Ein Delinquent, der hängen sollte
noch eine Rede reden wollte.
Doch was er sagte, war ein Graus.
Das gaffend Volk pfiff ihn glatt aus.
Da rief er bittend: „Ach bedenkt,
ich werd das erste Mal gehenkt“.

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Am Montag Morgen um halb acht
hat man zum Galgen ihn gebracht.
Das Seil berührt bald sein Genick,
da sieht er noch des Henkers Blick.
Mit einem Seufzer sagt er dann:
„Die Woche fängt ja prima an!“

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Sein Kopf hängt fast schon in der Schlinge,
doch trotzdem ist er guter Dinge.
Er lacht, dass ihm die Seite sticht.
Dem Henker zuckt es im Gesicht:
„Kannst oder willst Du nicht begreifen,
Du sollst nicht lachen, sondern pfeifen.“
„Pfeifen? Wie soll ich das machen?
Erst mal könn’ vor lauter Lachen!“

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Vom Galgen baumelt lang ein Strick,
hängt ihm schon drohend im Genick.
Der Pfarrer fragt in ernstem Ton:
„Hast Du noch einen Wunsch, mein Sohn?“
„Ja“ sagt der Delinquent „ich hätte
gern gegen Halsweh ’ne Tablette.“

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Über der Falltür hängt der Strick,
liegt bald dem Täter ums Genick.
„Oh“, sagt der, „ich bin ungelogen
gebildet und auch gut erzogen.
Meine Mutter schimpft mich aus,
fall ich mit der Tür ins Haus!“

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Tag der Veröffentlichung: 28.07.2009

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