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Prolog

„Hay Melanie.“ Die drei begrüßen die vierte, die an einem abgelegenen Haus auf sie gewartet hatte.

Eine halbe Stunde von dem Haus einer der Mädchen entfernt liegt ein altes verlassenes Kinderkrankenhaus. Es erinnert jedoch mehr an eine Ruine. Das ganze Gelände ist von Zäunen umzingelt. Die Polizei wollte sicherstellen, dass wirklich niemand. Und zwar wirklich niemand, auch nur das Gelände der Klinik betritt. In den vergangen Jahren haben mehrere neugierige Jugendliche es als ein neues Abenteuer gesehen, sich die Klinik von nahem anzuschauen.

Man sagt, keinen dieser Jugendlichen habe man danach noch einmal gesehen.

Lydia, Melanie, Anna und Jacky finden, dass diese Geschichte eine von den tausend ist, die man kleinen Kindern erzählt, damit sie nicht zu weit von zu Hause weg spielen. Im Grunde stimmt dies sogar. Lydia hatte den anderen einmal erzählt, dass ihre Großeltern bei jedem ihrer Besuche dazu pflegten, ihr diese und zahlreiche weitere Horrorgeschichten zu erzählen.

Eigentlich schenkte sie diesen Geschichten auch immer glauben. Möge es an der Art ihres Großvaters, Horrorgeschichten gut rüberzubringen, oder an ihrer großen Angst vor Horrorfilmen liegen. Dies war auch der Grund, warum Lydia alles andere als begeistert war, als Anna und Jacky vorschlugen der Klinik mal einen „kleinen Besuch“, wie sie es nannten, abzustatten. Melanie hatte sich im Nachhinein bereit erklärt mitzukommen, da es einmalige Gelegenheit war, die man nicht verpassen sollte, fand sie.

Die vier suchten sich ihren Weg durch das Geäst des Waldes bis hin zu einer ziemlich abgelegenen Straße.  Melanie hatte sich im Vorfeld über Google Maps, den Weg zur Klinik rausgesucht, da sie der Meinung war, man könnte was Planung anging Lydia nicht so ganz vertrauen. Sie vergaß sogar ein paarmal den Geburtstag ihrer besten Freundin. Und da sie Anna und Jacky so gut wie gar nicht kannte fand sie, dass sie die Planung lieber selbst übernehmen solle.

Die vier kamen an einem großen Gebäude an, welches umso näher sie kamen, umso mehr aussah wie eine alte Scheune. Ob da wohl noch jemand drin lebte…. Fragte sich Jacky. Diesen Gedanken schüttelte sie jedoch ganz schnell wieder ab, als sie die eingeschlagenen Fenster und kaputten Türen erblickte. „Leute, wollen wir uns das mal näher ansehen?“ fragte Anna die anderen. Jacky nickte sofort. Melanie und Lydia unterbrachen kurz ihre Konversation über das vergangene Wochenende, an dem sie etwas viel getrunken hatten und sich auch nicht mehr ganz an alles erinnern konnten. „Nein, wir wollten doch zur Klinik, oder?“ antwortete ihr Melanie. Anna und Jacky nickten etwas enttäuscht und folgten Lydia und Melanie, während sie sich über ihren gemeinsamen Phantasialand Aufenthalt unterhielten.

Anna und Jacky hassten Menschen, die stolz darauf waren, wenn sie so viel tranken, dass sie sich am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern konnten und es am aller liebsten noch mit tollen, meiste ziemlich peinlichen Bildern auf Facebook posteten. Doch zum Glück wussten sie, dass Lydia und Melanie nicht so waren, auch wenn es in dem Moment vielleicht so rüberkommen mag.

Nicht lange dauerte es, bis ihnen der erste Zaun den Weg versperrte.

 

Fußweg zur Klinik

 

Stand auf einem alten Schild hinter dem Zaun mit einem Pfeil. Die vier kletterten über das störende Stück Metall und Lydia verfluchte sich in dem Moment dafür, dass sie ihre neuen H&M Schuhe anziehen musste.

„Ich bin dafür, dass wir umdrehen, wer noch?“ fragte Lydia und sah die anderen drei bittend an. Im Grunde wusste sie allerdings selber, dass sie noch so sehr flehen konnte, sie hätte keine Chance gehabt. Melanie und Anna hatte einfach die Neugierde gepackt und Jacky liebte Horrorfilme über alles, endlich konnte sie selber in einem mitspielen, dachte sie sich, auch wenn in einem, wo keiner stirbt.

„Hast du eine Ahnung, wie lange ich gebraucht habe um diesen Weg rauszusuchen? Die Polizei hat im Internet alle Spuren zu dieser Klinik verwischt, ich saß Tage daran! Jetzt gehen wir da auch rein!“

Mit gesenktem Kopf und einer riesigen Angst schloss sich Lydia den anderen dreien an. Melanie ging vor. Nach ein paar weiteren Bäumen und Brenzeln standen sie vor der Klinik. Sie war riesig. Die Fenster und Türen waren jedoch genauso eingeschlagen und kaputt wie bei der Scheune vorhin. Die Wände sahen auch nicht gerade frisch renoviert aus. Alles sah irgendwie alt und morsch aus.  Jacky holte direkt ihr Handy aus der Tasche um diese „tollen Momente“ wie sie den anderen erklärte, festzuhalten.  Während Jacky Fotos machte und Lydia und Melanie die Klinik etwas ängstlich anstarrten ärgerte Anna sich darüber, dass sie eine kurze Hose angezogen hatte und nun ihre ganzen Beine von den Brenzeln schmerzten. Sie schlichen um die Klinik herum, auf der Suche nach einem Eingang. „Guckt euch das an!“ sagte Lydia und zeigte auf eine der vielen Schmierereien, die die Wände der Klinik zierten.

 

Entscheidet euch jetzt!

Leben [ ]     Tod [x]

 

„Also ich finde wir sollten wirklich, WIRKLICH gehen!“ flehte Lydia ihre Freunde schon fast an. „Lydia jetzt heul nicht rum, dir passiert schon nichts!“ sagte Jacky und verdrehte grinsend die Augen.

Ein Wunder, dass sie bis hier hin mitgekommen ist… dachte sie sich und fragte sich wie lange es wohl dauern würde, bis sie alle den Rückweg antreten würden. Sie hätte gerne so viele Fotos wie möglich.

Auch, wenn sie zugeben musste, das auch sie etwas Angst hatte.

„Lasst  uns rein gehen.“ Sagte Melanie und ging voran.

Dicht hinter ihr ging Lydia, gefolgt von Jacky und Anna, die das Schlusslicht bildete.

„Seit bloß vorsichtig! Hier liegt überall Glas auf dem Boden!“ warnte Melanie ihre Freunde vor und wieder hatte Lydia Angst um ihre neuen H&M Schuhe. Sie entschlossen sich, erst einmal einen Blick in die unteren OP-Räume zu werfen. Auf dem Weg zu dem Eingang, der mehr dem Eingang einer alten Höhle glich, da die Türen fehlten, stolperten sie hin und wieder über ein paar Holzbretter, die sich mitten im Weg zu mehreren Haufen auftürmten. Hier könnte man mit Sicherheit ein gutes Lagerfeuer anmachen… dachte sich Melanie und schob das Holz zur Seite. Als sie die Klinik betraten  wehte ihn ein kalter Wind entgegen, welcher für Gänsehaut bei den vieren sorgte.

„Ist euch auch so kalt?“ fragt Anna zitternd. „Was hälst du davon, wenn du die Jacke in deiner Hand anziehst?“ sagte Jacky lachend, doch Anna schüttelte nur den Kopf.

„Leute, jetzt kommt!“ kam es wieder von Melanie, die langsam über die Glasscherben weiter in das Innere der Klinik schritt.

Impressum

Texte: Bei MIR
Bildmaterialien: einzig und alleine bei MIIIRRRR
Lektorat: Lydia
Tag der Veröffentlichung: 27.08.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An Lydia, Anna und Melanie. Ich glaube wir sind uns alle vier einig, dass es echt VERDAMMT gruselig in der Klinik war!:D

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