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Der rosa Brief




„Emily!“, schrie ich durch den Flur unserer Schule während ich sämtliche Leute anrempelte. „Sorry.“ „Entschuldigung.“ Einige von ihnen schimpften mich an:“Pass doch auf!“ „Tut mir leid.“, antwortete ich dann leise. „Emily!“, versuchte ich es ein zweites mal. Jetzt drehte sie sich um und schaute mich erwartungsvoll an. „Warte“, konnte ich nur noch keuchen. „Warte...“ „Was hatten wir eigentlich in Englisch auf? Und in Latein?“, fragte sie, obwohl sie genau wusste, dass wenn sie es nicht wusste, dass ich es dann erst recht nicht wusste. „Ich hab keine Ahnung. Wenn du es nicht weißt...“ „...Dann weiß ich es erst recht nicht.“, vollendete sie meinen Satz. Plötzlich fing Emily an ganz fürchterlich zu summen: „La La La..mmm...“ „Was soll das werden? Ein Liebeslied?“ , fragte ich verwundert. „Nein, ich erfinde einen Tanz.“ darauf summte sie weiter. Worauf ich nur lachen konnte. Schnell liefen wir zu unseren zwei Spinten. Ihrer war direkt neben meinem. Wäre das nicht so, so hätten wir uns nie kennengelernt. Es lief so ab: In der sechsten Klasse war ich einmal so sauer auf meinen Ex, dass ich meinen Spint mit so einer Wucht aufgerissen habe, dass er in Emilys gesicht geflogen ist. Danach vermutete man, dass sie eine Gehirnerschütterung hatte. Wie sich herausstellte, war sie nur in Ohnmacht und so hatten wir uns kennengelernt.In emilys Spint lag ein rasa-handgroßer Brief auf dem stand:

Ließ mich allein.

„...mich allein.“, wiederholte sie. „Komm schon... lesen, lesen...“, vorderte ich sie auf. „Nein Adele. Diesen Brief muss ich allein lesen.“ Mit diesen Worten ging sie in Richtung Klassenraum und war weg. Sie wird sich doch wieder beruhigen. Wird sie doch, oder?

Emily Keilhaul




Schnell lief ich nach Hause. Die 6. Stunde war der reinste Horror gewesen, denn Frau Bibbel, unsere Englischlehrerin, war ausgetickt und hatte uns dann gedroht, am Freitag einen Englischtest zu schreiben. Was war passiert, sie hat ihn an die Tafel geschrieben und nun ja, jetzt schrieben wir am Freitag einen Test. Das schlimmste war Emily. Sie war nur mit ihrem Brief beschäftigt. Langsam ging mir das auf die Nerven.Sie wollte ihn nochmals lesen und nochmals und nochmals. Kann auch sein, dass ich einfac nur ein wenig neidisch auf sie war, dass sie sich vielleicht coolsten Junge aus der 10. Klasse geschnappt hat und auch noch eine Antwort per Brief bekommen hat. Aber echt, eine schlimmere Liebesschnulze konnte es nicht geben. Auch nur bei dem Gedanken musste ich kotzen. Ein paar Informationen über ihn:
Er hat blondes, schulterlanges Haar eine spitze Nase und war bestimmt schon ein ganzes Jahr älter als Emily. Hat keinen Humor und steht auf Sonnenbrillen. Muss ich noch mehr aufzählen?
Emily sagte immer so schön, er sei schlank und intelligent. Wusste nicht, was sie darunter verstand. Für mich war er ein ganz normaler Teenie. Jeder sieht die Leute anders.In einer Sache waren wir uns einig. Thea und ihre Clique waren und blieben die Verstand losesten Menschen auf Erden. Niemand konnte sie anders sehen außer sie selbst. Da liefen sie auch schon an mir vorbei. Thea in der Mitte und natürlich mit aller Aufmerksamkeit. Wie sonst könnten sie leben?

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meinem Hovawart-hund Armani, durch den ich diese Idee bekam. Wau... Man MUSS dazu sagen, carry12, gestaltete das Cover. :)

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