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Chapter 1

*Jacky*

 

Ungeduldig warte ich mit zwei meiner besten Freunde vor der Tür. „Leute, glaubt ihr sie schaffen es?“ frage ich Luise, die von allen immer nur Lulu genannt wird, und Lydia neben mir. „Man Jacky beruhig dich, natürlich schaffen sie es!“ lacht Luise. Doch Lydia springt genauso ungeduldig wie ich von einem Bein aufs andere. Ich hoffe so für sie, dass sie es schaffen!

Als die Tür geöffnet wird und die vier herauskommen sehen sie uns traurig an. „Wie war‘s?“ fragt Lydia ihren Bruder und wir drei werden noch ungeduldiger. Die vier wechseln Blicke untereinander. HALLO?! Wir sind auch noch da! Doch bevor ich was sagen kann kommt zum Glück die Antwort! „Sie melden sich bei uns.“ Sagt Ash beiläufig und zuckt die Schultern. „WIE FANDEN SIE EUCH? Lasst euch doch nicht alles aus der Nase ziehen!“ ruft dann auch Luise in die Runde. Das bringt mich fast etwas zum Lachen, aber da ich verdammt nochmal wissen will, wie es gelaufen ist unterlasse ich es lieber. Die vier sehen sich wieder traurig an. „Wie es war…“ wiederholt Luke. „JA VERDAMMT!“ Okay, wenn die nicht mit der Sprache rausrücken muss ich eben selber dafür sorgen. „SIE FANDEN UNS KLASSE!“ ruft mein Bruder fröhlich, und die vier fangen an zu lachen. Cal kommt auf mich zu und dreht mich im Kreis, bevor ich ihm einen Schlag auf den Arm gebe. „Du bist gemein, ich dachte echt, dass sie euch scheiße fanden!“ gab ich lachend zu. „Tut mir leid, aber das musste sein!“ sagt er lachend und ich umarme auch die anderen drei noch. Ich bin echt stolz auf die vier. Aber besonders auf meinen Bruder. Er ist kurz davor seinen Traum zu leben und ich gönne es ihm absolut!

 

„Wie erfahrt ihr jetzt eigentlich das Ergebnis?“ frage ich Cal abends, während wir mit unserer Mum am Tisch sitzen und essen. „Sie rufen Luke an, der uns dann sofort Bescheid sagt.“ Murmelt er mit vollem Mund, was mich zum Lachen bringt. Unsere Mum schüttelt nur grinsend den Kopf. Doch dann wird sie wieder Ernst und legt ihr Besteck weg. „Was soll ich denn machen, wenn mein kleines Baby weg ist?!“ redet sie mehr mit sich selbst, hat Tränen in den Augen und nimmt Cal’s Hand, der nur die Augen verdreht. „Erstens Mum, bin ich keine drei mehr! Und zweitens, du hast doch Jacky. Ich weiß ich bin wundervoll, aber Jacky muss erst mal reichen.“ Sagt er grinsend und ich strecke ihm die Zunge raus. „Und außerdem steht doch noch gar nicht fest, ob sie uns nehmen!“ führt er fort.

„Sie werden euch nehmen Cal! Ihr vier seht gut aus und könnt singen, was wollen die mehr?“ sage ich und ernte einen bösen Blick von meine älteren Bruder. „Das war nicht sehr hilfreich Jacky.“ Flüstert er mir zu und verpasst mir einen Tritt unterm Tisch. „Jaja.“ Gebe ich lachend von mir, räume meinen Teller weg und gehe hoch in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett setze und mein Handy aus der Tasche hole, bevor ich damit Lulu anrufe.

 

>>Tuuuuutttt……Tuuuuutttt….Hay Jacky. << kommt es fröhlich von der anderen Seite der Leitung.

>>Hay. Was glaubst du, werden sie sie nehmen? << frage ich.

>>Ich glaube schon, ich meine mal ganz ehrlich. Die vier sind heiß, da ist der Gesang eh nur neben Sache. << antwortet sie lachend. Dafür liebe ich Luise so, sie ist einer der tollsten Menschen die ich kenne. Außerdem ist sie immer lustig.

>>Aha. Wir sind also heiß. << höre ich im Hintergrund eine belustigte Stimme sagen.

>>Ach halt die Klappe Ash. << lacht sie.

>>Wer ist daaaaaas? << fragt er übertrieben lang gezogen. >>Jacky. << sagt Lulu und ich weiß genau, dass sie das, was jetzt gleich kommt hasst.

>>HALLO JACKY! Gib mal her. << ruft Ash. Anscheinend ist ihm nicht bewusst, dass ich ihn auch so hören kann. >>Nein Ash. Ich telefoniere grade! << sagt Lulu lachend. Und jetzt streiten die beiden sich um das Handy, weshalb ich grinsen muss. Immer dasselbe. >>Boah Ash. Ganz ehrlich. Hier. << höre ich sie genervt sagen und dann ein rauschen.

>>Hay Jacky. << sagt Ash übertrieben fröhlich ins Handy.

>>Hay Ash. << gebe ich lachend wieder. Und auch mein bester Freund, an der anderen Seite muss lachen.

>>Lulu findet uns heiß, findest du uns auch heiß? << fragt er und ich kann das grinsen schon fast hören. >>Heißer geht’s nicht mehr! << lache ich.

>>OH MEIN GOTT! Mein Handy klingelt. Luke ruft an. Bye. << sagt er schnell und legt auf. Sofort schmeiße ich mein Handy bei Seite und renne in das Zimmer meines Bruders, welches direkt gegenüber liegt. Wie erwartet sitz er an seinem Handy.

>>JETZT SAG’S ENDLICH LUKE! << schreit Cal ins Handy und zeigt mir mit einer Geste, dass ich leise sein soll. Leise setze ich mich neben ihn aufs Bett und starre ihn an. Man  sieht ihm an, dass er nervös ist. Auf einmal lässt er schreiend sein Handy fallen und springt auf. Bevor er mich grinsend ansieht. „WIR HABEN ES GESCHAFFT JACKY!“ warum schreien heute eigentlich alle so? Naja, das ist ja Nebensache. Ich bin so stolz auf ihn, dass er es geschafft hat! Er zieht mich auf die Beine und hebt mich hoch. „ICH GLAUB DAS NICHT!“ ruft er glücklich und drückt mir einen Kuss auf die Wange bevor er die Tür aufschlägt und die Treppen runterrennt. Grinsend sehe ich ihm hinterher, bevor ich das Handy vom Boden aufhebe.

 

>>Hallo? << frage ich hinein.

>>Hay Jacky. Die anderen rasten glaube ich gerade aus, wo ist Cal? << höre ich Lukes Stimme.

>>Der ist grade wie ein Geistes kranker die Treppen runtergestürzt. << sage ich lachend. >>Herzlichen Glückwunsch übrigens! Das ist so cool, dass ihr es geschafft habt! Wann geht’s denn los? << fahre ich fort.

>>Das ist das Problem. Nächste Woche schon. << Schock. Wieso schon so früh?

>>Und wie lange bleibt ihr weg? << frage  ich immer noch geschockt.

>>Das ist das nächste Problem, bis Ende diesen Jahres. <<

>>Bitte was?! Wieso? << frage ich ihn jetzt noch geschockter.

>>Das Management war der Meinung, dass wir selbst wenn die anderen in Europa sind, die ganze Zeit über in London bleiben sollen. Wir werden dort ein Haus zu Verfügung gestellt bekommen. << sagt er und ich kann es immer noch nicht glauben. >>Das heißt so viel, wie ich sehe meinen Bruder für zehn Monate nicht, weil er quasi auf Welttour geht? << spreche ich das aus, was mir gerade eben klar geworden ist.  >>Also ja…so ziemlich. << sagt Luke mitfühlend.

 

Ich lege auf und lege das Handy zur Seite. Langsam kullert mir eine Träne über die Wange. Ich war mir darüber im Klaren, dass ich Calum für eine lange Zeit nicht sehen werde. Und das er am anderen Ende der Welt ist, aber ich dachte sie bekommen in der Mitte eine Pause, da sie ja nicht mit durch Europa touren. Wie soll ich es aushalten, meinen Bruder so lange nicht zu sehen. Ich wische mir schnell die Träne weg, als ich Schritte höre. Er soll nicht denken, ich würde mich nicht für ihn freuen, denn das tue ich! Die Tür wird aufgerissen und Cal starrt mich glücklich an, bevor er meinen Gesichtsausdruck sieht und sich besorgt neben mich setzt.

„Freust du dich denn nicht für mich? „ fragt er und ich schüttel schnell den Kopf.

„Natürlich freu ich mich für dich! Denk das gar nicht erst du Blödmann!“ sage ich und zwinge mir ein Lächeln auf. „Was ist dann das Problem?“ fragt er und sieht mich eindringlich an. „Ich habe grade noch mit Luke telefoniert. Ihr fliegt nächste Woche. Und ihr bleibt in England, auch wenn sie durch Europa touren. Ich werde dich zehn Monate nicht sehen.“ Gebe ich dann doch zu und mir läuft wieder eine Träne die Wange runter.

Er wischt die Träne weg und nimmt mich in den Arm. „Natürlich werden wir uns sehen! Es gibt Skype, und wir werden telefonieren. Und wenn ich nicht nach Australien zurück kann, dann kommt Australien eben zu mir!“ sagt er lächelnd und umarmt mich wieder. Skeptische sehe ich ihn an. „Wie willst du das denn machen?“

„Indem meine kleine Schwester mich besuchen kommt!“ sagt er grinsend, was mich lächeln lässt. Ich hab echt den besten Bruder der Welt!

„Das ist zwar schön und gut, aber ich bin nicht Australien!“ sage ich lachend. „Doch, für mich schon.“ Sagt Calum lächelnd. Er ist echt ein großer Bruder, wie in einem Bilderbuch. Manchmal sogar zu perfekt. Aber, was wäre ich ohne ihn. Wir streiten uns nur sehr selten. Manchmal werden wir sogar auf ein paar geschätzt, weil wir uns so gut verstehen. Aber das wäre ekelhaft, mal neben bei erwähnt! Wenn ich nicht mit ihm verwandt wäre, dann würde ich bestimmt auf ihn stehen, aber er ist mein Bruder und das ist echt…ewww. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

 

*Luise*

 

Ash läuft immer noch jubelnd durch das Haus, während Lydia und ich ihm grinsend dabei zusehen. Lydia und ich sind Zwillinge. Aber zwei-eiige. Wir sehen uns kein bisschen ähnlich. Was auch gut so ist. Wir haben außerdem beide einen völlig unterschiedlichen Charakter.

„Beruhig dich!“ versuche ich auf meinen Bruder einzureden, was leider absolut nichts bringt. „ASHTON!“ jetzt bleibt er aprubt stehen und sieht mich fragend an. „Würdest du bitte damit aufhören, dass hält doch kein Mensch aus.“ Sagt Lydia grinsend. Ash kommt lachend auf uns zu und hebt uns beide gleichzeitig hoch. Man ist der stark. „Ich werde auf Tour gehen, ich werde auf Tour gehen!“ er wuschelt uns lachend durch die Haare und läuft die Treppen wieder hoch in sein Zimmer. Kopfschüttelnd sehe ich Ashton hinterher. Wenn ich es nicht wüsste, würde ich nicht sagen, dass wir drei Geschwister sind. So unterschiedlich. „Glaubst du wir schaffen ein paar Wochen ohne den verrückten Spinner?“ meine Schwester sieht mich grinsend an und ich schüttel nur den Kopf. „Er wird mir fehlen!“ gebe ich zu und Lydia nickt traurig. Auch wenn wir es ungerne zugeben, ohne Ash wird hier ganz schön etwas fehlen. „Was glaubst du, wie die anderen Jungs reagiert haben?“ fragt mich Lydia und ich hole grinsend mein Handy raus. „Wollen wir doch mal gucken, was Cal so getrieben hat.“ Lachend nickt Lydia und ich wähle Jackys Nummer.

 

>>Hay Jacky, hier sind Lulu und Lydia. << ich stelle auf Lautsprecher, damit auch Lydia mit hören kann.

>>Hay. Hat Ash die Nachricht gut überstanden?“ fragt sie lachend.

>>Mehr oder weniger. Wie steht’s bei Cal? << antwortet Lydia ihr.

>>Alles bestens. Ich werde die Jungs so vermissen! << sagt sie und man hört die Trauer richtig raus.

>>Komm schon Jacky. Die Jungs sind doch glaube ich nur drei Monate weg, dann kommen sie doch erst mal für ein paar Monate zurück. << spricht Lydia ihr beruhigend zu.

>>Nope, das ist es ja. Luke hat‘s mir gerade eben gesagt. Sie werden zehn Monate durchgängig in London bleiben. << sagt sie und Lydia ist anscheinend genauso geschockt wie ich. Zehn Monate. Ohne Ashton. Meinen großen Bruder. Wir werden so aufgeschmissen sein.

>>ZEHN MONATE? << sage ich genauso geschockt, wie ich auch bin.

>>Jap. Und sie fliegen schon nächste Woche. Also Anfang nächste Woche. Wir haben nur noch das Wochenende mit ihnen. << informiert Jacky uns traurig. Lydia läuft eine Träne die Wange runter und ich umarme sie.

„Beruhig dich Lydia, wir werden ihn schon wieder sehen. Es gibt doch Telefone.“ Spreche ich ihr zu.

>>Geht’s euch gut? Ich weiß, dass es schlimm ist. Ich vermisse die Jungs jetzt schon. << sagt Jacky.

>>Warum hat uns Ash nichts gesagt? << flüstert Lydia traurig vor sich hin. Aber anscheinend hat es auch Jacky verstanden.

>>Die Jungs wussten selber nichts davon, ich habe es gerade eben von Luke erfahren. << sagt Jacky. Ich verabschiede mich von ihr und lege auf.

 

 Irgendwer muss Ashton ja sagen, dass er Australien für eine längere Zeit nicht mehr sehen wird. Für die schlechten Botschaften sind immer die Schwestern zuständig.

Ich gehe hoch zu Ash’s Zimmer und klopfe.

„Jap.“ Ich öffne langsam die Tür und sehe wie Ash fröhlich an seinem Laptop sitzt. Er dreht den Bilderschirm so, dass auch ich ihn sehe.

„Guck mal, da in der Nähe ist das Haus, in das wir ziehen.“ Sagt er stolz und zeigt mir irgendeine Straße in Google Maps.

„Sieht schön aus. Weißt du eigentlich schon, wie lange du weg bleibst?“ frage ich ihn und setze mich neben ihr auf sein Bett.

„Keine Ahnung, also des letzt wurde uns gesagt, dass wir dort zwei Monate auf Tour gehen und dann erst einmal für drei nach Australien zurück, bevor es für fünf Monate nach Amerika und Japan geht.“ Sagt er immer noch stolz.

„Nope. Keine Ahnung wieso, aber anscheinend haben sie es geändert. Du bleibst für zehn Monate in London. Und ihr fliegt Anfang nächster Woche.“

„Ist. Das. Dein. Ernst?“ fragt er sichtlich geschockt.

„Nein Ash, ich erzähle dir das zum Spaß, natürlich ist das mein Ernst!“ sage ich und muss die Trauer zurückhalten. Also Lydia hat sich schon immer besser mit unserem Bruder verstanden als ich, aber ich muss zugeben, dass er nun mal mein Bruder ist, ich ihn liebe und schrecklich vermissen werde.

„Oh mein Gott. Ich werde euch so vermissen! Und ihr müsst mich besuchen kommen ‘kay?“ sagt er und sieht mich erwartungsvoll an. Ich nicke und er zieht mich in seine starken Arme. Er ist echt stark… „Wo ist Lydia?“ fragt er mich.

„Unten. Sie ist ziemlich traurig darüber, dass du für fast ein Jahr verschwindest.“ Antworte ich ihm Wahrheitsgemäß und er verlässt den Raum.

 

*Ashton*

 

Ich springe die Treppen runter und sehe mich in unserem großen Wohnzimmer nach meiner kleinen Schwester um, bis ich sie in der Küche finde. Ich gehe zu ihr und nehme sie in den Arm. „Du musst mich besuchen kommen Lydia! Sonst verzeihe ich dir das nie!“ sage ich und lächel sie an. Auch sie muss lächeln.

Die meisten beschweren sich eher über ihre Schwestern, aber ich liebe meine Schwestern so sehr. Ohne die beiden wäre ich ein nichts. Aber besonders gut habe ich mich immer mit Lydia verstanden. Was nicht bedeutet, dass ich sie Lulu vorziehe. Ich behandele beide meiner Schwestern gleich. Aber in solchen Momenten fällt mir der Abschied von Lydia oft etwas schwerer, da ich mit ihr einfach mehr durchgemacht habe. Sie ist halt, wie eine typische kleine Schwester. Nimmt oft die Hilfe von mir an und holt sich in verschiedenen Dingen Tipps, während Lulu eher selbstständig ist. Sie würde niemals auf die Idee kommen, mich nach etwas zu fragen, dafür ist sie zu stolz und stur. Ich muss grinsen. Wenn ich so darüber nachdenke, wird mir ihre meist Sture Art echt fehlen.

„Und du schreibst mir eine Postkarte!“ reißt mich Lydia aus meinen Gedanken und ich nicke. Ich versuche immer alles, damit meine Schwestern glücklich sind. Ich sehe Lydia an, und bemerke eine Träne, die sich langsam den Weg an ihrer Wange nach unten bahnt. Mit meinem Handrücken wische ich die Träne schnell weg. „Nicht weinen, wir haben noch ein Wochenende, und das nutzen wir!“ sage ich und wir müssen beide grinsen. Wenn so etwas von MIR kommt, dann heißt das schon etwas. Lydia lächelt mich an und verschwindet in den Garten, da es heute wirklich sehr warm ist. Ich gehe die Stufen zurück in mein Zimmer, wo ich mich auf die Fensterbank fallen lasse und raus gucke. Von meinem Zimmer aus, kann ich perfekt die Strandpromenade entlangsehen und die Menschen beobachten. Dies tue ich oft, wenn ich nachdenken will. So wie jetzt. Ein Lächeln zieht sich über mein Gesicht. Nächste Woche schon werde ich in unserem Haus in London sitzen und für die bevorstehende Welttour proben. Genauso sehr, wie ich mich freue, genauso sehr bin ich traurig darüber, mein Heimatland, meine Freunde und Familie zurück zu lassen. Zum Glück sind Calum, Luke und Michael dabei. Ohne die drei würde die Zeit nur halb so toll werden, wie ich sie jetzt schon vor meinem inneren Auge sehe.

 

Chapter 2

*Luke*

 

Morgen fliegen wir. Ich bin so aufgeregt, aber gleichzeitig auch traurig alles zurück zulassen. Ashton und Calum fällt es von uns glaube ich am schwierigsten zu gehen, da sie ziemlich an ihren Schwestern hängen. Aber sie werden uns ja besuchen kommen. Hoffentlich. Ich hole meinen letzten Hoodie aus dem Schrank und verstaue ihn in meinem Koffer. Das müsste reichen, ansonsten kann ich manche Sachen ja immer noch in London nach kaufen. Bei einem Blick auf die Uhr bemerke ich, dass ich nur noch zehn Minuten Zeit habe. Ich wollte mich mit den anderen Treffen, da wir noch einmal zusammen in den Park wollten. Dort sitzen wir meistens. Der Ort wird mir wirklich fehlen. Ich höre mich so an, als würde ich für immer weg ziehen. Auf dem Weg nach unten greife ich mir mein Handy und meinen Schlüssel, dann verlasse ich das Haus und mache mich auf den Weg zum Bus. An der Haltestelle steht der Bus bereits und wartet auf mich. Ja richtig, der Bus wartet auf mich. John, der Busfahrer ist es gewöhnt, dass ich zu spät komme, nach tausenden Diskussionen habe ich gewonnen und er wartet jetzt immer auf mich.

„Hay John.“ Sage ich, als ich in den Bus einsteige. Er nickt mir zu.

„Ab morgen brauchst du nicht mehr warten.“ Sage ich und grinse ihn an.

Zuerst sieht er mich verwirrt an, doch dann erscheint ein Lächelnd auf seinem Gesicht, „Stimme, ihr habt es geschafft. Hab schon von gehört. Herzlichen Glückwunsch.“ Sagt er lachend. „Irgendwie wirst du mir fehlen Luke. Mit wem soll ich denn jetzt bitte diskutieren, dass er gefälligst pünktlich kommen soll.“ Er lacht immer noch.

„Ich werde dich auch vermissen John. Ich wette die Busfahrer in London sind nur halb so cool wie du.“ Er nickt grinsend und schließt die Bustür hinter mir.

Ich setze mich auf meinen üblichen Platz und starre aus dem Fenster. Kurz Zeit später sind wir am Park. „Luke. Du musst raus!“ sagt John lachend. Ich bedanke mich bei ihm und gehe raus. Oft kriege ich die Haltestelle nicht mit, in solchen Momenten bin ich John dann wirklich sehr dankbar.

Ich laufe durch den Park. Mir kommen jede Menge Familien entgegen, die mit ihren Kindern und Hunden auf den Spielplatz gehen. Direkt neben dem Spielplatz ist eine große Eiche, an der wir uns immer treffen.

Und dort sitzen auch schon Ash, Lydia, Lulu und Michael. Ich gehe zu ihnen und umarme Lydia und Lulu. Dann setze ich mich zu ihnen.

„Leute was ist denn hier für eine beschissene Stimmung.“ Sage ich lachend. Die sehen alle so aus, als wäre jemand gestorben.

„Wieso beschissen, alles super.“ Sagt Ash und zwingt sich ein Lächeln auf.

„MAN LEUTE! Wir werden doch wiederkommen! Jetzt tut nicht so, als ob die Welt untergehen wird!“ ich muss grinsen und auch die anderen müssen leicht lachen.

„Da hast du wahrscheinlich Recht. Und Außerdem werdet ihr jetzt die besten Zehn Monate eures Lebens haben!“ sagt Lydia und sieht Mike, Ash und mich lächelnd an. Im nächsten Moment kommen Cal und Jacky um die Ecke.

„Naaaaa, alles gut bei euch?“ sagt Jacky und umarmt uns alle, dann setzt sie sich zwischen Lydia und Lulu. Cal bleibt stehen und lehnt sich an den Baum.

„Jap, alles supi.“ Sagt Lulu und grinst Jacky an. Da versteh mal einer die Mädchen.

„Wollen wir jetzt die ganze Zeit doof rumsitzen Leute? Das machen wir immer und können wir auch noch in London.“ Mike sieht und alle grinsend an.

„Is echt so. Können wir nicht was anderes machen?“ sagt jetzt auch Lydia.

„Wer als erstes bei den Schaukeln ist.“ Ruft Cal und rennt los. Wir andere springen auf und folgen ihm zu den Schaukeln. Es sind zwei normale und eine Doppel Schaukel. Auf dem Weg fällt Cal ‚leider‘ über einen Ast, so dass Ash, ich und Lydia überholen. Ich bin als erstes da und setze mich schnell auf eine einzelne. Danach folg Ash, der sich die zweite nimmt. Lydia setzt sich auf die Zweier-Schaukel. Da Calum sich schnell wieder vom Boden erhoben hat, hat er wieder aufgeholt und ist ganz kurz vor Lulu und Jacky da. Er setzt sich schnell neben Lydia auf die Zweier-Schaukel.

Jacky und Lulu sehen ihn böse an. „Beweg deinen Arsch von der Schaukel Cal!“ ‚droht‘ ihm seine Schwester.

„Vergiss es, ich war vor euch hier. Jetzt sitze ich neben Lydia.“ Sagt er und streckt den beiden die Zunge raus. Wie süß, Lydia wird leicht rot. Mike und ich haben bereits gewettet, wie lange es dauern wird, dass Lydia und Cal zusammen kommen. Ash haben wir nicht mit einbezogen, da es seine Schwester ist und er den Freunden von Lulu und Lydia immer sehr kritisch gegenüber steht.

„Du bist blöd!“ sagt jetzt auch Lulu und setzt sich beleidigt auf den Boden. Also langsam komme ich mir vor wie im Kindergarten. Für außenstehende sieht das bestimmt ziemlich witzig aus, wenn sich Menschen in unserem Alter so verhalten, für uns ist es nichts Neues.

 

*Lydia*

 

Wir haben den kompletten Tag auf dem Spielplatz verbracht und irgendwelche Kinderspiele gespielt. Es war aber wirklich lustig. So lustig wird es in den nächsten zehn Monaten nicht mehr sein, denke ich als Ash, Lulu und ich auf dem Weg nach Hause sind. Wir schweigen uns an. Niemand weiß so richtig, was er dazu sagen soll, dass Ash jetzt für die nächsten zehn Monate weg ist.

Als wir vor der Tür stehen, hält uns Ash zurück, da es schon ziemlich spät ist, unsere Eltern schlafen und wir dann im Haus besser nicht reden sollten.

Er zieht uns beide in seine Arme. „Ich werde euch vermissen.“ Sagt Ash traurig und mir läuft wieder eine Träne die Wange runter.

„Und wie wir dich vermissen werden.“ sage ich mit zitternder Stimme. Ich habe mich schon immer etwas besser mit Ash verstanden, als Lulu.

„Hör auf zu weinen Lydia, sonst fange ich gleich auch noch an!“ Ash sieht mich eindringlich an, und ich weiß, dass es sein Ernst ist. Ash konnte noch nie sehen, wenn seine Schwestern traurig sind, und wenn es wegen ihm ist schon gar nicht.

„Wir werden so oft skypen wie es geht!“ verspricht uns Ash und wir nicken traurig. Dann gehen wir rein und jeder verschwindet in seinem Zimmer. Ich ziehe mich um und lege mich ins Bett. Ich werde ihn so vermissen, aber nicht nur ihn, auch die anderen drei Jungs, aber besonders Ash und Calum. Cal ist mein bester Freund und ich weiß nicht, wie ich die zehn Monate ohne ihn aushalten soll.

 

Als ich das nächste Mal auf die Uhr sehe, haben wir halb drei in der Nacht. Ich kann absolut nicht einschlafen. Langsam und so leise wie möglich erhebe ich mich von meinem Bett und tapse in das gegenüber liegende Zimmer. Vorsichtig öffne ich die Tür und trete ein. Er dreht sich verschlafen zu mir um und richtet sich auf. „Lydia?“ sagt er leise während er sich die Augen reibt. Ich nicke, bis mir auffällt, dass er mich im dunklen gar nicht sehen kann. „Ja.“ sage ich ebenso leise. Da sich meine Augen bereits an das dunkle gewöhnt haben, kann ich eigentlich ganz gut sehen, also tapse ich weiter zu seinem Bett.

„Kann ich heute bei dir schlafen?“ frage ich und er zieht die Decke hoch, so dass ich auch drunter passe. Das letzte Mal, als ich bei Ash geschlafen habe, war als ich fünf war, weil Lulu mir erzählt hatte, dass der Weihnachtsmann mich töten will und ich Angst hatte.  Aber die Tatsache, dass ich meinen großen Bruder für zehn Monate nicht mehr sehen werde macht mich fertig. Auch wenn er nur ein Jahr älter als Lulu  und ich ist, habe ich mich bei ihm schon immer sicherer gefühlt, als bei meinen Eltern. Ich bin immer zu Ash gegangen, wenn ich ein Problem hatte, nie zu meinen Eltern. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, mit meiner Mum über irgendein Problem zu reden. „Ash…“sage ich leise um zu sehen,  ob er noch wach ist. „Mhmmm….?“ Ich schätze das sollte ja heißen.

„Du wirst uns aber nicht vergessen, wenn du in London bist, oder?“ frage ich vorsichtig. Ich weiß, so eine Frage hätte man mehr von einem kleinen Kind erwartet, aber ich war noch nie länger, als zwei Wochen von meinem Bruder getrennt.

Anstatt zu antworten schlägt er mir leicht auf den Hinterkopf. „AU!“ ‚rufe‘ ich leise.

„Hast du verdient. Natürlich vergesse ich euch nicht du schlaues Kind. Ihr seid meine Schwestern!“ Ich muss lächeln. Irgendwie beruhigt es mich, zu wissen, dass Ashton neben mir ist. Dass er da ist. Dass er nicht dabei ist mich zu verlassen und mit meiner Schwester und meinen Eltern alleine zurückzulassen. Moment, der letzte Teil stimmt nicht ganz. Auf jeden Fall ist es beruhigend zu wissen, dass er in diesem Moment für mich da ist. Mit den Gedanken schlafe ich langsam ein.

 

*Michael*

 

Meine Eltern haben mich gerade am Flughafen rausgeschmissen, nachdem ich meiner Mum tausendmal versichert habe, dass ich den Weg zu meinem Gate alleine finde, und dass ich mich melden werde und in London aufpasse. Auf was auch immer. Bei dem Gedanken an meine Mum muss ich lächeln. Sie ist immer so überfürsorglich. Schon fast etwas zu viel würde ich sagen. Ich schleife meinen Koffer und meine Gitarre neben mir her. Okay, wo muss ich hin? Vielleicht hätte doch fragen sollen, wie der Weg ist. Ich gehe einfach geradeaus, irgendwo muss ich ja dann hinkommen. Und tatsächlich, nach dem ich eine gefühlte Ewigkeit stur geradeaus gegangen bin, sehe ich die anderen drei mit ihren Schwestern vor einem Café sitzen. Ich geselle mich zu ihnen.

„Wir dachten schon du kommst nicht mehr.“ Begrüßt mich Luke lachend und ich lasse mich neben ihn auf den freien Stuhl fallen.

„Wie viel Zeit haben wir noch?“ frage ich mit der Hoffnung, mir noch einen Kaffee kaufen zu können.

„Wir müssen in ungefähr fünf Minuten los.“ Dann lasse ich es besser. Hoffentlich gibt es im Flugzeug etwas zu trinken. Ich schlage mir mit der flachen Hand vor die Stirn, als mir einfällt, dass wir ja 24 Stunden fliegen. Die müssen uns Essen und Trinken geben. Das heißt wir werden schon einmal nicht verhungern oder verdursten. Das ist doch mal die tollste Neuigkeit des Tages.

Als die anderen aufstehen tue ich es ihnen gleich und folge ihnen zu unserem Gate, da ich mich wie man sieht an Flughäfen nicht sonderlich gut auskenne. Davor bleiben wir stehen. Ash sieht Lulu und Lydia traurig an, sowie Cal Jacky. Sie umarmen sich alle den Tränen nahe. Obwohl ich meine, bei Lydia und Jacky sogar Tränen zu sehen, die aber schnell wieder verschwinden, als ihre Brüder auf sie einreden. Als sie fertig sind gehe auch ich zu den dreien und umarme sie. Die nächsten zehn Monate ohne sie werden schwer. Wir haben so gut wie jeden Tag immer alles zusammen gemacht.

Als wir durch die Kontrolle durch sind drehen wir uns noch einmal um und winken den dreien, bevor wir weitergehen, und darauf warten, dass wir das Flugzeug betreten können. Zu unserer Überraschung, müssen wir nicht warten, wir werden von einem Mann direkt weitergeleitet. Mir fallen fast die Augen aus, als wir vor einem Privatjet stehen. „Und wo ist unser Flugzeug?“ frage ich ungläubig. Der Mann sieht mich verwirrt an. „Na vor ihnen.“ Das kann nicht sein Ernst sein? Aber wer würde dazu schon nein sagen?! Also Michael Clifford bestimmt nicht!

Ich bin der erste von uns, der auf das PRIVATJET zusteuert und die anderen folgen mir. Drinnen angekommen kann ich nur noch mehr staunen. Hier sieht alles total luxuriös aus. Wenn ich nicht wüsste, dass wir in einem Flugzeug sind, würde ich es fast mit einem Hotelzimmer verwechseln. Ich setze mich neben Ash und kann es immer noch nicht glauben. Wir sind auf dem Weg nach London. Und werden mit der Weltberühmten Boyband One Direction, als Voract auf Tour gehen. Das ist echt zu viel für mich! Ich werde meinen Traum leben! In solchen Momenten frage ich mich dann immer, wieso ich das Glück habe. Wieso ich? Wieso nicht jemand anderes? Die Stewardess sieht auch so aus, als könnte sie singen. Oder der Pilot. Nagut ich habe ihn noch nicht gesehen, aber er sieht bestimmt so aus!

Chapter 3

*Jacky*

 

Die Jungs winken uns ein letztes Mal, bevor sie sich umdrehen und verschwinden.

Lydia und ich sehen uns traurig an. Lulu verdreht nur die Augen. „Man Leute, die Jungs kommen wieder! Jetzt stellt euch nicht so an!“ dann nimmt sie uns an die Hand und zieht uns in zum Ausgang. „Und was wollen wir jetzt machen?“  fragt Lydia uns. Lulu grinst und ich will gar nicht wissen, was sie denkt.

„Wir, meine lieben. Werden jetzt feiern gehen!“ Lydia und ich tauschen einen verwirrten Blick. „Wie kannst du JETZT feiern gehen? Wir sind mega deprimiert, also keine wirkliche Feier Laune!“ antwortet Lydia ihrer Schwester und die verdreht erneut die Augen. „Ihr seid echt langweilig! Glaubt ihr, mich stört es nicht, dass Ash weg ist? Trotzdem werde ich mich jetzt nicht die nächsten zehn Monate in meinem Zimmer einschließen und rum heulen!“ Also ich muss zugeben, irgendwo hat sie ja Recht.

„Ich bin dabei.“ Sage ich dann schließlich und sehe Lydia ermutigend an. Lulu nickt glücklich und sieht erwartungsvoll zu Lydia, die dann schlussendlich auch zustimmt.

Wir beschließen, dass ich mit Lulu und Lydia nach Hause gehe und mich bei ihnen umziehe, da ich etwas weiter weg wohne, und wir dann direkt gehen können.

Als wir bei ihnen ankommen folge ich Lydia in ihr Zimmer, da mein Klamotten Style ihrem eigentlich ziemlich ähnelt und Lulus etwas spezieller ist.

Sie steht vor ihrem Kleiderschrank und ich lege mich auf ihr Bett. Ich liebe ihr Bett. Sie hat so ein riesiges Doppelbett, das in der Mitte ihres Zimmers, auf einem kleinen Podest steht. „Kannst du mir was geben Lydia?“ frage ich sie grinsend. „Steh auf und hol dir selber was Jacky.“ „Bittttteeeeeee Lydileinchen.“ Da sie diesen Namen hasst verdreht sie die Augen und nickt dann. „Nagut, aber beschwer dich hinterher nicht!“ sagt sie lachend. Ihre Laune ist definitiv besser als vorhin.

Ich lege mich auf den Rücken und blicke an die Decke, bis Lydia mir ein Stück Stoff an den Kopf wirft. Ich richte mich auf und halte es etwas weiter von mir weg, um es genauer zu betrachten. Es ist ein schwarz, weiß, gemusterter, enger Rock, dem eine weiße Shirt mit Rüschenärmeln folgt. Außerdem wirft sie eine schwarze Lederjacke hinterher. „Du bekommst dann gleich noch meine schwarzen Keilabsatz Schuhe.“ Sagt sie und ich bedanke mich, bevor ich mich umziehe. Das Shirt stecke ich in den Rock. Dann betrachte ich Lydia. Sie trägt eine beige kurze Hose, mit einem schwarzen Top und einer langen silbernen Kette. Dazu hohe schwarze Schuhe.

„Haare und Make up?“ frage ich und sie nickt grinsend bevor ich ihr ins Bad folge. Wir machen und gegenseitig die Haare und schminken uns. Am Ende, sind Lydias lange braune Haare mit großen Korkenzieher Locken versehen und meine langen lila gefärbten Haare sind geglättet. Nur vorne sind zwei Strähnen leicht gelockt. Um Lydias hell braunen Augen sind Smokey Eyes in schwarz. Auch meine braun, grünen Augen sind von schwarzen smokey eyes geziert. Als wir fertig sind gehen  wir zu Lulu ins Zimmer, die gerade vor ihrem Spiegel steht und sich zu Ende schminkt. Sie trägt ein dunkel blaues luftiges Top, das bis zum Hals geht und in die bis über die Taille reichende kurze Jeans gesteckt ist. Außerdem eine Netzstrumpfhose mit hohen grünen schuhen. Ihre roten Haare hat sie zu einem hohen Zopf gebunden, und ein dunkel blaues Bandana an.

Ihre Augen schminkt auch sie gerade zu schwarzen smokey eyes. Als sie uns sieht legt sie ihren Mascara bei Seite und sieht uns grinsend an. „Gut seht ihr aus.“ Sagt sie lächelnd und wir stimmen ihr zu. Also das sie gut aussieht, nicht wir. Dann hackt sie sich bei uns unter und wir verschwinden nach draußen. „Und wo gehen wir jetzt hin?“ fragt Lydia und Lulu zuckt nur lachend mit den Schultern. „Keine Ahnung.“ Die ist schlau. Lydia und ich lachen und lassen uns von Lulu zu irgendeinem Club schleifen.

„Nagut, dann lasst uns mal feiern gehen, Ladys.“ Sage ich grinsend. „Nagut, es wird sowieso so laufen wie immer, ihr beide besauft euch und ich darf Babysitter spielen.“ Antwortet sie lachend. „Ach Quatsch. Wir gehen da jetzt rein und haben Spaß!“ Lydia zieht uns mit in den Club. Okay, eigentlich hat Lulu ja Recht und deshalb habe ich schon etwas ein schlechtes Gewissen. Wenn wir drei ohne die Jungs feiern gehen, läuft es immer darauf hinaus, dass Lydia und ich trinken und Lulu hinterher auf uns aufpasst, damit wir noch irgendwie nach Hause kommen. Wenn wir mit den Jungs feiern gehen sorgen Ash und Cal dafür, dass wir nicht so viel trinken, was dann schon etwas übertrieben ist.

Als erstes gehen wir direkt auf die Bar zu und trinken einen Drink, bevor wir auf die Tanzfläche verschwinden.

 

*Luise*

 

Nach ein paar Stunden tanzen und ein paar weiteren Drinks sind Lydia und Jacky schon ‚ziemlich‘ betrunken. Ich beobachte die beiden von der Bar aus, wie sie mit irgendwelchen Typen tanzen. Nach einer Weile beschließe ich, dass wir nach Hause gehen sollten, also gehe ich zuerst zu Jacky, um sie von dem komischen Typen wegzuholen. Ich gehe zu ihr und tippe sie auf die Schulter. „Kommst du Jacky, wir gehen.“ Sie klammert sich an dem Typen fest und sieht mich traurig an. „Wiesuuu jetzt schoon?“ lallt sie lachend. Ich schüttele nur den Kopf, sehe diesen Typen entschuldigend an und ziehe sie von ihm weg nach draußen, wo ich sie auf die Bank setze. „So Jacky, du bleibst jetzt da sitzen und ich geh Lydia suchen.“ Sie nickt immer noch lachend und fängt an ‚Das Küken piept‘ zu singen. Dieses Lied ist echt dämlich, aber sie findet es selbst in nüchternem Zustand toll. Dann drehe ich mich bevor ich den Club betrete noch einmal um und gucke, ob Jacky noch am selben Platzt sitzt. Dann dränge ich mich durch die Menschen durch und suche überall nach Lydia. Irgendwo muss sie ja sein. Nach gefühlten zwanzig Minuten habe ich sie immer noch nicht gefunden und langsam mache ich mir auch Sorgen um Jacky. Lydia ist mit Sicherheit schon zu Hause. Hoffentlich ist sie nicht mit irgendeinem Typen mitgegangen. So wie ich meine Schwester kenne würde ich ihr das sogar zutrauen. Wenn sie betrunken ist bringt sie sich noch mehr in Gefahr als sonst schon. Ich gehe raus und stelle glücklicherweise fest, dass Jacky noch am selben Platz sitzt, doch der Typ von eben sitzt neben ihr. Ich betrachte ihn genauer. Er hat kurze, dunkelblonde, durchwuschelte Haare und ist ziemlich groß. Ich finde nicht, dass er sonderlich gut aussieht, aber erstens ist Jacky betrunken und zweitens haben wir sowieso nie denselben Geschmack, was Typen angeht. Ich bewege mich auf die beiden zu und bleibe vor ihnen stehen. „Hey, tut mir leid, aber wir gehen jetzt.“ Sage ich zu dem Typen. „Schade. Ich bin übrigens Nate.“ Sagt er lächelnd und gibt mir die Hand. Er ist merkwürdigerweise völlig nüchtern. „Und sorry, falls Jacky irgendetwas richtig Dummes gesagt hat, sonst ist sie eigentlich nicht so.“ sage ich noch lachend zu Nate. „Hat sie gar nicht. Aber okay, hoffentlich sieht man sich nochmal.“ Sagt er lächelnd und zieht Jacky an der Hand hoch, bevor er sie umarmt. Dann verabschiedet er sich noch kurz von mir, bevor er sich umdreht und verschwindet.

Ich stütze Jacky, da sie nicht gerade voran gehen kann

„War Nate nich tooooll? Isch hab ihm meine Nummer gegeben.“ Lallt Jacky lachend. „Du hast dem Typ nicht im Ernst deine Nummer gegeben?“ frage ich sie skeptisch doch sie nickt nur. Man Jacky. Sie ist viel zu Naiv. Leider auch Lydia. Ich habe gerade echt Angst um sie. Hoffentlich ist sie zu Hause. Als auch wir zu Hause ankommen lege ich Jacky zuerst zu mir ins Bett, bevor ich mich in Lydias Zimmer bewege. Wie ich bereits befürchtet hatte liegt Lydia nicht in ihrem Bett. Sofort rufe ich sie an.

Nach dem beim dritten Mal die Mailbox dran war, und ich darauf gesprochen habe, dass sie mich bitte zurück ruft gebe ich es auf. In solchen Momenten wünschte ich, dass Ash hier wäre, er wüsste, was jetzt zu tun wäre. Ich habe gerade richtig Angst um meine Zwillingsschwester. Was ist, wenn sie jetzt bei irgendeinem Vergewaltiger ist. Wenn Ashton jetzt nicht in einem Flugzeug sein würde, würde ich ihn anrufen. Was soll ich jetzt bitte machen? Wenn Lydia etwa passiert, ist das allein meine Schuld. Seufzend gehe ich ebenfalls in mein Zimmer und schiebe Jacky zur Seite, da sie das ganze Bett in Beschlag genommen hat, bevor ich mich neben sie auf mein Bett liege. Mit den Gedanken an meine Schwester schlafe ich ein.

 

*Ash*

 

Als ich wach werde sehe ich zu den anderen dreien, die alle noch schlafen. Wir haben die komplette erste Hälfte unseres Fluges damit verbracht, das Privatjet auseinander zu nehmen und komische Zeichnungen zu zeichnen, da wir Langeweile hatten. Vor einigen Stunden haben wir uns dann doch dazu entschlossen zu schlafen. Was will man sonst machen, wenn man einen 24 Stündigen Flug von Australien bis London überbrücken muss?

Auch die letzten drei Stunden gehen schnell um. Als wir ankommen bekommen wir unser Gepäck und machen uns auf den Weg zum Ausgang. Vor 24 Stunden haben wir Australien verlassen. Jetzt sind wir am anderen Ende der Welt. Als wir in dem Van sitzen, der uns zu unserem Haus fahren soll, in dem wir die nächsten zehn Monate leben werden, mache ich mein Handy an und rufe Lydia an. Da sie nicht an ihr Handy geht versuche ich es bei Lulu, die auch sofort abnimmt.

 

>>Hay Schwesterchen. Wir sind gerade eben gelandet. << sage ich glücklich und höre sie am anderen Ende der Leitung gähnen.

>>So müde? << frage ich sie lachend. >>Ja, ich habe kaum geschlafen, ich mach mir solche Sorgen um Lydia. << offenbart sie mir.

>>Wieso? Was ist mit ihr? << hacke ich sofort nach. >>Wir waren gestern feiern, << schön, dass die drei feiern gehen, wenn wir weg sind. >> Auf jeden Fall war Lydia sehr betrunken und auf einmal weg. Sie war auch nicht zu Hause und ich erreiche sie nicht. Das ist alles meine Schuld. Was ist, wenn ihr irgendetwas passiert? << sie hört sich richtig verzweifelt an und ich weiß genau, dass sie sich riesige Vorwürfe deshalb macht.

>>Nein Lulu, du kannst da doch nichts für, wenn Lydia sich betrinkt. Die taucht bestimmt noch auf. Und ruf mich dann SOFORT an! Ich muss aber auflegen. <<

>>Okay mache ich. Bye. << dann legt sie auf. Oh Gott. Ich wusste dass die zwei das nicht ohne mich auf die Reihe kriegen. Wenn Lydia irgendetwas passiert. Ich will gar nicht daran denken, wo sie gerade ist. Vielleicht ja bei so einem Vergewaltiger. Das will ich mir gar nicht vorstellen und für den Typen würde das auch nicht sonderlich gut enden!

„Lulu?“ fragt mich Cal und ich nicke. „Wie geht’s ihnen?“

„Nicht gerade gut. Man die sind so dumm. Ich wusste, dass ich sie nicht hätte alleine lassen dürfen!“ Jetzt wird auch Calum unsicher. „Ist irgendetwas mit Jacky?“ fragt er sofort. „Keine Ahnung. Lulu hat nichts zu ihr gesagt.“ Warum habe ich nicht gefragt wie es ihr geht? Naja, Calum ruft sie bestimmt gleich an. „Was ist denn? Was mit Lydia?“ fragt er schon fast etwas panisch. „Immer noch keine Ahnung! Die waren gestern Abend feiern und Lydia ist verschwunden. Sie ist bis jetzt noch nicht zu Hause.“

„Oh Gott. Warum ist die so schlau? Hoffentlich ist sie nicht bei irgend so einem schmierigen Typ!“ sagt Calum und man hört Besorgnis und auch etwas Eifersucht in seiner Stimme. Ich muss schon fast etwas lachen. Also bis jetzt fand ich die Freunde meiner Schwestern ehrlich gesagt immer Scheiße. Aber wenn Calum mit Lydia zusammen wäre, fände ich das sogar ganz cool. Glaube ich. Hoffe ich. Nagut ich weiß es nicht. Ich sehe zu Cal, der sein Handy in der Hand hält, wahrscheinlich ruft er gerade Jacky an. Ich sehe aus dem Fenster und lasse London an mir vorbei ziehen. London ist wirklich eine schöne Stadt! Nur leider kann London auch nicht von dem Gedanken ablenken, dass eine meiner kleinen Schwestern sich gestern betrunken hat und wahrscheinlich mit irgend so einem komischen Freak mitgegangen ist. Als Cal aufgelegt hat sehe ich ihn fragend an. „Wie geht es Jacky?“ „Ganz gut, hat nur Kopfschmerzen. Und kann sich an kaum etwas erinnern. Also wenn Lydia so viel getrunken hat wie Jacky und jetzt irgendwo am Arsch der Welt wach wird und keine Ahnung hat wo sie ist….“ Zum Glück spricht er nicht weiter. Ich will mir das gar nicht vorstellen!

Chapter 4

 

*Lydia*

 

Als ich wach werde und meine Augen langsam öffne schlage ich sie gleich wieder zu, da das grelle Licht echt weh tut. Aber nicht nur das Licht tut weh. Ich habe höllische Kopfschmerzen. Wieso? Achja, an das letzte, das ich mich zurück erinnern kann war, das Lulu, Jacky und ich feiern wollten. Sehr, sehr langsam öffne ich dann doch meine Augen und sehe mich um. Wo bin ich? Das kommt mir hier irgendwie alles ganz und gar nicht bekannt vor. Die Wände sind rot gestrichen und neben mir liegt irgend so ein Typ. WAS? Erschrocken blicke ich erneut neben mich. WER IST DAS UND WIESO LIEGE ICH NEBEN IHM? Ich hebe schnell die Decke hoch und gucke an uns runter. Puhhh. Wir tragen beide Klamotten, das heißt, ich habe nicht mit diesem Typen geschlafen. Ich sollte lieber verschwinden, bevor er wach wird, ich meine ich habe absolut keine Ahnung wer das ist, wie ich hier hingekommen bin und was gestern passiert ist. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, stehe ich auf und verlasse schnell den Raum. Draußen brennt das Tageslicht in meinen Augen und die ganzen Geräusche der Autos dröhnen durch meinen Kopf. Können die nicht leiser sein? Ich setze mich an die Bushaltestelle, die ich gegenüber sehe und hole mein Handy hervor.

5 verpasste Anrufe von Luise, 3 verpasste Anrufe von Jacky, 6 von Ash und 8 von Calum. Wen soll ich denn jetzt zuerst anrufen? Ich entscheide mich für Calum und drücke auf ‚Rückruf‘. Er geht sofort dran.

 

>>OH MEIN GOTT LYDIA WO BIST DU? GEHT ES DIR GUT? << sofort halte ich das Handy weg von meinem Ohr. >>Halt deine Fresse Cal! Man sei bitte leiser! << zische ich sauer. Will der, dass mein Kopf explodiert?

>>DAS BIST DU SELBST SCHULD WENN DU MEINST DICH ABSCHIESSEN ZU MÜSSEN! << warum hab ich das Gefühl, dass er mit Absicht so schreit?

>>Jetzt halt verdammt nochmal deine Fresse! Ich hab das Gefühl, dass mein Kopf explodier! << >>DANN DARFST DU NICHT SO VIEL TRINKEN! <<

>>WENN DU JETZT VERDAMMT NOCHMAL NICHT DEINE FRESSE HÄLST LEGE ICH AUF CAL! << schreie ich zurück.

>>Ist ja gut, aber was baust du bitte für eine Scheiße Lydia? Wo bist du? Geht es dir gut? Wie kommst du auf so eine dumme Idee, einfach abzuhauen? <<

>>Ich habe keine Ahnung wo ich bin. Ich sitz an irgend so einer hässlichen Bushaltestelle. Und halt einfach deine Klappe Cal‘! Ich kann machen was ich will! Wenn ich trinken will, frage ich dich bestimmt nicht nach Erlaubnis! << bevor er noch etwas sagt lege ich auf. Das geht mir echt auf die Nerven, dass alle immer versuchen mir irgendetwas vorzuschreiben. Da Ash auch nicht anders reagieren würde rufe ich Lulu an, die auch sofort abnimmt.

>>WO BIST DU LYDIA? << warum schreien eigentlich alle? Die nächste Person die ich mich anschreit schlage ich!

>>Sei leise, ich hab mega Kopfschmerzen! Ich weiß es selber nicht Lulu. Warte da kommt ein Taxi, ich fahr jetzt mit dem. Ruf dich gleich zurück! << Sie will gerade etwas sagen, doch ich drücke sie wieder weg. Ich weiß sowieso nicht welche Busse hier fahren und hier hängt kein Plan. Da fahre ich lieber mit dem Taxi. Ich gebe dem Taxi zu verstehen, dass es stehen bleibt, dass es auch wirklich tut. Dann steige ich ein, gebe ihm meine Adresse und wir fahren los. Die Fahrt über sehe ich aus dem Fenster. Wo auch immer dieser komische Typ wohnt, es ist richtig weit weg!

Als wir da sind gebe ich dem Taxifahrer das Geld und hole den Schlüssel raus, mit dem ich die Tür aufschließe. Ich habe einen Fuß ins Haus gesetzt, schon springt mir Lulu um den Hals.

„Du weißt nicht wie froh ich bin, dass es dir gut geht!“

„Lass mich doch erst einmal reinkommen, und bitte rede leiser!“ Lulu nickt lachend und holt mir ein Glas Wasser. Ich setze mich ins Wohnzimmer, wo Jacky mit Kopfschmerztabletten und Wasser sitzt. Als ich sie sehe grinse ich sie an. „Auch zu viel getrunken?“ frage ich und sie nickt lachend. „Aber immer hin verschwinde ich nicht einfach Lydileinchen.“ Ich strecke ihr die Zunge raus und setze mich neben sie. Als Lulu mit einem Glas Wasser reinkommt nehme auch ich eine Kopfschmerztablette.

„Was ist gestern eigentlich passiert? War ich nicht bei euch? Ich weiß gar nichts mehr!“ frage ich die beiden

„Ich hab es mir auch schon tauschend mal von Lulu erzählen lassen, ich weiß selber nichts.“ Sagt Jacky lachend.

„Also, ihr habt getrunken und mit irgendwelchen Typen getanzt, dann habe ich Jacky halt nach draußen gebracht und dich überall gesucht und du warst weg, auf jeden Fall hat Jacky gestern so einen Typen kennengelernt, der hat ihr heute Morgen sofort geschrieben. Und er war mega nett!“ erzähl Lulu. „Schade nur, dass ich mich nicht mehr an ihn erinnern kann.“ Sagt Jacky lachend. „Was war denn mit dir?“ fragt Jacky und ich lasse mich in die Couch sinken.

„Keine Ahnung, ich bin heute Morgen neben so einem typen in irgendeiner Wohnung wach geworden und dann direkt raus. Ich hab ein Taxi genommen und jetzt sitze ich hier. Und NEIN Lulu, ich habe nicht mit dem Typen geschlafen!“ sage ich den beiden. „Woher willst du das wissen?“ fragt mich Lulu. „Wir hatten heute Morgen beide Klamotten an, hätte ich mit ihm geschlafen, wäre ich vor Alkohol nicht mehr in der Lage gewesen mich wieder anzuziehen!“ Lulu nickt dann doch zustimmend.

„Du solltest Ash anrufen.“ Sagt Jacky und ich schüttele den Kopf.

„Vergiss es! Dein wundervoller Bruder hat mir nur Vorwürfe gemacht, Jacky! Dann will ich erst gar nicht mit Ash reden!“

„Okay, ich rufe ihn an.“ Ich nicke dankend und Jacky verschwindet mit ihrem Handy im Flur.

„Und was ist das für ein Typ, den Jacky da kennengelernt hat?“ frage ich Lulu dann grinsend. „Er heißt Nate. Gestern war er total nett und irgendwie gar nicht aufdringlich. Ich glaube echt, er mochte Jacky nicht nur, weil sie betrunken war und er hat ihr heute Morgen sofort eine sms geschrieben, ob es ihr gut geht und ob sie gut nach Hause gekommen ist.“ Ich nicke anerkennend. Wieso kriegt Jacky immer solche Typen und ich fahr mit so einem Arsch mit?

Ich weiß nur, dass ich nicht mit ihm geschlafen habe, ansonsten habe ich keine Ahnung, was gestern in dieser Wohnung gelaufen ist! Dann kommt Jacky wieder die Türe rein.

 

*Cal‘*

 

Ich sitze mitten in der Nacht in der Küche unseres Hauses. Als wir angekommen sind haben sich Luke und Mike direkt ins Bett gelegt, da wir wie gesagt mitten in der Nacht haben. Zeitverschiebung ist schon scheiße. In Australien bei den Mädchen ist es jetzt nachmittags. Ashton hat gerade die Küche verlassen um mit Jacky zu telefonieren. Ich muss gähnen. Ich bin furchtbar müde, da der Flug echt anstrengend war, doch ich kann nicht schlafen, da Ich immer noch nicht weiß, was mit Lydia ist. Wenn ihr irgendetwas passiert ist, muss ich zurückfliegen. Ich trommle mit meiner Hand ungeduldig auf dem Tisch rum. Wo bleibt Ash so lange? Und wieso telefoniert er mit Jacky? Er sollte sich lieber um seine Schwester kümmern! Obwohl ich ja schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen habe. Ich habe nicht zuerst Jacky angerufen, um zu gucken wie es ihr geht, da ich genau weiß, dass sie IMMER sehr viel trinkt, nein, ich habe sie erst angerufen, nachdem ich beim achten Mal Lydia immer noch nicht erreicht habe. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt Ash wieder die Türe rein.

„Und was hat Jacky gesagt?“ frage ich Ash sofort. „Würdest du mal deine Schwester anrufen, anstatt immer meine, wüsstest du es!“ Ich verdrehe die Augen. Das ist echt nicht fair, Ash weiß, dass ich Jacky liebe und mich auch um sie Sorge.

„Jetzt sag schon!“ fordere ich. „Lydia ist zu Hause, und es geht ihr gut.“

Sofort bin ich beruhigt.

„Wo war sie denn, was ist passiert?“ frage ich ihn erneut.

„Man chill mal Cal‘! Sie weiß selber nicht was passiert ist, sie ist heute Morgen in einer fremden Wohnung bei irgend so einem Kerl wach geworden.“

Sofort macht sich wieder Eifersucht in mir breit, ohne, dass ich es will.

„Was heißt bitte, bei irgend so einem Kerl? Hat sie mit ihm geschlafen?“

„Jacky meinte nein. Warum interessiert dich das eigentlich so sehr? Du bist ihr bester Freund, okay, aber du brauchst es nicht übertreiben. Und falls es dich interessieren sollte, Jacky hat auch so einen Typ kennengelernt. Sie trifft sich heute wieder mit ihm.“ Sagt Ash und verschwindet Augen verdrehend aus der Küche.

Puhhh. Lydia hat also nicht mit diesem Kerl geschlafen. Das ist doch schon Mal etwas. Moment, hat er gesagt, Jacky hat auch so einen kennengelernt? Sofort hole ich mein Handy raus und rufe sie an. Zum Glück wird unsere Handyrechnung von diesem Management bezahlt!

Auch Jacky nimmt sofort ab.

>>Hay Cal‘. Solltest du nicht eigentlich um diese Uhrzeit schlafen? << fragt sie lachend.

>>Theoretisch ja, praktisch nein. Aber ich wollte dich was fragen. Ash hat mir erzählt, dass du gestern, als du völlig betrunken warst nebenbei, jemanden kennengelernt hast und dich heute mit ihm triffst. << frage ich, obwohl ich die Antwort ja eigentlich eh weiß.  Sie nuschelt kurz etwas Unverständliches.

>>Jacky rede bitte normal, ich verstehe kein Wort. <<

>>Ja Cal‘. Er hatte Recht. Und es ist meine Sache! << sagt sie leicht sauer.

>>Nein ist es nicht. Was ist, wenn das so ein Vergewaltiger ist? << frage ich und hoffe, dass sie nicht so dumm ist, zu ihm zu gehen.

>>Wenn er das wäre, dann hätte er mich vergewaltigt, als ich betrunken war! Ciao Calum, du solltest echt schlafen gehen, du bist unerträglich! << dann legt sie auf. Innerliche bete ich das, dass meine Schwester schlau genug ist, um wenigstens jemanden mitzunehmen und nicht alleine zu ihm zu gehen.

 

*Jacky*

 

Nachdem ich mit meinem besten Freund telefoniert habe, und ihm auch tausendmal versichert habe, dass es Lydia gut geht, gehe ich wieder zurück zu den anderen beiden. Dann setze ich mich neben sie.

„Habe ich euch eigentlich schon erzählt, dass ich mich gleich mit Nate treffe?“ frage ich die beiden grinsend. Lydia strahlt mich an. Im Gegensatz zu Lulu, die mich etwas entsetzt ansieht. „Das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst Jacky!“ keift mich Lulu wütend an. „Doch, das ist es allerdings!“ sage ich in derselben Tonlage.

„Lass sie doch Lulu.“ Sagt nun auch Lydia.

„Bin ich die einzige von euch die klar denken kann? Du hast den Typ erst einmal gesehen, und an das Mal kannst du dich nicht mehr erinnern!“ Ich verdrehe nur die Augen.

„Na und? Dann sehe ich ihn heute eben nochmal!“

„Aber du gehst da nicht alleine hin! Ich komme mit!“ sagt Lulu.

„Vergiss es!“ wütend stehe ich auf und gehe in Richtung Tür. Dann drehe ich mich noch einmal zu Lydia um. „Danke, für die Sachen, ich bringe sie dir morgen wieder.“ Sie nickt und ich verschwinde. Ich brauche nicht Lulus Einverständnis, um mich mit Nate zu treffen! Ich beschließe mit dem Fahrrad zu fahren, dann bin ich schneller. Ich hebe das Rad meines besten Freundes vom Boden auf und schwinge mich auf den Sattel. Er ist nicht da, also wird er es nicht vermissen. Ich sage es ihm einfach später. Aber bei einem Blick auf die Uhr fällt mir auf, dass die vier gerade schlafen müssten. Außerdem bemerke ich, dass ich mich in einer Stunde mit Nate in der Stadt treffen wollte. Sofort beschleunige ich mein Tempo, um noch rechtzeitig zu kommen.

 

*Luise*

 

„Ist die verrückt?“ frage ich mehr mich selbst, doch bekomme von Lydia eine Antwort.

„Nein ist sie nicht. Ich finde auch, dass du übertreibst Lulu!“ sie sieht mich entschuldigend an.

„Das sagt die, die gerade eben bei einem fremden in der Wohnung aufgewacht ist.“ Geschockt über meine Worte sieht mich meine Zwillingsschwester durch ihre braunen Augen an. „Das hast du gerade nicht gesagt?“ presst sie hervor.

„Und ob ich das habe!“ wütend steht Lydia auf und verlässt ebenfalls das Haus. Warum sage ich das eigentlich? Obwohl ich finde, dass ich Recht habe. Anscheinend bin ich die einzige, die hier klar denken kann. Meine Schwester verschwindet bei irgendeinem Fremden in der Wohnung und meine beste Freundin macht sich wahrscheinlich gerade für ein Treffen mit einem ebenso Fremden fertig. Momentmal, warum sitze ich dann noch hier? Ich stehe schnell auf, schnappe mir meine Tasche von der Komode und renne raus. Ich muss bei Jacky ankommen, bevor sie weg ist. An unserem Gartenzaun liegt nur noch mein Fahrrad. Mit dem einen ist Lydia weg und Ashs hat bestimmt Jacky genommen. Ich schwinge mich auf das zurückgebliebene Rad und fahre in die Richtung, zu Jackys Haus.

Als ich vor ihrem Haus stehe klingle ich…und warte….und warte….und warte.

Dann öffnet meine Schwester mir großzügiger Weise die Tür. „Lulu Jacky wird sich mit Nate treffen, egal was du sagst!“ sagt meine Schwester immer noch etwas sauer.

„Das mit eben tut mir Leid Lydia. Ich hätte das nicht sagen sollen.“ Jetzt sieht sie schon etwas entspannter aus und tritt einen Schritt zur Seite, damit auch ich das Haus betreten kann.

Dann folge ich ihr die Treppen hoch in Jackys Zimmer. Es ist lila. Man merkt gar nicht, dass Lila ihre Lieblingsfarbe ist. Lila Haare. Lila Zimmer. Sie wollten ihren Hamster auch mal lila färben.

„Man Lulu hau einfach ab. Du kannst sowieso nichts dran ändern! Es sei denn, du bist hier um mir zu helfen, was zum Anziehen zu finden!“ sie sieht mich verzweifelt an und es breitet sich ein grinsen auf meinen Lippen aus. Sie weiß nie, was sie anziehen soll. „Also eigentlich bin ich hier, um mich bei meiner besten Freundin zu entschuldigen.“ Meine Worte bringen Jacky zum Lächeln, bevor sie sich lachend auf mich stürzt und ich zu Boden falle. Lydia hilft uns beiden auf.

„Ich verzeihe dir, wenn du mir was zum Anziehen gibst!“ sagt sie lachend und ich nicke. Dann öffne ich ihre Schranktüren und gehe einen Schritt in den Schrank rein. Da es ein Eckschrank ist, kann man sich gerade so hineinstellen. Man kann sich nicht viel darin bewegen, aber immer hin. Ich drücke ihr ein weißes Top in die Hand. Außerdem ein graues Oberteil, auf dem ein buntes Einhorn aufgedruckt ist und eine schwarze kurze Hose. Das Einhorn sticht heraus, und passt wundervoll zu ihren Haaren. Außerdem beschreibt das Einhorn ihren Charakter. Sie nimmt die Sachen danken an und verschwindet im Bad um zu duschen.

„Hälst du es denn für eine gute Idee, sie alleine gehen zu lassen?“ frage ich meine Schwester, die neben mir auf dem Bett sitzt.

„Sie ist alt genug, dass alleine zu entscheiden, und wenn sie das so möchte, dann ja, halte ich es für eine gute Idee!“ Dann sieht sie mich wieder etwas wütend an.

„Ist ja gut Lydia, ich wollte nur deine persönliche Meinung hören.“ Dann lächelt sie. Als Jacky aus dem Bad kommt föhnt Lydia ihr die Haare, während ich sie schminke. Dann zieht sie ihre grauen Chucks an und nimmt ihre Tasche von der Kommode. Dann folgen wir ihr nach draußen.

„Und was macht ihr jetzt?“ fragt Jacky uns beide. Ich sehe Lydia fragend an.

„Eis essen?“ ich verdrehe die Augen. War klar, dass bei Lydia etwas mit essen rauskommt.

„Ey, ich will auch Eis.“ Und wieder verdrehe ich die Augen. Was Essen angeht sind die beiden echt unmöglich! Aber dann willige ich ein, da es bei mir mit dem Essen nicht gerade anders aussieht. Zusammen steigen wir in den Bus, da wir alle in die innen Stadt wollen.

Chapter 5

*Jacky*

 

Ich steige eine Station vor Lydia und Lulu aus, bevor ich mich auf dem Weg zum Kino mache, wo ich mich mit Nate treffen wollte, da es schon ziemlich spät ist und man um die Zeit nicht gerade viel machen kann.

Als ich um die Ecke gehe hoffe ich, dass einer auf mich zukommt, da ich ehrlich gesagt nicht mehr weiß, wie er aussieht. Und tatsächlich bewegt sich sofort einer auf mich zu. Er ist groß und hat dunkel blonde Haare. Als er näher kommt sehe ich in seine grauen Augen.

„Hay Jacky.“ Sagt er und umarmt mich. Ich lächel ihn schüchtern an, bevor ich mich bei ihm einhacke und wir zum Kino gehen.

„Wie ich sehe hast du wirklich gut nach Hause gefunden.“ Sagt er lächelnd und ich nicke. „Also gestern warst du nicht so schüchtern!“ er lacht und ich spüre förmlich wie die Röte in meine Wangen schießt. Zusammen reißen Jacky!

„Vielleicht lag das am Alkohol?“ sage ich lachend.

„Kann gut sein.“ Er lächelt und lässt mich stehen um die Karten zu holen. Ich bin mal gespannt welchen Film er auswählt. Nach einer kurzen Zeit kommt er auch schon mit zwei Karten in der Hand zurück.

„Was sehen wir uns denn an?“ frage ich leise und er zeigt mir die Karte. ‚Mama‘ .

Ernsthaft? Wir haben ein Date und er geht mit mir in einen Horrorfilm? Ich meine ich liebe Horrorfilme! Aber ich finde nicht, dass es der richtige Film für ein Date ist, aber naja. Falls er sich dadurch erhofft, dass ich bei jedem kleinen Schrei Angst bekomme und mich an ihm festklammer hat er sich geschnitten.

„Falls du Angst bekommst, beschütze ich dich.“ Sagt er grinsend und ich verdrehe grinsend die Augen. Das war so klar.

„Ne du. Horrorfilme sind ganz cool. Ich gehöre eigentlich zu der Sorte, die sie zum Teil sogar langweilig findet.“ Sage ich grinsend und er wirkt etwas enttäuscht.

„Ups. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich einen anderen Film genommen.“ Sagt er und sieht mich entschuldigend an. „Macht doch nichts. Wer sagt denn, dass der Film so schlecht ist? Lass uns mal reingehen.“ Er sieht etwas verwirrt aus. Als er gerade den Mund öffnen will um etwas zu sagen nehme ich seine Hand und ziehe ihn in den Kinosaal. „Wo sitzen wir?“ frage ich ihn. Anstatt mir zu Antworten schiebt er sich vorsichtig an mir vorbei und zieht mich hinter sich her. Letzte Reihe genau in der Mitte. Immerhin kann er Kinoplätze aussuchen. Okay, der Satz war bescheuert. Als wir uns setzen geht der Film auch schon los. Also was heißt Film. Eher die Werbung.

Aber auch der Film ist schnell vorbei. Manchmal waren ein paar Schreckmomente drin, aber ansonsten war der Film eigentlich sogar ganz lustig. Wenn ich an manchen Stellen wo andere sich die Augen zuhalten, lachen musste spürte ich immer die amüsierten Blicke von Nate auf mir. Ja, das ist eine schlechte Eigenschaft von mir. Ich lache oft bei Horrorfilmen. Aus diesem Grund guckt mein Bruder keine Horrorfilme mehr mit mir. Als wir draußen sind sieht Nate mich grinsend an.

„Wie die Leute sich alle umgedreht haben, als du lachen musstest! Es war noch nie so lustig, einen Horrorfilm zu gucken!“ sagt er lachend und ich werde wieder etwas rot.

„Ich bring dich noch nach Hause.“ Sagt er und hält mir die Hand hin, die ich auch ergreife.

„Okay, du findest Horrorfilme eher lustig, anstatt gruselig. Das weiß ich schon mal. Außerdem nehme ich an, dass du gerne feiern gehst. Erzähl mir mehr von dir.“ Durchbricht Nate die Stille.

„Was willst du denn wissen?“ stelle ich die Gegenfrage.

„Alles. Wo du her kommst. Dein Alter. Vollständiger Name. Interessen. Und so etwas halt.“ Er sieht mich erwartungsvoll an.

„Nagut. Ich heiße Jacqueline Hood, bin 16 Jahre alt und wohne, genauso wie du in Australien. Ich habe einen Bruder, mit dem ich mich ziemlich gut verstehe. Ich liebe es zu tanzen. Früher wollte ich immer Tänzerin werden. Außerdem singe ich richtig gerne, kann es nur leider nicht halb so gut wie mein Bruder. Und meine Freunde bezeichnen mich oft als Verrückt und Adrenalinjunkie.“ Sage ich und er lacht leise. „Definiere Verrückt und Adrenalinjunkie.“

„Nun ja, verrückt halt. Also ich muss zugeben, ich bin fast schon etwas färbe süchtig. Ich färbe andauernd meine Haare. Zurzeit sind sie wie du siehst lila. Außerdem bin ich, wenn ich mit meinen Freunden alleine bin, ganz anders als wenn ich mit fremden zusammen bin. Auch gar nicht mehr schüchtern. Ich kann es dir selber nicht so genau erklären. Und Adrenalinjunkie… Sagen wir es mal so. Am liebsten würde ich Bungeejumping oder Fallschirmspringen machen. Aber ich liebe es auch wenn man auf Achterbahnen ist, oder allgemein, kurz bevor etwas passiert, wenn man dann so einen Adrenalinschub hat. Ich liebe das.“ Wieder höre ich ihn lachen. „Lach mich nicht aus.“ Sage ich grinsend und pieke ihn in die Seite. „Und jetzt bist du dran.“ Ich bleibe stehen und sehe ihn erwartungsvoll an. Er dreht sich um und kommt noch ein paar Schritte auf mich zu. „Ich heiße Nathan Smith und bin 18 Jahre alt. Ursprünglich kommen meine Eltern aus Amerika, aber jetzt wohnen wir in Australien. Ich habe keine Geschwister. Ich feier gerne und spiele Fußball.“ Bloß nicht zu viel verraten denke ich grinsend. „Das waren nicht sehr viele Infos über dich.“ Sage ich immer noch grinsend und sehe in seine funkelnden grauen Augen.

„Mehr musst du nicht wissen. Ich weiß alles über dich, reicht das denn nicht?“ fragt er und beugt sich zu mir runter, bevor seine Lippen auf meinen liegen. Als wir uns voneinander lösen sieht er mich lächelnd an. „Ich mag dich wirklich Jacky.“ Sagt er und ich werde schon wieder etwas rot. „Ich dich auch Nate.“ Dann nimmt er meine Hand und wir schweigen die letzten paar Meter zu meinem Haus. Als wir beide davor stehen bleiben hält er immer noch meine Hand. „Wann sehen wir uns wieder?“ fragt er. „Hoffentlich bald.“ Er gibt mir noch einen Kuss, bevor er sich lächelnd umdreht und verschwindet. Dann betrete ich das Haus und gehe sofort hoch in mein Zimmer, wo ich Lulu und Lydia anrufe.

 

>>Wie war’s? << höre ich direkt Lydias Stimme.

>>Super. Also die Filmauswahl war eher ein Witz. << sage ich und muss sofort wieder grinsen.

>>Na komm schon, oder müssen wir alles erfragen? << ich verdrehe lachend die Augen und schmeiße mich mit meinem Handy aufs Bett.

>>Also, wir waren im Kino und haben den Horrorfilm da gesehen. Mama. Dann hat er mich noch nach Hause gebracht und er hat mich geküsst. << sage ich und erst einmal höre ich nichts. Sind die beiden noch da?

>>Einen Horrorfilm? Ernsthaft? << fragt Lydia. Sie hat bei Horrorfilmen immer Angst. Ich habe einmal einen mit ihr zusammen gesehen, von diesem Film hat sie jetzt immer noch Albträume. Lulu ist was Horrorfilme angeht eine Mischung aus uns beiden. Ich nicke, bis mir auffällt, dass sie mich gar nicht hören können.

>>Seid ihr zusammen? << höre ich Lulu.

>>Keine Ahnung. <<

>>Dann kümmre dich mal darum. Naja, wir gehen schlafen. Bye Jacky. << dann höre ich bloß ein Tuten. Als ich auf die Uhr sehe fällt mir auf, dass es bereits 0 Uhr ist. Also mache auch ich mich fertig zum Schlafen.

 

*Michael*

 

Als ich wach werde sehe ich neben mich und lasse einen Schrei los, als Ashton neben mir liegt. Dieser richtet sich dann auch sofort auf und sieht mich verschlafen an. „Was ist los?“ fragt er und sieht mich durch seine zusammen gekniffenen Augen an. „Wieso liegst du neben mir alter? Soweit ich weiß, bin ich nicht schwul!“ Im nächsten Moment bekomme ich ein Kissen ins Gesicht geschleudert.

„Wir sind in London und haben nur zwei Zimmer. Also müssen sich immer zwei ein Zimmer teilen du Dummkopf!“ Achjaaaaa. Wir sind ja in London.

„Wann müssen wir heute eigentlich aufstehen?“ frage ich Ash.

„Wie viel Uhr haben wir?“ fragt dieser zurück. Ich drehe mich um und blicke auf meine Handy Uhr. „Zehn Uhr.“

„Um drei Uhr kommt ein Van, der uns dann zur Probe bringt.“ Ich nicke und stehe auf, bevor ich ins Bad schleife. Als ich frisch geduscht zurück ins Zimmer komme liegt Ash nicht mehr im Bett. Gestern als wir angekommen sind haben sich Luke und ich direkt hingelegt ohne auch nur einmal das Haus zu besichtigen. Dann wird das wohl jetzt gemacht. Ich muss irgendwie die Küche finden. Zuerst öffne ich neben an das Zimmer, in dem Luke noch im Bett liegt und schläft. Ich sehe mich an der Tür um und sehe seine Jacke direkt neben der Tür liegen. Ich hebe sie auf und werfe sie auf ihn. Er fährt erschrocken hoch und sieht mich genervt an. „Was soll das?“  Ich zucke nur mit den Schultern. „Ich wollte dich wecken. Bin ich nicht nett.“ Luke verdreht die Augen. „Und warum kommst du nicht einfach zum Bett. Sondern wirfst mit einer Jacke nach mir?“ Er wirkt so richtig genervt. „Weil das Bett zu weit weg ist.“ Er verdreht die Augen. „Du hättest doch die paar Meter gehen können!“ Ich kneife ein Auge zu, halte meinen Kopf schief und schätze den Weg von mir bis zum Bett ab. „Ne, zu weit weg.“ Dann drehe ich mich um gehe und schließe hinter mir die Tür. Ich höre nur noch, wie die Jacke von innen gegen die Tür knallt. Lachend gehe ich zur nächsten Tür. Das ist das Badezimmer das weiß ich, da ein großes Schild dranhängt und ich eben bereits duschen war. Hinter der nächsten Tür verbirgt sich das große Wohnzimmer. Hier stehen zwei Sofas. Eine direkt und eine schräg vor dem riesigen Fernseher. Wie ich sehe haben sie sogar eine Playstation hier. Außerdem stehen hier ein paar Schränke. Als ich durch den Raum gehe sehe ich eine große Terrassen Tür. Ich öffne die Tür und trete hinaus. Es ist echt ungewohnt, dass es jetzt so warm ist. Gestern in Australien war noch Winter und heute in London Sommer. Vor mir breitet sich ein riesiger Rasen aus. Genug Platz um zu grillen und Fußball zu spielen. Also hier kann ich die nächsten zehn Monate ganz gut verbringen. Ich gehe rein und schließe die Tür hinter mir wieder. Auch das Wohnzimmer lasse ich hinter mir und öffne die letzte Tür, also wie zu erwarten die Küche. Cal und Ash sitzen bereits am Tisch und essen etwas.

„Das Haus ist echt schön!“ sage ich wahrheitsgemäß und setze mich neben Cal.

„Wem sagst du das.“ Sagt Ash zwischen zwei Bissen. Ich nehme mir ein Brötchen. Mein erstes Frühstück in England.

„Und was war gestern noch mit Lydia?“ frage ich die beiden. Ich habe gestern nicht gerade viel mitbekommen, da ich so müde war und einfach nur noch ins Bett wollte. Ich weiß nur, dass sie noch auf einen Anruf warten wollten.

„Die hat bei irgend so einem komischen Typen geschlafen und kann sich an nichts erinnern. Jetzt ist sie aber wieder zu Hause.“ Sagt Calum und klingt beim ersten Teil schon ‚fast‘ ein bisschen wütend.

„So lange sie jetzt zu Hause ist, ist doch alles gut oder?“ Calum nickt, auch wenn man sieht, dass es eher wiederwillig ist. „Und was machen Lulu und Jacky?“ erkundige ich mich auch nach den anderen beiden.

„Lulu durfte als sie feiern waren Babysitter spielen. Was bei Lydia offensichtlich nicht geklappt hat. Und Jacky hatte gerade ein Date mit so nem Typen, den sie wohl beim feiern kennengelernt hat, an den sie sich allerdings nicht mehr erinnern kann.“ Sagt Ash und wirkt auch etwas besorgt um seine beste Freundin.

Aber, anders als bei Cal und Lydia, sind Ash und Jacky wirklich nur Freunde. Bei Calum merkt man schon ziemlich stark, dass er Lydia mehr mag, als nur seine beste Freundin. Nur Ash merkt davon nichts. Oder er will es einfach nicht wahr haben.

„Wo bleibt Luke eigentlich?“ fragt Ash und ich muss lachen. „Er hat sich eben aufgeregt, dass ich ihn aus seinem Schönheitsschlaf geweckt habe.“ Auch Ash und Cal müssen lachen.

„Sollen wir uns noch etwas London angucken, wenn Luke fertig ist?“ fragt Ash.

„Nein können wir nicht. Wir bekommen doch gleich erst die Fahrkarten.“ Wirft Cal ein und ich sinke nach hinten in den Stuhl. „Was machen wir jetzt bis drei Uhr?“ frage ich und Cal und Ash springen auf. „Zocken. Was sonst?“ lachend folge ich den beiden ins Wohnzimmer, wo sie sofort die Playstation anmachen.

 

*Luke*

 

Nachdem Michael freundlicher Weise das Zimmer verlassen hat lasse ich mich zurück ins Kissen fallen und schlafe weiter. Jetlag ist scheiße!

Als ich wieder wach werde sehe ich auf die Uhr. Shit. In einer halben Stunde werden wir abgeholt. Schnell stehe ich auf und schnappe mir irgendwelche Sachen aus meinem Koffer, bevor ich damit gerade Wegs ins Bad laufe. Zum Glück ist das Bad ausgeschildert! Nachdem ich geduscht habe sprinte ich in die Küche. Glücklicherweise ist das die erste Tür, hinter der ich geguckt habe. Wir müssen ja wohl irgendetwas zu Essen haben. Als ich den Kühlschrank öffne werden meine Gedanken bestätigt. Schnell hole ich mir einen Pudding raus, den ich schnell esse bevor ich die anderen drei suche, die ich hinterher im Wohnzimmer auf dem Sofa finde. Ich schleiche mich von hinten an sie ran, bevor ich auf sie drauf springe.

„AU! Luke du Arsch! Beweg dich von mir runter!“ ruft Michael und schiebt mich von sich. „Das war die Rache fürs wecken!“ sage ich lachend und er verdreht nur die Augen. „Wie gut das du kommst Luke. Denn wir werden jeden Moment abgeholt!“ saht Ash und im nächsten Moment klingelt es an der Tür. Wir vier springen auf und rennen zur Tür. „Vielleicht sollte einer den Schlüssel mitnehmen?“ bemerkt Cal beim Rausgehen, doch da wir drei ihn ignorieren geht er zurück um ihn selber zu holen.

Wir setzen uns alle in den Van, der uns zur O2 Arena bringen wird. Aus irgendeinem Grund proben wir da, außerdem werden uns noch einmal die letzten Infos gesagt.

Als dann auch Cal noch in den Van kommt fahren wir los. So lange dauert die Fahrt nicht mal. Als wir an der Arena ankommen werde ich immer aufgeregter. Wir werden gleich die Bühne sehen, auf der wir auftreten werden. Und zwar eine SEHR große Bühne! Wir hatten schon ein paar Auftritte, aber die waren nie so wirklich groß.

Als wir da sind steigen wir aus, und ich sehe auch meinen drei besten Freunden an, dass sie ziemlich aufgeregt sind. „Holy Shit! Leute, Seht euch an wie groß die Arena ist!“ Sagt Michael und ich kann ihm da nur zustimmen!

„Kommt ihr langsam Jungs?“ fragt uns ein ziemlich großer Mann und sieht uns fragend an. Wir nicken und folgen ihm. Es herrscht absolute Stille. Wir blicken um uns und sehen durch die vielen verschiedenen Gänge, an denen wir vorbei gehen.

Wir werden durch eine große Türe direkt in die Arena gebracht, wo gerade Niall, Harry und Louis auf der Bühne rumspringen und „Bob der Baumeister“ singen.

Wir vier haben uns natürlich vorher im Internet über die Jungs informiert. Schließlich werden wir auf Tour jeden Tag mit ihnen verbringen!

„Seht einer an, wer da ist!“ ruft Louis in das Mikro und im nächsten Moment halten wir uns nur die Ohren zu. „Kann mal einer das Mirko leiser stellen!“ höre ich von irgendwo eine Stimme. Aber ja, ich wäre auch dafür, dass man es etwas leiser stellt. Louis zuckt die Schulter und wirft das Mikro hinter sich.

Von der Seite aus kommt Zayn angelaufen, der sich auf den Boden schmeißt und in der aller letzten Sekunde das Mikro vorm Boden abfängt.

„Ihr seid doch dann bestimmt 5 Seconds of Summer.“ Sagt Harry und sieht uns freundlich an. Wenn die fünf immer so sind, wird die Tour bestimmt lustig. Moment fünf? Einer fehlt. Liam. Liam fehlt.

„Das sind wir!“ sage dann auch ich. Die vier kommen die Bühne runter und wir gehen zu ihnen.

„Kann mal bitte irgendwer Liam holen!“ ruft wieder irgend so ein Typ. Ich schätze er ist wichtig. „Ich mach das!“ sagt der Blonde, Niall und springt die Bühne wieder rauf.

„Ihr seid aus Australien, richtig?“ Zayn sieht uns fragend an und wir nicken nur.

„Jaja Niall, ich komm doch schon!“ hört man Liam genervt, bevor auch er um die Ecke kommt. Als er uns sieht lächelt er. „Hay.“ Er kommt zu uns schüttelt uns die Hand. Sehr förmlich. „Ich bin Liam.“ Sagt er unnötiger Weise zu uns. „Wissen wir.“ Grinst Cal. „Ich bin Calum und das sind Ashton, Michael und Luke.“ Stellt uns Cal vor und zeigt in der genannten Reihenfolge auf uns.

„Dann wollen wir doch mal sehen was ihr drauf habt.“ Sagt Harry lachend und drückt uns Mikros in die Hand.

„Erst besprechen wir alles nötige, dann wird geprobt!“ spricht uns der Mann im Anzug neben uns an. „Ich bin übrigens Darren und während der Tour für euch verantwortlich.“ Fügt er hinzu. Wir nicken und folgen ihm hinter die Bühne. „Setzt euch.“ Mit einer Handbewegung deutet er zu dem Tisch, an dem wir vier sofort Platz nehmen. „Fragen werden erst am Ende gestellt. Bis dahin hört ihr mir zu. Und wagt es euch mich zu unterbrechen!“ Er sieht uns auffordernd an und wir nicken stumm. Die Tour mit ihm wird bestimmt lustig. Sarkasmus lebe hoch. „Also. Fangen wir mit den allgemeinen Dingen an. Ihr werdet hier in London sein, wann immer wenn ihr ein paar Tage frei habt! Ansonsten bekommt ihr einen eigenen Bus, wenn wir durch die Städte fahren. Wenn die Jungs in Europa sind habt ihr quasi zwei Monate frei. In denen könnt ihr machen was ihr wollt, aber ihr müsst in London bleiben! Wenn es dann nach Amerika geht bekommt ihr wieder, wie in England und Irland, einen Tourbus und fliegt in den freien Tagen zurück. Das hat einfach etwas mit der Sicherheit zu tun! Wenn wir in den einzelnen Städten sind, müsst ihr immer fragen, wenn ihr irgendwo hinwollt. Ihr werdet nicht, ohne Erlaubnis das Hotel verlassen! Zu den Proben werdet ihr immer abgeholt. Außerdem bekommt ihr für London Bustickets, mit denen könnt ihr immer mit dem Bus und der Underground fahren. In London könnt ihr euch in eurer Freizeit frei bewegen. Ich möchte außerdem, dass man das Haus, in dem ihr lebt, auch nach der Tour noch wieder erkennen kann! Ich wollte noch irgendetwas sagen….Ach ja. Wenn wir irgendwo in Hotels übernachten, nehmt ihr keine Mädchen mit aufs Hotelzimmer! Es sei denn, wir wissen genauestens über sie Bescheid! So, nun kommen wir zu dem Geld. Ihr werdet für diese Tour sagen wir mal, eine Menge Geld bekommen. Ihr werdet ein Drittel jetzt schon bekommen. Das andere drittel, wenn ihr die zwei Monate frei habt und den letzten Teil, wenn die Tour vorbei ist. Sonst noch Fragen?“ Darren sieht uns fragend an. Uns allen stehen die Münder offen. Das waren Verdammt viele Infos! Calum hebt die Hand. „Ihr braucht nicht aufzeigen, wir sind hier nicht in der Schule“ gibt Darren genervt von sich und wir anderen müssen grinsen. „Wenn wir das Geld jetzt schon bekommen. Also ein Drittel. Dürften wir reintheoretisch unsere Familie einfliegen lassen?“ Darren schüttelt genervt den Kopf. „Aber natürlich. Ich habe doch gerade gesagt. Was ihr in eurer Freizeit, in eurem Haus macht ist mir völlig egal! Macht mit eurem Geld was ihr wollt. War‘s das?“ Wir nicken alle glücklich. Darren dreht sich um und verschwindet. „Was glaubt ihr wie viel Geld wir bekommen?“ spricht Michael meine Gedanken aus. „Solange es reicht, um Jacky, Lydia und Lulu nächste Woche, wenn sie Ferien haben, einzufliegen.“ Sagt Ashton und wir stimmen ihm vollkommen zu. Wir vier erheben uns und gehen zurück, in den großen Saal, indem die fünf Jungs irgendetwas auf der Bühne machen, das man als merkwürdige Verrenkungen bezeichnen könnte.

 

 

*Ashton*

 

Als Louis uns entdeckt, macht er auch die anderen vier auf uns aufmerksam, die sich zu uns umdrehen und auf uns zu gerannt kommen. „Beschütz mich vor Niall, er will mich fressen!“ ruft Zayn panisch und stellt sich hinter mich. Niall steht vor mir und sieht ihn böse an. „Dann iss du nie wieder meine Gummibärchen!“ knurrt Niall wütend und ich muss lachen. Was man im Internet über sie findet stimmt ja wirklich. Als mein Handy klingelt sehe ich die Jungs alle samt entschuldigend an und nehme ab.

 

>>Ja? << frage ich.

>>Hay Ash. Hier ist deine aller liebste beste Freundin, die dich jetzt schon vermisst. Und die, die dir beweisen will, dass sie das Date mit dem fremden überlebt hat. << höre ich Jackys Stimme lachend am anderen Ende.

>>Freut mich zu hören, dass es dir gut geht. Aber mal so als frage. In Australien ist es doch gerade mitten in der Nacht, oder? << frage ich sie grinsend, obwohl das nichts mehr ungewöhnliches ist.

Lydia und sie telefonieren oft die ganze Nacht lang, während Lulu und ich schlafen. Die beiden schlafen höchstens vier Stunden pro Nacht.

>>Ja ist es. Ich wollte mal fragen wie es dir so geht. << sagt sie und ich höre sie gähnen. AHA. Doch müde.

>> Bei uns ist alles super. Ich hab eine tolle Neuigkeit, aber ich glaube, dass möchte dein Bruder dir lieber selber sagen. Wie war es denn mit dem unbekannten gerade eben? << Ich lasse ihr lieber Cal erzählen, dass die drei schon nächste Woche nach fliegen können.

>> Gut. Er ist total nett. Und ich mag ihn auch irgendwie. Wir haben uns sogar geküsst! << sagt sie, doch ich höre an ihrer Stimme genau, dass sie sich nicht so ganz sicher ist.

>>Sicher, dass du ihn magst? << frage ich dann doch nach. >>Ja, ich mag ihn wirklich! Nur ich weiß nicht… So richtig verliebt in ihn bin ich nicht. << gibt sie zu.

>>Ach komm schon Jacky. Gib ihm ne Chance. << sie murmelt irgendetwas unverständliches.

>>Da das Gespräch ziemlich teuer ist und wir uns besser kurz fassen gebe ich dir mal Cal. << ich verabschiede mich noch kurz von ihr und gebe mein Handy weiter an Cal.

 

„Jacky?“ fragt Michael und ich nicke. „Wer ist Jacky?“ fragt Harry und zieht seine Augenbraue hoch. „Cal’s Schwester.“ Sage ich und schüttel grinsend den Kopf.

„Calum hat eine Schwester?“ fragt Niall und ich nicke. „Ich hab auch zwei.“ Sage ich dann. „Sind eure Schwestern älter oder jünger?“ fragt Louis und setzt sich an die Kante der Bühne, sodass seine Beine runterhängen. „Meine Schwestern sind 17, also sie sind Zwillinge, und Cal’s ist 16“ sage ich und Harry sieht mich grinsend an.

„Dürfen wir eure Schwestern denn auch mal kennenlernen?“ fragt er grinsend und ich muss lachen. „Also ehrlich gesagt bin ich mir nicht so sicher, ob ich dir meine Schwestern vorstellen soll. Aber ja, sie kommen nächste Woche.“

 

*Luise*

 

Ich werde von meinem klingelnden Handy aus dem Schlaf gerissen. Sofort schließe ich meine Augen, als das grelle Licht des Displays meine Augen trifft. Langsam öffne ich sie wieder. „Jacky♥“ steht in großen Buchstaben auf dem Display geschrieben. Ich nehme ihren Anruf sofort entgegen.

 

>>Was ist Jacky? Du hast doch gerade eben erst angerufen! << sage ich und verdrehe die Augen.

>>Ich weiß, aber ich habe mit Ash und Cal telefoniert. Und stell dir vor. NÄCHSTE WOCHE FLIEGEN WIR DREI NACH LONDON! << kreischt sie in ihr Handy und ich halte es sofort von meinem Ohr weg, bis auch zu mir endlich vorgedrungen ist, was mir meine beste Freundin gerade mitgeteilt hat. >>Wie cool! << freue ich mich ehrlich. >>Lydia wird sich morgen riesig freuen, wenn ich ihr das erzähle! << sage ich.

>>Und wie! Ich wollte dir das nur gesagt haben. Bis morgen, schlaf gut. << sagt sie fröhlich und legt auf. Ich lasse mich wieder zurück in mein Kissen fallen. In einer Woche bin ich in London. Sieben Tage noch. 168 Stunden. 10,080 Minuten. 604,800 Sekunden.

Chapter 6

(Eine Woche später)

 

*Lydia*

 

Ich sitze mit Lulu und Jacky gerade im landenden Flugzeug. Wir sind tatsächlich in London. Ich freue mich schon so darauf, die Jungs wiederzusehen, auch wenn ich erst eine Woche ohne sie aushalten musste. Auf jeden Fall werde ich sie jeden Moment sehen. Strahlend verlassen wir drei das Flugzeug. Sofort schaltet Jacky ihr Handy an. Ich sehe ihr über die Schulter und gucke was sie an ihrem Handy macht. „Aha. Eine sms von Nate.“ Sage ich grinsend und bekomme dafür einen Schlag auf den Arm. „Lass mich.“ Jacky und Nate waren mittlerweile zusammen, auch wenn sich Jacky immer noch nicht wirklich sicher ist, ob sie ihn liebt. Mit Lulu redet sie da nicht wirklich drüber, da sie die ganze Sache sowieso nicht so toll findet. Sie hat nichts gegen Nate, den findet sie nett, sondern…ach keine Ahnung. Auf jeden Fall passt ihr das so ganz und gar nicht. Außerdem hat sich Lulu geschworen, nie wieder mit uns alleine feiern zu gehen, da sie eh immer auf uns aufpassen muss und von irgendwelchen Schmierigen Typen angequatscht wird.

Am Gepäckband nehmen wir unsere Koffer entgegen und machen uns auf den Weg zum Ausgang. Dort stehen auch schon die Jungs. Als sie uns sehen kommen sie direkt auf uns zu. Lulu und ich werden von Ash erst mal in eine Umarmung gezogen. Wie ich ihn vermisst habe. Als er uns nach einer gefühlten Ewigkeit auch mal loslässt und zu Jacky geht umarmen wir auch noch die anderen. Auch meinen besten Freund würde ich am liebsten gar nicht mehr loslassen.

„Na dann mal los Ladys.“ Sagt Michael und versucht alle drei Koffer hinter sich her zu schleppen. „Es sind eure Schwestern, warum trage ich das eigentlich?“ fragt er dann mehr sich selbst und lässt die Koffer fallen. „Weil du so ein toller Freund bist.“ Sagt Lulu grinsend. „Ich gib dir gleich toller Freund!“  „LULU RENN!“ ruft Jacky und sie läuft los Richtung Auto. Woher weiß sie eigentlich zu welchem Auto sie muss? Naja, egal. Michael läuft ihr auf jeden Fall hinterher und lässt uns mit unseren Koffern zurück. Calum nimmt mir meinen Koffer ab und Ash hat Lulus. Jacky steht hinter uns und sieht uns gespielt geschockt an. „Und so etwas nennt sich Bruder und bester Freund.“ Sagt sie theatralisch. Luke geht zu ihr und nimmt ihren Koffer. „Danke Luke.“ Sagt sie grinsend. Dann gehen wir zu zwei großen Vans, wo auch schon Lulu und Michael drin sitzen. Jacky setzt sich mit Luke zu Lulu und Michael, so dass Cal, Ash und ich in den anderen gehen. „Und wie ging es euch in der letzten Woche so?“ fragt Ash als wir sitzen. „Alles super. Naja, Lulu und Jacky haben sich etwas gestritten, weil Lulu die Tatsache, dass Jacky mit Nate zusammen ist nicht ganz so toll findet. Aber sie haben sich auch sofort wieder verstanden. Und ich stand dazwischen und war wie die Schweiz.“

„Die  Schweiz sein ist immer gut.“ Sagt Ash grinsend. „Aber ich finde es ehrlich gesagt auch nicht so toll.“ Sagt Cal. „Ich auch nicht,“ sagt dann auch Ash. „Wieso? Ihr kennt ihn doch gar nicht! Und okay, bei Cal verstehe ich es noch. Du kannst die Freunde von Lulu und mir auch nie leiden, aber was hast du gegen ihn?“ frage ich dann meinen Bruder. „Weiß ich nicht. Ich kenne ihn halt nicht. Und wenn er meiner besten Freundin weh tut, ist er tot!“ sagt Ash. „Da kommst du zu später. Lulu bringt ihn vor dir um!“ sage ich lachend und Ash schüttelt grinsend den Kopf. Dann sind wir auch schon angekommen. Wir folgen den Jungs in ihr Haus. Es sieht sogar richtig schön aus! So modern, dass ich schon fast neidig bin.

„Wo schlafen wir?“ fragt Lulu. „Ihr drei schlaft in dem Zimmer von Michael und mir. Wir schlafen dann zu viert in dem anderen.“ Sagt Calum. „Ist das euer Ernst? Das ist doch viel zu wenig Platz! Vor allem wenn Jil noch kommt!“ sagt Jacky. „Wer ist Jil?“ fragt Luke sofort nach. Calum hebt die Hand. „Das ist meine Schuld, ich habe vergessen, es euch zu sagen. Unsere Cousine Jil kommt demnächst vorbei. Sie kommt eigentlich aus Miami. Sie wohnt aber seit ein paar Jahren hier in der Nähe und wir haben sie so lange nicht mehr gesehen.“ Ash schlägt ihn auf den Hinterkopf. „Ist ja kein Problem Leute, aber das wird echt ein bisschen Eng! Wir können die Jungs ja mal fragen, ob welche von uns so lange bei ihnen schlafen können.“ Schlägt Luke vor und die anderen drei nicken. Dann klingelt Michaels Handy. Er nimmt ab und verschwindet im Nebenraum. „Und was machen wir jetzt?“ frage ich und die Jungs zucken mit den Schultern. „Ihr wohnt doch jetzt hier. Was kann man in London alles machen, wenn man tot müde ist?“ fragt jetzt auch Lulu und wir setzen uns auf ein Sofa. „Wir wohnen hier auch erst seit einer Woche! Und ich glaube schlafen wäre eine gute Lösung!“ sagt Ash lachend. Das ist ja mal ein toller Anfang. Dann kommt Michael auch schon um die Ecke. „Harry hat gefragt, ob er und die Jungs vorbei kommen können und ich habe ja gesagt.“ verkündet Michael und die anderen drei nicken. „Erstens. Dürfen wir auch mit entscheiden? Zweitens. Sind wir tot müde. Wir würden jetzt glaube ich gerne schlafen, oder?“ fragt Lulu uns und wir stimmen ihr zu. „Ihr könnt doch schlafen!“ Seufzend erheben wir uns und gehen in das Zimmer, in das unsere Koffer eben transportiert wurden. Nachdem wir uns umgezogen haben legen wir uns seitwärts ins Bett, damit wir zu dritt reinpassen. Wir schlafen auch, dank Jetlag, sofort ein.

 

*Luke*

 

Nachdem die drei Mädchen in ihr Zimmer abgehauen sind sitzen wir vier auf der Couch. „Sind die drei nicht logisch, kommen gerade an und gehen schlafen.“ Sagt Michael kopfschüttelnd. „In Australien hätten wir jetzt mitten in der Nacht du Dummkopf.“ Lachend wirft ihm Ashton ein Kissen an den Kopf. Dann klingelt es auch schon an der Tür und Michael springt auf, bevor er zur Tür sprintet. Wir haben die Jungs in der Woche noch etwas besser kennengelernt und wir verstehen uns super mit ihnen! Bald geht es los mit der Tour und wir neun freuen uns auch schon riesig darauf! Ebenfalls gut verstehen wir uns mit Camryn. Auch wenn sie etwas jünger ist, kann man trotzdem total viel Spaß mit ihr haben. Ich höre Niall schon von weitem lachen. Dann kommen die fünf mit Michael um die Ecke. Liam, Niall und Zayn setzen sich auf den Boden. Harry und Louis zu uns aufs Sofa. „Wollten eure Schwestern heute nicht eigentlich kommen?“ fragt Harry dann an Ash und Cal gewandt. „Ja, sie sind übrigens da.“ Sagt Cal lächelnd. Harry sieht uns verwirrt an. „Also entweder bin ich blind. Oder ihr vier habt sie nicht mehr alle!“ „Sie schlafen man!“ sagt dann auch Ash lachend. „Jetzt?“ fragt ihn dann auch Niall. Wir nicken nur. „Wir hätten in Australien jetzt mitten in der Nacht.“ Wiederhole ich Ashtons Worte. „Wir müssen euch übrigens noch etwas mitteilen. Also wir haben es selber eben erst erfahren.“ Sagt Liam und sieht nicht gerade begeistert aus. Wir sehen ihn nur fragend an.  „Unser Management hat einen europaweiten Wettbewerb veranstaltet und der Gewinn ist, dass die beiden Gewinner eine Zeit lang bei uns wohnen werden. Beziehungsweise ein Gewinner bei uns und einer bei euch. Die Gewinner werden mit uns zu den Proben und den Meetings fahren und alles mit uns gemeinsam machen.“ Sagt Liam und ich kann ihn nicht ganz nachvollziehen. „Warum so glücklich? Also ich find’s toll.“  Sage ich ehrlich. Zayn sieht mich nur etwas genervt an. „Kommt drauf an. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, mehrere Wochen mit irgendeinem kreischenden Fan zu verbringen der mir auf Schritt und Tritt folgt.“ „Du weißt aber nicht, ob es solche Fans sind Zayn. Vielleicht sind sie ja auch total nett. Nur ich kann nicht nachvollziehen, dass einer der Gewinner bei uns leben soll. Uns kennt doch hier so gut wie keiner.“ Spricht Calum das aus, was wir uns alle wahrscheinlich gerade denken. „Seitdem bekannt ist, dass ihr mit uns auf Tour geht, kennen euch nicht gerade wenige in Europa. Die Gewinner stehen übrigens schon fest. Wir haben hier zwei Bögen bekommen, die die Gewinner ausgefüllt haben. Wir sollen entscheiden, wer der beiden bei wem schläft.“ Sagt Harry und hält zwei Umschläge hoch. „Wir wollten die Umschläge mit euch gemeinsam öffnen.“ Fügt er noch hinzu. „Dann lasst uns mal sehen, wer in den nächsten Wochen unser Mitbewohner wird.“ Sagt Ashton lachend und nimmt ihm den Umschlag aus der Hand. „Wer öffnet den anderen?“ fragt Harry und hält ihn hoch. „Ich will!“ ruft Louis wie ein kleines Kind dazwischen. „Wie hält Eleanor das bloß mit dir aus?“ fragt Michael lachend. Auch die Freundinnen von Louis und Zayn, Eleanor und Perrie, haben wir bereits kennengelernt und sie waren beide super nett. „Wer zuerst?“ fragt Ash Lou,  der sofort aufspringt und mit erhobener Hand auf der Stelle rumspringt. „Ja Lou, dann beginn du.“ Ashton setzt sich lachend auf die Sofalehne. „Alsoooo…. Ihr Name ist Laura Müller, sie ist sweet 16. Eigentlich ist sie Deutsche, wohnt aber in den Niederlanden. Dann steht hier noch, dass sie eine Schwester hat, die 23 ist. Und hier ist natürlich ein Bild von ihr,… man die ist hübsch!“ Sagt er und macht eine kurze Pause. „Zeig mal das Bild!“ sagt Harry und versucht ihm den Umschlag aus der Hand zu reißen. „NEIN! Ich will erklären wie sie aussieht!“ ruft Lou und hält den Umschlag an seine Brust gedrückt, damit auch keiner etwas sehen kann. „Sie hat lange blonde Augen und grün-graue Haare.“ Offenbart er uns. „Öhm Louis…. Lange blonde AUGEN und grün-graue HAARE?“ fragt ihn Niall mit einem Grinsen im Gesicht. „Ja du Besserwisser!“ er streckt ihm die Zunge raus. Manchmal habe ich echt das Gefühl ich bin im Kindergarten. Dann passen wir vier perfekt dazu! Harry reißt ihm schnell den Umschlag weg und sieht auf das Blatt Papier. „Die ist echt hübsch!“ Er lässt das Blatt rumgehen und wir stimmen ihm zu. „Jetzt du Ashton.“ Sagt Calum und Ash öffnet den Umschlag. „Okay. Ihr Name ist Hannah Somara. Ihr Alter entspricht  16 Jahren.“ „Man nicht so förmlich!“ unterbricht Zayn ihn lachend. „Ist ja gut. Sie kommt aus Kreta, für die von euch, die es nicht wissen, es liegt in Griechenland!“ „Ebenfalls Besserwisser!“ unterbricht dieses Mal Louis und streckt ihm ebenfalls die Zunge raus. „Klappe Lou! Auch hier ist ein Bild…und ich muss zugeben. Sie ist ebenfalls hübsch! Lange blonde Locken und grüne Augen. Dann steht hier bei Aussehen aber noch, dass die Augenfarbe immer wechselt.“ „Ich will das Bild sehen!“ quengelt Harry wie ein kleiner Junge, dem man den Lolly abgenommen hat. Ash hält ihm lachend das Bild vors Gesicht. „YES! Beide sind hübsch. Immerhin.“ Sagt er grinsend und ich schlage ihm gegen den Hinterkopf. „Man Harry. Du wirst nichts mit diesen Fans anfangen!“ sage ich lachend. „Mache ich schon nicht. Dafür habe ich ja die Schwestern von Ash und Cal.“ Lacht Harry. Sofort drehen sich Ashton und Calum um. „Wag es dich Harry!“ kommt es von beiden gleichzeitig. „Regt euch ab Leute! War ein Witz!“ er hebt abwehrend die Hände. „Bei ihren Schwestern verstehen sie keinen Spaß.“ Informiere ich ihn. „Merkt man gaaar nicht.“ Antwortet er grinsend. „Außerdem hat Jacky einen Freund.“ Wirft Calum ein. „Naja, bleiben ja immer noch zwei.“ Sagt er grinsend und erntet einen bösen Blick von Ashton. „Wer von den Mädchen schläft jetzt bei wem?“ Nach einer endlosen Diskussion wollen Luke, Ashton, Niall und Zayn Laura haben und Michael, Harry, Louis und ich Hannah. Vier zu vier. „Liam die Entscheidung liegt bei dir.“ Sagt Niall und wir sehen ihn alle abwartend an. „Leute das ist mir scheiß egal, wir werden sowieso alle beide am Hals haben!“ sagt er genervt. Niall sagt irgendetwas leise zu Liam, der sich wieder aufrecht hinsetzt und zu uns sieht. „Sorry. Ich bin dafür wir ziehen Zettel.“ Gesagt getan. Hinterher kam dabei raus, dass Laura aus den Niederlanden bei den anderen wohnen wird und Hannah aus Kreta bei uns. „Wird das nicht ein bisschen Eng? Ich meine, Lydia, Lulu, Jacky, dann kommt noch Jil und DANN noch Hannah in einem Zweibettzimmer?“ fragt uns Calum. „Dann bekommen die einfach noch das andere Zimmer und wir schlafen im Wohnzimmer oder so.“ schlage ich vor und die anderen zucken nur mit den Schultern. „Und wie machen wir das bei uns?“ fragt Harry. „In dem Gästezimmer ist doch Danielles Bett frei, wenn Eleanor und Perrie noch kommen.“ Sagt Louis. Liam steht auf, dreht sich um und geht. „Habt ihr toll hingekriegt!“ Niall steht auf und folgt ihm. Die anderen haben es uns bereits erklärt. Vor ein paar Wochen hat Danielle mit ihm Schluss gemacht, da die beiden sich so gut wie nie sehen. Das hat ihn ziemlich fertig gemacht. Wir haben alles versucht um ihn abzulenken aber es klappt irgendwie nicht ganz. „Sorry. Ich bin dafür, dass wir feiern gehen und Liam etwas ablenken.“ Sagt Louis und man merkt, dass er ein schlechtes Gewissen hat. „Und was ist mit unseren Schwestern?“ fragt Ash. „Die schlafen?“ frage ich grinsend. Ash zuckt nur mit den Schultern. Damit ist es beschlossene Sache. „Wir treffen und in zehn Minuten vorne. Wir gehen Liam holen!“ mit den Worten verabschieden sich die übrigen fünf.

 

*Jacky*

 

Ich werde wach, als mir jemand ein Kissen ins Gesicht schlägt. Sofort setze ich mich auf um zu protestieren, als mir Lulu den Mund zuhält. „Sei leise. Lydia ist noch nicht wach!“ ich schüttel nur den Kopf und lass mich wieder nach hinten fallen. Sie hat immer so nette Arten jemanden zu wecken. Mal schlägt sie einem ein Kissen ins Gesicht. Ein anderes Mal holt sie eine Taschenlampe, hält sie dir direkt ins Gesicht und schaltet sie an. „Und warum durfte ich Lydia jetzt nicht wecken?“ murmel ich ins Kissen. „Weil du sonst die wundervolle Vorstellung verpasst hättest die jetzt kommt.“ Flüstert sie kichernd und ich sehe sie verwirrt an. Lulu steht leise auf und bewegt sich auf die andere Seite des Bettes. Sie kniet sich hin, sodass sie ganz nah an Lydias Ohr ist. „Ich vermisse dich so sehr Lydia.“ Flüstert sie leise und versucht ihr Lachen zu unterdrücken. Ich sehe sie nur Verständnis los an. „Warts ab. Das habe ich gestern Nacht im Flugzeug herausgefunden.“ Sie dreht sich wieder zu Lydia und wiederholt ihre Worte, dieses Mal aber etwas lauter. „Ich vermiss dich auch Cal.“ Murmelt sie im Schlaf und es bildet sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Awwwwww. Das ist ja zu putzig. „Komm schnell zu mir.“ Sagt Lulu wieder leise. „Ich bin unterwegs Cal.“ Murmelt Lydia wieder. Lulu unterdrückt sich ein Lachen und ich sitze auf dem Bett mit einem Lächeln im Gesicht und einem Stummen „Awwwww“. „Ich liebe dich Lydia.“ „Ich liebe dich auch Calum.“ Murmelt sie wieder. Ich nehme Lulu an die Hand und ziehe sie aus dem Raum. „Awwwwww. Das ist so süß!“ sage ich sofort, als sie die Tür geschlossen hat. „Sag ich ja.“ sie sieht mich stolz an. „Vielleicht sollten wir es ihr besser nicht erzählen.“ Spreche ich meine Bedenken aus. „Ne weißte ich wollte jetzt zu ihr rennen und es ihr sagen!“ sagt sie sarkastisch und ich schlage sie auf den Oberarm. „Bei dir weiß man nie. Aber das ist doch echt verdammt süß! Und dann sagt sie immer, sie würde nicht auf Calum stehen!“ gebe ich grinsend von mir und Lulu schüttelt nur den Kopf. „Wollen wir sie wecken?“ fragt sie doch ich schüttel nur den Kopf. „Lass sie schlafen. Frühstücken?“ frage ich sie und sie nickt, bevor wir uns auf die Suche nach der Küche machen. Wir öffnen die erste Tür. Nicht die Küche, sondern das Wohnzimmer, indem Menschen liegen. MOMENT, DAS WOHNZIMMER IN DEM MENSCHEN LIEGEN? Sofort mache ich die Tür wieder auf und treffe ausversehen einen Kopf. Tatsächlich. Auf den Sofas liegen Liam und Zayn und auf dem Boden Harry, Louis und Niall von One Direction. Auch wir haben uns über die fünf im Internet genauestens Informiert. Wir wollen doch wissen, mit wem die unsere vier besten Freunde auf Tour gehen.

„Jacky siehst du auch diese fünf heißen Typen in unserem Wohnzimmer?“ fragt sie mich grinsend und ich nicke nur. „Aha, du findest uns also heiß.“ Harry hebt den Kopf und sieht uns an.

„Haben wir dich geweckt?“ fragt Lulu leise. „Nein, man wird nicht wach, wenn einer einem Die Kante der Tür voll gegen den Kopf stößt.“  Sagt er grinsend.

„Sorry.“ Sage ich nur, ziehe Lulu aus dem Wohnzimmer und schließe die Tür wieder. „SAG MAL SPINST DU? MACH DIE TÜR WIEDER AUF!“ ruft Lulu und ich trete sich. „AU! Warum trittst du mich?“ fragt sie sauer. „Damit du leise bist.“ Sage ich und unterdrücke das Lachen. Dann tritt sie mich. „Jetzt sind wir quitt.“

„Verprügelt ihr euch immer gegenseitig?“ hören wir eine Stimme hinter uns und drehen uns erschrocken um. Dort steht Harry im Türrahmen gelehnt. „Was machst du hier?“ fragt Lulu ihn. „Wir waren gestern feiern und haben beschlossen hier zu schlafen.“ Sagt er wie selbst verständlich. Wir beide sehen ihn nur stumm an. „Habt ihr auch Hunger?“ fragt Harry und geht an uns vorbei in die Küche. Wir folgen ihm und setzen uns an den Tisch. Er deckt den Tisch für uns drei, während wir ihn nur sprachlos beobachten. Als er sich gerade hingesetzt hat geht die Tür auf und Louis kommt herein gestürmt. „Hazza Baby. Wo warst du? Ich bin aufgewacht und du warst weg!“ sagt er dramatisch und setzt sich auf seinen Schoß. Lulu und ich sehen uns an, bevor wir losprusten. Also DAS hätten wir jetzt am allerwenigsten erwartet! Kurz darauf fällt die Tür wieder auf und die ganzen restlichen Jungs betreten die Küche. Lulu und ich starren sie leider alle an, da keiner von ihnen ein Shirt trägt. „Ah, schön das ihr auch mal wach seid. Also, das sind…“ beginnt Cal, doch ich unterbreche ihn. „Könnten wir das ganze Vorstellungsgedönse machen, wenn ihr was anhabt Bruderherz?“ frage ich ihn und er sieht mich verwirrt an. Sofort schlägt mir Lulu gegen den Arm. „Spinnst du? Zieht euch bloß nichts an!“ protestiert Lulu. „Ich kann so nicht essen!“ sage ich und sie schlägt mich wieder. Dieses Mal schlage ich sie zurück. „Ihr prügelt euch echt immer, kann das sein?“ fragt Harry lachend.

„So, wir gehen uns jetzt alle was anziehen, damit Jacky zufrieden ist!“ dann scheucht  Cal alle raus, bis auf Harry und Louis, die bereits ein Shirt tragen. Als alle wieder kommen haben wir bereits aufgegessen. „Wo ist Lydia?“ fragt Cal sofort, als er die Küche betritt. „Sie schläft. Könntest du sie wecken gehen?“ fragt Lulu. „Ich geh schon.“ Sagt Ash und will sich gerade umdrehen. „NEIN!“ Ich halte ihn am Arm zurück. „Wieso?“ er sieht mich fragend an. Ich sehe hilfesuchend zu Lulu. „Weil deine beste Freundin dich solange nicht mehr gesehen hat und dich furchtbar vermisst hat?“ frage ich mehr. Er sieht mich immer noch skeptisch an. „Ernsthaft? Du hast mich eine Woche nicht mehr gesehen Jacky!“ Wieder sehe ich zu Lulu. Was soll ich denn jetzt sagen. „BOAH! Ash du setzt dich jetzt und Cal geht Lydia wecken! WO IST DAS PROBLEM?“ fragt sie und Ash setzt sich lachend neben sie. „Ist ja gut.“ Ich bemerke aus dem Augenwinkel, dass Harrys Blick immer wieder zu Lulu schweift, die sich mit Louis unterhält. Ich sehe mich in der Küche um. In diesem einen Raum stehen/sitzen jetzt 10 Menschen. Das ist mir zu viel! Ich stehe auf und verlasse den Raum. Ich gehe durch das Wohnzimmer und setze mich draußen auf die Terrasse. Ich beobachte einen kleinen Vogel, der auf dem Rasen rumläuft. Als ich klein war und man hatte mich gefragt, was ich werden will, wenn ich groß bin, habe ich immer gesagt, dass ich ein Vogel werde. Lächelnd schüttele ich den Kopf, als ich daran denke, als ich damals von der Garage gesprungen bin, weil ich fliegen wollte. Ich drehe mich um, als sich jemand hinter mir räuspert.

Chapter 7

*Calum*

 

Verwirrt drehe ich mich um, als ich die Küche verlasse. Warum genau, soll ich Lydia jetzt wecken? Nagut, eigentlich habe ich ja nichts dagegen. Bis auf die Tatsache, dass es grauenvoll ist sie zu wecken! Nichts bekommt sie wach, wirklich nichts! Vorsichtig öffne ich die Tür des Zimmers, in dem die Mädchen die nächsten Wochen schlafen werden. Lydia liegt noch im Bett und schläft. Ganz langsam und leise lege ich mich neben sie. Ich stütze mich auf die Seite, damit ich einen besseren Ausblick auf sie habe. In der letzten Zeit ist mir Lydia wichtiger geworden, als nur meine beste Freundin, aber wenn ich daran denke, dass sie niemals etwas Ähnliches für mich empfinden wird werde ich direkt traurig. Eigentlich will ich sie gar nicht wecken, sie sieht so niedlich aus, wenn sie schläft. Vorsichtig streiche ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du hast ja keine Ahnung…“ murmel ich leise vor mich hin. Ich stehe wieder langsam auf und verlasse den Raum, bevor ich wieder in die Küche gehe. „Du solltest doch Lydia wecken!“ Lulu sieht mich böse an und ich hebe abwehrend die Hände. „Bin dabei!“ ich schlängele mich langsam durch die ganzen Menschen in unsere Küche, dann mache ich ihr einen Chai Tea Latte, wie man ihn immer bei Starbucks bekommt und schmiere einen Beagle. Ich platziere alles auf einem kleinen runden Tablett und versuche den Raum zu verlassen, ohne das Getränk zu verschütten. Mit meinem Ellenbogen drücke ich die Türklinke zu Lydias Zimmer runter und betrete es leise. Dieses Mal setze ich mich neben sie und stelle das Tablett auf dem Nachttisch ab. „Lydia, du musst aufstehen.“ Sage ich leise, doch sie rührt sich nicht. Ich kann sagen, was ich will, sie würde es sowieso nicht mitbekommen. „Ich liebe dich, Lydia Irwin.“ Sage ich ganz leise. Sie dreht ihr Gesicht zu mir und setzt sich langsam auf. Sie öffnet verschlafen ihre Augen und sieht mich an. SHIT! „Morgen Cal…hast du gerade was gesagt?“ sie sieht mich durch zusammengekniffene Augen an, da es schon ziemlich hell ist und das grelle Sonnenlicht direkt durch das Fenster scheint. „Ehm…jaaa…ich habe gesagt….Ich liebe …Rick…den Irwicht! Genau, ich liebe Rick den Irwicht!“ In Gedanken klopfe ich mir auf die Schulter. Da hast du dich mal wieder toll rausgeredet Calum!

Sie sieht mich belustig an. „Rick den Irwicht?“ wiederholt sie meine Worte mit Sarkasmus. „Ja…das ist…so eine…neue Serie! Die kommt heute Abend!“

„Wenn es eine NEUE Serie ist, die HEUTE Abend kommt, warum weißt du dann, das du sie liebst?“ muss sie so viele Fragen stellen?

„Trailer?“ frage ich mehr. Sie schüttelt nur grinsend den Kopf. Warum wird sie denn jetzt auf einmal so schnell wach? Wird sie sonst nie! „Ach ja, ich habe dir Frühstück mitgebracht, weil die Küche total voll ist und ich dachte, dass es schwieriger wird dich zu wecken.“ Ich reiche ihr das Tablett, welches sie dankend annimmt.

„Warum ist die Küche denn voll?“ fragt sie, nachdem sie einen Bissen von dem Beagle runtergeschluckt hat. „Die Jungs haben hier geschlafen, weil wir gestern noch feiern waren.“  Sage ich und lächel. „One Direction?“ Ich nicke nur.

Als sie aufgegessen und ausgetrunken hat drückt sie mir das Tablett wieder in die Hand. „Du bist ein toller bester Freund.“ Sagt sie lachend und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Danke. DANKE! Ich bin ein toller BESTER Freund! Schade nur, dass das nicht mein Ziel ist. Ich nicke und bringe das Tablett in die Küche. „Sie ist wach und kommt jeden Moment!“ sage ich sofort, bevor Lulu mich wieder niederstarren kann.

 

*Ashton*

 

Ich sitze am Tisch und esse ein Toast, während ich die anderen beobachte und eine Sache gefällt mir ganz und gar nicht. Ich stehe auf und gehe rüber zu Harry um mich neben ihn zu setzen. „Hay Ash.“ Sagt er und grinst mich an, bevor er den Blick wieder etwas anderem zuwendet. „Hay Harry.“ Sage ich und beobachte ihn weiter. „Was gibt’s?“ er wendet seinen Blick ab, um mich anzusehen. „Tu mir einen gefallen, und lass einfach deine Finger von meinen Schwestern!“ Harry sieht mich fragend an. „Du guckst Lulu so an, als wäre sie dein neues Projekt.“ Ich kenne ihn erst seit einer Woche, aber das reicht schon. Außerdem bin ich ja nicht dumm, ich besitze auch Internet und Google! „Spinnst du Ash? Würde ich nicht machen. Sie ist deine Schwester verdammt!“ wirklich überzeugend wirkt das jetzt nicht. „Harry du hast selbst bei iCarly besser geschauspielert als gerade!“ er grinst mich schief an. „Ja, da war ich noch nie sonderlich gut drin.“ Ich sehe ihn sauer an. „Einfach Hände weg, okay?“ er nickt und ich setze mich wieder zurück. Wenn Harry irgendetwas mit einem meiner Schwestern anfängt, dann ist er tot!

Als ich mich wieder an meinen Platz setze kommt auch Lydia die Tür rein. „Morgen Schwesterchen.“ Sage ich und grinse sie an. „Ich konnte deine gute Laune am Morgen noch nie leiden!“ sie schüttelt den Kopf und verlässt den Raum wieder. Die Blicke von den Jungs wandern zu mir. „Lydia?“ Ich nicke und sie lachen.

„Und was machen wir heute?“ fragt Zayn uns alle. „Also heute Mittag kommt Jil.“ Sagt Calum. „Wer ist denn jetzt schon wieder Jil?“ fragt Liam seufzend. „Meine Cousine.“ Antwortet Cal ihm lachend. „Sagtest du nicht, sie kommt DEMNÄCHST?“ spreche ich dann meine Gedanken aus. „Ja, mit demnächst meinte ich heute.“ Er sieht und entschuldigend an. „Und Simon hat mir eine sms geschrieben, dass die Gewinnerinnen des Gewinnspiels morgen kommen werden.“ Lulu sieht verwirrt zwischen uns hin und her. „Was für ein Gewinnspiel?“ fragt sie und sieht uns fragend an. „Stimmt, ihr wart gestern Abend gar nicht dabei. Es gab ein Europa weites Gewinnspiel, die eine Gewinnerin, Hannah, wir für ein paar Wochen bei euch wohnen und die andere Gewinnerin, Laura, bei uns.“ Erklärt ihr Harry. Ich werde Harry in Zukunft näher beobachten müssen. Irgendwie traue ich ihm nicht ganz.

„Oh Gott. Wir drei, Jil und Hannah in einem Zimmer?“ fragt sie und ihr klappt die Kinnlade runter. „Entweder bekommt ihr beide Schlafzimmer, oder wir machen das so, dass irgendwer bei den Jungs schläft. Wir finden auf jeden Fall eine Lösung!“ sagt Luke und Lulu wirkt etwas erleichtert. „Können wir heute shoppen gehen?“ fragt Lulu mir großen Augen und wir stimmen einfach mal zu.

 

*Jacky*

 

Ich drehe mich um, als sich jemand hinter mir räuspert. An der Terrassentür angelehnt steht der Blonde, mit den ozeanblauen Augen, Niall. „Sind dir auch zu viele Menschen in der Küche?“ frage ich ihn lächelnd. „Ja, ich habe Klaustrophobie.“ Sagt er, als er sich neben mich setzt. „Und du?“ fragt er mich ebenfalls lächelnd. „Nein, einfach zu viele Menschen.“

„Du bist Calums Schwester, oder?“ fragt er und ich nicke. „Genau, Jacky.“ Sage ich und halte ihm die Hand hin. „Niall.“ Sagt er und ergreift sie grinsend. „Weiß ich doch.“

„Woher? Bist du Directioner?“ fragt er mich. „Nein, aber ich habe euch die letzten Wochen jeden Tag gegoogelt, ich muss doch wissen, mit wem mein Bruder auf Tour geht.“ Sage ich und er lacht. „Das stimmt.“ Es herrscht Schweigen. „Wie lange bleibt ihr eigentlich?“ fragt er nach einer Zeit. „Das wissen wir noch nicht so genau, mit der Schule sind wir jetzt fertig, von daher haben wir momentan nichts Besseres zu tun, also auf jeden Fall noch ein paar Wochen.“ Sage ich und er nickt. „Vermisst du deinen Freund denn nicht, wenn er so lange so weit entfernt ist?“ er sieht mich fragend an. „Woher weißt du…“ ich sehe misstrauisch zu ihm. „Cal hat er uns mal gesagt.“ Ich nicke. Woher auch sonst. „Naja, ich vermisse ihn schon, aber ich bin ja erst eine Woche mit ihm zusammen.“ Er sieht mich wieder fragend an. „Solltest du ihn dann nicht erst recht vermissen?“ „Ja, Nein, keine Ahnung.“ Er sieht mich grinsend an. „Immer diese Mädchen mit ihren Entscheidungsschwierigkeiten.“ „Hey!“ protestiere ich und schlage ihn leicht auf den Arm, was ihn noch mehr zum Lachen bringt. „Leute…sorry wenn ich störe, aber wir wollten jetzt Jil abholen, da es schon mittags ist und danach shoppen gehen.“ Sagt Ash hinter uns und grinst. „Geht klar.“ Ich stehe auf und marschiere nach drinnen. In unserem Zimmer sind auch schon Lulu und Lydia. „Da bist du ja!“ sagt Lydia und bewirft mich mit einem Kissen. „Wofür war das?“ frage ich sie und sie zuckt lachend die Schultern.

„Komm jetzt hier hin wir müssen uns umziehen! Ich will endlich deine Cousine abholen und shoppen gehen, verdammt!“ sagt Lulu und zieht mich zu meinem Koffer. Wir gehen nacheinander duschen und machen uns fertig. Lydia trägt eine Beige lange Hose, mit einem weißen Long top, auf dem eine große schwarze Schleiße abgebildet ist und einer Jeansbluse darüber. Dazu trägt sie ihre schwarze Chucks und ihre Haare hat sie zu einem hohen Zopf gebunden. Lulu trägt ein Schwarzes Long top, mit Leggins in Jeansoptik, ebenfalls ihren schwarzen Chucks und einer weißen Tasche. Ihre Haare hat sie zu einem lockeren Dutt gebunden. Ich ziehe mein schwarz, weiß, gestreiftes Top an, darüber eine Jeansbluse und eine Leggins in Jeansoptik. Meine schwarzen Chucks und ein paar Armbänder. Meine Haare lasse ich offen über die Schulter fallen. Als wir fertig sind gehen wir ins Wohnzimmer, wo die Jungs schon alle sitzen. „Da seid ihr ja endlich!“ sagt Louis und verdreht grinsend die Augen. „Die drei haben nur halb so lange gebraucht wie Eleanor und Perrie!“ sagt Ash lachend und Louis und Zayn strecken ihm die Zunge raus. Auch das stand im Internet, Louis und Zayn haben jeweils eine Freundin und Liam und seine Freundin sollen sich vor kurzem getrennt haben. „Dann warten wir jetzt nur noch auf Jil.“ Sagt Calum und lässt sich zurück in die Couch fallen. „Sollten wir sie nicht irgendwo abholen?“ frage ich und schüttelt den Kopf. „Sie hat mich gerade angerufen sie kommt selber hier hin.“ Ich nicke nur und setze mich auf die Lehne neben meinen Bruder.

 

*Luise*

 

Da es offensichtlich noch um Jahre handeln kann, bevor wir endlich shoppen gehen beschließe auch ich, mich hinzusetzen. „Rutscht mal etwas.“ Sage ich grinsend und quetsche mich zwischen Harry und Louis auf das eine Sofa. Dann drehe ich mich zu Louis. Er ist echt nett, ich habe mich eben schon die ganze Zeit mit ihm unterhalten. „Und wann lernen wir eure Freundinnen mal kennen?“ frage ich ihn. „Morgen kommen die beiden. Also Eleanor auf jeden Fall, aber ich denke Perrie auch.“ Sagt er glücklich und man sieht ihm richtig an, dass er sich auf das Wiedersehen mit seiner Freundin freut. „Glaub mir, ihr werdet euch wundervoll mit ihr verstehen, sie ist so nett!“ schwärmt er von ihr. Normalerweise stehe ich ja nicht auf so etwas kitschiges, aber das ist echt niedlich. Bevor ich etwas sagen kann klingelt es an der Tür. Jacky rennt sofort zur Tür und im nächsten Moment höre ich nur ein lautes kreischen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt Jacky dann mit ihrer Cousine im Schlepptau ins Wohnzimmer. Ihre Cousine sieht Jacky und Calum wirklich ähnlich! Okay, eigentlich kein bisschen. Aber sie ist echt hübsch! Ihr blonder, leicht verwuschelter Bob Schnitt geht ungefähr bis zum Kinn. Sie hat hellblaue Augen und eine kleine Stupsnase. Außerdem ist sie ziemlich klein und zierlich. Jacky stellt den Koffer ihrer Cousine ab, die sofort von Cal in die Arme geschlossen wird. „Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen! Wie geht’s dir Jil?“ fragt er sie und sie grinst glücklich. „Mir geht’s gut, und dir anscheinend auch. Tut mir echt Leid, dass ich dich früher ausgelacht habe, als du gesagt hast, du willst mal ganz groß raus kommen!“ kichert sie und umarmt ihn noch einmal. „Hay, ich bin Ashton.“ Mein Bruder steht auf, geht direkt auf sie zu und umarmt sie. Nanu, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Sie nickt lächelnd. „Jil.“ Dann nimmt Jacky ihre Hand und schleift sie in die Mitte. „Also, das sind die Jungs von One Direction und ich hoffe ich sage die Namen jetzt alle richtig, denn ich kenne sie selber erst seit gestern!“ sagt sie lachend und holt tief Luft, bevor sie die Namen runterattert. „Das sind Liam, Niall, Zayn, Louis und Harry.“ Das war schnell. „Und das sind Michael und Luke, Freunde aus Australien und in der Band von Cal. Und dann haben wir hier noch meine besten Freundinnen, und die Schwestern von Ash, Lydia und Lulu.“ Stellt sie alle vor und zeigt in angegebener Reihenfolge auf uns. Lydia geht direkt auf sie zu und umarmt sie. Ich tue es ihr gleich.

„Jetzt bringt den Koffer ins Zimmer, ich will shoppen!“ scheuche ich die beiden raus. Als wir dann nach einer Ewigkeit im Van sitzen wird meine Freude immer größer. Ich freue mich schon die ganze Zeit darauf, in London shoppen zu gehen! „Wo kann man denn hier gut shoppen?“ fragt Jil. „Wir fahren jetzt ins Westfield Shoppingcenter und demnächst auf die Oxford Street.“ Sagt Liam ihr und sie nickt. Die Fahrt dauert wirklich nicht so lange, dann sind wir auch schon da.

 

*Jil*

 

Als wir am  Westfield ankommen springen Lydia, Lulu, Jacky und ich sofort auf dem Van und gehen zum Eingang. EINDLICH shoppen! Wir haben unterwegs noch mit den Jungs ausgemacht, dass sie zu Nandos gehen und wir uns später mit ihnen treffen. „Wo gehen wir zuerst hin?“ frage ich sie und bekomme sofort eine Antwort von Lydia. „Topshop!“ sagt sie mit ganz großen Augen und die anderen stimmen ihr zu. Ich kenne Topshop schon, da ich nicht allzu weit weg wohne. Und es in Cardiff auch einen gibt. Als wir den Laden betreten erblicke ich in einer Ecke ein Kleid und steuere sofort darauf zu. Dann Kleid ist ziemlich kurz und unten gerafft. Oben an der Brust befinden sind ein paar Paietten. Das Kleid ist total schön, aber es gibt es in mehreren Farben. Ich blicke mich auf der Suche, nach einem der Mädchen um, doch niemand ist da. „Jacky? Lydia? Lulu?“ rufe ich doch keiner ist hier. „Da brauch man schon mal Hilfe und dann sind die alle weg.“ Sage ich leise zu mir selbst.

„Vielleicht kann ich dir ja helfen?“ ich drehe mich erschrocken um. Neben mir steht ein Mädchen, blonde lange Haare, grau grüne Augen und ziemlich groß und schlank. Also auf jeden Fall größer als ich, aber das ist keine Kunst. Sie lächelt mich freundlich an. „Arbeitest du hier?“ frage ich sie lächelnd und sie schüttelt den Kopf. „Nein, aber ich kann dir trotzdem helfen wenn du willst.“ Sie grinst und ich willige ein. Ich zeige ihr das Kleid. „Welche Farbe soll ich davon nehmen?“ Sie betrachtet das Kleid und geht die vorhandenen Farben durch. „Ich würde rot nehmen, da du auch ziemlich braun bist. Wo hast du dich denn rumgetrieben, dass du nicht so blass bist, wie die ganzen anderen Engländer?“ fragt sie mich lachend. „Ich komme eigentlich aus Miami und war dort des Letzt meine Familie besuchen, aber seit ein paar Jahren wohne ich jetzt in Cardiff. Aber du kommst auch nicht von hier, oder? Wegen deinem Akzent.“ Antworte ich ihr lächelnd. „Nein, eigentlich bin ich aus Irland, aber meine Eltern haben sich geschieden und über die Ferien bin ich hier bei meinem Dad. Kenne aber nicht wirklich einen. Also heißt es für mich, ein paar Wochen alleine in London verbringen.“ Sie lächelt schief und ich habe etwas Mitleid mit ihr. Als ich nach Cardiff gezogen bin habe ich mich am Anfang auch sehr alleine gefühlt.

„Du kannst ja was mit uns machen.“ Biete ich ihr an. „Uns?“ frag sie verwirrt und ich nicke lachend. „Mit meiner Cousine und ihren Freundinnen.“ Die Jungs erwähne ich gar nicht, die sehen wir ja sowieso erst später wieder. „Das wäre nett!“ Ihre Augen strahlen glücklich. „Wie heißt du eigentlich?“ frage ich sie lachend. „Kathi, und du?“ „Ich bin Jil.“ Sage ich lächelnd. Dann gehen wir gemeinsam zur Kasse. Ich habe beschlossen, mir das Kleid wirklich in Rot zu holen.

 

*Lydia*

 

„Da hinten ist Jil!“ sagt Jacky lachend und läuft auf ihre Cousine zu. Als wir Topshop betreten haben ist sie sofort losgerannt und wir haben sie irgendwie verloren. „Das sind Jacky, Lydia und Lulu.“ Sagt Jil und stellt uns dem Mädchen neben sich vor. Sie sieht wirklich nett aus. „Leute, das ist Kathi. Ist das Okay, wenn sie etwas mit uns macht? Weil sie kennt hier in London keinen." Wir stimmen alle zu und das Mädchen lächelt uns dankend an. „Wo wollen wir denn als nächstes hingehen?“ fragt Lulu und Kathi dreht sich um. „Können wir kurz in den Musikladen gehen? Ich wollte gucken, ob sie Poster von One Direction haben.“ Sagt sie ganz hibbelig und ich muss mir ein Lachen unterdrücken. Aber ich glaube da bin ich nicht die einzige. „Du magst One Direction?“ fragt Lulu grinsend. „Ist das ein Witz? Ich LIEBE sie! Ich habe so gehofft, ich würde sie sehen, wenn ich in London bin, aber ich glaube das ist echt unmöglich!“ sagt sie etwas enttäuscht. „Kennst du auch die Vorband?“ fragt Jacky und sie nickt ganz aufgeregt. „Na klar, 5 Seconds of Summer. Die sind so gut! Wisst ihr ab wann die in London sind?“ fragt sie uns. „Weiß ich nicht. Tut mir Leid.“ Sagt Lulu entschuldigend und ich weiß genau was sie vorhat. Irgendwie ist es ja gemein, ihr nichts zu sagen, aber andererseits wird sie sich riesig freuen, wenn sie die Jungs trifft. „Dann lass und mal rein gehen.“ Sagt Jil grinsend und wir folgen Kathi zu den Postern. Als ich die ganzen Poster sehe klappt mir die Kinnlade runter. Die haben nicht nur ein Poster, die haben bestimmt tausende! „Schade, dass sie keins von 5sos haben.“ Sagt Kathi leicht enttäuscht und kauft sich dafür ein Poster von One Direction.

„Ich habe Hunger, wollen wir zu Nandos gehen?“ fragt Jil grinsend. „Also ich habe keinen Hunger.“ Sagt Kathi. „Und ob du das hast. Wir gehen jetzt essen!“ sagt Jacky lachend und zieht sie mit zu Nandos.

Chapter 8

*Lydia*

„Also, du magst One Direction, ja? Wer ist denn dein Favourite?“ fragt Lulu sie grinsend. Die beiden gehen vor und Lulu hat sich bei ihr untergehackt. Das ist so typisch für sie. „Nein, ich liebe die Jungs alle! Aber von 5 Seconds of Summer. Michael ist so toll! Habt ihr einen Favourite?“ fragt Kathi uns alle. Wir nicken nur. „Wen denn?“ fragt sie uns total aufgeregt. „Sagen wir dir gleich, aber jetzt erst mal rein da.“ Sagt Lulu lachend und öffnet ihr die Tür zu Nandos. Sofort wird uns ein Tisch zugeteilt. Wir sitzen so, dass die Jungs uns nicht sehen, und auch Kathi sitzt mit dem Rücken zu ihnen. Jil und Jacky gehen gerade unser Essen bestellen.

„Oh mein Gott! Kathi, sind die das nicht?“ fragt Lulu gespielt geschockt und hält sich die Hand vor den Mund. Sie kann so etwas echt gut Schauspielern.

Kathi dreht sich sofort um und ihr fallen fast die Augen aus. Dann dreht sie sich sofort zurück und zieht scharf die Luft ein. „Ihr habt Recht. Die sitzen echt da! Was soll ich machen?“ fragt sie uns. „Geh doch mal hin.“ Versuche ich sie zu ermutigen.

„Nein, das kann ich doch nicht einfach so machen.“ Sagt sie geschockt.

„Natürlich kannst du das.“ Sagt Lulu lächelnd und steht auf. In dem Moment kommen Jacky und Jil wieder. „Was hat sie vor?“ fragt Jacky lachend. Ich zucke nur die Schulter. Unsere Blicke liegen alle gespannt auf Lulu, die mit langsamen Schritten, um das alles dramatischer zu machen, auf die Jungs zugeht. Sie stellt sich vor den Tisch.

 

*Luise*

 

„Hay Leute.“ Sage ich zu ihnen, als ich vor ihrem Tisch stehe.

„Wo hast du die anderen gelassen?“ fragt Cal und sieht sich suchend um. Wahrscheinlich sucht er Lydia.

„Die sitzen dahinten. Wir haben eben ein total nettes Mädchen getroffen. Sie heißt Kathi und ist ein riesiger Fan von euch. Sie weiß aber nicht, dass wir euch kennen und sie traut sich nicht zu euch zu gehen. Ich will ihr gerade zeigen, dass sie ruhig zu euch kommen kann, also könntet ihr bitte mitspielen und so tun, als kennt ihr mich nicht?“ frage ich sie. „War klar, dass so etwas von dir kommt!“ sagt Ash und schüttelt lachend den Kopf.

„Na dann komm mal her, du fremdes Mädchen.“ Sagt Harry und zieht mich an der Hand zu sich auf den Schoß.

„Was wird das?“ frage ich ihn kichernd, obwohl ich absolut nichts dagegen habe! Doch wieder spüre ich die Blicke meines Bruders auf mir.

„Wir sind halt äußerst nett zu unseren Fans.“ Er grinst und ich schlage ihm auf den Arm. „Das machst du also bei allen?“ frage ich. „Nein, nur bei ganz bestimmten Fans.“ „Wir wollen ja ungerne stören, aber ich glaube die anderen warten schon auf dich.“ Sagt Ash. Er gönnt mir auch nie was. Ich stehe auf und drehe mich noch mal zu den Jungs um, bevor ich etwas lauter, so dass es auch Kathi und die anderen verstehen, rede. „War schön, euch kennenzulernen.“ Die Jungs nicken mir lachend zu. Dann setze ich mich wieder zu den anderen.

„OH MEIN GOTT!“ höre ich Kathi nur und muss lachen. „Na los, jetzt geh schon.“ Sage ich zu ihr und sie schüttelt nur den Kopf. „Ich kann da doch nicht einfach hingehen. Ich meine, einfach so.“ sie sieht sich unsicher um. Ich schüttel grinsend den Kopf. „Dann lasst uns zusammen gehen.“ Kathi will protestieren, doch Jil zieht sie mit sich. „Leute, das ist Kathi und sie traut sich nicht von alleine zu euch.“ Sagt Jil lachend und schiebt Kathi vor sich die schüchtern zwischen uns und den Jungs hin und her sieht.

„Sehen wir so böse aus?“ fragt Mike sie lachend. „Natürlich nicht...aber.“ Sie sieht uns fragend um.

„Man, jetzt seid doch nicht so gemein.“ Sagt Lydia lachend und setzt sich neben Calum. „Du kannst dich doch nicht einfach hinsetzten!“ flüstert Kathi leicht geschockt.

„Natürlich kann ich mich hinsetzen. Es sei denn, der Herr fühlt sich durch meine Anwesenheit gestört.“ Sagt sie kichernd und sieht Cal fragend an. „Niemals.“ Die beiden lächeln sich an. Entweder die kommen von alleine zusammen, oder wir müssen nachhelfen!

„Momentmal, was läuft hier eigentlich?“ fragt Kathi dann etwas perplex und wir setzen uns ebenfalls lachend zu den Jungs.

„Darf ich vorstellen, Calum Hood, mein Bruder und ihr Cousin. Und hier hätten wir Ashton Irwin, den Bruder von Lydia und Lulu.“ Klärt Jacky sie lachend auf und Kathi setzt sich mit offenem Mund.

„Das heißt, ihr kennt….“

„Ja, wir kennen sie alle.“ Sagt Jil dann und lächelt sie entschuldigend an.
„Und es tut uns Leid, dass wir es dir nicht direkt gesagt haben, wir wollten wissen, wie du reagierst.“ Fügt Jil noch hinzu.

„Also mir tut es nicht leid, ich fand es lustig.“ Gebe ich grinsend zu und die anderen schütteln lachend den Kopf.

„Man lernt ja einiges über eure Schwestern.“ Sagt Harry lachend.

Nachdem wir unser Essen ebenfalls gegessen haben verabschieden wir uns für heute bei Kathi, da es schon ziemlich spät ist. Anstatt zu shoppen haben wir die meiste Zeit heute bei Nandos verbracht, aber naja. Mit Kathi haben wir eben noch Handynummern ausgetauscht, da wir uns unbedingt nochmal mit ihr treffen wollten. Jetzt sind wir auf dem Weg nach Hause, da wir früher ins Bett gehen sollten, morgen kommen die zwei Gewinner des Gewinnspiels an.

Der Van, in dem Jacky, Harry, Louis, Niall und ich sitzen hält vor unsere Tür.

„Wo wollen wir eigentlich zu viert schlafen?“ frage ich Jacky während wir aussteigen.

„Habt ihr zu wenig Platz?“ hören wir noch Harrys Stimme, als wir die Tür zuschlagen wollen.

„Kann man so sagen. Ein Zweibett Zimmer. Für vier Mädchen.“ Erklärt Jacky ihnen.

„Zwei können heute bei uns schlafen. Die Betten von Eleanor, Perrie und das alte von Danielle sind heute doch eh noch leer.“ Sagt Niall und ich sehe fragend zu Jacky.

„Immerhin haben wir dann mehr Platz.“ Sagt sie und zuckt mit den Schultern.

„Okay, ich schicke Lydia und Ashton eine Sms, dann wissen die auch Bescheid.“ Sage ich „Und ich schreibe Jil.“ Fügt Jacky hinzu, bevor wir wieder in den Van, aus dem wir gerade kommen, steigen.

 

*Jil*

 

„Ich habe gerade eine SMS von Lulu bekommen, die beiden schlafen bei den Jungs, da sie noch Betten frei haben und wir so mehr Platz haben.“ Informiert Lydia uns, als wir im Wohnzimmer sitzen und auf die anderen warten. „Ich hab auch eine SMS bekommen, und ich finde es echt scheiße, sie hätten es uns auch selber sagen können!“ sagt Ash. „Du hättest nein gesagt, da du Lulu nicht vertraust.“ Gibt Lydia zurück.

„Ich vertraue ihr wohl. Nur ich vertraue Harry nicht! Und außerdem ist Jacky auch noch da. Aber ihrem Bruder macht es anscheinend nicht viel aus.“ Ash blickt etwas sauer zu Calum, der Lydia anstarrt und rot wird, als er auffliegt.

„Ich stimme Lydia zu.“ Was für ein Wunder. „Und außerdem hat Jacky einen Freund und ist alt genug um selber zu entscheiden!“ Mein Cousin zuckt die Schultern, steht auf und verlässt den Raum. Ich stehe auf und folge ihm. „Warum hat Ash so ein Problem damit, dass Lulu bei den anderen schläft?“ frage ich ihn, als ich ihn in dem einen Zimmer auf dem Bett finde. Er setzt sich erschrocken auf, aber entspannt sich wieder, als er mich sieht. „Ich weiß es selber nicht. Nagut doch. Er macht sich einfach total Sorgen um seine Schwestern. Und ja… Er ist eben Ashton.“ Er sieht ziemlich desinteressiert aus. „Und warum ist er bei Lydia nicht so?“ frage ich ihn. „Bei Lydia ist er noch viel schlimmer, weil er der Meinung ist, dass sie oft nicht weiß, was sie tut. An Lydia lässt er noch weniger irgendwen ran, als an Lulu. Lulu ist selbstständiger.“ Er seufzt und sieht deprimiert aus.

„Was ist mit dir los?“ frage ich und lege mich neben ihn. Die Decke ist wirklich interessant zu beobachten.
„Nichts.“ Nuschelt er und starrt weiter die Decke an. „Calum, ich habe dich zwar eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen, aber du bist mein Cousin und ich weiß wann es dir schlecht geht und wann du zum Beispiel verliebt bist.“ Sage ich und grinse ihn an. Er sieht mich geschockt an. „So offensichtlich?“ Ich nicke nur. „Sorry, wenn du Lydia die ganze Zeit anstarrst ist es nicht zu übersehen!“ sage ich lachend und wuschle durch seine weichen, kurzen Haare. „Komm wir lenken dich jetzt ab. Vorausgesetzt mein lieber Cousin, den ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen habe, hat Zeit für mich, da sich meine aller liebste Cousine ja verkrümelt hat.“ Ich lächel ihn an. Und er nickt. Ich nehme ihn in den Arm. „Ich habe euch so furchtbar vermisst!“ murmel ich und mir kullert eine Träne die Wange runter. Cal drückt mich etwas von sich, damit er mich ansehen kann und wischt die Träne weg. „Wir dich doch auch. Aber jetzt bist du ja bei uns!“ sagt er lächelnd und ich muss auch lächeln. Wir haben uns selten gesehen, aber ich leide darunter, dass ich sie fast nie sehe. Sie sind für mich wie meine Geschwister. Er lässt mich los und geht zum DVD Player.

„Was machst du?“ frage ich ihn lächelnd. „Wir beide gucken jetzt einen Film!“ beschließt er und legt eine DVD ein. „Nur wir beide?“ frage ich ihn. „Jap. Cousine und Cousin.“ Er grinst und schmeißt sich dann aufs Bett. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht den besten Cousin der Welt habe!

 

*Jacky*

 

Ich sitze mit Harry, Lulu, Zayn und Niall auf dem Sofa und wir sehen Scary Movie 5. Nur irgendwie achtet keiner außer Zayn auf den Film. Lulu unterhält sich mit Harry und ich mit Niall. Als der Film vorbei ist verabschiedet sich Zayn und geht hoch.

„Ich will noch nicht schlafen!“ sage ich lachend. „Wann willst du das schon mal.“ Meine beste Freundin schlägt mir auf den Hinterkopf. „Das ist ja grauenvoll, ihr schlagt euch echt PERMANENT!“ sagt Harry und wir grinsen ihn an. „Habt ihr Pepsi?“ frage ich an Niall gewandt. „Natürlich.“ Antwortet er und grinst mich an. Ich sehe ihn abwartend an. „Und Pizza?“ frage ich erneut. Er nickt. „Und jetzt?“ frage ich lachend. „Stehen wir auf, gehen in die Küche, schieben zwei Pizzen in den Ofen und trinken Pepsi?“ fragt er mehr und steht auf. Er hält mir die Hand hin und zieht mich hoch, als ich diese ergreife.

In der Küche setze ich mich auf den Barhocker, der an der Kücheninsel steht. Ich beobachte Niall, wie er die Pizzen aus dem Gefrierfach holt und aus der Folie befreit. „Schön machst du das.“ Sage ich grinsend und er lacht. „Du kannst mir auch helfen.“ Sagt er und ich schüttel nur den Kopf. „Ich bin Gast.“ Füge ich noch hinzu und Niall schüttelt nur den Kopf. Während die Pizza im Ofen ist trinken wir Pepsi und unterhalten uns über belanglose Dinge. Danach gehen wir, samt Pizza, wieder in das nun leere Wohnzimmer. Dort setzen wir uns an den Essentisch.

„Vermisst du eigentlich manchmal Irland?“ frage ich ihn bei dem Essen und er sieht mich etwas traurig an. Vielleicht hätte ich nicht fragen sollen.

„Eigentlich vermisse ich es immer. Meine Familie, meine Freunde. Es war eine schwere Entscheidung, alles zurückzulassen, aber ich bereue nichts und das ist das wichtigste! Ich hab die anderen vier, sie sind in der ganzen Zeit zu meiner Familie geworden und jetzt vermisse ich die vier, wenn ich in Irland bin. Also ja, eigentlich vermisse ich es immer.“ Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen. „Tut mir Leid, ich hätte nicht fragen sollen.“ Murmel ich leise und widme mich wieder meiner Pizza. „Ist doch kein Problem.“ Sagt er und ich sehe in seine wunderschönen Ozeanblaue Augen. Nein, Stop. Nicht so denken Jacky! Du hast einen Freund! Der sich seit gestern nicht einmal gemeldet hat. Aber egal. Schnell sehe ich wieder zu meiner Pizza. Ablenkung. Schnell. Eine Salami. Zwei Salami. Drei Salami. „Warum zählst du die Salamis?“ fragt er belustigt. Shit. Habe ich gerade laut gezählt?

„Ach nichts.“ Ich werde rot und könnte vor Dummheit meinen Kopf gegen die Wand hauen. „Und du? Vermisst du Australien? Also du bist erst seit gestern hier, aber trotzdem.“ Ich lächel ihn dankend, das er das Thema wechselt, an. „Es geht. Also natürlich. Aber Cal habe ich stärker vermisst. Ich würde sagen, mein Bruder ist echt die Person, die ich am meisten vermisse, wenn er zu weit weg ist. Auch wenn er in letzter Zeit so sehr mit Lydia beschäftigt ist, dass er kaum Zeit für mich hat.“ Sage ich und werde etwas traurig. Die beiden müssen schnell zusammenkommen, vielleicht habe ich dann auch mal etwas Zeit mit meinem Bruder alleine.

„Aber du hast ja immer noch deinen Freund.“ Sagt er und lächelt. „Ja, toller Freund. Hat sich seit gestern nicht einmal gemeldet. Also seit dem ich geflogen bin. Eher zwei Tage.“ Murmel ich leise vor mich hin. „Im Ernst? Ich weiß nur, wenn ich dein Freund wäre, ich würde jede Sekunde, die ich nicht mit dir schreibe oder telefoniere ausrasten!“ sagt er und wird leicht rot. Er sieht echt putzig aus. Was denke ich eigentlich? „Ich glaube, ich sollte schlafen gehen.“ Sage ich und blicke auf den leeren Teller vor mir. Wahrscheinlich bin ich einfach übermüdet. JAP, das muss es sein! „Ich räume den Teller weg, du kannst ruhig gehen.“ Ich verabschiede mich noch von ihm bevor ich hoch gehe. Lulu schläft wie erwartet schon.

 

*Lydia* (Am nächsten Morgen)

 

Ich werde wach, als Mike in unser Zimmer gerannt kommt und laut „We will, we will, ROCK YOU. ROCK YOU!“ singt. Ich greife neben mich und werfe ein Packet Taschentücher nach ihm. „Arme Lydia hat nicht getroffen.“ Ruft er noch, bevor er wieder aus dem Zimmer rennt.

„Jil, hast du dem irgendetwas gegeben?“ frage ich sie lachend. „Nein, ich dachte du.“ Ich schüttel nur den Kopf. Es klopft an der Tür und Luke kommt rein. „Nein Ernsthaft. Steht auf. Die Gewinnerin kommt gleich an.“ Sofort setzen wir uns auf. „WANN?“ fragt Jil. Er sieht auf seine, nebenbei bemerkt echt coole Armbanduhr. „In zehn Minuten.“ Jil und ich sehen uns geschockt an bevor wir wortwörtlich aus dem Bett springen und ins Bad rennen. Wir ziehen beide eine kurze Hose an. Ich trage ein schwarzes Top, das ich in die Hose stecke und eine graue Cardigan darüber. Jil trägt ein Bordeaux farbendes Top, das ihr bis kurz über den Bauchnabel geht. Wir schminken und noch schnell dezent und lassen unsere Haare offen. Dann sprinten wir förmlich in den Flur, wo auch schon die Jungs versammelt stehen.

Als Jil gerade etwas sagen will klingelt es. „Man seid ihr mal wieder pünktlich.“ Sagt Ash lachend.

Dann öffnet Luke die Tür und uns lächelt ein ziemlich kleines Mädchen mit langen blonden Locken und blauen Augen schüchtern an.

„Hallo.“ Sagt sie leise. „Du bist Hannah, richtig?“ fragt Luke sie und sie nickt. „Dann komm mal rein.“ Er nimmt ihr den schweren Koffer ab und sie folgt ihm nach drinnen. Die Jungs umarmen sie alle nacheinander und stellen sich, unnötiger Weise, vor. Dann ist sie bei uns.

„Hay, ich bin Lydia.“ Sage ich und umarme sie. „Und ich bin Jil.“ Stellt sich auch Jil vor und umarmt sie.

„Und wer genau seid ihr?“ fragt sie und sieht und etwas verwirrt aber freundlich an. „Lydia ist Ash’s Schwester und Jil ist Cal’s Cousine. Momentmal, auf dem Bild hattest du grüne Augen!“ sagt Luke und sieht sie merkwürdig an. Das sieht irgendwie lustig aus.

„Ja, die Augenfarbe ändert sich immer.“ Sagt sie leise und Luke wirkt, als hätte er einen „AHA-Moment“.

„Okay, dann lebe dich ein. Gleich gehen wir dann rüber zu den Jungs. Laura kennst du ja auch schon. Dann lernst du da dann noch Jacky und Lulu kennen.“ Sagt ihr wieder Luke. Seit wann redet Luke So extrem viel mit Fans?

„Und wer ist das jetzt?“ fragt sie verwirrt. „Siehst du gleich. Komm erst mal mit.“ Sagt Jil und wir beide begleiten sie in unser Zimmer.

„Und wie ist das, wenn man mit einem der Jungs verwandt ist? Ich meine, ich bin froh, dass ich sie kennenlernen darf, und ihr seht sie andauernd!“ fragt sie und sieht uns begeistert an. „Naja, Ash kann auch manchmal nerven, aber eigentlich bin ich froh, dass ich ihn als Bruder habe.“ Erzähle ich ihr. „Naja, ich habe Calum in letzter Zeit nicht oft gesehen weil ich aus Miami komme und seit ein paar Jahren in Cardiff wohne.“ Erklärt ihr Jil. Hannah nickt nur begeistert.

„Die nächsten Wochen werden die besten meines Lebens!“ sagt sie und legt ihren Koffer begeistert und fröhlich neben das Bett.

„Weißt du was, ich kenne dich gerade mal ein paar Minuten, aber du bist cool Hannah! Die Wochen werden echt cool!“ sage ich ihr und lasse mich neben sie aufs Bett fallen.

 

*Laura*

 

Wir haben Hannah gerade an dem Haus der Jungs von 5sos und sind mit dem Van auf dem Weg zum 1D-Haus. Ich werde immer aufgeregter. Was soll ich sagen? Werden sie mich mögen oder einfach nur genervt sein?

So viele Fragen schießen mir durch den Kopf. Dann hält der Van vor einem ziemlich großen Haus. „Wir sind da.“ Ich bedanke mich fürs Fahren und hole meinen Koffer aus dem Kofferraum, bevor ich mich langsam der Tür nähre. Ich stehe vor der Tür und lege mir im Kopf die Worte zurecht.

Hallo. Ich bin Laura….Nein, das ist doof.

Guten Morgen. Ich habe das Gewinnspiel gewonnen….Nein, das ist auch doof.

Wie geht es euch denn so, ich werde die nächste Zeit bei euch wohnen….Neee.

Hallo. Trägt mir jetzt endlich einer diesen doofen Koffer? ...Nein, das kann ich nicht bringen.

 Ich drehe mich erschrocken um, als ich höre, wie sich neben mir ein Fenster öffnet. Dann strecken zwei Menschen den Kopf durch das Fenster. Zayn und…irgendein Mädchen, das ich nicht kenne.

„Wie lange hast du vor, noch doof vor der Tür rumzustehen?“ fragt Zayn lachend.

„Also rein theoretisch kannst du auch rein kommen.“ Fügt das Mädchen hinzu. Ich werde rot und habe keine Ahnung was ich sagen soll. Wie peinlich ist das denn jetzt bitte?

„Ja…öhm….okay?“ Die beiden schließen lachend das Fenster. Guten Eindruck hast du hinterlassen Laura, ich bin stolz auf dich. Innerlich schlage ich mir mit der Hand vor die Stirn. Die Tür wird geöffnet und mir gegenüber stehen Zayn und das Mädchen. „Herein spaziert.“ Sagt Das Mädchen und Zayn nimmt mir den Koffer ab, um ihn rein zu tragen. „Ich bringe kurz den Koffer hoch, bin sofort wieder da.“ Verabschiedet er sich lachend. „Fall nicht wieder die Treppen runter!“ ruft sie ihm lachend hinterher. „Hay, ich bin Jacky, und du?“ sie umarmt mich und sieht mich freundlich an. „Achja, Laura. Stimmt. Sorry, ich hatte es vergessen.“ Sagt sie und schüttelt lachend den Kopf. Sie hat lange lila locken und grüne Augen. Ich sehe etwas unwohl hin und her. Was soll ich denn jetzt sagen? Wer ist sie eigentlich? „Wohnst du auch hier?“ frage ich sie leise. „Nein, ich hab letzte Nacht mit meiner besten Freundin hier geschlafen. Ich bin die Schwester von Calum und sie die Schwester von Ashton.“ Sagt sie lächelnd. „Von 5 Seconds of Summer?“ frage ich sie begeistert. Wie das wohl ist, wenn du einen berühmten Bruder hast.

Sie nickt. „Wo ist sie denn? Wo sind eigentlich überhaupt alle?“ frage ich sie. Sie scheint nett zu sein. „Die sitzen alle in der Küche und frühstücken.“ Im nächsten Moment kommt Zayn runter und umarmt mich sofort. „Ich bin übrigens Zayn, aber du kennst mich bestimmt.“ Ich nicke nur lächelnd. Dann folge ich den beiden in die Küche. Als ich die Tür rein komme starren mich alle an. „HALLO LAURA.“ Sagen alle gleichzeitig und müssen lachen. Dann stehen alle auf und umarmen mich. „Setz dich doch und iss etwas. Gleich kommen die anderen mit Hannah rüber.“ Sagt Harry und setze mich schüchtern zu ihnen.

Chapter 9

 

*Hannah*

 

Ich bin gerade einmal ein paar Minuten hier, aber ich muss ganz ehrlich sagen so nett wie sie alle sind fühle ich mich jetzt schon richtig wohl. Wenn ich ehrlich bin, habe ich sogar gehofft, dass ich bei den Jungs von 5sos schlafen darf.

Ich werde also die nächsten Wochen mit quasi 9 heißen Typen und deren verwandten verbringen. Besser geht es nicht. Und was das alles doch noch etwas toppt ist, dass ich mich richtig gut mit Laura, der anderen Gewinnerin verstehe.

„Seid ihr soweit Ladys?“ Luke steht auf einmal im Raum und sieht Lydia, Jil und mich fragend an. Wir nicken nur. „Wenn ich bitten darf.“ Sagt er lächelnd und hält mir ganz Gentleman like den Arm hin. Ich hacke mich bei ihm ein und wir gehen nach draußen zu den anderen vier Jungs.

„Wir gehen zu Fuß, da die Jungs jetzt keine Kilometer entfernt wohnen und wir dir so schon mal etwas der wundervollen Umgebung zeigen können.“ Sagt Ashton und lächelt mich an. „Ich will aber nicht zu Fuß gehen. Das ist viel zu anstrengend.“ Höre ich Lydia hinter mir. „Ich will aber ehrlich gesagt auch nicht.“ Sagt dann Calum. Ich sehe zu Jil, die die beiden nur angrinst.

„Ich fahre dann mit dem Fahrrad. Lydia du kannst dich ja mitnehmen.“ Sie schüttelt strahlend den Kopf. „Ich muss nicht gehen!“ Dann klatscht sie in die Hände und folgt Cal in die Garage.

„Die beiden sind faul. Naja, dann lass uns mal gehen.“ Sagt Ashton lächelnd und gesellt sich nach hinten zu Jil.

Mike hackt sich auf meiner anderen Seite ein und so gehen wir nun zu den Jungs. Auf ungefähr der Hälfte des Weges fahren Calum und Lydia an uns vorbei. Die beiden lachen so laut, dass wahrscheinlich die ganze Nachbarschaft davon unterhalten wird und Calum fährt so schlecht, dass du ihm am liebsten einen Erste-Hilfe-Koffer in die Hand drücken würdest. Als die beiden und überholt haben dreht sich Lydia lachend um und winkt uns.

„Wird Zeit, dass die beiden zusammen kommen.“ Höre ich Mike lachend neben mir.

„Und ob!“ stimmt Luke ihm zu.

„Die beiden sind voll süß zusammen. Ich dachte eben echt, dass sie zusammen wären.“ Gebe ich zu und Luke und Mike lachen leise.

„Schön wär‘s. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie zusammen sind. Momentan sind es beste Freunde. Aber das lässt sich ja alles ändern.“ Mike und Luke schlagen ein und lachen.

 

*Jil*

 

Ashton und ich sind so in unser Gespräch vertieft, dass wir Cal und Lydia erst mitbekommen, als sie schon an uns vorbei gefahren sind.

„Hoffentlich fährt Cal anständig, ich habe keine Lust Lydia in ein Krankenhaus zu bringen!“ Sagt Ash und ich lache leise.

„Das glaubst du doch nicht im Ernst. Cal konnte noch nie anständig Fahrrad fahren. Er überfährt immer irgendetwas.“ Ashton sieht mich geschockt an, weshalb ich in Lachen ausbreche. Sein Gesicht ist einfach göttlich!

„WIE ER ÜBERFÄHRT IRGENDETWAS?“ fragt er geschockt.

„Ja…Gegenstände. Er hat mal einen, obwohl schon öfter, einen Gartenzwerg getötet. Briefkästen sind auch schon drauf gegangen. Und als er uns einmal besucht hat früher ist er der Nachbars Katze über den Schwanz gefahren.“ Er schüttelt grinsend den Kopf. „Cal ist so ein Chaot.“ Ich gebe ihm da Recht.

„Kommen wir wieder zu unserer wundervollen Konversation.“ Sagt er und sieht mich lächelnd an.

„Du weißt schon, dass wir innerhalb weniger Sekunden da sind?“ frage ich ihn lachend.

„Shit. Auf jeden Fall, was ich dich noch fragen wollte. Hättest du vielleicht Lust, mal mit mir auszugehen. Heute Abend oder so?“ Er sieht mich fragend an und lächelt. Seine Augen funkeln nervös. Am liebsten würde ich ihm bei diesem Anblick in die Wange knuffen und durch seine Haare fahren. Ich nicke lächelnd.

„Ja, das würde ich gerne.“ Er sieht irgendwie erleichtert aus. „Okay. Dann also heute Abend?“ er sieht mich fragend an und lächelt zufrieden, als ich nicke. Dann werden wir von Lulu unterbrochen. „Kommt ihr jetzt auch endlich rein? Ich habe nicht vor hier noch eine halbe Stunde rumzustehen!“ sagt sie und verdreht genervt die Augen. Ich habe nicht mitbekommen, dass wir bereits an dem Haus der anderen angekommen sind.

 

*Laura*

 

Nach einander betreten die Jungs von 5sos, zwei Mädchen und Hannah den Raum. Es werden echt immer mehr Menschen. Das ist fürchterlich. Ich fühle mich leicht eingeengt und überfordert. Sofort stehe ich auf gehe zu Hannah und umarme sie. Ich habe sie zwar vor ein paar Stunden erst gesehen aber ich bin gerade sehr erleichtert, einen Menschen zu treffen, den ich halbwegs kenne.

„Ey, seid nicht so egoistisch, wir wollen auch noch etwas von euch!“ protestiert Harry und sieht uns gespielt sauer an.

„Also Leute, das hier ist Hannah.“ Sagt Luke und stupst mich an.

„Und das ist Laura.“ sagt Louis und stupst mich an. Ich muss dabei leicht kichern, denn ich bin äußerst kitzelig. „Okay uns kennt ihr, die anderen Jungs kennt ihr. Achja, jetzt wo alle hier sind noch einmal. Wir hätten hier die Schwestern von Ashton. Lydia und Lulu. Außerdem die Schwester von Calum, Jacky und die die Cousine von ihm, Jil.“ Erklärt Zayn und zeigt in genannter Reihenfolge auf die Mädchen. Jacky und Lulu kenne ich ja bereits. Die anderen beiden lächeln mich freundlich an und umarmen mich.

Wir werden alle von Louis in einen halb Kreis gescheucht in dem wir uns dann auf den Boden setzen. Nur er steht noch.

„So, wir haben das alles durchgeplant. Mit 18 Menschen überall rumzulaufen wäre ein klitze kleines bisschen viel. Von daher haben wir entschlossen vierer Grüppchen für die nächsten tage zu bilden. Und zwar immer unterschiedliche. So lernen wir uns alle wundervoll kennen und alles ist übersichtlicher. Irgendwelche einwende?“ Louis sieht und an wie ein Professor in einer Vorlesung. Und allein die Tatsache ist lustig.

„Warum 18? Wir sind 15!“ wendet Lulu ein.

Louis verdreht die Augen und schüttelt beim Reden den Kopf. „Ach Lulu. Lulu. Lulu. Du bist so ein dummes kleines Ding. Perrie und Eleanor kommen gleich auch noch. Und wir haben mit Kathi ausgemacht, dass sie uns ebenfalls begleitet. Sie kommt gleich auch noch.“ Ahhhhh. Das sagt mir vieles. Eleanor und Perrie kenne ich ja. Aber wer ist jetzt schon wieder Kathi? Ich fühle mich überfordert!

„Vierer Gruppen? Dann bleiben zwei aber immer alleine!“ bemerke ich.

„Ganz richtig Laura. Sieht du Lulu, nimm dir ein Beispiel an Laura!“ sagt er und fährt fort.

„Die heutigen Gruppen wurden sorgfältig von uns fünf, also Harry, Niall, Zayn, Liam und mir ausgesucht. Ich werde sie nun verkünden. Die genannten Gruppen treffen sich dann bitte immer zusammen draußen im Garten.“ Ich fühle mich echt wie in der Schule.

 

*Lydia*

 

„Die erste Gruppe ist. Ashton, Jil, Lulu und Harry.“ Die vier stehen auf und verlassen das Wohnzimmer nach draußen.

„Die zweite Gruppe ist. Niall, Jacky, Liam und Laura.“ Die vier stehen ebenfalls auf und verlassen den Raum.

„Dann ist da noch Gruppe drei. Mike, Kathi, Hannah und Luke.“ Die vier verlassen und ebenfalls.

„Die letzte und damit vierte Gruppe wird sein, Louis, Eleanor, Zayn und Perrie. Damit sind Calum und Lydia heute alleine.“ Sagt er und ich bin leicht von meinen Gedanken überfordert. Ist es jetzt gut, dass ich den ganzen Tag mit Cal verbringen werde? Ich meine, er ist mein bester Freund und dass ich Gefühle für ihn habe macht es nicht gerade besser. Ein ganzer Tag, ganz alleine. Ich habe ehrlich gesagt etwas Angst davor. Naja. Kopf hoch Lydia!

Cal hilft mir hoch und auch wir verlassen gemeinsam das Wohnzimmer, um uns zu den anderen zu gesellen.

„So hört mir noch einmal zu. Damit wir nicht alle gleich irgendwo hin rennen haben wir für heute Gruppenpläne. Gruppe eins geht zum London Eye. Der Rest des Tages ist frei verplanbar. Gruppe zwei wird das London Dungeon besuchen und der Rest ist ebenfalls verplanbar. Gruppe drei wird zum Buckingham Palace gehen und hat dann Freizeit. Gruppe vier hat den ganzen Tag Freizeit, da wir London kennen und unsere Freundinnen ewig nicht gesehen haben. Dann sind da noch Cal und Lydia. Ihr beide in Sea Life. Irgendwelche Fragen?“ Als Louis fertig geredet hat sehen Harry, Niall, Zayn und Liam ihn sprachlos an. Ich klopfe Zayn auf die Schulter, der mich immer noch erstaunt ansieht. „Was ist denn mit euch?“ frage ich ihn belustigt. „Wir kennen Louis nun schon sehr lange und so ernst und organisatorisch hat er noch nie geredet. Wir sind so stolz auf ihn.“ Er wischt sich eine imaginäre Träne weg. Ich muss lachen. „Worauf wartet ihr? Schweift aus. Außer Gruppe drei und vier. Die warten noch auf Kathi, Eleanor und Perrie.“ Cal zieht mich von der Bank, auf der ich eben Platz genommen habe hoch.

„Hast du eine Ahnung wo Sea Life ist?“ flüstre ich ihm lachend zu und dieser schüttelt nur grinsend den Kopf.

 

*Lulu*

 

„Ich habe ehrlich gesagt absolut keinen Bock jetzt zum London Eye zu fahren.“ Sage ich leise zu Jil die mich dann doof angrinst.

„Ich habe genauso viel Lust dazu wie du.“ Wir müssen etwas kichern, weshalb Ash und Harry uns etwas doof ansehen.

„Ich habe keine Ahnung warum ihr so dämlich kichert aber wir sollten langsam mal loslegen oder was haltet ihr davon?“ sagt Ash lachend und zieht sich seine Jacke drüber. Wir folgen ihm und Harry nach draußen.

„We kommen wir da jetzt hin? Ich werde mit Sicherheit nicht den ganzen Weg zu Fuß gehen, das könnt ihr euch ja so etwas von abschminken!“ sage ich und sehe die beiden ungläubig an. „Nein Lulu, also eigentlich gehen wir nur zur Undergroundstation zu Fuß!“ sagt Harry lachend. Ich zucke die Schulter und gehe voraus. Momentmal ich kenne mich hier kein bisschen aus…

Ega, jetzt stehen zu bleiben und nach hinten zu verschwinden wäre peinlich. Tun wir einfach mal so, als würden wir den Weg kennen Lulu!

Das klappt eigentlich ganz gut. Doch nach ein paar Metern taucht auch schon die erste Kreuzung auf. Shit! Was denn jetzt?

Ich bleibe stehen und drehe mich um. „Jil! Ich wollte dir noch etwas erzählen!“ rufe ich und gehe nach hinten zu ihr, so dass Harry und Ash vorgehen.

„Und das wäre?“ fragt sie mich, als ich hinten bei ihr bin.

„Eigentlich wollte ich gar nicht sagen. Ich wusste nur nicht wo es lang geht.“ Sage ich und grinse sie an. Sie schüttelt darauf nur lachend den Kopf.

„Erzähl mir mal irgendetwas von dir Jil. Ich weiß so gut wie nichts von dir. Ich meine, bis zur Undergroundstation ist es ja noch ein kleines Stückchen.“

Ich sehe sie abwartend an. Ichs weiß wirklich nichts über sie, dabei ist es die Cousine von zweier meiner besten Freunde.

Sie sieht mich fragend an. „Was willst du denn wissen?“

„Na alles. Warst du schon oft in Australien? So wie ich mitbekommen habe kommst du ja aus Miami richtig?“ frage ich sie und höre aufmerksam zu. Ich fand die Staaten schon immer so toll.

„Jap. Also ich komme aus Miami. Aber ich war ziemlich oft in Australien. Meistens haben wir uns immer abgewechselt. Erst waren Cal und Jacky bei uns in miami, dann waren wir bei ihnen in Australien. Also eigentlich immer, wenn wir Zeit dazu hatten. Vor ein paar Jahren sind wir jetzt nach Cardiff gezogen und ich vermisse Miami schrecklich. Aber vor allem meine ganzen Freunde und in der ganzen Zeit habe ich auch Cal und Jacky nicht einmal gesehen. Das ist echt grauenvoll. Ich habe sie früher so oft gesehen, sie sind für mich schon wie Geschwister.“

„Ja das wusste ich, also, dass Cal und Jacky so oft bei dir in Miami waren. Sie haben immer schon Wochen vorher davon geredet wie sehr sie sich freuen dich wieder zusehen. Aber ich hab dich nie in Sydney gesehen.“

„Meistens sind wir dann auch innerhalb von Australien in den Urlaub gefahren. Und wenn nicht haben wir immer etwas zu dritt gemacht.“ Ich nicke. Das erklärt, warum die beiden in den Ferien wirklich NIE Zeit hatten.

„Einen Schritt schneller Ladys. Wir wollen heute noch ankommen!“ höre ich Harry von vorne.

„Vergiss es Styles! Ich werde mit Sicherheit nicht schneller gehen! Entweder du gewöhnst dich an meine Schritt Schnelligkeit, falls dies ein Wort ist, oder du trägst mich!“ Er dreht sich um und grinst mich schief an. „Unter diesen Umständen trage ich dich lieber. Sonst kommen wir ja nie an. Spring drauf.“ Er dreht sich wieder um und geht ein paar Schritte nach vorne, so dass ich auf seinen Rücken springen kann, was ich auch tue. Ich sehe aus dem Augenwinkel noch Ashs nicht definier baren Gesichtsausdruck, aber das ist mir dieses mal echt egal. Ich lasse mir nichts von ihm sagen!

 

*Kathi*

 

Lydia hat mir eben die Adresse der Jungs geschrieben. Ich soll zu ihnen kommen.

Nachdem ich mich ein oder zwei mal verlaufen habe stehe ich vor dem Wohlbemerkt sehr großen Haus. Soll ich einfach mal Klingeln?

Ich meine, ich habe doch so wieso nichts zu verlieren. Ich gehe zur Tür und drücke auf die Klingel. Als die Tür aufgeht steht Michael vor mir. Ich starre ihn an und bringe kein Wort heraus…

Hoffentlich sieht man nicht, DASS ICH SO ROT WIE EINE TOMATE BIN!

Memo an mich: Niemals einfach klingeln, man hat IMMER etwas zu verlieren!

„Möchtest du vielleicht erst mal reinkommen?“ fragt Mike mich lächelnd und ich bringe irgendwie ein Nicken zu Stande. Das ist echt ein komisches Gefühl, wenn der Junge, aus der Band, die du verehrst auf einmal vor dir steht! Ich folge ihm nach drinnen, wo er mich umarmt. „Komm mit. Aber die meisten sind alle schon weg.“ Sag er und ich folge ihm einfach mal. Wer ist weg?

Im Wohnzimmer sitzen Luke, Zayn, Louis und ein Mädchen. Okay, hier fehlen wirklich ziemlich viele!

Luke, Zayn und Louis umarmen mich, dann kommt auch das Mädchen auf uns zu.

„Hay. Ich bin Hannah.“ Dann umarmt auch sie mich. Warum sind hier eigentlich alle so nett?

„So. Mike erklärst du es ihr gleich?“ sagt Louis an Michael gewandt. Dieser nickt. Ich fühle mich irgendwie ausgeschlossen. Ich habe keine Ahnung warum es geht. Und ich bin glaube ich die einzige!

„Worum geht’s?“ frage ich ihn.

„Um unser Tourismus Gruppen System.“ Ich tue jetzt einfach mal so, als wüsste ich, worüber er gerade redet und nicke.

„Ich erkläre es dir jetzt unterwegs!“ Dann zieht Luke Hannah nach draußen.

„Viel Spaß euch vier.“ Sagt Zayn. Wir bedanken uns und folgen Hannah und Luke nach draußen.

 

*Jacky*

 

Da wir mit der Underground gefahren sind waren wir ziemlich schnell da.

Vorher haben sich Liam und Niall allerdings beide eine Mütze und eine Sonnenbrille angezogen. Die beiden wurden nur einmal erkannt. Ich hätte erwartet, dass wir alle paar Minuten stehen bleiben müssen, weil sie nach Fotos und Autogrammen gefragt werden. Aber anscheinend machen Hüte und Sonnenbrillen dich zu völlig neuen

Menschen.

„Oh Gott ich wollte schon immer einmal ins London Dungeon.“ Sage ich total aufgeregt, als wir vor der Tür stehen und warten.

Niall sieht mich amüsiert an und schüttelt nur grinsend den Kopf. „Was?“ frage ich ihn.

„Nichts. Es ist nur so, dass die meisten Mädchen totale Angst davor haben. Du anscheinend nicht.“

„Natürlich habe ich Angst, aber genau das ist ja das tolle daran!“ sage ich und muss kichern. „Laura, wie siehst du das?“ frage ich sie, da sie die ganze Zeit schon ziemlich still ist.

„Ich…habe…ziemlich viel Angst!!!“ sagt sie und man sieht es ihr ehrlich gesagt auch an.

„Dir passiert schon nichts Laura. Niall, Liam und ich sind ja auch noch da.“ Sage ich und versuche ihr etwas der Angst zu nehmen.

„Leute, ich geh mal gerade zu Liam.“ Sagt Niall und verschwindet zu ihm. Nun sitzen die beiden auf einer Bank. Ich nehme jetzt einfach mal an, dass wir in dieser Schlange stehen bleiben sollten.

„Jacky….Ich glaube ich bleibe draußen.“ Sagt sie und sieht ängstlich zwischen dem London Dungeon und mir hin und her. „Da schaffst das Laura. Du brauchst keine Angst zu haben. Wie gesagt, wir sind doch auch noch da.“

„Jacky…ich hab nicht nur Angst. Ich frage mich, ob ich da überhaupt lebend wieder rauskomme.“ „Ach komm schon.“ Ich versuche traurig auszusehen. Was gerade irgendwie absolut nicht klappt. „Ich kann es mir ja noch überlegen.“ Sagt sie. Damit gebe ich mich jetzt erst einmal zufrieden. Ich sehe rüber zu Niall und Liam, die auf der Bank sitzen und sich unterhalten. Ich frage mich, warum Liam permanent so schlechte Laune hat. Und das schon die ganze Zeit. Sogar jetzt sieht es so aus, als ob Niall Liam irgendwie aufmuntern würde. Wahrscheinlich waren die beiden deshalb in einer Gruppe. Im Internet steht, dass Niall Liams bester Freund ist. Naja.

Kurz darauf kommen die beiden aber auch schon wieder. Liam sieht sogar halbwegs fröhlich aus.

„Leute. Laura hat Angst. Ihr würdet sie doch beschützen, oder?“ frage ich die beiden und Laura wird rot.

„Natürlich würden wir das.“ Sagen beide gleichzeitig. Weshalb ich etwas kichern muss. Das sah gerade echt putzig aus.

„Siehste du Laura.“

„Na gut ich komme mit. Aber nur wenn ich neben Jacky und einem von euch bin!“ sagt sie und sieht echt panisch aus. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass Liam und Niall außen sind und Laura und ich in der Mitte gehen. So hat sie auf der einen Seite Liam und auf der anderen Seite mich. Und falls ich doch Angst bekommen sollte ist ja immerhin noch Niall da.

Chapter 10

*Lulu*

 

Ashton, Harry, Jil und ich stehen nun vor dem London Eye. Damit gefahren sind wir bereits. Das Spannendste war das London Eye nicht gerade. Es war zwar ganz schön dort oben, aber ich fand es ziemlich langweilig. Jil wäre ebenfalls fast eingeschlafen, genauso wie Harry, da er es schon in und auswendig kennt.

Im Gegenteil zu uns fand Ashton es ziemlich toll. Er rannte von rechts nach links und von vorne nach hinten, damit er auch nichts verpasst. In diesen Momenten frage ich mich, wie es sein kann, dass wir verwandt sind.

„Okay, jetzt wo wir die Pflicht hinter uns haben können wir tun und lassen was wir wollen. Was wollen wir denn tun?“ fragt Harry uns grinsend.

„Ich glaube, ich gehe nach Hause, da ich heute Abend noch etwas vorhabe.“ Sagt Jil. „Ich habe auch noch etwas vor…Ich gehe also auch.“ Ich sehe die beiden schief an. Beide haben heute Abend etwas vor. Zufälligerweise. Steht dort wohlmöglich eine Verbindung? Ist es das, was ich glaube, dass es ist? Hat mein BRUDER wohl möglich ein DATE? Das würde meine gesamte Welt aus der Bahn werfen! Ich sehe die beiden vor mir geschockt an. „Macht ihr heute Abend etwas ZUSAMMEN?“ Beide blicken nervös umher.

„Vielleicht…vielleicht auch nicht?“ sagt Jil zögernd. „Wie dem auch sei, ich gehe nun und warte vor London Dungeon auf meine Cousine.“ Sagt Jil und verabschiedet sich von uns. Dann guckt Ash merkwürdig durch die Gegend. „Naja Leute…Ich bin dann auch mal weg.“ Dann dreht er sich auch schon um und verschwindet genauso wie Jil. Ich sehe Harry grinsend an. „Da waren es nur noch zwei.“

„Kann man so sagen. Was machen wir jetzt?“ Ich zucke nur die Schultern und setzt mich auf eine Mauer.

„Sag du es mir. Ich kenne mich hier nicht aus.“ Sage ich lachend. „Ich auch nicht.“ Sagt Harry und grinst. Ich sehe ihn verständnislos an. „Du wohnst doch hier!“ gebe ich zurück. „Ja, aber wir haben nicht wirklich viel Freizeit, und wenn, dann schlafen, skypen oder mach irgendetwas mit unseren Freunden.“ Sagt Harry und ich nicke. Das klingt irgendwie einleuchtend.

„Und nun?“ ich stehe von der Mauer auf und sehe ihn fragend an.

„Wir könnten nach Hause gehen und einen Film gucken?“ Ich nicke und wir machen uns gemeinsam auf den Weg. Auf Shoppen oder Sightseeing hätte ich jetzt ehrlich gesagt selber keine Lust gehabt.

´

*Jil*

 

Ich stehe nun bereits eine halbe Stunde vor dem London Dungeon und warte auf meine Cousine. So lange kann es doch gar nicht dauern.

Nach weiteren gefühlten hundert Stunden sehe ich Jacky, Laura, Niall und Liam auf mich zu kommen. Jacky, Niall und Liam lachen. Laura sieht irgendwie leicht verstört aus. Ich möchte Laura gerade begrüßen, als sie immer noch völlig verstört an mir vorbei geht. „Sie haben gesagt sie beschützen mich. Sie haben gesagt es ist nicht so schlimm.“ Murmelt sie, als sie an mir vorbei geht. Ich blicke ihr besorgt nach.

Was ist denn mit der passiert?

„Jacky, geht es Laura nicht gut?“ frage ich meine Cousine, als auch die bei uns angekommen sind.

„Sagen wir so….Sie hatte ziemlich viel Angst. Aber die Sicherheitsleute haben gesagt, dass das öfter passiert in spätestens drei Stunden ist sie wieder wie neu.“ Sagt Jacky und ich sehe zu  Laura. Armes kleines Ding. Noch drei Stunden. Ich ziehe Jacky ein paar Schritte bei Seite. „Was machst du eigentlich hier?“ fragt sie dann auch mich. „Ich habe mich von meiner Gruppe getrennt, da ich heute Abend ein Date habe. Und du musst mir helfen.“ Ich stupse sie mit meinem Finger an. Auf einmal fängt sie an, auf der Stelle rumzuspringen. „Uhhhh. Mit wem? Mit wem? Mit wem?“ fragt sie kreischend. „Beruhige dich Jacky, es ist nur ein Date….mit Ashton.“ Sie sieht mich mit großen Augen an. „Ist das jetzt Freude oder Entsetzen in deinen Augen?“ frage ich sie kritisch. „FREUDE! Was denkst du denn.“ Quietscht sie fröhlich.

„Ich kann nicht glauben, dass meine Cousine ein Date mit meinem besten Freund hat.“ Sagt sie und wischt sich eine imaginäre Träne weg. Ich schüttele nur grinsend den Kopf. Ich sehe hinter Jacky, wie Liam auf Laura einredet und Niall sich umsieht. Wahrscheinlich nach Jacky. Als er uns erblickt hat kommt er auf uns zu.

„Hey Jil, was machst du denn hier?“ fragt er lächelnd. Ich gucke Jacky warnend an. Es muss jetzt echt nicht jeder wissen, dass ich ein Date mit Ashton habe. Vor allem ist das ja nicht so ein großes Ding, als das es meine Cousine wieder hinstellt.

„Sie hat heute Abend ein Date mit Ashton!“ sagt sie sofort grinsend zu Niall.

„Und deshalb muss ich mich nun leider von euch verabschieden.“ Fügt sie noch hinzu.

„Warum musst DU dich verabschieden, weil JIL ein Date hat?“ fragt er uns anscheinend völlig verwirrt.

„Ganz einfach. ICH muss nun mit JIL shoppen gehen!“ während sie das sagt zeigt sie völlig übertrieben auf uns.

„Nagut. Dann sage ich mal bis Morgen. Ich sage Liam und Laura dann gleich Bescheid.“ sagt Niall und ich habe das Gefühl, dass er irgendwie etwas enttäuscht aussieht.

„Danke Niall.“ Sagt Jacky drückt ihm einen Kuss auf die Wange und zieht mich an der Hand weiter.

„Was für ein Glück, das ich den Geschmack meines besten Freundes nur zu gut kenne.“ Trällert sie fröhlich und zieht mich in den ersten Laden.

Zeit mit meiner Cousine zu verbringen habe ich echt vermisst!

 

*Calum*

 

Nach zwei Stunden haben wir dann auch endlich Sea Life gefunden. Der Weg war aber auch schwer. Warum ist Sea Life nicht in ganz London ausgeschildert?

Ich persönlich fand Sea Life ziemlich langweilig…

Aber es war schön zusehen, dass Lydia Spaß daran hatte. Sie hat die Fische ganz gebannt beobachtet und mich durch das ganze Sea Life gezogen. Jetzt stehen wir draußen davor und haben keine Ahnung, was wir machen sollen.

„Cal, mir ist langweilig.“ Jammert Lydia, was mich zum Lachen bringt.

„Ich weiß doch auch nicht, was wir machen können!“ sage ich zum tausendsten Mal.

„Mach einfach irgendetwas, das spannend ist!“ sagt sie gelangweilt.

Und jetzt? Wir sind beide absolut planlos. Nach weiteren fünf Minuten, die wir auf einer Bank verbracht haben, kommt ein älteres Paar auf uns zu.

„Entschuldigung ihr zwei. Könnt ihr uns sagen, wo Sea Life ist?“ fragt uns die Frau. Lydia lächelt sie sofort an. „Ja, wenn sie dahinten rechts abbiegen sehen sie es sofort.“  „Wir hatten eben auch Probleme es zu finden.“ Füge ich noch hinzu. Die beiden lächeln uns dankend an. „Dankeschön, das ist sehr nett. Ihr beide seid übrigens ein süßes Paar.“ Sagt dann der Mann und die beiden gehen weiter, als ich gerade etwas sagen wollte. Ich sehe zu Lydia, die ziemlich rot ist.

Sie dreht sich dann langsam zu mir um. „Calum, weißt du noch, vor ganz vielen Jahren, als wir uns gerade angefreundet haben, was wir uns da versprochen haben?“ sagt sie und lächelt. Ich nicke nur. „Wir haben uns versprochen, dass wir immer nur beste Freunde bleiben, niemals mehr oder weniger.“ Fährt sie fort und ich werde gerade echt nervös. Was will sie mir damit sagen?

„Ich wollte dir nur sagen, dass ich froh bin, dass wir das gemacht haben. Ich glaube ich könnte ohne dich als meinen besten Freund nicht weiterleben.“ Ouch. Das tat weh. Es ist zwar schön zu wissen, dass sie ohne mich nicht weiterleben könnte. Aber ohne mich, als BESTEN FREUND. Und das Versprechen findet sie anscheinend auch ganz gut so. Ich setze ein kleines Lächeln auf.

„Ich kann mir ein Leben ohne dich auch nicht mehr vorstellen!“ sage ich ganz ehrlich.

Ich glaube, dass wir niemals mehr als Freunde sein werden.

 

*Hannah*

 

Am Buckingham Palace sind wir relativ schnell angekommen aber ehrlich gesagt finde ich es dort ziemlich langweilig.

Die meiste Zeit habe ich mich sowieso mit Luke unterhalten.

Er ist wirklich sehr nett und es wäre gelogen, wenn ich sagen würde dass ich nicht jede Sekunde mit ihm, aber selbstverständlich auch den anderen Jungs genießen würde!

Es ist echt traurig, dass das Gewinnspiel nur über eine so kurze Zeit geht!

Kathi und Mike sind ein ganzes Stück vor uns, doch die beiden scheinen uns überhaupt nicht zu bemerken.

Auch mit Kathi verstehe ich mich ganz gut. Wir haben zwar erst ein paar Wörter mit einander geredet, aber bei diesen Wörtern war sie sehr nett! „Findet ihr es hier genauso langweilig wie ich?“ fragt Mike und lässt den Kopf hängen. Ich nicke und auch Kathi stimmt zu. „Es ist überhaupt nicht langweilig! Man muss nur etwas draus machen, dann wird es hier spannend gemacht!“ sagt Luke lachend und zieht mich an der Hand hinter sich her. Die anderen beiden folgen uns verwirrt. Vor den Wachen mit dieser lustigen schwarzen flauschigen Mütze bleibt er stehen. Als wir ihn verwirrt ansehen fängt er an wie ein verrückter vor dem Mann rumzuspringen. Mike Kathi und ich haben Schwierigkeiten uns vor Lachen am Stehen zu halten, der Security Guard jedoch verzieht keine Miene. Irgendwann steigen wir drei auch noch mit ein und versuche irgendwie ihn zum Lachen zu bringen. Nach einer geschlagenen Stunde haben wir allerdings den Spaß daran verloren und entscheiden uns erst mal zurück zu den Jungs nach Hause zu gehen und gemeinsam zu  Kochen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch, allen meinen Lesern und denen, die darin vorkommen.:):*

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