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Leseprobe




FLUCH UND SEGEN DES FORTSCHRITTS –
ODER DIE BEDROHUNG DER
SCHÖPFUNG


von Christopher Kerkovius


Über den Verfasser

Christopher Kerkovius, Jahrgang 1944, stammt aus einer baltendeutschen Familie und ist nach der Umsiedlung in Polen geboren, im Taunus aufge-wachsen, war nach der Mittleren Reife in einer Fotolehre und hat dann das Abitur nachgeholt. Nach einigen Semestern Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie in Gießen studierte er Architektur an der TH in Darmstadt, war einige Jahre als Denkmalpfleger und dann als Freier Architekt und Farbgestalter tätg. Ende der 80-er Jahren folgte noch ein Aufbaustudium Ökologisches Bauen. Seit den 70-er Jahren intensive Auseinandersetzung mit den Fragen der problematischen Vereinbarkeit von Fortschritt und Technik und der Erhaltung der Lebensgrundlagen auf unserer Erde. Dieses Buch ist gleichsam Bestandsaufnahme und Resumé dieser Auseinander-setzung. Daneben immer stetige intensive Beschäftigung mit den Künsten, Kultur und Philosophie als ein wesentlicher Lebensinhalt. Ergänzt wurden all diese Bereiche von aktiver künstlerischer Fotografie mit Wettbewerbs-preisen und Ausstellungen. Der Verfasser lebt heute in Stralsund und arbei-tet derzeit u.a. an „digitalen Bilderbüchern“ der Hansestädte an der Ost-seeküste mit ausführlicher bau- und kultursynoptischer Geschichte und an-deren kultur- und geistesgeschichtlichen Themen.


FLUCH UND SEGEN DES FORTSCHRITTS –
ODER DIE BEDROHUNG DER
SCHÖPFUNG


Gedanken über Verantwortung in Wissenschaft und Technik,
sowie in Politik und Wirtschaft.

von Christopher Kerkovius


MECKLENBURGER BUCHVERLAG
© Christopher Kerkovius 2009
ISBN 978-3-9812309-1-8


Druck und Herstellung: Mecklenburger Buchverlag
© Christopher Kerkovius 2008
Am Teich 3 – 18445 Kramerhof/Stralsund- Tel/Fax 03831/393993
E-mail: chriskerkov@aol.com


W i d m u n g :

Dieses Buch ist meiner Tochter Eva Rebekka, meinem Patensohn Anani Koffi aus Benin, Westafrika und den kommenden Generationen gewidmet – denn es geht hier um ihre bedrohte Zukunft! Mögen sie die Vernunft, die Einsicht und die Kraft aufbringen, die verheerenden Fehler, die wir in Bezug auf eine sichere Zukunft gemacht haben, nicht fortzuführen und diese, so weit es noch möglich ist, zu korrigieren!

Zugleich sei dieses Buch dem Andenken des hochverehrten, am 28.04. 2007 verstorbenen großen Physikers und universalen Denkers Carl Fried-rich von Weizsäcker gewidmet. Auch wenn ich nicht das Glück hatte, ihm persönlich zu begegnen, so hat er doch zeitlebens mein Nachdenken über die Welt, in der ich lebe, maßgeblich mit beeinflußt.


In h a l t


Geleitwort von Prof. Dr. Michael Succow – Träger des Alternativen Nobelpreises von 1997 - 9
I Einführung und erste Standortbestimmung - 12
II Anmerkungen zum Weltbild der Aufklärung und der Klassischen Physik - 18
III Kleiner Exkurs über den Begriff ”ganzheitliche Wahrnehmung” - 24
IV Die Ambivalenz von Freiheit in Wissenschaft und Lehre - 30
V GLOBAL 2000 - und andere Weltmodelle - 38
VI Die Ambivalenz des Fortschritts im Lichte zeitgenössischer Wissenschaftler und Denker - 51
1. Carl Friedrich von Weizsäcker - 52
1.1. „Die Verantwortung der Wissenschaft im Atomzeitalter“
1.2. "Der Garten des Menschlichen"
1.3. "Wege in der Gefahr"
2. Hans-Peter Dürr - "Das Netz des Physikers" - 69
3. Fritjof Capra - "Wendezeit" und „Das Neue Denken“ -64
4. Hoymar von Dithfurt - "Innenansichten eines Artgenossen" und Wolfgang Pahl - "Antwort auf Hoymar von Dithfurt" - 66
5. Bernhard Philberth - ”Der Dreieine” - 68
6. Günter Altner - ”Die Überlebenskrise der Gegenwart”
und „Leben in der Hand des Menschen“ - 70
7. Jean Gebser - "Ursprung und Gegenwart" - 73
8. Konrad Lorenz – „Die Acht Todsünden der zivilsierten Menschheit“ - 81
VII Neue Wahrnehmung der Wirklichkeit im Lichte der Neueren Physik - Versuch einer Annäherung. - 85
VIII Neue Sicht der Wirklichkeit und altes Denken: - 99
• Biologie - 99
• Medizin - 101
• Psychologie - 104
• Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - 107
IX Die Ambivalenz des Fortschritts – anhand einiger exemplarischer Beispiele - 110
1. Die Bevölkerungsexplosion - 110
2. Die Klimakatastrophe - der Treibhauseffekt - 114
3. Die Zerstörung der Ozonschicht - 129
4. Die Gentechnik - 130
5. Der Ressourcenverbrauch - 137
6. Kernenergie - Kernwaffen - ABC-Waffen und der Krieg als vermeintliches Instrumentarium zur Lösung politischer Konflikte - 138
7. Die Conterganaffäre - 145
8. Gifte und andere gefährliche Schadstoffe in der Produktion von Lebensmitteln und alltäglichen Gebrauchsgütern – 152
9. Die Massentierhaltung mit ihren Gefahren für Mensch und Tier
10. Das rasante Aussterben von Tier- und Pflanzenarten - 158
11. Globalisierung und die Macht der Medien - 153
12. Forschung und Lehre – ein eklatantes Beispiel an der TH Darmstadt - 163
13. Der globale Terrorismus und die internationalen Mafiasyndika-te – eine vielschichtige weltweite Bedrohung - 163
14. Weltweiter Massentourismus und seine Folgen für Ökologie, Ökonomie und die Kultur der Gastländer. - 172
15. Die "Whistleblower" - 174
X Eine Zwischenbilanz – 178
XI Künstler und ganzheitliche Wahrnehmung - 188
XII ”Naturvölker” und ganzheitlichere Wahrnehmung - 200
XIII Die Frau und ganzheitliche Wahrnehmung. - 206
XIV Zweite Zwischenbilanz - unsere aktuelle Lage aus der Sicht des Verfassers - 210
XV Anzeichen der Hoffnung - 222
1. GREENPEACE, Robin Wood, WWF, attac und die weltweit wachsenden „Grünen“ Parteien. - 222
2. Bewahrung der Schöpfung - die Kirchen und der Ökumenische Rat - 225
3. "Challenges" und "INES" und andere Wissenschafts-
vereinigungen - 225
4. UNEP - United Nations Environment Programm - 227
5. Die AGENDA 21 – 229
6. ”Faktor vier” der neue Bericht an den ”Club of Rome”
”Grenzen des Wachstums” - 234
7. Jacob von Üxküll und der ”Alternative Nobelpreis” - 236
8. Der wieder auflebende Dialog zwischen den Naturwissen-
schaften, den Kirchen und der Religion - 238
9. Die Klimagipfel – 241
10. Die Sonnenstrategie von Herrmann Scheer- 244
11. Der beginnende Ausstieg aus der Kernenergie - 246

XVI Die Notwendigkeit einer ethischen Neuorientierung als ultimative
Existenzfrage und Überlebenschance - 245
1. - Albert Schweitzer - ”Ehrfurcht vor dem Leben” - 249
2. - Erich Fromm – „Haben oder Sein - die seelischen
Grundlagen einer neuen Gesellschaft“ - 252
3. - Hans Jonas – „Das Prinzip Verantwortung“- 254
4. - Günter Altner – „Menschenwürde – Kreaturwürde“- 256
5. - Dag Hammarsköld – gelebte Ethik - 265
XVII Schluß und Fazit: - 261
Das Schlußkapitel aus "Die Sterne sind glühende Gaskugeln und Gott ist gegenwärtig" von Carl Friedrich von Weizsäcker als Mah-nung und Ausblick.

Anhang: Literaturhinweise - 261
Maßnahmenkatalog als Diskussionsgrundlage und zum Vervoll-ständigen durch den engagierten Leser. – 265

• „Zitate sind immer kursiv wiedergegeben“


Zum Geleit


Mensch und Natur im 21. Jahrhundert
Von Michael Succow


Wird unsere Hochzivilisation noch das Ende des 21. Jahrhunderts erle-ben? – Die Natur wird weiter existieren, weiter neue Wege der Evolution be-schreiten, aber wohin steuert die menschliche Gesellschaft? – Ein Projekt mit offenem, mit unbekanntem Ausgang!? Fragen, die immer mehr Men-schen bewegen, Fragen, die sich mit der wirtschaftlichen Globalisierung, dem rasanten Voranschreiten des wissenschaftlich- technischen Fortschrit-tes, dem ungebremsten Ressourcenverbrauch, der ungebremsten Mobilität weiter zuspitzen, immer weniger korrigiert werden können.
Dieses Buch stellt unerbittliche Fragen zur Zukunftsfähigkeit der menschlichen Zivilisation, analysiert die Situation, das Versagen von Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichen Institutionen, sucht nach Wegen aus der Krise. Der Zeitgeist der letzten Jahrzehnte wird eingefangen, die vielfältigen Ansätze zum Verändern, zum Umsteuern durch Wissenschaftler, Geistes-schaffende, gesellschaftliche Gruppierungen werden in dem vom Autor selbst intensiv miterlebten Prozess der letzten Jahrzehnte vor Augen ge-führt. Eine bemerkenswerte Zusammenschau der Bewegungen, Persönlich-keiten, Hoffnungen aber auch der Ohnmacht wird hier aufbereitet.
Letztendlich treibt den Autor immer drängender die Sorge um die Zu-kunft der menschlichen Zivilisation, die Sorge, wie lange ein Umsteuern ü-berhaupt noch möglich ist. Deshalb weist er eindringlich auf die noch vor-handenen Möglichkeiten hin, die schlimmsten Katastrophen zu verhindern oder wenigstens noch abzumildern. Dies erfordert jedoch, dass die mensch-liche Gesellschaft als ganze sich umgehend zu dem in diesem Buch immer wieder geforderten überlebensnotwendigen Bewußtseins- und Verhaltens-wandel entschließt. Von daher ist dem Buch eine möglichst große Leser-schaft zu wünschen.
Der Mensch hat durch gedankenlosen und verantwortungslosen Raub-bau an den endlichen Ressourcen dieser Erde, verbunden mit der Ver-schmutzung der Luft, des Wassers und des Bodens, das Gefüge der Natur dramatisch verändert. Ein Großteil der natürlichen Lebensräume unserer Erde ist stark geschädigt oder gar irreversibel vom Menschen zerstört. Die vom Menschen ausgelösten, sich global dramatisch weiter verändernden Umweltrahmenbedingungen (Klimawandel) führen zwangsläufig zu tiefgrei-fenden Verwerfungen, wenn nicht gar zum Ende der menschlichen Gesell-schaft.
In diesem Dilemma wird der Schutz der Natur, der Schutz der Umwelt im ureigensten Interesse der Menschheit von fundamentaler Bedeutung zur Überlebensfrage. Die wachsenden Bedürfnisse einer wachsenden Mensch-heit zu befriedigen und dabei gleichzeitig den Naturhaushalt als überle-bensnotwendige Grundlage für unser Fortbestehen zu sichern, stellen ge-genwärtig für die menschliche Zivilisation die wohl größten Herausforde-rungen dar, die immer weniger von nationalen Regierungen zu bewältigen sind.
Die Funktionstüchtigkeit der Biosphäre der Erde - als Lebensgrundlage von uns Menschen - wird entscheidend durch die bislang noch nicht genutz-ten, noch nicht wesentlich beeinträchtigten Ökosysteme gewährleistet. Hier gehören Recycling und Kohlenstofffestlegung, Grundwasserbildung und Kühlung, Mehrung der Produktivität und kontinuierliche Erhöhung der Bio-diversität im Ergebnis evolutionärer Prozesse zu den ökologischen Grund-leistungen. Hier entfällt jedes Reparieren und Renaturieren.
Bei allen Formen der Landschaftsnutzung muss deshalb der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit der Ökosysteme absolute Priorität haben. Es gibt keinen Grund, den Naturschutz, also die Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, als Konfliktfeld der Gesellschaft zu kultivieren und zu instrumentalisieren.
Ein entscheidender Schlüssel zur Zukunftssicherung wäre, endlich die ökologischen Leistungen insbesondere der natürlichen Ökosysteme in Wert zu setzen, d.h. sie in unser Preissystem einzubeziehen. (Zumal es sich im Ergebnis zunehmender anthropogener Veränderung/Zerstörung um immer knapper werdende Güter handelt.) Da das noch nicht der Fall ist, bleibt uns vorläufig nur der Weg, die noch verbliebenen natürlichen Ökosysteme durch weiträumige Schutzgebiete, in denen bewusst auf jede materielle menschli-che Nutzung und Gestaltung verzichtet wird, zu sichern.
Wir brauchen jedoch beides, dauerhaft tragfähige, umweltgerechte Formen der Landschaftsnutzung mit stabilen, sozialen Strukturen im ländlichen Raum und zum andern Natur in Eigendynamik, die nicht unserem Herr-schafts- und Gestaltungswillen unterworfen ist, in der ihr „Kapitalstock“ un-angetastet bleibt.
Das Zulassen von Wildnis und der bewusste Verzicht auf ihre Nutzung ist zumindest für das westliche Europa eine weitgehend neue Naturschutzstra-tegie, die tief in das Bewusstsein der Menschen greift. Das 20. Jahrhundert war stärker als je eines zuvor von fortschreitender Vernichtung bzw. Kulti-vierung alles Natürlichen, von einer noch nie da gewesenen Naturentfrem-dung geprägt. Andererseits aber auch von einer wachsenden Sehnsucht nach unberührter, unreglementierter Natur, nach einem Miteinander von Zivilisation und Wildnis.
Wildnis, also Naturräume, die aus sich heraus und um ihrer selbst willen existieren, brauchen den Menschen nicht, aber der Mensch der technisier-ten Welt braucht Wildnis auch als Maß und um seiner Demut willen. Wildnis ist eine notwendige Alternative zur zunehmend urbanisierten Welt.
In einer Zeit wachsender Orientierungslosigkeit und Entwurzelung kön-nen wir im Erleben unverletzter „heiler“ Natur zu geistig-seelischem Wohl-befinden, zu künstlerischer Inspiration, zu Hoffnung, aber auch zu neuer Ehrfurcht vor der Natur, zu neuer Spiritualität und zu Bescheidenheit gelan-gen. In diesem Sinne ist der Erhalt von Wildnis kein Luxus, sondern eine Kulturaufgabe der menschlichen Gesellschaft.
Lassen wir die Natur unverändert, können wir nicht existieren; zerstören wir sie, gehen wir zugrunde. Der schmale, sich verengende Gratweg zwi-schen Verändern und Zerstören kann nur einer Gesellschaft gelingen, die sich mit ihrem Wirtschaften in den Naturhaushalt einfügt und die sich in ih-rer Ethik als Teil der Natur empfindet.
Üben wir uns im Erhalten, üben wir uns im Haushalten, gewähren wir der Natur Raum, geben wir ihr Zeit – um unserer eigenen Zukunft willen!


Greifswald, im Februar 2008


Professor Dr. Michael Succow
Träger des Alternativen Nobelpreises 1997
Einführung und erste Standortbestimmung.


Die vorliegende Schrift, die aus einem Manuskript für einen Vortrag für das Studium Generale an der Fachhochschule Stralsund hervorgegangen ist, sollte den Rahmen dieser Vorlesungsreihe von ihrem thematischen Spekt-rum her erweitern. Sie war ursprünglich betitelt mit: "Freiheit und Grenzen der Wissenschaft" und sollte Denkanstoß zum kritischen Hinterfragen von Forschung und Lehre im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Entwicklung von Gesellschaft, Zivilisation und Umwelt sein. Zudem sollte auch die an-gewandte Technik in ihren Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen unserer Erde hin näher betrachtet und gegebenen Falls in Frage gestellt werden. Angesprochen werden sollten insbesondere die jungen Menschen, die noch ihr Leben und ihre Berufspraxis vor sich hatten. Sie sollten sich ihrer Mitverantwortung in dem Prozess ihrer Teilnahme am aktiven wirtschaftli-chen und gesellschaftlichen Leben bewußt werden. Und es sollte verdeut-licht werden, daß unsere Erde und damit auch unmittelbar ihre existentiel-len Zukunftsperspektiven als ganzes in höchstem Maße bedroht und ein Überleben nur noch denkbar ist, wenn wenigstens die kommende Genera-tion einen fundamentalen Bewußtseinswandel zu vollziehen bereit und in der Lage wäre.
Im Laufe der weiteren Vertiefung und intensiven Auseinandersetzung mit der hier vorliegenden Thematik hat sich jedoch eine wesentliche Erweite-rung geradezu aufgedrängt, weil die meisten Probleme mit einer Vielzahl von anderen, ja mit dem Ganzen verflochten, oder wie wir heute sagen würden, vernetzt sind. Das Problem der "Ambivalenz des Fortschritts", um hier die Überschrift eines Kapitels aus C. F. von Weizsäckers Buch "Der Gar-ten des Menschlichen" zu zitieren, von dem später noch zu sprechen sein wird, trat in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung.
Die Tatsache, daß uns der wissenschaftlich-technischen Fortschritt in Verbindung mit einem immer rücksichtsloseren und menschenverachten-den „Raubtier- oder auch Turbokapitalismus“ in atemberaubender Weise dem Abgrund bedenklich näher bringt, daß wir, die Menschheit, die "Krö-nung der Schöpfung", mit offenen Augen in unser Verderben zu rennen im Begriffe sind und dabei noch unendlich viel von den Errungenschaften eini-ger hundert Millionen Jahre Evolution mit uns reißen, läßt einen gelegentlich an der Zurechnungsfähigkeit der Spezies Mensch zweifeln. Der Mensch wähnt sich auf der einen Seite auf dem Wege, die - vermeintlich - letzten Rätsel der Welt zu lösen, das Geheimnis des Lebens entschlüsseln, die Entstehung des Universums erklären zu können, und auf der anderen Seite ist er mit atemberaubender Geschwindigkeit dabei, sich die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören - leider aber auch zugleich diejenigen vieler anderer höherer Lebewesen, die dann in die drohende Apokalypse mit hineingerissen werden. Darin offenbart sich eine geradezu groteske Diskrepanz zwischen Verstand und Vernunft und läßt darauf schließen, daß der Mensch ganz offensichtlich weder geistig-mental noch moralisch der quantitativen Potenz seines Verstandes und seiner Vernunft nicht gewachsen ist. Die diesem Prozeß innewohnende Hybris und Verantwortungslosigkeit hat im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu einer dramatischen Zuspitzung und Verkettung von globalen politischen, ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen geführt, deren Lösungen letztendlich nur auf globaler Ebene zu bewerkstelligen sein werden, wenn die schlimmsten Auswirkungen damit vielleicht noch abgefangen werden können. Dennoch dürfen einzelne Staaten und Gesellschaften sich nicht mehr darauf zurückziehen, wegen eben dieser globalen Dimension nicht alleine mit den notwendigen Maßnahmen beginnen zu können, denn ohne signifikante Anfangsimpulse einzelner kommt dieser Prozeß erst gar nicht in Gang – es sei hier nur an die Einführung des Katalysators erinnert! Es geht um nichts anderes, als um die Überlebensfrage der Menschheit – und das für eine bereits absehbare Zukunft.
Die Probleme nämlich, die hier im weiteren Verlaufe dargestellt werden, sind ja grundsätzlich bekannt und vielleicht auch noch lösbar, oder wenigs-tens in ihren verheerendsten Auswirkungen noch abzumildern. Nur wir, d.h. die Staaten und Gesellschaften dieser Erde müssen die Probleme als sol-che überhaupt in ihrer existentiellen Bedeutung und Bedrohung bewußt wahrnehmen, die Lösungsmöglichkeiten zu erkennen trachten und diese dann auch verwirklichen wollen und wichtiger noch, dieses Wollen auch endlich konsequent in die Tat umsetzen. Daß solch ein Schritt zwangsläufig weitreichende und grundlegende Konsequenzen für unser aller Handeln hat, liegt auf der Hand. Doch diese müssen wir dann aber auch bewußt als einen Akt der Vernunft und Einsicht in das Notwendige in Kauf nehmen, denn es handelt sich ja hier ohne jeden Zweifel um eine ultimative und un-ausweichliche Überlebensfrage! Stellen wir uns dieser Herausforderung, so können wir wahrscheinlich noch als Ganzes überleben. Gehen wir ihr aber so weitgehend aus dem Wege, wie bisher, so ist der Weg in die Katastrophen unweigerlich vorprogrammiert. Und daß die Menschheit als Gan-zes diese Katastrophen wird überleben können, scheint mehr als unwahrscheinlich zu sein.
Doch um zu dieser Einsicht zu gelangen und die daraus resultierenden tatsächlich überlebensnotwendigen Schritte umsetzen zu können, müssen wir uns erst einmal einer neuen Wahrnehmung von Wirklichkeit öffnen und dementsprechend umdenken! Wir müssen zum Einen wesentliche Aspekte und Erkenntnisse der neueren Physik in Bezug auf die veränderte Sicht der Wirklichkeit zur Kenntnis nehmen und auch verinnerlichen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen ziehen. Insbesondere müssen wir uns der in fast allem menschlichen Handeln und Wirken innewohnenden Ambi-valenz bewußt werden und uns der daraus immer wieder resultierenden Herausforderung zu einer nachhaltig verantwortungsbewußten und verant-wortbaren Abwägung und Entscheidung zwischen eben diesen Möglichkei-ten gelangen. Und wir müssen dem offensichtlichen Verfall der Werte in un-serer extrem utilitaristisch geprägten Zivilisation entschieden entgegensteuern und uns wieder einen zeitgemäßen und tragfähigen Wertecodex schaffen, sei es nun auf der Basis religiöser Bindungen oder aber aus Ach-tung vor der Schöpfung als Ganzes und aus derjenigen Verantwortung her-aus, die jede Generation aufs Neue für die Zukunft ihrer Kinder und Kin-deskinder trägt. Der gedankenlose Fortschritts- und Wachstumswahn im technisch, wirtschaftlich und zivilisatorisch hochentwickelten Teil unserer Erde, also in dem Bereich – überwiegend auf der Nordhalbkugel unserer Erde -, der in erster Linie auf dem kulturellen und wissenschaftlichen Erbe der christlich-abendländischen Kultur und Zivilisation aufbaut, muß kritisch und eindringlich in Frage gestellt werden. Desgleichen müssen unsere in vieler Hinsicht überzogenen Ansprüche, unser in Bezug auf die Lebens-grundlagen der Generationen unserer Kinder und Enkel höchst verantwor-tungsloses Verhalten, die inakzeptabel ungerechte Verteilung von Wohlstand auf der Erde, der kurzsichtige Raubbau an den endlichen Ressourcen auf unserem Planeten und dergleichen mehr wieder in ein sozial und ökolo-gisch vertretbares Gleichgewicht gebracht werden. Mit anderen Worten: Ohne einen fundamentalen Bewußtseinswandel, auch auf der Basis einer neuen oder wiedererschlossenen Ethik wird uns diese Herausforderung nicht gelingen.
Um den Vorwurf der Einseitigkeit und der Schwarzmalerei gleich zu entkräften, soll hier an dieser Stelle klargestellt werden, daß auch ich mir, trotz dieser Betonung der Gefahren und Schattenseiten des wissenschaftlich-technischen Fortschritts der unübersehbar vielen segensreichen und unsere Lebensbedingungen erleichternden und verbessernden Errungenschaften von Wissenschaft und Technik sehr wohl bewußt bin. Diese gilt es weder zu schmälern, geschweige denn gar zu leugnen. Es geht vielmehr dar-um, mit eben diesen Errungenschaften des Fortschritts angemessen, ver-antwortungsvoll und verantwortungsbewußt umzugehen. Eine ganz wesentliche Aufgabe dieser Abhandlung wird es daher auch der Versuch sein, herauszuarbeiten, wo die Grenzen des Fortschritts zu sehen sind. Das Leben und die Geschichte lehren uns, daß es nicht allzuviel Handeln, nicht allzuviele Entscheidungen, somit auch nicht allzuviele Errungenschaften des Fortschritts gibt, deren Ergebnisse und Realisierungen ganz einfach nur gut, nur segensreich, also frei von der allgegenwärtigen Ambivalenz waren oder sind. Fast immer wurden und werden wir auch zugleich mit ihren nega-tiven Begleiterscheinungen und Gefahren, mit ihren Schattenseiten kon-frontiert - ich erinnere nur an Beispiele wie die des Dynamits, der Atomkraft und der Medikamente. Es gibt also so gut wie keinen technischen Fort-schritt ohne auch negative Nebenwirkungen. Diese aber mit einzukalkulie-ren und auch gegebenen Falls bewußt zu akzeptieren, gehört zu einem ve-rantwortungsbewußten und verantwortungsvollen Umgang mit Fortschritt. Das Problem der Ambivalenz ist also allgegenwärtig. Fast immer gilt es in jedem Einzelfalle technisch-wissenschaftlicher Errungenschaften die Auswir-kungen und ihre Tauglichkeit und Vertretbarkeit im Hinblick auf die Bewahrung der Lebensgrundlagen auf unserer Erde und auf die Unversehrtheit des Menschen hin zu überprüfen und zu bewerten. Es muß immer auch die Frage gestellt werden, ob es im Einzelfall ethisch überhaupt vertretbar ist, die positiven Aspekte eben dieser Errungenschaften des Fortschritts in Anspruch und ihr häufig auch vorhandenes Bedrohungspotential und ihre Schattenseiten zusätzlich kurzsichtig in Kauf zu nehmen und diese damit unter Umständen späteren Generationen als Hypothek oder gar akute Be-drohung und Gefahr aufzubürden.
Einige der hier zu erörternden Probleme sind schon für sich in ihrem Ge-fahrenpotential so brisant, ja explosiv, daß es der anderen gar nicht mehr unbedingt bedürfte, um den Exodus der Menschheit als realistische und konkrete Bedrohung vor Augen zu stellen. Hier seien stellvertretend nur an die A B C - Waffen und an den Krieg als Austragungsform von politischen und zwischenstaatlichen, neuerdings auch wieder von religiösen und welt-anschaulichen Konflikten, an die ungebremste Bevölkerungsexplosion mit der ihr innewohnenden Potenzierung aller hier im Weiteren genannten und behandelten Gefahren und an den offensichtlich schon im vollen Gange be-findlichen ”Treibhauseffekt” und Klimawandel erinnert. Um wieviel mehr noch wirken diese und die anderen hier noch nicht genannten Probleme erst zusammen? Denn auch das sollten wir bedenken, daß deren Wirkun-gen nicht nur die Summe ihrer Einzelwirkungen ist, sondern daß es sich hierbei um eine komplexe, systemhafte Verknüpfung zu einer Gesamtwirkung handelt. Das ist zwar bisher noch nicht im allgemeinen Be-wußtsein verankert, aber nichts desto weniger eine Tatsache. Dies soll im Einzelnen noch dargestellt werden.
Schließlich soll in dieser Abhandlung besonders hervorgehoben werden, daß das grundsätzliche Wissen um all diese Problem- und Krisenfelder seit den Veröffentlichungen der ersten großen Weltmodelle, wie „Grenzen des Wachstums“ und „Global 2000“, auf die hier noch dezidiert eingegangen wird, heute bereits Allgemeingut wacher, verantwortungsbewußter und in-formierter Menschen ist. In den letzten Jahren hat diese Thematik auch ei-nen großen Stellenwert in den Medien erlangt. Selbst in der Provinzpresse erscheinen mehrmals wöchentlich Meldungen und Berichte über die Klima-katastrophe, die Umweltzerstörung, das Artensterben, die Kontaminierung von Lebensmitteln und Gebrauchsgüter durch die unterschiedlichsten Gift-stoffe u.dgl.m. Daher wird sich später die Gesellschaft, besonders aber die Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik, nicht mehr mit dem armseligen Argument werden herausreden können, man ha-be das alles ja gar nicht wissen und in seinen verheerenden Formen und Auswirkungen nicht voraussehen können, wenn die im Folgenden hier skiz-zierten Katastrophen vielleicht eingetreten sind! Verantwortlich sind wir alle im Rahmen unserer Möglichkeiten, und daß diese jedoch sehr unterschied-lich sind, liegt in der Struktur der menschlichen Gemeinschaft. Um so selbstverständlicher muß man davon ausgehen dürfen, daß in den Kreisen von Politik und Wirtschaft einerseits und Wissenschaft und Technik ande-rerseits dieses Wissen um die Problematik seiner Anwendung, aber auch das Wissen um die Notwendigkeit eines radikalen Wandels vorhanden ist oder wenigstens vorausgesetzt werden darf. Nur wird es häufig gerade in den zuerst genannten Kreisen in sträflicher Weise verdrängt, fortgeschoben, ja oft auch schlicht und einfach geleugnet, denn es stört deren Selbstzufriedenheit, deren nächste Wahlen und Bilanzen. Von daher ist hierbei besonders die aus der Sicht des Verfassers erbärmliche Rolle von Politik und Wirtschaft, wir können auch sagen: von Macht und Geld in scho-nungsloser Weise dargestellt und bewußt von einer sonst üblichen vorneh-men Distanziertheit Abstand genommen worden, um die Dinge so beim Namen zu nennen, wie sie vom Verfasser wahrgenommen und empfunden werden. Es wird hier jedoch auch der Wissenschaft nicht die alleinige Kom-petenz zur Wahrnehmung unserer aktuellen Lage beigemessen, da sie meines Erachtens ohnehin nicht der einzige Weg zur Erkenntnis, zu einer Annäherung an Wahrheit ist, sondern der ganzheitlichen Wahrnehmung und Intuition oder anders ausgedrückt, einer systemischen und vernetzten Be-trachtungsweise wird hier ein nicht minder hoher Wert eingeräumt. Auch dies wird noch näher ausgeführt werden.
Einen weiteren und notwendigen Schwerpunkt dieser Arbeit wird die kritische Auseinandersetzung mit dem bilden, was wir heute unter dem alten Denken und Weltverständis verstehen müssen, welches noch dem cartesi-anisch-newtonschen Denken der Aufklärung und insbesondere der newton-schen Physik verpflichtet ist. Es handelt sich hierbei um ein streng mecha-nistisches Weltbild, das auf einem klaren Ursache-Wirkungsprinzip aufbaut und weitgehend linear ist, das somit zugleich auch ”linear-kausalistisch” genannt werden könnte. Hier setzt denn ganz entscheidend der kritische Ansatz der neueren Physik mit der Entdeckung und Entwicklung der Relati-vitätstheorie Einsteins und besonders der Quantenphysik und der sich teil-weise aus ihr ergebenen Chaosforschung und der Theorie der sich selbst organisierenden, offenen Systeme ein. Während das mechanistische Welt-bild aus seinem linear-kausalistischen Denken heraus die Welt weitgehend deterministisch erklären muß, deutet uns die Neuere Physik diese als offen. Diesem Problem wird zudem ein eigenes Kapitel gewidmet.
Alles in allem haben wir es ganz offensichtlich mit einer fundamentalen Krise unserer Kultur, unseres Denkens, unserer modernen Zivilisation zu tun. Und diese Krise, die sowohl eine qualitative, wie auch eine quantitative ist, hat sich in ihren praktischen Auswirkungen in der Zwischenzeit zu einer Überlebenskrise für die Menschheit, ja für das gesamte höhere Leben auf unserem Planeten entwickelt. Ihren mannigfaltigen Facetten und ihren Ur-sachen wollen wir uns hier in dieser Schrift zu nähern versuchen und, so-weit uns das gelingt, Lösungsansätze herausarbeiten. Aber in Anbetracht dieses Versuches, einen Überblick über die Vielzahl der auf uns zukom-menden Katastrophen und der ihnen zugrundeliegenden bereits vorhande-nen und sichtbaren Probleme zu geben, kann von dieser Arbeit nicht erwar-tet werden, daß diese alle auch hinreichend wissenschaftlich analysiert und belegt werden. Dieses liegt bereits für die meisten der hier vorgestellten ge-sellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Krisen bei-spielsweise in GLOBAL 2000 oder in den Berichten an den „Club of Rome“ detailliert vor. Und schon hier sei nochmals hervorgehoben, daß diese Prob-leme im Grunde alle miteinander zusammenhängen. Wir wollen uns hier auf die wichtigsten und folgenschwersten Problemkomplexe beschränken und auf ihr Vorhandensein und ihre konkrete Auswirkungen auf unsere Le-bensgrundlagen konzentrieren. So wird der interessierte Leser am Schluß auf die verwendete Literatur verwiesen, die darüber hinaus umfassende weitere Literaturhinweise für eine weitere Vertiefung bietet.
Es wird dem Leser auffallen, daß sich im Text immer wieder analog zum jeweiligen Stand dieser Arbeit aktuelle Nachrichten und Berichte aus den verschiedenen Medien finden, in denen neueste Ergebnisse, Erkenntnisse und Stellungnahmen zu den einzelnen Problemkreisen wiedergegeben wer-den, die in der Zwischenzeit schon wieder veraltet, zu Vergangenheit und zu Geschichte geworden sind. Diese „veralteten“ Informationen sind aber be-wußt stehengelassen worden, um eben diese Dynamik der Entwicklung schlaglichtartig zu verdeutlichen. Daraus läßt sich die rasante und teilweise dramatische Entwicklung des entsprechenden Problemfeldes drastisch ab-lesen. Insbesondere auf dem Gebiet der Biotechnologie und des Klimawandels ist diese Dynamisierung besonders kraß erkennbar. Von daher ist die-se Arbeit, die sich über einen Zeitraum von einigen Jahren neben meinem Berufsleben hinzog, zugleich auch bis zu einem gewissen Grade ein Spie-gel, ja ein Seismograf eben dieser rasanten und dramatischen Entwicklung. Hier sei noch erwähnt, daß diese Arbeit bereits im Winter 1997/98 begon-nen wurde und dann mehrere Jahre liegen geblieben ist, da sich mir zu-nächst keine konkrete Möglichkeit einer Veröffentlichung gezeigt hatte. Da-durch aber konnte jetzt die Dynamik der dramatischen Entwicklung des letzten Jahrzehntes besonders verdeutlicht werden.
Es wird dem Leser gleichfalls auffallen, dass das dem Fortschritt inne-wohnende Bedrohungspotential in dieser Auseinandersetzung ganz offen-sichtlich im Vordergrund steht, denn es geht ja um nichts Geringeres, als um unsere Überlebensfrage. Der Segen des Fortschritts hingegen ist im Bewußtsein der Gesellschaften weit stärker verankert, oder wird mehr oder weniger bewußt als Selbstverständlichkeit wahrgenommen und gelebt. Die-ser Aspekt des Fortschritts wird hier dennoch weder unterschlagen, noch geleugnet, sondern immer wieder als Antipode des anderen Aspektes deut-lich. Der Fluch, die Ambivalenz hingegen werden von der Gesellschaft gerne als unangenehme Störung, so weit sie noch nicht all zu direkt evident und zu einer persönlichen Bedrohung oder Beeinträchtigung der eigenen Exis-tenz geworden sind, leicht verdrängt. Dem aber soll hier bewußt gegenge-steuert werden.

Dem Aufbau dieser Auseinandersetzung mit den zuvor bereits angedeuteten Problemen ist folgende Struktur zugrunde gelegt. Zuerst werden grundsätzliche Anmerkungen zur Aufklärung und der Klassischen Physik, danach zu dem Begriff „ganzheitliche Wahrnehmung“. einem Begriff, der gleichsam leitmotivisch diese Auseinandersetzung durchzieht und schließ-lich zu der Frage nach den Grenzen der Freiheit von Wissenschaft und For-schung gemacht. Diesen einleitenden Kapiteln folgt eine knappe Vorstel-lung einiger so genannter Weltmodelle, wie besonders „GLOBAL 2000“ und „Grenzen des Wachstums“, in denen unsere Problemkomplexe weitgehend erfasst und analysiert worden sind. Danach lasse ich einige bedeutende Wissenschaftler und Denker zu unserer aktuellen globalen Situation von Mensch, Leben und unseren bedrohten Lebensgrundlagen zu Worte kom-men. Nun folgt die kritische Darstellung und Auseinandersetzung mit den bereits im Kapitel über die Weltmodelle angesprochenen konkreten Prob-leme. Da die allgemeine Wahrnehmung dieser Probleme und ihrer vielfälti-gen Ursachen nur sehr unzureichend stattfindet, wird anschließend auf die notwendige neue Sicht der Wirklichkeit im Lichte der Neueren Physik und auf das noch diesbezüglich erhebliche Defizit selbst in einigen relevanten Wissenschaften eingegangen. Dann wollen wir untersuchen, wie weit Künst-ler, die Frau und schließlich auch einige so genannten Naturvölker eine oft schon viel weiter entwickelte Fähigkeit zu ganzheitlicher Wahrnehmung be-sitzen. Einem nun folgenden Bericht über einige erfreulicherweise immerhin auch vorhandenen Anzeichen der Hoffnung in Form von engagierten inter-nationalen Vereinigungen, Institutionen und aktiven Bürgerbewegungen wird ein Kapitel über die Notwendigkeit einer neuen, tragfähigen Ethik an-gefügt. Den Abschluß des Buches bildet eine Schlußbilanz, basierend auf einer kritischen Zusammenfassung des Schlußkapitels aus C. F. von Weiz-säckers Buch „Die Sterne sind glühende Gaskugeln und Gott ist gegenwär-tig“.
Gewissermaßen als Postskriptum ist diesem Buch ein Maßnahmenkata-log angefügt, der aus der Sicht des Verfassers notwendige Schritte beinhal-tet, die zur Vermeidung, beziehungsweise zur Abmilderung der auf uns zu-kommenden Katastrophen unerläßlich wäre. Zudem beinhaltet er die Anre-gung an den Leser, diesen Katalog weiter zu vervollständigen.
Mit diesem zugegebener Maßen weitgesteckten Ansatz dieser kritischen Auseinandersetzung mit den aktuellen Problemen auf unserem Planeten soll jeder verantwortungsbewußte und auch von dieser Krise tief betroffene Leser angesprochen werden und sich der Notwendigkeit bewusst werden, dass es sowohl eines fundamentalen Bewußtseinswandels und des aktiven Handelns des Einzelnen, wie der globalen Gesellschaft als Ganze und ihrer Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und Forschung bedarf. Diese unterschiedlichen Ansätze bieten, so hofft der Verfasser, zu-dem die Möglichkeit, von mehreren Si

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Tag der Veröffentlichung: 18.11.2011

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