Satan und Gott saßen zusammen an einem Tisch. Ein Engel (Ramona, die weise Beschützerin) schüttete Gott Tee ein und Nephilim (ein Halbdämon) schenkte Luzifer Whiskey ein. Der Teufel holte ein dickes verstaubtes Buch hervor und öffnete es. Er kratzte sich an den Hörnern, nahm einen Schluck Whiskey und tippte 4 mal mit dem Zeigefinger auf eine aufgeschlagene Seite.
„Diese 3 Seelen sind mein!“
„Welche 3 Seelen?“
„Die von Gerhard Schröder, Kevin Russel und Chris Born!“
„Mhm“, machte Gott und nahm einen Schluck Tee.
Die Beiden trafen sich nicht zum ersten mal. Das ein oder andere Treffen endete schon mal in einer Katastrophe. Gott lies 1 viertel der Dämonen auf Erden eliminieren und Satan nagelte höchstpersönlich Jesus ans Kreuz.
Luzifer winkte den Halbdämon herüber.
„Nachschütten“, sagte er.
Nephilim schüttete nach, ging zurück und flirtete heimlich mit dem weiblichen Engel.
Gott legte ein nachdenkliches Gesicht auf und zog seine weißen Augenbrauen hoch.
„Die Seelen von Gerhard Schröder und Kevin Russel kannst du haben aber die von Chris Born? – da bin ich mir nicht sicher. Er ist auf dem richtigen Pfad. Ab und zu kommt er vom Weg ab, aber wenn er hinfällt steht er auch wieder auf.“
„Stell dich nicht an alter Mann“, sagte der Teufel und nahm einen tiefen Schluck Whiskey.
Gott blieb gelassen. Die Provokationen war er gewohnt.
„Ramona? Die Kugel.“
Der weibliche Engel verließ den Raum und kam wieder mit einer hellblauen Glaskugel. Sie stellte sie mitten auf den Tisch. Der Fürst der Dunkelheit verzog sein Gesicht und etwas Feuer kam aus seiner Nase.
„Satan? Lass uns mal in Borns Leben schauen“, sagte er und legte seine rechte Hand auf das Glas.
Chris Born
7. August
Ich wachte mit einem Mordskater auf. Neben mir im Bett lag eine Frau. Braune lange Haare, jung, schlanke Figur und ein Muttermal auf dem Po. Ich berührte ihren Körper, sie wurde wach, drehte sich herum und schaute mich komisch an. Ihre Augen musterten mich.
„Wer bist du?“, fragte sie.
„Und wer bist du?“, antwortete ich fragend.
„Hm, wir müssen uns wohl gestern irgendwo kennen gelernt haben.“
„Aber wo?“, fragte ich.
„Egal. Du scheinst Nett zusein.“
„Hast du Bier?“
„Im Kühlschrank“, antwortete sie.
Ich stieg aus dem Bett, ging nackt in die Küche und holte mir ein Bier. Das Beste was man bei einem Kater machen kann, ist damit weitermachen womit man aufgehört hat. Ich exte die Flasche, ging zurück und legte mich wieder neben sie.
„Wie heißt du überhaupt?“
„Chris und du?“
„Nina!“
Dann küssten wir uns und trieben es für mehrere Stunden.
Gott nahm seine Hand von der Kugel und legte einen nachdenklichen Blick auf.
„Doch ein schwieriger Fall dieser Chris Born“, sagte er und nippte am Tee.
„Komm schon alter Mann. Gib mir seine Seele.“
„Nicht so schnell. Lass uns eine kleine Pause machen und dann schauen wir noch mal in die Kugel.“
„OK!“, erwiderte Luzifer und kratze sich erneut an den Hörnern.
Der Fürst der Dunkelheit stand auf, ging rüber zum Halbdämon, unterhielt sich mit ihm und lachte höllisch. Die Beiden verschwanden aus dem Raum und kamen nach einigen Minuten wieder. Luzifer setzte sich auf seinen Stuhl, zündete sich eine Zigarre mit den Fingern an und pustete den Qualm in Richtung Gott.
„Lass uns weitermachen alter Bock.“
„Also gut“, sagte der Göttliche und legte erneut seine Hand auf die Kugel.
Chris Born
27. Januar
Ich war auf dem Weg in die Innenstadt um ein paar Einkäufe zu machen. Ich stand an einer Ampel. Neben mir eine alte wackelige Dame.
„Darf ich Sie über die Straße bringen?“, fragte ich höflich.
„Das wäre lieb junger Mann“, antwortete sie.
Sie nahm meinen Arm und wir gingen langsam über die grüne Ampel. Schritt für Schritt erreichten wir die andere Straßenseite.
„Vielen herzlichen Dank! Heutzutage gibt es nicht mehr viele hilfsbereite Menschen.“
„Nichts zu danken! Jederzeit wieder“, entgegnete ich und ging davon.
Gott nahm die Hand von der Kugel und legte ein grinsen auf.
„Nein, seine Seele bekommst du nicht!“, sagte er stolz.
„Heilige Scheiße!“, fluchte Satan und spuckte Feuer durch den Raum.
Die rechte Augenbraue von Gott fing Feuer und brannte ab. Der Engel und der Halbdämon bereiteten sich auf das Schlimmste vor. Der Göttliche nahm gelassen einen Schluck Tee, stand auf und breitete die Hände aus.
„Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus“, sprach er laut in lateinisch aus.
Der Raum fing an zu beben. Ein dunkler Wolkenstrudel fegte durch das Zimmer. Und Donner und Blitz bohrten sich in Teufels Hörner. Ein verkohlter Geruch lag in der Luft.
„Alter Mann das war nicht weise. Es dauert 1000 Jahre bis meine Hörner wieder nachgewaschen sind. Dafür werde ich mich rächen“, sagte der Fürst der Dunkelheit und sprang in die Glaskugel.
„Oh nein!“, sagte Gott und schlug die Hände über den Kopf zusammen.
Der Halbdämon rannte aus dem Zimmer. Ramona ging zu Gott und fragte: „Was bedeutet das nun?“
„Die Erde wird bluten!“
Texte: (c) 2010
Tag der Veröffentlichung: 07.01.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für die Sünden