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Hymne des Krieges


Dörfer die die Welt bedeuten,
Frauen die dort alles sind;
Welten die das Leben zeugen,
und doch, hat das alles Sinn?

Tausend Wege zu erleben,
viele Dinge noch zu tun,
dann dem Wahnsinn sich ergeben
und für immer auszuruhn.
Hoffnung auf ein bess'res Leben
geht der Blick zur Ferne hin;
muss sie auch den Sohn hingeben,
hat das alles den noch Sinn?

Rot geweint das Frauenauge
um den Mann im Graben dort.
Nirgendwo mehr Kraft zum saugen,
viel zu lange ist er fort.
Leere Häuser in den Dörfern,
auch die Knaben müssen zieh'n.
Laut hört man den Krach von Mörsern,
wo ergibt das alles Sinn?

Fern hört man des Krieges Stimme,
sieht vom Kampf die Luft voll Staub.
Langsam schwinden ihr die Sinne
von dem Glück das ihr geraubt.
Sorgsam frisst die Zeit die Männer,
ohne dass dies ein Gewinn,
vergangen ist die Zeit der Gönner,
verloren scheint auch jeder Sinn.

Vergehen werden einst die Kriege,
zu ende sein das Kriegsgeschrei.
Geben wird es keine Siege,
doch dies ist dann Einerlei.
Zurück bleibt nur verbrannte Erde,
traurig zieht der Blick dahin,
bittet dass nun Ruhe werde,
Hoffnung ist der ganze Sinn.

Jahre werden dann vergehen,
bis das Leid vergessen ist.
Neue Schönheit wird man sehen
nach welcher man die Zukunft misst.
Dörfer, die die Welt bedeuten,
Menschen die dort alles sind;
Welten, die das Leben zeugen,
darin liegt der neue Sinn!

Trübsal wird man wieder blasen,
Neid und Missgunst auferstehen.
Seinen Nachbarn wird man hassen;
Völker die sich missverstehen.
Schwingen wird man große Reden
doch vom Inhalt ist nichts drin',
wertlos scheint des Fremden Leben
Mord und Feuer scheint der Sinn.

Wieder wird man es erleben,
daß noch Dinge sind zu tun.
Will sich nicht dem Wahn ergeben,
nicht erlangen großen Ruhm.
Will den Frieden doch erhalten,
akzeptier'n des Menschen Splien,
nur, wer kann den Hass verwalten,
wenn darinnen liegt der Sinn?

Bald schon sprechen die Kanonen
wieder einmal auf dem Feld,
welches man mit vielen Wonnen
für das Leben hat bestellt.
Und des Krieges Hymne klingt
laut und böse weit dahin
wo das Blut zu Boden sinkt,
zuende ist hier jeder Sinn!

Neuer Donner ist am Himmel,
hervor kommt all das Kriegsgerät,
und dann wird vom Kriegsgewimmel
die Welt von Leichen übersät.
Zu ende geht nun alles Leben.
Auch diesmal ist es kein Gewinn.
Vergangen ist dann alles Streben,
vorbei ist nun der ganze Sinn.

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Tag der Veröffentlichung: 16.01.2009

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