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Alles fing Anfang Mai an. In unserer Klasse gab es nur noch ein Thema, wer würde was in den Sommerferien machen, denn die fingen in einem Monat an. Auch ich freute mich tierisch darüber, wir würden zwar nicht in den Urlaub fahren aber das machte mir nichts aus, denn meine beste Freundin Kathy würde das auch nicht tun. eigentlich wollten wir ja in ein Ferienlager, aber meine Mum konnte sich das nicht leisten, also wollte Kathy auch nicht mehr hin. Ich lebte in einem kleinen Ort namens Stagetown eine schöne Gegend in der nähe von Kalifornien. Hier lebten viele Anwälte, Richter und Polizisten, aber auch diese welche in der Innenstadt von Kalifornien große Hotels besaßen, so wie die Eltern von Kathy. Nur meine Mum war nichts von all dem. Sie war hier trotzdem angesehen denn dank meiner Mum mussten die Leute nicht nach Kalifornien fahren um einzukaufen. Uns gehörte der Ortsansässige Supermarkt: Supermarket all what you need. Wir waren nicht arm aber wir hatten wesendlich weniger Geld als die meisten anderen hier. Nicht das ihr jetzt denkt wir wären Außenseiter gewesen, nein das war wirklich nicht so. Auch ich fühlte mich hier wohl ich hatte viele Freunde und hier kannte man sich sowieso. Das war ja nicht schwer es gab ja nur drei Straßen, die Californiastreet, das ist die Hautstraße die wie der Name schon sagt nach Kalifornien führt. Dann gab es noch die Churchstreet die führte direkt auf den großen Dorfplatz wo die Ortsansäßige Kirche und die Bibliothek stand, und die Schoolstreet wo sich genau in der Mitte der Straße unsere große Schule, die Stagetownschool befand. Das war eine Gesamtschule hier wurde man mit sechs eingeschult und wechselte die Schule nicht bis man dann nach zehn Jahren nach Kalifornien auf die Highschool umgeschult wurde. Es war wirklich ein schöner Ort es gab alles was man braucht, auch Arztpraxen, also es war ein großes Haus in der Schoolstreet Nr.155 wir nannten es die Ärztevilla. Denn als unser kleines Dorf gegründet wurde ließ der Gründer Michael Stage diese Villa für sich bauen. Dies war das schönste Grundstück hier in Stagetown und das letzte Haus bevor es nur noch Ackerland und Wiesen zu sehen gab. Erst nach 500 Meilen kam das nächste Städtchen von dem ich nicht mal den Namen kannte. In dieser Ärztevilla gab es jeden Arzt den man brauchte, einen Kinderarzt, einen Algemeinmediziner usw. Nur wenn man ins Krankenhaus musste, musste man nach Kalifornien fahren aber das waren nur 50 Meilen. Es gab auch eine Apotheke, eine Tankstelle, eine Autowerkstadt und natürlich einen Supermarkt den meine mum ihr eigen nennen konnte. Auch die Häuser hier waren sehr schön. Hinter der Kirche gab es noch ein zehnstöckiges Mehrfamilienhaus mit fünfzig Wohnparteien. Hier lebten die Leute die weniger Geld hatten, diese welche sich kein Haus leisten konnten, Tim und Marc aus meiner Klasse wohnten dort. Tims Mutter arbeitete im Supermarkt an der Fleischtheke und sein Vater als Mechaniker in der Autowerkstadt. Marcs Mum arbeitete in der Apotheke und sein Vater war der Sportlehrer in unserer Schule. Aber bei uns wurde jeder gleich behandelt, ganz gleich wie viel Geld jemand hatte. Ohne mich hätte selbst meine Mum in diesem Mehrfamilienhaus gewohnt. Denn als meine Mum mit mir Schwanger wurde, hatte ihr Ehemann sich auf und davon gemacht. Ja mein Dad wollte nichts mit mir zu tun haben. Die beiden gerade mal ein Jahr verheiratet als ich im Anmarsch war, meinem Vater einem hochangesehen Staatsanwalt passte das nicht in den kram. Also überließ er meiner Mum das Haus und kaufte ihr noch den Supermarkt um den Lebensunterhalt zu verdienen. Jetzt hatte er seine Pflicht getan und zog nach Kalifornien. Dort klagte er nun Straftäter an und verschwendete keinen Gedanken mehr an uns. Aber es stört mich nicht weiter, im Großen und Ganzen versteh ich mich gut mit meiner Mum. Ich schweife vom Thema ab. Also es war der zweite Mai Anfang der zweiten Stunde. Der Lehrer wollte gerade mit dem Matheunterricht beginnen, als es an der Tür klopfte und der Schuldirektor Pater Paul Petersen, der nebenbei bemerkt auch der Priester von Stagetown war, hineinkam. Er bei allen beliebt, ein netter Mann der immer ein offenes Ohr für die Probleme seiner ``Gemeinde´´ hatte. Alle einschließlich mir standen auf so wie wir es immer taten wenn ein Erwachsener den Raum betrat. Pater Petersen sagte setzen und wir setzten uns. Er lächelte und entschuldigte sich das er unseren Unterricht unterbrach, ich glaube das störte keinen von uns und das wusste der Direktor auch. Er teilte uns mit das wir ab jetzt einen neuen Schüler hätten, Sam. Der Pater erzählte uns dass Sam aus Australien kommt, dass seine Eltern Anwälte sind und dass er vor kurzem hierher gezogen war. Das interessierte uns nicht wirklich aber es war besser als Mathe. Dann rief er Sam ins Klassenzimmer. Ich schrieb gerade einen Zettel für Kathy ``das taten wir immer´´ als ich kurz aufblickte. Wow, das war mein erster Gedanke. Sam, ich hatte ihn schon einmal gesehen, letzte Woche im Supermarkt. Da habe ich gedacht dass er bestimmt schon siebzehn ist. Nein er war gerade mal ein Jahr älter als ich also fünfzehn. Er war anders als die anderen Jungs in unserem Dorf. Sam war groß hatte blondes Schulterlanges Haar, blaue Augen und seine Kleidung glich die eines Rockstars, die ich nur aus dem Fernseher kannte. Ich fange mal unten an. er trug schwarze Stiefel mit silbernen Schnallen, eine schwarze Hose die Taschen an der Seite aufgenäht hatte, dann trug er ein Shirt wo ein wie ich heute weis Pentagramm drauf war und in einem roten Schriftzug stand da Slayer. Darüber trug Sam eine schwarze Lederjacke und man konnte die Kopfhörer seines MP3 Players sehen die an seiner Brust herunter hingen. Ich wusste nicht wer oder was Slayer ist aber es musste wohl eine Rockband sein. Sam war süß. Er heilt zum Direktor immer zwei Schritte abstand. Pater Petersen sagte zu Sam das er sich bestimmt wohl fühlen wird und mit diesen Worten verließ er das Klassenzimmer. Keiner sagte mehr etwas, nicht einmal unser wortgewandter Klassenlehrer Mister Mitchell. Nach ein paar Minuten die mir wie Stunden vorkamen fragte Sam wo er sich denn nun hinsetzen könne. Seine genauen Worte weis ich noch ganz genau, er sagte: ´´ wo soll ich denn jetzt sitzen, oder muss man hier als neuer den ganzen Tag an der Tafel stehen und sich anstarren lassen?`` Ich lächelte unbewusst. Dann sagte Mister Mitchell immer noch fassungslos von Sams Anblick: ´´ Äh, nein natürlich nicht, du kannst dich zu Delia setzen.`` Mein Herz blieb fast stehen, zu mir? Was soll ich denn mir dem reden? Er ist doch so cool, und ich nicht. Zumindest jetzt nicht mehr. Ich schaute zu Sam und der meinte: ´´ Delia, ja? Cooler Name aber woher soll ich wissen wer zum Teufel das ist?`` Kathy die eine Bank vor mir neben Tim saß grinste und sagte: ´´ Delia sitzt direkt hinter mir, ich weis du kannst sie schlecht sehen aber sie ist da.`` Das war das erste mal das ich Sam grinsen sah und mit den Worten an Kathy gerichtet nun übertreib mal nicht machte er sich auf den Weg zu mir. Sam setze sich auf den Stuhl neben mich, na ja er lag mehr oder weniger. Jetzt ging der Matheunterricht normal weiter, mal davon abgesehen davon das Mister Mitchell Sam überprüfte wie weit sein Wissensstand in Mathe war. Aber das ist uninteressant. In der zehn Minuten Pause drehte Kathy sich um und fragte: ´´ Slayer, ja?`` Sam schien genauso geschockt gewesen zu sein das sie diese Band zu kennen sein wie ich. Er sagte: ´´ Ja kennst du die?`` In den nächsten zehn Minuten saß ich still daneben und hörte zu. Ich musste feststellen das es Seiten an meiner besten Freundin gab die ich noch nicht kannte. Sie kannte alle Bands die Sam aufzählte, darunter sogar deutsche Bands wie J.B.O aus Bayern. Ich wusste nicht einmal wo Bayern liegt. Dann fragte er mich was ich für Musik höre, ich gebe zu meine Antwort war etwas zickig denn ich antwortete: ´´nichts was dir gefällt. Keine Rockmusik, ich kenn die Bands nicht einmal.`` Er grinste und meinte das sich das ändern ließe. In den nächsten zwei Wochen hingen wir immer mir Sam rum. Er erzählte dass er in den Ferien nach Deutschland zu seinem Onkel fahren und sich dort Konzerte von Rockbands ansehen würde. Meistens redeten nur Kathy und Sam, ich hatte davon ja keine Ahnung und somit auch nichts zu sagen. Nach zwei Wochen hat Sam mich gefragt ob ich nicht mal zu ihm kommen wollte und mir seine CD`s anzusehen und anzuhören, damit ich auch mal mitreden kann. Ich war mir nicht sicher ob das eine gute Idee war aber ich sagte zu und so verabredeten wir uns für Freitagabend. eigentlich wollte ich mich an der Kirche treffen, denn das war einfach und nahe an seinem Haus , also das Haus seiner Eltern. Doch Sam weigerte sich auch nur näher als fünfzig Meter an die Kirche heranzutreten. Na ja, so trafen wir uns an der Ecke von der Churchstreet zur Schoolstreet. Heute hatte er Manowar auf seinem Shirt zu stehen. wir aßen bei ihm zu Abend. Seine Eltern waren nett. Nicht einmal während des Essens zog er seine Lederjacke aus, aber das schien hier niemanden zu stören. Nach dem Essen zogen sich seine Eltern ins Wohnzimmer zurück und wir gingen in Sams Zimmer. Er hatte ein großes Zimmer, die Wände waren Rot und Schwarz gestrichen und es hingen Poster von Bands an den Wänden, so dass man die Farbe kaum noch sah. Rechts stand ein großer Schreibtisch wo sein Computer drauf stand. Die linke Seite des Zimmers glich einem Musikstudio, da stand ein Schlagzeug, eine E-Gitarre, ein Bass und natürlich ein Verstärker für das ganze. Unter dem Fenster war eine Erhöhung des Bodens, worauf links sein Bett und rechts ein Sofa und die Fernsehecke stand. Über dem Bett hing ein Regal für die riesige Musikanlage und über dem Sofa ein zweites Regal für die ganzen CD`s. Ich kann mich genau erinnern es war der sechzehnte Mai. Meine Mum dachte ich würde bei Kathy übernachten, denn bei einem Jungen zu schlafen hätte sie niemals gestattet. Wir setzten uns aufs Sofa und schauten uns alle seine CD`s an, was bestimmt zwei Stunden in Anspruch nahm. Dabei rutschten wir immer näher zusammen. Als ich alle CD`s begutachtet hatte, lag sein Arm um meine Schultern. Plötzlich sprang er auf und sagte dass er mir jetzt etwas von der Musik vorspielen wolle. Er nahm also wahllos eine von den CD`s die jetzt auf dem Sofatisch verteilt lagen und legte sie in die Musikanlage. Als die Musik anfing hat man kaum noch sein eigenes Wort verstanden. wir mussten uns anschreien um uns zu verstehen. Aber es machte spaß und die Musik gefiel mir. Er sprang im Zimmer umher, es glich einem kleinen Kind das das Geschenk zu Weihnachten bekommen hatte was es sich gewünscht hatte bekam. Aber es war ansteckend und nach ein paar Minuten sprangen wir beide herum und spielten Luftgitarre. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass jeden Moment seine Eltern ins Zimmer gestürmt kommen und sich aufregen würden. Aber nichts geschah, die beiden waren es wohl von ihrem Sohn gewohnt. Es war zweiundzwanzig Uhr als wir völlig kaputt auf sein Bett fielen. Was dann geschah kann sich wohl jeder denken. Es war das erste Mal das ich Sam ohne seine Lederjacke sah, aber in diesem Moment habe ich darüber wirklich nicht nachgedacht. Ich lernte eine ganz andere Seite an ihm kennen. Plötzlich war er nicht mehr so hart und cool, sondern das genau Gegenteil davon. Er wusste dass es mein erstes Mal war und dementsprechend verhielt er sich auch. Am nächsten Morgen fragte ich ihn ob wir denn jetzt zusammen sind und Sam erwiderte nur wenn ich es will. Oh Gott, na klar wollte ich das. Alle Mädchen beneideten mich. In den nächsten drei Wochen lernte ich das diese Musik Metal Musik ist. Und ich verstand jetzt auch warum er am ersten Tag immer zwei Schritte Abstand von Pater Petersen hielt und wieso er sich nicht vor der Kirche treffen wollte. Sam glaubte nicht an Gott, er hielt das alles für Quatsch. Auch ich hatte nie wirklich daran geglaubt, aber ich ging halt in die Kirche weil es alle hier taten. Aber erst jetzt fiel mir auf das auch Kathy nie in der Kirche war. Sie hörte auch diese Musik, das hat sie mir dann erzählt, aber weil alle hier in Stagetown nichts damit zu tun hatten passte sie sich eben an. Aber egal. Es war toll, ich hatte einen süßen Freund der sich auch noch super mit meiner besten Freundin verstand. Was will man mehr? Ich war einfach nur glücklich. Dach am letzten Schultag brach meine heile Welt einfach so zusammen wie ein Kartenhaus. Früh morgens war mir schlecht aber dabei dachte ich mir nichts Schlimmes. Ich habe gedacht dass es daran liegen würde dass Sam am nächsten Tag nach Deutschland fahren würde. Aber es war nicht so, denn in der dritten Stunde war mir so schlecht dass ich das Klassenzimmer verlassen musste. Ich musste mich übergeben, so schlecht war mir. Also wurde ich nachhause geschickt, Kathy sollte mich begleiten. Aber eigentlich wollte ich nicht nachhause und so setzten wir uns also auf eine Bank im Park hinter der Schule. Kathy meinte das es ja kein wunder wäre das mir schlecht ist bei dem was ich neuerdings genau gesagt seit einer Woche immer so esse. Aber ich hatte nun mal Appetit auf saure Heringe mit Rotkohl und so Zeug. Auf einmal wurde Kathy weiß wie eine Wand. Ich wunderte mich und fragte mich was sie hatte. Ihr Gestotter habe ich zuerst gar nicht verstanden, aber dann habe ich es doch verstanden. Sie fragte: ´´ du hast doch nicht etwa mit Sam geschlafen?`` Da erzählte ich ihr von vor drei Wochen als wir miteinander geschlafen hatten. Erst jetzt wusste ich warum sie so blass wurde und ich sagte: ´´das kann nicht sein wir haben doch…!`` Mir fiel es wieder ein, nein wir hatten natürlich nicht verhütet. Wie bescheuert muss man sein wir wurden doch aufgeklärt. Das wollte ich nicht wahr haben, ich? Schwanger? Mit vierzehn? Jeder andere. Aber doch nicht ich! Das vergaß ich ganz schnell wieder bis ich zwei Wochen später meine Regel nicht bekam. Ich wartete noch eine Woche doch es kam nichts kein Blut nirgends, da fing ich wieder an nachzudenken. Ich rechnete nach. Wenn ich wirklich schwanger wäre dann müsste ich in der sechsten Woche sein. Mein nächster Gedanke war das in vier Wochen die Ferien vorbei sein würden. Ich beschloss erst einmal nichts zu sagen, nicht zu meiner Mum, nicht zu Kathy und schon gar nicht zu Sam. Als wir am Abend telefonierten sagte ich dass alles Okay sei. Eine weitere Woche später stand ich vor der großen Ärztevilla. Ich hatte Angst. Ich überwund meine Angst und ging hinein. An der Information fragte mich die Schwester die Miller hieß bei welchem Arzt sie mich denn anmelden solle. Ich überlegte denn es war mir ziemlich peinlich. Ich fing an zu stottern: ´´ Ich möchte gerne zum, ich meine ich habe, ich wollte sagen es könnte sein das ich,`` Sie lächelte mich an und sagte: ´´ ich verstehe schon du möchtest zu Doktor Sprinberg. Ich fragte ob das der Frauenarzt sei. Dann versicherte sie mir dass ich keine Angst haben bräuchte denn der Arzt sei ein ganz lieber. ´´So ich bräuchte dann mal deinen Namen, dein Geburtsdatum und den Namen deiner Krankenkasse. ´´,informierte sie mich. Ich fing wieder einen Satz an: ´´ Aber meine Mum,`` Aber Schwester Miller ließ mich meine Satz nicht beenden. Sie erklärte mir dass wenn man schon vierzehn ist die Ärzte ein Schweigepflicht hätten und nur dann meiner Mum eine Information geben dürften wenn ich es erlaube. Okay atmete ich auf: ´´ ich heiße Delia England bin am fünfzehnten Februar sechsundachtzig geboren und meine Krankenkasse heißt Californien Health Insurance. ´´Okay Delia, -`` sagte sie ´´dann geh mal in den zweiten Stock da ist das Wartezimmer vom Doktor und mach dir keine Sorgen wird schon schief gehen.`` Sie lächelte ich bedankte mich und machte mich auf den Weg in den zweiten Stock. Das Wartezimmer war bis auf eine junge Frau die höchstens einundzwanzig war leer. Sie hatte einen dicken Bauch. Ich starrte ihr wohl direkt darauf denn sie sagte: ´´siebenter Monat, ist bald soweit.`` Ich schaute ihr ins Gesicht und fragte ob ich mal ihren Bauch anfassen dürfe. Sie lächelte und erlaubte es mir. Als sie mich fragte ob ich auch schwanger wäre sagte ich ihr dass ich hoffe dass ich nicht schwanger bin weil ich ja erst vierzehn war. Die Frau meinte das dass schon ganz andere in meinem alter geschafft hätten und das ich mir nicht solche Sorgen machen sollte. Dann wurde sie aufgerufen und ich saß allein da. es kam mir wie eine Ewigkeit vor, inzwischen hatten noch andere Frauen ihren Weg in das Wartezimmer gefunden. Jetzt kam der Doktor persönlich hinein guckte mir ins Gesicht und sagte: ´´Na dann komm mal mit mir Delia.`` Wir gingen in sein Sprechzimmer. Doch in der Tür blieb ich stehen und Doktor Sprinberg sagte mit beruhigenden Ton: ´´schau dich erst einmal um wir haben genug Zeit. Wenn du bereit bist dich mit mir zu unterhalten setzt du dich zu mir an den Tisch.`` Er lächelte, setzte sich an seinen Schreibtisch und fing an etwas an seinem Computer zu schreiben. Er sah noch jung aus, höchstens fünfunddreißig. Der Doktor war ein hübscher Mann und sah sehr Vertrauens erweckend aus. Nach zehn Minuten fasste ich mir ein Herz und setzte mich auf die andere Seite des Schreibtisches. Doktor Sprinberg blickte auf, sofort hörte er auf zu schreiben, lächelte und sagte: ´´Schwester Miller hat mir ja schon erzählt worum es geht. Du hast also Angst das du schwanger sein könntest, hast du denn mit einem Jungen geschlafen?`` Ich wurde rot, das spürte ich ganz genau, dann nickte ich beschämt. Er erklärte mir dass er wissen müsste wie alt der Junge war mit dem ich geschlafen hatte. Ich nannte ihm das alter von Sam und sagte ihm aber auch das ich nicht den Namen nennen wollte. Doktor Sprinberg fragte nach meinen Symptomen und als ich nicht wusste was er meinte, erklärte er mir das er wissen wollte ob ich Appetit auf ungewöhnliche Essenskombinationen hatte. Dies bejahte ich und antwortet auch auf seine Frage wann ich denn meine Regelblutung hätte bekommen müssen. Er war kurz still und dann sagte er: ´´Nun Delia, es deutet alles darauf hin das du schwanger bist, da du vor sieben Wochen mit diesem Jungen geschlafen hast und dass das einigste mal war, wirst du in der siebenten Woche sein. Da könnte man schon etwas auf dem Ultraschallgerät sehen, oder möchtest du lieber das wir einen Schwangerschaftstest machen?`` Ich entschied mich für die Ultraschalluntersuchung. Nach insgesamt zwei Stunden stand ich wieder vor der Ärztevilla und hatte jetzt Klarheit. Doch ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte. Sollte ich es jemandem erzählen? Schwanger. Ich. Ich fragte mich ob ich mich wohl an diesen Gedanken gewöhnen könnte. Meine Mum hatte mir immer wieder gesagt das ich aufpassen sollte, das es nicht einfach ist ein Kind großzuziehen. würde sie mir beistehen? Würde sie mich in ein Mutter Kind Heim stecken? Meine Mum war ja schon jung als sie mich bekam aber ich bin ja noch ein Kind, noch nicht einmal sechzehn. Und Sam? Was würde er sagen? Würde er zu unserem Kind stehen oder würde er es verleugnen? Seine Eltern waren Anwälte, hochangesehen. Ihr Sohn wird Vater, würden sie das Akzeptieren? Würde Sam seiner Eltern wegen alles verleugnen? Wird er sagen dass wir nie miteinander geschlafen hätten? Und Kathy? Wird sie mir die Freundschaft kündigen? Überhaupt all die Leute, was würden die sagen? Würden sie mit dem Finger auf mich zeigen und mich für eine Schlampe halten? Jetzt war mir wieder schlecht aber nicht wegen meinem Baby, nein ich hatte Angst. Ich ein Kind? Ich rechnete aus wann mein Kind geboren würde, im Februar. Vielleicht sogar am fünfzehnten so wie ich. Wäre bestimmt lustig. Dann fiel mir auf das ich noch immer vor der Villa stand. Ich konnte hier nicht stehen bleiben, aber nachhause wollte ich auch nicht. Nicht jetzt. Also ging ich in den Park setzte mich auf die Bank und schloss die Augen. Irgendwie freute ich mich, aber andererseits war mir nach heulen. Als Doktor Sprinberg mir erklären wollte das es die Möglichkeit gibt einen Abbruch vorzunehmen winkte ich sofort ab. Nein das kam nicht in frage egal was die Leute sagen, egal was meine Mum sagt. Niemals werde ich mein Baby umbringen, das beschloss ich. Ich dachte noch einmal darüber nach ob ich es Sam sagen sollte, denn er hatte gesagt: ´´scheiß auf die Leute, die sind nicht wichtig.`` Aber ob er das jetzt auch so sehen würde? Irgendwie fühlte ich mich allein. Als es dunkel wurde machte ich mich auf den Heimweg. Meine Mum sagte ihren Stammspruch auf der lautete: ´´Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr nachhause.`` Und ich gab die antwort die ich immer gab und zwar: ´´Ich bin an Brot gewöhnt.`` Sie sah mich an und fragte ob alles Okay sei. ich sagte ja und das ich Hunger hatte. Dann aßen wir gemeinsam zu Abend und ich verzog mich auf mein Zimmer. Das Telefon klingelte und Sam war dran. Er erzählte mir von Konzerten und das er mich sehr vermisste. Ob alles Okay sei und ob ich ihn noch lieb hatte. Kurz habe ich überlegt ob ich es ihm sagen sollte, verwarf aber diesen Gedanken gleich wieder. Es war alles wie immer. Nur das ich an diesem Tag nachdem wir aufgelegt hatten auf meinem Bett lag mit einem Foto von uns beiden in der Hand und mir vorgestellt habe wie wohl unser Baby aussehen würde. Würde es blaue Augen haben wie Sam oder braune wie ich? Wird es hellblonde Haare haben wie Sam oder Dunkelblonde wie ich? Dann überlegte ich mir Namen. Matthew, David, Jason, Damian oder doch eher Samantha, Sharona oder Charleen? Ich konnte mich nicht entscheiden. Aber bevor ich einschlief beschloss ich dass niemand von meiner Schwangerschaft erfahren würde. Ich werde das allein durchziehen war mein letzter Gedanke und schlief dann ein. Den nächsten Tag verbrachte ich in meinem Zimmer, ich war für niemanden zu sprechen. Ich hatte die Musik die ich von Sam geschenkt bekommen hatte angeschaltet. Ich hörte Slayer, Manowar, J.B.O ,,obwohl ich deutsch nicht verstand,, Judas Priest, Terminal Choice und Hammerfall. Ich überlegte mir was ich sagen würde wenn ich zunehme oder wenn ich mich oft übergeben muss. Dann nahm ich mir vor in Anwesenheit anderer nur normales Essen zu mir zu nehmen und meinen Heißhunger heimlich zu stillen. Der Plan stand, aber was machte ich mit Sam? In einer Woche würde er zurückkommen. Ich schrieb ihm eine SMS dass ich Schluss mache, dass unsere Beziehung keinen Sinn hat weil wir zu verschieden sind. Das war gemein ich weis aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Eigentlich wollte ich mit Sam zusammen bleiben. Ich hatte mich wirklich ernsthaft in ihn verliebt. Aber ich hatte schon fast Panik vor seiner Reaktion. Das wollte ich nicht auch noch auf mich nehmen. Wenn mein Baby da sein wird werde ich sagen ich weis nicht wer der Erzeuger ist, ich hoffte das meine Mum und Kathy das glauben würden. Ansonsten machte ich normal weiter. Ich ging zur Schule. Sam setzte sich zu Andrew. Ich wurde immer dicker. Meine Klassenkameraden sagten sogar dass ich mal wieder besser auf meine Figur achten solle. Meine Mum fragte sogar ob sie uns in einem Fitnessstudio in Kalifornien anmelden sollte, damit ich wieder abnehme. So richtig schlank war ich noch nie , aber jetzt war ich sogar dicker als Kathy. Kathy war hübsch, sie hatte halt nur etwas Übergewicht, sie war auch nicht fett. Aber wie gesagt schlank war ich auch nie, ich war immer schön knuffig, so wollte ich nach der Geburt auch wieder aussehen. Doktor Sprinberg hatte gesagt das das kein Problem darstellen würde. Er und Schwester Miller waren die einzigen die wussten dass ich ein Baby erwartete. In der Ärztevilla war ich jetzt alle zwei Wochen, weil ich noch so jung war musste öfter kontrolliert werden ob alles in Ordnung war. Alles lief gut. Mein Baby war gesund wuchs heran und fing sogar schon an zu treten. So ab Dezember hielt ich mich auch im Fachhandel für Säuglings und Kinderwaren auf. Ich überlegte ob die Amerikanische Wohlfahrt die Erstausstattung meines Babys zahlen würde. Ich erkundigte mich dort, aber das war nicht möglich, denn bis ich einundzwanzig war, war meine Mum ja noch für mich zuständig und die hatte genug Einkommen um auch die Unkosten für mein Baby zu bezahlen. Na gut dann musste ich warten. Aber ich ließ es mir nicht nehmen von meinem Taschengeld schon ein paar Kleidungsstücke zu kaufen. Ich versteckte die Strampler ganz tief in meinem Kleiderschrank. In der Nacht zu ersten Februar bekam ich schreckliche Bauchkrämpfe. Erst versuchte ich diese zu ignorieren, aber nach zwei Stunden ging das nicht mehr. Ich musste meine Mum wach machen. Mir war klar dass jetzt mein Kind kommen würde, aber ich sagte immer noch nichts, ich hatte zu viel Angst. Meine Mum sagte auf der fahrt ins Krankenhaus das ich bestimmt eine Blinddarmentzündung habe und ich ließ sie in dem glauben. Als wir vor dem Krankenhaus geparkt hatten wollte ich nicht aussteigen, denn ich hatte ja noch mein Nachthemd an. Dann ging alles ganz schnell, der Pfleger kam mit einem Rollstuhl setzte mich hinein und fuhr mich zum Arzt, welcher dann zu mir sagte: ´´Ich brauch dich gar nicht untersuchen du hast keine Blinddarmentzündung, das sieht man und du weist das ganz genau.`` Ich schaute auf den Boden und er lächelte fasste mir an die Schulter und Sagte:´´ Entschuldige bitte ich wollte nicht so hart klingen, aber jetzt werden wir erstmal dein Baby holen, ich bring dich jetzt in den Kreissaal.`` Er fuhr mich raus auf den Flur wo meine Mum stand. Sie wollte gerade etwas sagen als der Arzt im vorbeigehen schon zu ihr sagte: ´´Jetzt nicht, ich erkläre ihnen das später, es ist jetzt wirklich dringend.`` Ich legte mich auf die liege und winkelte meine Beine an während sich die Hebamme hinter der Liege Platzierte. Ich weis bis heute nicht warum aber ich wusste ganz genau was ich zu tun hatte. Ich presste ein paar Mal und dann hörte ich schon es ist ein Junge und im nächsten Moment das schreien meines kleinen Sohnes. Ich war völlig erschöpft als ich meine Sohn gewaschen und untersucht in den Arm gelegt bekam. Erschöpft aber glücklich. Ich schaute meine kleinen an und sagte: ´´Na mein kleiner Matthew.`` Dann wurde ich in ein Krankenhausbett gelegt und in ein Zimmer gefahren, wo meine Mum schon auf mich wartete. Sie stand einfach nur da und schaute mich entgeistert an. Dann setzte sie sich auf den Stuhl der neben meinem Bett stand, sah mich noch einmal kurz an und sagte dann: ´´Ich bin stolz auf dich Delia. Du hättest es einfacher gehabt wenn du mir alles erzählt hättest, oder glaubst du ich hätte die den Kopf abgerissen?`` Ich war ganz still, irgendwie schämte ich mich jetzt für mein verhalten. Dafür dass ich meiner Mum nicht vertraut habe. Sie sagte: ´´ Du weist doch das ich immer für dich da bin, wir hätten zusammen das Gästezimmer umräumen, streichen und für den kleinen einrichten können.`` Ich sagte meiner Mum das es mir furchtbar leid tut. Sie wiederholte dass sie sehr stolz auf mich sei und sagte mir dass sie das nicht durchgestanden hätte. ich wunderte mich denn mein Dad war ja auch weggegangen. Sie sagte mit Tränen in den Augen: ´´ Ach mein kleine Delia ich kann gar nicht in Worte fassen wie stolz ich auf dich bin. Nein ich war nicht allein ich hatte deine Oma und ich musste nichts verheimlichen. Ich hätte merken müssen was mit dir ist, schließlich bin ich deine Mum. Ich an deiner Stelle wäre durchgedreht.`` Dann fragte sie wie der kleine heißt und ich sagte es ihr. Sie sah ihn an und sagte: ´´ Hey kleiner Matthew ich bin deine Oma Mia.`` Im selben Moment ging die Tür auf und Sam stand mit seinen Eltern da und Sam sagte fröhlich: ´´ Und ich bin dein Dad Matthew.`` Ich sah meine Mum an die mir mitteilte das sie Sams Eltern angerufen hatte, dann sah ich zu Sams Eltern und die sagten: ´´Sam dachte schon er hätte etwas falsch gemacht.`` Ich antwortete: ´´Nein das hat er nicht, aber ich dachte das er, ich meine das sie, wegen den Leuten.`` Jetzt meldete Sam sich wieder zu Wort: ´´Delia, Schatz, ich hab dir doch gesagt, scheiß auf die Leute, was wir fühlen ist wichtig. Meinst du ich hätte dich verlassen, jetzt wo ich aus dir eine richtig coole Rockerbraut gemacht habe.`` Seine Eltern lächelten die ganze Zeit und sagten mir dann das auch sie mir geholfen hätten wenn ich nur den Mund aufgemacht hätte. Dann gingen sie alle außer Sam raus und seine Eltern sagten bevor sie die Tür schlossen dass sie auch auf mich stolz seien. Sam und ich haben zwei Stunden lang geredet, über die Vergangenheit und über die Zukunft. Kathy kündigte mir die Freundschaft mit den Worten: ´´Erst nimmst du mir Sam weg und dann verheimlichst du mir auch noch das du schwanger bist, ich hätte dir das schon ausgeredet.`` Ja eben habe ich geantwortet. Sie war von Anfang an in Sam verliebt, das wusste ich nicht. Aber das ist mir jetzt egal er wollte nun mal mich. Wir haben beide Häuser verkauft und haben dafür ein Dreifamilienhaus in Kalifornien gekauft. n der obersten Etage wohnen Phil und Amy die Eltern von Sam in der zweiten Etage wohnt meine Mum und ganz unten wohnen Sam, Matthew und ich. Heute bin ich achtzehn Jahre alt und Matthew ist vier. Sam beendet diese Jahr seine Ausbildung als Rechtsanwalt. Er sieht gut aus im Anzug, aber er gefällt mir auch wenn wir am Wochenende zu Konzerten gehen. In seiner Lederjacke und seinen Bandshirts. Seine Freunde grinsten und sagten Feierabendrocker. Aber das war ja nur spaß. Ich beginne jetzt auch meine Ausbildung als Anwältin. Ach ja es stellte sich raus warum Sams Eltern am ersten Abend nicht wegen der lauten Musik ins Zimmer gekommen sind: Sie sind auch so genannte Feierabendrocker . In drei Monaten werden Sam und ich Heiraten. Na ja ich würde sagen ein Typisches Happy End und wie sagt man im Märchen wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute.

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Tag der Veröffentlichung: 09.08.2008

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