Cover


1:

"Sam, los jetzt, du bist hübsch genug", grinste mich Matti blöd von der Seite an. Was wusste der schon? Er sah sowieso immer gut aus. Matti mein bester Freund. Er hat braune strubbelige Haare und braune riesige Augen. Er ist nicht der Stärkste aber das ist ok. Er macht auch nicht so auf Gangster, sondern eher so auf krassen Skater. Naja, er kann noch nicht mal Skateboard fahren. Matti kenne ich schon seit dem Kindergarten und naja, wir sind schon immer beste Freunde. Was will man mehr? Er ist einfach wahnsinnig wertvoll für mich. "Ja ja, Matti", ich schnappte meine Tasche und setzte mich zu meinem besten Freund auf das Motorrad. Er hatte schon eine heiße Maschine und wir fuhren jeden Morgen zusammen in diese beschissene Lernanstalt. Ja, ich hasste meine Schule und vor allen Dingen hasste ich die Leute dort. Wie mich immer alle anstarrten und so weiter. Es nervte einfach unheimlich. Ja, ich sah noch nie schlecht aus. Meine hellbraunen Haare hängen glatt bis zu meiner Taille und ich habe eisblaue Augen, eine relativ gute Figur und errege immer ziemlich viel Aufsehen. Einen Klassenleiterverweis, einen Schulleiter und mehrere Verwarnungen von irgendwelchen unbedeutenden Fachlehrern stehen in meiner Schülerakte. Aber das ist mir egal, mein Daddy hat immer gesagt: "Ist doch egal was andere über dich denken, Hauptsache ist, dass du zufrieden bist. Seine Jugend soll man ausleben. Man sollte sich nicht den Mund verbieten lassen. Samantha mein Schatz, sag immer was du denkst." Ja, das sagte er immer. Jetzt ist er leider tot. Es war ein tragischer Unfall mit dem Auto. Mein Opa saß neben ihm... ebenfalls tot. Meine Mutter ist so also die Witwe Franklin, genauso wie meine Oma väterlicher Seits. Tja, so ist das. Nicht perfekt, aber was solls. "Sam, sehen wir uns in der Pause? Ich hab neue Kippen, also wenn du eine magst", quatschte mich Drake von der Seite an. "Hey, Samantha, wie geht’s?", kam es von der anderen Seite von Eric. Ich lief einfach kopfschüttelnd zwischen den beiden durch und zur Bekräftigung meiner Desinteresse schubste Matthew die zwei Nervensägen noch aus dem Weg. Wie ich sie alle hasste. "Alles nervige Penner", murmelte ich und lief in meine Klasse, die genauso beschissen war wie der Rest der Schule. Mein Platz war in der letzten Reihe neben Matti. Also liefen wir zusammen an unsere Plätze und setzten uns. 'ding dang dong', wie ich die Schulklingel hasste und dann hatten wir auch noch Spanisch. Mr. Smith stellte sich vor uns und begrüßte uns. "Nehmt bitte alle einen Zettel vor", meinte er und kritzelte in Großbuchstaben das Wort "TEST" an die Tafel. Alle stöhnten. Ich stöpselte mir einen Kopfhörer in mein Ohr und spielte meine Musik ab. Unser Spanischlehrer diktierte uns einige Wörter bis es an der Tür klopfte. "Ja?", sagte er laut und die Tür öffnete sich. Ich erstarrte. Was ich da sah konnte nur ein Traum sein.

Er stand einfach nur so in der Tür und hatte ein leichtes Grinsen aufgelegt. Seine schwarzen Haare hatte er etwas gegeelt und seine dunkelbraunen Augen starrten in die Klasse. Er stand da ganz lässig in seiner schwarzen Jeans und mit einem türkisenen T-Shirt. "Krass", murmelte ich und konnte meine Augen gar nicht mehr von dem Typen, der da ganz lässig ins Zimmer geschlendert kam, lösen. Selbst Matti guckte den Neuen an. "Hey, wer bist du?", fragte Mr. Smith. "Hi, ich bin der Neue", antwortete der Typ. "Ehm", Mr. Smith starrte auf den Zettel in seiner Hand, auf dem die Wörter standen, die er uns diktieren wollte, "gut... dann stell dich uns mal vor." Der Typ grinste. Ein wunderschönes Grinsen, musste man sagen. Argh, reiß dich zusammen Samantha, dachte ich mir, es ist nur ein Junge wie jeder andere Schwachkopf in dieser Schule auch. Der hat doch nichts anderes als 'ficken' im Kopf. Doch diese Gedanken brachten nichts. Der Typ war einfach zu heiß. "Ok", seine tiefe Stimme füllte den Raum, wie alles andere auch, war seine Stimme unglaublich toll, "Tja, ich heiße Jake Daniel Anderson. 15, wie die anderen hier wahrscheinlich auch. Bin Sohn von dem berühmten Anwalt Daniel Anderson. Daher auch mein Zweitname und ja, das sollte euch an Info's über mich reichen, wenn ihr noch was wissen wollt dann fragt oder so." Er grinste noch breiter und in mir breitete sich ein mulmiges Gefühl aus. "Ok, dann setz dich dahinten neben Sam." Was, neben mich? Ich wusste schon von Anfang an, dass ich lieber an ganz außen sitzen wollte. [Ihr müsst verstehen. Bei uns stehen immer 2 Bänke nebeneinander. Das heißt, dass vier Leute in einer Reihe sitzen.] Mein Magen verkrampfte sich aber nach außen hin tat ich immer noch verdammt cool. Jake lief durch die Reihen und alle starrten ihm hinterher. Bis er an seinem Platz, neben mir, angekommen war. "Hey", meinte ich, doch er erwiderte nichts und packte nur einen Collegeblock und 2 Kulis auf seinen Platz. Ich zuckte mit den Achseln und drehte mich wieder in Richtung Mr. Smith der mit seinem Test weitermachen wollte. Nachdem ich Wörter wie "Gemüse" und "Frühling" ins Spanische übersetzt hatte machten wir im Lernstoff weiter. "El Indefinido", das bedeutete schon, dass die Stunde wahnsinnig langweilig werden würde. Ich war nicht schlecht in der Schule, sogar eine der Besten der Klasse. Aber mein Interesse für spanische Grammatik war noch nie sehr groß gewesen. Ab und zu schaute ich zu Jake rüber aber er war mehr in den Stoff vertieft. Warum schaute er nicht zu mir rüber? Alle Jungs lagen mir zu Füßen. Ich konnte praktisch alle haben. Aber ich wollte das nicht. Zwar wollte ich mich auch nicht aufsparen bis zur Ehe, aber die Jungs an dieser Schule waren alle Penner. Bis auf Matti und Jake schien auch keiner zu sein. "Hey Jake", flüsterte Matthew. "Was’n los?", murmelte Jake zurück, als er damit beschäftigt war "ser" im Indefinido zu konjungieren. "Ich bin Matti, scheinst 'n cooler Typ zu sein. Lust heute Nachmittag was mit mir zu machen?", grinste Matti. "Klar, wann?", Jake war fertig mit konjungieren und schaute über mich hinweg zu Matti. "Arschloch", murmelte ich und konzentrierte mich wieder auf den Unterricht. Was hatte Jake nur gegen mich? Ich würde wohl Matti fragen müssen, nachdem er was mit Jake gemacht hatte.

Am Abend rief ich Matthew an. "Hey Großer", ich grinste den in den Hörer. "Hey Süße", es schien mir als würde er auch grinsen.
"Wie geht’s", fragte ich.
"Gut, dir?"
"Ja auch. Und alles schön?"
"Alles chillig. Was los Sam? Ich höre das du was von mir wissen willst."
Ich stutzte. Wenn man sich so lang kennt, dann fallen dem anderen schon viele Sachen auf. Scheiße war‘s Sam, dachte ich mir.
"Ehm", ich stutze und schmiss mich auf mein Bett, "Ja... Wie wars mit Jake? Was habt ihr gemacht? Aber das wichtigste: Was hat er für ein Problem mit mir?" Ich hörte ein Lachen am Ende der Leitung: "Chill Süße, also es war schon geil." Matti lachte, "Joar, wir waren im Skatepark und er hat mir gezeigt wie das alles geht. Mein Image wird immer besser. Matti der krasse Skater Junge. Bähm." Jetzt musste ich lachen, "Du bist ein hoffnungsloser Fall Mat. Aber jetzt erzähl, was ist sein Problem, ist er schwul?" Nachdem Matthew gefühlte 5 Minuten einen Lachanfall hatte, antwortete er mir dann endlich: "Schätzchen? Jake und schwul? Das ich nicht lache. Der ist der totale Hetero. Im Skatepark waren so viele heiße Bräute. Und er hat mindestens auf 5 gezeigt, mit denen er schon mal was hatte." Ich stockte. Was hatte er dann nur gegen mich? "Und hat er was über mich gesagt?", meinte ich und starrte an meine Zimmerdecke. "Nope", Matti's Tonlage wurde ruhiger, "leider nicht. Du stehst voll auf ihn oder?" Ich nickte, zum Glück konnte Matthew das nicht sehen. "Weiß nicht", antwortete ich, "Wir sehen uns morgen früh, Süßer. Ich muss jetzt essen. Ist ja schon um 6. Hab dich lieb." - "Ja, bist morgen. Ich klingle wie immer. Ich hab dich auch lieb, meine Liebe." Die Verbindung wurde unterbrochen und ich hörte nur noch 'tut, tut, tut'.

2:

Pünktlich wie immer klingelte es an meiner Haustür. "Hey Matti", grinste ich ihn an, bis mir auffiel, dass er noch jemanden mitgebracht hatte. Mein Grinsen erstarrte. "Ehm, ich habe Jake mitgebracht, er wohnt ja gleich bei mir um die Ecke.", Matti reichte mir den Helm. Ich wendete mich zu Jake und brachte ein ernstes und arrogantes "Hey" heraus. Er betrachtete mich gar nicht und setzte sich seinen Helm auf. Ich tat dasselbe und bequemte mich zu Matthew auf das Motorrad. "Wichser", murmelte ich unter meinem Helm und Matti lachte leise. Was geht hier denn nur ab? Ich verstand einfach nichts. Matti nuschelte unter seinem Helm so etwas wie: "Die Welt dreht sich wohl doch nicht immer nur um dich, Süße." Ich verstand es aber nicht richtig, deswegen erwiderte ich nichts darauf und wir fuhren los. In der Schule war es wie ich es mir vorgestellt hatte, Jake und Matti redeten die ganze Zeit über meinen Rücken, ab und zu murmelte ich eine Beleidigung, auf die ein Lächeln von Matti, aber keine Reaktion von Jake folgte. Das ist wie verhext, dachte ich mir ab und zu, aber versuchte mich auf den Unterrichtsstoff zu konzentrieren. Nach der Schule fuhren mich Jake und Matti heim und ich meinte zu meinem besten Freund: "Ich werde heut auch was für mich Image tun." Dabei grinste ich. Matthew schaute verwundert, "Und was?". Man sah seinem Gesicht an, das er kein Plan hatte, was ich vorhatte. "Tja, ich griff in meine Tasche, "das hier, die hab ich von Drake, naja eher von Vick' und sie hat sie von Drake. Da du ja eh nicht für mich da warst." Er schaute mich ganz entgeistert an. "Vick'?", seine Tonlage wurde gemein und ich hörte seine Wut, "Wieso von Vick'? Was hast du auf einmal mit der zutun? Ehhi, Sam, du weist, dass Vick' nicht gut für dich ist. Aber mich stört die andere Sache mehr. Du fängst nicht an zu rauchen, Sam. Das lass ich nicht zu." Er riss mir die Zigaretten aus der Hand und schaute mich böse an. Eine Träne kullerte über mein Gesicht und ich hasste mich schon jetzt dafür, dass ich meine Gefühle zeigen musste. "Du bist doch eh nicht für mich da gewesen", die nächste Träne, "ich stand ganz allein auf dem Pausenhof, das war so, so peinlich und war so entwürdigend. Und du, was machst du? Hängst mit Jake auf der Pipe hinter der Schule und lässt mich auf dem hässlichen Schulhof stehen, allein. Dabei bin ich deine Beste Freundin, die du dein Leben lang kennst und Jake, den kennst du grad mal 2 Tage. Man, Matt." Ich drehte mich um beachtete Matti weiter nicht. Gerade Wegs lief ich auf mein Haus zu. "Morgen früh fahr ich Bus", schrie ich vor zur Straße, als ich die Haustür aufschloss. Heut ist echt nicht mein Tag, dachte ich mir.

Und die nächsten sollten es auch nicht werden. Mat und ich nahmen immer mehr Abstand, ich fuhr mit dem Bus zur Schule und unterhielt mich in den Pausen immer mit Vick', die jetzt eine gute Freundin von mir war. Im Unterricht unterhielten sich Mat und Jake über meinem Kopf und ich sagte nichts. Ich versuchte nur meine Tränen zu unterdrücken und konzentrierte mich auf den Unterricht. Aber einmal konnte ich meine Tränen nicht mehr halten. Ich schluchzte und versuchte mein Gesicht zu verbergen. "Sam?", flüsterte Mat, aber die Tränen wurden dadurch nur noch mehr und das Schluchzen noch heftiger. "Lass es", ich schaute ihm direkt ins Gesicht, "Sprich mich nicht an, ich will das nicht." Es war fast nur noch ein Schniefen. "Mensch", Mat nahm meinen Kopf in beide Hände, aber ich wehrte mich nicht, dazu war ich zu schwach, "Sam, ist doch ok. Es tut mir Leid, das ich mir nicht mehr so viel Zeit für dich genommen habe. Aber das heißt nicht, das ich ohne dich sein will. Du bist doch meine beste Freundin. Wir bekommen das schon irgendwie geregelt, Süße." Ich schlang meine Arme um Mattis Hals, "danke.“ Unser Lehrer schaute uns böse an, "Genug gesprochen, jetzt wird gearbeitet", schrie er durch das Klassenzimmer. Mat und ich regelten es so, das ich eine Hofpause bei ihm war und die andere bei Vick'. Das hieß für ihn: eine Hofpause mit mir, die andere mit Jake. Jake und Mat fuhren mich jeden Tag nach Hause und ab und zu trafen wir uns an der Pipe. Ich schaute den beiden, mit Vick', beim Skaten zu und grinste immer wieder, wenn einer der zwei auf die Fresse flog. Dieses Mal saß ich allein da und lächelte, weil die beiden nie hinfielen. "Hey, Sam..", schrie Matti und fuhr zu mir, "jetzt bist du dran." Ich schüttelte den Kopf. 1., weil ich kein Skateboard fahren konnte und 2., weil ich mich vor Jake blamieren wollte. Doch Matthew zerrte mich auf das Board und schob mich an. Ich kreischte und fuchtelte wild mit den Armen rum. "MAT, MAT, MAT, oohr, waah.", und dann lag ich auf dem Boden. die ganze Welt drehte sich. "Alles ok?", sagte eine Stimme, die ich nicht zu ordnen konnte und dann wurde mir schwarz vor Augen.

3:

"Sam, oh Gott.", Matti sah mich traurig an. Ich blinzelte durch einen kleinen Spalt, den ich mit meinen Augen formte. "Hey", flüsterte ich. Ich wusste gar nicht was mit mir los war. Wo war ich und was tat ich hier? Wieso taten mir meine Knochen so weh? "Mat", flüsterte ich weiter, "was ist passiert?". Matti schaute mich besorgt an, "Jake... er hat dich über den Haufen gefahren. Du warst sofort bewusstlos. Deswegen haben wir gleich den Krankenwagen gerufen." Ich tastete kraftlos an meinen Kopf, "Autsch." Ich lag in einem Bett, das weiß bezogen war. Ich drehte meinen Kopf leicht nach rechts. Durch ein großes Fenster schien Licht in das Zimmer, in dem ich lag. Ich drehte meinen Kopf nach links. Jake saß auf einem Bett, das auch in diesem Zimmer stand. Er sah einfach wunderbar aus, aber er schaute mich nicht an. Alles war total steril. Weiße Wände, Bettwäsche und ich trug ein weißes Hemdchen. "Krankenhaus", murrte ich. Matti saß auf der Bettkante meines Bettes und schaute mich an. "Du siehst schrecklich aus, Süße", lächelte er mich an und tippte mit den Fingern auf meinem Bein. "Mhh", ich setzte mich auf, "das kann ich mir vorstellen". Ich schaute zu Jake und mein Herz klopfte schneller. Ich freute mich, dass er hier war. Er sieht so toll aus, dachte ich mir und kniff das Gesicht zusammen, um den Gedanken wieder zu verdrängen. Mein Verstand meldete sich: Er will dich eh nicht "Sam, morgen kannst du wieder nach Hause", unterbrach Matti meinen Verstand, "Du bekommst ein großes Pflaster auf deine Wunde und musst dann einmal die Woche ins Krankenhaus zur Kontrolle und zum Wechseln von dem Pflaster. Einmal die Woche in dieses behinderte Krankenhaus. Das war eine bescheuerte Vorstellung. Ich verzog mein Gesicht so, dass man mir ansehen konnte, dass mir der Gedanke, einmal in der Woche ins Krankenhaus zu gehen, nicht gefiel. Scheiße man, wie sollte ich das nur machen? "Ich komm auch immer mit", Matti strich freundschaftlich meine Haare aus meinem Gesicht. Ich nickte nur und drehte mich auf die andere Seite. Ich schaute aus dem Fenster. Klasse, ich bin mit Mat und Jake in einem Raum, alleine und Jake sagt kein Wort zu mir. Ich schloss die Augen und Minuten später schlief ich ein. "Alles ok?"."Alles ok?"."Alles ok?". War es Jake, der mich das fragte? "Alles ok?"."Alles ok?". Ich hatte keine Ahnung. Mein ganzer Traum bestand nur aus dem Moment als ich unsanft auf den Boden knallte und dem "Alles ok?". Ich schreckte aus meinem Traum auf und lag Schweiß gebadet und allein in meinem Krankenhauszimmer. "Oh man", sagte ich laut und griff nach der Wasserflasche. Ich nahm einen großen Schluck des Wassers und ließ mich zurück sinken. Schlafen konnt ich jetzt eh nichtmehr.

4:

"Und am Donnerstag fahren wir auf Exkursion, mit Übernachtung in einer Jugendherberge", sprach unser Klassenlehrer Herr Tomson, "Wir werden uns 8:00 Uhr vor der Schule treffen und anschließend geschlossen mit dem Bus in die Stadt fahren. Gegen 20 Uhr sind wir in der Jungendherberge und werden dann dort übernachten. In der Herberge gelten folgende Regeln: Ab 22 Uhr wird das Zimmer NICHT mehr verlassen, um 8 Uhr werdet ihr am nächsten Tag, also Freitag, geweckt und um 9 gibt es Frühstück. Bis dahin habt ihr alles zusammengepackt. Die Heizungen werden nicht aufgedreht und die Türen der Jungendherberge schließen nach 21 Uhr automatisch. Wer zu spät kommt, hat Pech, denn kurz darauf gehen auch die Beaufsichtigungspersonen, aus der Kontrolle der Herberge." Alle nickten und wir unterschrieben die Bedingungen. Exkursion. Toll. Ich war gerade erst aus dem Krankenhaus und würde schonwieder belastet werden. An meinem Kopf klebte ein großes Pflaster und ich hatte meine Haare etwas darüber gelegt. Ich lief nicht gerade aufgehübscht rum, weil mir nicht danach war. Mir ging es einfach mies. Wegen meinem Kopf, Jake und dann machte Vick' auch noch Stress. Sie wollte auch was von Jake und Jake hatte ihr eine richtig harte Abfuhr gegeben. Als ich ihr sagte, dass er mit mir nicht mal spricht, ist sie dann total ausgetickt und nun ging sie mir aus dem Weg. Naja, das war mir ziemlich egal, weil ich mich nur noch auch mich zu konzentrieren versuchte, auch wenn es meist nicht funktionierte. "Sam?", Matti tippte mich von der Seite an, "Gib das mal Jake." Er hielt mir einen Zettel hin und ich nickte. Ich schubste den Zettel über den Tisch und er lag vor Jake, der grinste. Was die beiden schonwieder ausheckten, ich fühlte mich ganz schön allein gelassen. Mit meinen Gefühlen, Schmerzen und allein gelassen von Matthew. Mal wieder. Ich packte meine Sachen, nach dem Stundenklingeln, zusammen und verließ das Zimmer. Das war der Unterricht für heute und in 2 Tagen ist schon Donnerstag. Ich wollte nicht auf Exkursion. Ich lief allein zum Bus, weil Mat mal wieder nicht pünktlich war und fuhr nach Hause. Ich stellte meine Tasche ab und lief in mein Zimmer. Ich verschloss die Tür und ließ mich auf meinem Bett sinken. Meine Fresse, dachte ich mir, was will Jake nur? Ich kann ohne ihn irgendwie nicht. Ich brauche ihn, aber er, er interessiert sich gar nicht für mich. Kein bisschen. Ich starrte eine Weile meine Zimmerdecke an, bis ich einschlief.

Donnerstag. Klasse, ich packte die letzten Klamotten in meine Tasche und hängte sie über meine Schulter. Mir ging es nicht wirklich gut. Ich schloss die Haustür zu, weil meine Mum nicht da war. Meine Haare waren gestylt und ich war total zugekleistert, weil ich die vorherige Nacht viel geweint hatte. Mat hatte angerufen und mir erzählt, dass Jake etwas mit einen von diesen Skate-Mädchen hatte. Er war zwar nicht mein Freund, aber es verletzte mich unheimlich. Ich steckte mir die Kopfhörer meines iPods in meine Ohren und lief los. Mat wollte mich nicht mit seinem Motorrad abholen, weil er mit Vick' fuhr. Ich wusste nicht, seit wann die 2 sich verstanden, aber es war mir egal. Ich lief zum Bus. Jake stand an der Haltestelle und ich schüttelte etwas den Kopf. Nicht der, oh man. Hoffentlich kommt der Bus bald. Ich lief an Jake vorbei, der mich gar nicht beachtete, und setzte mich in das Wartehäuschen. Nach geschätzten 3 Minuten kam der Bus und ich wollte mich an meinen Stammplatz setzen. Doch Jake war schneller als ich. Ich schnaubte und setzte mich eine Reihe weiter hinter. "Idiot", murmelte ich und drehte meine Musik lauter. Der Busfahrer rief die Haltestelle durch, an der Jake und ich aussteigen mussten. Wir standen gleichzeitig auf und wieder zog Wut durch meinen Körper. Wir waren uns irgendwie ziemlich ähnlich, auch wenn ich das nicht zugeben wollte. Nebeneinander standen wir an der Tür des Busses und er beachtete mich wie immer kein bisschen. Meine Fresse, dachte ich mir, wieso ist dieser Idiot so 'ne harte Nuss und wieso muss ich mich unbedingt in so einen verlieben? Die Türen vom Bus öffneten sich langsam und ich sprintete fast aus dem Bus raus. In Jakes Nähe war ich einfach nicht ich. "Sam", Mat hatte Vick' in seinem Arm und es war sofort klar, dass die 2 zusammen waren, "komm her." Matti grinste und gab Vick' schnell einen Kuss auf die Stirn, die mir danach entgegen kam. "Ähm, Samantha..", sie gluckste mich etwas an, "tut mir Leid, wegen neulich, du weißt schon, das mit Jake und so." Ich grinste: "Schon ok, Vick', vergeben und vergessen." Wir fielen uns in die Arme. "Was läuft da zwischen Matti und dir?", fragte ich sie und nahm ihre Hand. "Naja", ein breites Grinsen lag auf ihrem Gesicht, "wir sind zusammen." Ich fing an zu kreischen und fiel ihr wieder in die Arme. Ich freute mich riesig für die 2, da sie sich ja eigentlich nicht leiden konnten. Dann erinnerte ich mich an das Telefonat mit Matthew am Vortag. Jake war fast vergeben... meine Miene änderte sich schlagartig von gut gelaunt zu traurig. "Ey, was ist denn los, Sam?", Vick' bemerkte, das es mir nicht so gut ging. "Naja", ich wendete meinen Blick auf den Boden, "Mat hat gestern mit mir getelt. Er hat erzählt, dass - dass - dass, naja, das Jake halt fast eine Freundin hat." Eine Träne lief mir über die Wange. Liebeskummer konnte ich im Moment wirklich nicht gebrauchen. Vick' nahm mich tröstend in den Arm. "Das wird schon, Sam", sie streichelte meinen Kopf, mach dir da mal keine Sorgen." Ich nickte und sie ließ mich wieder los. Wie sollte es denn bitte wieder werden? Es war doch alles bekloppt.

5:

Alle saßen voll Vorfreude auf die bevorstehende Exkursion im Bus, naja, nicht alle. Mir war die ganze Sache ziemlich egal. Unser Klassenlehrer hatte einen Reisebus bestellt und der Großteil unserer Klasse hatte sich im vorderen Bereich verteilt. Nur Jake, Vick', Mat und ich saßen ganz hinten, auf der vierer Bank. Ganz außen saß Jake, neben Mat, dann Vick' und dann ich. Mat und Vick' knutschten, seit wir im Bus saßen, ununterbrochen und ich hatte meine Ohrstöpsel in die Ohren gesteckt und schaute aus dem Fenster. Blöde Exkursion. 2 Stunden würden wir fahren, bis wir am Ziel angekommen sind. 2 Stunden in denen Mat und Vick' nur knutschen würden, ich aus dem Fenster gucken würde und Jake mal wieder ignorant wie immer wäre. Mich kotzte die ganze Situation um mich herum an. Nie interessierte mich ein Junge, außer Mat. Er war ja auch seit eh und je mein bester Freund. Und dann mischte sich Jake einfach in mein Leben und schien sich kein bisschen für mich zu interessieren. Was soll das denn nur? Er hatte fast eine Freundin und diese war ich nicht, sondern irgendeine von den Nutten vom Skateplatz. Ein Lied nach dem anderen spielte auf meine Ohren und ich hatte mich schon richtig auf das Fenster fixiert. Neben mir knutschten Mat und Vick' immer noch und was Jake machte, wusste ich nicht. "WIR SIND DA", schrie einer aus meiner Klasse und ich atmete auf. "Endlich", murmelte ich, schnappte mir meine Tasche, als der Bus hielt und lief zur Tür. Die Türen öffneten sich und ich war die 1. die den Bus verließ und vor einem gigantischen Schloss stand. "Wouuh", meine Augen glitten über das Schloss, "das ist ja mal Wahnsinn." Um mich herum sammelte sich meine Klasse und alle zusammen starrten wir das gigantische Schloss an. Nach einer ewig langen Besichtigung, in der wir jeden Winkel, von dem Schloss, besichtigt hatten, liefen wir zur Herberge. Sie war nur ein paar Minuten entfernt. Vick' und ich gingen mit 2 anderen Mädchen in ein Zimmer. Ich stellte meine Tasche ab und setzte mich auf das Bett. Hart. Klasse. Ich hasste harte Betten. Ich seufzte. "Ähm Sam?", Vick' setzte sich neben mich, „ich geh zu Mat. Magst du mitkommen?" Ich nickte und wir gingen zusammen los. Wie immer stand Jake bei Mat. Ich stöhnte auf und Vick' warf mir einen tröstenden Blick zu. Danach sprang sie Mat fast in die Arme und ich platzierte mich neben Jake. Er beachtete mich wie immer, mal wieder nicht und ich starrte stur gerade aus. "Jake, Samantha", rief unser Herr Tomson, "ihr müsst mir mal helfen." Wir kamen beide zu ihm. "Ihr 2, ihr müsst bitte mal in den Essensaal gehen und dort nachschauen, ob es dort Messer gibt. Ich brauche dringend eins", meinte unser Klassenlehrer hektisch, "bringt es mir dann hinter in mein Zimmer." Ich schluckte, als Jake los lief. Ich schlich ihm einfach hinter her. Im Essensaal angekommen, machten wir uns auf die Suche nach einem Messer. Der Essensaal war ziemlich groß und ohne ein Wort klapperten wir ihn beide ab. Kein Messer. Jake ging zur Tür. "Die ist zu", meinte er und drehte sich zu mir. Mein Herz machte einen Hüpfer. Hatte er mich grad angesprochen? "Sam, die Tür ist verschlossen, die geht nicht auf", er rüttelte heftig an der Tür. "Wieso abgeschlossen?", ich rannte zu ihm und wir rüttelten gemeinsam an ihr. Sie ging nicht auf. Hysterisch klopfte ich an die Tür und schrie nach Hilfe. "MAN, HÖRT MICH DENN KEINER?", schrie ich und Jake, der sich auf einem Tisch, der Essenshalle platziert hatte, räusperte sich. "Das bringt’s nicht", er klopfte auf den Tisch und meinte damit, ich solle mich neben ihn setzten. Was ich dann auch tat. "Die ist zu, und die Tür ist aus Stahl, da hört das draußen keiner, wenn er nicht richtig eng an der Tür vorbei läuft." Ich seufzte. Auch noch so was, wieso redete Jake ausgerechnet wegen so was mit mir, fragte ich mich.

6:

Eine Stunde hingen Jake und ich nun schon im Essenssaal fest. Ich lief unruhig den Raum hoch und runter. "Mensch Sam", Jake stellte sich vor mich, "bleib ruhig und setz dich einfach zu mir." Mein Herz machte mal wieder einen Hüpfer und ich folgte ihm. "Wieso, hast du mich eigentlich immer ignoriert?", ich setzte mich neben ihn, auf den Boden. "Mat", Jake drehte sich in meine Richtung, "er sagte bei dir hat niemand eine Chance. Nicht mal ich. Und dann, habe ich mir gedacht, dann rede ich halt nicht mit ihr. Und dann hast du mich immer wieder angeschaut, versucht mit mir zu reden und du hast mich beleidigt, immer dann, wenn ich dich ignoriert habe. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das was Mat gesagt hatte stimmt und naja, ich wollte dich aber auch nicht einfach so anlabern, wo ich mich eh schon in die Scheiße reingeritten hatte." Ich schaute ihm direkt in die Augen. "Ouh", mein ich wendete den Blick ab und starrte auf den Boden, "Das- das stimmt alles nicht, also was Matti gesagt hat. Ich, ähm, ich find dich eigentlich ganz nett. Und, und ich hatte, ähm, das Gefühl, das du, neben Matti, der einzige normale Typ an der Schule bist. Die anderen denken alle nur an das Eine und so." Ich konnte nicht glauben, dass Matthew meinte, dass ich nix mit Jake zutun haben wollte, wo er genau wusste, was ich empfinde. "Aber naja", ich schaute Jake wieder an, "Mat hat mir erzählt, du hast eh fast ne Freundin, also naja." Jake stutzte: "Ich und ne Freundin? Nie. Ich hatte bis jetzt erst eine Freundin, und die meinte es nicht mal Ernst." - "Was?", jetzt stutzte ich, "keine Freundin, und was ist mit den 5 Skatebräuten, von denen Mat mir erzählt hat." - "Wahrscheinlich genauso alles nur ne Lüge", Jake machte eine Pause, "Genauso, wie das, dass ich keine Chance bei dir hät." Ich grinste. Ich wusste nicht warum, aber ich empfand den Moment plötzlich urkomisch. Jake anscheinend auch, also lachten wir beide. "Ich frag mich nur, wieso Mat so was behauptet.", meinte ich und beendete das Lachen. "Sam, mach dir darüber keine Gedanken, Hauptsache ist doch, dass die Missverständnisse zwischen uns aus dem Weg geräumt sind.", antwortete Jake, während er die Augenbrauen nach oben zog. Ich grinste ihn an, und das Grinsen, dass er mir zurück gab, ließ mich dahin schmelzen. Alles war wie in Zeitlupe. Unsere Gesichter kamen sich immer näher, die Augen geschlossen. Mein Herz raste immer mehr und es war, als würde mir der Magen platzten, weil es unheimlich kribbelte. "HIER SEID IHR", ich schreckte zurück, "Ich habe euch überall gesucht." Herr Tomson stand im Essenssaal. Ich blickte kurz zu Jake und auch er schaute mich an. Danach sprach Herr Tomson einfach weiter: "Der Essenssaal geht nur von außen auf, deswegen steht sonst die Tür offen. Das hab ich vergessen zu sagen, tut mir Leid ihr Zwei."
Jake und ich nickten und wir verließen gemeinsam den Essensraum. Ich fühlte eine Hand auf meinem Rücken und musste grinsen. Jake lief ganz dicht hinter mir. "Psst, Sam. Lass uns nochmal rausgehen." Ich nickte und er schob mich sanft aus der Tür der Herberge. "Wohin?", fragte ich und drehte mich zu Jake. "Nirgendwo hin. Hier bleiben.", wir standen einfach nur vor der Tür der Herberge. Ich stutzte. Doch zum Stutzen war nicht viel Zeit. "Lass uns da weiter machen, wo wir aufgehört hatten", sagte Jake ganz leise und legte eine Hand auf meine Hüfte. Ich senkte meinen Kopf, doch mit seiner 2. Hand hob er ihn vorsichtig an. Seine Lippen legten sich leicht auf meine. Ich erwiderte diese Geste. Es war einfach magisch. Unsere Zungen trafen sich und ein Stöhnen kam aus seinem Mund. Ich zog ihn an mich und er presste mich stark an sich. "Ähm?", die Stimme kam mir bekannt vor und ich löste mich von Jake, "kommt ihr wieder rein?" Es war Matthew. Auf den hatte ich gerade gar keine Lust. Ich schaute zu Jake und er nickte. Jake legte mir seinen Arm um die Schulter und wir liefen gemeinsam rein. Er brachte mich bis vor mein Zimmer. "Tschüss, Sam.", einen Schritt tat ich auf ihn zu und gab ihm noch einen kurzen Kuss. Er grinste und küsste meine Stirn. Dann wirbelte er herum und ging in Richtung seines Zimmers. Ein Seufzen trat aus meinem Mund.

7:

Ich schaute noch weiter durch den Gang, bis mich jemand auf der Schulter antippte. Ich fuhr zusammen. „Hey, Sam.“, ich drehte mich rum und verdrehte gleichzeitig noch meine Augen. Nicht der schonwieder. „Was, Mat?“, brachte ich aufbrausend heraus. „Tut mir Leid, was ich alles gesagt habe. Ich dachte Jake ist vielleicht nicht der Richtige für dich und deswe-„
„Deswegen lässt du mich tagelang leiden? Deswegen entfernst du dich immer mehr von mir?“, wütend starrte ich ihn an. „Es, es tut mir doch leid …“ – „Ja, das sagst du und morgen fängst du dann an und versuchst uns wieder auseinander zu bringen oder wie? Man Mat, ich liebe Jake. Verstehst du?“, meinte ich und meine Miene hellte sich wieder etwas auf, „Ich liebe ihn, und ich will mit ihm zusammen sein. Mit niemand anderen. Also, lass mich bitte in Ruhe. Zumindest bei der Sache. Ich finde das alles echt Scheiße von dir. Ganz ehrlich.“ Er schaute mich traurig an und ich grinste. „Guck nicht so, du Idiot“, lachte ich und umarmte ihn, „Tu mir so was nicht nochmal an, verstanden?“ Wir ließen uns los. „Verstanden.“


„Und dann, dann ist Herr Tomson reingeplatzt“, erzählte ich Mat, der mir freudig zu hörte, „Und jetzt erzähl wie du mit Vick‘ zusammen gekommen bist!“ - „Och Mensch, muss ich dir das jetzt ernsthaft erzählen?“, meinte Mat und ich nickte. „Ok.“, fing er an und setzte sich etwas gemütlicher hin. Wir waren im Übrigen immer noch im Flur und hatten uns einfach auf den Boden gesetzt. „Also, ich hab ja Vick‘ eigentlich gehasst. Aber als du so erzählt hattest wie ach so toll sie sein soll, hab ich mich gefragt ob das auch stimmt. Auf jeden Fall habe ich sie dann halt angesprochen, als du mal nicht bei ihr warst. Versteht sich.“, als er den letzten Satz sagte grinste er breit und ich boxte ihm in die Schulter, „Und dann haben wir uns sofort gut verstanden und uns unterhalten und, und, und. Das Gespräch dauerte ewig lang und wir lachten wahnsinnig viel. Am Ende des Gesprächs hatte ich dann so ein Kribbeln im Bauch, du kennst das ja. Und dann hab ich sie einfach geküsst und anstatt sich dagegen zu währen hat sie halt mitgemacht. Ja ….“. Er holte Luft und ich grinste noch um einiges breiter. „Gott wie süß“, ich umarmte Matti und er lachte, „Mein bester Freund ist verliebt.“ Jetzt musste ich kichern und gab Mat einen Kuss auf die Wange. „Wie auch immer“, er setzte sich wieder gerade hin, „ich werde jetzt erst mal schlafen gehen. Wir sehen uns morgen früh, meine Liebe.“ Ich nickte und er gab mir noch einen Kuss auf die Wange. Danach sprang er auf und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Ich rappelte mich auch auf und öffnete die Zimmertüre. Schnell legte ich meine Kleidung ab und schlüpfte in mein Schlaf-T-Shirt. Danach legte ich mich ins Bett. Binnen weniger Minuten war ich eingeschlafen und träumte von meinem Jungen. Ja, Jake war jetzt meiner.

8:

"Och Man", ich wälzte mich im Bett herum und ärgerte mich, dass mein Traum schon vorbei war. Traurig öffnete ich die Augen und starrte die Zimmerdecke an. Ein Träne lief über meine Wange. Wieso konnte mein Traum nicht wa-"Ahhhhhh", Vick' schrei das ganze Zimmer zusammen und ich schreckte hoch, "Du bist mit Jake zusammen, Sam. Er hats mir gerade erzählt. Herzlichen Glückwunsch." Sie rannte zu mir ans Bett und umarmte mich. Was, zusammen?
Ich schüttelte den Kopf. Ich war wirklich mit Jake zusammen? Ich grinste. Ja, ich war mit Jake zusammen. Genau seit gestern Abend. "Ja, das stimmt.", grinste ich weiter und Vick' umarmte mich. Irgendwie konnte ich es garnicht glauben, dass ich mit Jake zusammen sein sollte. Vick' löste die Umarmung und drehte sich rum. Da stand er. Mein Freund, Jake. Ein breites Grinsen breitete sich in meinem Gesicht aus und ich stand auf und rannte ihm in die Arme. "Guten Morgen", hauchte ich als er mich an sich drückte. "Guten Morgen, Sam. Wie hast du geschlafen?", er lies mich etwas los. "Ja, gut. Ich hab von dir und mir geträumt.", ich lächelte. Er tat es eben so. Jake schaute an mir runter. "Ah", ich wurde rot und grinste verlegen. Ich hatte mich noch nicht umgezogen. Also stand ich in meinem viel zu großen Schlaf-T-Shirt vor ihm. "Steht dir", meinte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn, "ich geh dann nochmal raus. Wir sehen uns dann." Er ließ ab von mir und ging aus dem Zimmer. Verliebt starrte ich ihm hinterher, bis Vick' schrill zu lachen anfing. Ich seufzte und drehte mich um zu ihr. Sie lachte immernoch,"Mensch Sam, du bist total verliebt in den Typen." Ich nickte. Nicht nur total verliebt, sondern eindeutig unbeschreiblich doll. Ich hatte noch nie für einen Jungen solche Gefühle gehabt. Klar war da vor 2 Jahren dieser eine Typ, der mir auch den Verstand geraubt hatte. Wie er hieß hatte ich allerdings vergessen. Wie hieß er, wie hieß er? Ich glaube Phil. Ja, Phil. Er war kein Junge von schlechten Eltern. Im Gegenteil. Er war ein Musterschüler, also endlos schlau. Sah gut aus und hatte einen tollen Charakter - dachte ich zumindest. Er war der Junge, den ich mit dem ich meinen ersten Kuss hatte. Er war ziemlich liebevoll. Bis er mich in sein Bett schob und mir an den Klamotten zerrte. Dieser dreckige Wichser versuchte tatsächlich mich zu vergewaltigen. Ich wehrte mich, aber hatte natürlich keine Chance. Er war ein ziemliches Muskelpaket. Als er anfing sich auszuziehen, hatte ich für einen Moment Zeit. Und tatsächlich hatte das Schwein neben dem Bett eine Vase geparkt. Ich schnappte mir sie und zog sie ihm über den Kopf. So schnell ich konnte sammelte ich meine Kleidungsstücke zusammen und rannte aus der Wohnung. Dann habe ich nie wieder was von ihm gehört, geschweigedenn ihn gesehen. Als ich die Straße runter
rannte, schwor ich mir, dass ich für keinen Jungen mehr solche Gefühle entwickel und dass sie alle gleich sind. Sie wollen dich alle nur ficken. Ich lies keinen Jungen mehr an mich ran, außer Mat. Ja, Mat war auch der einzige Junge mit dem ich sprach. Ich hatte solchen Hass, dass ich jeden Jungen abwies. Egal wie lieb, süß oder nett er war. Eiskalt wurde jeder abgewiesen und abgeschossen. Aber Jake war der erste Junge, für den ich nach langem nicht solchen Hass empfinde. Der Erste, den ich auch wieder an mich ranlassen wollte[außer Mat natürlich, der war schon immer eine Ausnahme]. Jake war irgendwie ... anders. Er schien schon vom ersten Moment an nicht so, als würde er nur ficken wollen. "Ehm, Vick'? Kannst du mir mal helfen?", fragte ich meine beste Freundin. Ich hatte mir nicht unbedingt die Kleidung zum reinschlüpfen mitgenommen. Ein T-Shirt, das man hinten zubinden musste. Vick' nickte und stellte sich hinter mich um die Schlaufe zusammenzuknoten. "Und ihr seid jetzt so ein richtiges Paar, oder wie?", fragte sie mich, als sie die Schleife fertig hatte. Ich nickte,"Ja, denk schon. Ich habe bloß noch nicht so das Gefühl, dass Jake und ich wirklich zusammen sind. Ich kann das irgendwie garnicht glauben" - "Wie süß", meinte Vick', "ich kenn das Gefühl, hatte ich auch bei Mat am Anfang." - "Am Anfang, seit wann seid ihr zusammen? Vorgestern?", ich lachte. "Ja, aber..", sie kam auf mich zu und schubste mich leicht,".. offizell könntest du sagen seit gestern früh. Denn da hat er mich erst gefragt." Wir lachten. Ich liebte es mit vick' zu lachen. Da wir ungefähr den selben Humor hatten, passierte dies öfter. "Na los, dann lass uns mal Essen gehen und dann gehts wieder ab nach Hause.", meinte ich und packte die letzten Sachen in meine Tasche.

9:

Nach dem Frühstück verluden die Jungs und unser Klassenlehrer die Taschen in den Bus. Wir Mädchen schauten ihnen dabei zu. Naja, ich schaute eigentlich nur Jake zu, der mich die ganze Zeit angrinste. Ich grinste zurück. "Hey Sam.", das war Vick', sie stellte sich neben mich und ich nickte ihr zu. Dann schaute ich wieder zu Jake, der gerade von unserem Klassenlehrer angetätschelt wurde. Mein Grinsen wurde breiter. "Der ist aber ganz schön abgelenkt.", lachte Vick' und schob mich zum Bus, denn die Jungs stiegen gerade ein. Das war wahrscheinlich das Singnal, dass wir auch in den Bus steigen sollten. Jake und Mat saßen in der letzten Reihe. Dieses Mal aber auf den mittleren Plätzen, so dass die Fensterplätze noch frei waren. Sie winkten Vick' und mich zu sich. Ich grinste Vick' an und zusammen liefen wir zu den Jungs hinter. "Hey Schatz.", ich lächelte leicht und setzte mich neben Jake. Grinsend legte er den Arm um meine Schulter und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich schmiegte mich an ihn. Das würde wohl nicht so eine dämliche Busfahrt werden, wie hinzu. Vick' und Mat waren schon wieder total in einander verschlungen und ich grinste über die beiden. Auch wenn es vielleicht nicht romantisch aussah, fand ich es zuckersüß. Die beiden passten einfach zusammen wie die Faust auf das Auge oder der Deckel auf den Topf. "Sie sind schon ein außergewöhnliches Paar.", flüsterte mir Jake ins Ohr und ich musste lachen. "Ja, das stimmt.", nuschelte ich. Zusammen lachten wir und Mat und Vick' blickten auf. "Weiter machen.", Jake fasste Matthew an den Haaren und drehte seinen Kopf wieder zu dem von Vick'. Dann zuckte Mat mit den Schultern und fing wieder an Vick' die Zunge in den Hals zu stecken. Ich musste so sehr lachen, dass es mir in der Brust schon leicht weh tat.


Alle waren glücklich.. Mat und Vick', Jake und ich. Vick' sagte auch, "Die letzte Zeit hat unser Leben echt verändert." Dabei konnte ich ihr nur zustimmen. Ich hätte niemals gedacht, dass aus Jake und mir ein Paar werden könnte und noch weniger hatte ich gedacht, dass Mat und Vick' zusammen kämen. Ich freute mich für die beiden und sie freuten sich für Jake und mich. Eigentlich konnte einer glücklichen Zukunft an der Schule nichts mehr im Wege stehen. Die Typen, die nur an Sex dachten, ließen mich, seit ich mit Jake zusammen, war in Frieden. Zwar war der Großteil der Mädchen an unserer Schule nun etwas eifersüchtig auf mich, da Jake großes Ansehen genoss, doch stören tat mich das nicht. Eigentlich das Gegenteil. Ich genoß es an Jake seiner Seite zu sein und den Mädchen zu zeigen, dass er unerreichbar für sie war. Ich hatte jemanden gefunden, den ich nicht mehr los lassen wollte, der mir seine Nähe schenkte und für mich da war. Nachdem ich belogen wurde und Jungs das Einzige waren, mit dem ich nichts zutun haben wollte, hat er meinen Panzer durchbrochen und mir gezeigt, was es heißt wirklich zu lieben. Jake und ich waren von nun an einfach unzertrennlich. "Ich liebe dich.", hauchte ich Jake ins Ohr und er legte mir die Arme um die Hüfte. "Ich dich auch, Kleines.", flüsterte er. Ich musste grinsen.

Impressum

Texte: Handlung und Charaktere sind frei erfunden.
Tag der Veröffentlichung: 05.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meinen Freunden, die immer zu mir stehen. Danke euch x33

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