie entfernt. Die erste Frau hatte mich verlassen, als ich Ende der fünfziger Jahre einen komplett neuen Anfang in meinem Leben setzen wollte. Ehrlicher gesagt, hatte wohl ich sie mehr verlassen als sie mich. Der Umstand, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn glücklich oder traurig nennen soll, ist der auf mich gekommene Nachlass meiner ersten Frau. Sie hat mir ihre Tagebücher vermacht, die sie zwischen ihrem neunzehnten Lebensjahr und dem Jahr ihres Schlaganfalls, geschrieben hat, fast siebzig Jahre lang, fast ein Dreivierteljahrhundert, und in teilweise dramatischen Situationen. Ich wusste von ihrer Schreibwut, aber ich habe mich zu ihren Lebzeiten dafür nie interessiert. Nun werden mir diese Tagebücher erinnern helfen, selbst wenn manche Passagen mich nicht sehr vorteilhaft erscheinen lassen dürften.

 

Es ist einige Zeit vergangen. Ich habe mittlerweile in den Tagebüchern gelesen. Mir will scheinen, dass ich mit dem Vorhaben einer Bilanz aus meinen Erinnerungen und jenen Selbstzeugnissen meiner Frau nicht zurechtkomme. Anne war noch religiöser, als ich das an ihrer Seite wahrgenommen habe und ohne diese Tagebuchlektüre überhaupt für möglich halten würde. Nein, ich werde nicht gut damit umgehen können, zumal wenn sie ins Schwärmerische gerät und ich da womöglich zu allem Überfluss irgendwie einbezogen bin. Das ist mir auch jetzt noch peinlich, und ich habe dann Anwandlungen, das Geschriebene mit Füßen zerstampfen zu wollen. Ich war leider immer ein Choleriker. Und ich entsinne mich, dass sie mich schon früh mitunter bis aufs Blut mit ihrem religiösen Eifer, dieser an Wolllust grenzenden religiösen Brünstigkeit, gereizt hat. Ich erinnere mich freilich auch, dass mir ihr Rückbezug aufs Religiöse, wie sie ihn so ganz und gar gepflogen hat, manchmal, selten, Halt gegeben hat. Vor allem in Momenten tiefster Niedergeschlagenheit ob des mir von den Nazis wegen meiner jüdischen Familie angetanen schreienden Unrechts hat sie mir durch ihre unerschütterliche Religiosität Halt gegeben, zumindest Sehnsucht nach solch einem Halt. Ich hatte damals Momente, in denen auch ich mir eine religiöse Mitte wünschte.

 

Will ich diese Tagebücher trotzdem eingehen lassen in das Besinnen und Bedenken zu meinem langen Leben, so werde ich jemanden brauchen, der das emotionslos besorgt. Es wird das nur unsere gemeinsame Enkeltochter sein können. Auch wenn ich das bisher nie so verinnerlicht hatte: wir haben gemeinsame Enkelkinder, und Henriette, unserer Enkeltochter, werde ich das alles hinterlassen.

 

Anna M., Großmutter

 

November 1926: Mit Gott! Ich wurde meinen Eltern am 23. März des Jahres 1907 geschenkt. Mein Vater war ein polnischer Steinmetz und ging bei uns im Steinbruch Granit hauen. Seine Ehefrau, meine Mutter, ist eine Deutsche. Außer dem Arbeiten im Steinbruch ging Vater früh am Morgen zusätzlich zu Bauern als Tagelohnknecht. Obwohl meine Eltern sehr fleißig waren und viel gearbeitet haben, waren wir arm. Ich erinnere mich, wie Mutter gegen Ende des schrecklichen Weltkriegs manchmal den Tragkorb nahm und mit hungrigem Magen stundenweit bei den reichen Bauern um Korn betteln ging und von ihnen beschimpft wurde. Um der Armut zu entkommen war ich als Schulkind sehr strebsam, lernte aber auch aus purem Interesse und war immer Klassenerste. Besonderes Interesse hatte ich für Geographie. Ich wollte sehr gerne Lehrerin werden, und auch meine Lehrer befürworteten das, aber die Geldumstände unserer Familie erlaubten es nicht, und so machte ich -ohne Sympathie für den Beruf- eine Lehre zur Textilverkäuferin, was für uns schon `etwas Besseres´ war als zum Beispiel angelernte Fabrikarbeiterin oder Dienstmädchen, wie das Schicksal der Armut meinen ebenfalls nicht unbegabten Schwestern beschied.

 

Unter dem Einfluss meiner Berufsschullehrerin wurde ich Mitglied des katholischen Jungbornvereins, später der Jungfrauenschaft, und das sollte mich prägen; es war eine goldene Zeit. Wir sind gewandert, haben Volkstänze und Theaterstücke aufgeführt und viel gesungen. Sogar ein bisschen Gitarrespielen habe ich dort gelernt. Und wenn ich vorher nur durchschnittlich religiös und katholisch war: unter dem Einfluss meiner Lehrerin, der Vereinsvorsitzenden, bin ich es richtig geworden und möchte das nicht mehr missen, diesen kostbaren Glauben!

 

Auf diese Weise habe ich sogar auch an entfernten Tagungen teilgenommen, zum Beispiel in Heidelberg, Frankfurt und Fulda, denn mir waren Wahlfunktionen übertragen worden, die mich erst mit Angst, dann mit Stolz und Freude erfüllt und meine geistige und religiöse Welt sehr erweitert haben.

 

Als ich 18 Jahre alt geworden war, starb mein Vater an der Staublunge, die er sich im Granitbruch zugezogen hatte. Der HERR gebe ihm die ewige Ruhe! Er war ein guter und in seiner Art frommer Mensch. Trotz allen Fleißes hat er uns nicht aus der Armut befreien können. Das ist doch eine ungerechte Welt, in der so etwas möglich ist! Neulich habe ich gehört, dass die Sozialdemokraten das ändern wollen. Da hat ein Mann einen Vortrag gehalten, der mich sehr überzeugt hat. Ich werde versuchen, mit dem Mann zu reden. Leider heißt es, dass sie auch gegen jede Religion sind -warum wohl? Sollte das zutreffen, kann und will ich da nicht mitgehn.

 

Von meines Vaters Tod an musste ich zum Überleben der Familie regelmäßig und zuverlässig beitragen, und damit mussten auch all meine Träume bezüglich des Lehrerberufes endgültig ersterben. Mein größter Wunsch ist nun: ein idealer Mann, der mir ganz gehört, und ein stilles Heim ohne Geldnöte, in dem ich wirken und schaffen kann. Als Motto wähle ich: Mit Gott! Ganz Weib werden im Opfern und Dienen!

 

Herbst 1934: Neulich war ich zu einer Katholikenkundgebung, und zwar, wie es heutzutage Mode ist, per Personenauto. Das Treffen war imposant, vielleicht auch notwendig. Mehr als je muss man jetzt seine innere Einstellung nach außen kundtun, richten sich doch die Augen der anderen Kreise unseres Vaterlandes besonders auf uns und bekritteln unsere Taten. Wir fürchten uns jedoch nicht und zeigen uns frei. - Mittlerweile starb unseres deutschen Vaterlandes Vater: unser Reichspräsident Hindenburg. Dieser Tod hat schwere Bedeutung, waren doch in diesem Mann Treue zu Gott und Treue zum Volk vereint. Es wird kaum einen zweiten Führer geben können, der diese beiden Tugenden auch besitzt. - Ich möchte mich eigentlich nicht mit Politik befassen, aber komme daran nicht vorbei.

 

Dabei wächst die Sehnsucht nach einem eigenen stillen Heim und eigener Familie von Tag zu Tag immer mehr. Ob man aber heutzutage mit gutem Gewissen eine Familie gründen und Kinder in diese Welt setzen soll? Es ist doch sehr fraglich, ob man das verantworten kann, weil die Welt immer gottloser wird. Ich glaube, das Leben wird von Tag zu Tag schwieriger. Manchmal scheint es mich zu erdrücken. Es ist so rau und hart, und mir fällt es schwer, hinter all seinen Härten den gütigen Gott zu erblicken. Vielleicht will er aber nur, dass wir Menschen es selbst zum Besseren richten, auch wenn die große Politik dem entgegenzustehen scheint?

 

 

Kapitel 1 Nazi-Staat

Nazi-Staat

Erinnerungen des Heinrich S.

 

Zunächst gebe ich, Heinrich Schulz, einen summarischen Überblick auf mein Leben bis zur Nazi-Zeit.

 

Ich hatte, was gemeinhin ein glückliche Kindheit genannt wird. Wir wohnten inmitten einer sanften Gebirgslandschaft an der böhmischen Grenze. Mein Heim war eine Villa mit angrenzendem Zierpark und Obstgarten, alles eingefasst von einem schneeweißen geschwungenen Holzzaun und großen Toren mit Pflanzenornamenten. Am Rande des Gartens hatte mein Vater, bevor das Dorf eine Trinkwasserleitung bekam, einen Stollen in den Berg treiben lassen, aus dem Wasser floss, kristallklares Wasser, welches zu einem Bächlein wurde, den Garten durchquerte und sich danach in den dort schon relativ breiten Dorfbach ergoss. Neben diesem Wohngrundstück lag ein uns gehörender Bauernhof mit vier Pferden, einigen Kühen, Schweinen, Schafen, Ziegen und Nutzgeflügel. Meine Familie ließ die Landwirtschaft von Pächtern betreiben, denn gegenüber vom Wohnhaus hatte mein Vater eine Fabrik geerbt, eine Manufaktur für Stilmöbel, und die war das profitabelste Teil seines Vermögens. Zur Fabrik gehörte ein gewaltiges oberschlächtiges gusseisernes Wasserrad, das von einem Abzweig des Dorfbachs angetrieben wurde. Für die zeitweilige Umleitung des Baches hatte er Ausnahmerechte. Das Rad trieb die Gattersägen für die Bretterherstellung an; außerdem war da ein Holzlagerplatz mit Edelhölzern für die Furniere und anderen Hölzern für Bretter. Schließlich betrieben sie eine Wäschebleiche mit Wiesen und einem großen Bleichhaus und bezogen auch daraus Einkommen, denn Leineweberei und Möbeltischlerei waren in dieser Gegend, der Oberlausitz, seit mindestens zwei Jahrhunderten die wichtigsten Gewerbe. So hatte ich viele aufregende Spielplätze und wurde deshalb gerne von gleichaltrigen Kindern besucht.

 

Das alles hatte mein Vater am Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts geerbt, angeschafft oder ausgebaut. Er war ein überaus energiegeladener, aber auch sehr autoritärer Mensch von einschüchternder Tatkraft, feschem Äußeren und allzeit absoluten Gehorsam einforderndem Auftreten, was durch seinen dunklen Schnauz- und Kinnbart und sein pechschwarzes Haupthaar betont wurde. Seine elf Jahre ältere jüdische Frau, meine Mutter, hatte Geldvermögen in die Ehe eingebracht. Zumindest als Kapital muss es wichtig und wahrscheinlich der Grund für die altersungleiche Ehe gewesen sein, denn sie hatten einander nach meiner Beobachtung wenig zu sagen. Alles andere -und das war beträchtlich- hat dann mein Vater binnen weniger Jahre angehäuft oder zu prosperierenden Geschäften erweitert. Dann aber starb er in seinen frühen fünfziger Lebensjahren an einer damals noch nicht behandelbaren Infektion. Da war ich reichlich vierzehn Jahre alt und besuchte das Gymnasium. Von da an hatte ich das Oberhaupt der Familie zu sein. Und ich war es! Meine Mutter und deren zwei Töchter aus erster Ehe, vierzehn und sechzehn Jahre älter als ich, stammten aus sogenanntem guten jüdischen Hause. Also waren sie wenig lebenspraktisch. In weiser Voraussicht hatte unser Vater deshalb mich zu seinem Universalerben eingesetzt, wenngleich ich bis zur Volljährigkeit unter einem Vormund zu stehen hatte. Meine Mutter und ihre Töchter erwarteten allerdings von mir, dass ich die Zügel sofort in die Hand nähme und Entscheidungen träfe. So endete meine Kindheit abrupt und ging fast ohne Jugend ins Erwachsenendasein über. Für Adoleszenz war mir keine Zeit gegeben, die Frauen erwarteten von mir Autorität, und ich hatte in der Tat wenig Mühe, diese frühzeitig auszuüben. Man sagte mir schnell nach, dass ich in dieser Hinsicht „ganz der Sohn des Vaters“ wäre. Ich bin lebenspraktisch und zupackend wie er und halte nicht viel von Nachdenklichkeit oder gar Besinnlichkeit. Leider habe ich auch sein aufbrausendes und autoritäres Wesen geerbt.

 

Die drei Frauen umsorgten mich einerseits und achteten streng darauf, dass ich keine sogenannten Frauenarbeiten machte, zugleich aber erwarteten sie von mir, dass ich die hinterbliebene Familie führte. Sie waren Jüdinnen aus Oberschlesien, der Großvater meiner Mutter war dort Rabbi gewesen, ihr Vater Holzhändler und im Ehrenamte Synagogenvorsteher. Sie und noch viel mehr ihre Töchter, meine Schwestern, waren kaum noch religiös und weitgehend dem christlichen und deutschen Umfeld assimiliert. Aber auf unserem Dachboden, in einem Winkel, bewahrten sie einige rituelle Gerätschaften und hebräische Bibeln auf, die ich eines Tages gefunden habe und die mich stutzen machten, weil sie rückwärts geschrieben waren. Sie mochten sich offenbar von ihren jüdischen Wurzeln nicht endgültig trennen, wurde mir auf jenem Dachboden gewahr, und das war mir unheimlich. Als Vater gestorben war, versuchte meine Mutter eine Zeitlang koscher zu leben und den Schabbes einzuhalten. Meine Schwestern ließen sich dafür nicht mehr erwärmen.

 

Irgendwie ist es mir trotz meiner Jugend gelungen, die Fabrik und die Landwirtschaft am Laufen zu halten. Meine Mutter nahm auf meinen Rat hin einen erfahrenen Tischlermeister unter Vertrag und ernannte ihn zum Geschäftsführer von Fabrik und Landwirtschaft. So überstanden wir die restlichen zwanziger und beginnenden dreißiger Jahre einigermaßen erträglich und ohne wesentliche Einschränkungen im Haushalt. Die Große Inflation hatte noch mein Vater bravourös gemeistert, aber auch die bald nach seinem Tode einsetzende Massenarbeitslosigkeit und Armut gingen weitgehend an uns vorüber. Die eigene Landwirtschaft ernährte uns und warf sogar geldwerte Überschüsse ab. Die Fabrik, wie gesagt eher eine Manufaktur für Stilmöbel, aber war bei der betuchten Kundschaft der näheren und ferneren Umgebung fest etabliert und machte Gewinne. Ich selbst studierte, wohlständig wie wir waren, zu jener Zeit die Jurisprudenz, erst im bürgerlichen Leipzig, dann im behäbigen Wien, schließlich im romantischen Heidelberg, und allerseits wurde davon ausgegangen, dass ich als Fabrikant in die Fußstapfen des Vaters treten würde. Auch ich sah meine Perspektive so.

 

Ich entstamme also einer bürgerlichen Familie und war ein waschechter Bourgeois; sogar Mitglied einer schlagenden Verbindung war ich gewesen. Politisch tendierte ich allerdings frühzeitig nach links und interessierte mich für die Sozial- und Arbeiterbewegung und die marxistische Gesellschaftstheorie. Ich habe schon damals derlei studiert. Unsystematisch und eher spielerisch. Ich wollte als originell gelten und bin dabei doch nur einer Zeitströmung gefolgt, die unter jungen Intellektuellen damals populär war. Eine andere solche Zeitströmung war die nationalistische. Sie hat mich auch angezogen. Deutschland über alles!

 

Diesen frühen Teil meiner Familiengeschichte habe ich extrem gerafft beschrieben. Sie war einerseits, bis auf den frühen Tod meines Vaters, unproblematisch, andererseits war sie mein Aus- und Eingangspunkt in die folgenden und schwierigen Zeiten.

 

Die erste und auch in meinem Lebensrückblick zugleich schlimmste Zäsur war die Nazizeit. Plötzlich mussten meine Mutter und meine Schwestern wieder Jüdinnen sein, ab Herbst 1941 in der Öffentlichkeit den gelben Judenstern tragen, und sie wurden in vielerlei Weise schändlich diskriminiert. Dieser Judenstern bestand aus zwei schwarz umrandeten und einander überlagernden Dreiecken, die zusammen einen sechszackigen Stern, den Davidsstern bildeten. Darin stand schwarz „Jude“ in einer extra dafür erfundenen Schrift, die die hebräische Schrift lächerlich machen sollte. Das Tragen des „Judensterns“ wurde ab 1939 im besetzten Polen und ab September 1941 in Deutschland und in den Gebieten, die die Deutschen erobert hatten, verordnet. Es markierte einen Höhepunkt der sozialen Ausgrenzung und Demütigung der Juden und diente auch dem schnellen Auffinden von Juden für die Deportationen in die KZ und die Vernichtungslager. Ich selbst aber war nach Nazilesart nur ein „jüdischer Mischling ersten Grades“. Wegen meines weitgehend „arischen“ Vaters (er war es wohl tatsächlich auch nur zu drei Vierteln) glaubte ich, angehender Jurist, von den Judenverfolgungen nicht betroffen werden zu können und mich deshalb nicht darum sorgen zu müssen.

 

Aufgrund meiner durchwegs guten Studienleistungen und meines Interesses für Philosophie und die sozialen Bewegungen jener Zeit war ich beim Ordinarius beliebt und wurde von ihm mehrfach zu geselligen Teezeiten in seine Familie eingeladen. Er hatte drei Töchter. Die jüngste, Hella mit Namen, zwanzig Jahre alt, als ich sie in ihrem elterlichen Hause kennenlernte, gefiel mir am besten. Sie war hübsch, hatte dunkle Haare und reizende Wangengrübchen. Wir redeten miteinander über Literatur, Philosophie und die Arbeiterbewegung, aber auch Anderes, was junge Leute aus Bürgerfamilien damals bewegte. Sie war sehr romantisch veranlagt und doch auch klug und gebildet. Und gut anzusehen, wie schon gesagt. Natürlich war es mir schmeichelhaft, dass sie, die hübsche Tochter meines verehrten Professors und akademischen Lehrers, bei dem ich mich möglichst bald zum Dr. jur. promovieren wollte, mir ganz offensichtlich zugetan war und das Gespräch mit mir dem mit anderen jungen Männern eindeutig vorzog. Von ihr erfuhr ich, dass auch ihr Vater sozialistischem Gedankengut positiv gegenüberstand. Dass er sich nach außen als Deutschnationaler gab, amüsierte sie und störte mich nicht. Auch ich war damals stolz darauf, ein Deutscher zu sein und hielt die deutsche Kultur für allen anderen Kulturen für überlegen. Als klar wurde, dass Hella mir zugetan war, wurden wir bald schon intim miteinander, tauschten diese und jene Zärtlichkeit aus, und wenn ich gedrängt hätte, wäre es wohl auch zum sexuellen Vollzug gekommen, doch konnte ich mich zurückhalten, denn ich wusste, dass der alte Herr das missbilligt haben würde, wäre es ihm bekannt geworden, und ich wollte mir sein Wohlwollen unbedingt erhalten. Ich war also in Sachen Liebe ein Opportunist. Schon ein halbes Jahr später verlobten wir uns. Mein Professor, nun sozusagen prospektiver Schwiegervater, nahm das mit verhaltenem Schmunzeln zur Kenntnis und gab dazu keinen Kommentar ab.

 

Am siebenten April 1933 wurde das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, kurz „Berufsbeamtengesetz“, erlassen. Es erlaubte den Nazi-Machthabern, ihnen politisch missliebige, aber auch einfach nur jüdische Beamte aus dem Dienst zu entfernen. „Beamte, die nach ihrer bisherigen politischen Betätigung nicht die Gewähr dafür bieten, dass sie jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintreten“, sollten in den Ruhestand versetzt oder aus dem Dienst entlassen werden. Aber auch auf „Beamte nichtarischer Abstammung“ sollte dieses Gesetz Anwendung finden, auf sie ganz besonders. Als solche galten nach der „Ersten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ schon diejenigen, die nur einen jüdischen Großelternteil im Stammbaum hatten. Alle im Beamtenstatus befindlichen Personen mussten von nun an den „Ariernachweis“ erbringen. Der sollte belegen, dass der Beamte keine jüdischen Vorfahren hatte. Da ich kein Beamter, sondern nur Student war und auch kein Beamter werden wollte, sondern Möbelfabrikant, hatte mich dieses

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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 02.06.2013
ISBN: 978-3-7309-3080-9

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