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Schiffbruch


Susan sah zu Nick, der gerade die Segel des Hauptmastes einzog. „Wir müssen uns beeilen. Der Sturm wird heftiger und dann sollten wir eine Insel gefunden haben.“ Sein bester Freund Ian nickte eifrig und half ihm. Sie beide sahen in den grellem gelb der Regenjacken nicht aus, als würde die Sache so ernst sein, aber Susan kannte Nick. Er sagte nicht einfach so etwas und machte über gefährliche Dinge Witze. Und Gefährlich wurde es gerade. Die Wellen hatten zugelegt und aus der Abschlusssegeltour wurde eine kleine Höllenfahrt. Riesige blaugraue Wände. Susan blickte zu den anderen auf Deck. Freunde, Klassenkameraden. Sie alle hatten hier auf eine ruhige Fahrt gehofft. Diese Fahrt hatte am letzten Sonntag begonnen und zusammen hatten sie auch bisher eine schöne Zeit verbracht. Sie und Nick waren sich näher gekommen. Ihre Bestefreundin Nele hatte sogar Spaß mit Ian. Alles hatte so gut angefangen. Und jetzt? Jetzt waren sie in dieser nassen Hölle und es sah so aus, als würde es nie wieder schön werden.
Susan schreckt auf, als jemand sie am Arm packte.
Nick.
„Hörst du schlecht? Geh unter Deck.“ Sein Ton war nicht mehr schmeichelnd oder liebevoll, er klang eher schoff und bestimmend. Wie ein Anführer einer Armee. „Ist ja gut, ich wollte nur helfen.“
„Du hilfst, in dem du nach unten gehst!“ Sagte er und schob sie schon zur Tür. „Wir kommen gleich nach, sag Nele und Jake, sie sollen auch unten bleiben.“ Damit schob er sie unter Deck. Sie sah in die beiden Gesichter ihrer Freunde und flüsterte. „Ich glaube, die beiden brauchen eine Hilfe.“
Jake nickte und sah schon recht grün um die Augen rum aus und setzte sich. „Sollen sie mal machen. Ich bin froh, dass ich da nicht raus muss.“ Ja, dachte Susan, dass sah Jake ähnlich. Er war kein Feigling oder so, aber er war nun mal auch kein richtiger, harter Kerl.
„Wir sollen wohl auf eine Insel finden, aber frag mich nicht, wie wir das ohne Segel schaffen sollen.“
„Sie werden schon einen Plan haben.“ Flüsterte Nele und setzte sich zu Jake. „Und so lang wird es ja wohl nicht dauern. Mein Dad sagte mir mal, hier in den wärmeren Gewässern seien sie heftig, aber kurz.“ Na das hoffte Susan. Ihr Blick huschte zum Funkgerät. Vielleicht sollte sie noch ein Lebenszeichen von sich geben, bevor sie starben? Schnell schüttelte sie den Kopf. Nein, sie würden hier nicht sterben. Sie würden das überleben, darüber lachen und dann würde sie endlich eine wundervolle Nacht mit Nick haben. Denn schließlich hatte sie sich auch deshalb darauf eingelassen.

Impressum

Texte: Texte von mir Leon
Bildmaterialien: Texturen mit Bildern von mir, Leon und Schuppe von Spiney-Stock http://browse.deviantart.com/resources/?qh=§ion=&q=scales#/d11k6fi
Tag der Veröffentlichung: 09.12.2012

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