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Kleiner Junge - Große Wirkung

 

 

Gerade noch erwischte Patricia, eine junge Rechtsanwältin, die Straßenbahn. Sie war ein wenig spät dran. Denn heute Morgen wollte ihr Auto nicht anspringen und sie musste auf das öffentliche Verkehrsmittel zurück greifen.

 

Fünf Minuten vor Arbeitsbeginn betrat sie das Büro und ihre beiden ältlichen Kollegen – Mr. Donnelly und Mr. Koprick - sahen sie missbilligend an.

„Entschuldigung... Ich bin doch nicht zu spät, oder?“ , fragte Patricia.

„Nein, Sie sind gerade noch rechtzeitig gekommen. - Ihrem werten Herrn Vater ist so ein knappes Erscheinen aber niemals passiert“, rügte sie Mr. Koprick.

 

„Wann werden Sie wohl endlich einmal lernen, dass ich nicht mein Vater bin? - Was ist mit dem Gerichtstermin um elf Uhr? Haben Sie beide inzwischen entschieden, wer von uns hin gehen wird?“

„Der Fall Bishop gegen Bishop... eine einfache Scheidungsangelegenheit. - Ich werde das übernehmen“, teilte Mr. Donnelly mit.

„Gut. Dann schlage ich vor, dass Patricia die Unterlagen für die Baufirma aktualisiert. Das wird einen oder zwei Tage in Anspruch nehmen und anschließend haben Sie ja ohnedies Urlaub. Aber seien Sie – für alle Fälle – erreichbar“, wandte Mr. Koprick sich an Patricia.

„In Ordnung“, meinte sie, ließ sich von der Sekretärin die entsprechenden Akten bringen und vertiefte sich bis zum Mittag darin.

 

Da sie am Nachmittag frei hatte würde sie ein wenig durch Dublins Geschäfte stöbern. Auf dem Weg nach Hause rief sie noch in der Straßenbahn ihre Freundin Marion an. Seit deren Scheidung vor zwei Monaten hatte diese sich sehr zurück gezogen und Patricia hatte bedauerlicherweise nur sehr wenig Zeit für sie gehabt.

 

„Hallo Marion, ich bin es. Hast du heute etwas Zeit? Ich würde dich gern zum Essen einladen.“

„Pat?! Das ist ja eine Überraschung! Wie lange haben wir uns nicht gesprochen? Einen Monat...?“

„Du hast recht: viel zu lange schon nicht mehr. Und es tut mir auch leid das ich mich so selten und dann auch nur telefonisch meldete. Wir haben so viel zu tun in der Kanzlei und viel zu oft nehme ich auch Arbeit mit nach Hause. - Passt es Dir denn heute? Ich könnte dich später abholen.“

„Passt mir gut. Aber abholen musst du mich nicht, denn ich habe seit einer Woche selbst wieder ein Auto. Wann soll ich bei dir sein?“

„Sagen wir so gegen 19 Uhr? Dann können wir vor dem Essen noch etwas reden. Was sagst du zu einer selbst gemachten Lasagne?“

„Du weißt schon wie du mich ködern kannst“, lachte Marion und sagte zu zur vorgeschlagenen Zeit da zu sein.

 

Die beiden Freundinnen aus Kindertagen saßen bis in die Nacht zusammen und redeten über alles Mögliche. Etwas, das sie schon sehr lange nicht mehr getan hatten.

„Und? Wie wirst du deinen Urlaub verbringen?“, wollte Marion wissen.

„Ich werde bei meiner Schwester in Belfast sein. Beziehungsweise allein in ihrem Haus und Selbiges hüten während sie selbst nach Deutschland fliegt während dieser Zeit.“

„Klingt nach purer Entspannung...“, meinte Marion und es schien als sei die Mutter von vier Kindern ein wenig neidisch.

„Wenn du möchtest, dann komme doch mit“, schlug Patricia deshalb vor.

„Ich würde gern, aber das wird nicht gehen. Anfang kommenden Monats beziehen wir unsere neue Wohnung und es ist noch viel zu erledigen. - Ein anderes Mal vielleicht...“, lehnte sie ab.

 

Gegen Mittag des anderen Tages fuhr

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Hilde Linsel-Ladewig
Bildmaterialien: pixabay.de
Lektorat: Andrea Kochniss
Tag der Veröffentlichung: 27.03.2016
ISBN: 978-3-7396-4563-6

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Vielen Dank an Andrea Kochniss für die großartige Inspiration und Unterstützung bei all meinen Projekten, sowie für das Lektorat bei diesem ;-)

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