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Kapitel 1: Die Runnerin


Langsam öffneten sich die strahlend weißen Augen des Mädchens und blickten prompt in ein grünes Augenpaar. °Endlich bist du wach° Murmelte jemand an ihr Ohr, woraufhin sie sich verschlafen das rechte Auge rieb.
°Wie lange beobachtest du mich schon?° Fragte sie nun mit betrübter Stimme.
°Keine Ahnung° Entgegnete der Junge über ihr und küsste sie. Das Mädchen kicherte leicht und schloss beide Arme um ihn um den Kuss zu vertiefen, welcher sich nach ein paar Minuten doch löste.
°Auf jeden Fall lange genug° Beendete er nun seinen Satz. Das Mädchen verstand die Zweideutigkeit in seinen Worten und lachte nur kurz auf, während er sanft mit seiner Hand ihren Körper abtastete.

Seufzend richtete sich das Mädchen im Bett auf. °Wohin?° - °Keine Ahnung.Schule vielleicht.° Entgegnete sie und fing langsam an sich ihre Kleidung wieder anzuziehen.
°Nur vielleicht?° Kopfschüttelnd stieg nun auch der Junge aus dem Bett.°Wenn du nicht besser aufpasst, bleibst du noch sitzen, Taiga° Das Mädchen lachte.
°Bist ja schon wie meine Mutter°
°Eben nicht.Soweit ich weiß schläfst du nicht mit deiner Mutter° Ihr Lachen wurde lauter. °Hast recht. Blöder Vergleich, sorry Gaara°
Der Angesprochene seufzte nur auf und setzte dann wieder zu seiner ursprünglichen Frage an. °Also wohin gehst du jetzt. Schule oder nach Hause?°
Taiga dachte kurz nach. °Weder noch. Ich geh zu Pain° Entgegnete sie ihm letzten Endes. Gaara schaute etwas verblüfft.
°Also dann. Wir seh'n uns° Zum Abschied küsste sie ihn noch und verschwand dann durch das Fenster auf die Dächer der Häuser.

Taiga liebte die verschiedenen Wege, die sich über die Dächer der vielen Hochhäusern erstreckten. Und sie war da nicht die einzige. Die Akatsukis waren eine organisierte Runner-Gemeinschaft, die die verschiedensten Aufträge der Leute der 'alten' Stadt ausführte. Taiga war eine von diesen 'Runnern', sie war gut, aber noch im Training. Denn mit dem Rennen hatte sie erst vor einem Jahr angefangen, an ihrem fünfzehnten Geburtstag.Das war der Tag an dem ein gewaltiger Streit zwischen Taiga und ihren Mutter entflammte, wegen irgendeinem neuen Freund der Mutter. Taiga hasste das, ja verabscheute es sogar, wenn ihre Mutter mal wieder der festen Überzeugung darüber war, endlich die Liebe des Lebens gefunden zu haben.Seitdem sich ihre Eltern getrennt hatten, war ihre Mutter zur Teilzeit-Alkoholikerin geworden und schmiss sich allem um den Hals was Hosen anhatte. Das fand Taiga einfach nur peinlich und schrie ihre Mutter des öfteren deswegen an, weswegen sie am Ende auf Schläge einbüßen musste.

Irgendwann aber hielt sie es nicht mehr aus und rannte von zu Hause weg, lebte sogar ein paar Tage auf der Straße, bis sie dann von Pain entdeckt und trainiert wurde. Seitdem gehört sie zu Akatsuki.

Dennoch kehrte sie vor zwei Monaten nach Hause zurückt, wo sie stürmisch von ihrer Mutter umarmt wurde. Völlig überrumpelt von der plötzlichen Umarmung, bemerkte sie den Mann, der hinter ihrer Mutter stand, zuerst nicht, bis sich seine tiefe Männerstimme zu Wort meldete und sich als neuer Lebensgefährte der Mutter vorstellte.
Taiga war natürlich alles andere als begeistert, trotzdem bevorzugte sie es, erst einmal die Klappe zu halten und ihren Hass dem Mann gegenüber zu verbergen.

Aber natürlich hatte sie die Zeit bei Akatsuki verändert. Taiga war nun nicht mehr die kleine brave Musterschülerin, die alle Lehrer mochten, sondern ein Runner. Das bedeutete natürlich : Rauchen,Kiffen,illegale Sachen machen - und das am laufendem Band. Natürlich nicht so extrem, aber Taiga war da so eine kleine Ausnahme.
Sie nahm das alles viel zu ernst, ihrem guten Ruf zu liebe, wie sie immer so sagen pflegte.
Für sie war das nämlich der einzige Weg endlich mal akzeptiert zu werden, auch wenn sich unter der Maske ein anderes Gesicht verbarg.

Lässig sprang sie vom einen Vorsprung auf den anderen und genoss das Gefühl frei zu sein, den Wind in ihren langem blonden Haar zu spüren.
Ein paar Minuten später war sie schon am Akatsuki-Quartier angekommen und platzte, ohne anzuklopfen, einfach in die Tür herein, wobei sie anscheinend Pain und Konan gerade beim rummachen erwischt hatte.
Taiga lachte, doch innerlich fühlte sie einen tiefen Stich in ihrem Herzen. °Lasst euch von mir bloß nicht stören° Lachte sie lässig und setzte sich neben die beiden auf das rote Sofa.
°Was willst du hier?° Fragte der Anführer genervt.
Taiga schaute fragend an die Wand, als würde sie sich eine Antwort von ihr erhoffen. °Euch beim rummachen zusehen, vielleicht?° Ihr entglitt ein schadenfrohes Lachen, wobei Konan beschämt zu Boden guckte.
Noch bevor Pain zur Antwort ansetzten konnte, fuhr Taiga schon fort. °Wollt mir nur mein Zeug abholen, .. und bin schon wieder weg. Dann könnt ihr ja damit weiter machen, womit ihr begonen hattet°
Ein letztes Mal flitzte Taiga noch ein schelmisches Lächeln über die Lippen, bis sie dann auf den Dächern der Stadt verschwand.

Lustlos trottete sie von einem Dach zum nächsten, bis sie sich schließlich an einem Baum gelehnt im Centre-Park der Stadt wiederfand und lässig eine Kippe nach der anderen anzündete.
Genervt schaute sie auf die Uhr. Erst halb eins, und die anderen waren noch in der Schule. Nach Hause konnte sie nicht, wegen ihrer Mutter und um zu Gaara zu gehen war sie sich doch zu faul, also beschloss sie einfach sich weiterhin gegen den Baum zu lehnen und ein bisschen Schlaf zu finden. Stören würde sie ja hier sowieso keiner.

Kapitel 2: Du bist nicht mein Vater

Taiga wurde von einem sanften Stöhnen neben ihr geweckt und sogleich schaute sie auch in dessen Ursprungsrichtung, wo sie neben sich schon gleich einen im Halbschlaf steckenden Hidan vorfand. °Du.. holst dir nicht gerade einen runter, oder?° War das einzige was schließlich aus ihrem Mund kam.
Hidan lachte. °Warum guckst du nicht selbst nach?°
Und mit diesen Worten zog er die Decke, die seinen Körper wärmte, ein Stück weiter nach unten und entblößte so ein Teil seiner nackten Haut. Taiga seufzte °Sei doch mal ehrlich,Hidan. Da wäre ICH mir ja sogar ein besserer Liebhaber als du!°

Hidan lachte nur über ihre spitze Bemerkung, während sie lässig, in Unterwäsche, zum Kühlschrank schlenderte und ihren weißblonden Schopf in diesen reinsteckte, auf der Suche nach etwas essbarem.
°Suchst du was bestimmtes?° Fragte Hidan, welcher mittlerweile schon in Boxershorts neben ihr Stand.
°Hmmm° Entgegnete sie immer noch halb im Kühlschrank steckend. °Dein Gehirn.°

Wieder musste Hidan lachen. Er musste schon zugeben, dass er Taiga süß fand, eigentlich. Aber ihm ging's hauptsächlich nur ums Prinzip. Liebe war nebensächlich.

Während er so ganz in Gedanken versunken war, merkte er gar nicht, wie Taiga sich schon längst an den 'Bar-Tresen' gesetzt hatte und genüsslich in ein großes Stück Kuchen biss.
Hidan blickte verdutzt, setzte dann aber wieder ein kleines Grinsen auf.
°Bist du schwanger, oder so?°
Taiga verstand erst nicht. Erst nach kurzem überlegen war sie fähig zu antworten.°Nee, wieso?°
°Weil ich kein normales Mädchen kenne, welches noch um halb elf ein Stück Kuchen isst!°

Als Taiga diese Worte hörte, blieb ihr das leckere Stück vom Kuchen im Hals stecken, woraufhin sie laut anfing zu husten, sich aber schnell wieder einkriegte.
°IDIOT!° Schrie sie wütend.
°Warum das denn?° Leicht verwirrt blickte Hidan sie an. °Seit wann interessiert dich das um welche Uhrzeit du nach Hause kommst. Und wann überhaupt.°
°J-ja aber..° Beschämt blickte Taiga zu Boden. °Ich wollt doch morgen in die Schule°

°Und du Idiot musst mich vom bequemen Park hier holen!° Beendete sie nun ihren Satz.
°Du hast Recht° Hidan hob schützend die Arme. °Ich hätte dich im Park verrotten lassen sollen, damit sich irgendwelche Wichser an dir vergnügen!°

Taigas Verstand setzte kurz aus, erst nach einiger Zeit war sie in der Lage auf diese Aussage einzugehen, brachte am Ende jedoch nur ein °Hmmmm° hervor.
°Denk doch was du willst, Idiot°
Damit stürmte sie ins Schlafzimmer, zog sich die Tarnfarbene Militärhose über die Boxershorts und das gelbe Neonjäckchen über das weiße Top und verschwand aus dem Fenster, ohne sich einmal zu Hidan umzudrehen.

Als sie das letzte Mal auf die Uhr geschaut hatte, war es erst fünf vor elf gewesen, mittlerweile musste es aber schon mindestens halb zwölf sein.
Na super, dachte sie als sie das leere Treppenhaus betrat und sich langsam nach oben ins fünfte Stockwerk hangelte. Das einzige Geräusch, dass sie vernahm, war das Echo, welches jedes mal immer dann auftrat, wenn sie mit ihren schwarzen Chucks über den frisch gewischten Fußboden schlenderte.

Müde ließ Taiga den Schlüssel ins Schloss fallen und drehte ihn ein, zweimal um. Letzten Endes musste sie dann doch noch die Tür eintreten. Wahrscheinlich wegen dem neuen Freund ihrer Mutter, der natürlich mal wieder die silberne Metallkette an die Wand heften musste.
Darüber dass ihre Mutter vom Lärm aufwachen würde, machte sich Taiga keine Sorgen, ja zog das gar nicht erst in Betracht vor lauter Müdigkeit.

Als sie da so durch den finsteren Flur entlang lief und sich nichts sehnlicheres wünschte, als dass endlich in ihrem weichen Bett liegen zu können, versank sie völlig in ihrer kleinen Traumwelt und wurde dann gewaltsam aus dieser entrissen, als man sie urplötzlich gegen die Wand drückte.

Selbst durch diese Fnsternis, die im Flur herrschte, konnte sie das Gesicht ihres Angreifers klar und deutlicherkennen, welcher sich als ihr neuer 'Stiefvater' herausstellte.
°Also lässt du uns doch noch die Ehre zu Teil werden, indem du uns in aller Früh besuchst, hab ich recht?°
°Sieht so aus° Entgegnete Taiga schulterzuckend, noch immer gegen die Wand hinter ihr gestemmt. Mit hasserfüllten Blick blickte er sie an.
°Lass mich los, du Sack°
Der Griff verstärkte sich und nahm ihr langsam die Luft zum atmen weg.
°So redest du nicht mit mir° Brachte er unter zusammengebissenen Zähnen hervor.
Taiga lachte erstickend auf. °Du hast mir gar nichts zu sagen. Du bist nicht mein Vater°

Langsam löste sich der Griff von ihrem Hals und Taiga sackte schlaf auf den Boden.
°Tu das nie wieder° Bedrohend betonte er jede Silbe einzeln, während er ihr mit festen Blick in die himmelblauen Augen schaute
°Warum sollte dich das interessieren, was ich mache? Warum legst du es unbedingt darauf an dich in mein Leben einzumischen? Verdammt nochmal, du bist nicht mein VATER!!°
Wütend knallte Taiga hinter sich die Tür zu, zog sich alles bis auf Top und Boxershorts und schlief ein. Genauso, wie sie vor nicht allzu langer Zeit noch schlummernd neben Hidan gelegen hat.


Kapitel 3: Zusammenstöße

Die Nacht verging genauso schnell, wie sie auch für Taiga begonnen hatte. Kaum hatte sie die Augen geschlossen gehabt, drangen schon die ersten Sonnenstrahlen an ihr Fenster.
Müde und schlaftrunken rappelte sie sich auf und verließ das Zimmer.
Erinnerungen an die gestrige Nacht blieben ihr kaum mehr.
Das einzige was ihr noch im Gedächtnis zu bleiben schien, war zu verschwommen als dass sie sich hätte daran erinnern können. Einzig und allein die Tatsache, dass sich einige Würgspuren an ihrem Nacken befanden, ließen darauf hin deuten, dass sie erst kürzlich von jemandem angegriffen worden war.
Den Täter behielt sie jedoch für sich, wollte doch keinen Ärger mit der Polizeistelle bekommen, an welcher jener Mann arbeitete, welche ihr sowieso schon gewaltig im Nacken saß.

°Sieh an, wer uns da mal wieder beehrt, Schatz, unsere kleine Prinzessin° Die Ironie in der Stimme von Ikuto war kaum zu überhören, die Mutter, aber, schien sich sehr über diese Aussage zu freuen.
Taiga blinzelte ihn wütend an. °Sieht ganz so aus°

Nach etwa fünfzehn Minuten, als das Frühstück für Taiga beendet war, ging sie, ohne sich von irgendjemanden zu verabschieden, ins Bad und blickte sogleich wieder in den Spiegel, so wie sie es jeden Morgen nach dem Aufwachen tat.
Als sie noch immer etwas trübe in den Spiegel schaute, wurde sie sogleich von einem etwa 1,50m großem Mädchen mit weißblondem langen Haar und schon fast weißen Augen angeblickt.
Schnell fuhr sie noch kurz mit den Fingern ihre sanften Lippen entlang und verschwand dann unter der Dusche.

Als sie dann endlich nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde angezogen aus dem Badezimmer kam, wartete Ikuto schon auf sie. Fassungslos schaute sie ihn an.
°Was machst du da?°
°Auf dich warten°
°So viel kann ich selber sehen°Knurrte Taiga wütend. °Aber warum?°
Nun meldete sich auch ihre Mutter zu Wort. °Er bringt dich zur Schule. Ist das nicht nett, mein Schatz?°
°Sicher nicht° Mit eingezogenem Bauch versuchte sich Taiga an ihrem zukünftigen Stiefvater vorbei zu schieben, was allerdings von Anfang an zum scheitern verurteilt war, denn er packte sie grob am Handgelenk und zerrte sie wieder zurück in das große Apartment.
°Du bleibst hier! Ich werde dich fahren.°
°Ich kann selber laufen, Arschloch°
°Taiga!° Entsetzt schaute ihre Mutter sie an. Solche Kraftausdrücke war sie von ihrer lieblichen Tochter nicht gewohnt.
°Ist doch war° Murmelte diese und verschwand aus der Türe in das große und leere Treppenhaus, wobei sie, erstaunlicher Weise, dieses Mal nicht von Ikuto aufgehalten wurde. Die Mutter hatte sie gehen lassen.

Kaum war Taiga erst ein paar Minuten gelaufen, bog sie schon um die erste Kurve. Allerdings nicht in Richtung Schule, sondern in Richtung der Uchihas.
Mit den drei Brüdern war sie ganz gut befreundet, eigentlich.
Nur bei Sasuke trafen zwei verschiedene Welten aufeinander. Seitdem er mit Sakura ausging, war aus ihm ein vollkommen anderer Mensch geworden. Sasuke fing an überall und wann immer es ging mit ihr rumzumachen, schreckte gar nicht erst davor zurück, jemand könnte sie beobachten.
Genau das war es was Taiga so ankotzte. Vielleicht gab es da noch mehr, aber das war ihr jetzt auch egal.

Genervt klingelte Taiga an der großen Tür des Uchiha Anwesens, welche nach einiger Zeit von Madara geöffnet wurde, der sie selbstgefällig anlächelte. °Komm doch rein°
Taiga seufzte und betrat das Wohnzimmer.
°Was willst du hier?°
°Welch kalte Worte.Schäm dich Madara° Entgegnete sie ihm lässig.
°Tut mir Leid,Baby. Ich mach's auch gleich wieder gut, versprochen° Madaras Hand wanderte unter ihr Top.
°Weg da° Taiga schlug seine Hand weg.
°Wenn du meinst.Du bist diejenige die etwas verpasst, nicht ich°
°Sicher° Taiga verdrehte die Augen.

°Wo sind eigentlich Itachi und Sasuke?° Suchend blickte sie sich um.
°Itachi duscht sich gerade und Sasuke -°
°Schon okay.° Unterbrach sie ihn. °Ist ja nicht so, als ob mich das was angehen würde.°

Lachend stand Taiga vom Sofa auf.
°Wohin?°
°Schule°
Madara schaute sie spöttisch an. °Bester Witz aller Zeiten, Taiga.°
°Das ist nicht witzig, du Dummkopf.Hin und wieder muss ich mich auch mal dort blicken lassen°
°Ach, und wieso?°
Taiga grinste höhnisch. °Na, weil ich sonst noch so ende wie du, Madara°

In Wahrheit ging sie in die Küche, holte sich ein Stück Kuchen raus und wartete dann neben der Tür des Badezimmers auf Itachi. Von drinnen hörte sie das gedämpfte Plätschern der Wassertropfen und kurz danach ging die Dusche endgültig aus.
Taiga grinste schadenfroh. Schon allein die Vorstellung Itachi mit einem Stück Kuchen im Gesicht zu sehen, riss sie schon vor Lachen von den Füßen.
Als dann endlich die Tür langsam aufgemacht wurde und das matte Licht des Badezimmers den dunklen Flur erhellte, trat Taiga aus dem Schatten ihrer selbst und schmiss, mit extra viel Kraft, den Kuchen genau gegen Itachis Gesicht, welcher vor Ärger schon ganz Rot wurde.
°Du .. hast da einen Fleck übersehen, Itachi°

Das schadenfrohe Gelächter Taigas war schon fast im ganzen Haus zu hören, genauso gut wie Itachis wütendes gefluche.
°Was hast du nun schon wieder gemacht, Madara° Kam es vom Wohnzimmer als Taiga gerade in dieses einbog und Sasuke auf dem Sofa sitzen sah.
°Taiga?° Sasuke schaute verblüfft.
°Sieht so aus°
°Was machst du hier°
°In der Tür stehen, du Vollpfosten° Taiga seufzte.
°Das ist keine Antwort°
°Sicher?Wärst du öfter in der Schule gewesen, dann wüsstest du auch, dass jeder Satz mit 'Subjekt-Prädikat-Objekt' eine Antwort auf eine Frage ist.° Genervt setzte sie sich auf den freien Platz neben Sasuke und zündete sich eine Zigarette an.

°Hey Taiga° Madara platzte rein. °Kennst du vielleicht diesen Typen im Auto, der vor dem Haus geparkt hat und es jetzt schon eine geschlagene halbe Stunde lang anstarrt?°
Taiga fiel die Kinnlade runter. °Scheisse°
Schnell rannte sie zum Fenster und tatsächlich. Da stand sein Wagen, von welchem aus Ikuto das Haus musterte.
°Also kennst du ihn?°
°Ja, er ist der Neue meiner Mutter. Scheisse, nicht wahr?°

°Also, was machst du jetzt?° Taiga dachte kurz nach.
°Kein Plan. Abwarten°
°Genau, Taiga. Mach es noch schlimmer als es eh schon ist° Madara schüttelte den Kopf.
°Nicht wahr? Er kann mir eh nichts. Er ist nämlich nicht mein Vater°
°Benimmt sich aber als wäre er's° Fügte sie still in Gedanken hinzu.
In so einer Situation war Taiga echt zu überfragt, konnte sich einfach nie für das richtige entscheiden.
°Das Dach° Taiga blitzte vor Hoffnung auf.
°Das Dach?° Sasuke und Madara schauten sie ungläubig an.
°Ja. Wenn ich schon nicht durch den Haupteingang raus komme, dann nehme ich eben das Dach.°
°Schön und gut, aber wäre es nicht sinnvoller, wenn du -° Plötzlich knallte die Tür auf und ein wütender Ikuto stand in der Tür, mit einer Pistole in der Hand. Bedrohlich kam er näher.
°Was willst du hier, Arschloch?° Taiga schaute ihn nicht an.
°Wolltest du nicht eigentlich in die Schule?°
Das Mädchen machte eine kurze Pause. °Keine Ahnung. Es ist .. schwierig sich zu erinnern mit einer Waffe im Gesicht°
Ikuto steckte die Pistole wieder weg und packte Taiga am Arm.
°Aua. Lass mich los!!°
°Vergiss es, du kommst schön mit, Prinzesschen.°
°Sicher nicht, du Arsch!°
°Das Mädchen will nicht. Also lass sie los° Mischte sich auf einmal Madara ein.
Ikuto wurde wütend. °Und wer bist du, wenn ich fragen darf?°
Madara blickte ihn herausfordernd an.
°Tu's nicht. Es .. geht schon° Der Griff um Taigas Arm lockerte sich ein wenig. °Dieses Arschloch ist es nicht wert°

°Ich hasse dich° Sagte Taiga als sie in den Wagen einstieg.
°Soll mich das jetzt beunruhigen?°
°Nein. Ich wollte nur, dass du das weißt.° Taiga seufzte. °Womit habe ich dich eigentlich verdient?°
°Dasselbe könnte ich dich auch gerade fragen°

Genervt stieg Taiga aus des Wagen. °Hast du nicht etwas vergessen?° Ikuto hielt ihr ihre Schultasche hin.
°Hmmm° War das einzige was Taiga erwiderte als sie die schwarze Umhängetasche überreicht bekam und sich in Richtung Klassenraum begab.

Als sie im Foyer ankam hörte sie so manches Getuschel. Mal hier, mal da, konnte sie kleine Brocken der Konversikationen der Schüler auflesen.
°Ist das nicht ...?° - °Ja genau. Das ist sie.IzumaTaiga °
Taiga grinste nur hämisch. Dass man überall auf der Schule ihren Namen kannte, war ihr nicht bewusst gewesen, obgleich sie sich dort nur ein paar mal in drei Monaten blicken ließ.

Unerwartet und ohne jede Vorwarnung stürmte Taiga in den PoWi-Unterricht hinein, wo gerade ihr 'Lieblings'-Lehrer eine Rede hielt.
°Miss Izuma, welch eine Freude sie in diesem Schuljahr noch mal wieder zu sehen°
°Wenn sie meinen, ich bin nicht freiwillig hier.°
°Ach, und warum nicht?°
Abrupt blieb Taiga auf halber Strecke zur hintersten Reihe stehen und blickte sich um. °Wer würde sich ihr Gesicht denn schon freiwillig reinziehen?°

Nach dem Schulklingeln war Taiga die erste, die in die sichere Freiheit stürmte, wo sie schon gleich ein bekanntes Hupen wahrnahm.
Als sie in dessen Ursprungsrichtung blickte, entdeckte sie Madara, der lässig gelehnt an seinem Auto stand und einladende Gesten machte, auf welche Taiga sofort einging.
°Wie war's, Süße?°
°Langweilig, wie immer. Heute hat mich Herr Krapp sogar noch übelst angezickt als üblich°
°Armes Ding, du° Langsam beugte Madara sich vor und fing an ihren Hals zu küssen.
Mit leichter Gewalt drückte sie ihn von sich weg. °W-was machst du denn da?!°
°Huh?° Madara hörte kurz auf. °Mache ich dich nervös, Taiga?°
Ein selbstgefälliges Grinsen huschte über ihr schönes Gesicht. °Mich nicht. Aber das Tier in deiner Hose bestimmt°

°Also was ist. Steigst du ein?° Madara deutete auf sein Auto.
°Klar° Kurz bevor Taigas Hand die Türklinke erreichte, vernahm sie hinter sich ein kleises Grummeln.
Als sie sich nach hinten umdrehte, fiel ihr die Kinnlade runter.
°Da steigst du jetzt nicht ein, Taiga° Ikuto hatte beide Arme vor der Brust verschränkt und sah sie böse an.
°Und ob.°
°Taiga, ich warne dich°
°Mach doch. Taiga gehört mir° Beschützend legte Madara einen Arm um Taiga und drückte sie an sich. Zu seiner Überraschung kooperierte Taiga sofort und wehrte sie nicht, sonder schloss sogar beide Arme um seinen Körper.
°Du bist nicht ihr Vater° Langsam wurde Ikuto wütender als er es eh schon war.
°Du genau so wenig!°

°Komm Taiga, lass uns gehen° Mit Hundeaugen blickte sie ihn an.
°Madara° Flüsterte sie. °Küss mich°

Ohne es ihm zweimal sagen zu müssen, hatte Madara sie schon längst in einen leidenschaftlichen Zungenkuss verwickelt und drückte sie näher an sich.
Dabei fielen Ikuto fast die Augen aus.
°TAIGA!° Schrie er nun. Und seine Stimme klang sehr aufgebracht.
Doch Taiga interessierte das nicht. °Komm° Sagte sie, °lass uns bei dir zu Hause weiter machen°

Dann stieg Taiga in den Wagen ein, ließ ihren 'Stiefvater' links liegen und spürte, wie der Motor langsam ansprang.
Madara grinste.
°Grins nicht so blöd° Fuhr sie ihn an.
°Warum nicht? Es war doch witzig°
°Ja und wie° Taiga fuhr sich genervt mit dem Arm über die noch feuchten Lippen.
°Also° fing Madara an. °Meintest du das ernst. Gerade eben?°
°Sicher nicht°
Madara beschleunigte den Wagen.
°Tut mir Leid. Bist du sehr wütend auf mich?°
°Ach was. Irgendwann leg ich dich schon noch flach. Bestimmt°
°Sicher° Taiga verdrehte die Augen.

Kapitel 4: Born this way

°Kannst mich rauslassen, Madara° Taiga blickte mit festen Blick auf die Straße vor ihr.
°Wohin willst du?°
°Zu Gaara°
Madara zog eine Augenbraue hoch. °Was willst du bei ihm?°
°Etwas°
°Das ist keine Antwort, Taiga° Madaras Stimme klang etwas sauer.
Das Mädchen lachte. °Du bist nicht mein Vater°

Dann stieg Taiga aus dem schwarzen Wagen und lief Richtung Gaaras Haus. Madaras Wagen fuhr ihr noch einiger Zeit hinter ihr her, bevor er endlich in der dunkeln Seitengasse verschwand.

°Hey,Gaara, ich weiß, dass du da bist. Nun mach schon auf. Gaara!!° Wütend klopfte Taiga gegen die große Tür von Gaaras Haus, bis sie sich schließlich mit einem lauten Knarren des Holzes öffnete.
°SAKURA?!° Taiga fiel die Kinnlade runter, als sie das pinkhaarige Mädchen in nur einem Bademantel bekleidet, in der Tür stehen sah.
Schlaftrunken rieb sich Sakura die Augen. °Was machst du denn hier, Taiga?°
°Dasselbe könnte ich dich auch fragen°
°Bis vor kurzem habe ich noch seelenruhig hier geschlafen°
°Und? Warum sollte mich das interessieren?°
°Das wolltest du doch wissen, oder nicht?° Kopfschüttelnd blickte Sakura sie an. °Ich verstehe dich manchmal wirklich nicht°
°Solltest du nicht auf deiner Skifreizeit sein?° Taiga blickte sie durchdringend an.
°Sollte ich?° Sakura lachte hämisch. °Warum sollte ich dort hin gehen, wenn ein total heißer Typ hinter dieser Tür auf mich wartet?°

°Ich dachte du gehst mit Sasuke. Du bist wirklich das letzte, Schlampe°
Sakura guckte verblüfft. °Also wirklich, Taiga. So redet man nicht mit seiner Schwester!°
°Du bist nicht meine Schwester, Breitstirn!!°
°Du bist ja schon ganz wie Ino, Taiga°
°Lenk nicht vom Thema ab!!° Taiga war wütend.
°Warum bist du denn so sauer auf mich?Ich habe doch gar nichts getan.° Abwehrend hob das pinkhaarige Mädchen die Hände.
Langsam sammelten sich Tränen in Taigas Augen. °Warum?° Murmelte sie. °Warum bist du nur so?!°
Sakura grinste. °Weil ich so geboren wurde°


Verletzt stürmte Taiga aus dem Gebäude auf die freie Landstraße vor ihr, und ließ sich in dieser nieder. Es war einfach zu viel für sie. Schon das zweite Mal war so etwas passiert.
Schon zum zweiten Mal hatte sich Sakura Taigas Freund unter den Nagel gerissen.
Naja, 'Freund' direkt hätte man Gaara nicht nennen können. Eher etwas wie ein Lover.
Dennoch verletzte es Taiga sehr. Selbst die Vorstellung, wie sie sich zusammen vergnügten war schon Grund genug, um sich freiwillig von einer Klippe stürzen zu können.
Natürlich würde Taiga so etwas nie machen, weswegen sie immer wieder der Verlockung des Rauschgiftes zum Opfer fiel.

°Oh, Taiga, schon so früh zu Hause?° Die Mutter schien davon begeistert zu sein, dass ihre Tochter ausnahmsweise mal schon um acht Uhr durch die Haustür trottete.
°Sieht so aus°
°Zeig gefälligst etwas mehr Respekt gegenüber deiner Mutter, Taiga° Ikuto war schon zu Hause.
°Halt doch die Fresse, Ikuto°
°Taiga!° Die Stimme der Mutter klang sogar noch entsetzter als letztes Mal, indem sich Taiga mit Schimpfwörtern von ihrem 'Stiefvater' entfernte.
Ikuto schüttelte den Kopf. °Du lernst es wohl nie, oder?°
°Sieht so aus°

Taiga verschwand ohne ein weiteres Wort in ihrem Zimmer und schloss ab. Für heute wollte sie einfach niemanden mehr sehen.

°Taiga, Schatz. Wach auf° Die fröhliche Stimme der Mutter drang an Taigas Ohr.
°Was willst du?°
°Dich wecken natürlich!Sakura kommt heute von ihrer Skifreizeit nach Hause°
°Sakura?° Taiga zog sich die Decke vom Gesicht.
°Richtig, mein Schatz. Und wir müssen jetzt los, sonst verpassen wir noch ihren Zug°
°Ich will nicht° Taiga schaute ihre Mutter finster an.
°Was soll das heißen?°
°Dass ich nicht will. Meine Zeit ist zu kostbar um sich für so eine Breitstirn wie Sakura zu verschwenden°
Die Mutter schaute ihre Tochter erstaunt an. °Aber, sie ist doch deine Schwester!°
°IST SIE NICHT!° Blitzschnell stieg Taiga aus ihrem Bett und verließ das Zimmer mit einem lauten Türknall.

Gerade als Taiga eine Stufe nach der anderen der Treppe des Treppenhauses runter lief und sich währenddessen eine Zigarette anzündete, dachte sie noch einmal an die gestrige Nacht, als sie Sakura bei Gaara antraf.
Wieder überflog Taiga eine Welle der Wut und Verachtung.
Wie sehr wünschte sie sich doch nur etwas stärker und selbstbewusster zu sein. Nicht so egoistisch, wie sie tief in ihrem Inneren war, sondern frei und aufgeschlossen so wie es dick und fett vorne auf ihrer Fassade stand.

Die Schulglocke klingelte und Taiga betrat den Klassenraum, wo sie sich sogleich in die hinterste Reihe auf Sasukes Platz setzte.
°Miss Izuma, welch Außergewöhnlichkeit Sie auch mal wieder in der Schule begrüßen zu dürfen. Womit wird uns heute denn diese Ehre zu Teil?° Der Lehrer sah das Mädchen durchdringlich an.
°Laber nicht. Ich hasse Leute, die mich dumm von der Seite anquatschen°
Der Verstand des Klassenlehrers setzte für kurze Zeit aus, dann fing er aber wieder mit dem regularem Unterricht an zu unterrichten.

Als es zur ersten Pause klingelte, verließ Taiga angespannt den Klassenraum.
°Miss Izuma, Warten Sie!°
Als Taiga sich umdrehte, erblickte sie Herr Sato, welcher ihr den Weg zurück in den Klassenraum deutete.

°Was gibt's?° Taiga blickte ihn nicht an.
°Es geht.. um deine Noten°
Taiga stöhnte genervt auf. °Kann das nicht warten?°
°Kann es nicht. Wenn du so weiter machst, schaffst du dieses Jahr nicht° Sato schaute sie durchdringend an.
°Wenn es weiter nichts ist.°
°Es ist ernst, Taiga! Du solltest dich öfters hier blicken lasse.° Sato seufzte laut auf. °Was ist bloß mit dir passiert?°
Taiga lachte.
°Erwachsene sind doch alles Arschlöcher°
Danach verschwand sie aus der Schule.

Nach Hause kam sie erst um zwei Uhr, als die Schule schon längst beendet war.
°Taiga!!° Sakura fiel ihrer kleinen Schwester glücklich um den Hals.
°Lass mich los, du Hure°
°Huh?So redet man doch nicht mit seiner Schwester° Sakura zwang sich zu einem Lächeln.
°Wie oft denn noch? Ich bin nicht deine Schwester°
Lachend klopfte Sakura ihr auf dem Kopf. °Kinder. Die sagen so lustige Sachen!°

°Taiga, Schatz, willst du Sakura-chan nicht begrüßen?° Die Mutter blickte beide fröhlich an.
°Nein°
°Warum denn nicht? Sie ist gerade eben erst von der Skifreizeit zurück gekommen. Es wäre unhöflich sie nicht wenigstens einmal zu umarmen°
°Du, Mutter?°
°Ja, mein Schatz?°
Spielend fletschte Taiga mit den Zähnen. °Währe es dir auch recht, wenn meine Faust ihr Gesicht begrüßen würde?°

°Du bist einfach unglaublich, Taiga. Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester!° Ikuto schaute sie böse an.
°Du meinst ich soll wie sie eine Skifreizeit vortäuschen und das ganze Geld in Drogen und Verhütungsmittel investieren? Lässt sich machen, du Arsch.°
°Wie .. kannst du nur so etwas sagen?° Sakuras gespielte Tränen spiegelten sich in ihren giftgrünen Augen wider.
°Ganz einfach. Ich sag es auch gerne noch einmal: Du hast die ganze Skifreizeit vorgetäuscht nur um mit MEINEM Freund rummachen zu können!!!°
°Das reicht, Taiga!° Mischte sich nun Ikuto ein.
°Nein, tut es nicht!!° Rasend vor Wut drückte Taiga die pinkhaarige gegen die Wand und entglitt ihr ein ätzendes Stöhnen. °Ich hasse dich° Murmelte Taiga sanft in ihr Ohr.
°ICH HASSE,HASSE,HASSE DICH!!°

Sakura zappelte an der Wand wie ein Fisch vor lauter Panik und war schon dem Tode nahe, als sich der Griff um ihren Hals plötzlich und unerwartet löste.
Ikuto hatte Taiga von hinten gepackt und hob das blonde Mädchen in die Luft, möglichst weit von Sakura weg, welche matt an der Wand angelehnt stand.
Während Taiga weiter in den Armen ihres Stiefvaters zappelte, versuchte die Mutter inzwischen die schwer atmende Sakura zu beruhigen, welche immer wieder panisches Gekreische von sich gab, nach dem Motto, sie wäre fast durch Taigas Hand gestorben.
°Lass mich los!°
°Ich denke gar nicht daran° Ikuto umschloss Taiga enger mit seinen Armen, sodass sie fast keine Luft mehr bekam und anfing zu röcheln.
°Wirst du aber! Ich hab mich wieder. Alles cool, du Sack°

Als Ikuto sie losließ, fiel sie wie ein nasser Sack auf den Boden und rappelte sich von diesem wieder auf. Als sie in Sakuras Richtung blickte, stellte sie fest, dass diese sich gar nicht mehr im Apartment befand, sondern schon längst in die sichere Freiheit geflohen war.
War auch besser so.

Ein letztes Mal noch röchelte Taiga panisch nach Luft, dann wurde ihr endgültig schwarz vor Augen und sie fiel in Ohnmacht.

Als sie nach zwei Tagen letzten Endes doch noch aus ihrem 'Koma' erwachte, schlenderte sie sich schlaftrunken in die große Küche und setzte sich. Von ihren Eltern fehlte jede Spur.
°Mutter!!° Taiga schrie durch die große Wohnung, bis sie leise Schritte vernahm, die langsam auf sie zu kamen.
°Oh. Guten Morgen Taiga° Die Stimme der Mutter klang trübe und enttäuscht. Ikuto sagte nichts zu ihr.
°Also° fing Taiga ihren Satz an. °Was gibt's zu essen?°

Ihre Mutter blickte sie ungläubig und gleichzeitig auch fassungslos an. °Taiga!°
Nun meldete sich auch Ikuto erstmals zu Wort.
°Taiga, deine Schwester ist nun schon seit zwei Tagen verschwunden, nur wegen dir. Und anstatt dich schuldig zu fühlen, denkst du nur ans Essen. Warum bist du nur so ein kaltherziger Mensch?!!!°
Taiga machte eine kurze Pause.
°Weil ich so geboren wurde.°


Kapitel 5: Ein Sack voll Mehl

Mit glassigem Blick wurde Taiga von ihrer Mutter gemustert. In ihren Augen konnte sie die tiefe Enttäuschung und Verachtung gegenüber ihr selbst klar und deutlich erkennen.
Taiga fuhr ungestört fort. °Hauptsache Sakura geht es gut, oder was?°
°Das haben wir nicht gesagt°
°Was ändert das schon?° Taiga stöhnte auf. °Ihr habt es gedacht°
°Nein, Taiga wirklich nicht, wir wollen doch nur, dass ihr euch wieder vertragt. Immerhin seid ihr doch Geschwister!° Der glassige Blick aus den Augen der Mutter war noch lange nicht verschwunden, trotzdem bemühte sie sich erwachsen und kühl zu klingen.
°Seit wann?°
Ikuto machte eine thematische Pause. °Seit deine Mutter und ich heiraten wollen°

Zu Überraschung aller lachte Taiga nur kurz auf. °Habe ich kein Mitspracherecht?°
°Doch natürlich. Es ist nur, dass-° - °Das ist unser Leben. Wir entscheiden solche Dinge, nicht du° Durchdringend blickte Ikuto sie an.
°Verstehe.° Taigas Lachen war verschwunden. Stattdessen lag nun ein finsterer Ausdruck in ihrer Mine. °Es ist euer Leben, aber natürlich.Wie konnte ich das nur vergessen?° Ihre Stimme klang etwas spöttisch. Dann stand Taiga vom Küchentisch auf und verließ das Zimmer ohne ein Wort.
°Wohin?°
°Schule°
Die Mutter wollte noch etwas sagen, doch Taiga war schon längst im leeren Treppenhaus verschwunden.

Vor dem großen Schulgebäude machte sie kurz halt und musterte es gründlich. Die großen rotfarbenden Wände warfen einen großen Schatten auf den Schulhof vor der Schule und schienen die sämtliche Schülerschaft in diesen zu verschlingen.

Der Geräuschpegel im Foyer der Schule war hoch, erstummte jedoch urplötzlich als Taiga die blauen Fliesen jenes Raumes betrat. Kurz danach setzte das Getuschel wieder ein, und Taiga bemühte sich wieder eine Brocken der Lästereien aufzulesen, um sich nachher ordentlich darüber lustig zu machen.
°Hey, hast du schon das neuste Gerücht gehört?°
°Über Izuma?° Das Gespräch von zwei Mädchen lenkte Taigas Aufmerksamkeit auf sich.
°Ja genau das° Das eine Mädchen sah begeistert aus. °Es heißt sie soll so schlecht im Bett gewesen sein, dass Gaara sich an ihrer Schwester vergriffen hätte!!°
Taiga fiel die Kinnlade runter.
°Ich fasse es nicht!° Das zweite Mädchen sah geschockt aus, vielleicht sogar noch geschockter als Taiga selbst es war. °Dabei sieht sie doch so gut aus!°
°Tja, ich glaube das macht das Make-up° Beide schüttelten den Kopf.

Als Taiga wütend den Biologieraum betrat, schenkte man ihr kaum Beachtung, war auch besser so. Lässig lief sie in Richtung ihres Stammplatzes, welcher sich, unglücklicherweise, genau neben Gaaras befand. Nur der etwa ein Meter lange Gang des Hörsaals trennte die beiden voneinander.
Taiga schaute ihn nicht an während sie sich auf den freien Sitzplatz in der letzten Reihe setzte, und beachtete ihn auch nicht sonderlich viel, außer er wollte etwas von ihr.
Doch selbst da tat sie manchmal einfach so als hätte sie ihn nicht gehört.
Gaara selbst schien das jedoch den ganzen Schultag über sonderlich nicht viel zu stören

Seufzend verließ Taiga das große Schulgebäude und ein lautes Hupen drang an ihr Ohr. Als sie in die Richtung blickte, aus der das Geräusch zu kommen schien, erblickte sie Sakura, welche Taiga zu sich winkte. Zögernd trottete diese zu ihr her.
°Willst du mir vielleicht etwas sagen, Tenorin?°
°Nichts. Außer vielleicht, dass du die widerlichste Person bist, die ich in meinen ganzen Leben je kennen lernen durfte.°
Sakura legte den Kopf schief. °Welch' harte Worte für ein kleines Kind wie dich, Tenorin-Taiga°
°Welch' breite Stirn für ein listiges Balg wie dich° Wütend knirschte Taiga mit den Zähnen. Wie sehr sie es hasste, wenn sie jemand 'Tenorin-Taiga' nannte. Es war nämlich immer nur eine Anspielung darauf, dass sie so klein war. Doch Sakura machte das Spaß, sogar so großen, dass mittlerweile schon die ganze Schule von ihrem vermeintlich harmlosen Spitznamen wusste, jedoch traute sich keiner sie so zu nennen. Dafür hatte Taiga einfach einen zu guten Ruf als Schläger in ihrer Schule eingenommen.

°Wie fühlt es sich an zu wissen, niemals einen Freund abkriegen zu werden?° Sakuras schadenfroher Unterton war kaum zu überhören.
°Keine Ahnung° Entgegnete Taiga lässig. °Frag doch mal dein Spiegelbild, Hässlo°
Sakura grinste, sagte aber nichts, bis Taiga wieder zu einer Antwort ansetzte. °Jedenfalls, solltest du heute nach Hause kommen. Deine Eltern sterben noch vor Sorge°
°Sag bloß, das wäre dir unrecht, Tenorin°
°Tu's einfach° Taiga entfernte sich langsam von der pinkhaarigen.
°Schon gut. Ich mach's. Aber worher sagst du mir noch wohin du willst.°
Zwar hatte Taiga ein ungutes Gefühl dabei es ihr zu sagen, jedoch wollte sie ihren kostbaren Atem nicht weiter an Sakura verschwenden und verriet ihr ihren Aufenthaltsort.
Danach begab sie sch in Richtung Stadtpark.

°Taiga. Lange nicht mehr gesehen. Was geht?° Taiga sah den grauhaarigen Mann auf sich zu kommen.
°Alles was Beine hat, Idiot° Lässig nahm sie einen weiteren Zug aus ihrer Zigarette.
Hidan lachte. °Was machst du hier? Warum bist du nicht bei Sabakuno?°
Taiga schaute ihn ungläubig an. °Hast du's etwa noch nicht gehört?°
°Was gehört?°
°Ich steig mit dem nicht mehr ins Bett, seitdem er mit Haruno gevögelt hat°
Hidan fiel die Kinnlade runter. °Mit der Vogelscheuche? Das ist hart, Taiga°
°Wem sagst du das. Hätte ich damals ein paar Promille mehr draufgehabt, würde jetzt das schmierige Schlammblut von Sakura an meinen Händen kleben° Taiga schaute lässig in Richtung Abenddämmerung.
Plötzlich hielt der grauhaarige ihr eine Tüte mit weißem Pulver vor die Nase. °Bock auf nen Trip, Taiga?°

Ein paar Stunden später trotteten Taiga und Hidan eng umschlungen durch den Park und lachten so laut, dass man sie von mindestens hundert Metern Entfernung aus hätte hören können. Die restlichen Ereignisse des Tages hatte Taiga in ihrem Rauschgiftfieber schon längst vergessen und konzentrierte sich stattdessen nur noch immer mehr auf die nun schon halbleere Tüte in ihrer linken Hand, welche fröhlich hin und her wippte.
Seufzend ließ sich Taiga auf die Wiese fallen und fing an sich auf dieser hin und her zu rollen. °Was machst du da?° Hidan klang sehr trübe und unter Drogen gestellt.
°Ich rolle mich hin und her. Komm, mach mit° Einladend streckte sie beide Hände nach Hidan aus, der sich der Gelegenheit bewusst war sie endlich flach legen zu können, und beugte sich so, mit etlichen Hintergedanken, über sie.

Taiga war zu zugekifft um den lüsternden Blick in Hidans Augen deuten zu können und schloss schlussendlich beide Arme um seinen Hals und drückte ihn an ihren sanften Körper.
Hidan ergriff natürlich sofort die erstbeste Gelegenheit und küsste sie fordern und wild, während er mit einer Hand Taigas Arm über ihrem Kopf festnagelte und mit der anderen ihren Körper anfing zu erkunden, wobei er ihr ein leises Stöhnen entlockte.
Gerade als er ihr Top nach oben strich, wurde die schwarze Nacht auf einmal von einem hellen, gelblichen Lichtkegel erhellt und kurz darauf lag er auch schon nicht mehr auf Taigas erregtem Körper.

°TAIGA!!° Dem Mädchen fiel die Kinnlade runter als sie die wütende Stimme Ikutos wahrnahm.
Müde rappelte sie sich vom Boden auf und klammerte sich an den grauhaarigen jungen Mann neben ihr. Die Mutter streckte eine Hand nach ihr aus, in der Hoffnung ihre Tochter würde darauf eingehen, vergebens. °Was wollt ihr denn hier?°
°Wir haben uns Sorgen gemacht, mein Schatz°
°Woher.. wisst ihr, dass ich hier bin?!°
°Wir haben es von Sakura erfahren° Ikuto schaute seine Stieftochter monoton an.
°Was für eine Schlampe° Taiga lachte erstickend auf.
°Sag so etwas nicht! Sakura hat sich doch nur Sorgen um dich gemacht!°
°Das hat sie nicht. Und ihr, lasst mich gefälligst in Ruhe!° Hilfesuchend vergrub sich Taiga in Hidans offenem Hemd, welcher ohne zu zögern den Arm um sie schloss.
°Nein, Taiga ..° Die Tränen der Mutter spiegelten sich im matten Mondlicht wider

Ikuto hob erstaunt die Tüte mit dem Kokain darin vom Boden auf und zeigte sie ihr.°Taiga, was ist das?°
°Siehst du's nicht?° Taiga mied seinen Blick. °Das ist Mehl°
°Verkauf mich nicht für dumm!!° Ikuto klang wütender als vor zwei Minuten, sodass Taiga Angst bekam und Hidans muskulösen Arm hilfesuchend ergriff.
°Also, Taiga?°
°Ich..-° °Lass sie.° Mischte sich nun auf einmal Hidan in das Gespräch mit ein und stellte sich beschützend vor das 1,50m große Mädchen. Ikuto fuhr ihn wütend an. °Wer glaubst du wer du bist, dass du dich einfach so in eine Familienangelegenheit einmischst?°
Der grauhaarige machte einen gefährlichen Schritt auf Ikuto zu. °Du hast uns gar nichts zu sagen°

Dann ergriff Hidan rasch Taigas Hand und zog sie mit sich in die strahlende Freiheit. Ohne zu zögern rannte sie sogleich mit ihm, wobei Taiga ihn langsam zu überholen schien. Umsonst hatte sie die ganzen Jahre über sicherlich keine Eins im Sportunterricht kassiert.
Fast schon panisch rannten beide, Hand in Hand, über den großen Park in Richtung U-Bahn, solange bis sie sich sicher waren niemand würde sie mehr verfolgen. Erst dann machten sie halt und Taiga brach in Hidans starken Armen zusammen.


Kapitel 6: Mit dem Strom

Am nächsten Morgen wurde Taiga durch das Klingeln ihres Handys geweckt.
°Hmmm?°
°Taiga, ich -° Aufgelegt.
Müde ließ sich das blonde Mädchen zurück ins weiche Bett fallen.
°Wer war das?° Hidan, welcher neben ihr lag, schaute sie kurz an.
°Meine Mutter°
°Brauchst du Ablenkung?° Verführerisch streichelte er ihre linke Wange.
°Sicher nicht von dir° Taiga schlug seine Hand weg.
Hidan machte einen Schmollmund. °Gestern Nacht hat es dir doch noch gefallen, erinnerst du dich Taiga?°
°Ich war zugekifft, das zählt nicht, Idiot°

Den Rest der Woche verbrachte Taiga weiterhin bei Hidan. Bock auf Schule oder gar auf zu Hause hatte sie keinen. Auch wenn sie manchmal auf dem Sofa schlafen musste, war ihr das recht. Solange sie die nervende Stimme der Mutter nicht hören musste, war Taiga stets mehr als zufrieden.
°Was hast du nun vor?°Hidan schaute Taiga fragend an.
°Keine Ahnung. Vorerst bleib ich hier°
°Daraus wird nichts°
Taiga zog eine Augenbraue hoch. °Ach, und warum nicht?°
°Meine Eltern kommen morgen wieder°
°Mist. Hab ich ganz vergessen.°
°Nicht wahr? Ätzend, dass sie immer noch bei mir wohnen müssen.°
Taiga grinste. °Ich glaub ich geh' da wieder hin°
°Wohin?°
°Nach Hause°
Hidan schüttelte den Kopf. °Genau, Taiga. Lauf immer schön mitten in die Höhle des Löwen hinein°
Taiga tippte ihm spielerisch auf die Stirn. °Da liegt noch mein ganzes Zeug. Ohne geht's nicht, das weiß du°

Schnell rauchte Taiga ihre Zigarette aus, verabschiedete sich von Hidan und lief dann Richtung U-Bahn, wo sie sogleich schon wieder dumm von der Seite angemacht wurde.
°Hey Taiga!° Deidara packte sie an der Schulter. °Lange nicht gesehen°
°Hey, Deidara° Taiga versuchte so gut wie möglich ihn zu ignorieren.
°Was machst du hier?° Nun stand auch Sasori vom Boden auf und gesellte sich zu den beiden hinzu.
°Keine Ahnung. Eigentlich wollte ich gerade mit der U-Bahn nach Hause fahren.° Taiga legte den Kopf schief.
°'Eigentlich'?°
°Eigenschaftswort°

Was danach geschah wusste Taiga nicht mehr. Fakt war jedoch, dass sie inzwischen schon etwas angetrunken mit Deidara und Sasori durch die U-Bahn trottete.
°Du bist definitiv noch zu nüchtern, Taiga° Plötzlich wurde das Mädchen von hinten gepackt und Deidara drückte ihr eine volle Wodka-Flasche gegen den Mund.
Nach ein paar Sekunden war der halbe Inhalt schon ausgetrunken und Taigas Mund wurde mit dem Alkohol des Wodkas überschwemmt.
Dann, als Deidara die Flasche von ihr nahm, lachte Taiga herzlichst und betrunken auf. °Du Bastard°
Deidara erwiderte ihre Bemerkung,indem er ihr den übergelaufenen Wodka-Inhalt von ihren Lippen leckte. Sasori errötete leicht neben den beiden.
°Willst du auch mal?° Taiga lachte laut auf und boxte ihn leicht auf die Schulter.
Alles schien für sie perfekt abzulaufen. Sie konnte sich betrinken soviel sie wollte, und niemand konnte es verhindern.

Urplötzlich wurde Taiga an der linken Schulter gepackt und umgedreht. Vor ihr stand die Mutter, welche sie fassungslos ansah und auch sogleich am Arm packte.
°Taiga!°, schrie sie, °Geht es dir gut?! TAIGA!!°
Doch diese taumelte nur beschwipst hin und her und grinste die Person vor ihr so an, als stünde da irgendein dämlicher Clown, der gerade versucht hatte witzig zu sein.
Erst als ihre Mutter den Griff um ihren Arm verstärkte, sodass es ihr schon weh tat, ergriff Taiga die Initiative, riss sich los und flüchtete in die langen Gänge der U-Bahn hinaus.
Die Mutter rannte ihr so schnell sie konnte hinterher, doch selbst wenn Taiga betrunken war, konnte niemand ihr in Sachen Schnelligkeit das Wasser reichen.

Panisch griff die Mutter zum Telefon.
°Hallo?°
°Ikuto! Ikuto, beeil dich!°
°Beruhig dich. Was ist passiert?° Ikuto klang nun beunruhigt.
°Es geht um .. Taiga. Sie ist soeben weg gerannt und läuft jetzt in deine Richtung. Bitte halte sie auf!!°
°Keine Sorge, ich schaffe das scho-°
Plötzlich lief ihm jemand ins Wort. Sofort erkannte Ikuto, dass es sich um Taiga handelte und ergriff schnell beide ihrer Schultern, bevor sie überhaupt realisieren konnte in wen sie da gerade gerannt war.
°Lass mich los,... du Arsch° Taigas Stimme klang beschwipst und sie roch stark nach Alkohol.
°Scheisse, Taiga! Was hast du genommen?!°
°Gar nichts. Und jetzt lass mich los!!°
°Ich denke gar nicht daran!!Du tust was ich sage!!° Ikuto war wütend, sehr wütend sogar. Und er schrie so laut, dass sein Echo an der Wänden der halben U-Bahn wiederhallte.
Als die Mutter endlich auch am Ort des Geschehens angekommen war, lag Taiga schon längst ,vom ganzen Stress ,eingeschlafen in Ikutos Armen.

Auf dem Weg ins große Apartment wurde Taiga langsam wach.
°Taiga, schläfst du noch?° Das war die Stimme der Mutter.
°Ja° Das Mädchen drehte sie auf dem Rücksitz des grauen Passats um.
°Taiga° Ikutos Stimme klang bedrohlich.
°Was?°
°Ich frage dich nur noch einmal: Was hast du genommen?°
°Gar nichts hab' ich genommen.Nerv doch nicht!°
°Wir wollen doch nur das beste für dich° Die Mutter versuchte fürsorglich zu klingen, schaffte es aber nach Taigas Meinung nicht so ganz.
°Dann verreckt doch einfach° Ob das ihre Eltern gehört hatten oder nicht war Taiga selbst jedoch egal gewesen. Sollten sie doch denken was sie wollten.

Zu Hause angekommen war es schon mindestens vier Uhr nachmittags gewesen, Sakura war also schon daheim. °Mama?Papa?Kommt ihr mal bitte?° Passend zum Gedanken Taigas über ihre widerliche Stiefschwester, erklang nun auch deren Stimme aus dem Wohnzimmer.
Die Eltern gingen natürlich sofort auf Sakuras Bitte ein und betraten jenes Teufels Zimmer.
Auch Taiga ging hinein, wohl eher trottete. Denn nüchtern war sie nicht gerade nach einer halben Flasche 40%tigem Wodka.

Jedenfalls fielen ihr beim Betreten des großen Wohnzimmers fast die Augen aus, denn auf dem Couchtisch lagen unzählig viele Zigarettenschachteln und andere Sachen. Taigas Sachen!
°Willst du mich verarschen?!° Wütend betrachtete sie die Drogen,Verhütungsmittel und die zig anderen unvorstellbaren Sachen, die nun zerstreut und für alle sichtbar im großen Wohnzimmer lagen.
°Dasselbe könnte ich dich auch fragen, Taiga° Fast schon monoton wendete sich Ikuto zu dem immer bleicher werdendem Mädchen.
°Was hast du in meinem Zimmer zu suchen, Schlampe?!°
°Lenk nicht vom Thema ab, Taiga!° Nun meldete sich auch die Mutter zu Wort.
°Das geht euch doch gar nichts an! Es ist MEIN Leben, oder etwa nicht?!° Taigas Stimme zitterte vor Wut, regte sich nach einiger Zeit wieder ab, und wurde dann schließlich noch lauter als zuvor als sie sich zu Sakura wendete. °Also: Was hast du in meinem Zimmer verloren?!°
°Nichts. Ich wollte doch nur aufräumen und bin dann zufällig über die Drogen und das restliche Zeug gestolpert. Ehrlich, Tenorin° Sakura hob abwehrend die Hände.
°Du lügst doch! Das hast du absichtlich getan!!Du bist wirklich -°
°Das reicht, Taiga° Ikuto hob die Hand und zeigte ihr damit, sie solle still sein. °Es ist egal ob Sakura sie absichtlich gefunden hat oder nicht. Das Zeug kommt auf jeden Fall weg°
Taiga zeigte ihm den Vogel. °Sicher nicht, das Zeug ist scheiß teuer!°
°Es kommt weg und damit basta!!°
°Nö° Taiga sah Ikuto herausfordernd an.
Dieser wurde wütend und verlor langsam aber sicher die Beherrschung.
°Du tust was ich sage. Das Zeug kommt weg und du gibst mir deinen Hausschlüssel°
°Checkst du's nicht? Ich habe nein gesagt°
°Ich zähle nur bis drei. Taiga° Drohend zählte er alle Zahlen bis zwei auf, stockte dann jedoch kurz und blickte das Mädchen durchdringen an, so als würde er sich eine Antwort von ihr erhoffen.
°Was ist? Kannst du nicht mehr weiter zählen, Arschloch?°
°Das reicht. Du bist-° Taiga unterbrach ihn.
°Was? Was bin ich? Das Letzte? Ja das bin ich! Und weißt du was ich noch bin?° Taiga machte eine thematische Pause. °Ich bin NICHT deine Tochter!! Ich -°

Plötzlich wurden Taigas Schreie von einem dumpfen Geräusch unterbrochen. Geschockt starrte sie ins Leere. Die Mutter hatte sie geschlagen.

°Gib mir .. den Schlüssel°
Ohne weiteres drückte sie ihrer Mutter den Haustürschlüssel mit verächtlichen Blick in die Hand, verschwand dann in ihrem Zimmer und knallte wütend die Tür hinter sich zu.
Erschöpft legte sich Taiga auf Bett und tastete unter die Matratze um zu prüfen ob die Zigarettenschachtel noch zwischen den Gitterstäben klemmte. Und tatsächlich, da war sie.
Erleichternd musterte sie die rote Malboro Schachtel in ihrer rechten Hand und zog sich zufriedend eine Zigarette aus dieser heraus. Hatte Sakura wirklich geglaubt sie würde den ganzen Stoff in ihrem Schrank bunkern?

Für den Rest des Tages blieb Taiga in ihrem Zimmer. Wohin hätte sie den schon hingehen können? Ohne den Haustürschlüssel blieb ihr kein Ausweg aus der Hölle mehr, zudem war sie auch noch ganz erschöpft vom ganzen Alkohol, welchen sie erst vor ein paar Stunden noch zu sich genommen hatte.
Erst so gegen Abend, als sie sich schon längst bett-fertig gemacht hatte kam ihre Mutter rein.
°Taiga, Schatz.°,fing sie an, °woher hattest du das ganze Zeug?°
°Keine Ahnung.°
°Taiga, bitte. Mir kannst du es erzählen, mir kannst du vertrauen. Also?
Taiga blickte an die Decke. °Ist egal. Man schwimmt einfach mit dem Strom ..°
°.. und geht irgendwann auch mit ihm unter° Beendete die Mutter Taigas Satz.

Das Mädchen wurde wütend. °Verpiss dich,einfach ok?°
°Taiga Izuma! So redest du gefälligst nicht mit deiner Mutter!!°
°Und was ist wenn doch? Wirst du mich dann wieder schlagen, hm?!° Taiga blickte die Mutter herausfordernd an, vorbereitet auf ihre nächste Tracht Prügel, doch diese blieb aus. °Du bist es nicht mal wert geschlagen zu werden, Taiga.°
Danach verschwand die Mutter aus dem Zimmer. Das einzige Geräusch, welches Taiga vor dem Einschlafen noch wahrnahm, war das Zuschließen der Zimmertüre und die darauffolgenden Tränen der Mutter.

Am nächsten Morgen, als jeder im Hause die gestrigen Taten bereute, natürlich bis auf die Kinder selbst, beschloss die Mutter sich bei ihrer leiblichen Tochter zu entschuldigen.
Geduldig klopfte sie an die Zimmertür von Taiga, welche jedoch geschlossen blieb.
Vorsichtig schloss die Mutter die Tür auf mit den Worten °Darf ich reinkommen, Schatz?°.
Doch mitten im Satz stockte sie plötzlich und ein spitzer Schrei füllte den langen Flur des großen Apartments.

Taiga war verschwunden und ein frischer Luftzug drang durch die zerbrochene Fensterscheibe jenes Zimmers.


Kapitel 7: Die Party

Das Mädchen hörte den spitzen Schrei der Mutter, war sie doch erst vor einigen Minuten aus dem zerbrochenen Fenster gestiegen und auf die Dächer der herumstehenden Häuser geflohen. Seufzend sprang sie von einem Dach zum nächsten und genoss den Geruch, welchen die süße Freiheit mit sich trug.
°Danke, Madara° Taiga lachte leise neben dem Angesprochenen auf.
°Ich würde sagen du schuldest mir was.Findest du nicht auch, Taiga?°
°Du gibst wohl nie auf, was?°
°Nein°
°Gut,ich nämlich auch nicht, Idiot°

°Also° Madara schaute sie an. °Wohin jetzt?°
Taiga dachte nach. °Keine Ahnung. Zu Hidan kann ich nicht, zu dir auch nicht. Park und Schule scheiden auch aus. Und U-Bahn sowieso°
°Was für eine umfassende Liste.Hast meinen Respekt, Taiga°
Das Mädchen hielt kurz an und schlug ihren blonden Kopf ein, zweimal gegen das Werbeplakat vor ihr. Madara musterte sie verwirrt.
°Ich geh doch zu dir° Taiga hatte nun aufgehört einen auf Masochist zu spielen und stand mittlerweile schon neben Madara.
°Was machst du wenn Ikuto wieder auftaucht?°
°Ich versteck mich im Wandschrank. Ein besseres Versteck gibt’s nicht.°

Und so kam es dann auch, dass sich Taiga bei jedem unerwarteten Klingen der Haustüre panisch im Wandschrank versteckte. Das löste jedoch mal den ein oder anderen peinlichen Moment aus, zum Beispiel als Itachi sich einmal ausruhen wollte und sich dabei bis auf die Boxershorts ganz auszog. Natürlich konnte Taiga sich nicht ruhig verhalten und stolperte in ihrer Blödigkeit über eine volle Kiste mit irgendwelchem Zeug, das sofort anfing zu rascheln, wenn es nur mit etwas in Berührung kam. Nach diesem Vorfall hatte Itachi sie mit rotem Kopf aus dem Zimmer geworfen und auch ausgesperrt, sodass ihr keine weitere Möglichkeit zur Flucht blieb.
°Na und?° Taiga zuckte mit den Schultern °Selbst wenn Ikuto hier her kommen sollte, steig ich nicht in seinen Wagen ein.Das ist mir echt zu blöd°

Den Rest des Tages verbrachte Taiga damit sich vor Langeweile auf dem Sofa zu krümmen und so lange rum zujammern, bis die drei Brüder ihr endlich gewährten eine Party zu veranstalten.
°Gut. Ihr zwei kümmert euch um die Deko.Madara und ich gehen einkaufen°
Madara stöhnte auf. °Warum muss ich denn einkaufen gehen?°
°Weil ich noch keinen Alkohol kaufen darf, du Dummkopf.Und du bist schon volljährig.Also kommst du mit°

Einige Zeit später standen auch schon beide im Einkaufszentrum und Taiga griff lebenslustig in die vielen verschiedenen Regale und füllte somit den immer voller werdenden Einkaufswagen. Madara legte den Kopf schief. °Kannst du das alles überhaupt bezahlen?°
°Na klar.Ikuto zahlt alles° Grinsend hielt sie ihm dessen Kreditkarte vor die Nase.
Madara grinste schadenfroh. °Na wenn das so ist°

Nach einer dreiviertel Stunde, als der Wagen schon längst mit den 'Lebensmitteln' gefüllt worden war und Taiga ihre letzte Zigarette zu Ende geraucht hatte, stieg sie mit Madara in dessen Wagen ein und er fuhr los.
°Taiga?°
°Hmmm?°
°Hast du jetzt eigentlich nen Freund?°
Taiga legte den Kopf schief. °Ich hatte noch nie einen, und das weist du auch°
°Hätte ja sein können°
°Selbst wenn.Das macht doch alles eh keinen Unterschied für dich mehr, oder?°
°Wie meinst du das?°
Taiga drehte den Kopf weg und mied seinen Blick.°Vergiss es°

Als sie schließlich am Haus der Uchihas ankamen, staunte Taiga nicht schlecht wie viele Leute mittlerweile schon da waren. Der Geräuschpegel war sogar so hoch, dass sie in die Küche fliehen musste um wenigstens dort über das Gespräch mit Madara vorhin nachzudenken.Um ehrlich zu sein, wusste sie selber nicht warum er sie so etwas fragen sollte, und geschweige denn, warum sie ihm so eine lächerliche Antwort geben musste.
Mittlerweile hätte sie sich selber dafür Ohrfeigen können, belaste es aber nur beim schlechten Gewissen, wollte doch nicht wie ein kompletter Idiot auf der wahrscheinlich größten Party im Jahr aussehen.

°Hey Taiga!° Hidan winkte sie zu sich rüber.
°Was ist?°
°Spielst du mit?° Der grauhaarige deutete auf eine Flasche, welche auf dem Boden lag.
Taiga schaute ihn ungläubig an. °Zu zweit?°
°Nein. Der Rest macht auch noch mit° Damit meinte er natürlich den Rest von Akatsuki.
Dem Mädchen fiel die Kinnlade runter. °Dann bin ich aber trotzdem noch das einzige Mädchen!!° Das stimmte. Konan war krank und somit auch nicht auf dieser Party um mitspielen zu können.
°Na ein Grund mehr um ausgerechnet mit den anderen das Spiel zu spielen, findest du nicht?°

Letzten Endes stimmte Taiga doch zu. Ob es nun an der Wirkung des Alkohols lag, welcher sich langsam in ihrem Blut ausbreitete, oder einfach daran, dass sie sich der Gelegenheit bewusst war sich mal ordentlich mit den anderen besaufen zu können, wusste niemand so genau.

Doch selbst nach einer endlos langen Diskussionsrunde schafften es die beiden gerade mal ein paar Mitglieder der elfköpfigen Organisation aufzugabeln. Nämlich Deidara,Sasori,Madara,Pain - und sich selbst. Doch das reichte Taiga schon. An den anderen hatte sie nämlich nicht mehr Interesse als an einem Toastbrot.

Taiga musste anfangen und legte kurz vor ihrem Flaschendreh die Regeln fest. °Denjenigen den die Flasche trifft muss würfeln. Eins steht für Bier.Zwei für Wein.Drei für Sekt.Vier für Single Malt.Fünf für Schnaps.Und Sechs..° Taiga machte eine thematische Pause. °Puren Wodka°

Dann schauten alle gespannt auf die Flasche, welche sich drehte,drehte und irgendwann vor Deidara zum Stillstand kam.Dieser würfelte und musste danach,glücklicherweise, nur ein Glas Wein trinken. Denn alle wussten, dass Deidara Alkohol nicht so gut vertrug. Er selbst jedoch, beharrte immer darauf es sei nur eine Phase. Denn er wäre ja noch im 'Entwicklungsstadium'

Nach sieben Runden war Taiga draußen. Nachdem sie schon das vierte mal puren Wodka zu sich nehmen musste, hatte sie keine Lust mehr auf das Spiel, wusste doch, sie würde am nächsten Morgen noch in einem fremden Bett wach werden. Und diesen Sieg wollte sie doch niemandem so schnell gönnen.

Lässig hielt Madara ihr die Hand hin. °Frische Luft?°
°Gerne°
Als die beiden dann draußen im Garten standen, zündete sich Madara eine Zigarette an und bließ den Rauch genüsslich in die frische Nachtluft hinein.
Taiga streckte die Hand nach ihm aus. °Ich will auch eine°, murmelte sie.
°Du hast doch noch genug, oder nicht?°
°Woher das denn bitte schön? Die Hälfte liegt zu Hause im Müll, und die andere schmorrt gerade versteckt irgendwo in meinem Zimmer°
Madara lachte. Taiga war schon sehr tollpatschig, und doch war sie dabei echt süß.
Dann drückte er ihr die Kippe in die Hand,zündete sich eine neue an und lehnte sich danach lässig an einen Baum an.
Taiga ließ ihren Blick über seinen Körper schweifen. Obwohl sie zugeben musste, dass Madara wirklich heiß aussah und sie wirklich gerne mal mit ihm schlafen wollte, wehrte sie sich immer dagegen. Niemand sollte denken sie wäre die eine, welche sofort mit jedem Typen ins Bett springen würde, wollte doch auf keinen Fall so wie ihre vermeintlich liebe Stiefschwester enden.

°Gefällt dir was du siehst, Taiga?°
Das Mädchen ging auf Madara zu, blieb kurz vor ihm stehen und streichelte sanft über seine Bauchmuskeln. °Und ob°
Der junge Mann lachte.Der Alkohol in Taigas Blut schien langsam zu wirken. °Mir auch.Lass uns doch ein wenig Spaß haben, Taiga°
Das Mädchen machte einen Schmollmund. °Streich den Zusatz 'ein wenig' und ich bin dabei°
Dann küsste er sie. Wild und fordern, aber auch sanft und leidenschaftlich.
Selbst wenn sich tief in Taigas Herzen etwas dagegen sträubte. Selbst wenn ihr kleines Herz vor lauter Verzweiflung schrie: °Nein, Taiga! Er wird dich verletzten!So wie alle anderen die dich zuvor verletzt hatten!!° , Taiga interessierte das nicht, denn sie spürte tief in sich drin, dort wo ihre lieblichsten Gefühle verborgen lagen, eine gewisse Zuneigung, welche sie für Madara zu pflegen schien.
Ob er genauso fühlen würde, konnte sie in seinem Blick nicht deuten, doch im Moment schien selbst das für sie bedeutungslos, solange sie einfach nur in seinen starken Armen liegen und seine Hände um ihren Körper spüren konnte.


Doch nach einiger Zeit musste sich auch dieser Kuss lösen, so wie die vielen anderen,welche das Mädchen schon zuvor erlebt hatte.
°Lass uns woanders weiter machen,Taiga° Verführerisch schaute Madara sie an und zog sie wieder mit sich rein. Eigentlich wollte er mit ihr ins Schlafzimmer, doch soweit kamen sie nicht.

Die Polizei stand im Flur des Uchiha-Anwesens uns verhörte soeben den Älteren der beiden Uchihas. Sofort mischte sich Madara in die Konversation mit ein. °Was soll denn der Scheiß?!°
Als sich der Polizist von Itachi abwandte und in Madaras und Taigas Richtung umdrehte, fiel beiden die Kinnlade runter.
°Ikuto?!° Taiga stand geschockt da und machte nichts.
°Taiga?° Wütend packte er das Mädchen am Arm und zwang sie in sein Gesicht zu schauen. °Deine Mutter stirbt noch vor Sorge.Du kommst sofort nach Hause!°
°Sicher nicht. Und jetzt lass mich los° Taiga riss sich los, vergrub ihr Gesicht in Madaras offenem Hemd und zog genüsslich seinen Duft ein. Dieser legte die Hände auf Taigas Hintern und zog sie so näher an sich ran.
°Fass sie nicht an, du Schwein!° Ikuto schlug wütend Madaras Hände von Taigas Körper weg, welche sogleich anfing ihren Stiefvater zusammenzuschreien.
°Spinnst du?Es ist mein Leben, nicht deins!°
°Taiga!Wenn du jetzt nicht mitkommst, dann kann es hier richtig ungemütlich werden, das sage ich dir!Denn dann check ich hier mal ein paar Schränke ab, und ich bin mir sicher, dass sich da nicht nur legales Zeug drin finden lässt!°
Taiga schaute ihn herausfordernd an, ergab sich dann jedoch letzten Endes.
°Mach doch was du willst, Arschloch°

Zum Abschied drückte Taiga Madara noch einen innigen Kuss auf die Lippen und verschwand dann mit Ikuto im Polizeiwagen.
°War das dein Freund?°
Taiga antwortete nicht.
°Ich habe dich etwas gefragt, Taiga°
°Was geht dich das an?°
°Ich bin -°
°..nicht mein Vater° Beendete Taiga seinen Satz und ging die restliche Autofahrt nicht mehr auf eine Konversation mit Ikuto ein.


Kapitel 8: Racheplan

Als Taiga durch die Haustür schritt, kam ihr die aufgelöste Mutter entgegen und umarmte sie stürmisch. °Taiga!Taiga, ich bin ja so froh,dass dir nichts passiert ist!°
°Ich bin sechzehn.Da werd ich es ja wohl noch schaffen auf mich selbst aufzupassen.°
°Genau das ist ja das Problem.° Das war Ikuto. °Du bist erst sechzehn und hast bereits, wie viele Typen?°
°Das geht dich gar nichts an, Ikuto!°
°Aber mich.Ich bin deine Mutter°
°Und?Macht das einen Unterschied?°
°Taiga°
°Das reicht.Ich geh ins Bett°
°Du bleibst hier° Ikuto hielt sie am Arm fest und zog sie wieder zu sich in den Flur zurück. °Du wirst mir jetzt auf meine Frage von vorhin antworten: Hast du einen Freund oder nicht?!°
°Ich habe keinen Freund.Willst du auch wissen warum?Weil ich keinen Bock darauf hab immer nur mit dem selben rum zu vögeln!Weist du warum ich Drogen nehme?Weil ihr Arschlöcher mich dazu treibt!Und weist du warum es dich nichts anzugehen braucht?!° Das Mädchen machte eine kurze Pause. °Weil du verdammt nochmal nicht mein Vater bist!!!°

Dann ließ Taiga ihre Eltern links liegen und schlug wütend ihre Zimmertür hinter sich zu.Von draußen konnte sie immer noch die gedämpften Schreie der Mutter hören, welche verzweifelt des Mädchens Namen riefen, als ob das noch etwas ändern würde.
Mit verächtlichem Stöhnen ließ sich Taiga aufs Bett fallen,kramte aus den Tiefen ihrer Bettmatratze die letzte rote Malboro-Schachtel hervor und zündete sich eine Zigarette aus dieser an.Dann dachte sie über die Geschehnisse der letzten Zeit nach.
Wann immer sie auch kurz davor stand mit einem Typen zu schlafen, kam ihr Ikuto zuvor und verhinderte es.
Taiga lachte kurz auf. Ikuto war langsam zu ihrem 'Leibwächter' geworden.

Am nächsten Morgen wurde Taiga vom Klingeln ihres Handys geweckt.Als sie auf den Display schaute, erschien Madaras Nummer.Müde drückte sie auf den grünen Hörer.
°Hmmm?°
°Hey,Taiga.Ich bin's°
°Ich weiß.Was willst du?°
°Welch kalte Worte.Schäm dich, Taiga.°
°Mein Spruch,Idiot°
Madara lachte.°Was machst du?°
°Mit dir telefonieren°
°Ich meine danach°
Taiga überlegte kurz. °Keine Ahnung.Ikuto wird mich wahrscheinlich zur Schule fahren°
°Willst du?°
°Nö.Aber als hätte ich eine Wahl°
°Wie wärs wenn ich dich abhole?So in einer halben Stunde?°
°Tu was du nicht lassen kannst.°

Taiga betrat nach fünfzehn Minuten die Küche und erblickte sogleich auch die Mutter, welche fleißig daran arbeitete Frühstück für alle vorzubereiten. °Guten Morgen,Taiga°
°Hmmm°
°Hast du gut geschlafen?°
°Hätte Ikuto mich nicht gestern von der Party abgeholt, dann wäre die Antwort 'Ja'°
°Laber nicht.Hätte ich dich nicht abgeholt,hättest du die ganze Nacht kein Auge zu gemacht!° Als Taiga sich umblickte, entdeckte sie Ikuto, welcher lässig im Türrahmen stand und sie musterte.
°Gar nicht!Ich war schon auf halben Weg ins Schlafzimmer!
°Etwas anderes hatte ich auch gar nicht von dir erwartet,Taiga°

Der Mutter fiel die Kinnlade runter, ebenso wie Taiga. °Ikuto!So etwas sagt man doch nicht!°
Der Angesprochene hob abwehrend die Hände. °Schau dir doch mal an wie sie rumläuft.Das würde doch niemand freiwillig in die Schule anziehen°
°Wer sagt denn, dass ich in die Schule gehe,Schlaumeier?!°
°Ich sage das!°
Herausfordernd schauten sich beide an.In Ikutos Blick konnte Taiga sogar einen tiefen Groll gegenüber ihr selbst klar und deutlich erkennen.Das zeigte nur noch mehr, wie sehr er sie doch hasste.
Das knistern der Luft konnte man im Raum regelrecht spüren,jedoch wurde die angespannte Stimmung bald von einem Klingeln der Haustür durchbrochen.
°Ich geh' schon!° Sakura eilte schnell vom Badezimmer aus in den langen Flur des Apartments und öffnete die Tür.
°Hey,Taiga ich-°
Als Taiga die Stimme Madaras wahrnahm, sprang sie von ihrem Stuhl auf und rannte so schnell sie konnte in den Flur. Dort angekommen stieß sie ihre Stiefschwester mit aller Kraft aus dem Weg, sodass diese gegen die Wand knallte. °Meiner!° Schadenfroh ergriff das blonde Mädchen Madaras Arm und drückte ihren sanften Körper gegen diesen.
So langsam kamen auch Ikuto und Taigas Mutter aus der Küche und musterten das vermeintlich süße Paar, welches die beiden doch abgaben.
°Wer ist das?° Die Mutter schaute Madara schief an.
°Ihr Freund°
Sakura lachte auf.°Taiga und ein Freund?!Das passt ja genau so gut zusammen wie-°
Taiga unterbrach ihre Stiefschwester. °meine Faust in deiner Hackfresse°

Nach einer kurzen Diskussionsrunde von Taiga und Sakura, setzte die Mutter wieder zu einem Satz an.°Und wohin wollt ihr beiden?°
°Madara begleitet mich°
°Und wohin?°
°Schule°
Ungläubig schaute Ikuto seine Stieftochter an, zudem es auch nur halb gelogen war.Dass Madara sie begleiten würde stimmte ja, allerdings eher irgendwo anders hin als zur Schule.

Ikuto nickte. °Na gut.Aber ich fahre°
Gerade wollte Taiga zu einer weiteren Diskussionsrunde einsetzten, da unterbrach sie Sakura schon. °Das ist doch nett von Papa, oder nicht?Schließlich wollte Madara dich doch zur Schule begleiten,stimmts?°
Wütend schaute Taiga den Rest ihrer Familie an, ergab sich dann jedoch, weil sie bemerkt hatte, dass Sakura im Recht war.Alles andere würde jetzt wahrscheinlich verdächtig wirken.

°Wo liegt das Problem?° Ikuto sah Taiga neugierig an, als diese sich schlussendlich doch noch weigerte in den Wagen einzusteigen.°Ich nehm den Bus°
°Sicher nicht.Du steigst ein°
°Nein.Ich will mit dem Bus fahren°
°Ich sagte Nein° Ikuto wollte sie anscheinend in seinem Wagen sitzen haben, aus welchem Grund auch immer.Vielleicht wegen dem großen Mangel an Vertrauen.
°Leck mich,Ikuto°
°Taiga!°
Nun mischte sich auch Madara ein. °Jetzt lass sie doch.Ich werd schon dafür sorgen,dass Taiga es sicher zur Schule schafft°
Dann stiegen beide in den Bus ein, welcher soeben neben den beiden geparkt hatte und geduldig auf Taiga und Madara wartete, und ließen dabei Ikuto links liegen,obgleich er sie zuvor noch hätte aufhalten können.

Lässig schritt Madara die endlos langen Reihen des Buses entlang, bis er sich schließlich in der letzten niederließ.Taiga setzte sich neben ihn.
°Tut mir echt leid°,murmelte sie.
°Was?°
°Na dass du soeben meine peinliche Familie kennen lernen musstest.°
Madara lachte. °Kein Ding.Solange du es wieder gut machst° Seine Hand wanderte langsam unter Taigas Top.
Wütend schlug sie seine Hand weg. °Du bist echt die widerlichste Person die ich kenne.Wir sind hier in einem Bus!°
°Und? Es ist doch eh fast niemand da, oder nicht?° Das stimmte.Abgesehen von ein paar Losern, welche ungefähr zehn Reihen weiter vorne saßen und dem Busfahrer wirkte der Bus wie leer gefegt. °Du willst es doch auch,Taiga°
Das Mädchen bemühte sich nicht die Beherrschung zu verlieren. °Wie kommst du denn darauf,Idiot?!°
°Gestern Abend fandest du mich noch heiß.Wolltest sogar mit mir rum vögeln.°
°Ich hab vier Gläser Wodka auf einmal weg gesoffen.Das zählt nicht!°

Als dann endlich der Bus anhielt, stiegen beide aus. Taiga stand tatsächlich vor der Schule, so wie sie es Ikuto auch versprochen hatte. Gerade als Taiga einen Schritt darauf zu gehen wollte, packte Madara sie am Handgelenk. °Hast du hunger,Taiga?°
Das Mädchen nickte. °Ja.Lass uns gehen,Madara°

Als die beiden dann endlich, nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde in Madaras Wagen saßen, seufzte Taiga auf. °Ich kanns nicht glauben, dass wir den ganzen Weg bis zu meinem Haus zurück laufen mussten°
°Wo liegt das Problem?Du bist doch immer so sportlich°
°Und?Es nervt trotzdem° Genervt zündete sich Taiga eine Zigarette an. °Ich hoffe nur uns hat niemand gesehen.Auf einen weiteren Streit mit Ikuto hab ich echt kein Bock.Da stürz ich mich ja lieber eine Klippe runter!°

Madara musste lachen.Irgendwie fand er Taiga schon süß.Obgleich sie einem manchmal ziemlich auf die Nerven gehen konnte und echt tollpatschig war, kannte man überall ihren Namen und jeder wollte etwas mit ihr zu tun haben, nur um dadurch beliebter zu werden. Genau das war das was Madara so ankotzte. Er wollte auf keinen Fall, dass Taiga verletzt wurde. Aus welchem Grund auch immer sah er sich selbst schon als Bodyguard der kleinen Tenorin an.

°Was jetzt?° Madara sah Taiga erwartungsvoll an
°Keine Ahnung.Park vielleicht?°
Und so kam es dann auch, dass beide sich am Ende lässig angelehnt an einem Baum im Stadtpark wieder fanden,jeder an einem anderen und beide mit einer Zigarette in der Hand.
°Nicht hinsehen,Taiga.Aber wir haben noch ein Problem°
Als das Mädchen in die Richtung schaute in welche Madara zeigte, fiel ihr die Kinnlade runter.
°Hat er mir einen Mikroship eingepflanzt, oder was?!° Vor ihr sah Taiga Ikuto, welcher mit dem Rücken zu ihr gedreht stand und anscheinend nach ihr suchte.
°Was machen wir jetzt?°
Taiga machte eine thematische Pause und fuhr dann monoton fort. °Keine Ahnung.Töten wir ihn einfach!°


Kapitel 9: Der 'Austauschschüler'

Geschockt schaute Madara sie an. °T-Taiga!°
°Hast du etwa einen besseren Vorschlag?!°
°Wie wärs mit: Weg von hier?°
Taiga schaute ihn wütend an. °Weglaufen ist keine Lösung!°
°Na und?Töten auch nicht!Vergiss nicht Taiga.Du sitzt schon auf Bewährung!!° Das stimmte. Taiga war vor ungefähr zehn Monaten zur Bewährung verurteilt worden. Auf Grund einer einfachen Körperverletzung.
Taiga hatte damals verächtlich geschnaubt. °Tzz, was kann ich denn dafür, wenn er mir im Weg steht?!°
°Ist ja schon gut.War doch nur ein Witz° Taiga hob abwehrend die Hände.
°Aber dann lass mich ihn wenigstens außer Gefecht setzten.Nur für den Fall°
Madara zögerte mit der Antwort. °Ist gut.Solange er danach noch atmet, gerne.°

Langsam schlich sich Taiga an das perfekte Ebenbild ihres Stiefvaters heran und versuchte unentdeckt zu bleiben, wie ein Schatten, was ihr auch immer bestens gelang. Dann schlug sie zu.
Mit einem perfekten Schlag setzte sie den Mann vor ihr außer Gefecht, sodass dieser vor ihr auf den Boden fiel, und drehte ihn auf den Rücken um in das geschockte Gesicht Ikutos zu blicken.
Doch als sie dieses tat, fiel ihr währenddessen die Kinnlade runter. Denn der Mann, der vor ihr lag war gar nicht Ikuto! Zwar sahen sie beide von hinten einigermaßen gleich aus, doch soweit Taiga wusste, hatte Ikuto keine Piercings die sein Gesicht schmückten.
Geschockt wich sie vom fremden Mann zurück und hielt sich den Mund mit beiden Händen zu.
°Was ist?°
Anstatt einer Antwort deutete Taiga nur auf den verletzten Mann vor ihr. °Das ist nicht Ikuto°,stammelte sie. °Ikuto hat keine Piercings!!°
°Wer weiß?Vielleicht hat er sie sich erst heute stechen lassen° Madara versuchte das blonde Mädchen zu beruhigen, vergebens. °Nein, das kann ni-°
Plötzlich fiel Taiga etwas ein. Stürmisch durchsuchte sie den Mann vor ihr, bis sie endlich das fand, was sie gesucht hatte. Seine Brieftasche.
Madara neben ihr lachte. °Ich wünschte du würdest mir mal so in der Hose rumpfuschen.°
°Das ist nicht witzig, Idiot!!°,schrie Taiga und hielt ihm die Brieftasche vor die Nase.
°Was soll ich damit?°
°Das.. ist nicht Ikuto! Der hier hat seine Kreditkarte noch bei sich!!°

Plötzlich wurde die angespannte, dichte Luft von einem Schuss einer Pistole in zwei Teile zerrissen.
°Die Bullen!Scheisse!°
So schnell Taiga konnte, rappelte sie sich vom Boden auf und floh in Richtung Schule. Dort würde sie sicher sein, vorerst.

°Verdammt, Taiga° Madara, der neben ihr lief, schaute sie wütend an.°Und du wolltest den Typen noch umbringen!!°
°Was kann ich denn dafür?!Du hast mich auf ihn aufmerksam gemacht, oder nicht?!°
°Trotzdem warst du diejenige, die ihn fast umgebracht hätte!°
°L-Laber doch ni-° Taiga stockte als ein weiterer Schuss fiel. Dieses Mal streifte er ihre rechte Schulter, doch das Mädchen rannte weiter, wusste doch wenn sie jetzt stehen bliebe würde ihre wahren Gefühle zusammen mit ihr den Tod finden.

Die beiden rannten,kletterten und sprangen.Über Dächer,Häuser und Hindernisse, und kamen doch noch vor der großen Schule zum Stillstand.
°Bist du sicher?° Madara schaute sie ungläubig an.
°Auf jeden Fall.Wer würde denn schon eine Schießerei in der Schule starten?Das wäre auf jeden Fall ein schlechtes Vorbild für alle Anwesenden und würde alle bis an ihr lebensende verkorksen.°
°Richtig.Und dafür bin ich ja noch da° Über Madaras Gesicht huschte ein dreckiges Grinsen.

Völlig aufgelöst und panisch stürmte Taiga in den Klassenraum hinein. Madara dicht hinter ihr.
°Oh, Miss Izuma!°
°Ich.. hab .. verschlafen!°
Die Lehrerin schaute sie eine ganze Weile noch wütend an, dann seufzte sie nur laut auf. °Gut.Setz dich°
Taiga beugte sich dem Befehl von der jungen Lehrkraft und begab sich in die letzte Reihe.
°Hast du nicht etwas vergessen, Taiga?° Die Lehrerin deutete in Madaras Richtung, welcher teilnahmlos das ganze Geschehen betrachtete.
°Oh ja.° Das Mädchen kratzte sich verlegen am Kopf. °Das ist Madara.Er ist neu hier!°
°Neu sagst du?Nun er sieht nicht gerade aus, als würde er in diese Klasse hier passen°
Natürlich sah Madara für seine 23 Jahre noch recht jung aus, aber auch nicht jünger als ein achtzehnjähriger, was die Sache natürlich noch komplizierter machte, als sie es eh schon war. Denn welcher achtzehnjähriger würde heutzutage freiwillig noch in die zehnte Klasse gehen? Taiga kannte da keinen.

°Nun er ist-° °Ein Austauschschüler!° Anscheinend hatte Madara eine passende Ausrede gefunden. Frau Schreiber ergab sich dann doch noch letzten Endes. °Na gut.Dann würde ich vorschlagen du setzt dich am besten gleich neben Miss Izuma°
Dann ließ sich Madara neben Taiga nieder und Frau Schreiber fuhr mit ihrem Unterricht fort.

Das blonde Mädchen legte den Kopf auf die Tischplatte und schaute aus dem Fenster auf die große Schulwiese. °Die Schüsse haben nachgelassen°
°Da hast du wohl recht°
°Ich kann's immer noch nicht glauben°
°Was denn?°
°Na dass ich den Typen umgehauen hab!Verdammt, warum müssen die beiden sich auch so ähnlich sehen?!° Taiga schlug mit der Faust gegen die Tischplatte, wobei sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der Lehrerin auf sich zog. °Miss Izuma, stimmt etwas nicht?°
°Hmmm° Taiga hörte der Lehrerin gar nicht zu, sondern konzentrierte sich eher auf die Gedanken, die gerade durch ihren Kopf hin und her flogen, der eine schlimmer als der andere.
°Miss Izuma, ich habe dich etwa-° °Jaja, laber doch nicht° Taiga winkte ab, woraufhin die Lehrerin umso wütender wurde.
°Ich erwarte, dass du mir ein wenig Respekt entgegen bringst!°
°Sonst was?!° Das Mädchen schnaubte verächtlich.
°Sonst bekommst du einen Termin bei der Schulleitung!!°
°Wow, jetzt machen sie mir aber Angst° Taiga machte sich einen Spaß daraus und äffte ihre, kaum 9 Jahre ältere, Lehrerin nach. Die anderen um sie herum lachten laut auf und Madara stieg sogar in das nette Schauspiel mit ein.
Frau Schreiber schien langsam die Geduld zu verlieren und schlug mit einem Buch gegen die Tischplatte. °Wenn ihr beiden das so witzig fndet, dann schlage ich vor, dass ihr euch draußen weiter über mich schlapp lacht und mit eurem Gelächter nicht den ganzen Unterricht behindert!!°
Gesagt,getan. Noch bevor sich irgendjemand versah, war Taiga schon mit Madara im Schlepptau hinter der Tür verschwunden.

°Sind die Lehrer hier immer so?°
°Die meisten.Bei Frau Schreiber und Herr Krapp ist das besonders schlimm°
°Mein armer, kleiner Tiger° Verführerisch streichelte Madara über Taigas rechte Wange und stemmte das arme Mädchen gegen die Wand hinter ihr.
°Lass das°
°Warum denn?Ich dachte es gefällt dir° Und das stimmte.Sogar mehr als das!Taiga genoss es richtig, wenn sie Madaras zarte Berührungen auf ihrem Körper spürte, doch so etwas würde sie nie zu geben.Das hatte so jemand wie Madara sicher nicht verdient.

°Jetzt sei doch nicht so.Ich weiß du willst mich° Und mit diesen Worten küsste Madara sie.Wild und fordern, aber sogleich auch irgendwie sanft.Dieser Kuss war genauso wie der vor ein paar Tagen. Nur hatte Madara in diesen deutlich mehr Leidenschaft reingesteckt als in den letzten, wo beide noch betrunken unter einer schimmernden Baumkrone standen.

Zu seiner Überraschung erwiderte Taiga den Kuss und schlang sogleich auch beide Arme um ihn und vertiefte somit das Ganze.Völlig vergessen, dass beide noch im langen blauen Flur einer öffentlichen Schule standen, wanderte Madaras Hand unter Taigas Shirt und entblößte sogleich auch ihren nackten Oberkörper, während er mit der anderen freien Hand über ihren Busen strich und Taiga so ein leises Stöhnen entlockte.
Taiga hingegen, anstatt sich zu wehren, genoss den tiefen und innigen Zungenkuss und war gerade auch dabei gewesen Madaras langen schwarzen Haare zu durchwuscheln, als urplötzlich die Tür aufflog.
In binnen wenigen Sekunden hatten sich die beiden voneinander gelöst und wurden von einer verwirrt dreinblickenden Lehrkraft wieder in den Klassenraum befohlen.
Während Taiga und Madara sich wieder einmal in die letzte Reihe begaben, bemerkte sie wie die Blicke der anderen Mädchen unaufhörlich auf Madaras geöffnetem Hemd ruhten.

°Lass das!° Taiga fuhr ihn wütend an.
°Was soll ich lassen?°
°Die anderen Mädchen aus der Klasse starren dich die ganze Zeit an.Hör auf damit!°
Madara lächelte belustigt.°Eifersüchtig,Taiga?°
°Wohl kaum.Ich mache mir eher Sorgen um die armen Mädchen,welche sich an deinem Anblick noch die Netzhaut verbrennen werden°
Der junge Mann machte einen Schmollmund. °Sag bloß, ich gefalle dir so nicht°
°Mal sehen° Taiga stöhnte leise auf und verschwand dann in die erlösende Freiheit der Pause.

Kaum hatte sie das durch und durch blaue Treppenhaus der Schule verlassen, wurde sie sogleich auch schon von ihrem Lieblingslehrer in Empfang genommen. °Kommst du mal bitte rüber,Miss Izuma?°
Das Mädchen stöhnte auf, war sie doch nun ganz alleine mit Herr Krapp gewesen.Madara war auf halbem Weg bereits verloren gegangen.
°Was ist?°
°Es geht um deine Noten.°
°Oh Gott.Bitte nicht°Taiga schlug sich gegen die Stirn.°Das ist das Letzte mit dem ich mich heute noch auseinander setzten will°
°Es muss aber sein° Da Herr Krapp offensichtlich darauf bestand mit ihr darüber zu sprechen, ergab sie sich letzten Endes und hörte ihm doch zu. Obwohl sie sich mitte Hälfte aus dem Gespräch schon längst ausgeklickt hatte.
°..du nicht aufpasst,fällst du durch°
°Ich will aber ni-° Auf einmal stockte Taiga mitten im Satz.Hinter ihr stand Madara und schlang besitzergreifend beide Arme um das Mädchen. °Hab ich dich endlich gefunden°
°Sieht so aus°
°Ich hab dich vermisst,Taiga° Madara küsste sie leicht auf die sanften rosa Lippen.
Das Mädchen lachte. °Könntest du schon mal vorgehen?Ich hab hier noch etwas zu besprechen.° Damit deutete sie in Herr Krapps Richtung, welchen Madara dann aufs gründlichste musterte. °Na gut,aber beeil dich°

Der Lehrer deutete auf einen Konferenzraum und Taiga folgte ihm hinein.
°Dein Freund?° Taiga war etwas überrumpelt von dieser untypischen Frage, antwortete dann aber doch noch darauf. °Nein.Madara und ich sind nur Freunde°
Der Lehrer schaute sie missmutig an.
°Hin und wieder braucht man halt ein bisschen Ablenkung° Erklärte sie ihm lächelnd. °Das verstehen Sie doch sicher, nicht wahr?°

Kapitel 10: Last night with you

Als Taiga nach geschlagenen dreißig Minuten den öden Konferenzraum endlich verlassen durfte, war sie fix und fertig gewesen. So ein blöder Lehrer, dachte sie sich, genießt doch selbst das Gefühl mir schlechte Noten zu geben.Arschloch!
Und Taigas Ärger war noch nicht einmal unbegründet. Damals, als sie noch eine der besten Schülerinnen der Klasse war, hatte sie sich den Arsch aufgerissen und sich hemmungslos und bei jeder Frage gemeldet. Und was hatte sie gekriegt? Eine Drei, mit einem Minus dran.
Zu der Zeit hätte Taiga ihrem Lehrer am liebsten den Kopf abgerissen, belaste es aber dann doch beim einfachen Wunschdenken.Damals hatte sie einfach viel zu viel Angst ihr Ansehen bei den anderen Lehrern schändlich zu machen oder gar zu verlieren.

Doch nun war alles anders.Inzwischen war dem Mädchen alles um sie herum egal geworden.Die Familie,die Mitmenschen um sie herum.Einfach alles.
Jetzt existierten nur noch sie und ihr eigener Wille. Hin und wieder war auch mal Platz für den ein oder anderen Lover.Doch Taiga spielte nun schon langsam mit dem Gedanken einfach damit aufzuhören, wollte Sakura doch keinen weiteren Sieg über sich gönnen.

Suchend blickte sich Taiga im großen Flur der Schule um, konnte Madara aber nirgends entdecken. °Hast du Madara gesehen?° Der Schüler neben ihr ging einfach weiter und beachtete sie kaum.
Wütend presste Taiga ihn gegen die Wand hinter ihm. °Ich habe dich etwas gefragt!!°
Der Junge schaute Taiga verwirrt und auch ängstlich an.
°Wo ist Madara?!°
°Keine Ahnung.Ich habe ihn erst kürzlich mit Ino zusammen gesehen. Vielleicht ist er mit ihr irgendwo draußen.°
Taiga riss geschockt die Augen auf. Nein, nicht Ino,bitte nicht Ino!
Obwohl Taiga mit ihr jahrelang die selbe Grundschule besucht hatte, waren sie letzten Endes doch noch zu erbitterten Rivalinnen 'der Liebe' geworden. Und Taiga wusste,dass Ino alles daran setzten würde Madara für sich zu gewinnen, oder ihr ihn wenigstens auszuspannen.
Ob es nun aus Lust und Liebe oder einfach nur aus Hass gegenüber Taiga selbst war, wusste man nicht.

°Shit!° Wütend griff Taiga in ihre Umhängetasche und kramte ihr Handy heraus.Zumindest versuchte sie es. Nach einiger Zeit aber, merkte sie, dass es gar nicht da war. Taiga hatte es bedauerlicher Weise an Madara verliehen.

Schnell lief das Mädchen die langen Gänge der Schule entlang, in der Hoffnung sie würde Madara irgendwo alleine antreffen.Doch das stellte sich letzten Endes doch nur als Wunschdenken heraus, denn als Taiga die Tür nach draußen aufknallte traute sie erst ihren Augen kaum.
Ino lag tatsächlich in Madaras Armen und küsste ihn!

Bei dem dumpfen Aufknallgeräusch, welches Taigas Tasche verursachte als sie vor lauter Schreck aus ihrer Hand fiel, löste sich Ino blitzschnell von ihm und Madara schaute Taiga geschockt an. °Taiga, ich-°
Weiter kam er nicht. Das Mädchen hielt ihm auffordernd die Hand hin. °Mein Handy°,murmelte sie.°Ich will es wieder!°

Kaum hatte der völlig überwältigte Madara ihr das Handy in die Hand gedrückt,da war Taiga auch schon um die nächste Ecke verschwunden und ließ die beiden einfach sitzen.
Während Ino ein eher schadenfrohes Lächeln auf ihr Gesicht setzte, lief Madara Taiga hinterher und packte sie groß an der rechten Schulter.
°Lass mich los°
°Taiga, ich kann es dir wirklich-°
°LASS MICH LOS,IDIOT!!°
Mit einer einzelnen, gezielten Umdrehung und dem darauffolgendem Packen von Madaras Arm, riss sie diesen herum, sodass er hart auf dem üppigem Steinboden aufkam.
Mit schmerzerfülltem Blick musterte er das kleine Mädchen, welches mit dem Rücken zu ihm gedreht stand.
°Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich los lassen°
Dann war sie auch schon über eine kleine Landstraße hin verschwunden.

Warum?Warum traf sie das jetzt eigentlich so sehr?Sie war ja noch nicht mal mit ihm zusammengewesen, und hatte auch nur zum Spaß an der Freude mit ihm rum gemacht.
Trotzdem war es wie ein Stick ins Herz für sie gewesen ihn ausgerechnet mit Ino rum knutschen zu sehen.Einfach nur widerlich!
Na ja, was solls? Schließlich blieb ihr ja noch genügend Auswahl, wo war dann also das Problem?
Wie ihr Vater schon immer gern zu sagen pflegte: °Es geht eigentlich nur ums Prinzip.Liebe und Gefühle sind nebensächlich°

Irgendwann, nach ein paar Stunden, fand Taiga sich auf einmal schon sturz angetrunken und halb zugekifft im Park wieder. Wie sie dort hingekommen war, und wann, wusste sie nicht mehr.Interessierte sie jetzt auch nicht so besonders, wenn sie öfter mals mit dem Gedanken spielte die gesamte Weltbevölkerung einfach das Klo runter zu spülen, würde dann doch endlich mal alleine und glücklich sein.Sich selbst betrügen konnte sie ja schließlich nicht,oder?

°Hey Taiga.Was machst du hier?° Plötzlich wurde das Mädchen aus ihren schon nahezu sadistischen Gedanken gerissen. Vor ihr stand Sasuke, welcher sie verwirrt musterte und ihr seine Hand hin hielt.
Taiga ergriff diese dankend. °Keine Ahnung.Hab mich vor ein paar Stunden hier einfach wiedergefunden. Und du?°
°Nichts.Ich wollte einfach nur ein wenig spazieren gehn, das ist alles°
Taiga zog eine Augenbraue hoch. °Und weshalb bist du wirklich hier?°
°Darf ich nicht sagen°
°Wirst du aber° Taigas Gesicht kam Sasukes gefährlich näher, weswegen er instinktiv einen Schritt nach hinten wich. Das Mädchen lachte.
°Und du bist sicher,dass du Madaras Bruder bist?Du bist viel zu zurückhaltend dafür!!°
Sasuke wurde rot.°D-das bin ich nicht!Nur weil ich nicht so einen auf Playboy mache°
°Aber du bist noch Jungfrau, oder nicht?° Taiga sah Sasuke herausfordernd an, fing dann jedoch herzlichst an zu lachen.°Was du brauchst ist ein wenig Alkohol und Ecstasy, dann klappt alles wie von alleine!!° Das Mädchen grinste.

Am nächsten Morgen wachte Taiga mit brummendem Kopf in einem fremden Bett auf. Als sie den Kopf drehte, erblickte sie neben sich den fest schlummernden Sasuke und musste leicht grinsen. Dann jedoch sank ihre gute Laune schlagartig wieder, als sie merkte wie die Kopfschmerzen sich langsam mal auf sich aufmerksam machten, Dabei entglitt ihr ein leises Stöhnen von dem Sasuke anscheinend wach zu werden schien.
°Guten Morgen,Sasu° Belustig schmiegte sich Taiga an seinen warmen Körper.
°T-Taiga?!° Leicht geschockt schaute Sasuke sie an.
°Hmmm?°
°Was machst du da?°
°Mit dir kuscheln,Idiot° Damit schmiegte sie ihren weichen Körper noch weiter an Sasukes an, welcher sofort rot wurde, als Taigas sanfter Busen an seinen Arm stoß.
Dann fielen ihm urplötzlich die Geschehnisse der letzten Nacht ein. Wie sie beide zu ihm nach Hause gefahren waren und wie er sich zugedröhnt über Taiga beugte und begann sie zu küssen. Dann verschwamm alles nur noch in lauter Erinnerungen, die ihn vor Erregung immer noch zusammenzucken ließen.

°Stimmt etwas nicht,Sasu?° Unschuldig fing sie an ihn zu mustern.
°Nein, es ist nur-°
Taiga unterbrach ihn. °Mach mich nicht dafür verantwortlich.Du hast angefangen,Baka° Das stimmte sogar.Und dafür schämte er sich auch gewalttätig, hatte er sich doch geschworen, niemals so wie sein großer Bruder zu enden, was letzten Endes doch nicht so recht geklappt hatte, wie erhofft.

Seufzend löste sich Taiga von Sasuke,stand auf und fing an im Raum hin und her zu wandern. Sasuke musterte sie dabei.
°Was guckst du so?Noch nie ein Mädchen nackt gesehen?° Taiga lachte gehässig über ihren eigenen Witz auf, während Sasuke hingegen nur knallrot wurde.
°Doch.Gestern Nacht°
°Und es hat dir gefallen, nicht wahr?° Wieder kam von ihrer Seite leises Gekicher,Sasuke hingegen blieb mit ernstem Gesichtsausdruck vor Taiga stehen. °Ich dachte, du stehst auf Madara°
°W-wie kommst du denn jetzt darauf?°
°Er hat mir gestern erzählt, du wärst weg gerannt, als du ihn mit Ino erwischt hast°
Taiga seufzte. °Na und? Madara erzählt viel, wenn der Tag lang ist°

°Jedenfalls° Sasuke fuhr fort. °Hat er sie nicht geküsst.Sonder sie ihn°
Taiga schnaubte verächtlich. °Macht das einen Unterschied?!Fakt ist, sie haben sich geküsst,oder?°
°Schon, aber-° - °Vergiss es,Sasu.Ab jetzt gibt es nur noch uns beide° Und genau da küsste sie ihn und ließ sich erneut mit ihm aufs weiche Bett fallen.

Nach einiger Zeit, kam Taiga erschöpft aus Sasukes Zimmer und ließ sich in der Küche auf einen Bar-Hocker der Uchihas fallen.
°Was machst du hier?° Auf einmal kam Itachi ins Zimmer und setzte sich neben sie.
°Auf der Tischplatte liegen, siehst du doch°
°Stress?°
Taiga seufzte auf. °Kann man so nicht sagen°
°Ist es wegen Madara?°
°Nein.Warum sollte mich das angehen mit wem er rum macht und mit wem nicht?Schließlich sind wir ja nicht verheiratet oder so etwas°
Itachi sah sie schief an. °Sicher?°
°Auf jeden Fall.Ist ja nicht so, als würde ich etwas für ihn empfinden würde, tzz.°


Kapitel 11: Fading Memories

Itachi schaute sie verblüfft an. °Wer soll dir das denn jetzt abkaufen?°
°Mir was abkaufen?°
°Ich weiß doch, dass du auf Madara stehst.Verarsch mich also nicht,Taiga°
°Drohst du mir etwa?°
°Dass überlasse ich ganz deiner Fantasie.°
Das Mädchen seufzte. °Selbst wenn.Was macht das für einen Unterschied?°
°Einen gewaltigen, wenn Madara dasselbe für dich empfinden würde°
°Siehst du?! Da hast du's!! Wenn er dasselbe für mich fühlen würde.Tut er aber nicht!°
°Woher willst du das wissen?°
°Ganz einfach° Taiga schaute aus dem Fenster.°Wenn er mich wirklich lieben würde, dann hätte er Ino nicht geküsst°
°Bist du etwa besser?°
°Was?° Das Mädchen verstand den Uchiha nicht.
°Du machst doch auch ständig mit irgendwelchen Typen rum.Warum sollte Madara es dann nicht dürfen?°
°Du hast recht, Itachi° Taiga blickte enttäuscht von sich selbst auf die Landstraße vor ihr, welche nun, von einem Moment auf den anderen, völlig vom farblosen Regen durchnässt wurde. Das Wetter hatte urplötzlich umgeschlagen.Genau so, wie Taigas Stimmung nun auch den Bach herunter floss, ähnlich wie damals, als Taiga erstmals von Zuhause weglief.
°Ich bin wirklich das Letzte°

Der Regen fiel.Doch das Mädchen dachte noch nicht einmal daran, jetzt stehen zu bleiben.Als sie von Zuhause weggelaufen war, hatte sie sich geschworen niemals wieder an diesen Ort der Verdammnis zurück zu kehren.
Obwohl sie draußen, bei einer Eiseskälte, nicht gerade besser aufgehoben war, so wollte sie doch wenigstens der Mutter entfliehen.Der Mutter, welche sie nun schon seit Jahren damit gequält hatte, immer wieder mit einem neuen Typen nach Hause zu kommen.
Taiga nervte dieser wechselnde 'Besuch'. Hatte sie sich doch letzten Endes gewünscht mit dem Vater mitgegangen zu sein, als er sich für eine jüngere Frau entschieden hatte.Nun bereute das Mädchen alles, wünschte doch niemals existiert zu haben, wie die vermeintlich große Liebe der Mutter, welche sie letzten Endes doch verlassen hatte.

Ein Blitz.Ein heller Blitz, der urplötzlich die dunklen Gassen der Stadt beleuchtet und alles um sich herum in einen hellen Sog mit ein saugt.Für einen Moment aber nur.
Und das Mädchen?Was ist mit dem armen verstoßenem Kind,welches förmlich aus dem eigenen Haus geekelt wurde, aus dem eigenen Leben?
Wie oft hatte sie sich dagegen gewehrt?Wie oft hatte sie nach Hilfe geschrien?Und wie oft, hatte ihr niemand auf der Straße geholfen?
Sie wusste es nicht mehr, es war nun schon viel zu lange her.Und die Ereignisse der letzten Tage verblassten nun schon längst im eigenen Schatten.
Nein ich, .. ich will nicht sterben!
Doch das interessierte kaum jemanden.Denn in einer Großstadt herrschte nur ein Gesetzt:
Das Gesetz der Straße.

In der U-Bahn fand das arme Mädchen endlich Zuflucht.Obgleich sie von vielen verschiedenen Typen gemustert und belustigt angeblickt wurde, ignorierte sie einfach alles um sich herum.Konzentrierte sich nur noch auf die letzten paar Sekunden,welche ihr vom Leben noch blieben.
Denn schon bald würde die Polizei sie einholen, und ermorden.Dessen war sie sich sicher.Würde die Polizei sie aber nicht endlich von den tiefen Qualen erlösen, so würde es garantiert die Mutter tun,welche nun schon seit langem einen gewissen Groll gegen die Tochter ausübte.Bildete sich doch ständig ein, Taiga würde ihr Leben ruinieren,ihr nur im Weg stehen.Doch das stimmte nicht.
Taiga war immer ein stilles und liebes Mädchen gewesen.Umso überraschter schaute dann die Mutter drein, als ihre Tochter sie anschrie.Sagte, sie müsse sich entscheiden, was ihr wichtiger wäre.Irgendwelche ständig wechselnden Liebhaber, oder das Wohl der eigenen Tochter.
Mittlerweile war es dem ,gerade mal vierzehn altem Mädchen, klar und deutlich geworden, was die Mutter unter dem 'Glücke der Familie' verstand.

Erschöpft ließ sich das kleine Mädchen auf die nasse Parkwiese fallen und ihre Kleidung im Matsch tränken.Viel zu lange war sie nun schon gerannt, viel zu selten hatte sie Pause gemacht.Viel zu wenig Zeit blieb ihr noch, bis jemand sie finden würde.
Die missratene Tochter.

Das Dach!Ich muss zum Dach..
Schnell rannte sie, immer schneller und schneller kletterte sie die Fassade des hohen Hochhauses entlang.Sie musste weg.Weg von alldem, was sie verfolgte. Weg von denjenigen,die hinter ihr her waren und ihr nur den Tod wünschten.
Das war er.Der einzige Antrieb, welcher sie selbst in dieser erbitterten Zeit noch am Leben hielt.

Gerade erst oben angekommen, lief Taiga wieder los.
Sprang über Zäune,rutschte unter Lüftungsschächten hindurch und rollte bei jedem Absprung gezielt ab,wollte doch keine unnötigen Verletzungen davon tragen.

Dann sah sie es: Eine alte Sicherrungsanlage,welche nun schon seit mindestens zehn Jahren leer stand und nicht mehr betreten wurde.
Hastig stürmte sie in diese hinein, und war überrascht, dass selbst hier noch Möbel standen.An einem Ort, welchen man doch schon seit Jahren nicht mehr auch nur eines Blickes gewürdigt hatte.
Im kleinen Raum gab es zwar nicht viel, aber es war genug da, um für wenigstens ein paar Tage hier zu verweilen.Und so legte sich das kleine Mädchen unbekümmert auf jenes rotes Sofa und schlief ein,zog auch gar nicht erst in Betracht, jemand könnte sie hier entdecken und einfach töten,ja so müde und erschöpft war sie geworden.

Nach ein paar Stunden hatte man sie geweckt.Unsanft und grob,dennoch war sie überrascht,dass dieser Jemand sie nicht gleich schon umgebracht hatte.
Dennoch bekam sie Angst,sprang hastig vom Sofa auf und rannte wieder in die weite Welt hinaus.Von Dach zu Dach und immer weiter.Bis sie sich schließlich wieder ganz alleine auf der nassen Straße wieder fand.

An den Rest konnte sich Taiga nicht mehr so ganz erinnern,waren ihre Gedanken doch schon zu verschwommen und vom Regen weggespült gewesen.Drum saß sie da nun.Mitten im großem Uchiha-Anwesen und dachte nach, was sie in ihrem Leben eigentlich mal erreichen wollte.

°Stimmt etwas nicht?° Sasuke riss das blonde Mädchen aus ihren Gedanken. Sie hatte gar nicht bemerkt,dass Itachi schon längst aufgestanden und gegangen war.
°Nein,ich.. habe nur nachgedacht°
°Über Madara?°
Taiga schlug mit der Faust auf die Tischplatte. °Warum müssen alle immer nur an Madara denken,wenn ich mal ein Problem habe?!°
°Ist ja schon gut.Ich wollte dir ja nur helfen° Der Uchiha hob abwehrend die Hände und schaute sie belustigt an. °Vielleicht war ich neulich auch einfach nur grob zu dir°
°Sicher° Taiga verdrehte die Augen.

Dann stand das blonde Mädchen auf und umarmte den fast 25cm größeren Sasuke plötzlich und ohne jeden erdenklichen Anlass.
°Was machst du?°
Anstatt einer Antwort fing Taiga bitterlich zu weinen an und schmiegte sich weiter in das schwarze Shirt ihres Beschützers.
°Vielleicht°, schluchzte sie,°trifft mich das mehr als ich es mir eingeredet habe.Vielleicht empfinde ich wirklich etwas für ihn.Und vielleicht, kann ich mir einfach nicht eingestehen,dass ich verletzter bin, als ich es nach außen hin preisgebe.Aber das wird nichts ändern,oder?Oder?!°
Sasuke versuchte das aufgelöste Mädchen in seinen Armen zu beruhigen.°Pschh.Doch, das wird es.Ganz sicher°
°Wird es nicht!! Der alleinige Wunsch nach Intelligenz,hat noch niemandem den gewünschten Erfolg beschert.Warum sollte es dann ausgerechnet bei mir anders sein?!° Verzweifelt löste sich Taiga langsam aus Sasukes Umarmung und sackte zu Boden.
°Lass mich .. doch einfach sterben .. Bitte ..°


Impressum

Texte: Für Bilder übernehme ich kein Copyright.
Tag der Veröffentlichung: 16.06.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch .. keinem. Ganz ehrlich.

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