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Valentinstag-Geschichten. Teil 1


Esra studierte Jura im 1. Semester. Lars studierte das Gleiche, war aber schon im 3. Semester. In der Mensa waren sie sich schon öfter begegnet.

Esra trug Kopftuch. Dem Buckel auf dem Hinterkopf nach zu urteilen, musste ihr Haar unglaublich lang sein. Offen getragen musste es ein prachtvoller Anblick sein! Esra war schmal, zartgliedrig und hatte ein ebenmäßiges Gesicht mit großen, braunen Augen. Lars wusste nicht so recht, was ihn an ihr so faszinierte, dass er sie pausenlos anschauen musste, während sie mit ihren Mitstudentinnen beim Mittagessen saß und lebhaft diskutierte.

Seine Freunde, denen er von Esra vorgeschwärmt hatte, hatten ihm dringend abgeraten, Esra näher kennenzulernen. Sicher war sie schon längst jemandem versprochen, den ihr Vater für sie ausgesucht hatte. Lars konnte sich allerdings nicht vorstellen, dass dieses temperamentvolle Mädchen mit ihrer enormen positiven Ausstrahlung sich auf solche Art fremdbestimmen lassen würde. Zielstrebig spionierte er hinter ihr her und fand heraus, dass sie samstags in der Bibliothek arbeitete, um ihre Finanzen aufzubessern. Das traf sich gut, denn Lars musste sich öfter Fachbücher ausleihen. Fortan trafen sie sich samstags in der Bibliothek, kamen ins Gespräch und wurden immer vertrauter. Esra hatte sogar zuhause verheimlicht, dass sie sich mit Lars ab und zu Kaffee trank. Käme das heraus, gäbe es richtig Ärger mit ihrem Vater, der große Hoffnungen in sie setzte.

Während Esra mit Lars beim Kaffeetrinken saß, fand ein paar Straßen weiter zwischen den Eheleuten S. folgendes Gespräch statt:

Sie: "Liebling, übermorgen ist Valentinstag! - Ich hab´ zufällig die Pop-up-Werbung von XY gesehen, - ein Waaaahnsinns-Collier haben die da! - Krieg´ich das? Ein Prosecco-Fläschchen gibt´s gratis dazu. "

Er: "Kommt gar nicht in Frage, dass

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Christine Singh
Tag der Veröffentlichung: 28.12.2012
ISBN: 978-3-7309-0465-7

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