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Der Silbervogel



….fremde Orte, verloren gegangene Menschen; Entfremdung, Vergänglichkeit, Abschied.



Grasgrünchen und Glockegold waren einander fremd. Sie lebten in ihrer eigenen Welt, weit voneinan-der getrennt. Doch bald sollten sie sehr eng mit einander verbunden sein. Und vieles würde sich än-dern…selbst ihre Namen. Doch fangen wir von vorn an.
Es war eine düstere Novembernacht. Glockengold war allein Zuhause. In den letzten Tagen sann Glockegold häufig darüber nach, was diese Leere in ihr zu bedeuten hatte. Manchmal war es so schlimm, dass sie nachts mit schlimmen Bauchschmerzen aufwachte.
Sie saß immer sehr lange in ihre Stube und starrte in die Luft. Sie merkte nicht wie sie beobachtet wurde. Eine Frau, mit dem Namen Blütenzart schaute vorsichtig durch das Fenster. Sie sah Glockengold. Die Sorge in ihren Augen war groß.
„Wir müssen etwas unternehmen, Sie ist soweit“ hatte Blütenzart besorgt zu ihren Begleiter Malandolio gesagt.
Der Hund hatte schon ein paar Mal angeschlagen, als er gegen Mitternacht endlich Ruhe gab. Glockengold wälzte sich noch eine Weile hin und her, hörte dabei das alte Haus ächzen und knarren und war gerade eingeschlafen, als sie spürte dass es ganz hell im Zimmer geworden war. Sie öffnete die Augen und sah eine fremde Frau, wenige Schritte vor sich stehen. Sie stand wie aus dem Nichts dorthin gezaubert, und lächelte nachsichtig, beinah spitzbübisch.
Dann ging sie durch den Raum, und ihre Bewegungen waren so voller Anmut, dass es herrlich war ihr zuzusehen.
Nie zuvor hatte Glockengold ein so ruhiges und schönes Gesicht gesehen, auch wenn diese Frau keine Hölzerne, also eine aus ihrem Volk war. Die Ruhe in ihrem Gesicht, strahlte etwas Sonderbares aus. Sie musste sofort an einen schönen Traum denken. Und nichts anderes als Unsterblichkeit viel ihr dabei ein. Ein seltsames Gefühl beschlich Glockengold in ihrer Gegenwart, denn alles an ihr kam ihr unirdisch vor. Seltsamerweise hatte sie keine Angst…nur Bauchschmerzen.
Glockengold schaute erstaunt zu, wie Blütenzart schnell mit viel Liebe und Geschick einen Aufguss von dem Gemeinen Frauenmantel der draußen am Rand des lehmigen feuchten Waldeswegs wuchs zubereitet. Leinenlappen darin tränkte und ihr auf den Bauch legte.
Worte waren überflüssig geworden. Es war ein leiser dunkler Moment der Nacht, als der Schmerz in ihren Bauch nachließ und sie wieder einschlief.
Zu Anfangs dachte sie, sie befände sich in einem neuen Traum. Doch dies konnte nicht sein. Denn all das was sie jetzt sah war so klar und zum greifen das es nur real sein konnte. Sie wusste zwar nicht wo
sie war, denn nichts von alledem, was sich vor ihr darbot kannte sie. Doch das erschreckte sie auch nicht.
Noch nie hatte Sie, solch grün gesehen. Wiesen, die aussahen als würden sie sich freuen. Blumen die ihre Farben änderten wenn man sie ansah. Und eine unbeschreibliche Himmelsfarbe.
Und mitten in diesem Himmel sah sie einen silbernen Vogel. Einen rötlichen Schweif hinterließ seine Flugbahn. Weite Bögen zog der Vogel, und glänzte dabei atemberaubend. Dann ertönte eine Art Vogelgesang.
Glockengold musste ihre Augen fast schließen, so glitzerte der Vogel in der Sonne. Sie deckte mit ihrer rechten Hand ihrer Augen ab, um bei diesen Licht besser sehen zu können. Es war ein Licht von einer anderen Art.
Jetzt erst, erkannte Sie dass sie auf einen kleinen Hügel stand. Am Fuße dieser seichten Anhöhe entdeckte sie einen Weg, auf dem sich viele Personen bewegen. Die meisten davon in die gleiche Richtung. Golden glänzte der Belag des Weges. Die Personen kamen ihr wie Pilger vor.
Ihr Blick folgte langsam dieser Richtung und verharrte plötzlich. Verwunderung stand in ihren Augen.
Eine schneeweiße Kuppel sah sie in der Ferne, die sich in den Himmel erstreckt. Sie konnte aber die-ses wunderschöne Gebäude nicht länger betrachte, denn der silberne Vogel erschien wieder.
Geradewegs flog er auf sie zu und wich nicht von seinem Kurs ab. Wie versteinert stand sie da.
Noch bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte, war der Vogel direkt vor ihrem Gesicht. Er stand in der Luft. In Zeitlupe bewegten sich nun die großen Flügel des Tieres. Silbernes Licht umschlossen Glockengold. Beide schauten sich an. Sein spitzer Perlmutt glänzenden Schnabel, berührte fast ihre Nase.
Glockengold hob zögernd ihre Hand, und berührte sanft den glänzenden Bauch des Vogels.
Im selben Moment rief der Vogel etwas.
Wohlklingend aber kräftig hörte sich die Stimme des Vogels an. Es hörte sich so an als wären es Wor-te. Jedoch konnte Glockengold sie nicht verstehen.
Dann erhob er sich und begann fortzufliegen und noch einmal ertönte die Stimme des Vogels. Diesmal jedoch viel Lauter.
„Mein Name ist Blütenzart.“ Die Frau die Glockengold sofort wieder erkannte, hatte die Worte leise gesprochen, fast gehaucht und stand wieder, wie aus dem Nichts vor ihr. Hier, an diesen Ort wirkte sie sehr still und blass wie Alabaster.
„Hast du nicht den Fluss der Zeit gehört. Gestern noch warst du allein. Bald ist dein einsames Gestern ein Morgen der Zweisamkeit für Dich.“
„Irgendetwas ist weit weg von mir. Und irgendetwas tut mir sehr weh seid langer Zeit.“
„Ich weis“ antwortet Blütenzart tröstend.
„Folge mir. Du darfst die Morgentautreppe emporsteigen, die Gnade schenkt man dir.“
Ohne nachzudenken folgte sie Blütenzart in das Licht, das der Vogel hinterlassen hatte.
Sie ging empor in des Himmels Höhen. Dabei verlieh ihr die Treppe Kraft und sie fuhr auf wie ein Adler. Himmlische Chöre hörte sie. Sie sangen ihr vom Tausendfachen Bild des Glanzes der Sterne. Mit Blütenzart an ihrer Seite sah sie die Spanne, die die Weite des Himmelsblau bestimmt. Dann betrachtete sie die Waage die den Staub anderer Erden misst und das Gewicht derer Berge bestimmt.
Dann standen sie wieder auf dem Hügel.
„Danke.“
Blütenzart lächelte sie nur an und vollführte dabei eine kecke kleine Verbeugung.
Wirr, nicht zu unterscheiden was Traum und was Wachen war, schreckte Glockengold hoch. Noch sah sie die goldenen Lichter des fernen, fremden Land in dem sie gerade gewesen war. Das Pfeifen des Vogels klang ihr auch noch in ihren Ohren, und es kam ihr so vor als wollte dieses Geräusch jemanden ankündigen.
Verstört stand sie auf und blickte um sich, und es war ihr, als würde jemand sie beobachten; aber bald verschwand dieses Gefühl in ihren Nacken. Sie war dem Traum noch so nahe.
Meine Güte, dachte Glockengold. Was war dies für ein Traum. So ein wunderschönes Land, mit die-sem großen schneeweißen Gebäude in der Ferne. All die Personen auf dem goldenen Weg. Die Morgentautreppe…
Plötzlich hielt sie in ihren Gedanken inne, denn es klopfte an der Tür. Es war ihre Freundin Hanifee
Beide hatten Lust auf einen Spaziergang. Als sie aus dem Haus kamen richteten sie ihre Blicke zum Himmel. Es sah nach Regen aus. Durchscheinendes Gewölk überquerte Meichelbergs ihrem Heimat-dorf. Dunkel und kalt erschien ihr alles.
Die Freundinnen gingen am Fluss spazieren. Irgendwo in der Ferne erschallte der Ruf einer Rohr-dommel, die im Schilf nistete. Dieser Ruf lies den Silbervogel in ihrem Gedächniss aufleben.
„Dein Wandel steht kurz vor der Ankunft. Alles was du glaubst zu wissen, wird sich ändern. Deine Augen färben sich schon.“ Das Rot in Glockengolds Pupillen verblasste langsam und ging über in ein herrlich schönes türkis.
Dicke Gewitterwolken senkten sich nun über sie nieder, und beide verspürten ein heftiges Verlangen nach der Wärme eines Kaminfeuers.
Gemütlich, in einem behaglichen kleinen Raum saßen sie auf weichen Fellen und schauten in ein üppiges Feuer. Glockengold seufzte und zog die Knie an die Brust. Wieder begannen die Schmerzen.
„Du wirst eine wunderschöne Hölzerne. Unberechenbar, sanft in deiner Kraft und doch auch kühl.“ rief Hanifee ihrer Freundin ins Gedächniss.
Glockengold erwiderte nur mit einem unsäglich traurigen Ausdruck im Gesicht. Schweigen, so tief wie eine Schlucht, breitete sich dann zwischen ihnen aus. Beide starrten ins Feuer, als könnte sie in der glühenden Kohle, eine Antwort finden. „Wie kann ich ihre Befangenheit von ihr nehmen…“ überlegte Hanifee. Doch sie war machtlos, und das wusste sie. Jede junge Frau ihres Volkes musste den Wandel selber durchwandern.
Beim Licht einer Ölfunzel saß sie Tage später wieder alleine da und dachte nach. Schließlich schlief darüber ein. Der andauernde Schmerz in ihren Leib erschöpfte sie sehr.
In der tiefen Nacht schlug sie die Augen auf und sah das Mondlicht durch das Fenster scheinen. Neben ihr Bett standen zwei Gestallten. Eine davon war Blütenzart, die andere war Männlich.
Beide trugen helle Gewänder und bedeuteten ihr zu schweigen und weiter zu schlafen. Sie versuchte beständig diese Gestalten in den Augen zu halten, doch die Müdigkeit war stärker und sie schloss die Augen wieder.
Sie hörte das Rauschen des waldigen Mantels draußen und stellte sich dabei vor wie die ausladenden Äste der großen Bäume sich bewegten.
Plötzlich glitt sie im Mondschein mit den zwei Gestallten durch die Luft. Unversehens flog sie über die ewigen Wälder und über das große Land hinan.
Blütenzart berührte sie und lenkte dabei Glockengolds Blick auf sich. Glockengold sah das spitzbübische Lächeln von Blütenzart wieder. Mit diesem Lächeln verschwand auch angenehm die finstere Nacht.
Dann befand sie sich wieder auf jenem Hügel, von dem man in der Ferne die Kuppel sehen konnte.
Ohne große Umschweife sagte der Mann zu ihr „Komm, der Pilgerweg wartet auf dich“ machte dabei eine einladende Geste ihr zu folgen. Blütenzart lächelte und nickte zustimmend, als Glockengold sie fragend anschaute. Doch plötzlich blieb sie ruckartig stehen. In der Ferne erblickte sie einen Wald.
Raubeinig aussehende Wesen, standen an dessen Rand. Es waren Kreaturen mit einem geschmähten Ausdruck.
Stille herrschte und die drei standen allein mit den beobachteten Blicken der wilden Geschöpfe da.
Obwohl sie in der Ferne standen und ihre Gesichter nur schemenhaft zu erkennen waren kam es Glockengold so vor, als würden sie plötzlich etwas Flehendes in den Blicken der Kreaturen erkennen. Wie erstarte standen alle drei da, jeder einzelne für sich in einer Ewigkeit. Ein seltsam verbundener Augenkontakt, wie ein Hilferuf. Sie zuckten aus ihrer Starre gemeinsam raus, als die Kreaturen wie ein zusammengewachsenes Ding in den Wald verschwanden.
Schweigend standen sie da wie auf einer Burg mit groben Steinmauern geschützt von Mannshohen Wintbergen.
„Viele seltsame Geschöpfe und Wesenheiten lauern da drüben.“ Begann Malandolio, und schaute dabei zu dem Wald, der sich etwas seitlich vom Pilgerweg erstreckte.
Es waren alte Bäume, aus eine dunklen und unbekannten Vergangenheit. Feindselig und abweisend denen gegenüber die zur Kuppel gehen dürfen. „Aber an diesen Ort musst Du nicht!“
Dann nahm Blütenzart die eingeschüchterte junge Frau an der Hand und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu der weiß strahlenden Kuppel.
„Wo wohnt der Erschaffer von all diesem wunderbaren Bauwerken?“ fragte Glockengold erstaunt und schaute sich um.
„In einem Unzugänglich Licht für uns.“ Antwortet Malandolio.
„Kannst du dich an den silbernen Vogel erinnern?“ fragte Blütenzart, die neben ihr lief. Ihre Stimme klang dabei entspannt und beinah einnehmend.
„Dies war ein winziger Gedanke von ihm, der dich berührte und nun dir gehört.“ Bei diesen Worten floss eine kleine Träne an Blütenzarts Wange entlang. Als sie zu Boden fiel, lies etwas in Glockengolds Bauch, dort wo der Schmerz steckte, los.
„Was passiert hier?“
Sie bekam keine Antwort.
Einige, die an ihr vorbeiliefen lachten sie an. Glockengold erkannte meistens ein beneidendes Lachen. Doch erhaschte sie auch manchmal eine Träne bei einem der Pilger, die in Richtung Wald liefen.
Dann standen sie vor einen Tor. Mehrer Wachen standen davor.
Die Waffenröcke die sie trugen waren aus weisem Batist, so hauchdünn, dass ein zweiter leuchtenroter Waffenrock, der darunter lag, durchschimmerte. Das Schwertgehänge war bestückt mit einem mächtigen Schwert, das mit einem emaillierten Knauf verziert war. Und jeder hielt in seiner rechten eine Hellebarde mit dem Zeichen der goldenen Sonne.
Ihre Schulderlangen Haare die meist in einem ganzleichten Kupferton schimmerten, standen im Kontrast zu ihren durchdringenden Augen. Kräftige moosgrüne Pupillen auf Schneeweisen Hintergrund. Dies waren nicht nur Wachen. Es waren auch Kämpfer der unsichtbaren Welt. Einst zogen sie in den Kampf, gegen das Böse und Kämpften und beschützen die nicht gefallene einheitliche Welt.
Über dem Tor war etwas mit schönen Buchstaben geschrieben, das Glockengold nicht lesen konnte. Doch nach der Art der Schrift, konnte es nur etwas herrliches sein. Sie war so sehr aufgeregt, das sie ihre Bauchschmerzen vergas. Sie wusste, nein sie fühlte dass nun etwas passieren würde. Etwas, was sie nur einmal erleben würde. Blütenzart nahm sie an die Hand und las.

Komm, komm mein Kind. Du bist einzigartig.


Ein Mann in einer weiten Robe, deren Farbe Glockengold noch nie gesehen hatte, erschien. Sein Gesicht hatte viele Falten. Sie stammten nicht vom Lachen. Sein Blick musste sie über unendliche Dauer
hinweg geformt haben. Denn dieser Blick war prüfend und durchdringend. Er hielt ein Buch in der Hand. Groß und in Leder gebunden.
„Ah, dich kenne ich auch. Glockengold. Richtig?“ während er sie betrachtete, hackte er etwas in dem Buch ab.
„Du darfst eindrehten…steht hier. BITTE!“
Das Tor öffnete sich, und vor ihr erstreckte sich eine Halle, in der alles hellblau und golden schimmerte. In der Mitte stand eine große Tafel auf der viele Köstlichkeiten standen. Plötzlich befand sich Glockengold in großer Gesellschaft, und ihr kam es so vor als wäre sie die Hauptperson. Alle lachten sie an und prosteten ihr zu. Geschöpfe, die sie vorher noch nie gesehen hatte. Jedoch kannte sie sie alle, ganz tief in ihren Herzen. Aller Schmerz war wie weggeblasen von einem mächtigen Sturm. Blütenzart und Malandolio waren verschwunden.
Eine Gestallt kam zu ihr. Als diese, Glockengolds Hand berührte, strömte eine gewaltige Stärke von diesem feinen Körper aus.
Die Gestallt führte sie zu einem schönen Stuhl. Glockengold setzte sich dankend und eine Zeit der Fröhlichkeit begann. Alle aßen und tranken, und viele Lieder wurden gesungen. Jeder trug sein festlichstes Gewand. Frauen waren mit Blumen in den Haaren geschmückt und die Männer in glänzende Wappenröcken.
Viele male nahm Glockengold ihren goldgläsernen Becher, stand auf und prostete allen mit viel Freude zu. Doch plötzlich schwiegen alle, als hätte jemand ein Zeichen gegeben.
Eine kleine Gestalt stand vor ihr. Mit einer galanten Verbeugung begrüßte sie Glockengold. Sie sagte kein Wort, lachte ihr jedoch direkt ins Herz.
Sie betrachteten sich mit unverhohlener Neugier, als würden sie sich ein Leben lang kennen, aber lange nicht gesehen haben.
„Das ist Grasgrünchen. Es ist ein See aus Gefühlen und wartet schon lange auf Dich. In anderen Welten sagen die Geschöpfe Seele dazu.“ sagte eine Stimme. Malandolio stand plötzlich wieder neben ihr. Eine weibliche Person mit Kindlicher Ausstrahlung stand vor ihr. Nur ihre Augen verrieten ihr Alter.
„Es wird Zeit.“ Sagte Malandolio einfühlsam und zeigte dabei hinaus auf eine Wiese.
„Wir werden uns Wiedersehen.“ Sagte er noch freundlich. Er wusste genau das Glockengold nicht gehen wollte. Niemand wollte diesen Ort wider verlassen, der einmal hier war.
Glockengold wusste das sie von alldem nun abschied nehmen musste und begann zu weinen. Auch andere begannen zu weinen doch manche lachten auch. Das Lachen das ertönte kam aber aus den Herzen derer.
„Großes Heil ist bei dem der auf dem Thron sitzt.“ Hörte sie von einer Frau. Andere berührten sie noch einmal kurz oder drückten sie noch einmal an sich. Einfühlsam. Und sie hört immer wieder die Worte „Herzlich Willkommen.“
Grasgrünchen nahm sie an der Hand, und führte sie hinaus. Zwischen zwei fliegenden Lichtern schritten sie über eine wunderschöne Wiese. Glockengold kam es so vor als würde sie ewig über das
Blumenmeer laufen. Und manchmal hörte sie auch eine Blume die etwas zu ihr sagte. Doch Melinda konnte es nie verstehen. Es war eine lachende Sprache. Melinda?
Jetzt erst bemerkte sie dass sie allein war. Grassgrünchen war verschwunden. Sie stand alleine da.
Der Himmel war gleißend hell, jedoch blendete es ihre Augen nicht. Ihr kam das sogar angenehm vor, so wie alles hier.
Dann sah sie den Silbervogel wieder, der seine Bahnen zog, weit weit im Himmel. Er pfiff und diesmal verstand sie ihn. Eine angenehme jedoch tiefe Stimme sagte direkt in ihr Herz

Du bist einmalig, und mein Kind.


Sie versuchte sich genau in Erinnerung zurufen, was sie in diesem Traum gesehen hatte. Doch die Bilder von Glockengolds Leben verschwanden wie ein silberner Ton in einem dichten Nebel.
War es denn ein Traum überhaupt?
Sie tappte und grauchelte durch den Wald. Der Boden fühlte sich weich an und kitzelte ihre kleinen Füße. Sie meinte etwas Vertrautes in sich zu tragen. Dann hörte sie eine Stimme der sie schon immer folgte. Es war ihre Mutter.
„Melinda! Kind, komm zum essen.“
Die Welt war um ein Geschöpf reicher geworden!


Impressum

Texte: Pletsch Christian
Tag der Veröffentlichung: 09.08.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Wolfgang meinen Bruder...wo immer er auch jetzt sein mag....

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