Cover


Kaptiel 1:

Eilig schmiss ich die letzten Klamotten in meinen großen, blauen und nicht grade schönen Koffer. Ich rannte ins Bad, nahm das Kosmetiktäschchen und packte mein Zahnputzzeug, meine Haarbürste, Haarspangen, Haargummies und das Waschzeug ein. Nun ab zurück in mein Zimmer. Ich legte die Kosmetiktasche auf meinen Koffer und rannte in höhster Geschwindigkeit die Treppe hinunter. "Mama, wo sind die 2 Handtücher die ich mir hier hergelegt hatte, und der Waschlappen der oben drauf lag ist auch weg?", schrie ich durch das ganze Haus, als ich verwirrt an dem Siteboard im Flur stand. "Mensch Lilly", zickte mich mein großer Bruder, Tom, an,"mach doch mal ruhig. Du schreist das ganze Haus zusammen wegen einem Waschlappen und 2 Handtüchern." Er schubste mich zur Seite und ging in unsere große Küche. Meine Mutti kam die Treppe hinunter, "Das Zeug habe ich mit den ganzen anderen Sachen, die du hier verstreut aus den Schubkästen geholt hast, ins Wohnzimmer gelegt." Ich grinste, auf meine Mutti war halt immer Verlass. Nicht so, wie auf meinen Vater, der den ganzen Tag nur im Wohnzimmer vor dem Computer hing. "Vati, mach hier doch mal Ordnung, du trinkst und isst hier den lieben, langen Tag. Hast du vergessen, dass du auch noch eine Familie hast?", meckerte ich wie immer an meinem Papa rum," Hallo Papi, ich bin deine Tochter, schon seit 14 Jahren." Er lachte und stellte sich zu mir, als ich meine Sachen, die meine Mum mir zusammen gelegt hatte, nahm. "Lilly, ich muss nunmal arbeiten, die wichtigen Geschäfte müssen nunmal erledigt werden", Dad grinste immernoch,"Komm mal her, Schätzchen." Er umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich versprech dir, dass ich dich morgen zur Schule fahre und so lange dort stehen bleibe, bis dein Bus abgefahren ist.", ich wusste er meinte es nur lieb, aber ich würde wieder ausgelacht und beleidigt werden, wenn er dort stehen bleiben würde. "Nein Paps, das musst du nicht machen, wenn du mich hinfährst freut mich das schon genug." Ich gab ihm noch einen Kuss auf die Wange, drehte mich herrum und rannte die Treppe hinauf. Oben angekommen packte ich alles was noch zusammen gekommen war in meinen Koffer, schnappte mir mein Handy, rannte wieder die Treppe hinunter, öffnete die Wohnungstür und trat hinaus ins Freie. Es war 15 Uhr. Ich schloss die Augen und genoss den Geruch der Blumen, die in unserem Vorgarten standen. "Hey Lilly, schöner Tag heute, oder?", grinste unser Nachbar, John mich an. Er war 17 Jahre alt, groß und eigentlich ein ganz Hübscher. "Ja, und was hast du jetzt so vor Johny?", grinste ich zurück. "Wir wollten nur eine Runde spazieren gehen", hinter ihm tauchte seine Hündin Nani auf, "Du kannst ja mitkommen, wenn du möchtest." Das Angebot konnte ich nicht abschlagen. Johny, Nani und ich liefen in Richtung Feldweg. Ich war total in meine Gedanken an Morgen versunken. Wie die Klassenfahrt wohl sein wird, werden die anderen mich wieder nur für blöd verkaufen, und so weiter. Johny tippte mich an, "Lilly, wie läuft es bei dir eigentlich in der Liebe?". Ich musste unwillkürlich anfangen zu lachen," Ach Johny, was soll da schon laufen. Du bist der einzige Junge, neben meinem Bruder und meinem Vater, in meinem Leben, der mich mag. Außerdem bin ich doch eh voll die Außenseiterin, aber vielleicht ändert sich das ja, wenn wir morgen auf Klassenfahrt fahren. Und wie läuft es mit Chantal?" John war seit 2 Jahren mit der hübschen Blondine Chantal zusammen. Sie ist genauso alt wie er und arbeitet in einer Pommesbude in der Innenstadt. "Ja, es läuft gut, wusstest du, dass sie seit 2 Wochen schwanger ist?", er guckte erfreut, "Lilly, ich werde bald Vater." Mir verschlug es die Sprache. Er würde doch in einem Monat erst 18 werden und Chantal doch auch erst in 3 Monaten. Aber ich freute mich für die beiden. "Herzlichen Glückwunsch, ich hätte nicht gedacht, dass mein bester Freund, mit dem ich vor 2 Jahren noch zu Halloween um die Häuser gezogen bin, jetzt Vater wird. Die Zeit vergeht einfach zu schnell.", meinte ich und somit unterhielten wir uns über die alten Zeiten, wie wir früher durch die Gärten unserer Nachbarn getobt sind, im Sandkasten gespielt haben. Als wir zusammen waren, da war ich gerade mal 10 und er 13, wie wir uns zum ersten Mal geküsst hatten und die ganzen Sachen, die einfach unvergesslich waren.
Als wir wieder zu Hause ankamen, war es schon 19 Uhr. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung. Ich aß schnell Abendbrot und verkroch mich dann in mein Zimmer. Nochmal überlegte ich ob ich alles eingepackt hatte und nachdem ich das dreimal gemacht hatte, schlief ich erschöpft ein.


Kapitel 2:

"Lilly, Lilly, Lilly, aufstehen. Du musst dich noch fertig machen, heute gehts ab, auf Klassenfahrt." Ich gähnte und zog mir die Decke über den Kopf, "Mensch Mama, noch 5 Minuten." Jemand lachte,"Mama? Hier ist nicht Mama, sondern John." Ich schreckte auf und vergrub mein Gesicht hinter den Händen. Aufeinmal fingen wir beide an zu lachen. "Guten Morgen, Großer.", sagte ich, als ich mich wieder eingekriegt hatte. Er umarmte mich und hob mich aus meinem Bett. Dann setzte sich Johny in den Schaukelstuhl in meinem Zimmer. Wenn er bei mir war, saß er immer dort. Das war also schon sowas wie sein Stammplatz gewurden. Ich schämte mich nicht, mich vor ihm auszuziehen und wieder anzuziehen. Schließlich kannte ich ihn ja auch schon mein Leben lang. Ich entschied mich bei der Wahl der Kleidung für ein langes graues T-Shirt mit einem U-Ausschnitt, welches meine Figur gut betonte und die schwarze Röhrenjeans. Die ich schon seit einem Jahr schleppte. Sie war meine Lieblingshose. "Mensch Lilly, ich versteh echt nicht, warum so ein hübsches Mädchen, wie du eine Außenseiterin ist.", erwähnte Johny, als ich mich vor meinen Schminkspiegel stellte. Ich zog zweimal die Schultern hoch und begann mich mit meiner Notschminke, die ich immer daliegen hatte, wenn ich den Rest einpackte, zu schminken. Ich legte ein leichtes Make-Up auf und trug Wimperntusche und Kajal auf. Ich betrachtete mich im Spiegel. Mein großer Bruder stand an der Tür, "Du siehst zum Anbeißen aus.", schon als er das ausgesprochen hatte, kam er auf mich zu gerannt, packte mich und biss mir leicht in die Wange. Johny, Tom und ich lachten. "Wer von euch hilft mir meinen Koffer runter zu tragen", fragte ich in den Raum. Beide eilten zu dem Koffer und ich musste wieder lachen. Ich schnappte mir meinen eastpak-Rucksack und lief Johny, der meinen Koffer nun trug, hinterher. Wir verstauten alles ins Auto. "Dann aufwiedersehen, meine Kleine", meinte Johny und drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange, "Sei vorsichtig." Dann verschwand er wieder in seinem Haus. Tom und meine Mum verabschiedeten sich von mir. Ich setzte mich ins Auto und mein Dad fuhr mich in die Schule. Es dauerte 45 Minuten, weil wir auf einem Dorf leben und die Schule in der Stadt ist. Mein Dad half mir noch den Koffer aus dem Auto zu hiefen. Ich umarmte ihn und stellte mich mit Koffer und Rucksack hinter die Mädchen aus meiner Klasse. "Na Lilly, wirst du Papa dolle vermissen?" Sie lachten alle und ich guckte auf den Boden. Dann fasste ich allen Mut zusammen, "Nein, nicht wirklich, Tina. Nur weil du immer auf dem Schulklo sitzt und weinst, weil dein Freund mit dir Schluss gemacht hat, heißt das nicht, dass du dich daran stark fühlen musst wenn du so einen Mist erzählst. Du hast ja noch nicht mal einen Vater, den du vermissen kannst. Oder ?", fauchte ich sie an. Tina fiel die Kinnlade nach unten und die anderen Mädchen kicherten. "Pass lieber auf, was du sagst, ja?", sagte ich nun leise, aber bestimmt, "So schwach, wie ich aussehe bin ich nämlich nicht.", nahm meinen Koffer und meinen Rucksack und stapfte zum Bus, der gerade angetroffen war. "Hey Lilly, das war echt mutig von dir.", quatschte mich Ben von der Seite an. Ben war der Einzige aus der Klasse, dem ich in meiner Rolle als Außenseiterin Leid tat. Aber das interessierte mich eher weniger. Ich mochte ihn nicht sonderlich. Er war klein, nervig, trug eine Brille und vom Waschen hielt er auch nicht viel. Trotzdem wurde er als Klassenclown angesehen und alle, außer mir natürlich, mochten ihn. "Ja, kann sein.", sagte ich und übergab dem Busfahrer meinen Koffer. "Hast du Lust, dich neben mich zu setzen, im Bus.", fragte Ben mit großen Augen. Es tat mir Leid ihm eine Abfuhr geben zu müssen, aber ich brauchte bei der Busfahrt niemanden der nach Schweiß roch neben mir. "Nein, vergiss es. Setz dich doch neben Tina, ich glaube die braucht grad seelische Unterstützung", ich deutete mit dem Finger auf sie. Tina stand zwischen ihren Mädchen und wurde ausgelacht. Es tat gut zu sehen, das ich auch mal was bewirkt hatte.
Wir setzten uns in den Bus und fuhren auf ins Schullandheim.
Während der Fahrt hörte ich Musik und döste so ein bisschen vor mich hin. Die anderen machten sehr viel Lärm, deswegen konnte ich nicht schlafen. Nach 2 Stunden Fahrt kamen wir auf dem Gelände unserer Unterkunft an. Alle Leute aus meiner Klasse klebten an den Scheiben und staunten darüber, wie es hier aussah. Es war wirklich wunderschön und ein paar schöne Tage konnte man hier wahrscheinlich auch verbringen. "So,", sagte unser Klassenlehrer laut, "ich habe hier die Zimmereinteilung. Allein werdet ihr das sicherlich wieder nicht hinbekommen. Vergesst nicht, die Zimmer sind alle in einem Bungalow. Wenn ihr von hier aus nach links lauft und dann nach rechts kommt ihr an ihn. Wer das nicht schafft : Seine Nummer ist 50c." Er sprach die Zimmer durch. Unsere Jungen wurden in 2 fünfer Zimmer gesteckt, da wir genau 10 Jungs hatten. Dann waren die Mädchen dran. Wir waren zu zwölft. Somit wurden wir in 3 Viererzimmer geteilt. "Im 3. Zimmer sind dann also : Lilly, Analena, Natalie und Tina.", sagte er. Ich stöhnte auf. Wieso nur mit Tina? Das ist doch dämlich. Tina ging es allerdings nicht anders. Unsere wütenden Blicke trafen sich. Weil ich ganz hinten im Bus saß, lief ich an ihr vorbei," Ehhii, Tina," rief Jason von vorne, "pass auf das dir Lilly nicht die Augen auskratzt." Er lachte böse. Es schien mir, wie als würde er mehr auf meiner Seite stehen. Jason war der beliebteste Junge aus unserer Klasse. Groß, hübsch, braune Haare, blaue Augen und sein Hauttyp war von Natur aus eher dunkler. Ich fand ihn schon immer irgendwie süß. "Nehmt alle wenn ihr draußen seid eure Koffer aus dem Bus.", sagte der Busfahrer, als er endlich die Türen öffnete. Ich ging an Jason vorbei und grinste ihn an. Er grinste zwar nicht zurück, aber irgendwie gab mir die Situation von gerade eben Selbstvertrauen.

Kapitel 3:

Wir liefen zu unserem Bungalow und gingen in unsere Zimmer. Das Zimmer von mir un den Anderen lag im Obegeschoss. Das Zimmer war schön groß und hatte eine Aussicht über die ganze Bungalowsiedlung. Wir hatten zwei Einzelbetten und ein Doppelstockbett. Das eine Einzelbett stand etwas weiter entfernt von den anderen drei Schlafplätzen. Ich hatte schon den Gedanken, dass ich dort schlafen muss, aber Tina belegte den Platz vor mir. "Lilly, wo möchtest du schlafen?", fragte mich Natalie, als ich verwirrt auf Tina starrte. "Ja, ehm, keine Ahnung", stotterte ich, "sucht ihr euch erstmal aus, wo ihr schlafen mögt." Die beiden belegten die Plätze im Doppelstockbett, was mir Recht war, da ich lieber auf dem Einzelbett schlafen wollte. Die ganze Zeit redete ich mit Natalie und Analena. Tina war ganz ruhig. Ich fand die Situation auf 2 Seiten komisch. Erstmal, war ich es nicht gewöhnt das jemand mit mir redete und zweitens fand ich es komisch, dass Tina so aus und vor gelassen wurde. "I-Ich hole mal die Bettwäsche für uns vier", meinte Tina und verließ den Raum. "Sagt mal, wieso seid ihr eigentlich aufeinmal so nett zu mir und so gemein zu Tina? Wart ihr drei nicht beste Freunde?", ich fragte einfach aus Verwunderung. "Naja," begann Analena ihre Erklärung, "Tina ist ne Zicke, die macht nur Stress. Wir fanden dich im übrigen von Anfang an interessant." Analena und Natalie erzählten mir noch weiter was an Tina so doof ist, bis sie wieder kam und jedem von uns einen Stapel Bettwäsche reichte.

Kapitel 4:

"Hey Lilly, hast du Lust mit Analena und mir zu den Jungs nach drüben zu gehen. Also neben an sind Jason, Ben, Tomson, Rudi und Alex. Wir wollten eine Runde Flaschendrehen spielen.", meinte Natalie. Ich willigte ein und saß kurz darauf mit meinen 2 neuen Freundinnen bei den 5 Jungen im Nachbarzimmer. Für einen Moment fragte ich mich wo wohl Tina abgeblieben war. Aber dann fiel mir ein, dass sie gemeint hatte, dass sie mit Jenny eine Runde durch das Schullandheim spazieren geht. "Wen es trifft, der muss Jason küssen und zwar nicht nur Bussi, Bussi sondern richtig, mit Zunge und so.", schlug Alex vor. Er drehte die Flasche. Sie drehte und drehte und drehte und dreht sich. Bis sie langsamer wurde, immer langsamer und letzt endlich zum stehen kam. "Lilly", schrien alle bis auf Jason un mich. Ich versteckte mich hinter meinen Händen, oh nein. "Los Lilly, küsst euch.", lachte Tomson. Jason klopfte auf den Platz neben sich, "Lass es hinter uns bringen." Er grinste. Langsam stand ich auf. Ich ging um alle herum, bis ich dort stand, wo Jason hingeklopft hatte. Ich setzte mich neben ihn und starrte ihn an. "Los jetzt, macht da nicht so ein Drama draus", meckerte Rudi. Der hat gut reden. Ich habe mich gerade eben erst in einen Kreis Menschen eingefunden und darf gleich rumknutschen. Aber für solche Gedanken ist nun kein Platz in meinem kleinen Kopf. "Seid jetzt alle still, sonst geht das nicht", sagte Jason, "Lilly, hab keine Angst. Du wirst es überleben. Es ist nur ein Kuss." Jason's Kopf kam meinem immer näher. Langsam legten sich seine Lippen auf meine. Er hatte richtig weiche Lippen. Er stubste mit seiner Zunge gegen meine Lippen und ich öffnete diese. Mein Herz schlug wie verrückt. Jason nahm meinen Kopf zwischen seine Hände und unsere Zungen tanzten miteinander. Der Kuss wurde immer inniger, bis Ben anfing zu lachen. "Hey, guckt mal Jason hat nen Ständer", prustete er. Die anderen lachten mit. Jason wurde ganz rot und flüchtete aus dem Zimmer. Mein Blick blieb an der zugeknallten Tür haften. "Psst, Lilly, vielleicht solltest du Jason hinterher gehen", meinte Natalie. Somit sprang ich auf und lief in den dunklen Flur. "MAAAAAAAAAAAAAAAAN", schallte es aus dem Toilettenraum. Ich rannte hin und ohne zu überlegen öffnete ich die Tür. Mein Herz begann schon wieder zu rasen. Jason stand mit dem Kopf gegen eine Wand und knallte ihn immer wieder dagegen. "Hey Jason, hör auf damit, das ist doch was ... was ganz natürliches, oder nicht?", nuschelte ich zusammen. Jason drehte sich um: "Nein, Lilly das ist peinlich. Wirklich." Ich lief auf ihn zu und stellte mich direkt vor ihn. "Wenn es du meinst", sagte ich, "aber gib mir mal deine Hand." Er streckte mir seine Hand hin und ich legte sie auf mein rasendes Herz. "I-I-Ich weiß echt nicht, ähm, was mit mir los ist", stotterte ich,"das ist so, hmpf, seit du mich geküsst hast. Also das finde ich wesentlich peinlicher, als wenn dein Ding da unten steif wird." Er staunte, aber ich sprach einfach weiter: "Von wegen 'Lilly, es ist nur ein Kuss', bla bla." Er grinste, weil ich meine Stimme dabei so sehr verstellt hatte. "Ouh Man, Lilly, ich frage mich im Moment echt, wieso wir dich immer so mies behandelt haben. Du bist echt ein tolles Mädchen", er nahm seine Hand nicht von meinem Brustkorb weg und merkte das mein Herz noch schneller schlug. Er grinste, schon wieder: "Hier stinkt es, lass uns noch eine Runde durch das Schullandheim spazieren gehen, ok?"
"Ok", meinte ich und wir traten nach draußen.
Mittlerweile war es schon ziemlich dunkel geworden, aber die Umgebung hatte ihre Schönheit noch nicht verloren. Wir liefen die Bungalowsiedlung nach allen möglichen Variationen durch, bis wir Jenny und Tina küssend auf einer Bank fanden. "Ich wusste schon immer das Tina ne Lesbe ist", flüsterte Jason. Ich blieb erschrocken stehen, weil ich so etwas noch nie gesehen hatte, doch Jason zog an meinem Ärmel: "Lass die beiden nur machen." So liefen wir weiter.

Kapitel 5:

*piep,piep,piep* Unser Wecker klingelte. Ich gähnte und stolperte aus meinem Bett. Als ich die Augen öffnete musste ich lachen. "Natalie, wie bist du von da oben runtergefallen?", sie war auf einmal total verwirrt aber musste auch lachen. "Ehhi, Lilly, weißt du wo Tina ist?", fragte Analena. Ich grinste: "Wahrscheinlich bei Jenny im Bett, die beiden sind lesbisch. Jason und ich haben sie gestern gesehen, als sie rumgeknutscht haben." Die beiden staunten. Doch Analena war schneller wieder bei Verstand: "Du und Jason, läuft da jetzt was?"
"Ehm, nein, nicht wirklich, wieso?", mein Herz wurde schneller.
"Nur so.", antwortete Analena. Wir schnappten uns alle etwas zum Anziehen und gingen ins Gemeinschaftsklo um uns fertig zu machen.

Zur selben Zeit bei Jason:

Jason stolperte genauso wie Lilly aus seinem Bett. Er setzte sich auf die Bettkante und dachte an das Gespräch mit ihr, als sie durch die Bungalowsiedlung gelaufen sind. "Sie ist süß", flüsterte er leise, doch Rudi bekam das mit. "Wer ist süß? Lilly?", fragte er, als wüsste er schon überalles Bescheid.
"Ja, Lilly, sie ist einfach so, anders als die ganzen anderen Mädchen, viel offener und so.", sagte Jason.
"Mhh, erst machst du sie dumm, dann stellst du dich urplötzlich auf ihre Seite, als sie Tina anzickt, dann zeigt die Flasche beim Flaschendrehen auf sie und ihr küsst euch mit Zunge, du bekommst einen hoch, rennst weg, und sie dir hinterher. Dann findet man euch nirgendwo, weder im Klo noch in ihrem Zimmer und dann kommt ihr 2 zusammen um 11 angeschlendert und verabschiedet euch mit Bussi, Bussi und einer Umarmung?", stellte Rudi fest, "Man Kumpel, ich glaube du willst was von der."
"Ich weiß es nicht, ich kenn sie ja auch kaum", stellte Jason fest.
"Man kann sich ja kennen lernen!"
"Ich weiß nicht, ob sie das so will .. -"
"MENSCH, Jason, wach auf, die fährt voll auf dich ab."

...

Wieder bei Lilly:



Als wir fertig waren, gingen wir frühstücken. Die Jungs liefen hinter uns. "Hey, hey,", flüsterte Natalie,"da ist Jason." Natürlich habe ich das schon mitbekommen gehabt und mein Herz schlug schon wieder schneller. Ich klatschte mir selbst ein paar und versuchte wieder zur Vernunft zu finden, aber mein Herz wollte anders als mein Kopf. Als wir an der Tür zum Speisesaal standen, tippte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte mich herum und 2 kräftige Arme nahmen mich komischer Weise in Empfang. Jason umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Setzen wir zwei uns allein irgendwo hin?", fragte er und grinste, wie immer. "Klar.", willigte ich ein. Wir setzten uns weit weg von den anderen. "Was machen wir heute?", fragte ich ihn, weil er im Kontakt zu unserem Klassenlehrer stand. "Heute? Ehm, wir fahren zu einer großen Burg und da können wir dann allein rumlaufen, wenn du magst können wir ja.. zusammen rumlaufen?!"
"Ja, können wir machen. Was gibt es dort zu sehen?"
"Das königliche Schlafgemach, Folterkammern, Kutschen, altes Geschirr, Waffen, halt sowas was man früher auf einer Burg so hatte, Schlafkammern von den Rittern und anderen Adligen.", meinte Jason. Er grinste mich während des Essens die ganze Zeit an, aber wir redeten nach unserem Gespräch über die Burg nicht mehr.

Kapitel 6:

Auf der Burg angekommen splittete sich unsere Klasse in kleine Grüppchen auf. Jason und ich liefen zu erst in das Hauptgebäude. Dort befanden sich die ganzen Schlafkammern und Toiletten. "Oh mein Gott, hätte ich in sowas schlafen müssen, da wäre ich doch gestorben", lachte ich. "Da musst du mal das Schlafgemach von dem König und seiner Frau sehen, da hättest du gedacht, du schläfst in Wolken.", grinste Jason. Wir liefen direkt dort hin, aber Jason blieb vor der Tür stehen und versperrte mir somit den Einlass. Aufeinmal sprach er: "Bitte treten sie doch ein, meine Prinzessin, dies wird ihr Schlafgemach sein." Ich lachte, "Vielen Dank, mein Prinz, aber wo werden sie verweilen, wenn ich in ihrem wundervollen Schlafgemach übernachten werde?" Nun lachte er, "Auf der Couch, vor dem Fernseher." Wir prusteten beide los, das war einfach zu komisch. Aufeinmal kehrte eine unangenehme Stille in den Raum, in dem nur wir beide uns befanden. "Lilly?", flüsterte Jason. "Ja?", ich war total verwirrt. "Küss mich noch einmal so, wie du es zum Flaschendrehen getan hast." Mein Herz raste wilder als je zuvor. Meine Augen weiteten sich und mein Mund wurde ganz trocken. Jason kam auf mich zu, nahm meine Arme und legte sich sich um den Hals, seine platzierte er an meiner Hüfte. Unsere Köpfe näherten sich, das erste Mal ohne Drang, weil wir es wohl machen müssten, sondern ganz von allein. Alles schien wie in Zeitlupe und seine Lippen berührten zum zweiten Mal meine. Mein Herz pochte wie verrückt und ich wollte nichts anderes mehr, als ihm nah zu sein. Als er dann, wie beim Flaschendrehen, mit seiner Zunge gegen meine Lippen stupste vergaß ich alles um mich herum. Es zählte nur noch dieser Augenblick, nur noch dieser Kuss. Er ließ von mir ab und erst jetzt bekam ich mit, dass sich unsere ganze Klasse um uns versammelt hatte. Ich wurde verdammt rot und rannte aus dem Zimmer. Ich rannte weiter, aus der Burg und stand nun auf dem großen Hof. Wo zum Teufel hatten wir nochmal den Bus geparkt, dachte ich. Dann fiel es mir wieder ein und ich rannte so schnell ich konnte zum Bus. Da dieser aber nicht offen war, setzte ich mich davor und kramte meinen iPod aus meiner Jackentasche, stöpselte mir die Kopfhörer ins Ohr und wählte das erstbeste Lied:

I'm missing you so much, I'll see you die tonight
Just so I can get to you before the sun will rise
I know the signs are on and I feel this too
None of that ever seems to matter when I'm holding you...

Ich schloss die Augen und fühlte nur, wie mir jemand den einen Kopfhörer wieder aus dem Ohr zog, ich wollte gar nicht wissen wer dieser jemand war.

And I'm wasting away, away from you
What have I gotten into this time around
I know that I had sworn I'd never trust anyone again but I didn't have to
You had me at hello.

">you had me at helloKapitel 7:

Ich hätte nie gedacht, dass alles so kommt, wie es nun ist. *piep,piep,piep* "Wer von euch hat sich eigentlich so einen doofen Wecker zugelegt?", fragte Natalie. Analena zickte: "Der ist mir, ein Erbstück, also sag nicht er ist doof, ja?" Wegen so einem Quatsch, dachte ich mir. Wir blieben nach der 2. Nacht unserer Klassenfahrt im Schullandheim, weil heute abend Disco sein würde und wir nicht zu spät wieder da sein wollten. Wir bekamen jeder eine Eintrittskarte zum Frühstück in die Hand gedrückt.

"Jason", quatschte ich ihn an, weil er mich nicht bemerkte, "gehst du heute Abend in diese komische Disco? & hast du Lust so um 14 Uhr rum mit mir ein bisschen rum zu hängen?"
Er drehte sich zu mir,"Oh, ehm sorry Engel, also ja ich geh da aber nur hin, wenn du auch hingehst und ich hab Zeit also von mir aus gerne." Ich freute mich und gab ihm einen kurzen Kuss.

"Analena? Kannst du mir helfen, was soll ich anziehen? Ich treff mich doch dann gleich mit Jason.", fragte ich meine etwas abwesende Klassenkameradin. Es war schon etwas Zeit vergangen, weil wir ein bisschen rumgespaßt haben und Musik gehört haben. Tina war mal wieder bei Jenny. "Ja klar, warte ich helfe dir gleich.", meinte Analena, als ich schon vor meinem Schrankteil stand. "Sag mal", wunderte ich mich, "wo ist eigentlich Natalie? Wollte die nicht auch heute etwas mit uns machen?"
"Ja, sie wollte, aber du siehst ja, was draus geworden ist. Ich glaub sie liebt Tomson. Sie ist immer so merkwürdig, wenn er in ihrer Nähe ist.", Analena weiß Bescheid, ich natürlich nicht, da mich die ganze Situtaion von wegen der liebt die und der die bei mir ja total vorbei gerauscht ist.
"Hier, zieh das an, das ist hübsch.", Analena gab mir mein pink-schwarz gestreiftes T-Shirt und einen Minirock. Er war wirklich sehr Mini.
Ich fühlte mich trotzdem wohl, in den Klamotten, auch wenn ich sie in dieser Kombination noch nie angezogen hatte. Ich drehte mich 2 Mal im Kreis, " Und, ist das so ok?". "Ja, sieht echt wundervoll aus, aber mach die doofe Haarspange raus und schmink dich noch einwenig.", meinte Analena fröhlich. Als ich dann fertig mit allem war, steckte ich noch mein Handy in meine Rocktasche, man weiß ja nie.

Pünktlich 14 Uhr traten Jason und ich aus unseren Zimmern, wir lachten. "Wenigstens ist keiner von uns unpünktlich. Du siehst bezaubernd aus, Lilly.", sagte er und kam mir entgegen. Er küsste mich und dann nahm er meine Hand. Wir liefen zu einer Brücke in dem großen Gelände der Unterkunft und stellten uns an das Geländer. "Hier ist es wunderschön.", stellte ich fest. "Komm her, und bewunder lieber mich", lachte Jason. Ich stellte mich vor ihn und...



...er küsste mich. Erst legte er nur vorsichtig seine Lippen auf meine, doch dann küsste er mich mit Zunge und immer inniger. Mein Herz schlug immer doller und mein Atem ging immer schneller. Wieder zählte nur der eine Augenblick und nichts anderes. Ich war wahrscheinlich im Moment das glücklichste Mädchen der Welt. "Sag mal, wieso bist du eigentlich so ein tolles Mädchen?", fragte mich Jason, "Das hätte mir viel eher auffallen sollen. Lilly, mein Engel, es tut mir Leid, dass ich immer so unausstehlich zu dir war." Ich grinste: "Ist ok, Jason, verziehen." Ich liebte es seinen Namen zu sagen.

19 Uhr, die Disco begann. Jason und ich betraten den Raum. "Wah, hier ist was los.", schrie ich ihm ins Ohr, weil die Musik so verdammt laut war. "Schatz, willst du mit mir tanzen?", schrie er zurück. Ich nickte nur, weil ich nicht nochmal schreien wollte. Wir holten uns schnell jeder noch eine Cola und stellten uns auf die Tanzfläche. "Hey Lilly, guck mal, sind das nicht Natalie und Tomson, die da drüben stehen?", meinte Jason. Ich schaute dahin wo er hinzeigte,"Ja, das sind sie, lass mal hingehen." So drängten wir uns durch die Menge, bis wir bei den beiden waren. "Hey ihr 2 Turteltäubchen", begrüßte uns Tomson. Jason lachte, "Das musst du grad sagen." Ich unterhielt mich derweil mit Natalie. Auf einmal war Jason weg. "Ehhii, Tomson, wo ist Jason hin?", fragte ich Natalie's Schwarm. "Ehm", sagte er, wie als verheimlicht er was,"Siehst du die Blondine da drüben? Das ist Jason's Ex-Freundin, er will ihr 'Hallo' sagen gehen." Ich erschrak. Die Blondine war wirklich nuttig angezogen. Da sah ich Jason, er legte ihr die Hände vor die Augen und die beiden fielen sich lachend in die Arme. "Fuck", rutschte es mir raus. Ich beobachtete die beiden weiter. Jason zog seine Ex auf die Tanzfläche. Genau jetzt kam 'Love Hurts' wie passend.

Tonight we drink to youth
and holding fast to truth.
I don't want to lose what I had as a boy
My heart still has a beat
but love is now a feat.
as common as a cold day in L.A.

Mir kamen Tränen. Ich hatte Jason gerade erst gewonnen und jetzt tanzte er eng umschlungen mit seiner Ex. Ich war wie von jemand fremden gesteuert, lief auf Jason zu und klatschte ihm ein paar. Dabei flossen die Tränen, wie als hätte es kein Ende mehr.

Love hurts...
but sometimes it's a good hurt
and it feels like I'm alive.
Love sings
when it transcends the bad things...

Ich verließ die Disco und betrat unseren Bungalow. Niemand war hier. Ich kramte meinen iPod hervor und fing an zu schluchzen. Ich spielte die traurigsten Lieder meiner Playlist ab und lies die ganze Trauer aus mir raus. Kurz darauf schlief ich auf dem harten Boden im Flur des Bungalows ein.

Kapitel 8:

Als ich aufwachte hielten mich 2 Arme fest. Ich lag immernoch im Flur. Als ich versuchte mich zu drehen, viel mir das Armband am Handgelenk auf. Ich stieß einen hellen Schrei aus. "Jason, lass mich gefälligst los.", schrie ich durch den ganzen Bungalow. Als ich mich befreit hatte traten mir wieder Tränen in die Augen. "Wie konntest du mir das nur antun? WIE?", ich weinte wie verrückt und Jason guckte mich verstört an. "Du bist so blöd", fluchte ich weiter,"Aber gut, wenn dir soviel an deiner hässlichen Ex-Freundin liegt, dann geh zurück zu ihr. Lass mich ja in Frieden." Ich stapfte voller Wut in das Zimmer von Analena, Natalie, Tina und mir. Tina stand an der Tür. "Lilly, alles ok?", fragte sie. Was will die denn auf einmal von mir?, dachte ich mir. "Nein, nichts ist ok", schluchzte ich und ließ mich auf meinem Bett fallen. "Lilly, tut mir Leid für dich, wirklich.", meinte Tina, "Ich, ich kenn das. Aber Jason ist nicht der Typ, der fremdgeht. Wer weiß, was da war. Vielleicht solltest du dir von ihm die Situation mal erklären lassen." Ich stutzte:"Mensch Tina, was weißt du schon? Du hast es leicht, du bist lesbisch und hast eine feste Freundin, die dich sicher nicht betrügt." Tina versuchte mich zu beruhigen und erzählte mir einige Sachen, die mir halfen nicht mehr so traurig zu sein. "Danke Tina", ich umarmte sie, "Du bist anscheinend doch nicht so ein schlechter Mensch, wie ich immer gedacht hatte." Tina stand auf und ging. Ich schnappte mir meinen iPod, mal wieder und schaltete 'Philipp Poisel - Mit jedem deiner Fehler ein'. Die Tränen, die Tina verschwinden lassen hatte, kamen wieder.

Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler,
Mit jedem deiner Fehler lieb' ich dich mehr.

Ich legte den iPod wieder weg, stand entschlossen auf und lief zu dem Zimmer der fünf Jungs, wo auch Jason drin war. Alex öffnete mir die Tür, als ich anklopfte, "Hey Lilly, Jason sitzt dahinten in der Ecke. Der ist ziemlich geknickt, geh mal hin." Genau das hatte ich auch vor, ich lief an Alex vorbei und setzte mich neben Jason auf den Boden. Er hörte Musik und ich zog ihm den Stöpsel aus dem Ohr und steckte ihn in meines. "Mit jedem deiner Fehler, also..", meinte ich,"Ich dachte immer Jungs hören so Hip Hop und Rock und Metal und sowas. Aber Philipp Poisel?" Jason blickte nach oben, er musste grinsen. "Im übrigen habe ich das Lied gerade auch gehört und dachte mir, du kannst deinen Prinz doch nicht einfach auf der Couch mit dem Fernseher schlafen lassen.", nun musste er lachen. "Außerdem wollte ich gern auch mal richtig mit ihm tanzen, aber vorher müssen wir noch etwas klären, richtig?", Jason nickte. "Na dann schieß mal los", meinte ich und Jason erklärte mir die Geschichte. Er hat eine Wette gegen Tomson verloren. Er hasste das Mädchen, das noch nicht mal seine Ex war und es tat ihm alles furchtbar Leid. "Ist verziehen", meinte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Wollen wir jetzt tanzen, Schatz?", fragte Jason, nachdem wir beide aufgestanden waren. "Wie?", fragte ich. "Naja, jetzt hier, tanzen?", meinte er, "Alex, spiel mal ein ruhiges Stück." Alex schnappte sich die Gitarre, die auf dem Tisch des Zimmers lag und fing an zu spielen. Jason stellte sich vor mir und legte seine Hände an meine Hüfte. Ich schlang ihm die Arme um die Hals und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Ich liebe dich, Lilly", flüsterte er mir ins Ohr und küsste leicht meine Stirn. Ich grinste. Alex stellte die Gitarre weg,"So, jetzt gibts keine Live-Musik mehr, hier habt ihr Boxen für nen iPod." Ich nahm ihm die Boxen aus der Hand und steckte meinen iPod an. Ich scrollte die Musiktitelliste durch, bis ich bei 'Blink-182 - I'm lost without you' angekommen war. Ich drückte 'play' und ging wieder zu Jason.


I swear that I can go on forever again
Please let me know that my one bad day will end
I will go down as your lover, your friend
Give me your lips and with one kiss we begin

Are you afraid of being alone
Cause I am, I'm lost without you
Are you afraid of leaving tonight
Cause I am, I'm lost without you

Wir tanzten weiter, bis Tomson das Zimmer betrat. "Hey, ihr 2", lächelte er uns an. Doch weder Jason noch ich konnten lächeln. "Wieso schließt du solche beschissenen Wetten ab, weißt du, dass Das das Ende dieser Beziehung hätte sein können? Weißt du das? Weißt du, das du mir fast meine 1. Große Liebe zerstört hättest, weißt du das?", ich war so wütend. "Lilly, bleib ruhig, Tomson ist das nicht wert", versuchte Jason mich zu beruhigen,"lass uns an die frische Luft gehen. Und übrigens, was du grad gesagt hast, dass war echt süß."
Frische Luft war eine gute Idee. Tomson guckte uns ganz verstört hinterher, als wir das Zimmer verließen. "Ich dachte du verlässt mich", sagte Jason und senkte den Kopf. "Ach", ich stellte mich vor ihn und er konnte somit nicht mehr weiterlaufen, "Ich hätte erst mit dir geredet. Ich verlass dich doch wegen so etwas nicht gleich."

Kapitel 9:

Die letzten Tage der Klassenfahrt vergingen ohne weitere Probleme. Tomson und Natalie wurden ein Paar und Analena und Alex waren auf einmal auch zusammen. Bei Jason und mir war alles wunderschön. "Habt ihr eure Bettwäsche schon weggebracht?", fragte mich unsere Klassenlehrer. Ich nickte. "Gut", meinte er, "dann bringt mal eure Koffer zum Bus. In einer halben Stunde fahren wir los." Ich nickte wieder. Schnell ging ich zu meinem Koffer und brachte ihn aus dem Zimmer. Dann schnappte ich mir meinen Rucksack und setzte ihn mir auf die Schultern. Analena, Natalie und Tina kamen mir im Flur entgegen. "Wir sollen unsere Koffer zum Bus bringen, weil wir in einer halben Stunde abfahren.", sagte ich. Die Drei nickten. Heute war die Stimmung leicht getrübt, weil die letzte Woche so toll war und alle wussten das es bald wieder zum Ernst des Lebens gehen würde. Ich schob meinen Koffer aus dem großen Bungalow und blickte ein letzes Mal zurück. "Oh Man.", ich schreckte auf. "Schade das die fünf Tage so schnell vergangen sind, oder?", fragte mich Rudi. "Jap, aber naja... das normale Leben ist doch manchmal auch nicht so schlecht, oder?", meinte ich und grinste ihn schief an. Er nickte. Wieso mussten heute alle nur nicken? Ich schob meinen Koffer zum Bus. Der Busfahrer nahm ihn mir ab und ich setzte mich auf eine Bank die direkt gegenüber vom Bus stand. Nach gefühlten 5 Minuten kam Jason und setzte sich neben mich. "War echt schön hier, oder Schatz?", sagte er und gab mir einen Kuss. Ich nickte. Er legte mir den Arm um die Schulter und wir betrachteten gemeinsam wie unsere restlichen Klassenmitglieder ihre Koffer zum Bus brachten. Dann setzten wir uns in den Bus. Ich kramte meinen iPod aus und steckte einen Stöpsel in mein Ohr und den Anderen gab ich Jason. Wir hörten, bis zum Ende der Busfahrt, Musik. Niemand wechselte ein Wort auf der Rückfahrt. Natalie und Tomson, die vor mir und Jason im Bus saßen, küssten sich die ganze Zeit und ich fragte mich ab und zu ob sie nicht mal Luft holen müssten. "Hört mir für heute noch ein letztes Mal zu", sagte unser Klassenlehrer als wir alle unsere Koffer aus dem Bus geholt hatten, "es war wirklich eine schöne Klassenfahrt mit euch. Ihr habt euch super benommen. Ich möchte, dass jeder von euch bis Montag die schönsten Erlebnisse dieser Klassenfahrt aufschreibt und sagt wieso ihr sie als so schön einstuft." Alle stöhnten auf. "Ach Mensch", lachte unser Klassenlehrer, "ihr müsst nur 2-3 Sachen schreiben. Es gibt keine Note und jetzt ab mit euch nach Hause." Wir grinsten und verabschiedeten uns von einander. Ich sagte allen 'Tschüß', zum 1. Mal seit in meiner Klasse bin. Jason und ich liefen zum Parkplatz. Dort warteten unsere Eltern auf uns. "Tschüß, mein Engel. Ich liebe dich. Ich hoffe wir sehen uns am Wochenende mal", grinste Jason mich an. "Ja", antwortete ich ihm, ebenfalls grinsend, "Wir können uns gerne sehen. Ich liebe dich auch." Dann kam er auf mich zu. Unsere Lippen näherten sich und als sie sich trafen, fing mein Herz wieder mal an zu rasen. Jason merkte das und grinste mitten im Kuss. Seine Zunge stupste gegen meine Lippen und ich öffnete diese. In mir rauschten tausende Gefühle und ich wusste nicht mehr wo vorne und hinten ist. Als ich kaum noch Luft bekam beendeten wir den Kuss. Jason gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, drehte sich um und ging zu seiner Familie.

Zwei Hände hielten mir die Augen zu. "AHHH", schrie ich. Hinter mir lachte es. "TOM", mein Bruder stellte sich vor mich. Ich umarmte ihn und grinste ihn an. "Wie geht es meiner kleinen Schwester", fragte er. "Ehm", ich grinste weiter, "besser den je." Er lachte: "Ja, das hat man gesehen. Der Typ hat dich ja fast auf dem Parkplatz ausgezogen." Ich lief rot an und schaute auf den Boden. Tom lachte weiter. "Lass uns zum Auto gehen. Dad wartet.", meinte er und legte mir den Arm um die Schulter. Wir packten meinen Koffer ins Auto und dann ging es ab nach Hause.

Impressum

Texte: Handlung, Namen und anderes ist alles frei erfunden.
Tag der Veröffentlichung: 19.06.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An alle Mädchen, die sich auf einer Klassenfahrt noch nie verliebt haben.

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