Vor tausend Jahren erschien ein Schatten aus einer fernen Dimension...
Er schnitt sich in seinen Arm und 13 schwarze Tropfen fielen auf den steinernen Boden. Aus diesen Tropfen erschienen 13 finstere Sklaven. Ein Jahr lang entließ der Schatten sie in die Welt. Nach diesem Jahr rief er sie zu sich.
Der Tag begann, mit einem düsteren Regen. Genau als der Regen seinen Höhepunkt erreichte, begann die Zeremonie.
Eine düstere Gestalt kam aus dem Wald. sie war von vollkommener Dunkelheit umgeben.
Wohin sie sich auch bewegte, herrschte Kälte und Verzweiflung.
Sogar die Tier- und Pflanzenwelt spürte diese düstere Aura. Friedliche Tiere fingen an ihre Familien anzugreifen und ihre eigenen Kinder zu verspeisen. Während diesem Blutbad schritt die Gestalt mit schleifenden Schritten durch den düsteren Wald.
Sie bewegte sich auf einen Turm zu. Dieser Turm war umgeben von Mensch und Tier. Obwohl alle, seine Aura spürten bewegte sich keiner auch nur ein Stück. Sie wussten worauf sie sich eingelassen hatten. Alle: standen in einer Kuppel. Diese Kuppel war errichtet worden aus Hass, Reue und Verzweiflung.
Die Düstere Gestalt hatte den Turm erreicht. Sie schloss das eiserne Tor mit einer schnellen Bewegung auf und ging, nein, schwebte hinein.
Ein paar Momente später ragte sein von einem Umhang verborgenes Gesicht aus dem höchsten Turmfenster.
In dem Moment als er seinen Umhang fortschmiss, sah man einen von Unzähligen Narben verzierten Oberkörper. Genau als er seinen Kopf hob, schlugen Blitze ein, der Boden unter dem Turm erzitterte und alle fingen an zu kreischen.
Die Gestalt labte sich an den Verzweiflungsschreien seiner Sklaven vorbei.
Sie stieß ein aus Hass geprägtes Lachen hervor und begann zu sprechen.
„Meine Sklaven, meine Untertanen. IHR, die entsprungen seid aus meinem befleckten Blut und sich bis zu mir gewagt haben sollt meine Wörter erhören! Ihr fragt euch vielleicht ´warum`, doch seid gewarnt die Antwort darauf kann schmerzvoll sein. Jedoch was ist schmerzvoller, die Wahrheit oder die Unwissenheit? Dies haben sich viele sogar alle von euch gestellt. Viele haben jedoch aufgehört zu suchen. Wesen aus längst vergessener Zeit haben es gewagt meine Jahrhunderte lange Ruhe zu stören. Seid euch Gewiss, meine Rache wird fürchterlich sein... Eins werde ich euch sagen, die Antwort auf eure Fragen kann und werde ich euch nicht geben.“
Unten wurde der Schrei so Qualvoll, dass aus den Mündern der Kreischenden Schwarzes Blut quoll. Der Düstere schaute mit einer voll Ekel und Spaß verzogenen Fratze entgegen. Er stieß ein höhnendes Lachen aus und sprach weiter.
„Nichtsdestotrotz will ich gnädig sein und euch eine Legende übergeben.
An dem Tag, an dem der schwarze Blutmond die Sonne überlagert wird ein grausamer Krieg ausbrechen. Der Blutmond wird noch nie gesehene Monster auf die Welt speien. Doch auf die Befreiung müsst ihr euch gedulden. Dreizehn, DREIZEHN Generationen soll dieser Krieg geführt werden. Bevor auf die Befreiung gehofft werden kann, werden Väter ihre Söhne und Mütter ihre Töchter verlieren der Schmerz wird überwältigend sein. In der dunkelsten Stunde wird ein Schicksalskind halb Mensch halb Monster erscheinen, diese Schicksalsgeborene wird euch Hoffnung bringen. Doch dieses Menschenskind könnte euch auch den Untergang bringen. Es muss sich entscheiden. Die Zeit wird den Weg weisen und euer Leid verspeisen...“
Bei seinem letzten unheilvollen Wort schlug wieder ein Blitz ein. Die Gestalt sprang aus dem Fenster und stürzte mit einem Schrei in den Krater den der Blitz verursacht hatte. Die Gestalt verschwand, der Regen hörte auf und die Schreie verstummten.
„Kayleen, KAYLEEN! STEH ENDLICH AUF, DU DRECKIGES MISTSTÜCK!“
Die Angesprochene befahl ihren müden Augen sich zu öffnen.
Sie zog die dünne, von Löchern strotzende, Decke weg und beeilte sich zu antworten.
„Ja Gray ich bin sofort da!“ Gleich darauf bemerkte sie den schrecklichen Fehler, den sie gerade angerichtet hatte.
Natürlich ließ das Unglück nicht lange auf sich warten.
Die knarrende Tür wurde mit einem Knall aufgestoßen.
Eine zornresote Frau stürzte herein. Sie krallte sich die Haare des vor Angst zitternden Mädchens und zerrte sie hoch.
Das Mädchen wimmerte vor Schmerz.
„Du Miststück. Du kleine Mistgöre, was hast du da von dir gegeben?“
Sie sagte dies mit einer gefährlich freundlichen Stimme.
Kayleen wagte es kaum aufzuschauen. Sie brachte nur ein ängstliches Wimmern zustande.
„Du gibst es also zu? Na das hat dir aber ziemlich viel erspart. Du weißt was jetzt passiert. Aber ich will noch Frühstücken also serviere mir erst mein Mahl bevor ich dir deine Strafe verrate.“
Sie schubste das Mädchen in eine Ecke, in dem kleinen Raum.
Kayleen stand hastig auf. Sie hatte keine Lust auf einen weiteren Streit mit diesem Monster.
Während sie sich ihre abgetragenen Klamotten anzog, floss ihr eine Träne nach der anderen über die Wangen.
Als sie bereit war ging sie zum Spiegel.
Sie sah ihrem Spiegelbild ins Gesicht, wie sie es jeden Morgen tat.
„Wieso? Wieso ich?“ Nachdem sie wie jeden Morgen ihre Frage gestellt hatte, blickte sie auf ein Bild auf dem eine fröhliche Familie war. Als sie es ansah, kam in ihr ein unerklärlicher Zorn hoch. Sie wollte schreien, kreischen und diesen Zorn loswerden. Doch so schnell wie er gekommen war, so schnell verrauchte er wieder.
Kayleen beeilte sich. Sie rannte zur Küche runter, wo sie schon erwartet wurde. Ein um die 20 Jahre alter Mann stand vor der Küchentheke.
Der Koch schaute sie streng an und bedeutete ihr die Zwiebeln zu schälen.
Er selbst wandte sich einer Schüssel zu und inspizierte seinen Inhalt. Da sie keine Ahnung vom Kochen hatte, runzelte sie nur die Stirn.
Kayleen band sich schnell ihre Haare hoch und machte sich an die Arbeit. Sie war eine der wenigen in diesem Haus, die es mochte Zwiebeln zu schälen. Es war der Moment an dem sie sich erlauben konnte zu weinen, ohne das gleich jemand wütend darüber wurde.
Sie ließ ihren Tränen freien Lauf enttäuscht darüber, dass es schon zu Ende war.
Sie gab die geschälte Zwiebel in einen Topf, den sie dann zum Koch brachte.
Der gut gebaute Koch lächelte sie an.
Die Trauer von vorhin war wie weggeblasen.
Ein warmer Schauer durchfuhr Kayleen. Sie liebte diese Sekunden bei dem Koch.
Er war der einzige in diesem Haus, von dem sie jemals freundlich behandelt wurde.
Der Koch schaute sich um. Er wollte sichergehen das keiner außer ihnen anwesend war. Als er sich vergewissert hatte, ging er zu einem Schrank. Der Koch winkte Kayleen zu sich. Kayleen ging verwirrt zu ihm.
Plötzlich kamen ihr schreckliche Gedanken, vielleicht wollte er sie bestrafen, weil sie zu spät gekommen war oder weil sie gestern ein paar Tropfen von der Suppe verschüttet hatte. Immerhin hatte er die Schuld bekommen. Und mit keinem Wort erwähnt, dass nicht er derjenige war, welcher die Schuld an diesem Schlamassel trug. Doch der Koch lächelte sie nur geheimnisvoll an. Er öffnete den Schrank. Sie war verwirrt als er ihr den schönen Apfelkuchen zeigte. Wollte er sie nun bestrafen in dem er ihr zeigte was sie nie bekommen würde?
Doch seine nächste Geste machte ihr klar, wieso er dies tat.
Er nahm ein paar Bretter aus dem Boden. Was da drin war machte Kayleen so glücklich, dass sie mit Mühe die Tränen zurückhalten konnte. Ihre Mundwinkel reichten jetzt von einem Ohr bis zum anderen.
Es waren Kerzen! Sie hatte es völlig vergessen, heute war ihr sechzehnter Geburtstag! Sie quitschte vor Vergnügen, doch er bedeutete ihr leise zu sein.
„Später, wenn alle schlafen", flüsterte er ihr zu.
Sie nickte heftig. Der Koch legte die Bretter wieder auf den Boden und machte den Schrank zu. Mit einem Schlag war der ganze Zauber wie weggeblasen. Als ob es nie geschehen wäre. Doch keiner bemerkte, dass dieser Zauber nur in das Innere des Mädchens verschwunden war. Fast Keiner, einer nahm dies sehr wohl wahr. Nämlich der Koch. Sie schwor sich, dass diesen Tag nichts zerstören sollte und stand wieder auf. Der Koch hatte inzwischen alles hergerichtet. Er gab ihr ein Tablet, auf dem waren die köstlichsten Speisen zu sehen. Kaviar auf gekochten Straußeneiern, daneben feinste Butter auf Hummer und ein Orangensaft. Ihr Magen knurrte und innerlich kam wieder der Zorn auf, den sie in der Früh verspürt hatte. Sie verdrängte ihn und machte sich auf den Weg. Immer wieder kam die Wut in ihr hoch.
Doch sie erinnerte sich an den Schwur und es war wie weggeblasen. Als sie bemerkte, dass sich ein Lächeln auf ihre Mundwinkel gestohlen hatte, vertrieb sie es schnell wieder. Stattdessen verzog sich ihr Gesicht zu einem gespielt verängstigten Ausdruck. Sie wusste, Miss Gray konnte es nicht leiden wenn einer ihrer Leibeigenen fröhlich war.
Als sie vor einer großen, und mit wunderschönen Runen verzierten Tür ankam, holte sie noch einmal tief Luft. Obwohl sie das jeden Morgen tun musste, kam es ihr immer so vor als ob sie immer die Forte zur Unterwelt öffnete. Doch heute war es anders. Heute würde sie sich nicht unterkriegen lassen, heute war ein besonderer Tag und nichts konnte ihn zerstören.
Sie klopfte zaghaft an die Tür und wartete auf das genervte herein.
„Herein!“ donnerte die Stimme ihrer Herrin.
Kayleen bekam Angst. Zweifellos hatte die Herrin schlechte Laune, das hatte noch nie was Gutes bedeutet.
Sie öffnete langsam die Tür. Kayleen wusste, sie durfte sich keinen Fehler erlauben. Sie senkte das Gesicht und ging auf den feinbearbeiteten Tisch aus Eichenholz zu. Kayleen richtete alles her und bemühte sich um Perfektion.
Keinen Fehler, keinen Ausrutscher! Nichts darf schiefgehen. Sie spürte den brennenden Blick der Herrin. Dieser Blick verfolgte jeden ihrer Bewegungen wie ein Raubtier.
Als sie alles hergerichtet hatte, bemühte sie sich um eine möglichst unterwürfiger Stimme und sprach: „ Herrin Gray? Das Essen ist angerichtet. Dürfte ich mein demütiges Haupt jetzt aus euren Blicken entwinden?“
In dem Moment wusste sie es. Die Gräfin hatte keinesfalls vor ihre Strafe erst nach dem Essen zu vollziehen. Nein sie wollte es während des Essens genießen.
Mit einem Lachen das vor Bosheit strotzte zischte sie: „Mein Kind hast du es etwa vergessen? Du musst noch für deine Frechheit bezahlen. Hmm, weißt du, ich habe da auch was Passendes gefunden. Du kennst doch mein Puschelchen ‚Beißer‘? Weißt du, ich habe gestern gesehen, dass er sich entsetzlich langweilt. Da hab ich gedacht, du könntest als Ersatz mal mit ihm spielen?“
Plötzlich machte sich Entsetzen in Kayleen breit. Sie begann zu wimmern und zu flehen.
„Herrin bitte, bitte lasst Gnade walten. Ich will es nie wieder tun! Bitte seid gnädig! Lasst euer Herz bitte einmal sprechen. Bitte nur dieses eine Mal.“
Die Nüstern der Gräfin blähten sich auf.
„Du wagst es?! Du WAGST es, zu sagen dass ich kein Herz hätte. ICH, die dich vor dem erfrieren gerettet hat, die dich aufgenommen hat. Doch du weißt anscheinend auch nichts zu schätzen. Deine Mutter wusste anscheinend welcher Fehler es war, dich zur Tochter zu haben und hat dich verlassen. Da rette ich dich und du wagst es auch noch, mich herzlos zu nennen?! Ich war so gnädig, dir eine mildere Strafe zu geben, doch du weißt anscheinend nichts zu schätzen.
Deshalb verfüge ich, das du ab jetzt dein Zimmer verlassen und mit den anderen Ratten schlafen. Du wirst eine Woche lang in der Jagdhütte verbringen.“
Das Entsetzen in ihrem Inneren schwoll zu einem riesigen Eisball. Sie konnte sich vor Schreck nicht rühren. Das einzige was schlimmer war, als mit Beißer zu spielen -was bedeutet hätte vor ihm wegzurennen und sich von seinen seltsam brennenden Krallen jagen zu lassen- war die Jagdhütte.
Nach dem sie mit Beißer gespielt hätte, hätte sie es wenigsten hinter sich gebracht. Doch in der Jagdhütte, war man ungeschützt, man hat kein Bett auf dem man schlafen könnte und nichts, womit man sich vor der beißenden Kälte schützen könnte. Alle wilden Tiere vor denen sie sich hier geschützt wurde, könnten sie angreifen. Doch dies war nicht alles, dass Einzige vor dem sie sich am meisten fürchtete, war die Einsamkeit. Denn wenn sie einsam war, passierte immer etwas mit ihr, sie wusste nicht was und hatte es keinem, nicht mal dem Koch, verraten. Schon ein Tag dort, war die Hölle. Doch wie würde sie es eine Woche lang aushalten? In dem Moment spürte sie etwas, sie wusste das die Herrin sie hasste, aus tiefstem Herzen sogar. Denn zu keinem der anderen Sklaven war sie so grausam, nur zu ihr.
Vorher hatte Kayleen nur Angst, vor der Herrin empfunden doch jetzt gesellte sich ein neues Gefühl dazu. Ein neues brennendes Gefühl. Es war Hass, dieser Hass war so groß das sie es kaum bezähmen konnte. Sie wollte dieses fiese Grinsen aus ihrem Gesicht auslöschen, ihr wehtun, innerlich sowie äußerlich. Innerlich war sie sogar richtig dankbar, als einer der älteren Sklaven sie wegschleifte. Denn Kayleen wusste, sie hätte es keine Sekunde länger ausgehalten.
Diese Schlange! Ich könnte sie töten. Doch nein! Sie soll es spüren sie soll den Schmerz meines Hasses spüren bevor sie ihren letzten Atemzug macht! Sie wurde durch das ganze Haus geschleift. Kurz bevor sie rausgeschmissen wurde, sah das Mädchen ein Gesicht.
In diesem Gesicht spiegelten sich Trauer und -irrte sie sich etwa?- Nein, da war auch eindeutig Zorn.
Der Koch -ihr einziger Verbündeter- schaute die beiden älteren Sklaven, die sie überall hin schleiften, mit eisigem Zorn an. Sein Blick glitt auf Kayleen und ein Lächeln voller Trauer machte sich auf seinem Gesicht breit. Plötzlich erinnerte sich Kayleen an das Versprechen, welches der Koch ihr gegeben hatte. In ihr breiteten sich Schuldgefühle aus. Nur wegen ihrem dämlichen Verhalten, würde sie ihren Geburtstag nicht feiern können. Denn es war ziemlich unwahrscheinlich, dass der Koch nur wegen ihr -einer die nichts wert war- sich in Gefahr aussetzen würde und das nur um ihr einen Gefallen zu tun.
Nein, völlig ausgeschlossen.
Kayleen fühlte sich schuldig, doch sie wollte nicht dass der Koch wegen ihr ein schlechtes Gewissen hatte. Deshalb setzte sie sich ein Lächeln auf ihr Gesicht und blickte ihn an. Besser gesagt, sie wollte ihn Anblicken, doch er war nicht mehr dort, wo er gestanden war.
Sie ließ den Kopf hängen und ließ sich weiterschleifen.
In ihr breitete sich eine eisige Leere aus.
Sie spürte nicht, wie jeder ihr ein schadenfrohes Grinsen zuwarf als sie in die eisige Kälte geschliffen wurde. Sie schaute sich die Spur an, die ihr erschlaffter Körper auf dem Schnee verursachte. Sie spürte nicht einmal, dass sie mit voller Wucht auf irgendetwas geworfen wurde.
Kayleen landete auf dem eisigen Schnee und blieb dort liegen.
Sie wollte sterben und dieser Ungerechtigkeit entfliehen.
Doch lange hielt sich das nicht, denn nach einer Weile kroch sich die Kälte in ihre Knochen und es begann zu schmerzen. Sie stand wie in Trance auf und öffnete die Tür hinter ihr. Nach einer Weile klärten sich ihre Augen und sie konnte wieder klar sehen. Sie stand in einer rechteckigen, niedrigen Halle voller Gerümpel.
Kayleen runzelte die Stirn.
„Ich verstehe wirklich nicht, weshalb sie diese Halle immer als Jagdhütte bezeichnen. Dieser Raum ist fast so groß, wie zwei Drittel des Untergeschoßes des Anwesens.“
Sie nahm sich zusammen, ging zu dem Gerümpel und zählte alles durch, was man noch gebrauchen konnte. Sie fand eine Pritsche, eine dünne Decke und einen ungewöhnlich riesigen -wie es schien- toten Fuchs, einen Kübel, einen Topf, ein verrostetes Messer, ein Stuhl und eine Axt.
Na also! Fragt sich nur wie ich die Sachen am Effektivsten benutzen kann.
Sie beschloss als erstes den Fuchs auszunehmen, um daraus irgendetwas Warmes für ihre Körper zu basteln. Denn als sie an sich runterschaute wusste sie, dass sie dringend etwas Wärmeres brauchte. Sie nahm die Axt und wollte loslegen, als sie etwas bemerkte.
Der Fuchs war ziemlich ungewöhnlich, nicht nur das er von den Pfoten zum Rücken, mindestens so groß war wie ein ausgewachsener stehender Bär und ein ungewöhnlich schönes Silberweißes Fell hatte.
Nein, er hatte ein Zeichen auf dem Kopf. Dieses Zeichen sah aber irgendwie merkwürdig aus. Sie bückte sich, um es sich genauer anzusehen. Kayleen bemerkte das es einen Tropfen darstellte, links daneben entdeckte sie ein noch etwas kleineres Zeichen, dieses sah aus wie ein Halbmond und rechts war auch eins und dieses bildete eine halbe Sonne ab. Ihr Blick fiel wieder auf den Tropfen. Kayleen wusste zwar nicht wieso, doch sie könnte schwören, dass sich der Tropfen gerade bewegt hatte. Sie durchfuhr ein eisiger Schauer. Kayleen streckte die Hand aus, um es zu berühren. Doch als sie es berührte, passierten mehrere Sachen gleichzeitig. Vor ihren Augen tanzten Sterne. Sie sah eine Flamme. Gleich darauf erfasste sie eine Schwere und es wurde Dunkel.
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Nach einer Weile wachte sie auf. Doch als sie ihre Augen öffnete wusste sie dass etwas nicht stimmte. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Sie wollte aufstehen, doch sie schaffte es nur auf alle viere. Sie blickte um sich. Ein paar Meter entfernt lag irgendetwas, sie schaute genauer hin. Schlagartig wurde ihr klar was da lag. Sie wollte es nicht glauben und schloss ihre Augen in der Hoffnung, sie hätte es nur geträumt. Doch als sie ihre Augen wieder öffnete lag es immer noch dort. Sie wollte sich zwicken, doch als sie ihre Hand sah wäre sie fast noch einmal Ohnmächtig geworden.
Ihre Hand war nicht mehr da! Stattdessen schaute sie auf eine wunderschöne Silberne Pfote! Außerdem war das auf dem Boden lag eindeutig ein junges Mädchen, aber nicht irgendein Mädchen. Nein, das war eindeutig sie selbst! Vor Schreck machte sie einen Satz nach hinten. Doch sie war eindeutig noch nicht an ihren Körper gewöhnt, denn sie landete nicht auf den Pfoten, sondern auf ihrem Allerwerten. Die Wucht ihres Aufpralls erschütterte den ganzen Raum. Erst jetzt bemerkte wie riesig sie wirklich war. Doch sie bemerkte noch etwas, sie WUCHS.
Wenn sie nicht so schnell wie möglich rausging würde sie es garantiert Zerstören.
Sie lief schnell durch die Tür. Kayleen hatte Glück, dass die Tür so groß war. Sie passte, gerade noch so durch. Draußen angekommen ließ sie sich in den Schnee fallen. Sie bemerkte erst jetzt das Kribbeln das sie wahrscheinlich schon die ganze Zeit gespürt hatte. Dieses Kribbeln fühlte sich an wie Millionen von Ameisen auf ihrem Körper. Doch sie bemerkte dass es immer Schlimmer wurde. Auf einmal fühlte sie sich wie in einem Nagel Hagel. Der Schmerz schwoll an bis es sich anfühlte als würden riesige Sonnen in ihrem Körper explodieren. Sie krümmte sich und fing an zu Winseln. Kayleen fiel plötzlich etwas auf. Doch gleich darauf vergaß sie es wieder. Denn der Schmerz ließ jegliches denken ausfallen. Sie entdeckte plötzlich einen See. Ihr fiel ein dass es Winter war. Das erste Mal war sie der Kälte dankbar und Sprang ins eisige Wasser.
Wow wie gut es sich anfühlt. Hey, wieso schluck ich die ganze Zeit Wasser? Ich bin ja so ein Vollidiot! Wie konnte ich vergessen, dass ich noch nie in meinem Leben geschwommen bin. Irgendwie muss es aber klappen. Ich will nicht sterben nicht so!
GANZ BESTIMMT NICHT SO!!!
Sie nahm sich zusammen und versuchte mit den riesigen Pfoten zu paddeln.
Es hilft nicht, es hilft nicht! Aber es muss helfen! Ich muss es schaffen.
Plötzlich tauchte in ihrem Kopf ein Gesicht auf. Der Koch
Wenn schon nicht meinetwegen, aber seinetwegen muss ich es schaffen. Für die einzige Person die zu mir immer nett gewesen ist. Mir fällt grad ein ich habe mich noch nie bei ihm bedankt und ihn auch nie nach seinem echten Namen gefragt. Ich muss es Schaffen. ICH MUSS!
Sie entwickelte ungeahnte Kräfte und paddelte was das Zeug hielt. Ihr fiel auf das sie bei ihrem Sprung ins Wasser beträchtlich weit vom Ufer gelandet zu sein schien.
Doch das hielt sie nicht auf. Sie schwamm mit allen Kräften die sie aufbrachte darauf zu. Sie wurde eins mit dem Fuchs sie dachte wie ein Tier nicht mehr wie sie selbst. Der Tierische Instinkt übernahm die Kontrolle in ihr. Nach einer Ewigkeit, wie es schien war sie endlich da. Sie hatte es bis an das Ufer geschafft. Obwohl sie vor Anstrengung kaum auf den Beinen bleiben konnte, wusste sie ihr Ziel. Zitternd und Winselnd kam sie an. Sie stand vor der Hütte. Kayleen wusste: wenn sie jetzt zusammenbrechen würde, würde das nächste Monster sie attackieren. Sie bemerkte das, dass Tor immer noch offen war und ging darauf zu. Als sie Durchging bemerkte sie kaum dass sie die ganze Wand einriss. Der Fuchs in ihr kannte nur noch ein Ziel. Der Körper der Menschlichen Kayleen. Der eisige Wind machte sich bemerkbar und der Körper begann zu zittern .Sie legte sich neben das Mädchen, so dass es von der eisigen Kälte geschützt war und sank in einen unruhigen Schlaf.
Kayleen öffnete die Augen. Das erste was sie sah waren Federweiche schwarze Haare. Sie lagen nämlich auf ihrem Kopf.
„Wa- was ist passiert?“ fragte sie mit trockener Stimme.
Endlich wusste sie wer sie da umarmte. Es war der Koch! Ihr geliebter Koch.
Auf einmal kam ihr ein schrecklicher Gedanke
Was macht der hier?! Er darf mich nicht so sehen. Nicht wenn ich aussehe wie eine riesige Killermaschine. Aber was? Ich hab ja Hände! Und Füße auch!
Hab ich etwa nur alles geträumt?
Der Koch bemerkte die Veränderung die entstanden war.
Er hob den Kopf und blickte in ihr Gesicht.
Seine Tränenumrahmten wiesengrünen Augen blinzelten sie voller Trauer an. Doch gleich darauf änderte sich sein Gesichtsausdruck.
Während seine grünen Augen sie anstarrten, verzogen sich seine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen.
„I- Ihr seid n-nicht gestorben?!“ Er umarmte sie gleich noch einmal, doch diesmal durchfuhr ein warmer Schauer ihren Körper.
Er hat sich sorgen um mich gemacht! Um mich, ein unwichtiges Mädchen das kaum etwas besitzt.
Als er sie nach einer kleinen Ewigkeit endlich losließ war Kayleen für einen Moment enttäuscht. Doch dann grinste sie ihn an.
„Nein, es sei denn, ihr möchtet es so!“ sie hatte einen Witz machen wollen, doch sie bemerkte dass, das Grinsen aus seinem Gesicht verschwand.
Er sah zwar immer noch erleichtert aus, doch dieses magische etwas war verschwunden.
„Habe, ich was Falsches gesagt? Bitte verzeiht! Ich wollte das nicht.“
Er ignorierte ihre Frage und schaute auf etwas hinter ihr.
„Als ich dich neben diesem riesigen Monster gesehen habe, dachte ich dir sei etwas zugestoßen. Denn immerhin ist die ganze Wand eingerissen worden! Erzähl mir was geschehen ist!“
Kayleen riskierte ein Auge nach hinten und erstarrte.
Es war also kein Traum gewesen. Ich war also wirklich dieses Monster gewesen. Doch kann ich ihm das sagen. Nein, kann ich nicht. Er wird denken dass ich ein Ungeheuer wäre und mich nicht mehr mögen. Ich werde es niemandem Erzählen.
„Nun?“ er schaute sie fragend an.
„Es war so, ich bin hier rein gekommen da-“ Plötzlich wurde sie unterbrochen.
Sie bemerkte eine kleine Erschütterung und wusste von wo es kam. Er hatte es anscheinend noch nicht bemerkt, denn er schaute sie immer noch fragend an.
„Was ist wieso hörst du auf?“ Seine Stimme klang misstrauisch.
„Ach nichts. Entschuldige, also ich bin hier rein gekommen. Danach habe ich ein paar Sachen aus dem Gerümpel dort herausgesucht.“ Sie zeigte dabei dorthin. Doch er schaute sie nur verwirrt an.
„Was meinst du? Da ist nichts.“
„Wie? Aber siehst du denn ni- WAS?! Wo ist das ganze Zeug hin!“
Sie wusste jetzt wieso er sich so seltsam misstrauisch anhörte. Da war wirklich fast nur gähnende Leere. Sie sah nur noch die Sachen die sie sich rausgesucht hatte. Sonst war das ganze Zeug verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.
Was zum allmächtigen Dämon ist hier los. Werde ich jetzt verrückt? Ich meine es würde so manches erklären.
„So Kayleen, da ist wirklich nichts, aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte mal das du ein kleinwenig verwirrt bist.
„Du weißt ja nicht was ich alles darum geben würde.“ nuschelte sie, so leise das er es nicht hören konnte.
„Ach weißt du wahrscheinlich war ich einfach nur übermüdet. Die ganze Aufregung und auch die Kälte haben wahrscheinlich ihr übriges getan. Doch was den Fuchs angeht habe ich wirklich eine etwas unglaubliche Geschichte.“
„Also, ich höre?“ er sagte dies mit einem leicht genervten Unterton.
Sie schaute ihn schief an und lächelte.
Er ist wirklich sehr nett. Ich kann es immer noch nicht fassen das er sich sorgen um mich gemacht hat. Also was für eine Geschichte soll ich ihm auftischen. Am besten immer sehr nah an der Wahrheit bleiben.
„Ich war ja von den beiden sehr zuvorkommenden Freunden hierher geschleppt worden-“sein Gesicht verfinsterte sich „-Naja ich bin nach einer Weile reingegangen. Da hab ich etwas rumliegen gesehen. Es war ziemlich groß. Ich wurde neugierig und habe nachgeschaut. Da lag diese riesige Decke. Als ich sie angefasst habe ging eine leichte Erschütterung durch die Decke. Wie schon gedacht war es keine decke sondern dieser Fuchs. Er ist erschrocken schnell nach draußen gerannt. Ich bin ihm nach und habe gesehen wie er mit einem schmerzvollen Winseln in den See gesprungen ist. Er hat mir leidgetan als ich sah dass er nicht schimmern konnte. Ich habe ihm einen Ast gereicht-“
Er unterbrach sie“Einen Ast?“
„-einen großen Ast gereicht, er ist darauf zu geschwommen und hat sich mit letzter Kraft daran festgekrallt-“ „Hast du nicht eben gesagt er konnte nicht schwimmen?“ unterbrach er sie wieder mit einem leicht sarkastischen Unterton.
„Wenn du jetzt nicht aufhörst mich dauernd zu unterbrechen werde ich wirklich böse!“
Er zuckte mit einem Lachen die Schultern. Mit einem entrüsteten Schnauben fuhr Kayleen mit ihrer Geschichte fort.
„Das nehme ich mal als ein Ja. Also er hat sich daran festgekrallt und hat sich mit dieser Schwimmhilfe auf das Ufer zubewegt. Er sah sehr entschlossen aus. Und wie du dir schon denken kannst hat er es geschafft. Als erstes hat er mich angeknurrt, doch danach ist er auf mich zugekommen und hat mir das Gesicht abgeleckt. Ich war so schockiert dem ich ins Wasser gefallen bin. Er hat mich rausgeholt. Ich wollte mich verabschieden doch er hat immer nur geknurrt als ich es tun wollte. Da ist er einfach mitgekommen. Ich dachte er würde draußen bleiben doch er ist auch reingekommen, da hat er die Wand eingerissen. Wie du ja sehen kannst. Danach hat er sich hingelegt. Als es mir zu Kalt auf der Pritsche wurde habe ich mich dazugelegt. Er hatte nichts dagegen und naja dann bist du aufgetaucht.“
Aus welcher Ecke meiner unterbelichteten Fantasie habe ich denn die Geschichte rausgeholt. Jetzt muss ich nur darum beten dass ich mir die Erschütterung nicht eingebildet habe und dass der Fuchs mir freundlich gesinnt ist. Naja, niemals die Hoffnung aufgeben.
„Ach so, ja okay. Ich glaube diese Geschichte könnte durchaus stimmen..... Wenn ich ein paar Details weglasse. Ja stimmt, es könnte wirklich stimmen.“ murmelte er leicht sarkastisch.
Sie wurde misstrauisch: „Was für Details denn bitte?“
Er lächelte sie spöttisch an.
„Ach jetzt komm schon Kayleen! Du kannst vielleicht diese Hohlköpfe in diesem bekloppten Haus anlügen was das Zeug hält, aber mich?“ Dies alles sprach er in einem sarkastischen Ton. Doch als Kayleen ihm genauer zuhörte erkannte sie einen verletzten Unterton in seiner Stimme heraus.
„Weißt du was Kayleen? Ich dachte wirklich du vertraust mir. Ich dachte wir könnten Freunde werden. Außerdem dachte ich... ich dachte...“ er sprach nicht weiter, doch Kayleen setzte den Satz in ihrem Kopf fort.
Er wollte sagen das er dachte das er mir was bedeutet.
Wieso? Wieso muss ich alles immer kaputt machen.
Ihre Augen brannten. Verbissen versuchte sie die Tränen wegzublinzeln.
„Es tut mir leid. Wirklich! Es tut mir leid. Ich wollte das nicht. Ich wollte dass du mich magst. Deshalb.... DESHALB HABE ICH ALLES GETAN!“ Sie fing an zu weinen.
Ihr kullerten die heißen Tränen über die ausgemergelten Wangen. Sie konnte den Tränenfluss nicht aufhalten.
Plötzlich spürte sie eine starke Hand auf ihrem Rücken. Im nächsten Moment zog er sie zu sich und umarmte sie. Kayleen riss die Augen auf, doch sie entzog sich seinem Griff nicht. Sie legte ihre Wange vorsichtig auf seine Schultern und genoss es. Die Tränen versiegten bald, sie wollte ihn aber nicht los lassen. Sie bemerkte wie er sich von ihr löste. Ihr Herz zog sich zusammen.
„Ist schon gut, es ist gut. Du musst mir nichts erzählen von dem du denkst dass es nicht gut für mich ist. Ich will dich nicht bedrängen. Doch wenn du dich irgendwann einmal öffnen willst... ich bin bei dir. Vergiss dies nicht. Vergiss es Niemals.“ Diese Worte erleichterten sie immens.
Sie wollte etwas darauf erwidern, doch anscheinend hatte Jemand etwas dagegen. Von einem Moment auf den anderen verschwamm alles. Sie nahm ihn nur noch verschwommen wahr.
Ein Kribbeln ging durch ihren Kopf. Es wurde immer schlimmer bis es zu einem Rauschen anschwoll. Sie hielt ihren Kopf fest und begann zu schreien. Kayleen spürte wie jemand sie fest umarmte. Dies ließ die Schmerzen zu einem angenehmeren Geräusch umwandeln.
Aus der Ferne hörte sie wie irgendjemand ihren Namen rief, doch sie ignorierte es. Denn plötzlich hörte das Rauschen auf und wurde zu einem angenehmeren Geräusch. Es klang nach einer Violine, die Melodie kam Kayleen sehr bekannt vor.
Sie versuchte verbissen die Stimmen in ihrem Kopf zu verstehen. Es waren verschiedene Stimmen die anscheinend das gleiche immer wieder sangen. Sie hörte besser hin doch sie bemerkte dass diese Worte nicht eine ihr bekannte Sprache waren. Eine von ihnen wurde immer lauter. Auch wenn die anderen Stimmen sich ebenfalls zu erheben versuchten, diese Stimme hatte das gewisse etwas. Sie war einfach wunderschön, so schön dass es schon fast wehtat. Etwas in Kayleen bäumte sich auf. Was es auch war Kayleen bemerkte das es das einzige war das Widerstand gegen die Stimme leistete, also gab sie sich diesem etwas hin. Sie fühlte sich als würde sie in einen bodenlosen Abgrund fallen.
„Halt! Höre mich an.“ Kayleen kam wieder zu Besinnung und bemerkte wer zu ihr gesprochen hatte. Es war diese wunderschöne Stimme von vorhin, sie sang zwar immer noch, doch jetzt konnte Kayleen sie endlich verstehen.
„W-w-wer...“ das verängstigte Mädchen wollte fragen wen sie vor sich hatte, doch irgendetwas hinderte sie daran. Es war als ob jemand oder etwas ihr die Fähigkeit zu sprechen rauben würde. Sie verfiel in Panik.
„Sträube dich nicht dagegen, es sollte so sein, niemand hätte es aufhalten können. Du wirst dem Ruf des Schicksals folgen müssen mein Kind. Ich wollte dich beschützen, ich wollte dich wirklich beschützen doch sie ließen es nicht zu. Mein Kind... fürchte dich nicht. Ich werde dich beschützen. Deinem Begleiter wurdest du ja schon bekannt gemacht. Er wird dich vor jeglichem Unheil beschützen mein Kind. Tochter, meine liebliche Prinzessin höre mich an. Dein Schicksal ist verworren mit Legenden. Doch schenke nicht jedem glauben. Begib dich auf den Weg zum Schloss des goldenen Prinzen. Er lebt sehr weit entfernt im Norden. Eure Schicksalsfäden sind ineinander verworren. Doch die Reise ist gefährlich meine Liebe Tochter. Sie ist gepflastert aus Verrat, Feinden, Hass und Trauer. Doch auch gutes bleibt dir nicht verborgen. Diese Reise wird dir zeigen was wahre Freunde sind, Vertrauen und Liebe meine Tochter sind der Schlüssel Meine liebliche Tochter. Sei unbesorgt ich werde über dich wachen. Doch nun geh... geh und finde deinen eigenen Weg...“ Der Gesang wurde immer leiser, obwohl es unmöglich war, sie wusste es. Kayleen spürte ein Ziehen in ihrem Brustkorb, sie wusste es.
Diese Stimme... es war die Stimme ihrer Mutter! Sie wollte sich aufbäumen, verzweifelt aufschreien es war ihr gleich. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter sie verließ. Nicht schon wieder. Doch der Gesang verebbte schließlich ganz und das Gefühl in einen Abgrund zu stürzen verstärkte sich ins unermessliche. Kayleen wusste dass es kein Entkommen gab und ergab sich dem süßen Geschmack des Todes.
***
Warme Lippen pressten sich auf Ihre. Sie schlug die Augen auf doch wehrte sich nicht. Sie genoss diesen Moment voll und ganz. Doch zu schnell war der Augenblick wieder vorbei. Er löste sich abrupt von ihr. Beinahe als hätte eine Tarantel ihn gebissen.
„Kayleen, Kayleen du bist wieder wach. Nerea sei unendlicher Dank! Du bist endlich wieder erwacht.“ Sein Tränen überströmtes Gesicht erhellte sich augenblicklich. Er zog sie fest an sich. Kayleen war so überrumpelt das ihr all dies wie ein süßer Traum vorkam.
„Du? Aber mein Freund was suchst du in der Pforte des Todes, oder sind wir in der Hölle? Denn viele gute Taten in meinem Leben habe ich noch nicht vollbracht. Doch wenn es die Hölle ist, habe ich es mir viel schrecklicher vorgestellt.“ sie war wie in Trance.
Er blickte sie erstaunt an. Ihm fehlten allem Anschein nach die Worte.
Als er den Schock überwunden hatte, machte er dies was sie am wenigsten erwartet hätte er fing an Grölend zu lachen. Doch anstatt entrüstet zu reagieren steckte er sie an. Sie fielen sich in die Arme, weinten und lachten gleichzeitig. Nachdem sie endlich wieder Luft bekamen. Blickte er sie mit einem unergründlichen Blick an.
„Nein, wir sind nicht tot, aber du wärst es fast gewesen. Deine Augen haben durch mich hindurch angeschaut. Plötzlich begannst du zu schreien an. Kayleen, du hast dir förmlich die Seele aus dem Leib geschrien. Du hast um dich geworfen. Ich konnte das nicht länger mit ansehen und habe dich in die Arme genommen. Dein Geschrei verebbte langsam. Ich dachte schon es wäre alles vorbei, doch auf einmal kam Blut aus deinem Mund es strömte förmlich raus. Da habe ich versucht dir den Mund zu zuhalten. Danach hast du dauernd etwas schreien wollten. Es hat sich angehört als ob du die ganze Zeit `Mutter` geschrien hättest. Zuletzt bist du einfach in meinen Armen erschlafft und nicht mehr geatmet. Ich hab versuch dir dieses verfluchte Blut aus deinem Mund zu bekommen in dem ich es dir aussaugte und wieder ausspuckte. Es tut mir wirklich leid wenn es dir Unangenehm sein sollte.“ er senkte seinen Blick als wäre es ihm Peinlich. Doch ihr fielen die Schuppen von den Augen.
Er war schuld! Es war seine Schuld, dass ich meine Mutter nicht aufhalten konnte. Ich hatte es ihm zu verdanken dass ich ihr nicht sagen konnte wie sehr ich sie vermisst hatte. Dieser verfluchte MISTKERL war daran Schuld das ich meine Mutter nicht fragen konnte wieso sie mich verlassen hatte. Dieser Miese....
Mit einem Mal hielt sie inne. Was war das für ein Gefühl? Fühlte sie etwa Zorn? Gegen ihn?
Das konnte nicht wahr sein. Sie durfte einfach nicht auf ihn Zorn verspüren. Das verwirrte Mädchen schluckte ihren unbändigen Zorn herunter. Sie konnte ihn nicht dafür verantwortlich machen, ihm nicht die Schuld geben. Doch innerlich wurde ihr klar dass sie ihm nicht verzeihen konnte. Zumindest nicht jetzt.
„Es ist schon gut. Du hast mich retten wollen. Ich fühle mich dir verschuldet und werde irgendwann einmal meine Schuld an dir abbezahlen. Ich bin nicht gern jemandem etwas Schuldig nicht einmal dir, Herr Koch.“ sie versuchte zu lächeln und schaffte dies auch einigermaßen.
Er blickte sie verwundert an. Sie verbarg, so gut sie konnte ihren Zorn und dachte an etwas Schönes. Ihr fiel der heutige Morgen ein und wie er ihr dieses Geschenk zeigte, es funktionierte und sie begann zu Grinsen.
Es hatte den Anschein als ob ihn dieses Thema sehr belästigt hätte, denn seine Gesichtszüge wurden sofort weicher und er begann zu Strahlen.
„Ach wo wir schon dabei sind, ich hab das Peinliche Gefühl das du mich nicht einmal beim Namen nennen kannst, weil ich dir ihn nicht verraten habe. Mein Restverstand hat sich wahrscheinlich immer noch nicht gemeldet. Nenn mich einfach Caserien Sarith Blackcardigan d-, oder doch nicht, ich kann diesen Namen nicht ausstehen nenne mich lieber Sarith.“ er blickte sie ernst an.
Namen sind ihm offenbar sehr wichtig, wieso hat er eigentlich abgebrochen ich meinte zu hören das er noch etwas hinzufügen wollte.
Gut zu wissen.
„Naja wie ich heiße weißt du ja schon, aber irgendwie ist es echt komisch dich nicht mehr so ansprechen zu können.“ Sie schmunzelte. Ihren Zorn schob sie in eine dunkle Ecke in ihrem Gehirn und genoss diesen Moment.
Plötzlich ertönte ein bedrohliches Geräusch.
Es klang wie Donnergrollen. Sie flüchtete sich erschrocken in seine Arme.
Auch er versteifte sich, seine Augen weiteten sich trotzdem blieb er ruhig verglichen zu ihr.
Sie riskierte einen Blick nach hinten. Was sie sah erschrak sie in tiefsten Maßen.
Der Köper des Riesenfuchses fing an sich zu bewegen. Erst zuckten seine Ohren die so groß wie Kayleen‘s ganzer Körper waren (sie ist 1,65).
Kayleen’s mühsam aufrechtgehaltene Selbstbeherrschung verabschiedetet sich mit schönen Grüßen an ihren Verstand, mit jeder Sekunde. Langsam bewegte der Riesenfuchs auch seinen restlichen Körper. Sein Kopf bewegte sich nach oben. Der Fuchs richtete sich zu vollen Größe auf, was zur Folge trug das sein Rücken die Niedrige Decke zum Bröckeln brachte bis diese vollends zu Bruch ging. Kayleen kreischte und lief nach draußen, sie fiel hin als ihre wackeligen Beine sie nicht mehr trugen.
Ich muss ja mehr Blut gespuckt haben als gedacht.
Bevor jedoch ihr Körper den Boden berührte, packte Sarith sie von hinten und hob sie in die Arme.
Kayleen wurde aus unerfindlichen Gründen rot und strampelte sich wieder los.
Sarith blickte verwundert auf sie herunter. Seine Mundwinkel zuckten als er etwas Braunes auf ihrem Oberkörper bemerkte.
Kayleen runzelte die Stirn und blickte an sich herunter und wurde sogleich wieder rot.
Für ein paar Minuten vergaßen sie den Fuchs in der großen Hütte. Doch das änderte sich schlagartig als er ein Ohrenbetäubendes Gebrüll anhob.
Erschrocken blickten sie Beide wieder in die Richtung von der das Gebrüll kam. Sarith überwand den Schock als erster und zog sich und Kayleen hinter einen Großen Baum.
Kayleen wehrte sich diesmal nicht und ließ es geschehen.
Sie riskierte einen Blick auf die Hütte, oder besser gesagt sie wollte es.
Sarith versperrte ihr, mit seinem mindesten 30 cm größeren Körper, die ganze Sicht.
Kayleen wollte sich schon abwenden, da hörte sie ein rumoren sie konnte sich nicht mehr halten und drückte Sarith auf die Schultern um ihm Begreiflich zu machen das er sich hinknien sollte. Entgeistert starrte er sie an. Sie blickte ihn verwirrt an, doch nach einem Augenblick konnte sie seinen Gedankengang nachvollziehen.
Schwein! Mieses Schwein eines Bastards.
Kayleen verdrehte die Augen. Sie blitzte ihn Böse an und bedeutete ihm wieder sich zu bücken. Anscheinen verstand er diesmal die Bedeutung ihrer Geste.
Er grinste dümmlich und bückte sich tatsächlich.
Sie verdrehte nochmal die Augen.
Männer!
Mit einem Seufzer stieg sie auf seine Schultern um sich dem Geschehen zu widmen.
Es war viel schlimmer als sie dachte. Der Fuchs war sogar größer als in ihrer Erinnerung.
Seine Krallen drückten sich in die Erde. Er blickte suchend um sich und heulte.
Dieser Ton war so durchdringend, dass sie versuchte ihre Ohren mit ihren Händen zu schließen. Doch immer noch, drang er durch. Sie zitterte am ganzen Körper so weh tat es. Anscheinend ging es Sarith sogar schlimmer. Er krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden.
Sie wollte dass dieses Heulen aufhörte. Kayleen hielt den eigenen Schmerz aus, doch der Anblick Sarith’s machte es ihr schwerer als es war das Sarith schmerzen hatte.
Sie machte den Mund auf um zu schreien. Doch es kam kein Ton heraus. Egal wie oft sie es auch versuchte sie schaffte es nicht einen gottverdammten Ton hervorzustoßen. Verzweifelt begann sie zu weinen. Der Schnee unter ihr nahm sanft ihre Tränen auf. Sie schrie in ihren Gedanken.
Hör auf, hör auf, hör auf, HÖR ENDLICH AUF DU GOTTVERDAMMTES VIECH.
Mit einem Augenblick auf den Anderen hörte sie nichts mehr. Es war kein „Nicht-Hören“ im Sinne von, alles wurde leiser. Es war eher so als ob sich eine geisterhafte Stille um sie ausgebreitet hatte. Es war wie ein Geisterhaftes schwarzes Tuch das jemand mit überragender Geschwindigkeit auf sie warf. Es war einfach nur unnatürlich Still.
Mit einer gewissen Panik öffnete sie die Augen. Welche sie während der ganzen Zeit fest zugekniffen hatte.
Das, oder etwas anderes war der Auslöscher der Stille. So schnell wie sie die Augen geöffnet hatte schloss sie diese wieder. (Sie hatte nicht viel erkennen können, denn dieser schwarze Nebel hatte sich nicht gelichtet. Der, der immer kommt wenn man ganz fest die Augen zukneift.)
Denn die Geräusche kamen mit einem Mal zurück. Jedoch kamen sie nicht mit einer Warnung, sondern gleich mit voller Wucht. Schnell hielt sie sich die Ohren zu. Es dauerte ein paar Sekunden oder Minuten (sie tat sich schwer die Zeit einzuschätzen) bis sich ihre Ohren an dieses betäubende Orchester von Geräuschen zu gewöhnen.
Als sie sich sicher war das sie nicht gleich wieder schwertaub werden würde, öffnete sie langsam wieder ihre Lider. Der vorhin schon erwähnte Nebel verflüchtigte sich nach ein paar Momenten und sie sah sich neugierig um. Naja, erst war es Neugier, dann Verwirrung, danach Belustigung und ganz zum Schluss erkannte mein Gehirn die Wahrheit und ihr ganzes Gefühlschaos fixierte sich nur noch auf eines. (Nicht das es wie bei den normalen Menschen erst einmal Schock war. NEIN! Es musste ja gleich das Schlimmste sein).
Nämlich die Panik.
Äh was soll denn das jetzt. Will das Schicksal es wirklich auf die Höhe treiben? Und ja, Schicksal das habe ich wörtlich gemeint.
Sie sah sich die Wolken oder was auch diese Wässrigen Dinger sein sollte verwirrt an.
Ihre Panik konnte sie sich, wenn auch nur für einen ziemlich kurzen Moment, noch Unterdrücken.
Ihr Gehirn schaltete erschrocken schnell. Und gab die Information, die eigentlich schon längst offensichtlich sein sollte, endlich frei.
Doch sie konnte es immer noch nicht fassen und sprach es laut aus.
„Ich fliege, verdammt noch mal ICH FLIEGE! Oder meine Seele steigt gerade in den Himmel. Also gut, ich dachte echt nicht das ich genug Dinge vollbracht habe um dort aufgenommen zu werden.“
Ihr beißender Sarkasmus, war nur eine Antwort ihres Verstandes. Denn was hier geschah, brachte sie gefährlich nah an den Rand des Wahnsinns.
(Wahrscheinlich wäre sie auch noch mit großen Schritten darüber getreten, wenn nicht diese- Nein ich erzähle es euch jetzt nicht. Was wäre ich den für eine Miese Autorin wenn ich alles im Voraus erzählen würde. Heey, ließ endlich weiter. Oh störe ich etwa. Sorry gut ich mach ja schon leiser mit meiner Stimme, obwohl... die kannst du ja eigentlich nicht hören…Gut machen wir weiter. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja)
Ja Schätzchen du fliegst. Aber wenn du es genau nimmst. Fliegst du aus eigener Kraft. Ich würde mal hinter mich schauen.
„Äh wer bist du? Ich weiß meine Gedankenstimme klang doch immer anders. Außerdem könnte ich nicht aus eigener Kraft fliegen. Dafür bräuchte ich doch Flügel oder? Doch wie es aussieht habe ich keine zur Verfügung. Siehst d- OH“
Ich hab ja Flügel. Wo zur verdammten Hölle kommen die jetzt her?
Schätzchen jetzt rege dich nicht so auf. Diese Flügel sind doch nur da. Weil du sie herbei gerufen hast. Beruhige dich und verlangsame deine Herzschläge das wird dir helfen wieder zu sinken.
„Wieso und vor allem, wie zur Hölle soll ich das anstellen? Ich meine ich fliege mindestens 2000 Meter hoch. Wenn ich langsamer würde. Würde ich doch wie ein Stein herunterfallen.“ Kayleen’s erster Schock verflüchtigte sich, stattdessen machte sich Panik in ihr breit. Das hatte zur Auswirkung das sie noch höher flog.
Ich hab dir doch gesagt du sollst dich beruhigen. Kayleen atme tief durch und versucht an etwas Schönes zu denken.
Sie atmete tief durch und wollte an etwas Schönes denken. Doch ihr fiel nichts ein. Sie wusste nicht was sie tun sollte. In ihrer Panik bemerkte sie nicht wie sie höher flog.
Mir fällt nichts ein VERDAMMT! Bitte hilf mir.
In ihren Gedanken hörte sie ein erschöpftes Seufzen.
Wie dumm kann man eigentlich sein. Vor gerade einer halben Stunde hast du deine Mutter gehört und du sagst dir fällt nichts ein? Ach ihr Menschen seid ohne Frage wirklich eine unterbelichtete Spezies.
Auch wenn sie erbost über den Ton ihrer Gedankenstimme war. War sie dennoch verzweifelt genug um davon abzusehen.
Plötzlich fiel ihr auf das es recht hatte. Wie konnte sie bloß diese schöne Stimme vergessen?
Die Stimme ihrer Mutter. Sie hatte einen so schönen klang. Es erinnerte sie an das Meer. Obwohl sie noch nie dort war. Doch dank ihrer Mitgefangenen war sie informiert wie dieses Rauschen sich anhörte. Es war so angenehm gewesen. Sogar die Hintergrundmusik hätte sie nicht mehr beruhigen können. Diese Wundervollen göttlichen Klänge. Dieser schöne Singsang im Hintergrund.
Kayleen war so vertieft in ihre Gedanken dass sie nicht bemerkte wie sie immer tiefer sank. Sie schwelgte in den Erinnerungen. Ihr kam auch das Bild von Sarith in den Sinn. All die male wie er sie mit seinen kleinen Überraschungen glücklich gemacht hatte. Sein verschmitztes Lächeln und seine wiesengrünen Augen in denen man sich verlieren kann. Kayleen sank immer tiefer. Bis sie Boden unter ihren Füßen spürte. Sie merkte nicht wie die Flügel sich um sie schmiegten und sich wie ein Schutzschild gegen die Kälte aufbauten. Bis sie wie eine Zweite Haut. An sie geschmiegt waren. Kayleen merkte nichts davon. Sie hatte längst die Augen geschlossen und ihre Umgebung ausgeschaltet. Sie schlief nicht und sie war auch nicht wach. Sie war einfach nur Glücklich und weinte….
***
Dieser Fuchs scheint große Schmerzen zu haben. Sarith versuchte mit großer Anstrengung seine Augen zu öffnen. Doch damit bewirkte er nur dass seine Schmerzen sich verschlimmerten. Er hielt sich den Kopf fest und versuchte den Schmerz auszublenden.
Wäre ich doch nur da geblieben wo ich wenigstens was ausrichten konnte. Doch das bin ich nicht. Wie denn auch? Wie hätte ich sie je alleine lassen können?
Wo bleibt sie denn nur? Sie ist doch normalerweise eine Frühaufsteherin. Na ja, wo sie auch bleibt sie sollte sich beeilen wenn sie keinen Ärger haben will.
Sarith fing an ein Lied zu summen und machte sich wieder an die Arbeit.
„Ein bisschen Salz noch und voilá: eine Gourmetkoch und sein Werk.“ Er lächelte und summte weiter.
Sarith fing an das schmutzige Geschirr abzuräumen und machte den Abwasch.
Nachdem er fertig war, ging er langsam zu einem Schrank.
Ich hoffe ihr gefällt der Kuchen. Immerhin habe ich mehr als einen Tag gebraucht ihn herzustellen.
Plötzlich schreckte er aus seinen Gedanken auf, als er ein poltern hörte.
Sarith hörte genauer hin. Leider war der Lärm zu weit entfernt als das er mithören könne. Doch trotzdem schnappte er ein paar Wörter auf.
„Wie….wagen….anzusprechen…..Miststück….-göre…Frühstück….Strafe!“ danach knallte eine Tür zu.
Das gibt’s ja nicht! Kann Kayleen nicht einen Tag aushalten ohne etwas anzurichten?
Sarith seufzte und richtete ein paar Zwiebeln her.
„Das wird noch ein langer Tag.“ er seufzte und bereitete seinen Notfallplan für diese Fälle her.
Alles wäre soso viel leichter, wenn manche Menschen einfach ihren Stolz vergessen würden, und einfach drauflos weinen würden. Dann müsste ich nicht jedes Mal zwei Säcke Zwiebeln kaufen, nur damit sich Kayleen ausweinen kann.
Er ging in die Vorratskammer und richtete die Zwiebeln her.
Danach ging der Koch wieder zu seiner Arbeitsplatte und richtete sich eine Schüssel mit Wasser her.
Wahrscheinlich ist Kayleen die Einzige die mir immer glaubt aus einer Schüssel, mit nichts als Wasser könnte man was Essbares herstellen.
Er hörte schlurfende Schritte und setzte einen strengen Gesichtsausdruck auf.
Sarith drehte sich um und blickte sie streng an und reichte ihr die Schüssel mit den Zwiebeln.
Danach wandte er sich seiner Schüssel zu und inspizierte seinen Inhalt. Innerlich fing er an laut los zu lachen.
Hmm, ich denke natürlich kann ich es nicht bezeugen, aber es könnte unter Umständen Wasser sein.
Seine Mundwinkel zuckten, doch mit Müh und Not unterdrückte er den Lachanfall. Er beruhigte sich und blickte aus den Augenwinkeln Kayleen an.
Wie kann sie das bloß aushalten? Jede Woche, jeden Tag, jede Stunde ihres Lebens so zu verbringen. Sie ist echt stark. Ich habe nämlich auch andere gesehen die dies niemals aushalten würden ohne ihren Willen zu verlieren.
Sie schälte gerade die Letzte Zwiebel.
Gleich ist es so weit.
Sie gab ihm die Zwiebeln. Sarith lächelte sie an und blickte sich um. Er wollte sich sicher sein das niemand jetzt Zeuge von dieser Freundschaftlichen Geste wurde.
Sarith ging zu dem Schrank und bedeutete ihr herzukommen. Er beobachtete belustigt ihr Mienenspiel. Es wechselte von Furcht zu Misstrauen und dann wiederum zu Neugier.
Ich wüsste echt gern was sie jetzt denkt.
Naja, ich habe sie lang genug auf die Folter gespannt. Ich glaube ich sollte langsam das Geheimnis aufdecken.
Sarith blickte sie noch einmal an und öffnete den Schrank.
Dabei richtete sich sein Blick die ganze Zeit auf das Mädchen vor ihm.
Ihr Gesicht wechselte von Furcht und Misstrauen zu vollkommener Verwirrung.
Okay wie es aussieht ist sie begriffsstutziger als ich dachte. Vielleicht hilft ihr das auf die Sprünge.
Er ging in die Hocke und zerrte ein paar Bretter hoch.
Darunter lagen sechzehn Kerzen.
Okay, wenn das nicht hilft…
Er drehte sein Gesicht zu ihr und sah sie erwartend an.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Kayleen quietschte vor Vergnügen.
Er betrachtete ihr Gesicht und bemerkte dass sie kurz vor dem Weinen war.
Oh nein! Verweinte Augen kann ich jetzt nicht gebrauchen.
„Später, wenn alle schlafen.“ Flüsterte er ihr zu.
Sie nickte und ihr Grinsen verschwand nach und nach.
Gut eine Katastrophe abgewendet.
Er ging lächelnd zu seinem Tresen und holte ein Tablett mit den Speisen, die er vorbereitet hatte und gab ihn ihr. Sie lächelte nicht mehr, doch er wusste dass sie sich doch freute.
Kayleen’s Augen leuchteten als sie sich abwandte und das Tablett zu seinem Bestimmungsort brachte.
...
Er schaute noch Weile auf den Punkt, wo sie mit den Schatten des Korridors verschwunden war.
Er wollte sich wieder seiner Arbeit widmen, als plötzlich, ein lauter werdendes Sirren erklang. Sarith ging um einen Schritt zur Seite. Eine Sekunde später steckte ein vergifteter Pfeil, an seiner vorherigen Position.
„Sarith, du Hundesohn! Kannst du net ne Sekund da stehn und mia den Tag versußen?“ grölte eine Stimme vor dem Fenster, mit einem schweren Dialekt.
Sarith seufzte und schüttelte den Kopf.
„Erst wenn, du aufhörst, mir mit diesem dämlichen Dialekt auf die Nerven zu gehen, du Krötenstimmiger Abschaum!“
Sarith lachte während er sprach.
„Wie war das? Du pessimistischer Dorftrottel, ich freu mich doch auch dich zu sehen.“ Die grölende Stimme die im Raum ertönte wurde ernst.
„Ich bin nicht hier um zu spaßen, mein-“ er stockte „Freund.“ Sarith spürte einen Windhauch. Er drehte sich um.
„War ja klar. Einmal in sechs Jahren besuchst du mich, und als ob es nicht schon genug wäre, bringst du auch noch schlechte Nachrichten mit…. Ich hab doch recht oder? Du hast doch schlechte Nachrichten?“ Der Koch seufzte und lehnte sich an den Tresen, er stemmte beide Hände darauf und blickte auf die Decke.
„Anscheinend hast du deinen Scharfsinn noch nicht verloren? Doch… du weißt es ist nicht mein Stil,…du muss mich schon zwingen…“ Sarith spürte den kühlen Atem seines Gesprächspartners im Nacken.
Er schüttelte belustigt den Kopf und richtete sich auf.
„Rakon, ich will dir ja nicht den Spaß verderben… aber, meines Wissens ist es nicht gut einen Auftragskiller zu beschämen in dem man diesen besiegt, willst du so sehr deinen Job aufgeben? Ich meine… da du dich noch immer nicht Materialisiert hast…kann es sein das du Schiss hast mit mir einen Fairen Kampf auszufechten?“ erwiderte Sarith mit einem ernsten Gesicht. Doch man bemerkte wie er sich zurückhalten musste um nicht lauthals zum lachen anzufangen. Der Angesprochene bebte förmlich vor Wut.
„Jetzt nimm schon gefälligst an, und ich denke du weißt das dieser Kampf unter uns bleiben muss, welche Waffe?“ Rakon versuchte sich zu beruhigen.
„Hmm? Waffe? Du bist also immer noch der Hitzkopf von früher geblieben...“ Sarith lächelte glücklich in sich hinein. „Schön das sich manche Dinge einfach nicht ändern, egal wie viel Zeit vergeht, wie findest du das Rakonleinchen?“ Rakon blieb still.
Sarith runzelte Stirn.
„Hmm? Was ist denn, Freund? Liegt dir was am Herzen?“
Sarith hörte ein Aufseufzen.
Oha, was ist denn mit ihm los?
Sarith wartete eine Minute lang. Es kam immer noch keine Antwort von Rakon. Er wollte schon aufgeben, als Rakon doch noch zu sprechen begann.
„…Rakonleinchen… Wieso nennst du mich so?“ Etwas glitt den Tresen herunter, kurz danach hörte Sarith wie sich jemand auf den Boden setzte.
Der nun ernste Koch setzte sich neben den Ort wo er Rakon vermutete.
„Kleiner, du weißt du kannst mir alles erzählen. Ich werde es nicht weitererzählen. Na ja vor allem da ich keine Möglichkeit dazu habe.“ Fügte Sarith noch scherzhaft hinzu.
Doch Rakon sprang nicht darauf an.
„Komm schon Freund. Materialisier dich wenigstens. Ich will in dein Gesicht sehen können.“
„Gut, aber schwöre bei deiner schon verdorbenen Seele, dass du niemandem erzählst, dass ich mich dir offenbart habe.“
Gut, das wird ja immer besser. Mann wie ich es hasse, wenn dein Gegenüber die Nervige Angewohnheit hat nicht weiterzusprechen.
Sarith seufzte erneut und nickte anschließend.
„Gut ich schwöre es, bei meiner noch nicht verdorbenen Seele.“
Die Reaktion darauf, ließ nicht lange auf sich warten. Langsam zeichneten sich Schatten auf dem Boden ab und neben ihm begann etwas zu Kribbeln. Sarith rutschte schnell kaum merklich zur Seite.
Mann, Rakon! Du könntest mich ja vorwarnen. Ich kann dieses Kribbeln nicht ausstehen!
Langsam wurde der Körper eines jungen Mannes sichtbar. Sarith konnte seine Ungeduld nur mit Mühe verdecken.
Anscheinend verdeckte er sie so schlecht, weswegen Rakon sie schon nach kurzer Zeit bemerkte.
"Was ist General? Weshalb die Eile? Warst du es nicht gewesen, der uns Unwissende davor gewarnt hat zu Ungestüm zu sein?" Rakon gab sich nicht einmal die Mühe den Beißenden Spott zu verbergen. Zu lange war es her das Sarith ihm einen Befehl gegeben hatte.
Er vergaß für einen Moment sein Umfeld und erinnerte sich zurück.
Mit einem Moment auf den anderen wurde das Kribbeln zu einem schwer Beschreibbaren nicht unangenehmen Geräusch.
Sarith merkte nichts davon. Zu lange war er von seinem Freund getrennt gewesen, um noch von seinen ganzen Besonderheiten Bescheid zu wissen.
Es gab mal Tage an denen Sarith nur an einem Augenaufschlag erkannte was seinen Freund bedrückte doch diese Zeiten waren vorbei.
Rakon bemerkte dies mit einem schmerzlichen Stich in seiner Brustgegend.
Tatsächlich war Sarith früher sein Vorgesetzter gewesen.
Wie oft? Wie oft, hatte Rakon sich bis zum Umfallen Geschändet um an die hohen Maßstäbe von seinem Meister zu kommen? Wie oft hatte er bis spät in die Abendstunden seine um den Knauf geballte Faust gehoben um die höllenscharfe Klinge, noch genauer, noch eleganter, noch schneller, noch vernichtender zu Schwingen.
Er musste lächeln über die Antwort, die er sich gleich darauf gab. Nämlich genau so oft, wie er seinen Meister zu einem Duell herausgefordert hatte. Und dies war fast jeden Tag geschehen. Und jedes Mal hatte er eine Vernichtende Niederlage ertragen müssen. Doch Sarith hatte ihm jedes Mal eine Revanche erlaubt. Wahrscheinlich hätte ihn jeder andere Meiser hochkant aufgegeben. Doch nicht Sarith. Er hatte ihn immer so behandelt wie ein Erwachsener. Nicht wie ein Kind, welches er damals eigentlich verkörperte. Und das war Rakon nur recht gewesen. Er hätte es damals nicht ausgehalten, wenn Sarith nicht immer die richtigen Worte gefunden hatte. Doch er hätte dies nie laut ausgesprochen. Denn Rakon war stolz, was gleichbedeutend war mit: Ich-zeige-niemals-Schwäche-und-hasse-dich-eigentlich-wie-die-Pest-obwohl-ja-eigentlich-der-Gegenteil-der-Fall-ist.
Wahrscheinlich hätte er noch weiter gegrübelt, wenn ihm eine Kleinigkeit nicht aufgefallen wäre.
Denn er bemerkte mit einem Mal, wie sehr er sich von diesen Gedanken beeinflussen ließ. Erschrocken über seine eigenen Fehler schüttelte er sie ab wie einen lästigen Umhang aus Erinnerungsfetzen. Denn er war sich bewusster denn je, dass dies nicht der rechte Zeitpunkt war um diese Erinnerungen wieder zu erwecken. Außerdem wusste er wie Machtlos er wirklich sein würde wenn diese scheinbar unscheinbaren Gedanken wieder auftauchen würden. Er wusste es denn, er hatte dies schon einmal versucht. Und war an dieser Gewalt, der Erinnerungen fast dem Wahnsinn anheimgefallen. Lang hatte es gedauert diese zu verbarrikadieren. Zu lang um es noch einmal durchzumachen.
***
Sarith bemerkte von den Unruhen nichts, die seinen Freund und Schüler zu belasten schienen. Er wartete weiterhin mit der Unruhe eines Kindes auf die Enthüllung.
Doch wer könnte es ihm verübeln? Er würde das Ergebnis eines jungen Mannes sehen, von dem er wusste dass er, Sarith, bei seiner Entwicklung deutlich nachgeholfen hatte. Er konnte sich zwar noch an jede Einzelheit, an jede Sekunde, an jede Gefühlsregung erinnern, doch spürte er wie sehr er es schon verdrängt hatte. Es fühlte sich an, als ob eine Jahrelang festverschlossene und verstaubte Tür einen Spalt geöffnet wurde.
Sarith blickte noch mal auf Rakon und versuchte die Zeit zu schätzen an dem er für ihn vollends Sichtbar wurde. Es gelang ihm nicht. Doch trotzdem hatte der Geschmack der Erinnerungen, schon längst seine sanften Schwingen nach ihm ausgestreckt. Sarith wusste, dass er sowieso seinen Übermut nicht kontrollieren konnte.
Wieso sich weiter lächerlich machen, wenn man so schön Erinnerungen nachhängen kann?
Er warf noch einen letzten Blick auf die Stelle, an dem er Rakon vermutete und schloss danach mit einem Seufzer die Augenlieder. Langsam fast schon behutsam ließ er sich von den Erinnerungen berieseln und gab sich ihnen schließlich vollkommen hin.
...
Es war ein heißer Tag. Und was für einer. Ein Tag wie kein anderer. Die Sonne ließ ihre Strahlen mit aller Gewalt auf die ausgedörrte Stadt fallen. Auch war die Stadt besonders es war eine Stadt wie kein anderer. Jeder Tropfen Wasser wurde hier mit einem Wert von 10 Goldenen Ziegeln bemessen. Hier in dieser Stadt, dessen Name bei den, Mittelschicht und Wohlhabenden Teil der Bürger in den Großstädten, fast schon in Vergessenheit geraten war. Und bei denjenigen die von seiner Existenz Bescheid wussten, wussten auch mit einer großen Gewissheit, sie zu meiden. So war sie bei Tagedieben und Kreaturen des Untergrunds, beliebter denn je. Was auch nicht viel verwunderlich war. Doch war die Gefahr von Menschlicher Hand nicht die Größte. Die Größte war ohne Zweifel die Feuerkugel über ihren Köpfen. Sie forderte jeden Tag in ihrer brennenden Wut Duzende von naiven und ungeschützten Bürgern. So kannte jeder der Bewohner dieser Stadt die Regel Nummer Eins: Eine Berührung der nackten Haut mit diesen Strahlen, und in Sekundenschnelle konnte man gebratene Haut süß sauer riechen. Weshalb man sich viele Tücher um den Kopf wirbelte um sich davor zu schützen.
Sarith, eine gerngesehener bekannter junger Mann (Wie schon zu erwarten war es in einer Stadt wie dieser eine Seltenheit, die nur alle paar Hundert Jahre auftauchte), ging den Basar dieser Stadt entlang.
Doch diese Stadt hatte auch einen Namen, (auch wenn meine Beschreibung das Gegenteil behaupten lässt).
Viele Machthabende Menschen, wie Lehnsherren, Gräfe, Fürsten, Könige und auch ein Unglücklich verstorbener Kaiser, hatten schon versuch den Namen dieser Stadt in Vergessenheit geraten zu lassen, so war es jedoch ein aussichtsloser Kampf gewesen. Diese Stadt trug einen Namen.
Sie trug den fast schon verhassten Namen Kanten.
Jedoch stieß diese Stadt, mit dem Namen Kanten, nicht nur auf blanken Hass und Abscheu.
Manche, auch wenn es unter diesen Umständen unmöglich erschien, wollten sie nicht verlassen. Sie sahen ihn als eine Art Heim an.
Doch dazu später etwas, jetzt sollten wir wieder zu der Gestalt des jungen Mannes zurückkehren.
Er hatte am Tag davor seinen 17 Geburtstag gefeiert. Seine Laune war dementsprechend auf dem höchsten Punkt. Doch sein Geburtstag war nicht der einzige Grund für sein Grinsen, welches er schon den ganzen Tag nicht eine Sekunde lang abgelegt hatte.
Nein, er war nämlich gerade befördert worden. Für einen normalen Menschen würde es wahrscheinlich nicht gerade ein Grund für Feiern gewesen. Denn eine Beförderung hieß zwangsläufig mehr Arbeit und viele Erwartungen. Nur das Sarith kein normaler Mensch war, seine Familie hatte einen langen Stammbaum und war sehr Einflussreich. So wurde von ihm: den Zweitgeborenen Sohn der Familie immer viel erwartet.
Denn es war schwer in dem Schatten eines Bruders zu stehen, der im Alleingang eine Einheit der Feindlichen Truppen vernichtet hatte. Sarith hatte schon unzählige Male hören müssen welche Ehre er besaß. Ja, es war ja schön und gut einen Bruder zu haben, der überall als Held gefeiert wurde. Doch mussten sie ihm alle unter die Nase reiben, das nicht er derjenige war, welcher dies bewerkstelligt hatte? Und mussten sie ihm jedes Mal diesen Satz an den Kopf werfen? Schneid dir eine Scheibe von ihm ab. Sei nicht so faul. Wieso schaffst du, so etwas nicht? Wieso musst du so eine Enttäuschung für unser Geschlecht sein? Gut, in Ordnung, nicht jeder sprach diese Wörter laut aus. Doch Sarith müsste schon auf beiden Ohren Blind und auf seinen stechend grünen Augen müsste schon ein dicker Schleier sein. Um den stichelnden Hohn mancher Leute zu übersehen.
Doch meistens kümmerte dieser Spott den Jungen kaum. Viel mehr verletzten ihn die Sprüche, wenn sie nicht schlecht gemeint waren.
Plötzlich kam ihm ein Bild seines Bruders mit seinem Schattenhaften Gefolge vor die Augen.
Sarith's Schritte wurden energischer als er an die Anhänger seines Bruders dachte. Schnell vertrieb er die Gedanken wieder und dachte wieder an die Beförderung heute in der Früh. Noch immer konnte er sich an die kühle Brise erinnern die seine Schulterlangen Haare umwehte, als der General verkündete, das er ab diesem Moment der Befehlshaber einer Kundschafter Einheit sein solle. Auch wenn diese Einheit nur Fünf Köpfe umfasste, für Sarith war dies schon mehr als genug. Nicht einmal sein Bruder hatte in diesem Jungen Alter schon eine Einheit befehligen dürfen. Nur einen Hacken gab es an der Sache, welche Sarith gehörig gegen den Strich ging.
Sarith blickte sich um. Vieles wurde angeboten und er war sich bei mindestens der Hälfte von diesen Sachen sicher, dass sie normalerweise von den Wachen dieser Stadt nicht gern gesehen wurden. Doch in diesem Moment interessierte es ihn kaum.
Leroi, sein Vorgesetzter hatte ihm einen Unmissverständlichen Befehl gegeben. Sarith hatte Leroi noch nie wirklich leiden können. Wahrscheinlich beruhte dies auch auf Gegenseitigkeit. Denn wem sonst hätte er bei diesem Überragenden Angebot einer Einheit einen solchen Klumpen an den Fuß gebunden.
Sarith schnaubte wütend.
Dieser Steingesichtiger Brüllhals hätte sich dieses Belustigte Grinsen ruhig verkneifen können!
In jeder Einheit sollte es mindestens drei Mitglieder geben. Das wäre vielleicht nicht so schlimm, aber musste nämlich zwei der Teammitglieder selbst finden. Sarith wurde richtig wütend. Denn, dies war nicht unbedingt leicht, in einer Auswahl von Soldaten, in der es nur Möchtegernhelden gab.
Wer jetzt denkt, dass sein Selbstbewusstsein vielleicht zu sehr ausgereift ist, sollte vielleicht wissen, dass Sarith schon seit seinem elften Lebensjahr trainiert wurde. Und wer sich jetzt denkt dass dies in dieser Stadt vielleicht nicht so außergewöhnlich sein müsse. Der hatte sich jetzt aber gehörig geschnitten. Denn sogar in dieser Stadt gab es ein Mindestalter welches der Armee verbietet ein Kind in ihre Reihen zu nehmen. So ganz nebenbei war das Mindestalter bei 17 Jahren. Doch wenn man einen Einflussreichen und noch dazu sehr strengen Vater, als Dolch im Rücken hat. Bemerkt man außergewöhnlich schnell, dass manche Dinge gar nicht so unmöglich sind, wie sie anfänglich scheinen.
Doch auch der beste Vorgesetzte musste sich mal zurücknehmen können. Für Sarith bedeutete dies, in einer Einheit zu landen in der es nur Blutige Anfänger und Unfähige gab, die sie sich allenfalls beim Kampf mit einer wütenden Straßenkatze zugezogen hatten. Doch manche behaupteten Standhaft immer noch dass diese Wunden von einer Hungrigen Heerschar von Großkatzen kam, welche aus dem Persönlichen Tierpark der Fürstin entwischt waren. Sarith war schon mehrere Male in dem besagten Tierpark gewesen um einen geheimen Auftrag zu erledigen (von dem nur eine Handvoll Eingeweihter Bescheid wusste), doch war er Seltsamerweise nur auf ein paar Ziegen und einem Altersschwachen Löwen begegnet.
Er musste lachen als er an diese Zeiten zurück dachte.
Unter diesen Umständen, hatte er sich entschieden seinen Krieger von der Straße mit zu bringen. Und ihn selbst auszubilden. Zweifelslos war diese Entscheidung eine Torheit. Und war es eine Torheit, von der er mit einer Sicherheit wie noch nie in seinem Leben, überzeugt war dass es bestimmt eine Menge Ärger mit sich bringen würde. Ganz zu schweigen von den Peitschenhieben die ihm sein Vater und sein, ach so perfekter Bruder, erteilen würden. Dessen ungeachtet wusste er, dass es die Richtige Entscheidung war. In den letzten Jahren hatte er sich nämlich ab und zu in seinem Hause rar gemacht. Vorwiegend in einer dunklen Kluft, mit dessen Hilfe er seine Hohen Wurzeln verdeckt hatte. (Jedes Neugeborene mit hohen Wurzeln wird vor seiner Namensgebung unter seinem rechten Auge tätowiert. Wenn es die Laufbahn als Krieger erwählt wird dieses Zeichen schwarz eingefärbt. Und wenn man die Laufbahn als Elitekrieger erreicht hat, wird man zusätzlich noch auf dem Rücken mit einem Selbsterwählten Zeichen tätowiert)
Texte: Alles entspringt meiner Fantasie. Falls jemand es wagt irgendetwas von mir zu nehmen wird es ernsthafte Konsequenzen haben.... Das verpreche ich euch
Bildmaterialien: Das Cover ist von Aivli.Beel. FALLS IRGENDEINER AUF DIE DÄMLICHE IDEE KOMMT ES ZU STEHLEN... WIRD DER/DIEJENIGE ES BÜßEN!
Lektorat: Vielen Dank an Dalia M. auch bekannt als sweetrosa
Tag der Veröffentlichung: 04.01.2013
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Widmung:
Zu allererst meiner Katze. Ich weiß kling unlogisch. Danach meinen besten Freundinnen und Autorinnen Aivli Beel und Nathalia Fanning. Ihr seit super Leute. Und natürlich vergesse ich auch nicht die Lektorin, die sich die Mühe gemacht hat so manches auszubessern...