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Prolog


Die riesigen Branken des weißen Tigers wirbelten den Schnee auf. Als er durch das verschneite Land preschte wie als würde er vor etwas davon laufen. Auf seinen Rücken war aus Lammfell ein weicher Sattel befestigt. An einer Seite baumelte ein Schwert bei der Geschwindigkeit wurde es hin und her geschleudert. Fast dachte man das es bald runder fiel in den weißen wunderschönen Schnee und dort vergessen zu werden.
Im Sattel saß tief eingepackt ein junger Mann mit langen goldgelben Haaren. Sein grünes Gewand wehte im Wind und immer wieder sah er sich hastig um wie als würde er warten ob jemand aus den Hinterhalt ihm und seine weiße Tigerin angriff. Als würde jemand ihn verfolgen. Weit beugte er sich über den Hals. „Schneller Liyana!“ Die stimme war kaum ein Flüstern doch die weiße Tigerin schien ihn gehört zu haben. Der Name des Tigers war fremd in diesen Land doch für den Jungen war er vertrauter denn je. Sie beschleunigte wich geschickt von schneebedeckten Felsvorsprünge aus und rannte weiter.
Obwohl die Tigerin aus einer wärmeren Gegend stammen musste bewegte Liyana sich geschickt als wäre sie hier aufgewachsen. Der weiße Schweif baumelte im Schnee und wirbelte noch mehr Schnee auf. „Was mach ich gerade, Amir?“ knurrte sie. Dabei leuchteten die sandfarbenen Augen auf. Diesmal wich Liyana einen verkohlten Baumstumpf aus aber sie hatte nicht bemerkt das der Boden glatt war. Sie taumelte dann rutschte sie. Amir konnte sich nicht mehr halten und fiel in der weißen sonst so wunderschönen Winterlandschaft.
Für die Beiden war es schon lange nicht mehr die schöne Winterlandschaft Unsanft kam er auf den Boden auf. Ihm durchzuckte der Schmerz als er auf einen eingefrorenen Stein krachte. Er schrie auf. „Amir,“ brüllte die Tigerin und kam auf ihn zu dabei hinkte sie stark mit ihrer linken Vorderpfote. Schwer atmend legt sie sich neben den Jungen.
„Liyana, ist alles in Ordnung?“ Besorgt beäugte der Junge die Tigerin. Traurig schüttelte sie ihren Kopf. Nein, nichts war mehr in Ordnung. Schon lange nicht mehr. Schwer atmend legte sie sich neben den Jungen der sich aufgesetzt hatte. Die weite Winterlandschaft erstreckte sich weit in den Norden. Wie weit das wusste weder Amir noch Liyana. Aber am Himmel erstreckten sich schneeweiße Wolken.
Bald würde es schneien und die Beiden waren immer noch hier draußen. Jämmerlich würden sie erfrieren wenn sie nicht von den Soldaten des Zaren ergriffen werden. Da war die Wahrscheinlichkeit höher denn seid sie von Moskau aufgebrochen waren hatte Amir immer wieder das Gefühl verfolgt zu werden. Das konnte nur eins bedeuten die Krieger des Zaren hatten die Verfolgung aufgenommen. Beruhigend strich er Liyana über das Fell. „Sie werden uns Kriegen oder?“ fragte die Tigerin. Der Junge nickte traurig. Jetzt war alles vorbei. Es gab kein entkommen und niemand konnte jetzt noch helfen. Man hörte hinter den beiden das Schlagen der pechschwarzen Jaguare die sich im raschen Tempo auf die beiden zubewegten.
Bald würde man sie sehen und dann... Ja, was war dann. Niemand wusste es. Behutsam tastete Amir nach seinen rechten Arm dort fühlte er kurz dann spürte er zwischen seinen Fingern die schwarz-braunen Vogelfedern. Sie hatten sich noch weiter ausgebreitet seid er das letzte mal nach ihnen getastet hatte. Noch immer hatte er nicht die Hoffnung aufgegeben das die Feder aufhörten zu wachsen. Aber bei keinen in seiner Familie war das bisher passiert.
Sein Vater Nael waren sie schon mit acht gewachsen und sein Bruder Durak sogar schon mit fünf. Aber die wohnten weit weg in den Arabischen Ländern und er musste ja unbedingt nach Russland wo auf ihn im Land der Schneekönigin eine Aufgabe wartete. Ins Land von Schnee und Eis war er gereist um dort zu sterben oder vom Zaren gefangen genommen zu werden. Amir war fünfzehn und recht spät dran mit der Entwicklung.
Noch einmal strich er sanft über die Federn. Zwar konnte man sie ausreißen doch sie würden wieder Nachwachsen bis aus seinen Händen bildschöne Flügel geworden wären. Niemand konnte etwas dagegen tun. Bis heute nicht. Traurig senkte der Junge den Kopf und daher das sie ihn noch verfolgten war es noch schwerer geworden sich richtig zu entwickeln. Aber da musste er durch sein Vater und sein Bruder hatten es schließlich auch geschafft und die wurden auch verfolgt vom Zaren. Alle so schien es Amir wurden von ihn unterdrückt oder gefangengenommen manche sogar getötet. Das wollte der Junge aber schon lange nicht. Der Junge stand entschlossen auf und ging zu der weißen zusammen gerollten Tigerin. Am lammfellsattel machte er halt. Entschlossend zog er das Schwert. Im Griff waren blaue Achate eingearbeitet und zierten diese wunderschöne Waffe. Er strich über sie und erstarrte einen moment. Die Steine warm sein sollten waren eiskalt. Er schauderte. „Was hast du vor Amir?“, fragte Liyana. Sie hatte ihren weißen Kopf aufgerichtet und starrte den Jungen mit ihren sandfarbenen Augen an.
Diesmal funkelten diese Augen nicht wüthend sondern erschöpft. Amir fuhr mit einer Hand über sein blondes Haar. „Ich werde uns verteidigen. Lieber sterbe ich hier als vom Zaren gefangen genommen zu werden“, knurrte der junge entschlossen. Die Tigerin riss entsetzt den Kopf nach oben. Schnell schüttelte sie den Kopf. Doch der Junge nickte nur. In der Ferne sah man das die schwarzen Jaguare sich näherten. Auf ihren Rücken hockte jeweils ein Mann mit Schwert. Pechschwarz waren sie und enorm stämmig gebaut wie Bären.
So hießen sie auch. Die Bären des Zarens. Fünf schätzte der Junge. Aber daran dachte Amir nicht. Was zählte war das überleben. Rasch näherten sich weitere immer mehr wurden es und bald war der junge umgeben von den Männern auf ihren Jaguaren. Einer von ihnen trat hervor und fing an zu lachen. Der Anführer schoss es den Blondhaarigen durch den Kopf. „Der zar will dich“, sagte er entspannt und nachdem er diesen Satz beendet hatte schwang er sich aus den Ledersattel des Jaguars. Der Junge fühlte sich von jeder seite her beobachtet wie ein Tier im Zirkus.
Ein Schauer jagte ihn den Rücken hinunter. „Ich spucke auf eueren Zar“, schrie der Junge und auf seinen Gesicht bildete sich deutlich die Wut. Sonst war Amir eigentlich nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen doch jetzt konnte er sie nicht mehr zurückhalten und schrie sie aus. Plötzlich herrschte schweigen zwischen den Männern und alle starrten den Anführer erwartungsvoll an. Langsam atmete er aus. „Ich gebe dir eine Chance ergebe dich jetzt oder wir müssen dich mit Gewalt mit zerren. Zurück nach Moskau. Verstanden?“, sagte er ruhig.
Er schien nicht der zu sein der gerne seine Wut freien Lauf ließ. Amir nickte nur doch dann flüsterte er etwas so leise das es nicht einmal die Männer um ihn herum hörten sondern nur der Anführer. „Träum weiter.“ Der Anführer trat auf den Jungen zu und zog sein Langschwert. Erst jetzt konnte man ihn genauer anschauen. Er war alt und das zeigten seine Züge deutlich.
Sein grau-blaues Haar hing ihm lang über die Schulter und seine grünen Augen die zur Pupile hin heller wurden schienen Amir zu durchdringen. Aber im Ganzen sah er traurig aus. Mit einer schnellen bewegung ließ er das Schwert von den Jungen aus der Hand reißen. Es ging so schnell das Amir nicht reagieren konnte. „Ergreift ihn“ Das waren die letzten Worte die der Junge hörte bevor ihn schwarz vor Augen wurde.

1.Kapitel


Er konnte nichts tun denn ganzen Weg zurück nach Moskau. Verdammt! Alles in seinen Leben war bisher verdammt. Wieso? Warum wuchsen ihn gerade diese blöden Federn? Könnte es nicht ausnahmen geben? Bei seinen Onkel Murat wuchsen sie ja auch nicht. Es war wie ein Fluch so hatte es ihn zumindest sein älterer Bruder Durak erzählt.
Nie! Die Federn würden nie aufhören zu wachsen ehe man halb Vogel halb Mensch war so standt es in den Büchern von der Bibilothek in Dubai. Amir war oft dort gewesen um in eine andere Welt abzutauchen. In Welten wo er alleine nur zutritt hatte. Seine Welt. Dort gab es keinen wie ihn den die Federn wuchsen wie Unkraut in denn Gärten. Es werden dort nie welche geben. Er war einzigartig so hatte sein Vater ihn immer wieder probiert aufzuheitern aber so oft er es auch probierte er schafte es nicht.
Bis er eines Tages seine treue Gefährtin Lyiana kennenlernt. Die er einmal schwer verletzt fand und sie aufpäppelte. Tage, Wochen sogar Monate hatte es gedauert bis sie wieder auf den Beinen war. Aber es hat sich eindeutig gelohnt. Lyiana war für ihn wie eine Schwester eine große Schwester die für alles und jenes Rat wusste.
Wieder griff seine Hand nach den seidig warmen Federn. Seine Feder die ihn wuchsen wie Haare bei einen normalen Menschen. War er normal? Nein, schon lange nicht mehr. Er würde es nie sein. Bald würden die Federn eine Art Flügel bilden wie bei einer Fledermaus würde das dann aussehen. Schmerzhaft würde es werden denn die meisten Körper wollten diese Flügel nicht und werten sich dann mit ganzen mitteln dagegen.
Sein Cousin hatte die Federn auch bekommen war aber bei der restlichen verwandlung gestorben. Eigentlich wollte Amir um alles in der Welt sterben dann würde der Zar ihn nicht in die Finger bekommen um ihn zu seinen böswilligen Zwecken einzusetzen. Aber so einfach ging das nicht zuerst musste er irgendwie von hier verschwinden oder fliehen.
Wo war überhaupt Lyiana? Suchend sah sich der Junge um. Erst jetzt bemerkte er das er gefesselt auf einen der rabenschwarzen Jaguare saß. Seine Hände waren an den Sattelknauf festgeknotet. Schmerzhaft rieben die Fesseln sein Handgelenk auf. Fest biss er die Zähne zusammen.
Lyiana, wo bist dachte Amir verwirrt. Haben sie dich zurückgelassen? Sein Blick schweifte zwischen den Kriegern hin und her. Nichts... Dann so plötzlich das er fast von den Jaguar gefallen wäre worauf er saß erblickte er die schneeweise Tigerin. Gefesselt lag sie unmächtig auf einen der Schwarzen Jaguare.
Lyiana, was haben sie dir angetan? Seine beste Freundin. Niemand wollte mit ihn spielen als er klein war nur die Tigerin war für ihn da um ihn zu trösten und mit ihm auf entdeckungsreise zu gehen. Oft waren die beiden zusammen unterwegs Tage lang oder noch länger. Wenn sie zusammen waren schien die Zeit still zu sein wie als hätte jemand sie angehalten. Extra für diese Beiden.
Immer hatten die anderen Jungen ihn ausgelacht und als Vogeljunge bezeichnet. Es war Beleidigend und oft hatte er sich Tröstend in das warme Fell von Lyiana geschmiegt um dort etwas Wärme zu erhalten die er sonst nie bekamm.
Jetzt brach es ihn fast schon das herz dieses bildhübsche Tier gefesselt und halb tot vor ihn zu sehen. Es war alles seine Schuld. Warum hatte die Tigerin ihn überhaupt begleitet? Sie wollte mit nach Russland. So weit oben wo es fast das ganze Jahr Winter war. Immer. Oft hatte sich Amir gefragt ob Lyiana nicht die Wärme vermisste. Bisher hatte sie zumindest nichts erwähnt.
Der Junge probierte sich abzulenken in dem er die Gegend musterte. Vor ihn war wieder die weiße Landschaft. Wie Puderzucker lag der Schnee doch er war viel höher. Die Jaguare schienen richtig darin zu versinken. Komisch vorhin war er doch nicht so hoch. Aber das würde auch nichts an der Situation ändern. Amir war ein Gefangener des Zarens. Traurig schüttelte er den Kopf.
Weit in der Ferne sah er Tannenbäume die sich langsam ihn und der Gruppe von Kriegern näherten. Der Anführer führte die ganze Gruppe an. Im Gegensatz zu den anderen Männern trug er eine goldene Halskette. Für Amir war das ein Zeichen für einen hohen Rang. So war das zumindest in seinen so weit entfernten Land. Ob es auch so in Russland war?
Immer wieder sah er sich nach den Jungen um. Einmal begegneten sich die Blicke aber der Anführer blickte schnell weg. Vielleicht war er schüchtern oder so? Auf der bisherigen Reise hatte er auch nichts gesprochen. Weder zu Amir noch zu seinen Kriegern.
Gerade wollte der Junge wieder in seine Gedankenwelt eintauchen da eregte etwas hinter einen Hügel seine aufmerksamkeit. Durak schoss es ihn durch den Kopf. Mein Bruder ist gekommen um mich zu retten. Schon bildete sich ein Bild von seinen großen Vorbild. Er sah den Bruder so deutlich das Amir dachte er stände vor ihn.
Sein dunkelbraunes Haar war kurz geschnitten wie an den Tag wo er ihn verlassen hatte. An seinen Kinn wuchs leicht ein Bart an den er immer wieder daran rumzupfte wie an einen Huhn. Turag war in einen einfachen Hemd ohne Ärmel gehüllt. Das auffallendste waren aber seine riesigen Adlerschwingen die wie bei einer Fledermaus aussahen. Das Bild verblasste so schnell wie es gekommen war. Nur die wunderschöne Hoffnung blieb das hinter den verschneiten Hügel sein Bruder auf ihn wartete wie schon so oft. Aber da kam nichts und die stille breitete sich aus.
Traurigkeit bildete sich und die letzte Hoffnung die er hatte erstarb wie ein Feuer im Regen. Wieso hatte er sich überhaupt hoffnung gemacht? Wenn es sowieso niemanden gab der ihn jetzt noch helfen konnte. Amir würde zum Zaren kommen und dort vielleicht sterben wie schon so viele vor ihn. Bestimmt würde er nicht der Letzte sein.
Die Jaguare wurden langsamer und vor ihnen sah man die Stadt. Moskau, schoss es den Jungen durch den Kopf. Das schöne Moskau. Die Krieger hatten ihren Auftrag ausgeführt ihn zu finden und zu den Zar zu bringen.
Alle schienen erfreut zu sein bloß Amir blickte in eine unwissende Zukunft.

2. Kapitel


Die Straßen von Moskau waren überfüllt und die Krieger hatten nur Mühe durch das Getränge zu kommen. Immer wieder sah man wie manche Leute respektvoll vor der Gruppe zurück wichen. Aber es gab auch Leute die einfach keinen Platz machten bis der Anführer ein paar Worte auf russisch schrie und einige jetzt endlich zur Seite wichen. Für Amir klangen diese Worte wie ein öde und etwas herunter gekommen. Doch er wusste nicht was der Mann übersetzt von sich gab. Wahrscheinlich etwa soviel wie: Platz da, in Namen des Zarens! Das er mit den Worten es schafte die meisten Leute von der Straße zu befehligen war für den Jungen neu. In seinen Land ging keiner freiwillig aus den Weg selbst wenn es ein angesehene Person im Land war. Aber Amir war hier nicht Zuhause. Er war in einen fremden, winterlichen, verschneiten und einsam daliegenden Land. Mit so vielen Neuheiten das er nicht aus den Staunen raus kam. Aber er war hier kein junge der sich die Stadt anschauen wollte. Er war ein gefangener und würde so schnell bestimmt nicht heraus kommen. Oft war er schon in verzwickte Lagen geraden. Er und Lyiana. Immer einen von beiden hatte es erwischt. Doch egal was passiert war es war immer gut ausgegangen. Zwar wusste weder Amir noch Lyiana wie sie hier raus kamen doch es wird immer ein Weg geben. Doch jetzt erstmal die Ruhe bewahren sonst wird es ehr noch schlimmer als besser, dachte Amir. Wenn er jetzt aus der Kontrolle gerät dann könnte so einiges passieren. Tief durchatmen ermahnte sich der Junge. Denk einfach du wärst daheim. Nicht hier in der kälte von Russland. Weit weg einfach nur in die arabischen Länder. Dort wo sich keiner interessiert ob an ihn Federn wuchsen oder nicht. Es war allen egal was mit den Leuten passierte. Ob sie starben oder lebten. Niemand schien sich für den anderen zu interessieren. Dort gab es zwar fast keine Freundschaft oder ein feste Familie aber das war Amir so was von egal. Nur weg wollte er. Schnell schloss er die Augen und dachte an die weiten Wüsten, das karge Land und die wärme von der heiß glühenden Sonne. Fast spürte er schon wie sein durch gefrorener Körper an Wärme gewann. Aber dann erinnerte ihn wieder die Kälte wo er überhaupt war. Mit einen Mal war die vorgestellte Wärme weit fort. Sie würde nicht wieder kommen. Nie wieder. Selbst wenn der Junge noch so oft an sie dachte. Sie war weg und zum ersten Mal verspürte er das Heimweh in ihn. Wie eine Welle am Meer schien sie ihn zu überfluten. Er vermisste alle. Seine Familie und sogar Lyiana obwohl sie bei ihm war. Für ihn war sie so weit weg wie noch nie in seinen Leben. Seine beste Freundin. Amirs Blick glitt zu der weißen Tigerin die gefesselt auf den Jaguar lag. Immer wieder wandte sie sich unter ihren starken Fesseln. Deutlich sah man wie sie probierte den ungeheuerlichen Schmerz denn sie spürte zu unterdrücken doch man sah das er sich auf den Gesicht der Tigerin zeigte. Lautlos formte Lyiana immer wieder das selbe Wort. Amir. Immer wieder. Ihr bester Freund.

Früh hatte Lyiana feststellen müssen das die Welt nicht immer so wunderschön ist wie es manche berichteten. Ihre Mutter hatte sie verlassen nach dem sie ein anderen Tiger umgebracht hatte. Als Monster hatte die sonst so mütterliche Tigerin sie bezeichnet. Obwohl sie nichts dafür konnte denn er hat mit den Kampf angefangen. Aus den Hinterhalt hat der Tiger sie angegriffen. Gewehrt hatte Lyiana sich und dabei den jungen Tiger umgebracht. Noch heute sah die Tigerin das blutverschmierte Gesicht vor ihren inneren Augen. Das sonst so weiße Gesicht mit den leichten schwarzen Streifen. Schnell wischte Lyiana die Gedanken weit fort. Sie wollte nicht daran denken. Nein. Heute nicht und morgen auch nicht. Am besten nie wieder. Aber sie wusste genau das die Gedanken das sie jemanden umgebracht hatte wieder kommen würden. Danach ging alles so schnell das sich Lyiana nur Bruchstückehaft daran erinnern konnte. Sie wusste das sie lange durch die Gegend gestreift war. In der Hoffnung jemanden zu finden mit den sie sich anfreunden konnte. Aber es gab niemanden. Schließlich kam sie zu den Menschen. Oft holte sie sich nachts ein paar Brocken Fleisch das die Menschen wegwarfen. Es war lecker und für sie die einzige Nahrung. Tagelang war Lyiana hungrig umhergewandert. Dann passierte es so schnell und so unerwartet. Jemand hatte sie angeschossen und ein Pfeil ragte aus den Rücken der Tigerin. Stark fing es an zu bluten aber niemand wollte ihr helfen. Tagelang so kam es Lyiana vor hinkte sie durch die gegend. Suchte verzweifelt nach hilfe doch keiner half. Fast wäre sie schon zu ihrer alten Familie zurückgekehrt da konnt sie nicht mehr. Erschöpft hatte sie sich am Wegesrand niedergelegt. Pferdegespanne und Reiter kamen vorbei doch niemand schien sie zu beachten. Am ende wusste die weiße Tigerin nicht einmal wie lange sie schon dort lag. Bis endlich jemand kam. Amir. Der blond haarige Junge nahm sie behutsam bei sich auf. Egal was sein Vater sagte. Es war ihm egal. Lange dauerte es bis sie wieder gesund wurde. Monate oder waren es Jahre. Sie wusste es nicht. Aber sie war glücklich das endlich jemand um sie kümmerte. Es war ein gutes Gefühl Amir zu haben. Schnell wurden die beiden Freunde und als dann sich Feder unter seinen Achseln bildete half sie den Jungen das ganze zu überwinden. Adlerschwingen so nannten es alle. Ob der arme Junge den es jetzt traf es überhaupt übersteht? Keiner wusste es aber irgendwann würde man es sehen. Aber wenn Amir dann fliegen konnte wurde sie dann überhaupt noch gebraucht? Würde der Junge sie einfach stehen lassen nach all den vielen Jahren und den so schönen Abenteuer die die Beiden überstanden haben? Verdammt! Vielleicht war sie dann wieder alleine. Würde durch die Kälte von Russland streifen. Aber die kälte schien sie nicht weiter zu bedrücken. Die Einsamkeit! Nichts anderes würde Lyiana plagen. Nur die Feststellung das sie alleine war. Entschlossen schob die Tigerin diesen Gedanken weit fort. Bloß nicht daran denken, ermahnte sie sich. Für einen moment stieg hass in ihr auf. Hass auf die Adlerschwingen die ihren jungen Freund wuchsen wie die Haare eines Menschen. Warum konnte sie nicht einmal verschwinden? Nur ein einziges Mal. Sie wollte ihn nicht verlieren. Nicht daran denken, erinnerte sie sich. Egal was passieren würde Amir war ihr Freund. Das würgen riss sie aus den Gedanken und ließ ihren Blich zu den pechschwarzen Jaguar wandern wo gefesselt ihr Freund lag. Weit hatte sich der Junge aus den Sattel gebeugt und übergab sich. Blut klebte an den Pelz des Reittiers. Amir brach Blut. Was ist hier los? Die anderen Reiter schien das wenig zu bekümmern. Nur die Tigerin sah ihn wie er sich übergab. Sie musste zu ihn. Egal was passierte. Er war ihr Freund. Der beste wo sie hatte. Komm schon du musst ihn helfen, Lyiana. Raste es ihr durch den Kopf. Ja, sie musste. Mit ihren Pranken befreite sie sich aus den Fesseln und stürmte zu den Jungen. Erstaunt sah man die Blicke der Krieger aber das war der Tigerin egal. Immer wieder sprudelte das Blut aus den Mund von Amir. Deutlich merkte sie wie die Kraft in ihm schwand. Sorge nichts als Sorge bildete sich auf den Gesicht von Lyiana.

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Texte: Copyright liegt beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 03.01.2012

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