Sternenkind-Schicksalsroman von Christine Bouzrou
Cornwall den 25.7.2014
Liebe Steffi,
wie ich Dir versprochen habe, werde ich anstatt Whats app, dir einen richtigen Brief aus dem Urlaub schreiben. Das hast du ganz ehrlich gesagt, nur Kevin zu verdanken. Hätte ich ihn nicht getroffen, wäre ich wohl viel zu faul zum schreiben gewesen. Jetzt wirst du Dich sicher fragen, who in the hell is Kevin? Doch erst mal zu Cornwall. Es ist wirklich so wunderschön und romantisch, wie es in unseren geliebten schnulzigen Filmen immer dargestellt wird. Irgendwann musst du mal mit kommen. Du kannst nicht immer nur wegen deiner Mutter zu hause bleiben, dein Bruder könnte sich ruhig auch ein mal um sie kümmern. Jetzt aber zu Kevin. Stell dir vor, deine „Alte Jungfer“ hat sich verliebt!! Jaaa, du liest richtig. Verliebt! Süße, du kannst dir nicht vorstellen, was für ein feiner Charakter Kevin ist. Auch wenn ich ihn erst zwei Wochen kenne, so weiß ich doch, er ist genau der Mann, den ich dachte, dass es ihn nicht gibt. Aufmerksam, verlässlich, humorvoll und sehr tiefgründig. Die Themen hören bei Kevin nicht beim Fußball oder in der Politik auf, wie bei so manch Anderen. Sich mit Kevin zu unterhalten, das ist wie über den Horizont schauen, ja fast schon Philosophie. Du weißt wie wichtig es mir ist, auch geistig mit einem Partner auf Augenhöhe zu stehen. Naja, und hässlich ist er auch nicht gerade. Er hat das süßeste Lächeln der Welt! Kennst du den jungen Michael London? Der den Little Joe bei Bonanza gespielt hat? Kevin könnte sein Zwillingsbruder sein! Kevins Mama wurde hier geboren, sein Vater in Frankfurt, wo sie auch alle leben. Ein Katzensprung nach Wiesbaden! Kevins Großmutter führt das Bed & Breakfast in dem ich abgestiegen bin und er ist zu Besuch da. So haben wir uns kennen gelernt und bald festgestellt, wie gut wir uns verstehen. Seitdem ist kein Tag vergangen; an dem wir uns nicht gesehen haben. Glaub mir Steffi, das ist mehr als ein Urlaubsflirt. Kevin zeigt mir viel von der Gegend, wir picknicken mit wundervollen Ausblick an den Klippen, gehen in Pub's, oder machen Sightseeing. Ich langweile mich keine Minute mit ihm, was schon was heißen soll. So, jetzt muss ich aber Schluss machen, wir wollen heute Abend grillen und Kevin hat ein paar Freunde eingeladen. Zuhause wirst du Kevin sicher einmal kennenlernen. Deine glückliche Svenja.
Kevin trat hinter Svenja und küsste zart ihren Hals. „ Na, Liebling, fertig? Ich hoffe du hast deiner Freundin nur Gutes über mich erzählt?“ zwinkerte er ihr zu. Svenja lachte und fuhr mit der Zunge über den Klebestreifen des Briefumschlags und verschloss diesen dann. Jetzt stand sie auf und schaute dem Mann , in den sie sich so schnell verliebt hatte, verschmitzt an. „Gutes? Wie kommst du darauf? Ich habe ihr erzählt, du bist ein mürrischer englischer Moor Kauz, was sonst?“ Lachend gab Kevin ihr einen Klaps auf ihren wohl gerundeten Po. „ Na hoffentlich eilt sie dir jetzt nicht zur Hilfe um dich zu retten, du freches Fräulein“. Vergnügt gingen sie jetzt beide hinunter, um im Garten die Freunde zu begrüßen, die Kevin für diesen Abend, seinen 33. Geburtstag, eingeladen hatte.
Als sie an der Flurgarderobe vorbei kamen, schaute sich der 33 jährige, angehende Arzt kurz im Spiegel an und strich sich schnell noch mal durch sein lockiges Haar. Svenja machte sich wirklich gut neben ihm, dachte er. Sie ergaben ein schönes Paar. Svenja Ende zwanzig, schlank mit langen dunkelblonden Haaren und wunderschönen Reh-braunen Augen. Auch er hatte sich gleich in ihr wundervolles Wesen verliebt. Ihre Ausstrahlung nahm ihn gleich gefangen. Svenja war weltoffen, herzlich, emphatisch und gab einem das Gefühl, dass man sich auch als Mann ruhig einmal schwach zeigen darf. Er konnte bei ihr einfach sein wie er ist. Und dieses Gefühl hatte er bei einer Frau das erste mal. Svenja ist die Frau, mit der er auch einfach mal nur schweigen konnte, ohne dass eine Peinlichkeit dabei aufkam. Auch seine Großmutter Margret war ganz verrückt mit ihr und hoffte, dass ihr Enkelsohn in ihr endlich eine Frau fürs Leben gefunden hatte.
Frankfurt den 05.05.2015
Das Brautpaar trat jetzt, umjubelt von ihren Gästen, aus dem Römer heraus. Alle standen Spalier und warfen mit Reis auf das junge Glück. Es war ein wunderschöner warmer Mai Tag, an dem sich Svenja und Kevin ihr Ja-Wort gaben. Seit einem halben Jahr wohnten sie nun schon zusammen und waren sich ihrer Liebe so sicher, dass sie nun auch mit der Hochzeit nicht mehr länger warten wollten. Kevin sah seine strahlende Braut an. „Du bist wunderschön, Liebling.“ flüsterte er ihr ins Ohr. Svenja sah aus wie eine Prinzessin in ihrem Designer Brautkleid, welches sie bei einem Kurztrip nach Paris gekauft hatten. Svenja strahlte ihn an. „ Glücklich?“ Er gab ihr jetzt einen Kuss auf ihre rot geschminkten, vollen Lippen. „ Wer wäre nicht glücklich, dein Ehemann sein zu dürfen?“ antwortete er verliebt wie am ersten Tag. Svenja kam nicht dazu zu antworten, denn jetzt wurde umarmt, gratuliert und das Brautpaar voll in Beschlag genommen. Erlösung brachte die Limousine, die jetzt vor fuhr, um das Brautpaar zur Hochzeit Location zu bringen. Svenja sah ihre Freundin und Trauzeugin fragend an. „ Möchtest du mit uns mitfahren, Steffi?“ Doch Steffi, eine schlanke Brünette winkte dankend ab. „ Nein, nein meine Süße, ich komme mit meinem Auto. Dies hier ist ganz alleine deine „Hochzeitskutsche“. Lachend half sie Svenja ihr Kleid zusammen zu raffen, um es ungeschoren ins Auto zu bekommen. Als Svenja dann bequem saß, gab Steffi der Freundin ihren Blumen Strauss zurück, den sie gehalten hatte und schmiss die Türe zu. „ Bis gleich dann.“ Dann machte sie sich auf den Weg zu ihrem Auto.
Zwölf Stunden später lag Svenja erschöpft aber glücklich in Kevins Armen. „ Es war eine gelungene Hochzeit, findest du nicht auch?“ Kevin streichelte müde über ihren Arm. „ Ja, Liebling;“ meinte er, „ und wir haben wunderbare Freunde!“ Svenja seufzte . „Ja, das haben wir wirklich. Aber jetzt freue ich mich erst mal auf Cornwall, auf Zeit mit dir und auf Margret.“ Sie hatte sich entschlossen, ihre Hochzeitsreise dorthin zu machen, wo alles begann. Was sollten sie in der Karibik, wo Cornwall doch eines der schönsten Fleckchen Erde war. Svenja schaute auf die Uhr. Fast schon drei. Sie waren beide erschöpft und morgen Nachmittag mussten sie zum Flughafen. Die Hochzeitsnacht konnte sie in Cornwall nachholen. Sie knipste das Licht aus, kuschelte sich in Kevins Arme und wollte einfach nur schlafen. Kevin ging es da wohl nicht anders.Zärtlich drückte er sie an sich und flüsterte: „ Gute Nacht, mein Schatz, ich freue mich auf morgen.“
Ein wunderschöner Sonnenuntergang begrüßte sie am nächsten Tag in Cornwall. Jim, ein Jugendfreund von Kevin, hatte sie in Newquay am Flughafen abgeholt, da Großmutter Margret sich den Fuß gebrochen hatte, weshalb sie leider auch nicht zur Hochzeit hatte kommen können. Fröhlich humpelte sie ihnen jetzt an Krücken entgegen, wie hatte sie sich gefreut, dass es mit den beiden doch mehr als ein Urlaubsflirt geworden war. Die zarte alte Frau mit den gütigen Augen hatte Tränen in den Augen, als Kevin sie jetzt in seine Arme nahm. „ Granny,“ meinte Kevin leicht tadelnd , „ du hättest doch nicht heraus kommen müssen, du musst dich schonen!“ Margret begrüßte jetzt auch Svenja genauso herzlich und zwinkerte ihren Enkelsohn zu. „Da spricht mal wieder der Herr Doktor,“ meinte sie verschmitzt, „ deine Großmutter ist nicht aus Zucker, mein lieber Junge.“ Lachend gingen sie jetzt ins Haus, wo schon Marthas berühmtes Stew auf sie wartete.
Der nächste Tag brachte achtzehn Grad mit sich, die Sonne schien am Wolkenlosem Himmel und Kevin und Svenja beschlossen, an ihrer Lieblingsstelle zu picknicken. Arm in Arm lagen sie später auf der Decke, genossen das Grün um sich, lauschten den Wellen der Brandung und waren einfach nur glücklich. Svenja kitzelte Kevin mit einem Grashalm zärtlich an seiner Nase. „ Habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, dass ich dich liebe?“ Kevin zog ihren Kopf hinunter und gab ihr einen Kuss. „ Ja, Madam, das haben sie! Aber ich bekomme einfach nicht genug davon!“ Wie zwei Kinder lachten und tollten sie herum, doch auf einmal wurde Svenja ernst. Sollte sie es Kevin jetzt sagen ? In ihren Flitterwochen? Vielleicht wäre er gar nicht glücklich darüber und würde es noch zu früh finden. Er stand erst am Anfang seiner Karriere, der Weg zu eigenen Praxis war noch weit. Nachdenklich biss sie sich auf ihren Lippen herum,auf der einen Seite konnte sie es nicht mehr für sich behalten, so sehr freute sie sich, auf der anderen Seite, hatte sie Angst ihre Flitterwochen zu zerstören. „ Was hast du Schatz?,“ fragte Kevin plötzlich in ihre Gedanken; „ wird es dir zu kühl?“ Svenja setzte schnell ein Lächeln auf .“ Nein, nein,“ schwindelte sie, „ ich musste nur daran denken, wie glücklich ich bin, Liebling.“ Kevin sah sie zärtlich an. „ Diesen Moment, dieses Bild möchte ich niemals vergessen, Svenja. Meine hübsche Frau in dieser wunderschönen Kulisse von Cornwall. Zwei meiner großen Lieben in schönster Harmonie vereint.“ Svenja lächelte. Solche Worte bekam auch nur Kevin zusammen. Reinste Poesie, ohne dass es schleimig klingt. Wie sehr sie ihn doch liebte!
Kevin griff jetzt zu ihrem Picknik Korb und lachte. „ Und weil Liebe durch den Magen geht, habe ich jetzt erst mal Hunger!“ Svenja lachte mit und gemeinsam packten sie Margrets Köstlichkeiten aus, darunter auch eine Flasche Wein. Kevin wollte ihr einschenken, doch sie winkte dankend ab. „ Für mich nur ein Wasser, Liebling.“ Kevin sah sie erstaunt an. „ Wieso das ? Ich habe mich schon an unserer Hochzeit gewundert, dass du nur Orangensaft getrunken hast. Wirst du jetzt zum Anti Alkoholiker?“ lachte er. Svenja überlegte kurz. Jetzt wäre der Moment gekommen, ihm die Wahrheit zu sagen. Kurz zögerte sie noch, doch dann griff sie nach Kevins Hand und sah ihn ernst an. Ihm wurde ganz anders, warum sah sie ihn jetzt so an? War sie etwa krank? Trank sie deswegen nichts? „ Liebling, was ist los?“ fragte er jetzt mit besorgter Stimme. „ Bist du krank?“ Svenja lächelte ihn unsicher an und senkte die Augen. „ Eine Krankheit ist so was eigentlich nicht.“ So langsam dämmerte es Kevin und mit großen Augen fragte er sie : „ Bist du schwanger?“ Svenja wurde es heiß und kalt. Bitte Universum, dachte sie, lasse ihn sich darüber freuen! Langsam nickte sie und flüsterte: „ Ja, Liebling, wir bekommen ein Kind.“ Doch ihre Angst war umsonst gewesen. Kevin sprang freudig auf und zog sie hoch in seine Arme. Ganz aufgeregt war er jetzt. „ Wie lange weißt du es? Junge oder Mädchen? Warum sagst du es mir erst jetzt? Oh mein Gott, Liebling, du musst dich schonen!“ Erleichtert ließ sich Svenja jetzt von seiner Freude anstecken. „ Seit zwei Wochen. Ist das nicht wundervoll? Wir bekommen ein Baby!“ Kevin standen jetzt Tränen in den Augen, als er zärtlich über Svenjas Bauch streichelte. „ Da drinnen wächst sie, die Krönung unserer Liebe.“ Svenja nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände und küsste ihn stürmisch. „ Und du bist nicht böse? Es ist dir nicht zu früh?“ Kevin riss sie in seine Arme „ Mit solchen Gedanken hast du dich zwei Wochen belastet? Svenja, das ist unser Kind! Entstanden aus unserer Liebe, wie sollte ich da böse sein? Ich freue mich riesig!“
Eine wahnsinnige Last fiel von Svenja ab und endlich konnte sie sich richtig freuen und ihre Schwangerschaft genießen, Pläne schmieden. Zusammen mit Kevin. Wie konnte sie auch nur eine Minute an ihm zweifeln? Kevin packte jetzt freudig ihre Sachen zusammen. „Komm Liebling, lass und nach hause gehen und Großmutter davon berichten, ich kann es kaum abwarten, ihr die gute Nachricht mitzuteilen!“
Margret war dann auch außer Rand und Band, als sie hörte, dass sie bald Ur-Großmutter werden würde. Glücklich klatschte sie in die Hände. „ Dass ich das noch erleben darf!“ Es wurden herrliche verliebte vier Wochen, und Kevin trug Svenja auf Händen. Fast schon wurde es ihr zu viel, schließlich war sie ja nur schwanger und keineswegs krank. Andererseits hatte es auch etwas Rührendes, mitzuerleben, wie aufgeregt und besorgt ihr Mann um sie war.Und immer wieder sagte sie sich, dass sie keinen besseren Mann hätte finden können und nichts, aber auch gar nichts ihre Liebe zerstören könnte.
Müde zog Kevin seinen weißen Kittel aus. Achtundvierzig Stunden Dienst lagen hinter ihm. Jetzt freute er sich auf einen gemütlichen Abend mit Svenja. Auf dem Weg durch den Flur seiner Station kam ihm seine Kollegin, Frau Dr. Anna Feiger, lächelnd entgegen. „ Hi Kevin, geht’s in den wohlverdienten Feierabend? Wisst ihr jetzt eigentlich schon was es wird?“ Kevin nahm die dargereichte Hand seiner Kollegin und schüttelte den Kopf. „ Noch nicht, aber der nächste Ultraschall sollte Klarheit über das Geschlecht bringen.“ Anna grinste.
„ Wünschst dir sicher einen Stammhalter?“ Kevin verneinte. „ Man sagt zwar immer, Hauptsache gesund, aber wenn ich ehrlich bin, würde ich mich riesig über eine kleine Prinzessin freuen. Svenjas Ebenbild.“ Anna schlug ihm freundschaftlich auf seine Schultern. „ Ja, mein Lieber, leider kann man sich das nicht aussuchen, aber ich drücke dir die Daumen, dass es klappt mit deinem Mädchen.“ Kevin lächelte, ganz werdender stolzer Papa, und verabschiedete sich dann. Svenja wartete sicher schon mit dem Essen auf ihn.Es herrschte reger Verkehr in Frankfurt und man musste die Stadt lieben, um diesen in Kauf zu nehmen. Sie besaßen ein kleines Häuschen in Frankfurt-Sachsenhausen und der Weg von der Uni-Klinik war nicht sehr weit. Kevin fuhr jetzt das Auto in die Garage, stellte den Motor aus und griff nach den Rosen auf dem Beifahrersitz, die er unterwegs schnell noch geholt hatte. Svenja liebte den Duft der Rosen und er liebte Svenja. Und das wollte er ihr nicht nur sagen,sondern auch immer wieder zeigen. Er wusste, dass Frauen gerade in einer Schwangerschaft sich oft selbst nicht attraktiv fanden, und da brauchten sie doppelt Aufmerksamkeit, Verständnis und Liebe. Und all das wollte er ihr geben. Als er die Türe aufschloss, empfing ihn der Duft von Svenjas Hackbraten, den er so sehr liebte.
„ Bist du da, Liebling?“ rief sie jetzt aus der Küche. Kevin trat in die Küche und stellte wieder mal fest, dass auch verschwitztes Haar und eine Kochschürze, Svenjas Schönheit keinen Abbruch taten. Mit einem zärtlichen Kuss begrüßte er sie jetzt und reichte ihr die Blumen. „ Wunderschöne Rosen für meine wunderschöne Frau.“ Svenja konnte sich wie ein kleines Kind über Kleinigkeiten freuen. Auch das liebte er an ihr. „ Liebling, wie wundervoll, ich danke dir!“ bedankte sie sich jetzt und umarmte ihn stürmisch. Dann sah sie ihn verschmitzt an und sprach lächelnd: „ Ich habe aber auch eine Überraschung für dich!“ . Kevin holte ihr eine Vase aus dem Schrank und ließ Wasser hinein laufen. Erstaunt sah er sie jetzt an. „ Eine Überraschung? Na, da bin ich aber gespannt!“ Svenja war jetzt ganz aufgeregt. Schnell drehte sie den Herd runter, ging in den Flur und griff zu ihrer Handtasche.Kevin sah sie fragend an.Wollte sie fort gehen? Doch sie winkte jetzt Kevin zu sich. „Komm Schatz, lass uns ins Wohnzimmer gehen!“ Neugierig, was jetzt wohl kommt, folgte er ihr. Als er sich neben ihr auf dem Sofa niedergelassen hatte, griff sie in ihre Tasche und reichte ihm ein schwarz-weiß Foto. Jetzt erst erkannte er das Ultraschall Bild. Es wurde ihm ganz warm ums Herz, als er es sich jetzt näher betrachtete. Ein neues Leben! Ihr Kind! „ Unser Kind.“ flüsterte er jetzt mit Tränen in den Augen. Svenja sah ihn lächelnd an. „ Sie doch mal etwas genauer hin!“ forderte sie ihn jetzt ganz zappelig auf. „ Kannst du es nicht erkennen?“ Kevin führte das Foto näher an seine Augen. Da! Zwischen den Beinchen. War das etwa ? „ Ist das ein Mädchen?“ fragte er Svenja jetzt hoffnungsvoll. Svenja nickte überschwänglich und glücklich nahmen sie sich jetzt in die Arme. Ein Mädchen! Kevin könnte die ganze Welt umarmen! Aber Svenja freute sich genauso über ein Mädchen. Und sie hatte auch schon einen Namen. „ Ich würde sie gerne Kiara nennen, was meinst du?“ Kevin küsste sie zärtlich. „ Kiara ist ein wunderschöner Name,Liebling.“
Svenjas Schwangerschaft verlief ohne große Komplikationen und nach drei Monaten war auch die Übelkeit vorbei. Jetzt, wo sie das Geschlecht des Kindes kannten, konnte das Zimmer eingerichtet werden, was beide mit sehr viel Liebe taten. Jennifer, Kevins Mutter, stand ihr jetzt in Vielem zur Seite und half ihr im Haushalt. Kevin wollte jemanden anstellen für das Gröbste, aber sie wollte keinen Fremden im Haus haben. Mit Jennifer, einer liebevollen, modernen Endfünfzigerin , verstand sie sich glänzend und so lehnte sie nicht ab, als diese ihr ihre Hilfe anbot. Ihren Beruf als Kindergärtnerin hatte sie erst mal nieder gelegt. Die ersten drei Jahre wollte sie bei ihrem Kind bleiben und finanziell würde das bei ihnen auch kein Problem darstellen. Sie war jetzt im siebten Monat und hatte soweit alles fertig. Verträumt schaute sie jetzt in das noch leere Bettchen. Eine tiefe Liebe überkam sie, wenn sie sich Kiara in diesem Bettchen vorstellte. Liebevoll strich sie über ihren gewaltigen Bauch.“Bald bist du bei Mama, mein Schatz.“ Das Bettchen war aus weiß lackierten Holz, die Bettwäsche ebenso weiß, mit rosa Herzchen.Das Mobile, farblich abgestimmt, bestand aus tanzenden Elfchen, die man auch auf der Tapete, sowie in den Gardinen wiederfand. Auf dem Regal über der Wickelkommode standen vom Puder bis zur Windel, alles schon bereit. Svenja setzte sich schwerfällig auf den Schaukelstuhl, der zum Stillen gedacht war. Sie dachte an Kevin. Er war ein wundervoller werdender Vater! Keine Minute hatte sie sich vernachlässigt oder unattraktiv gefunden, er war so verständnisvoll, so liebevoll zu ihr. Und sie wusste, dass das nicht selbstverständlich war. Sie kannte ganz andere Geschichten von werdenden Müttern, die bei ihren Männern jegliche Empathie vermissten. Und nicht wenige von ihnen, betrogen ihre Frau sogar während der Schwangerschaft. Mit dem Gedanken, wie gut sie es doch getroffen hatte, schlief sie schaukelnd ein. So fand Kevin sie auch, als er nach hause kam. Leise trat er ins Zimmer, um dieses wundervolle Bild in sich aufzunehmen. Das fertige Zimmer, das auf die Ankunft ihres Kindes wartet, der weiße Schaukelstuhl und darin, schlafend mit beiden Händen auf dem Bauch einen Teddy umklammernd, seine wunderschöne Frau. So süß sah sie aus in ihrem blauen Holzfäller Hemd und der Schwangerschaft Jeans-Latzhose. Ich liebe dich, dachte er, und nichts, wird diese Liebe jemals löschen können.
Als Kevin am nächsten morgen aufwachte, sein freier Tag, nahm er den Klang einer Spieluhr wahr, die Lalelu spielte. Svenja, die neben ihm lag, ergriff seine Hand und legte sie neben die Spieluhr, die auf ihrem Bauch lag. „ Schnell, spürst du das? Unsere Maus tanzt!“ Für Kevin war es immer wie ein kleines Wunder, wenn er die Bewegungen seiner Tochter spüren konnte. So wie auch jetzt. Lachend sah er in Svenjas strahlende Augen. „ Heyyy, die Madame tritt mich! Würden sie ihrer Tochter bitte mal etwas Erziehung zukommen lassen?“ scherzte er nun. Svenja lachte und beugte sich mit einem verführerischen Blick zu ihm hinunter.“ Würden sie ihrer Frau bitte etwas Zärtlichkeit zukommen lassen?“ Kevin grinste. Statt abgenommen, hatte Svenjas Libido während der Schwangerschaft sogar noch zugenommen. Trotzdem fragte er sie auch diesmal : „ Bist du dir auch sicher?“ Svenja zwinkerte ihm nur zu und verschwand mit ihrem Kopf unter der Bettdecke. Ein leise Stöhnen kam aus Kevin, als die Spieluhr zu Boden fiel und abrupt verstummte. Zärtlich zog er Svenja jetzt nach oben, um auch seine Frau auf die schönste Art und Weise zu verwöhnen.
Als sie später gemeinsam unter der Dusche standen, seifte Kevin sie spielerisch ab. Ihr Bindegewebe war straff und fest und sie hatte kaum Schwangerschaftsstreifen. Ihr Brust war stramm und blau geädert, die Brustwarzen dunkel gefärbt, so, wie es in einer Schwangerschaft üblich ist. Über ihren enormen Bauch zog sich ein zarter Streifen aus hellen, feinen Härchen. Das Dreieck zwischen ihren Beinen war rasiert, wobei er ihr jetzt behilflich sein musste. Sie bestand darauf, auch während der Schwangerschaft gepflegt zu sein. Und da gehörte die Intim Rasur für sie dazu. Sie fühlte sich einfach wohler so. Kevin stieg jetzt aus der Dusche und reichte ihr ein Handtuch. Dann sah er auf ihren Bauch. „Was hältst du davon, Liebling, wenn wir einen Gipsabdruck machen? Zur Erinnerung?“ Svenja strahlte ihn an. „ Oh ja, das machen wir! Und dann bemale ich ihn!“
Es war ein kalter, aber schöner Tag im Januar, als die kleine Kiara gesund auf die Welt kam. Glücklich wurde sie von ihren Eltern in Empfang genommen und Kevin durchschnitt gekonnt die Nabelschnur. Einziger Schatten der Geburt war, dass man Svenja die Gebärmutter entfernen musste, da die Plazenta angewachsen war. Aber dies schien ihr in diesem Moment nicht sonderlich wichtig. Hier auf ihrem Bauch lag nackt und noch leicht blutig; ihr gesundes kleines Mädchen und schaute sie mit großen Augen an. Neben ihr, ihr geliebter Ehemann mit Tränen in den Augen, die Liebe, die er beim Anblick seiner zwei Mädels empfand, die war so tief, so kostbar, dass er es niemals mit Worten erklären könnte. Jetzt beugte er sich über Svenja und küsste ihre noch vor Anstrengung geröteten Wangen.“ Ich bin so stolz auf dich, mein Liebling. Danke dir für dieses wundervolle Geschenk!“ Svenja strahlte ihn an. „ An dem du ja genauso beteiligt warst, mein Schatz. Ist sie nicht wundervoll?“ Kevin sah seine Tochter liebevoll an. Der zarte Flaum auf ihrem Kopf, die winzigen Ohren und Fingerchen. „ Sie ist perfekt, Liebling. Einfach nur perfekt!“
Die ersten vier Wochen zuhause, kam Jennifer noch täglich, um Svenja zur Hand zu gehen. Da sie total vernarrt in Kiara war, tat sie dies nur zu gerne. Jetzt saß sie neben Svenja und sah ihr beim Stillen zu. Was ein harmonisches Bild! Sie selbst hatte damals bei Kevin nicht stillen können und hat sich ziemlich schlecht dabei gefühlt. „ Ach was,“ meinte Svenja dazu, „ da konntest du ja nichts dafür. Viele Babys wachsen mit der Flasche auf.“ Jennifer seufzte . „ Ich habe mich damals irgendwie wertlos gefühlt, weil meine Brüste nicht das taten, wofür der liebe Herrgott sie gemacht hatte.“ Darauf wollte Svenja nicht eingehen. Sie und auch Kevin glaubten an keinen Gott der Kirche. Respektierten aber den Glauben anderer. Kiara schmatze wohlig an Svenjas Busen und sie nahm die Kleine jetzt hoch, um sie ein Bäuerchen machen zu lassen. Voller Liebe schnupperte sie an Kiaras dunklem Haarflaum, der zart nach Baby duftete, so, wie nur Babys riechen konnten. Nach dem Kiara aufgestoßen hatte,wickelte sie sie schnell noch, bevor sie das Kind in die Wippe legte und mit hinaus in den Garten nahm, wo sie mit Jennifer Kaffee trinken wollte. Kiara war kurz darauf schon eingeschlafen.Sie war ein pflegeleichtes Baby, das nur schrie, wenn es Hunger, oder die Hosen voll hatte. Auch wenn Kevin als Arzt viel von zuhause weg war, kümmerte er sich doch viel und sehr liebevoll um seine Prinzessin. Ihre Ehe konnte wirklich nicht glücklicher sein, die Liebe und auch die Leidenschaft war immer noch wie am ersten Tag ihres Kennenlernens. Svenja versuchte das Muttersein und das Frau sein voneinander zu trennen. War sie Mutter und Hausfrau, lief sie ungeschminkt in Jogginghosen herum, aber war sie Ehefrau, dann wollte sie sich und ihrem Mann gefallen, wollte sich begehrenswert und sexy fühlen und brachte das auch zum Ausdruck. Sie wusste, Kevin liebt sie ungeschminkt,in Jogginghosen und nach sauerer Milch riechend genauso, aber wie lange würde er sie so begehren? Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe, das Lieben und das Begehren. Und Svenja machte es ja auch Spaß sich für ihren Mann schön zu machen und ihn zu verführen. Und so schlief auch das Eheleben trotz Baby nicht ein. Jennifer nahm einmal im Monat Kiara mit zu sich, sodass sie beide auch mal ausgehen und einfach nur Mann und Frau sein konnten. Und so ein Tag war auch heute. Sie tranken noch Kaffee zusammen, bevor Jennifer Kiara in den Kindersitz legte und sich bis zum nächsten Nachmittag verabschiedete. Schnell umarmte sie noch Svenja und wünschte ihr einen schönen Abend. Sie wollte nicht in den Feierabend Verkehr kommen. „ Danke dir Jennifer,vergiss bitte nicht, die abgestillte Milch in den Kühlschrank zu stellen.“ Jennifer versprach es und Svenja schmiss lächelnd mit einem „ Tschüssi“ die Auto Tür zu. Sie winkte noch, bis das Auto um die Ecke verschwunden war und ging dann ins Haus, um sich auf den Abend vorzubereiten. In zwei Stunden würde Kevin zu hause sein.
Kevin sah seine Frau bewundernd an. Sie saßen in ihrem Liebling Restaurant bei einer Flasche Roten und er griff über den Tisch zu Kiaras Händen. „ Weißt du, dass ich dich einfach stundenlang nur anschauen möchte?“ Svenja zog lächelnd seine Hände an ihre Lippen. „ Und weißt du, wie verliebt ich in meinen Mann bin?“ Aus den Boxen schallte Stranger in the night und Kevin zog Svenja jetzt aus ihrem Stuhl. „Komm Liebling, lass uns tanzen!“ Zart schmiegte sich Svenja an seinen männlichen Körper, als sie langsam und leicht über die Tanzfläche schwebten.Und ein Zittern durchfuhr sie, als sie daran dachte, wie der Abend später ausklingen würde. Sie kamen heute nicht schnell genug nachhause und machten sich schon kurz nach dem Essen auf den Weg. Während Kevin frisch geduscht auf dem Bett auf sie wartete, zog Kiara ihre verführerischen Dessous an und tupfte sich noch ein wenig ihres Lieblingsparfüm hinter ihre Ohren. „ Du siehst bezaubernd aus!“ begrüßte Kevin sie jetzt und hielt die Bettdecke auf. Zart fing er jetzt an ihren frisch dufteten Körper zu streicheln. Wie schön sie immer noch war! Kiara zog jetzt seinen Kopf zu ihr herunter und sie verfingen sich in einem zärtlichen Zungenspiel, das so heiß wurde, dass es vibrierende Signale an Svenjas Liebesknopf ausstrahlte und sie sogleich feucht werden ließ. Wie sehr sie ihn begehrte! Ihre Hände suchten seinen Schaft, der hart zwischen seinen Schenkeln stand und erste Liebestropfen absonderte. Als Kevin jetzt stöhnend ihre Brustwarzen liebkoste, hielt sie es nicht mehr aus und schwang sich voller Leidenschaft auf ihn drauf und ritt ihn mit wiegenden Stößen. Kevin griff ihr in ihr Haar und zog ihren Kopf hinunter um sie abermals zu küssen, was beide noch mehr erregte. Als sie dann gemeinsam den Höhepunkt erreichten, schienen sie dem Himmel nah zu sein und eng umschlungen schliefen sie bald darauf ein.
Tag der Veröffentlichung: 13.04.2020
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