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Vorwort



Wie angekündigt findet sich hier die Fortsetzung von "Shadiness-Biss in die Finsternis". Dieses Buch wird in Ians Sicht geschrieben. Ich habe Ians Sicht gewählt, wegen des letzten Satzes des Vorgängers. ,,Tief in mir wusste ich, dass noch etwas mit Ian geschehen würde."Ich hoffe, dass trotzdem alles angemessen erscheint. Viel Spaß beim Lesen!



Ich wollte nie, dass meiner Familie etwas geschieht. Das hätte sie nicht verdient gehabt. Ich wäre gestorben, für jeden in meiner Familie. Und es wäre mir leicht gefallen das zu tun. Ich habe mir oft eine Zeitmaschine herbei gewünscht, nur um Geschehnisse rückgängig zu machen, doch es passierte nie. So musste ich immer mit meinen Fehlern leben. Doch es war gut so und ich lernte auch, das Fehler den aus mir gemacht haben, der ich bin. Und was ich bin ist gut. Ich möchte niemals jemand sein, der ich in Wirklichkeit nicht bin...

die Bourreaux


Ich wurde wach und dachte, mein Kopf würde explodieren. Schon bemerkte ich eine Bewegung neben mir. Ich drehte meinen Kopf in Richtung der Bewegung. Ein blondes Mädchen. Vielleicht siebzehn Jahre alt. Hübsch. Wie hieß die Kleine doch gleich? fragte ich mich, doch die Frage wurde mir sogleich beanwortet. Stimmt ihr Name war Caroline. Ich stand auf und versuchte sie nicht zu wecken, doch vergebens, sie öffnete die Augen und sah mich verwirrt an. Dann lächelte sie plötzlich.

,,Morgen Ian."

,,Morgen Caroline."

,,Wow du kannst dich noch an meinen Namen erinnern? Hätte ich nicht gedacht."

Ich verdrehte die Augen und fragte, ob sie denn Hunger habe. Sie antwortete mit einem klaren Ja. Ich zog mich an und wartete bis sie ebenfalls angezogen war, dann ging ich mit ihr in die Küche, wo meine Eltern saßen. Für Caroline waren es natürlich meine Geschwister.

,,Morgen Leute."

Meine Mutter sah mich strahlend an, doch dieser Blick veränderte sich sofort mit Carolines Anblick. Mom nahm mich kurz in den Arm.

,,Morgen Ian."

,,Morgen.",kam es nun auch von meinem Vater.

Carolin ließ sich die Chance auf ein Wort nicht entgehen und stellte sich vor.

,,Hallo, ich bin Caroline."

Ich verdrehte die Augen. Typisches Verhalten eines Menschens. Ich stellte mich an den Herd und fragte nur, was sie denn essen wolle.

,,Ich würde gerne einach nur Rührei, wenn das in Ordnung für dich ist Ian."

,,Natürlich Caroline."

Ich ging an den Kühlschrank und nahm den Eierkarton.

,,Wollt ihr auch was?",fragte ich meine Eltern.

Meine Mutter antwortete mit Ja, mein Vater ebenfalls. So nahm ich sechs Eier raus und nahm eine Pfanne in die Hand. Ein Frühstück war das Mindeste was ich Caroline machen konnte, immerhin hatte ich sie die Nacht davor einfach nur benutzt. Ich würde dieses Mädchen nie anrufen, ich würde sie nie wieder sehen. Ich hatte sie nur zu meiner eigenen Befriedigung gebraucht. Das Rührei war fertig, ich nahm vier Teller herau, immerhin hatte ich auch Hunge, und ich machte jedem etwas von dem Rührei darauf. Mein Vater bekam natürlich das Meiste. Ich muss mich wohl noch auf eine Moralpredigt gefasst machen, dachte ich. Mein Vater hasste es, wenn einer meiner One-Night-Stands am Morgen noch da war. Aber was sollte ich denn tun? Ich konnte sie doch nicht einfach rausschmeißen. Ich wäre der größte Arsch der Welt, wenn ich so etwas machen würde. Wenn es eine Sache war, die mich störte, war es eine Moralpredigt meines Vaters, denn diese arteten am Ende in riesigem Streit aus. Ich wusste aber auch nicht, wieso ich nicht einfach damit aufhörte, meine freie Zeit neben der Schule mit Frauen zu vergeuden. Ich meinte es mit keiner Ernst, seit meiner ersten Freundin Kate-Lynn. Ich habe sie aufrichtig geliebt, doch dann trennte sie sich von mir, aufgrund eines Anderen. Wie gerne hätte ich diesen Typen kennengelernt, der hätte was erlebt. Caroline aß auf und verschwand in meinem Zimmer. Mein Vater war still, denn er wusste, sie war immer noch im Haus. Wir waren drei Jahre zuvor nach Maryland gezogen, ein kleiner Staat in den Vereinigten Staaten, dort hatten wir eine riesige Villa, die wie ein Kreis aufgebaut war und in fünf Teile unterteilt war: Moms, Dads, Xanders und mein Reich, Bellas, Edwards und Melodys Reich, Carlisles, Esmes, Janes und Tysons Reich, Roses und Emmetts Reich und Jazz', Alice' Allys und Lukes Reich. Schön unterteilt. Inmitten des Villakreises gab es noch ein kleines Haus, das Gemeinschaftshaus, wo wir uns alle vier Tage trafen und redeten. Es war einfach zum kotzen. Caroline kam wieder runter.

,,Ian, ich muss nach Hause, mein Vater macht sich bestimmt Sorgen um mich, danke, ich hatte viel Spaß mit dir."

Sie kam zu mir und nahm mich in den Arm.

,,Tschüss Ian."

Dann ging sie zur Tür und verschwand. Kaum war sie fünf Sekunden weg, begann mein Vater mit der Standpauke.

,,Du weißt, was ich von dieser Weibergeschichte halte Ian."

,,Ja Vater."

,,Und du weißt ganz genau, dass ich dieses Verhalten nicht länger dulde."

,,Ja Vater."

,,WIESO MACHST DU ES DANN TROTZDEM?"

,,Weil ich mein Leben leben will Vater."

,,Ja und das machst du, indem du alles vögelst was nicht bei drei auf dem Baum ist?"

Eigentlich nicht, aber aus purem Zorn antwortete ich mit Ja. Da war wieder der riesige Streit der immer stattfand, nachdem eines meiner "Weiber" am Küchentisch saß.

,,Und das findest du etwa komisch? Mach endlich was aus deinem Leben, Tyson und Xander haben was aus ihren Leben gemacht. Tyson ist verheiratet'und Xander ist verlobt."

Eine weitere Sache die mich störte: Mein Vater verglich mich immer mit Tyson oder Xander-

,,Ich bin aber nicht Tyson, und ich bin auch nicht Xander, Ich bin Ian-Lucas und ich bin froh, dass es so ist." In dem Moment kam Melody durch unsere Hintertür.

,,Hi Ian, Mom, Dad."

,,Hi Schatz."

Kurz darauf erschien Melodys Freund Rándal. Er war Spanier und sprach Englisch und Spanisch perfekt. Melody hatte spanisch nur für ihn gelernt. Ich hatte Spanisch in der Schule.

,,Buenos días."

,,Hallo Rándal."

,,Wie geht es euch denn?"

,,Gut, nur gerade ist eine von Ians Weibern wieder gegangen."

Meine Schwester sah mich enttäuscht an, deshalb beschloss ich, erst mal wieder in mein Zimmer zu gehen.

,,Bis später Leute."

Und auf spanisch noch mal für Rándal, dachte ich.

,,Hasta luego."

Ich ging hoch in mein Zimmer und setzte mich an den Schreibtisch. Scheiße, meinte ich dann, als ich den ganzen Schulkram sah, der noch zu erledigen war. Hier Physik, da Chemie, Mathe, Deutsch, Spanisch, Italienisch, ich hing mit allem zurück, was hieß, ich musste mich langsam daran machen zu lernen. Ich nahm natürlich als erstes das, was mir am leichtesten fiel: Italienisch. Für den ganzen Stoff brauchte ich noch das ganze Wochenende. Montags musste ich wieder in die Schule. Alles lief wie gewohnt, ich stand auf, ich ging duschen. nahm meinen Kram und fuhr zur Schule. In der Schule hatte ich keine Freunde. Nicht weil sie mich nicht mochten, sondern, weil ich sie nicht als Freunde haben wollte. Ich grenzte mich selbst aus. Wie immer hatte ich in der ersten Stunde Englisch bei Ms Princher. Sie redete langsam wie eh und je und ließ jeden einschlafen. Die Schule machte mir in einigen Teilen sogar Spaß, sie ließ die Zeit vergehen. Darauf kam es mir an. Ich schrieb einfach alles mit, was der Lehrer sagte und schon war der Unterricht vorbei. Ich ging zu meinem Wagen und stieg ein, so fuhr ich nach Hause. Plötzlich hatte ein ganz flaues Gefühl im Magen, als wäre etwas schlimmes geschehen. Ich drückte das Gaspedal duch und war innerhalb weniger Minuten zu Hause, dort standen Leute vor der Tür. Ich parkte und ging zu Tür.

,,Hallo?"

Die Bande drehte sich um und ich blickte in blutrote Augen.

,,Hallo Ian."

,,Woher kennt ihr meinen Namen?"

,,Lass uns rein und wir erzählen es dir."

Ich öffnete die Tür und schrie wie gewohnt.

,,Mom bin wieder zu Hause."

Ich ging hinein, dicht hinter mir waren die fünf Unbekannten. Meine Mutter kam herunter und erschrak. Ich glaubte nicht, dass sie so etwas erwartet hatte. Die Unbekannten setzten sich einfach auf das Sofa, sie waren definitiv nicht von den Volturi. Ich setzte mich an den Esstisch und wartete darauf, dass irgendjemand etwas sagte. Das traf auch ein. Meine Mutter brach die Stille.

,,Hallo, ich will ja nicht unhöflich sein, aber wer sind sie?"

Alle fünf lachten kurz.

,,Renesmee, du bist doch nicht unhöflich, nur weil du fragst wer wir sind."

,,Und...wer seid ihr denn nun?",fragte diesmal ich.

,,Das wirst du erfahren, sobald dein Vater in den nächsten Minuten durch diese Tür läuft."

Mein Vater hatte eine kleine Werkstatt aufgemacht, er liebte es einfach an Autos und Motorrädern rumzuschrauben. Un wie angekündigt, kam er an jenem Tag um viertel nach vier. Er schloss gerade die Tür auf, meine Mutter ging zu ihm, drückte ihn einen Kuss auf die Wange und fragte, wie denn sein Tag war. Er antwortete, dass er gut war. Dann sah mein Vater die immernoch Unbekannten Leute. Er legte seinen Motorradhelm ab und stellte die Frage, die meine Mutter und ich zuvor gestellt haben.

,,Wer seid ihr?"

Er musste die roten Augen gesehen haben, denn er wurde immer misstrauischer. Er legte einen Arm um meine Mutter un drückte sie beschütztend an sich.

,,Wir sind eine der ältesten Vampirfamilien der Welt, wir sind der größte Clan aus Frankreich und wir selbst nennen uns die Bourreaux. Ich bin Lou, das ist Jade, Antonio, Allegra und das ist mein Bruder Jules. Wir sind die obersten Fünf, wie bei den Volturi Aro, Marcus und Caius. Wir sind so zusagen die Konkurrenz der Volturi, nur, dass wir mittlerweile mehr Macht als sie haben. Unser Ziel ist der Fall der Volturi."

,,Und wieso sind sie jetzt hier?",fragte meine Mutter.

,,Wir benötigen Hilfe, die Hilfe des Cullen Clans, der einizige Clan, der die Volturi einschüchtert. Die Bourreaux sind groß, sehr groß, aber wir können nicht einfach angreifen."

,,Das ist mir klar, aber ich werde mich nicht gegen die Volturi stellen, denn sie haben mir mehrere Male das Leben gewährt..."

,,Wie du redest Renesmee. Sie haben es dir GEWÄHRT. Dir muss nichts gewährt werden, wir haben kein Problem mit Halbvampiren oder Hybriden wie dein lieber Ian, im Gegenteil, wir würden uns sogar darüber freuen, solche Wesen bei uns zu haben, denn derzeit haben nur überraschender Weise, einen Werwolf in unseren Reihen."

Mein Vater sah auf, doch Lou schüttelte den Kopf.

,,Nein Jacob, keine Gestaltwandler, RICHTIGE WERWÖLFE. Die sich einzig und allein bei Vollmond verwandeln. Evrem ist nur sehr einsam, sein ganzes Rudel wurde von den Volturi getötet."

Meine Mutter sah Lou geschockt an.

,,Wie viele Werwölfe gibt es denn noch auf der Welt?"

,,Evrem ist der letzte und er wird der letzte bleiben. Prägung ist nichts, was sich nur auf die Gestaltwandler bezieht, auch Werwölfe können geprägt werden, so wie Evrem es damals gewesen ist. Caius zerfetzte sie in der Luft, da war Evrem keinen Monat mit ihr zusammen, Es ist ihm unmöglich sich erneut zu verlieben und Nachkommen zeugen kommt für ihn gar nicht in frage, weil..."

,,Er keine Kinder von einer anderen außer ihr möchte.",beendete mein Vater den Satz.

,,Genau so ist es."

,,Aber wieso die Hilfe unserer Familie?",fragte ich.

,,Weil ihr die Volturi kennt und in regelmäßigen Kontakt zu ihnen steht."

Diese Situation wurde mir zu bunt.

,,Ich bin mir ziemlich sicher, das meine Familie euch nicht dabei hilft, die Volturi zu töten, das können wir schon allein wegen Tyson nicht machen, er wurde auf Jane geprägt, und die Volturi liegen Jane am Herzen, das dürfen wir ihr nicht antun. So und jetzt würde ich euch dringends raten zu verschwinden, bevor ich mich vergesse und ihr fünf weniger bei den Bourreaux seid."

Lou und die anderen vier erhoben sich und sagten: ,,Wir werden euch noch umstimmen, ihr werdet und helfen."

,,Da könnt ihr gerne noch hundertausend Jahre warten.",meinte ich entschieden.

Sie gingen und ich setzte mich wütend auf die Couch.

,,Ian, du hättest nicht so ausrasten sollen.",sagte mein Dad.

,,Aber wir hätten die Volturi umbringen sollen, oder was?"

,,Nein!",schrie nun mein Vater, ,,Wir hätten professionel vorgehen sollen!"

,,PROFESSIONEL?" Ich lachte verächtlich. ,,Als ob DU professionel sein könntest."

,,WIE BITTE?"

,,DU HAST MICH VERSTANDEN VATER!"

,,GEH AUF DEIN ZIMMER UND KOMM NICHT MEHR RAUS IAN-LUCAS BLACK!"

,,Ja mach ich, gerne."

Ich ging in mein Zimmer und schlug die Tür so fest zu, das ich dachte, dass sie aus dem Rahmen fällt. Dann schrie ich einmal auf und schmiss mich auf mein Bett. Ich war kurz davor mich aus Wut zu verwandeln. Wieso musste mein Vater, MEIN VATER so ein sturkopf sein? Ich wusste es nicht, manchmal fragte ich mich, wieso ich nach zweiundzwanzig Jahren eigentlich noch zu Hause lebte. Ich war immerhin ein erwachsener Mann und ich konnte gut auf mich selbst aufpassen. Nur ich wusste nicht wo ich hin sollte, ich hatte keine Freundin, ich ging noch in die Schule... Ich legte mich auf mein Bett und ich schloss die Augen, nur damit ich abschalten konnte. Bis es dann an meiner Tür klopfte. Ich stand auf und öffnete die Tür, dort stand meine Mutter.

,,Darf ich rein kommen?"

Ich nickte und sie setzte sich auf mein Bett und klopfte neben sich. Ich setzte mich auf die linke Seite meiner Mutter. Sie lehnte sich an meinen Arm.

,,Du darfst ihm das nicht übel nehmen Ian."

,,Was soll ich ihm nicht übel neben? Das er mich auf mein Zimmer geschickt hat, oder das er mich einfach nicht als seinen Sohn anerkennt?"

,,Er erkennt dich an, er weiß, dass du sein Sohn bist."

,,Wirklich, manchmal merke ich davon herzlich wenig."

Ich sah meine Mutter an, sie hatte Tränen in den Augen.

,,Was ist denn los Mom?"

,,Ich hasse es zu sehen, wie dein Vater und du euch streitet. Ich ertrage es nicht mehr."

„Mutter ich kann nicht das Geringste dafür, ich will keinen Streit mit Vater.“

„Wieso tust du dann so etwas?“

„Was? Die Kontrolle verlieren? Als würde Vater die ruhigste Person der Welt...“

„WAAS?“

„Du weißt genau was ich meine Mom. Vater verliert auch dauernd die Beherrschung über sich.“

„Das kannst du nicht vergleichen, du hast dich mit mächtigen Leuten angelegt...“

„Wenn sie wirklich so mächtig sind wie sie behaupten...“

„Aber wenn sie es sind...hoffentlich sind wir jetzt nicht in Schwierigkeiten.“

Das ließ mich allerdings stutzen. Ich hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, was geschehen würde. Entweder sie würden es auf sich beruhen lassen, oder ihnen wäre jedes Mittel recht. Ich hoffte auf die erste Möglichkeit. Doch es würde nichts bringen, sich wegen etwas verrückt zu machen, was noch nicht eingetroffen war.

,,Ian?“

Meine Mutter riss mich aus meinen Gedanken.

„Äh, ja Mom?“

„Ist alles okay Ian?“

„Wieso? Alles ist okay, ich hatte mir nur noch keine Gedanken über die Konsequenzen meines Ausrasters gemacht.“ „Mach dich nicht wegen dieser Sache verrückt.“

,,Okay, ich habe dich lieb Mom.“

Ich nahm meine Mutter in den Arm und sie ging zurück in das Wohnzimmer zu meinem Vater. Ich jedoch setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich musste Hausaufgaben erledigen. Ich erledigte sie innerhalb weniger Minuten, dann wusste ich nicht mehr, was ich tun konnte, ich wurde doch ins Zimmer geschickt. Deshalb setzte ich mich auf das Fensterbrett und schaute der Sonne beim untergehen zu. Als die Sonne endlich untergegangen war, riss mein Vater die Tür auf.

„Carlisle möchte mit uns über die Bourreaux reden.“

Die Tatsache das mein Vater nicht angeklopft hatte, machte mich wütend.

„Anklopfen geht nicht mehr oder was?“

Das wiederum machte meinen Vater sehr wütend.

„Beweg dich einfach Ian.“

„Ja natürlich Meister.“

„Werd nicht frech Ian!“

„Ja natürlich, ich bin ja auch ein Sklave der auf jedes deiner Worte hören muss wie die punischen Sklaven im alten Rom.“

„LOS BEWEG DICH!“

Ich stand auf und ging in das Gemeinschaftshaus. Dort wartete die ganze Familie. Alle sahen mich ernst an.

„Wieso hast du dich mit diesen Vampiren angelegt?“,fragte mein Großvater ernst.

„Sie wollten uns dazu bringen die Volturi umzubringen, und was ist dann mit Jane?“

„Ich finde es echt süß, dass du dir Sorgen um mich machst, aber wir hätten bestimmt eine andere Lösung gefunden.“

Sie nahm mich liebevoll in den Arm. Als wäre sie meine Schwester. Na ja, genau genommen war sie es. Sie hat die zweiundzwanzig Jahre zuvor bei mir gelbet, als wäre sie meine Schwester, so hatte ich sie auch wie eine ins Herz geschlossen. Und ich meinte, dass sie es mir gleichgetan hatte. Jane nicht in meinem Leben zu haben, wäre mir undenkbar gewesen.

„Meinst du?“,fragte ich misstrauisch.

„Ja, ganz bestimmt, Ian.“

„Wenn du meinst. Seit ihr jetzt alle wütend auf mich?“

„Nein, du hättest einfach nicht überreagieren sollen.“,meinte Carlisle.

„Sonst noch etwas?“,fragte ich.

„Ja, derzeit würde ich euch bitten, darauf zu achten, dass ihr den Bourreaux nicht begegnet. Wir wissen nicht, wie sie sind oder was sie vorhaben.“

„Ja natürlich Carlisle.“,sagten meine Geschwister und ich gleichzeitig.

„Gut, dann könnt ihr jetzt wieder auf eure Zimmer gehen. Eine wundervolle Nacht wünsche ich euch.“

„Wir euch auch.“

Ich drehte mich um und ging in mein Haus. Dort steuerte ich sofort mein Zimmer, doch plötzlich rief jemand meinen Namen.

„IAN, WARTE DOCH MAL KURZ.“

Die liebliche Stimme meiner Schwester Melody.

„Natürlich Mel.“

„Möchtest du morgen mit mir etwas unternehmen? Kino vielleicht?“

„Ja natürlich, aber wieso gehst du nicht mit Rándal?“

„Rándal muss morgen arbeiten, und ich möchte etwas mit DIR unternehmen.“

„Okay, dann morgen um wie viel Uhr?“

„Um fünf? Du hast morgen doch nicht so lange Schule?“

„Ich habe nur bis vier Schule, aber Hausaufgaben muss ich auch machen.“

Melody verdrehte die Augen.

„Lass die Hausaufgaben mal einen Tag sausen und unternehme Dinge mit deiner Familie. Wie zum Beispiel Dad!“

Meine Augen weiteten sich, sie wusste genau, dass ich mit meinem Vater nicht klar kam. Er hasste mich und ich hasste ihn, na ja, ich hasste ihn nicht, ich tat nur so, damit man mir nicht ansah, wie weh es mir tat, das mein Vater mich nicht liebte.

„Mel...“

„Kein aber...du gehst übermorgen mit Dad ins Kino.“

Widerstand war zwecklos. Ich ließ mich von ihr ins Wohnzimmer geleiten. Dort saßen meine Eltern, die sich gerade hemmungslos küssten. Ich schaute weg, doch Melody räusperte sich. Vater schreckte zurück, doch er entspannte sich sofort wieder, als er Melody und mich sah.

„Achso, ihr seid es nur...“

„Ja Dad. Tolle Neuigkeiten, du und Ian gehen übermorgen ins Kino.“

Die Augen meines Vaters weiteten sich und plötzlich sah er angewidert aus. Ich bebte vor Wut über diesen Anblick. Ich konnte mich nicht zurückhalten, es platzte aus mir heraus.

„Weißt du Dad, es freut mich auch nicht, dass wir ins Kino müssen, lieber schmeiße ich mich vor einen Zug der mit Höchstgeschwindigkeit durch die Welt fährt als meine wertvolle Zeit mit dir zu verschwenden.“

Dann begann mein Vater zu beben.

„Ian-Lucas Black, zügel deine Zunge. Ich bin für deine Existenz verantwortlich. Ich-“

„ES IST MIR EGAL, DASS DU AN MEINER EXISTENZ VERANTWORTLICH BIST, ES IST MIR SO EGAL DAD!“

Ich riss mich von meiner Schwester los und rannte auf mein Zimmer. Dort schloss ich die Tür und sank langsam an ihr herunter. Tränen liefen über meine Wangen. Ich weinte weiter leise vor mich hin, bevor ich aufstand und ich mir meine Schlafboxershorts anzog. An solchen Tagen dachte ich mir immer, wie gut es sei, dass mein Vater meine Gedanken nicht sehen konnte, und das Edward alles verschwommen sah, wenn ich an etwas dachte. So konnten sie nie wissen, wann ich was vorhatte. Ich lächelte. Ja, das gefiel mir, sie wussten nicht wann ich schlechtes vorhatte, und sie würden es erst rausfinden, wenn ich es ihnen sagen würde, oder wenn sie mich dabei sahen. Sie würden also auch nie herausfinden, wenn ich...Ich schüttelte den Kopf um wieder klare Gedanken zufassen. Ich würde nie Menschenblut aus einem noch lebendem Menschen saugen, das würde ich nicht tun. Ich legte mich auf mein Bett und nahm ein Buch in die Hand. Ich wusste nicht wie es hieß, aber das störte mich nicht im geringsten. Plötzlich las ich eine Textstelle, die mich sehr an mich erinnerte, eher gesagt an mein Leben:

<Mein Vater ist immer so ein Sturkopf. Wieso ist er das? Immer regt er sich über mein Verhalten auf, aber dabei mache ich nur das, was andere Jugendliche auch tun. Manchmal glaube ich, dass mein Vater mich nicht liebt...>

Oh ja, das war genau die gleiche Situation, die ich täglich mit meinem Vater erlebte. Ich lächelte...Genau die selbe...nur ich wusste, das mein Vater mich hasste. Ich wusste es einfach, wenn es anders wäre, hätte er mir das schon längst gezeigt. Mein Lächeln verschwand und ich schloss die Augen...

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Tag der Veröffentlichung: 16.11.2012

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