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.... Es war einmal vor langer, langer, langer, langer Zeit in einem weit, weit, weit entfernten Land, ein kleiner Drache.
Dieser lebte mit seiner Drachenfamilie im großen und gefährlichen Drachental in Drachenhausen.
Der kleine Drache wurde Dragoni genannt und er war sehr neugierig und mutig.
Eines schönen Tages, Dragoni spielte gerade Feuerwerfen mit seinen Freunden Skiffi und Biffi, als plötzlich ein ganz lautes Gebrüll im Tal zu hören war.
Das Gebrüll war lauter als der dollste Donnerschlag den die Drachenkinder jemals gehört hatten.
Alle erwachsenen Drachen zuckten ängstlich zusammen und versteckten sich in ihren Drachen Höhlen, wo sie sich mit schlotternden Drachenflügeln in die hinterste Ecke verkrochen.
Dragoni, Skiffi und Biffi hingegen waren sehr neugierig geworden.
Woher kam nur das Gebrüll?
Was waren das für Wesen, die einen solchen Krach machen konnten?
Dragoni fiel ein, dass sein Opa immer alles wusste, also machten sie sich auf ihn zu fragen.
Vor seiner Höhle stehend machten die Drachenkinder dann aber lange Gesichter.
Der alte Drache war nirgendwo zu sehen.
Doch plötzlich hörten sie Steine von der Decke fallen und sahen Rauch aufsteigen.
Langsam und vorsichtig streckte Opa Drache seine Nase aus der Höhle und fragte mit zitternder Stimme:
„Was macht ihr nur hier, ihr solltet zuhause sein , in euren Höhlen.
Immer wenn die Brülldrachen so laut brüllen, dann wollen sie wieder Ärger machen und kleine Drachen für ihren großen Drachenzirkus holen. Nehmt euch ja in Acht.“
Ein Drachenzirkus. Nun waren die kleinen Drachen erstrecht neugierig geworden.
Wie mag so ein Brülldrache nur aussehen und was ist ein Drachenzirkus fragten sie sich gegenseitig.
Sie schlichen sich heimlich zum Ende des Drachen Tals, wo die dunkle Grenze zur weißen Schattenwelt verlief.
Dragoni, Skiffi und Biffi kletterten mühsam auf einen alten Drachenbaum, um über die riesige, dornige Hecke blicken zu können.
Jetzt konnten sie es sehen, das Brülldrachental.
Überall brannten Feuer und große, wild aussehende Drachen tanzten um einen großen, brennenden Baum herum und brüllten dabei Drachenlieder.
Auf einmal rutschte Dragoni mit seinen hinteren Krallen vom Ast ab und fiel herunter. Er purzelte auf die Dornenhecke und landete dann mitten im Tal der Brülldrachen.
Skiffi und Biffi hielten die Luft an, hätten aber am liebsten laut um Hilfe gerufen.
Sie sahen, wie zwei riesige Brülldrachen auf Dragoni zugingen und ihn gefangen nahmen.
Bevor Skiffi und Biffi losrannten um Hilfe zu holen, sahen sie noch, wie Dragoni gefesselt wurde und zum Chef der Brülldrachen gebracht wurde.
Dort angekommen stellte Dragoni verwundert fest,
dass der Chef eigentlich sehr nett ist.
Er bat ihn, doch in seinem Zirkus Kunststücke zu zeigen. Dragoni fand die Idee gar nicht so schlecht.
Unterdessen berichteten die anderen Drachenkinder Dragonis Familie was geschehen war. Sofort riefen sie alle Mitglieder des Drachenrates zu sich und haben sich besprochen, was nun zu tun sei.
Schließlich kamen sie zu dem Entschluss, Dragoni zu befreien.
Doch dazu brauchten sie unbedingt die Hilfe der Drachen Elfen, denn ohne sie waren die Drachen zu schwach.
Jedoch waren diese seit 1000 Jahren nicht mehr die Freunde der Drachen.
Trotzdem liefen die kleinen Drachenkinder schnell zu den Drachen Elfen und baten diese um Hilfe.
„Ihr braucht also Hilfe?“ fragte eine Elfe .
„Ja, ganz dringend, unser Freund ist gefangen genommen worden“, sagte Skiffi ganz aufgebracht.
„Eigentlich sind die Drachenelfen sehr unzufrieden mit dem Drachen aus dem Drachental. Seit 1000 Jahren nehmt ihr immer wieder die Früchte von unseren Drachenbäumen ab.
Wir haben dann kaum mehr etwas zum Essen in der langen Kaltzeit“, warf die Drachen Elfe ein.
Die Drachenkinder hatten die Botschaft verstanden und wollten gerade enttäuscht weggehen, als sich die Elfe noch einmal zu Wort meldete:
„Wenn jemand Hilfe benötigt, dann werden wir ihm helfen. Das ist die Pflicht eines jeden Wesens, anderen in Not zu helfen. Egal ob man sich versteht oder nicht, egal ob es ein Freund ist oder nicht. Hilfe bekommt, wer Hilfe braucht.“
Skiffi und Biffi jubelten vor Freude und zogen mit allen Drachenelfen los ins Drachental.
Die erwachsenen Drachen trauten ihren Augen nicht, als plötzlich hunderte von Drachenelfen angeflattert kamen. Die Kinder erklärten schnell, dass die Elfen helfen werden.
Nun zogen die Drachen und die Elfen weiter zum Brülldrachental um Dragoni zu befreien.
Dort angekommen stürmten sie alle gemeinsam auf das Brülldrachen Schloss los. Aber was war das?
Sie sahen Dragoni vor dem Schloss auf einem Baumstamm sitzen und sich fröhlich mit anderen Drachenkindern unterhalten.
Die Drachen und Elfen blieben stehen und sprachen zu Dragoni:
„Was machst du hier? Wir dachten, du würdest im Kerker sitzen und gefangen sein?“, sagte Dragonis Papa besorgt.
„Nein, nein Papi. Wir können tun und lassen was wir wollen. Wir lernen Kunststücke für den Drachenzirkus. Die Vorstellung beginnt in wenigen Stunden, die Brülldrachen wollten euch gerade einladen zu kommen“, sprudelte es aus Dragoni heraus.
Nun kam der Chef Brülldrache aus dem Schloss und erklärte den anderen Drachen und Elfen, dass sie nie etwas Böses mit den Kindern vorhatten. Sie wollten nur Kunststücke in dem geliebten Zirkus bestaunen.
Da fiel den Drachen ein, dass sie noch niemals richtig gefragt hatten, warum die Brülldrachen die Kinder lockten. Man hatte sich niemals richtig unterhalten, sondern immer nur von anderen gehört, dass die Brülldrachen gefährliche und böse Kreaturen seien.
Nun umarmten sich alle Wesen und lachten miteinander.
Sie sahen sich die Zirkusvorführung an. Das Zelt platzte fast aus allen Nähten, Waren doch Brülldrachen, Drachen und Drachenelfen gemeinsam im Drachen Zirkus Zelt untergebracht.
Sie waren begeistert von den Kunststückchen.
Dragoni balancierte über ein Hochseil und jonglierte mit Drachenplatten. Er spuckte Feuer und ritt auf Drachenpferden.
Die Zuschauer jubelten begeistert und klatschten sich die Pfoten wund.
Hin und wieder kam sogar ein Feuerstoß aus irgendeinem Drachenhals.
Am Ende des Tages wurde ein prächtiges Fest gefeiert und alle freuten sich über die neuen Freundschaften .
Endlich herrschte Frieden in der Drachenwelt.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute und genießen das friedliche Leben.
-Ende -

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Tag der Veröffentlichung: 05.10.2010

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