Erst als er diese fiesen Kerle zusammengefaltet, wie Papier hatte, wusste ich, wer er war, The Celtic Warrior, Sheamus. Er war breitschultrig, hatte kurz geschnittenes rotes Haar, stand in Jeans, Poloshirt und Jacke vor mir, ich saß immer noch ängstlich auf dem Boden, der Träger meines Tops war gerissen, mein Rock war hochgerutscht und ich hatte erhebliche Abwehrverletzungen am Körper, mein Herz raste immer noch wild in meiner Brust. Wieso hatte ich meinen Freundinnen nur zugestimmt und bin mit in den Klub gegangen. Sheamus drehte sich zu mir um, musterte mich genaustens mit diesen verdammten blauen Augen, ich fror leicht, er streckte mir helfend eine Hand entgegen, ich klopfte den Dreck von den Händen, legte meine Hand in seine, ein Kribbeln durchzog mein Unterleib und er zog mich sanft hoch. Wackelig stand ich auf den Beinen, die Laterne beleuchtete die dunkle Gasse nur schwach, kläglich wehte ein Wind, erneut zitterte ich, die Kerle hinter ihn rührten sich keinen Meter mehr, mein Knie schmerzte total, da es aufgeschlagen war und das Blut an meinem Schienbein runter lief. Ich wusste nicht, was ich zu ihm sagen sollte, schließlich war er berühmt, verdammt berühmt und ich, ich war nur eine Schülerin.
"Ihr seid doch Sheamus?"
Auf seinen Lippen lag ein unglaublich anziehendes lächeln, seine Hände legten sich leicht in seine Hüften.
"Ja der bin ich. Nenn mich ruhig Stephen und wie heißt du?" fragte er nach.
Seine Stimme war leicht rau, klang unglaublich sexy und ich konnte meinen Blick kaum von seinen Augen abwenden.
"Selena, danke für ihre Hilfe." meinte ich, zog dabei Schultern wie Augenbrauen leicht hoch.
Ich schlang die Arme um meine Schulter, meine Haut fühlte sich mehr als kalt an, mir war noch mehr kälter als zuvor. Er musterte mich erneut, mein Blick lag auf der Straße, ich kniff die Augen zu, als ein Schatten an mir vorbei huschte, für kurzen Moment blieb mein Herz stehen, warmer Stoff berührte meine Haut, als ich aufsah, sah Stephen mich an, hielt seine Jacke am Kragen fest und erst jetzt war mir bewusst, dass er mir seine Jacke übergeworfen hatte. Seine Hand lag auf dem Rücken, als er mich zu seinem Wagen führte und ich einstieg. Wie oft hatten mir meine Eltern verboten zu Fremden ins Auto zusteigen, schließlich wusste ich rein gar nichts über ihn, er könnte mich so gut auf Entführen oder mir das antun, was er diesen schmierigen Kerlen antat.
Er schlug die Tür zu, ich zitterte immer noch, langsam startete er den Motor, schnallte sich an und bog nach rechts aus. In der Zeit schlüpfte ich richtig in seine Jacke, kaute nervös auf meiner Lippe, krallte mich in meinen Rock und blickte starr aus dem Fenster. Die Lichter zogen wirr an uns vorbei, jedes seiner Muskeln spannten sich an, in meinen Augen bahnten sich Tränen an, ich fühlte mich auf einmal so allein und schämte mich von solchen Kerlen bedrohen zulassen. Ich war schließlich kein Mädchen von schwäche, doch diesmal fühlte ich mich eingeschüchtert und hilflos. In seinem Hotelzimmer brach ich endgültig in Tränen aus, fiel auf die Knie und heulte wie nach langem wie ein Schlosshund. Erschrocken blickte er mich an, kam zu mir runter auf die Knie, zog mich am Arm in seine starken, umschloss mich, meine Finger krallten sich in sein Poloshirt, ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und spürte seine angespannten Muskeln, die plötzlich steinhart wirkten. Der Teppichboden unter mein immer noch blutendes Knie verfärbte sich mittlerweile leicht rot, sanft strich er mir übers Haar, langsam beruhigte ich mich und hart pochte mein Herz gegen seine Brust. Ich hatte sein Shirt oberhalb nass geheult, ich hob mein Kopf an, spürte seine warme Hand auf meinen Wangen, die meine Tränen mit dem Daumen wegwischten, er mir ein lächeln zuspielte und mich hochhob. Mir war es leicht unangenehm, er setzte mich auf der Couch ab, rief den Zimmerservice und ließ sich, Verbandszeug bringen. Presste meine Oberschenkel zusammen, hielt mir die Hände vor das Gesicht, ich merkte, wie er mein Knie versorgte, mein Bein streckte, ich rutschte leicht runter, erneut rutschte mein Rock hoch, so hoch das man meine Unterwäsche sehen konnte, röte schoss mir ins Gesicht, seine Hände stützten neben meinen Po. Alles in mir kribbelte, wie verrückt, mein Magen drehte sich, mein Herz pochte lautstark, das Gefühl von Rauschen in meinen Ohren wurde nicht weniger, meine Haut überrannte eine intensive Gänsehaut, als er den Stoff meines Rockes berührte und ihn runter zog, festdrückte ich die Augen zu, erstarrte, mein Rock saß wieder richtig. Er entzog sich mir, ich wagte es die Augen zu öffnen, ich hörte das Rauschen vom Wasser, mein Kopf stützte auf meiner Hand, mich überkam eine seltsame Müdigkeit, nur kurz, schloss ich die Augen und schlief. Stephan kam aus dem Bad, erblickte mich, lächelte, zog mir sachte die Schuhe aus, hob mich auf seine Arme, trug mich zum Bett, legte mich behutsam ab und warf die Decke über mich.
Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlug, fielen mir meine Hände ins Blickfeld, verwundert über dies, wo ich mich befand, setzte ich mich auf, es war immer noch dasselbe Hotelzimmer wie gestern Abend, atmete schwer aus, auf der Couch lag meine Jacke, die ich gestern völlig vergessen hatte. Hatte sie Stephen für mich geholt? Oder hatte ich sie doch dabei? Ich erinnerte mich kaum an das Geschehen von gestern, bis auf, das wir uns so nahe waren, das ich sein Atem klar und deutlich auf meinem Gesicht spüren konnte. Ich schlug meine Hände an den Kopf, zog die Beine an, erneut überkam mich ein seltsames Gefühl, die Gänsehaut breitete sich über meinen gesamten Körper aus, verharrte. Ich schlug die Decke beiseite, stieg aus dem Bett, streckte mich, verharrte kurz, denn die Badtür schwang auf, er stand nur in Jeanshosen und einem Handtuch um den, Schultern vor mir, mein Blick wanderte über seinen gesamten Körper. Kaum schaffte ich es meinem klebenden Blick von seinem Oberkörper zunehmen, zu sehr war ich davon gebannt, als er mich mit seinen kühlen Augen ansah, blieb mir noch mal das Herz stehen. Kräftig schluckte ich, als ein warmherziges lächeln auf seinen Lippen erschien und mich ebenfalls zu einem zwangen, noch nie in meinem Leben war ich so sehr von einem Mann fasziniert wie von Stephen.
"Morgen." sagte ich schüchtern.
Wieso fühlte ich mich bei ihm nur so verdammt sicher? Geborgen und beschützt?
Er hatte sicher nichts für eine Schülerin übrig, schließlich war er vergeben an eine sehr hübsche Frau. Selbst Mick und Drake schwärmten von seiner Freundin.
"Gut geschlafen?" fragte er mich.
Ich nickte stumm, aus einem Schrank holte er ein Hemd hervor, streifte es sich über, knöpfte es zu und ging das Handtuch aufhängen. Er führte mich zum Balkon raus, auf dem Tisch stand essen, gemeinsam setzten wir uns, soweit ich erkennen konnte trank er seinen Kaffee schwarz. Ich wollte kaum mein Blick anheben, ich wollte ihn zu sehr anstarren, als hätte ich ihn noch nie gesehen, leider war dies nicht der Fall, ich hatte ihn schon einmal gesehen, nur damals wurde ich von meinen Brüdern mitgeschleift. Ich stand überhaupt nicht auf diese brutale Gewalt.
"Verzeihung, aber was sagt eure Freundin dazu, dass sie mit einem Mädchen, die Nacht in einem Hotel verbracht haben?"
Hatte ich ihn das gerade ernsthaft gefragt, da war meine Klappe wieder mal schneller, wie mein Gehirn. Verdammt, das klang grad sehr schön zweideutig. Stephen fing anzuschmunzeln, stellte seine Tasse ab, sah mich lächelnd an und schüttelte leicht den Kopf.
"Ich bin seit geraumer Zeit Single, mach dir deswegen keine Sorgen." meinte er zu mir.
Hastig trank ich ein Schluck und schon verschluckte ich mich, wie ungeschickt ich doch in der Nähe von andern war, er lief um den Tisch, klopfte sachte auf meinen Rücken.
Langsam beruhigte ich mich wieder, er kniete neben mir, mein Blick lag auf dem Teller vor mir, seine Hand lag weiterhin auf Stuhllehne und meiner linken Schulter. Erneut kamen mir die Tränen, ich kannte diese Fürsorge überhaupt nicht, meine Brüder haben mich immer schikaniert und meine Eltern waren dauernd auf Geschäftsreisen, sie bekamen gar nicht mit, wie die beiden Idioten mit mir umgingen. Seine warme Hand legte sich an meine Wange, drehte den Kopf zu sich und mit den Daumen wischte er mir die Träne weg. Bei der Hand zog er mich hinein, Stephen war viel größer als ich, wirklich viel größer, wir nahmen auf dem Bett platz.
"Kann ich dich mal was fragen Selena?" brach er hervor.
Ich nickte, spürte seinen brennenden Blick auf meiner Haut und sah minimal auf.
"Woher hast du ganzen Verletzungen her?" fragte er vorsichtig nach.
Ich blickte ihn starr in die Augen, er hatte sich einige Zentimeter hervor vorgebeugt und sah mir ebenfalls in die Augen.
"Von meinen ... Brüdern." brachte ich gerade so hervor.
In meinen Kopf waren so viele Gedanken, in meinen Bauch so viele, verschiedene Gefühle und mein Herz zersprang fast, als seine Lippen zaghaft mit wenig Druck meine Stirn berührte. Mein Körper war wie erstarrte, rührte sich keinen Zentimeter, seine zärtliche Berührung, die von seinem Kuss aus ging, brannte auf meiner Haut als würde ein Feuer entspringen. Auf meiner Haut bildete sich intensiv eine Gänsehaut, das Kribbeln im Bauch wurde stärker. Er, als er seine Lippen von meiner Stirn hob, spürte ich das pochen meines Herzschlags in der Brust, das würde mir sicher niemand glauben. Stephen alias Sheamus gab mir einen Kuss auf die Stirn.I ch biss mir auf die Lippe, krallte in den Stoff meines Rockes und wartete ab, was er wohl als Nächstes tun würde. Doch vergebens, er tat nichts weiter.
Später am Nachmittag fuhr er mich nach Hause, ich saß Ewigkeiten in meinem Zimmer, meine zwei tyrannischen Brüder waren außer Sicht und Sophie bohrte nur so mit ihren Fragen.
"Also, wer ist der Kerl?"
Ich konnte ihr ja kaum unter die Nase reiben, wer er wirklich war. Mit ihren rehbraunen Augen starrte sie mich förmlich an, ich musste ihr irgendwas sagen zumindest so viel, damit sie endlich Ruhe gab.
"Naja er ist ziemlich groß, hat rötliche Haare ..."
Sie unterbrach mich das erste Mal.
"Ewww, rote Haare? Schrecklich." gab sie als Kommentar dazu.
"... hat strahlend blaue Augen und heißt Stephen."
Fast hätte ich Sheamus gesagt.
"Blaue Augen sind toll." schwärmte sie.
Als sie endlich mit dem rumschwärme ihrer Eroberung fertig war, klingelte mein Handy, ich nahm es aus der Tasche und blickte erstaunt auf die SMS.
Ich hoffe ich habe dir vorhin keine Angst gemacht, wegen des Kusses.
-Stephen-
Wo zur Hölle hatte er meine Nummer her? Moment, er hatte seine private Nummer in mein Handy unter S. eingespeichert. Verblüfft schluckte ich, Sophie bemerkte zum Glück meinen verwirrten Blick nicht, da sie mit ihrem Schwarm telefonierte.
Texte: Fanníe Koberzky
Bildmaterialien: google,Amy F, pizap.com
Tag der Veröffentlichung: 20.08.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Achtung; Fanfiction! :D