Warum musstest du gehen?
Und warum nicht ich?
Warum hast du nichts gesagt?
Und warum ich nicht?
Warum hast du nichts getan?
Und warum nicht ich?
Warum hast du nicht an mich gedacht?
Und warum ich nicht?
Warum hast du mich verletzt?
Und warum nicht ich?
Warum hasst du mich?
Und warum magst du mich nicht?
Warum hast du mich angeschaut?
Und warum nicht ich?
Warum bist du tot?
Und warum ich nicht?
Warum kämpfen?
Wenn es sich nicht lohnt.
Warum vertrauen?
Wenn man nur verraten wird.
Warum lieben?
Wenn man sowieso getrennt wird.
Warum fliehen?
Wenn man gefangen wird.
Warum fluchen?
Wenn es nicht hilft.
Warum träumen?
Wenn sie sowieso nicht wahr werden.
Warum hoffen?
Wenn alles verloren ist.
Warum denken?
Wenn man es nicht darf.
Warum froh sein?
Wenn man den Tränen nahe ist.
Warum sehen?
Wenn man blind ist.
Warum leben?
Wenn der Tod viel verlockender ist.
Sei still,
hat man mir beigebracht,
aber ich bleibe ruhig.
Sei normal,
hat man mir beigebracht,
aber das bin ich schon lange nicht mehr.
Sei wild,
hat man mir beigebracht,
aber ich bin schon längst ungezähmt.
Sei gerecht,
hat man mir beigebracht,
aber dies ist keine Welt für Gerechtigkeit.
Sei frei,
hat man mir beigebracht,
aber dies ist ein Gefängnis.
Sei so wie du denkst,
hat man mir beigebracht,
aber das bin ich nicht.
Wie konntest du mich nur lieben?
Wenn ich nur Hass für dich empfinde.
Wie konntest du mich nur überzeugen?
Wenn ich misstrauisch bin.
Wie konntest du mich nur beruhigen?
Wenn ich unruhig bin.
Wie konntest du mir nur trotzen?
Wenn ich es sowieso nicht tue.
Wie konntest du mich nur schlagen?
Wenn es schon umsonst ist.
Wie konntest du mich nur betrügen?
Wenn ich schon genug schmerzen habe.
Wie konntest du mich nur töten?
Wenn ich dir nichts getan habe.
Ich sehe deine Liebe,
doch du bist nicht hier.
Ich sehe dein Glück,
doch du hast nur Pech.
Ich sehe deine Trauer,
doch du merkst sie nicht.
Ich sehe deine Freiheit,
doch du glaubst dass du gefangen bist.
Ich sehe deinen Mut,
doch du hast nur Angst.
Ich sehe dein Leuchten,
doch du glaubst dass es matt ist.
Ich sehe deinen Schmerz,
doch du glaubst es tut nicht weh.
Ich sehe deine Stärke,
doch du glaubst du bist schwach.
Ich sehe dein Leben,
doch du bist tot.
Ich habe das Gefühl,
das alles keinen Sinn hat.
Ich habe das Verlangen,
dich zu lieben.
Ich habe das Glück,
das es dich gibt.
Ich habe das Leben,
aber es ist doch nur der Tod.
Texte: Copyright liegt bei Chocowolki
Tag der Veröffentlichung: 22.01.2012
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