Ich rannte. Ich rannte davon, dafür hasste ich mich.Schon längst war meine Energie verbraucht, doch die Angst trieb mich immer weiter. Der kalte Schweiß rann mir die Stirn hinab, als die langen, dürren Finger der Angst immer näher kamen. Mein Atem ging schnell und mein Herz hämmerte immer unregelmäßiger gegen meine schmerzende Brust. Doch mein Verstand war klar, und er befahl mir weiter zu rennnen. Ich gehorchte und stieß mich so fest wie es mir möglich war, vom steinernen Boden ab.Der unterirdische Gang schien mich quälen zu wolllen, mit seiner unendlichen Länge. Er umhüllte mich mit nur vorgetäuschtem Schutz, denn um mich herum war nichts als Dunkelheit und in meinem Rücken saß die Angst.Irgentwie kam es mir falsch vor, einfach weg zu laufen. Alles in mir schrie, ich solle kämpfen, mich meinen größten Ängsten stellen und sie herrausfordern.Naja, fast Alles. Tief in mir wusste ich, dass ich sie nicht besiegen konnte. Villeicht irgentwann, aber nicht jetzt. Nicht hier. Zwar hatte ich nichts zu verlieren - außer meines Lebens, das mir momentan herzlich wenig wert war - und doch hinderte mich etwas daran zu kämpfen. Villeicht war es die Hoffnung, dass sich mein Leben aus irgendeinem jetzt noch unerfindlichen Grund, doch noch zum Guten wenden würde. Villeicht war es aber auch nur die Ungewissheit, was danach käme. Nach dem Ende. Erlich gesagt: Ich wusste es nicht.Also lief ich erst einmal vor ihr davon ohne mich umzudrehen. Ich versuchte es zumindest, denn schon jetzt spürte ich, wie sich die eiskalten, mir allzu vertrauten Hände der Angst um mein Herz schlossen. Einige salzige Tränen liefen meine Wangen hinab und streiften meine Mundwinkel, als ich darüber nachdachte, wie weit es wohl noch war. Eigentlich war es egal, denn die Angst hatte mich gepackt und ließ mich nicht mehr los. Das würe sie NIEMALS tun. Und doch keimte ein kleines Fünkchen Hoffnung in mir auf als ich den Ausgang erblickte. Ich hätte mich am liebsten dafür geohrfeigt. Ich stolperte als ich eine kleine Unebenheit im Boden übersah, fing mich aber schnell wieder, bevor ich fallen konnte. Meine Konzentration ließ nach und ich musste mich zwingen weiter zu rennen.Ich lief und lief, doch der Ausgang rückte nicht näher. Meine Beine bewegten sich immer schneller und schmerzten immer mehr, doch es schien wie ein Fluch. Ein grauenvolles Lachen ertönte hinter mir und ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Es war die Stimme der Angst, die mich verfolgte. Sie riss mein Herz enzwei und zerfleischte es vor meinen Augen.Krampfhaft versuchte ich, zu schlucken. Meine Hals war vollkommen ausgetrocknet. Doch ich bemerkte, dass mein Mund genau so trocken war und musste husten. Ich krümmte mich vor Schmerz. Als sich meine Lungenflügel zusammenzogen, brach ich in mich zusammen. Etwas flüssiges tropfte mir auf den Handrücken und mein Kopf drehte sich um es zu sehen. Ich begriff schon bevor ich gesehen hatte was es war, dass ich Blut hustete. Mit eiem Schreien kam ich wieder auf die Beine, doch nach einigen Schritten gaben meine endkräfteten Beine abermals nach. Ein stechender Schmerz durchzuckte mein linkes Bein als ich auf dem glatten Steinboden aufkam. Es riss mir die Hände auf und da wusste ich, dass ich nicht mehr in der Lage sein würde, aufzustehen. Es war zu spät. Die Angst hatte mich eingeholt und würde mich nun vernichten. Sie streckte erneut ihre Krallen nach mir aus, wie eine Katze nach einer fast zu tode gehetzten, und daher wehrlosen, Maus.Ich kreischte als ich erwachte. Ein paar mal musste ich blinzeln, bis ich realisierte, dass ich geträumt hatte. Ein Albtraum oder die realität? Mein Herz raste und ich presste mir die Hände auf die Brust, um es zu beruhigen. Meine Finger schmerzten. Ich starrte auf meine blutverschmierten Handflächen.
Es war ein schöner Sommertag,die Morgensonne strahlte und es versprach warm zu werden, doch das Mädchen nahm das kaum war. Sie war mal wieder komplett von ihren Gedanken gefangen. Sie dachte über die Nacht vom letzten Donnerstag nach. Worüber sollte sie denn sonst nachdenken? Seitdem war sie nicht mehr zur Schule gegangen, was aber nicht wirklich schlimm war, denn es waren bald Sommerferien und es gab kaum etwas zu verpassen. Zum Glück waren in dieser Zeit die meißten ihrer Wuden einigermaßern verheilt sodass sie diese in der Schule mit leichtigkeit verstecken konnte. Die anderen hätten allerdings sowieso keine Fragen gestellt, aber sicher war sicher. Seitdem sie einmal dem Schuldirektor etwas entgegengesetzt hatte, ignorierten die meißten das introvertierte Mädchen konsequent, und die die es nicht taten, wollten einfach nur höflich sein oder wollten etwas von ihr. Selbst bei den Lehrern galt sie als Ausnahme, sie ignorierte sie, andersrum genauso. Sie bekam keine sechsen, darauf hatten sie sich still geeinigt, dafür tat sie ihnen nichts. Nicht dass diese unscheinbare Jugendliche in irgenteiner Weise Handgreiflich werden würde, nein, sie hatte lediglich etwas an sich das einem alles Blut in den Adern gefrieren ließ, sobald sie einen mit diesem Blick ansah. Sie war kalt. Und fast jeder hatte Respekt vor ihr. Sie sprach außerdem äußerst selten. Nur wenn es nötig war. So kam es nur äußerst selten vor dass sie jemand ansprach."Können sie das wiederholen, Miss Caver?" riss Mr. Fizz sie aus ihren Gedanken. Er stand direkt vor ihrem Tisch und schaute sie abwartend an. Sie hob das Kinn um ihm zu zeigen, dass sie keine Angst vor ihm hatte, wie so viele andere aus der Klasse. "Nein." antwortete sie ihm schlicht. "Soso.. also Louise, kannst du es Miss Caver erklären?""Natürlich, Sir!" sagte sie mit ihrer zuckersüßen Stimme, die jeden Lehrer zum schmelzen brachte. "In der Pause." fügte sie noch hinzu. Das Mädchen, welches eben vom Lehrer "Miss Caver" genannt wurde hasste es, nicht mit ihrem Vornamen "Cici" genannt zu werden. Genervt rollte sie mit den Augen und wandte sich wieder ihrem bekritzelten Papier zu. Als sie es ansah stockte ihr für einige Sekunden der Atem. Dort lag eine Nachricht. Wie war sie dort hingekommen? Sie wusste dass Mr.Fizz ihr den Brief sofort abnehmen würde, also nahm sie sich vor, dies zhause zu tun und ließ den Umschlag unauffällig in ihrer Tasche verschwinden.Der Unterricht verging quälend langsam und sie wunderte sich, als sie aus dem Schulgebäude trat und immernoch am leben war. In den letzten beiden Stunden hatten sie Bio gehabt und irgentetwas über die Phasen der befruchtung einer Eizelle behandelt, was ihre unreife Klasse natürlich - wie sollte es anders sein - mit Lachen kommentiert hatte.Sie ging schnell nach Hause, allerdings ohne aufsehen zu erregen. Das tat sie immer. Die anderen nervten sie und sie hatte keine Lust auf eins dieser Gespräche, die eigentlich nur aus Höflichkeit geschahen oder gar einen desorientierten Touristen der sie nach dem Weg fragte.Leise drehte sie den Schlüssel im Schloss herum, damit ihre Mutter nicht bemerkte, dass sie wieder zu Hause war. Ihre Mutter fragte jedes Mal, wie es in der Schule gewesen war und ob sie auch schon Freunde gefunden hätte, sie könnten ja mal eine Party feiern und so weiter.. Es nervte, wie fürsorglich - oder überfürsorglich - sie war, nur weil Cici nicht viel redete. Also schlich sie in ihr Zimmer und verbarrikardierte mich dort. Das Zimmer hatte sie kaum verändert, seit sie hier eingezogen war. Es war weiß gestrichen nur eine Wand zierte ein helles grün. Die Möbel waren zusammengestückelt und aus allen möglichen Materialien gearbeitet. Dies sah jedoch nicht behelfsmäßig oder billig aus, es machte den Raum nur sehr gemütlich. Die Deko war schlicht gehalten. Es gab eine kleine Pflanze auf der Fensterbank, die im Frühling gelbe Blüten bekommen würde. Wenn man au dem Fenster sah, konnte man den Schnee sehen, der einen großen Wald bedeckte. Augenblicklich fiel ihr der Umschlag wieder ein und sie kramte mit zittrigen Händen in ihrer Schultasche. Dass ihre Hände zitterten wunderte sie ein wenig, sie machte sich allerdings keine großen Gedanken darüber. Es war warscheinlich ein Elternbrief, den Mr. Fizz auf ihren Tisch gelegt hatte, als sie gerade nicht hingesehen hatte. Trotzdem war sie neugierig und zerriss das Kuver mit einer schnellen Handbewegung.Sie holte ein Stück Papier aus dem Umschlag und faltete es außeinander. Darauf stand nicht wie erwartet ein Text der an ihre Mutter gerichtet war oder irgendeine Spaß-Morddrohung wie es ebenfalls des öfteren vorkam, sondern nur eine kurze Notiz. Diesen Freitag 18:00Uhr im alten Bahnhof. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus. Ob sie hingehen sollte stand für sie außer Frage. Sie war ein viel zu neugieriger Mensch um es nicht zu tun. Doch was würde sie erwarten? Schnell suchte sie im Papierkorb nach dem Umschlag um zu wissen wer der Absender gewesen war, doch da tand nichts. Resigniert und wütend auf ihre unsicherheit ließ sie sich auf das kleine Sofa fallen, drehte das Radio auf und dachte über die letzte Woche nach. Cici hatte sich seit einer Woche nicht bei ihrer adoptivmutter blicken lassen und war nur Nachts durchs Haus geschlichen. Heute morgen hatte sie sich früh hinaus gestohlen um nicht schon wieder Mitleid für ihre "Geisteskrankheit" hören zu müssen. Nein, von den Träumen hatte sie niemandem etwas erzält. Wem auch? Trotzdem hielten alle sie für gestört oder zumindest psychisch beeinträchtigt. Sie musste zugeben, dass sie teilweise auch Gründe für diese Annahme hatten. Schließlich war ihr Lebenslauf nicht gerade sehenswert und die letzten Jahre war sie immer wieder von einer Familie zur nächsten geschickt worden. Nun hatte man ihre Tante Väterlicherseits ausfindig gemacht und sie überprüft. Offiziell war Anne nun ihre Adoptivmutter, doch sie wusste, dass sie sie niemals als solche annehmen könnte. Sie war mit ihrem leiblichen Vater verwand. Das reichte ihr schon als Grund sie zu hassen.Es war doch nicht normal, dass man träumt, man würde sich verletzen, und am morgen genau an den Stellen Wunden hat, oder?Nein. Soetwas KONNTE es einfach nicht geben. Aber wie hatte sie sich dann verletzt? War Cici villeicht doch verrückt und hatte sich das alles nur eingebildet? NEIN Cici, soetwas darfst du nicht denken! Ihre Theorie war, dass man erst ernsthaft Geisteskrank war, wenn man es auch von sich behauptete. Also verdrängte sie diesen Gedanken aus ihrem Kopf, genauso wie sie es auch mit den anderen schlimmen Gedanken getan hatte.Ihr fiel ein, dass sie noch Hausaufgaben zu machen hatte und da sie für gewöhnlich gute Arbeiten schrieb und immer die Hausaufgaben hatte, setzte sie sich an den Schreibtisch und schlug ihr Deutschbuch auf. Denn wenn sie schon nicht sprach, konnte sie doch trotzdem etwas lernen, oder?
Dylan:
Meine Hände zitterten als ich mich auf den Vordersitz meines Opels schwang. Es war schwierig gewesen, mitten im Schuljahr einen Platz auf einer Schule zu bekommen. 'Wie würde es werden?' fragte ich mich. 'Ob die anderen wohl genau so doof waren wie die auf meiner alten Schule?'Ich ärgerte mich immernoch über diese Vollidioten...Natürlich gab es auch ein paar nette Leute auf meiner alten Schule, aber ich hatte nie wirklich viel mit ihnen zu tun gehabt. Meine Freunde kannte ich entweger aus meinem Boulder-Verein oder aus der Nachbarschaft. Dort im Westen Europas, in Conton-ein kleines Kaff in England, kannte jeder jeden und es war fast soetwas wie Verrat, wenn man von dort wegzog. Unsere Familie hatte es dennoch getan.Nun waren wir also hier in London. "Neue Stadt, neues Leben, neues Glück." sagte meine Mutter immer. Als ich endlich in meiner neuen Schule ankam, schien das nieand zu bemerken. So viele Schüler! Logisch dass da nicht jeder gleich erkennt, wenn jemand neu war. Ich stieg aus dem Wagen und fand mich inmitten einer riesengroßen Highschool wieder. Auf dem weg zum nahegelegendsten Gebäude versuchte ich zu erkennen wo das Sekretariat war, war aber nicht erfolgreich. Als ich es schon aufgegeben hatte und wieder nach vorne schaute, stand ich vor einer Treppe, die zum Eingang des Gebäudes führte. Auf der Steinmauer daneben saß ein schlankes hübsches Mädchen. Sie starrte mich an. Ich musste grinsen, weil es so komisch aussah, wie es dort saß und den "Neuen" anstarrte. Das Bild erinnerte mich an diese schlechten Hollywood filme."Seh ich so schlimm aus?" fragte ich sie immernoch lächelnd. "Nein, du bist neu hier." stellte sie fest. Ich runzelte die Stirn. "Woher weißt du das? Es gehen so viele Menschen auf diese Schule. Ich könnte dir auch einfach noch nicht aufgefallen sein."Sie zuckte die Schultern, nahm ihre Tasche und ging davon. Fasziniert von diesem kalten Ausdruck in ihren grün-blauen Augen, sah ich ihr hinterher. Sie sah sich noch einmal um und musterte mich mit einer Mischung aus Wut und einem hauch unsicherheit, gar Angst. Kopfschüttelnd folgte ich den anderen Schülern in das Gebäude und freute mich als ich sah, dass das Sekretariat ausgeschildert war.Schnell folgte ich den Schildern und stellte mich kurz darauf der Sekretärin vor."Hallo, ich bin Dylan McLane. Meine Familie und ich sind aus Canton hierher gezogen. Heute sollte mein erster Schultag sein."Sie schien sich zu erinnern und meinte: "Oh, herzlich wilkommen in London. Mein Name ist Miss Blair. Hier ist dein vorläufiger Stundenplan."Sie überreichte mir einen Stapel Zettel und sagte mir welcher Kurs in welchem Raum stattfinden würde, wo ich meine Bücher abzuholen hatte und wann die Pausen stattfanden. Ich bedankte mich und lief in Richtung der Chemie-Räume. Nachdem ich den richtigen Raum gefunden hatte ging ich hinein und stellte mich beim Lehrer vor. Er bedeutete mir, mich auf einen der leeen Plätze zu setzen. Ich tat was mir gesagt wurde. Der einzige freie Platz war neben einem streng riechenden Jungen. Er sagte er heiße John und ich begrüßte ihn höflich. Nach der Stunde zeigte er mir meinen Spint. Wir verabredeten uns für die Mittagspause zum essen. Ich freute mich, dass ich einen Freund gefunden hatte, auch wenn er wohl nicht der beliebteste der Schule zu sein schien. Mit seiner rundlichen Figur sah er allerdings ganz sympatisch aus.Als ich gerade den Schrank zuklappte, entdeckte ich das Mädchen von der Treppe zwei spints weiter. Ich beobachtete das Mädchen unauffällig, doch sie schien es bemerkt zu haben. Sie schlug wütend ihren Spint zu und ging schnellen Schrittes an mir vorbei aus dem Gebäude. Sie würdigte mich keines Blickes.
Der Typ, den sie am Eingang gesehen hatte kam ihr seltsam vor. Er hatte sie zum Sprechen gebracht, was sonst niemand so schnell schaffte. Seit drei Wochen hatte sie geschwiegen. Nur manchmal ein gelegentliches 'Nein.' zu den Lehrern. Sonst nichts.Jetzt schaute er sie an und als sie wütend an ihm vorbei ging nahm sie gerade noch wahr wie er grinste. Zu ihrem Ärgernis ertönte kurze Zeit später hinter ihr seine Stimme."Dir ist nicht bewusst, dass du das komischte Gesicht der Welt hast, wenn du versuchst wütend zu wirken, oder?"Sie fuhr herum. Er war ihr doch tatsächlich nachgelaufen. Idiot. Sie sah ihn, trotz der Tatsache, dass er es komisch fand, wütend an. Er prustete los. Das machte sie noch wütender, denn bei jedem Sonst hatte dieser Blick eine abschreckende Wirkung. Sie wollte ihm eine reinschlagen, andererseits wollte sie keine Blicke auf sich ziehen. Also sagte sie leise: "Wenn du irgentetwas gegen mich hast, dann sage mir das. Aber hör auf mich zu provozieren! Du kennst mich nicht." Damit drehte sie sich um und ging so schnell sie konnte davon.Drei Sätze. Ganze drei Sätze hatte er aus ihr herausbekommen. Das würde er nicht noch einmal schaffen. Sie würde die Klappe halten, selbst wenn er sie von einem hochaus stieße. Sie würde still sein.Er hätte sie einholen können, aber das er tat nicht. Sie fragte sich, was dieser Idiot jetzt wohl machte. Als sie wieder einmal die Tür aufschloss, hatte sie ein seltsames Schuldgefühl konnte es aber nicht richtig einordnen. Die Zeitung lag hinter der Tür und sie nahm sie mit in ihr Zimmer. Sie würde Morgen viel Zeit totschlagen müssen. Die kurzen Schultage Dienstags und Freitags waren lästig. Zudem war an diesem Dienstag auch noch irgendein Feiertag, weshalb die Schule für alle ausfiel. In der Schule konnte sie ihre Vergangenheit gut vergessen aber hier zuhause wurde das zu einer beinahe unmöglichen Aufgabe. Die Zeitung legte sie auf ihren Tisch und die Tasche schmiss sie in die Ecke. Der Mailbox-Knopf von ihrem Handy blinkte."Hallo Caroline Caver, ließ den ersten Artikel der Zeitung. Es könnte dich iteressieren."Sie runzelte die Stirn. Die Nachricht war von heute morgen. Sie spielte die Nachricht nocheinmal ab, in der Hoffnung, die Stimme zu erkennen."Hallo Caroline Caver, ließ den ersten Artikel der Zeitung. Es könnte dich iteressieren."Es war eine tiefe männliche Stimme. Außerdem hatte sie einen mahnenden Unterton gehabt, was sie nicht verstand. Also blieb ihr nichts anderes übrig als den Artikel zu lesen. Gleich auf der ersten Seite war ein Artikel mit der Überschrift Tote im Londoner Big Ben. Serienmörder oder Unfall?LONDON. Am vergangenen Donnerstag wurden im Londoner Big Ben zwei Tote vorgefunden. Sie kamen in der Nacht auf grausame Weise ums leben. "Die 34 Jährige Alexa Smith und ihr Ehemann Eric Smith wurden von einem Beamten unten neben dem Turm blutend vorgefunden." So der Leiter der Touristen-sightseeingtour. Der Beamte habe geißtesgegenwärtig reagiert und den Krankenwagen gerufen. Jedoch ar es bereiz zu spät als die Krankenhelfer ankanmen. Nun diskutieren die Behörden über eine vorläufige Schließung des Big Bens, was laut Bundesfinanzamt zu einer Katasrophe führen würde. Zur Zeit ist noch unklar wie das Ehepaar zu einer solchen Uhrzeit überhaupt in den Turm gelangen konnte.Die Spurensicherung nimmt derzeit die Indizien auf und wird in kürze berichten, ob es sich hierbei um einen geplanten Mord oder um einen Unfall handelt.A. Cpt.Cici stockte der Atem. Wenn dies wirklich ein Mörder war, könnte er womöglich auch noch weitere Opfer fordern. Alexa Smith und Eric Smith taten ihr Leid. Sie hatten vermutlich eine Familie und Freunde. Wie konnte man nur so grausam sein und jemanden Umbringen?Aber wieso hatte ihr jemand auf den Anrufbeantworter gesprochen, sie solle diesen Artikel lesen? Warscheinlich auch nur wieder so ein dummer Streich. Als ihr später am Nachmittg auffiel, dass sie nicht mehr genug zu essen im Kühlschrank hatten, um den morgigen Feiertag zu überleben, horchte sie ob sich im Haus jemand befand. Es schien niemand da zu sein. Also schlich sie vorsichtig ins Wohnzimmer. Auf dem Esstisch lag das Portmonaie ihrer Cousine. Sie ließ es immer dort liegen und merkte meißt noch nichteinmal dass etwas Geld fehlte.Sie trat mit dem gestohlenen Geld, das sie zur sicherheit mitgenommen hatte, in den Laden. Dort wiederholte sie im Kopf nocheinmal die Liste der Dinge die sie mitnehmen wollte und ging schnell zwischen den Regalen hindurch. Sie schmiss alle möglichen Sorten Fertiggerichte in den Einkaufskorb. Am Ende steckte sie sich noch ein Paar Süßigkeiten von der Kasse ein und verlies den überfüllten Laden. Mitsamt dem Einkaufskorb bog Caroline Caver in die nächste kleine Seitenstraße ein und packte im gehen ihre Sachen in die Große Einkaufstüte um, die sie mitgehen lassen hatte. Anschließend schmiss sie den Einkaufskorb in eine der zahlreichen Einfahrten und verschwand hinter der nächsten Ecke. Kurz darauf hörte sie auch schon die Polizeisirenen hinter sich, war jedoch schnell genug in einen Seiteneingang gesprungen um übersehen zu werden. Sie war geübt darin mich unsichtbar zu machen, tat sie das doch jeden Tag auf dem Schulweg.Eine gute Virtelstunde später kam sie zu Hause an. Sie freute sich über ihre Ausbeute und legte das Portmonaie wieder an seinen Platz. Einmal war ein Junge beim Diebstahl erwischt worden, konnte jedoch so gut schauspielern, dass er den Ladenbesitzer davon überzeugen konnte, er habe nur vergessen zu bezahlen. Ihr jedoch hatte er zugezwinkert, was sie mit ihren 5 Jahren noch nicht verstanden hatte. Doch jetzt wusste sie, was er gemeint hatte und bewunderte ihn für seine Schauspielfähigkeiten. Ein Jahr nach dem Vorfall mit dem Ladendieb hatte Ihr Vater... NEIN! Sie durfte nicht daran denken und sie wollte es auch garnicht. Also schob sie den Gedanken von sich, und räumte die "Einkäufe" in ein kleines Regal in ihrem Zimmer, in dem sich ausschließlich Essen, ein 5-Lieter-Wasserkanister und ein Gaskocher befanden. So konnte sie essen ohne das Zimmer verlassen zu müssen und so das Risiko umgehen ihre Tante oder die Cousine zu treffen.Um ihren Kopf von den Gedanken zu befreien räumte sie wie wild ihr Zimmer auf bis es glänzte. Sie fand den Anblick jedoch so unerträglich spießig, dass sie alles wieder ausräumte.
Cici lief eilig zu ihrer Klasse und setzte sich auf ihren üblichen Platz in der letzten Reihe. Heute hatte sie zwei Stunden Sport gehabt, In der nächsten Stunde würde Mathe das Thema sein und danach war Schluss. Alle freuten sich, dass heute Nachmittag eine Lehrerbesprecheung stattfinden würde, weil dann der Nachmittagsunterricht ausfiel. Caroline ärgerte es eher, dass sie so früh nach Hause musste und überlegte, was sie heute machen könnte. Immer wieder streiften ihre Gedanken um den kommsenden Freitag. Sie hatte nach wie vor keine Ahnung was sie erwarten würde."Ist hier noch frei?" Das Mädchen das vor ihrem Platz stand und sie schüchtern anlächelte kannte sie nicht. Allerdings sah sie nicht so offensichtlich neu aus wie der Junge, der sie getern zum sprechen gebracht hatte, sondern eher unauffällig und zierlich. Sie war sehr hübsch.Als Antwort nickte Cici gleichgültig. Die Neue lächelte breiter und ließ sich auf dem freien Stuhl nieder."Ich bin Olivia, und du?" fragte sie mit brüchiger Stimme. Sie hörte sich an als ob sie sie nicht oft benutzte und viel geweint hatte. Es war seltsam, aber plötzlich hatte die sonst so schweigsame und kühle Caroline das Verlangen etwas zu sagen. Sonst sträubete sie sich dagegen aber auf irgenteine Weise war sie nicht so aufdringlich wie die anderen. Für einen kurzen Moment dachte sie, dass sie sich irgendwoher kannten, was aber völlig unmöglich war, denn wenn sie diese Person vorher schon einmal gesehen hätte, würde sie sich an sie erinnern. Ohne jeden Zweifel."Cici." antwortete sie kurz angebunden. Sie wollte gegen das Gefühl ankämpfen, das sie dazu drängte mit ihr zu sprechen. In letzter Zeit war sie zu schwach geworden. Erst dieser Junge, jetzt diese Olivia."Schöner Name. Woher kommt der?" Es klang als müsste auch Olivia sich erst überwinden zu sprechen."Von... Caroline Caver, fängt beides mit C an. also Cici." "Achso. Gefällt dir Caroline nicht?"Als sie meinen alten Namen aussprach zuckte ich zusammen. Es erinnerte mich zu sehr an die Vergangenheit meinen Namen aus einem anderen Mund zu hören. "Was ist?""Nichts. Ich habe den Namen nur so lange nicht mehr gehört. Alle kennen mich nur als Cici.""Achso." antwortete sie einfach und wandte sich der Lehrerin zu, die gerade den Klassenraum betreten hatte. Es tat zu ihrem Bedauern sogar gut mit Olivia zu sprechen. Niemand hatte sie je so behandelt.. Irgendwie als wäre sie ein vollkommen normaler Mensch.Warum habe ich dich noch nie hier gesehen? Bist du neu?Schrieb ich auf einen Zettel.Ja, ich bin neu hier...Antwortete sie mit geschwungener Handschrift.Warum hast du die Schule gewechselt?Meine Eltern sind...Ich spreche nicht gerne in der Schule darüber. Schrieb sie.Cici verstand sofort und nickte nur. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie ziemlich viel gemeinsam hatten.Ihre beiden Eltern waren Tod. Sie sprachen nicht gerne darüber. Wobei es bei Cici eher darum ging garnicht zu sprechen. Olivia sprach nicht ganz so wenig wie sie, man merkte aber, dass sie sich zum sprechen zwang.Nach der Stunde fragte Cici sie nicht, wie in diesen schlechten eintönigen Romanen, ob sie zusammen zu Mittag essen wollten, sondern ging einfach. Ohne ein einziges Wort, wie es ihre Art war.Ihr war wärend des Unterrichts keine sinnvolle Beschäftigung eingefallen, die sie heute den rest des Tages ausüben konnte, also machte sie mich auf den Weg in die Bücherei wie jeden Tag, an dem mir nichts besseres einfiel, um sich in den Büchern zu verkriechen.Sie ging gerade an der Tankstelle vorbei, die auf halbem Weg zu ihrem Ziel lag, als sie ein Geräusch neben sich warnahm. Es schienen Schritte zu sein und kaum dass sie aufgesehen hatte verschwand das Geräusch auch schon wieder. Ich runzelte die Stirn und ging etwas irritiert weiter. Womöglich bekam sie jetzt auch noch Halluzinationen.Da. Wieder dieses Geräusch. Keine Frage, es waren Schuhsolen auf Asphalt. Schnell drehte sie den Kopf und diesmal war sie schneller als die Person, die ihr folgte. Der Junge von der Treppe.Lässt er mich denn nie in Ruhe? Sie wandte sich ab und wollte weglaufen, doch er hielt sie am Arm fest, was sie so sehr erschreckte, das sie ihm einen Blick zuwarf der aus Wut, Angst und einem weitaus größeren Anteil von etwas anderem bestandt. Erst konnte sie es nicht deuten, doch schnell begriff sie, dass es Verletztheit war.Er erstarrte kurz. Diesen klitzekleinen Moment der unaufmerksamkeit nutzte sie um sich loszureißen. Jedoch blieb ich stehen. Sie war einfach zu neugierig und wollte wissen, warum er ihr gefolgt war.Er wusste das auch und sagte entschuldigend: "Ich wollte nur wissen.. also.. waum bist du so? Warum verjagst du alle anderen, wenn sie nur helfen wollen? Du könntest vielmehr aus deinem Leben machen. aber stattdessen sitzt du im Unterricht und sagst kein Wort."Sie schaute ihn einen Augenblick forschend an. "Lass mich in Ruhe. Du weißt doch nichtmal wer ich bin!"Den zweiten Satz schrieh sie fast. Sie drehte sich um."Kuck! Schon wieder. Was ist los? Erzähl mir was von dir!" rief er ihr hinterher. Es klang bittend. Nicht so befehlend wie bei den vielen Psychologen zu denen sie ihre Tante geschleift hatte. Sie tat einen Schritt. Darauf folgte ein zweiter. Angespannt lauschte sie ob er ihr folgte. Das tat er nicht. "Warum?" fragte sie als sie sich wieder umgedreht hatte.
Dylan:
"Weil, .. Ich weiß es nicht. Ich kann mir selber nicht erklären warum ich dirso unbedingt helfen will." Shit, was redete ich da bloß für einen Schwachsinn?"Lass mich einfach in Ruhe!" schrie sie mir ins Gesicht. Es tat weh. Ich wusste nicht warum, aber es bereitete mir sowohl körperlich als auch psychisch schmerzen, sie so zu sehen. Wie sie sich kaputt machte.Ich hatte mir Worte zurechtgelegt und gehofft sie würde anders reagieren, aber ich hätte es mir denken können.Sie drehte sich mit einer flüssigen Bewegung um. Zum zweiten mal ließ ich sie gehen. Sie musste es für sich entscheiden ob sie sich von mir helfen ließ oder sich weiter kaputt machte.Mir blieb nichts anderes übrig als zu warten und zu hoffen. Wenn sie sich weiter kaputt machte musste ich mir wirklich etwas einfallen lassen. Es war vollkommen hirnrissig. Ich kannte nichtmal ihren Namen und schon jetzt wusste ich, dass ich für sie sterben würde.Aber ich musste es alles vor meinen Eltern verheimlichen. Das machte die Sache erheblich schwieriger. Sie würde es nicht dulden, dass ich einem "Geisteskranken" Mädchen helfen wollte.Natürlich wusste ich, dass sie Probleme hatte, das sah sogar ein Blinder, jedoch war mir ebenso klar, dass sie nicht Krank war. Sie hatte Gedanken, die sie belästigten und nahm die Welt kaum noch wahr. Sie würde sich in kürzester Zeit umbringen,wenn ihr nicht mal jemand half. Um das zu wissen musste man kein Psychologie-ass sein. Allein würde sie es nicht schaffen. Das stand fest.
An diesem Abend schlief Cici nicht ein. Wie sollte sie auch? Eigentlich wusste sie genau dass dieser verdammte Junge recht hatte, wollte es aber nicht zugeben. Sie musste sich endlich helfen lassen, ja wollte es villeicht sogar. Aber sie mochte noch nie "Kopfdoktoren" Wie ihre kleine Schwester sie immer genannt hatte. Bei dem Gedanken an sie lief ihr eine Träne über die Wange.Villeicht sollte sie wirklich zu ihm gehen um zu fragen was sie tun konnte. Aber er konnte ihr nicht helfen. Dafür kannte er sie zu wenig und mal ganz im ernst: was wollte er denn bitte tun?Sie hatte schon recht gehabt, als sie dachte sie wäre weich geworden, konnte ihre Gedanken nicht mehr verbergen, konnte sich nicht mehr länger verstecken.Der nächste Tag begann wie jeder andere. Sie schlich durch den großen Hausflur, schnappte sich im gehen einen Apfel, schlich unter dem Fenster ihrer Tante hindurch und lief zur Schule. Dort angekommen würde sie mit gesenktem Kopf zu ihrer Klasse gehen und sich in die letzte Reihe setzen.Doch heute hielt sie plötzlich jemand an der Schulter fest. Es war Olivia. "Hi..." sagte sie zögernd.Cici hob zum Gruß die Hand und wollte sich wieder zum gehen wenden. "Warte mal." sie hielt sie weiter fest. Sie blickte Olivia unsicher in die Augen."Was denn?" "Ich muss mit dir reden. Können wir uns nach der Schule am Tor treffen?"Es klang wichtig, deshalb sagte sie zu und sie ließ sie gehen.Als sie nach der Schule aus der Sporthalle trat, war sie seltsam gestresst. Sie wollte plötzlich unbedingt schnell wissen, was Olivia wollte. Sie merkte garnicht wie sich ihre Füße bewegten, fand sich aber plötzlich vor dem Tor wieder. Hastig hielt sie nach Olivia ausschau, doch weil sie sie nicht fand, war sie ehrlich enttäuscht. Sie wollte schon gehen, da rief Olivia von hinten und ließ sie blitzartig herumfahren. Das Mädchen, das sie erst gestern kennengelernt hatte, lächelte über ihre Reaktion und Cici musste ebenfalls grinsen. Zwar wusste sie nicht warum aber sie war so gut gelaunt, wie schon lange nicht mehr. Sie hatte so eine sanfte, fröhliche Ausstrahlung. "Cool, dass du gekommen bist." Ich nickte nur."Also du musst wissen, dass ich noch nicht so viele Leute hier kenne. Allerdings hat mein.." sie zögerte kurz sodass ich ein wenig misstrauisch wurde. " Mein Vater mir zwei Karten für das Konzert für diesen Donnerstag geschenkt. Er meint ich muss mal rauskommen.. Willst du villeicht deine Mum fragen, ob du mitkommen darfst?""Ich dachte deine Eltern wären.. ""Ja. Ich wohne jetzt bei Freunden meiner Eltern. Ich bin am Wochenende bei ihnen eingeogen. Sie sind sehr nett."Deshalb war sie also so glücklich heute. "Und? Wie siehts aus?" Sie bejate. Aus irgenteinem Grund wollte sie mehr über sie erfahren. Sie war ihr sympatisch und Ablenkung konnte sie immer gut gebrauchen.Sie schien sich zu freuen, rief im weggehen, dass sie sich um 18 Uhr vor Cicis Haus treffen würden.Woher sie ihre Adresse kannte konnte sie nicht mehr fragen. Also runzelte sie nur die Stirn und ging langsam nach Hause. Versuche es zumindest, denn sie hatte nichtmal die erste Straßenkreuzung erreicht als sie ein Eichhörnchen ablenkte. Es sah sehr elegant aus, weshalb sie es mit den Augen verfolgte. Es hüpfte über die Straße wo es in einem kleinen Sandweg verschwand. Diesen Weg hatte sie noch nie gesehen. Komischerweise erregte er ihre Aufmerksamkeit und sie ging wie in Trance geradewegs auf ihn zu.Plötzlich hörte sie ein Auto scharf bremsen. Es gehörte dem Jungen."Kannst du nicht aufpassen?" schimpfte er, ohne sie anzusehen. Als er sie erkannte erstarrte er. "Ähh. sorry! Mein Fehler. "Sie zuckte die Schultern und bahnte ich einen Weg durch das hohe Gras auf der anderen Straßenseite."Warte mal! Soll ich dich mitnehmen?"Nein! Sie war so wütend auf sich selbst. Einerseits wollte sie wissen wo der Gang hinführte andererseits wollte sie mit ihm fahren. Sie wusste genau, dass sie das nicht durfte, denn dann würde sie mit ihm sprechen müssen. Letzendlich siegte ihre Vernunft. Sie drehte sich um, schüttelte den Kopf und ging weiter auf den Weg zu. Ein Paar minuten später hörte sie Schritte von hinten. Sie erkannte sie sofort und musste lächeln. Menschen waren so berechenbar."Warum versteckst du dich so?""Ich verstecke mich nicht."Er lachte. Es klang warm und freundlich."Du versteckst dich. Das sieht sogar ein Blinder.""Hm. Glaub doch was du willst.""Keine Sorge, das tue ich immer. Dir ist klar, dass das eine Sackgasse ist?""Nein. Egal." "Aha. Also.. eigentlich ist es keine Sackgasse. Es sieht nur so aus."Sie blickte ihn fragend an. Dabei fiel ihr zum ersten mal auf dass er ziemlich gutaussehend war. Verwirrt durch ihre eigenen Gedanken wandte sie sich wieder dem Weg zu."Diese Stadt ist komplett unterkellert. Am Ende dieses Weges steht ein altes Haus. Es ist einmal abgebrannt. Seitdem steht es leer und wird von niemandem mehr beachtet. Innen drin ist ein Zugang zu den Kellergewölben. Der einzige mir bekannte Ein- und Ausgang." Sie nickte langsam. Plötzlich drehte er sich zu ihr um und hielt sie an der Hand fest. "Warum tust du das? Ich weiß, das.. dass deine Eltern.. du weißt schon. Aber ich kenne viele Menschen deren Eltern nicht mehr leben."Was wollte er denn jetzt schonwieder? Ich wollte das ganze nicht mehr hören."Ich weiß alle Daten und Fakten über dich doch ich weiß nichts über deine Person. Ich will dich kennenlernen."
Dylan:
"Also hör endlich auf mit deinem verdammten Selbstmitleid! Hör auf immer nur an dich zu denken!" schrie ich sie an. "Denkst du wirklich, alles dreht sich immer nur um dich? Es tut mir auch weh, wenn du das tust!"Sie wich einen Schritt zurück und starrte mich verängstigt an. Sofort bereute ich, was ich gesagt hatte. "Tut mir Leid, ich wollte nicht dass du Angst bekommst."Schnell drehte sie sich um und verschwand in richtung der Straße.Warum musste ich auch so blöd sein sie anzuschreien?Ich spürte wie mir die Tränen hochstiegen und ging schnell zu meinem Auto."Wo warst du denn so lange? Jetzt haben wir schon gegessen. Auf dem Herd steht noch eine Portion wenn du möchtest."Ich sah meine Mum an und schüttelte den Kopf. " Ich hab keinen Hunger." sagte ich und zog mich in mein Zimmer zurück. Mir kam die Idee ihr eine SMS zu schreiben, schließlich hatte ich ja alles mögliche über sie im Internet und in diversen zeitungsartikeln herausgefunden. Da war bestimmt irgentwo eine Handynummer dabeigewesen.Ja, hacken und recherchieren konnte ich gut. Besser als einfühlsam und freundlich sein auf jeden Fall.Nach etwa einer halben Stunde recherchieren hatte ich endlich die Nummer."Hi. Ich bins, Dylan. Es tut mir Leid, dass ich dich erschreckt habe. Wie geht es dir?"Ich hoffte, dass Sissi antwortete, war mir aber gleichzeitig dessen bewusst, dass sie mich ja kaum kannte. Wieso sollte sie mir auch erlauben einfachso in ihr Leben zu pfuschen?
Da war ich also wieder. Es sah alles genauso aus, wie beim letzten mal. Es war nur noch stickiger, ja es roch fast wie in einem Keller oder in einem alten Museum. Allerdings war der größte Unterschied, dass ich diesesmal wusste, dass ich träumte. Alles war trotzdem real aber die Angst ließ nach, als ich mich mit diesem Gedanke beruhigte.Trotz allem wusste ich, dass ich hier weg musste. Das undefinierbare Gefühl von Schuld lastete auf meinen Schultern. In meinem Kopf spukte der Gedanke, etwas schlimmes, unverzeihliches getan zu haben. Also rannte ich weg. So wie ich es immer getan hatte. Ja, wegrennen konnte ich gut. Ich hatte mich verkrochen, als mein Vater meine Mutter und meine große Schwester vor meinen Augen ermordet hatte. Villeicht war es gerechtfertigt, weil er mich sonst auch erwischt hätte aber ich wusste immer, dass ich lieber hätte sterben sollen. Es war feige einfach zu verschwinden. Villeicht hätte ich noch etwas für meine Schwester tun können, als ihr Blick mich noch nicht so starr ergriff, wie der meiner Mutter. Egal. Jetzt war ich hier und ich musste laufen. Ich wollte nicht mehr in diesem Taum gefangen sein. Aufwachen wäre jetzt das richtige gewesen, doch ich konnte nicht. Nichtmal als ich mich selbst Ohrfeigte und vor Schmerz aufschrie.Mit einem mal stand jemand vor mir. Ein Mann, der versuchte mich festzuhalten. Doch ich spürte den hölzernen Griff in meiner linken Hand. Das letzte was ich sah war Blut. Überall war Blut. An meinen Kleidern, auf dem Boden, In meinem Gesicht. Dann wurde mir schwarz vor Augen.Außeratem öffnete ich die Augen. Etwas piekste mir leicht in mein Bein und meine Lunge brannte. Ich schaute an mir herunter und fing an zu kreischen. Wollte es zumindest, doch meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich ließ mit letzter Kraft meine verkrampfte Hand aufgehen und das Messer fiel zuboden, als ich in die weichen Kissen zurücksank.
Dylan:
Schonwieder hatte sie in der Schule gefehlt. Sie fehlte ständig und so langsam machte ich mir Sorgen. Eigentlich hatte er sie gestern das letzte mal gesehen doch totzdem machte sich ein Gefühl, welches sich gefährlich doll nach Sehnsucht anfühlte, in mir breit.Als ich die drei Stufen zu meiner Wohnung hinaufschritt, dachte ich mal wieder an sie. Da stoß ich plötzlich mit dem Fuß gegen etwas hartes. Ich hob den Kopf und entdeckte eine kleine Schachtel. Ich bückte mich um sie aufzuheben. Sie war aus Holz und sah irgentwie... geheimnissvoll aus. Als ich sie öffnete fiel ein kleiner weißer Zettel hinaus. Ich las ihn und runzelte die Stirn. Jedoch musste ich lächeln, als mir klar wurde, dass er von Cici geschrieben worden war.Sei um 17 Uhr am Leicester Square. Wir müssen reden.Das war unverkennbar ihre Art. Erst jetzt wurde mir plötzlich bewusst, dass ich sie besser kannte, als ich gedacht hatte. Gut gelaunt wegen der Tatsache, dass sie mit MIR, Dylan, sprechen wollte, schloss ich die Tür auf. Die Zeitung von gestern lag auf dem Tresen. Der Artikel auf dem Deckblatt erzälte von toten in den Kellergewölben von Leichen im Bahnhof Bakerstreet.
Villeicht würde es helfen, villeicht aber auch nicht. Diese Träume kamen immer häufiger und vor allem wurden sie immer schrecklicher. So langsam glaubte sie, dass es villeicht garkeine Träume waren, doch dann würde sie nicht immer in ihrem Bett aufwachen.. oder?Auf jeden Fall brauchte sie nun wirklich Hilfe. Allein würde sie bald durchdrehen. Cici schaute gestresst auf ihre Armbanduhr. 16:34. Sie sollte sich langsam auf den Weg machen um vor ihm da zu sein.Auf dem Weg lief sie an einem Kiosk vorbei und entdeckte auf der Titelseite einer der Zeitungen einen Artikel, der sie im gehen innehalten ließ.Tote im Museum an der Cromwell roadSerienmörder setzt Morde in unheimlichen Kulissen fortDas war schlimm, doch als sie ihren Blick über die neueren Zeitungen schweifen lies, setzte ihr Herz kurz aus.Willkürliche Morde lassen Stadtbewohner schaudernWeitere Leichen im Bahnhof Bakerstreet vorgefundenoderProfi am Werk?Keine weiteren Anhaltspunkte für Serienmörder gefunden, oder villeicht sogar mehrere?Sie schauderte und regte sich erneut darüber auf, wie skrupellos manche Leute einfachso andere Menschen umbringen konnten.Ihr fiel ein, dass sie ich nun wirklich beilen musste und ging schnellen schrittes zu der verlassensten Bank am Square. Dort stand Dylan schon und ihre schlechte Laune war wie weggeblasen."Hi" sagte er ein bisschen schüchtern.Sie antwortete mit einem Kopfnicken."Wollen wir ein bisschen gehen?"Sie antwortete wieder mit einem Nicken. Also wandte sie sich zum gehen, wobei er ihre neusten Kratzer bemerkte."Wo hast du denn den her?" fragte er bemüht, nicht allzu besorgt zu klingen.Sie schluckte. "Darum gehts". Er sah sie fragend an. Es war erstaunlich wieviel interesse er zeigte. Er schien ihr wirklich helfen zu wollen."Also.. Du weißt ja, dass ich oft in der Schule fehle." Sie versuchte es ihm so gut wie möglich zu erklären, doch sein Anblick ließ ihre Gedanken verücktspielen."Alles fing damit an, dass ich einen Albtraum hatte, also es kommt darauf an wie man es sieht. Auf jeden Fall wachte ich am nächsten morgen auf und..also ich hatte genau die verletzungen, die ich im Traum bekommen hatte." Zögernd sah sie ihn an. "Das klingt jetzt warscheinlich ein bisschen verrückt, aber das ist so. Diese Träume werden immer häufiger und ich weiß nicht mehr, was ich machen soll." Fügte sie schnell noch hinzu. Soviel hatte sie schon lange nicht mehr gesprochen und ihre Stimme fühlte sich rau und brüchig an.Er schwieg lange. Sie befürchtete schon, dass er einfach anhauen und sie mit all diesen verqueren Problemen allein lassen würde, was sie nur verstehen könnte. Sie würde sicher das selbe tun, so feige wie sie war. Doch zu ihrem erstaunen sagte er da etwas, was sie tief berührte."Ich habe keine Ahnung davon, aber ich glaube dir. Und ich werde dich auf garkeinen Fall damit allein lassen."Erstaunt sah sie ihn an. Er lächelte aufmunternd und sie sagte einfach nur "Danke."Dies sagte sie aus tiefstem Herzen und mit voller Überzeugung.Sie sahen sich eine Zeit lang in die Augen. Er räusperte sich und sie gingen schweigend zurück zum Ausgang des kleinen Parks. Mittlerweile war es dunkel geworden und die Straßenbeleuchtung war angegangen. Sie erfüllte die Straßen mit einem kühlen Licht, das beinahe unheimlich wirken könnte. Doch in seiner Nähe fühlte sie sich ertaunlich sicher.
Texte: Diese Texte gehören nur mir und wenn ihr was kopieren wollt, fragt mich bitte vorher. Danke ;)
Tag der Veröffentlichung: 15.07.2013
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Widmung:
Für Dich