.... Es war einmal vor langer, langer, langer, langer Zeit in einem weit, weit, weit entfernten Land, ein kleiner Drache.
Dieser lebte mit seiner Drachenfamilie im großen und gefährlichen Drachental in Drachenhausen.
Der kleine Drache wurde Dragoni genannt und er war sehr neugierig und mutig.
Eines schönen Morgens wachte Dragoni bereits ganz früh auf. Der heiße Drachensommer ließ ihn nicht weiter schlafen.
Aber da war noch etwas. Dragoni hörte leise, flüsternde Stimmen aus der Nachbarhöhle.
Oma und Opa Drache redeten ganz leise über etwas ganz spannendes, Geheimnisvolles. Sie redeten über den alten Schatz des Drachentales. Er soll aus tausenden von Juwelen, Gold und Diamanten bestehen.
Dragoni lauschte so gespannt, dass er vor Neugierde schon ganz aufgeregt war. Für ihn war klar, er musste diesen Schatz finden und ins Drachental zurückbringen.
Obwohl er von 3 gefährlichen Drachenwächtern hörte, die den Schatz bewachten, wollte er unbedingt aufbrechen, um den Schatz zu suchen.
Er schlich sich heimlich aus seiner Höhle davon, die Eltern schnarchten noch laut.
Er ging zur Grenze des Drachentales, und plötzlich kamen ihm Zweifel. Eigentlich hatte er schon etwas Angst.
Dragoni dachte aber, wenn die großen und alten Drachen sich nicht trauen, ihren Mund mal auf zu machen und den Drachenwächtern des Schatzes entgegentreten, dann versuche ich es halt. Ich bin zwar klein dachte er, aber mit List und Tücke könnte ich es hinbekommen.
Dragoni lief zu der Höhle seiner Freundin.
Die Drachen Eule Phelliss war ebenfalls bereits aufgewacht.
Er erzählte ihr von seinem Plan den Schatz zu suchen.
Phelliss war sehr ängstlich, meinte aber, dass sie es gemeinsam schaffen können. Schließlich würde es ein großes Abenteuer werden.
Also brachen die beiden auf.
An der Drachentalgrenze blieben sie erneut stehen. Beide blickten sich an und fassten einen Plan, wie sie den Schatz erobern wollten.
Sie versprachen einander zu helfen, egal was auch passieren würde.
Über Berge und durch tiefe Täler, durch dunkle Wälder und vorbei an glitzernden Bächen gelangten die zwei dann zu der großen Hängebrücke, die über die gewaltige Drachenschlucht führte.
Nun nahmen die Freunde allen Mut zusammen. Phelliss flatterte hoch in die Lüfte, um einen guten Überblick zu haben.
Dragoni ging schnurstracks über die Brücke. Hinter einem kleinen Berg sah er dann die drei Drachenwächter stehen. Hinter ihnen funkelte und glitzerte die riesige Schatzkiste mit den Edelsteinen und Diamanten.
Auf einmal stürmte ein Drachenwächter auf Dragoni zu und brüllte ihn an : „Halt, was hat ein so kleiner Drache aus dem Drachental hier oben bei uns verloren? Du hast hier nichts zu suchen.“ Alle Drachen stürmten auf Dragoni zu. Dieser lief, weil er recht klein und wendig war zwischen ihren Beinen durch und rutschte dem Schatz entgegen. Die Wächter bremsten sofort und drehten sich um. Wild fauchend wollten sie sich Dragoni nun greifen, der die schwere Schatztruhe mit Mühe und Not in die Lüfte stemmen konnte. Die Wächter kamen immer näher. Sie sprangen alle gemeinsam auf den kleinen Drachen zu.
Plötzlich kam Phelliss, die Drachen Eule angeflogen und Griff mit ihren Klauen nach dem Schatz, den Dragoni mühsam empor hob.
Als er sah, dass Phelliss den Schatz in die Lüfte hob, duckte Dragoni sich und sah nur noch, wie die Wächter alle drei im Sprung gegeneinander knallten und leicht benommen zu Boden sanken.
Diese Chance nutze Dragoni aus und lief so schnell er konnte in Richtung Brücke zurück.
Die Eule Phelliss hatte ebenfalls Mühe, den schweren Schatz zu tragen. Dragoni sagte ihr, sie solle ihm den Schatz geben.
Sich gegenseitig helfend kamen sie dann der Brücke immer näher. Die schnaufenden und feuerspuckenden Drachenwächter kamen immer näher.
Nur noch ein paar Meter, dann hätten sie es geschafft.
Im allerletzten Moment erreichten die beiden Freunde die Brücke.
Die Wächter tobten und ärgerten sich, denn sie durften ihr Reich niemals verlassen. Nur ein Mal war es ihnen gestattet gewesen, nämlich als sie vor langer Zeit den Schatz aus dem Drachental gestohlen hatten.
Vor Ärger kugelten und wälzten sie sich am Boden, doch der Schatz war verloren.
Dragoni und Phelliss, beide völlig außer Atem, liefen und flatterten immer weiter, bis sie am Ende der Brücke in Sicherheit waren.
Sie waren sehr glücklich und freuten sich, dass ihr Mut belohnt worden ist. Gemeinsam sind sie stark gewesen. Jeder konnte eine Sache besonders gut. Dragoni war flink und konnte schnell laufen, Phelliss war clever und konnte sehr gut fliegen.
Nachdem sie sich nun kurz ausgeruht hatten, gingen sie zurück ins Drachental, wo die Eltern sich schon Sorgen machten und nicht wussten, wo die Kinder überhaupt sind.
Mit ganz breiter Brust zeigten Dragoni und Phelliss dann den Schatz. Alle anderen Drachen kamen schnell vorbei, denn die Nachricht vom wiedergeholten Schatz verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
Oma und Opa Drache traten nach vorne.
Zu Tränen gerührt sahen sie auf die Schatzkiste.
Opa sagte: „Seit über tausend Jahren ist unser alter Schatz verschwunden gewesen. Keiner der Erwachsenen Drachen hat sich je getraut, den Schatz zurückzuholen. Alle haben immer zu sehr über Gefahren und Hindernisse nachgedacht. Alle hatten Angst verletzt zu werden oder es nicht zu schaffen. Wir alle haben wegen unserer Erfahrungen her aufgegeben. Ihr Kinder seid einfach euren Instinkten gefolgt, habt zusammengehalten und habt nicht lange überlegt, was alles so passieren könnte. Dafür bedanke ich mich bei euch im Namen aller Drachen des Tales.“
Bis tief in die Nacht wurde ein tolles Fest gefeiert. Dragoni und Phelliss durften sich jeder ein Stück vom Schatz aussuchen. Sie nahmen nicht die größten Edelsteine, sondern kleine Figuren, die am schönsten aussahen…
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute, wie in jedem Jahr die Rückkehr des Schatzes.
Ende
Sean und Papa
Tag der Veröffentlichung: 07.06.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
"An alle Menschen auf dieser Welt, die Hilfe benötigen." von Sean
Bei unseren Geschichten denkt sich Sean, also das Kind, die Grundgeschichte aus.
Ich, also der Papa, schreibe dann einfach so drauf los, ohne echte Technik...Wir hoffen es gefällt