Cover

Epilog

Ein letztes mal schaute ich ihm in die Augen, dann drehte ich mich um und ging in die Nacht hinein. Ohne Ziel. Ich konnte ihm jetzt nicht mehr gegenüberstehen, den ich wusste das er weinen würde und ich würde wieder nachgeben. Diesmal war es endgültig. Es war zu viel passiert. Zu viel was hätte nicht passieren dürfen. Auch wenn es weh tat und mein Herz in 1000 Teile brach.

Blindlinks lief ich durch die Stadt. Kein Mensch war mehr auf den Straßen. Kein Wunder um diese Uhrzeit. Der kalte Wind haucht mir durch meinen roten Schopf. Nach einer gefühlten Stunde kam ich in einem mir unbekannten Park an und setzte mich auf eine Bank. Ich fühlte mich leer, spührte nicht einmal die Kälte, die hier herrschen musste. Die Müdigkeit überrannte mich und ich legte mich ohne zu zögern auf eine Bank und schlief ein.

Kapitel 1

Das war nun 6 Monate her und ich war das erst mal froh darüber. Jeden Tag habe ich mich gefragt was wäre wenn ich nicht gegangen wäre. Ob es doch noch mal geklappt hätte. Heute nicht.

"Steh endlich auf, Shy.' rief mein Vater. Früher konnte ich ihn nicht leiden aber in der besagten Nacht hatte er mich gerettet, vor dem erfrieren, vor dem Gefühl ein niemand zu sein. Ich fragte mich immer noch wie er mich fand, aber das ist nichts worüber ich reden möchte. In den letzten 6 Monaten war er für mich da und ich verstehe jetzt, das er immer das Beste für mich wollte. Warum er immer so streng zu mir war. Es war für mich unverständlich wieso ich mit meinen 19 Jahren behandelt wurde, als wäre ich 14. Er hat sich nur Sorgen gemacht und bei dem Kerl hatte er jedes Recht dazu. Die Erinnerung war nur noch ein Hauch von Schmerz.

Er riss mir die Decke weg und schaute mich unschuldig an mit einem Kaffee in der Hand. Damals hätte ich ihn angeschrien. Ich setzte mich mürrisch auf und nahm den Kaffee. Dann ging er wieder und schloss die Tür hinter sich.

Nach dem ich geduscht und mich fertig gemacht hatte, hörte ich schon das Brummen eines Motorrads. Das konnte nur Ivy sein, sie holt mich wie jeden Morgen ab zur Arbeit. Ein Wunder, das ich bei ihr mitfahren durfte, mein Vater hält von Motorräder nichts. Ich hab zwar ein eigenes, darf es aber nicht fahren und staubt in der Garage langsam zu einem Haufen Schrott. Meine arme Harley...

Ivy ist meine beste Freundin, ich kenne sie schon aus dem Kindergarten und im Laufe der Zeit waren wir eins und unvertrennlich. Und das kann niemand ändern. Eine Einheit, ein Herz und eine Seele. Zu unserer Clique gehört allerdings noch Tyler, der coolste aber (leider) auch schwulste Typ den ich kenne. Nicht das ich was mit ihm anfangen würde aber er wäre ein Geschenk der Frauenwelt.

'SHY, Ivy wartet auf dich! Kommst du endlich?, ,Ja ich komme, Dad!, Ich schnappte meine Tasche und rannte die Treppe runter zu Ivy, gab ihr einen leichten Kuss auf ihre Wange, stieg auf den Rennsattel und wir fuhren los.

Auf der Arbeit angekommen, zogen wir uns schnell um und nahmen die ersten Bestellungen auf. Unser Chef seuftze, weil wir, mal wieder, zu spät kamen, sagte aber nichts weiter.

Der Arbeitstag verlief wie jeder andere. Abgesehen von dem mysteriösen Kerl, der einfach nur an der Bar saß, nichts trank und mich die ganze Zeit anstarrte. Das war ich ja eigentlich nichts neues für mich, aber er schaute, als würde er auf etwas warten. Ignorerte uns aber, wenn wir fragten ob er etwas trinken möchte. Sehr unfreundlich.

Ich trug eine schwarze Röhrenjeans mit Hochhackigen Boots und einem knallrotem Top, passend zu meinen Haaren. Mich schmückten am Ohr ein Paar Piercings, mein Rücken zierte ein Tattoo. Achja und mein geliebtes Zungenpiercing hatte ich ja auch.

Ivy war das komplette Gegenteil mit ihrem pinken Strechkleid und ihren rosa geschminkten Lippen. Halt ne richtige Tussi. Mit Motorrad. Was gar nicht zusammen passte. Aber so war nunmal meine Ivy.

Aber zurück zu diesem Mythos-Typen. Er war groß, muskulös, seine Haare schwarz wie Ebenholz und die hellsten blauen Augen die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ja, er sah gut aus, das musste ich lächelnd eingestehen.

Plötzlich boxte mir Ivy auf den Oberarm und merkte, dass ich die ganze Zeit nicht zugehört hatte. Sie schaute mich schmollend an mit traurigem Blick an.

'Ey du Ziege, was ist los? Worüber denkst du nach, dass du dir nichtmal zuhörst, wenn ich dir erzähle das ich mich von Jacob getrennt habe?!' fauchte sie mich an.

'BITTE WAS?!' fluchte ich entsetzt und sah wie sie eine Träne verlor, womit sie ihr ganzen Make-Up ruiniert. Das ist unmöglich, sie waren seit der 5. Klasse zusammen und waren sehr glücklich. Ich hatte Ivy erst einmal weinen sehen und das war noch im Kindergarten. Das muss sie echt verletzt habe. Ich zog sie in meine Arme und wir ließen uns in meine Couch fallen. Wir waren inzwischen bei mir Zuhause. Mein Vater war noch nicht da, weil er, wie immer, Überstunden schob um uns durchzubringen. Nachdem Mum gestorben war, ist es das einzige, was ihm davon abhielt zu zerbrechen. Nichtmal ich konnte ihm helfen.

Seufzend zog sich Ivy von mir zurück. 'Weißt du Shy, er hat eine Neue und sie ist hässlich! Wie eine ein Ratte und sie ist braunhaarig. Er hat mich doch für mein Natur-Wassestoffrblond geliebt! Er hat alles geliebt. Vor ein paar Wochen kam er einfach nicht nach Hause und meldete sich auch nicht. Ich dachte da wäre nichts aber scheinbar musste ich alle Anzeichen verpasst haben...' Ihre Sprache versagte. So hatte ich Ivy noch nie erlebt, sie war zwar eine Tussi schlicht hin, aber niemals oberflächlich. Sie schien sich zu beruhigen und setzt wieder ihre eiskalte Maske auf.

'Naja egal, er ist es nicht wert, ich werde jetzt gehen Shy, es ist schon spät und morgen musst du fit sein, ich werde schließlich 21!'

Sie umarme mich herzlich und verließ mein Zimmer.

Da lag ich nun in meinem Bett und versuchte zu schlafen, aber jedesmal wenn ich meine Augen schloss, sah ich das Gesicht von Mr. Mythos. Ja so nannte ich ihn ab jetzt. Auch wenn mir sein Anblick gefiel, er war gruselig und ich möchte endlich einschlafen! Ivy hat recht, ich musste fit sein. Ohje, Ivy. Was sie jetzt wohl machte? Sie tat mir echt Leid aber so wie ich sie kannte, würde sie jede Hilfe um über ihre Trauer hinwegzukommen abblitzen. So war sie nunmal. Wollte niemanden mit ihren Problemen belasten. Ich kann froh sein, dass sie es mir überhaupt erzählt hatte. Ich gähnte laut, ich war müder als ich dachte. Schließlich freundete ich mich mit Mr.Mythos Gesicht an und glit in das Reich der Träume.

Kapitel 2

Ich spürte die Sonne auf meinem Körper und öffnete langsam meine Augen um mich an das Licht zu gewöhnen. Ich war schon immer Lichtempfindlich gewesen, vergaß aber meistens, die Rollladen runter zumachen. Ein Blick auf meinen Wecker, verrät mir, dass es bereits 14 Uhr am Nachmittag war. Scheiße! So schnell wie ich konnte rannte ich in das Bad um mich fertig zu machen.

Eine halbe Stunde später sah ich in mein Spiegelbild eine Rockerprinzessin, die ich schließlich auch war. Heute trug ich meine Haare glatt, sie hingen mir bis zu meinen knackigen Po.

Genug bewundert. Ich ging hinab in den Carport wo mein Dreckskiste von Auto stand. Ich hatte ja mein ganzes Erbe für meine geliebte Harley ausgegeben, die ich wahrscheinlich niemals fahren durfte. Oh man.

Als ich bei Tyler ankam, stand er schon an der Straße. Genervt schaute er mich mit finsterer Miene an. Ich war schließlich mindestens eine halbe Stunde zu spät.

Als er sich endlich zu mir setzte, giftete ich ihn böse an 'Weißt du wie oft ich schon auf dich gewartet habe, weil du nicht weißt was du anziehen sollst? Nur weil ich einmal zu spät bin, musst du mich nicht so angucken.' Zu meiner Überraschung nickte er kurz und sagte im leisen Ton ' Du weißt wie Ivy regaieren wird, wenn wir zu spät kommen..' Hm, sie konnte dann echt mies sein und heute ist ja dazu noch ihr Geburtstag. Tyler konnte sich nicht wehren. Ich glaube, wenn er mal einen Freund haben wird, wird er die weibliche Rolle übernehmen.

 An der Haustür wurden wir bereits von Ivy erwartet. Kichernd nahm ich Ivy in Arm und trällerte mit Tyler ein Lied für sie. Wir hatten, durch ein Wunder, es doch noch pünktlich geschafft. Zum Glück schenkten wir uns gegenseitig nichts, das wäre jedes Mal ein Drama. Wenn sie nicht zufrieden mit einem Geschenk ist, wird sie zur Furie.

Der Nachmittag ging schnell zuende, wir sahen im Kino den neusten Schnulzen-FIlm an. Ich hasste zwar Schnulzen, aber für Ivy würde ich alles tun. Wir standen nun in der riiiiesen Schlange von der angesagtesten Bar hier. Ivy nörgelte die ganze Zeit rum, selber Schuld bei den Schuhen. Obwohl ich ja selber einen 15cm Absatz tug, hatte ich noch nie Probleme damit.

Tyler lehne lässig an der Wand und schaute zu Boden. 'AHHHHHH' schrie Ivy auf und packte mich am Arm. Hatte sie etwa eine Spinne gesehen oder was? Genervt schaute ich sie fragend an doch sie starrte nur zu gegenüberligenden Wand. Dort stand ein Mann. Ja und? Man konnte durch den Schatten den die Wand warf nur eine Silhouette erkennen. Er schien groß, muskulös. Das waren hier viele Männer. Als er aus dem Schatten in das Mondlicht trat, traf mich ein Schlag. Mr Mythos.. und er kam direkt auf uns zu. 

'Hey Ladies, kommt mit.' War ja klar das  Ivy ihm sofort hinterherdackelt, wie hypnotisiert. Sie hatte eine Schwäche für heiße Typen. Sogar Tyler ging hinterher. Na toll. Entweder blieb ich alleine in der Schlange oder ich folgte Mr. Mythos. Ich tu das nur für dich Ivy (!) und ging im schnellen Schritt hinterher. Nur weil er jetzt einen Satz gesagt hatte, heißt es nicht, dass er nicht mehr gruselig ist.

Er hatte uns tatsächlich an der Schlange und den echt angsteinflößenden Türsteher vorbeigebracht. 'Setzt euch doch..' knurrte er mit einer rauen Stimme, die irgendwie gut in meinen Ohren klang. 'Ich hole uns etwas zu trinken..' und ging zu einer brünetten Schönheit von Kellnerin. Langsam wurde ich misstrausich. Was will er von uns? Er könnte doch jede haben. Plötzliche merkte ich einen heißen Atmen in meinem Nacken und einen starken Mann an meinem Rücken, der mir zuflüsterte 'Mach dir darüber keine Sorgen mein Schatz, ich will nur dich...' Erschrocken drehte ich mich Rückartig zu ihm um und knurrte ihn bedrohlich an. Wo kam das den her? Ich bin doch kein Hund. Er schaute mich lächelnd an und sagte dann 'Geht doch, du stehst kurz davor.' zwinkerte und war in der Menge verschwunden. Verdammt was meint er damit? Erst schaute er mich in der Bar, wo ich arbeite, so wartend an und jetzt sowas?

Entschlossen ging ich zu der schönen Brünette, die vorhin seine Bestellung aufgenommen hatte. Sie zuckte nur kurz mit den Schultern. Nun gut, dann muss ich ihn halt suchen um aus ihm herrauszubkommen, was er von mir will. Da ich nicht sonderlich groß war, genaugenommen 1.62 cm, hatte ich keine Chance über die Masse hinwegzublicken. Also suchte ich die Bar ab, die Tanzfläche und schließlich auch die Toiletten. Nirgendwo fand ich ihn. Vielleicht hatte ich ihn auch nur übersehen. 

Wiederwillig ging ich an die Bar und bestellte mir ein großes Bier, setzte mich auf den Barhocker und blickte über die Tanzfläche. Überall zappelten Leute zu dem Beat. Nichts bersonderes. Die Frauen sahen, aus als würden sie sich gleich alles ausziehen, so wie sie 'tanzten' und die Männer wippten nur im Tackt. Naja, wenns Spaß macht. Ich ging eigentlich lieber in Kneipen. Das hier tat ich, mal wieder, nur für Ivy. Mr. Mythos würde sich schon irgendwann nochmal blicken lassen. Also genoss ich mein Bier, inzwichen mein 5., und ging hinaus, in die Nacht hinein.

Ivy habe ich kurz noch mit einem Typen rumknutschen sehen und Tyler wr vor einer halben Stunde mit einem Milchbubi abgedüst. Ich weiß echt nicht, was er an solchen Halbstarken Typen fand.

 Nach einer Weile setzte ich mich auf eine Bank. Der Mond blickte auf mich hinab. Ich liebte den Mond. Jede Vollmondnacht fühlte ich mich als würde der Schein meine Gedanken an den Tod meiner Mum vor 2 Jahren und meine anderen Probleme und böse Gedanken einfach wegschwämmt. Nur der Gedanke an Mr. Myths blieb.

In Gedanken versunken, schloss ich meine Augen und merkte nicht, dass sich jemand neben mich setzte. Erst als der Geruch von Apfel- Zitronengrass in meine Nase zog blickte ich erschreckt neben mich. Dort saß doch tatsächlich Mr. Mythos und ginste frech.

'Was machst du den hier, bitteschön?' fauchte ich ihn an. Er neigte seinen Kopf und sah mich schief an. Igorierte mein Fauchen und sagte 'Wir hatten keinen guten Start, ich bin Nigel Smith, wie wärs, wenn wir nochmal von vorne anfangen?' Verdutzt, unfähig irgendetwas zu sagen schaute ich ihn an. 'Ich euhm...' 'Du bist Shanice, Shanice Thomsen, richtig?'  und hielt mir eine Hand hin.

Zögernd nahm ich sie. 'Woher weißt du das? Und wieso schaust du so aus als ob du auf irgendetwas wartest?... Und was sollte das vorhin im Club?!' Platze aus mir herraus. Er legte sein Kopf in den Nacken und lachte laut. Sein Lachen war herlich. Aber abgesehen davon, lachte er mich etwa aus oder was?!

'Nein Shy, ich lache dich nicht aus, aber es ist süß, das du doch so unwissend bist, darüber wer du wirklich bist.' sagte er im ernsten Ton. Hä? Kann er etwa meine Gedanken lesen? Ach Quatsch, das hier ist doch kein Twilight oder so ein Mist. Ich schluckte meinen Ärger runter.

'Wie meinst du das?' fragte ich Vorsichtig. 'Nun ja Shy, du bist jetzt fast 20 und somit wirst du dich bald verwandeln. Du bist doch Lichtempfindlich oder? und du liebst die Nacht, dewegen wusste ich das du irgendwo noch draußen rumlungerst. Du bist jede Vollmondnacht draußen, nicht wahr?'

Er hatte Recht. Aber woher wusste er das und in bitte was soll ich mich den Verwandeln? Der ist doch verrückt. 'In was werde ich mich den Verwandeln?' fragte ich in einem sarkastischen Ton. Irgendwie machte es Spaß mir seine bescheuerten Geschichten anzuhören, was vielleicht daran liegen könnte, das ich seine dunkle und rauchige Stimme mochte.

'Das wirst du noch früh genung erfahren, Shy. Wir sehen uns morgen.' Und schon war er weg. Wie aufgelöst. Dort, wo er eben noch auf der Bank saß, hing nur noch sein leckerer Geruch, der aber auch bald verflogen war.

 

 

Kapitel 3

Seit Ivy's Geburtstag hatte ich Mr. Mythos nicht mehr gesehen, außer Abends, wenn ich die Augen schloss. Ich weigerte ihn mit Names zu nennen, er bleib für mich Mr. Mythos. Ich würde niemals sagen, das er mir fehlt, aber er blieb auch nicht meinen Gedanken fern. Ich bin nicht verletzt oder so, ich kannte ihn ja auch kaum, aber er hat doch gesagt, wir würden uns wiedersehen. Und ich wollte doch wissen, was er von mir wollte.

Die nächste Woche verlief ohne besondere Ereignisse. Tyler war nun mit dem Milchbubi, den er abgescheppt hatte, zusammen. Wie hieß er gleich nochmal? Ryan? Brian? Ich würde mir den Namen wohl nie merken. Seufz. 

Am Abend setzte ich mich zu meinem Vater vor den Fernsehr. Er sah schlimm aus. Schimmer als sonst. So traurig hatte ich ihn seit der Beerdignung nicht mehr gesehen. Ich glaube er würde nie über Mums Tod hinwegkommen. Er würde sie immer lieben. Sie waren echt ein Bilderbuchpärchen. Ich vermisste Mum ja auch, aber ich wusste ja, dort wo sie ist, würde es ihr gut gehen.

'Papa, ich ... du siehst schlecht aus. Ich mach mir Sorgen...' murmmelte ich. Er sah mich an und nahm mich schweigend in den Arm. 'Es wird alles gut, mein Schatz..' Jaja, genau. Alles wird gut. Haha. Da kam mir eine Idee. 'Komm mit Papa, wir gehen Mum besuchen, wir waren seit 3 Wochen nicht mehr da, ich weiß das dir as gut tun wird.'

Also fuhren wir zum Friedhof, auf dem Weg holten wir noch ein paar Blumen, in einem Gärtnerei, um sie Mum auf das Grab zu legen.

Dort angekommen kniete sich mein Vater vor das Grab und fing bitterlich an zu weinen. Auf dem Grab stand geschrieben: 'Der Tod ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang!' Ich glaube nicht an Wiedergeburt oder so, Mum auch nicht. Deshalb verstand ich auch nicht wieso sie diesen Spruch wollte.

Vielleicht um Dad zu beruhigen. Ich konnte ihn nicht weinen sehen, es schmerzt so sehr. Deshalb machte ich mich zu Fuß auf den Weg nach Hause. 

Zuhause angekommen fiel ich nur noch in mein Bett und schlief ein.

Ich stand auf eine Lichtung in einem Wald. Vor mir ein See, der von einem Wasserfall aufgewirbelt wurde. Überall herum standen Bäume und Büsche, Der See gläntze im Schein des Mondes.

Ein wundervoller Ort. Ich setze mich auf das Gras und genoss die Ruhe. Die Eulen waren auf der Jagt und die Grillen sagen um die Wette. Auch ein paar Frösche stimmten zum Lied ein. Alles war wunderschön. 

Plötzlich hörte ich ein Knacken im Wald. Mein Körper spannte sich an. Mein Blick ging hin und her um zu sehen, woher das Geräuch kam. Auf der anderen Seite des Sees sah ich jemanden. Seine Schritte kamen elegant auf mich zu, um en See herum. Erst kurz bevor er vor mir stand, erkannte ich wer es war und entspannte mich leicht.

Mr. Mythos. Obwohl ich nicht wusst, ob er mir etwas tun wollte. Aber es war ja schließlich mein Traum.

Ohne ein Wort lies er sich neben mich ins Gras falle und schaute zum See hinaus.

Nach einer Weile ging ich zum Ufer des Sees, ohne ihn dabei aus den Augen zu verlieren. Er kam zu mir, nahm meine Hand und alles verschwamm.

PIEP PIEP PIEP PIEP.... Grr. Mein Wecker. Ich schwang mich aus dem Bett. Ich fühlte mich als hätte ich nicht geschlafen. Meine Knochen und Muskeln taten mir weh. Mein Kopf brummte, als wäre ein LKW drübergefahren.

Ich hatte ja zum Glück noch genung Zeit und suchte in meiner Schublade nach einer Aspirin. Ich spühlte sie mit einem Schluck Wasser runter und hüpfte in die Dusche.

Noch eine halbe Stunde. Zeit für einen Kaffee und die tägliche Zeitung. Grade als ich mich auf der Couch breit machen wollte, klingelte mein Handy. Ivy.

'Hey du, ich bin krank, sag bitte dem Chef Bescheid.' erklag die kränkliche Stimme meiner besten Freundin. Das klang nach eine miesen Grippe. 'Na klar, ich hoffe du wirst schnell gesund.' und legte auf.

Nachdem ich ein paar Überstunden machen musste, ging ich noch in ein Cafe, wo ich mich mit Tyler und äh... Milchbubi trrffen wollte. Eigentlich passten sie gut zusammen. Beide waren höchst emotional und redeten ohne Punkt und Komma. Achja, muss Liebe schön sein...

Zu meiner Überrauschung kam noch ein dritter Mann an unserem Stammplatz. Nigel Smith. Nervös gesellte ich mich zu ihnen. Das blieb natürlich nicht unbemerkt. 'Ist Shy etwa ihrem Namen gerecht geworden?' scherzte Tyler. Alle brachen in großes Gelächter aus. Mir stieg die Röte ins Gesicht und knurrte Tyler bedrohlich an.

In seinen Augen trat entsetzen. Ohne drüber nachzudenken stürmte ich aus dem Cafe. Erschrocken von mir selbst. Was dort aus meiner Kehle dang war unmenschlich. Angsteinflößend. Bedrohlich. Eine Träne floß mir die Wange hinunter.

'Hey Shy, mach dir keine Sorgen. Die Stimme von Nig.. ich meine Mr. Mythos nuschellte in meinem Kopf.

Er stand direkt vor mir und er sah die Träne an meiner Wange runterkullern. Ich konnte nicht anders, schlung meine Arme um ihn und ließ meinen Tränen ihren lauf. Ohne zu Zögern ewiderte er meine Umarmung und strich mir über den Rücken. Mit der Fingerspitzen an meiner Wirbelsäule entlang.

Seine Starken Arme spendet mit Trost und ich fühlt mich irgendwie wohl.

Er war der Einzige der mich verstand. Er wusste, was mit mir los ist. Auch wenn er es mir noch nicht gesagt hatte.

Eine Weile standen wir so da, ich kann nicht sagen wie lange, aber erst als meinen Tränen trockneten, löste er sich von mir. 'Ich glaube es ist an der Zeit dir zu zeigen, wer du bist.'

Er nahm mich an die Hand, wie in meinem Taum, und wir gingen los. Nach gefühlten 5 Kilometern standen wir an einem See. Warte mal. Das ist der See aus meinem Traum? Wie kann das sein?

Er führte mich am See entlang, in einen dichten Wald.. Er drückte meine Hand und gab mir damit zu verstehen, stehen zu bleiben. 'Ich bin gleich zurück, keine Angst.' Und ließ mich alleine. Mein Herz ging nur ein wenig schneller als normal, was mich wundert. Ich war garde mit einem Fremden in einen einsamen Wald gegangen. Ich sollte mir eigentlich vor Angst in die Hose machen.

 Was hat er vor? Er ließ mich nachts tief in einem Wald einfach stehen. Nicht grade Gentleman-Like. Was ist wenn er nicht zurück kommen würde? Wie sollte ich hier wieder rausfinden?

Mir stockte der Atem, als ich er mit einer fremden Frau an der Hand wiederkam. Was soll der scheiß? Wollte ich ihn anbrüllen, aber meine Stimme brach ab.

Sie hatte lange, braune, lockige Haare, hatte das schönste Lächeln, was ich je sah. Sie trug ein langes braunes Kleid, ohne Träger, welches erst am Boden endete. Wow.

'Das ist meine Schwester Bellatrix, oder auch Bell' stellte er sie vor. Ich konnte nicht antworten, ich starrte sie einfach nur an. Ich war sprachlos. Ihre Schönheit ist so einschüchtern. 'Shy?' Mr. Mythos fuchtelte mit seiner freien Hand vor meinen Augen rum und riss mich aus meiner Starre. 'Ja ehm, tut mir leid, ich...sie ist wunderschön, ....so wie du.' seine Munwinkel zuckten leicht.

'Und du' antwortet Bellatrix lächelnd und umarmte mich fröhlich. 'Sie ist echt wunderbar, wo hast du sie aufgegabelt?'

Hallo, aufgegablt? Gehts noch? 'Ich hab sie in einer kleinen Bar entdeckt, dort wo sie arbeitet.'

'Was? Sie arbeitet in einer Bar? So etwas erniedrigendes. Sich von fremden, ekelhaften Menschen anglotzen lassen und ihnen auch noch jeden Wunsch erfüllen müssen? Bah. Geschmacklos.'

Was für ein Zufall, das hatte Nigel ja auch getan.

Euhm Entschldigung, ich bin auch noch..' Nigel schnitt mir das Wort ab. 'Genug gequatscht. Es wird Zeit, der Vollmond steht auf em höchsten Punkt.' Bellatrix nickte.

Immernoch wütend auf Nigel, folgte ich den beiden wiederwillig durch den Wald. Was hatten sie nur mit mir vor? Sollte ich lieber fliehen und untertauchen? Das würde keinen Sinn machen, irgendwas in mir sagte, ich könne davor nicht fliehen.

Nachdem wir einmal abgebogen waren, standen wir am höchsten Punkt des Wald. Dort stand ein großer Fels. Der Schein des Mondes erfüllte den Ort mit einer Magie, die mich an etwas erinnerte. Ich wusste nur nicht an was.

Mit einem Arm hob mich Nigel auf den Sein und nahm meine Hand. Bellatrix meine andere.

Als ihre Hand meine berührte, durchdrang mich ein Stoß, wie ein Blitz. Meine Muskel zitterten, mein Herz schlug wild. An meiner Fingerspitze, spührte eine Kraft, die in mich überging, in meinen ganzen Körper

Abschließend überkam mich ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut. Der Monschein durchrang mich. Es ist als würde es mich durchleuchten. Mein Atem ging schwer und ich bekamm keine Luft. Alles verschwamm und mir wurde schwarz vor Augen.

Kapitel 4

 Ich wachte auf einem Sofa in einem gemütlichem Wohnzimmer auf. Das Feuer im Kamin gegenüber knisterte und spendete wohlige Wärme. Rechts und links neben dem Kamin befanden sich prall gefühlte Bücherregale. Bei nährer Betrachung fiel mir auf, das sie nach Farbe sotiert waren.

Wer sotiert den bitte seine Bücher nach Farbe?

'Na danke.' nuschelte Bell von einem gemütlich ausehenden Sessel ein Stück rechts von mir. 'Das hier ist mein Reich, fühl dich wie zuhause. Ich werde Nigel bescheid geben, das du wach bist.' Mit den Worten stand sie elegant, wie eine Elfe, auf und ging zur Tür hinaus. Unfähig aufzustehen vor Müdigkeit drehte ich mich wieder um und versank auch schnell wieder in ein Nickerchen.

Das Knirschen der alten Holztür weckte mich abprupt. Hinein kamen Bell und Nigel. Nigel lächelte ein unwiederstehliches Lächeln, welches mich sofort in einen Bann zog. Ich konnte mich nicht mehr länger gegen dieses Verlangen wehren, es war einfach zu inteniv. Also lächelte ich verschlafen zurück.

Er nahm meine Hand, half mir hoch und nahm neben mir Platz, er legte den Arm auf die Lehne hinter mich. Ist klar Macho, nur weil ich dich jetzt mal anglächelt habe, kannst du mich noch lange nicht haben. Demonstrativ lehnte ich ich nach vorne und stütze ich mit meinen Ellenbgen au einen Oberschenkeln ab. So konnte er mich nicht berühren. Zumindest nicht unauffällig.

Stop. STOP. Was machte ich hier eigentlich? Wie war ich hier her gekommen?

'Wie bin ich hier her gekommen?' Ich wendete mich an Nigel. 'Ich hab dich getragen, wiw sonst? Aber schön das du dich mal nicht gegen mich gewehrt hast. Im selben Moment landete meine Faust in seinem Gesicht. Du kleiner Penner! Und Nigel lachte nur. Er lachte mich aus. Na super. 

'Shy, du bist eine Mondkriegerin, du gehörst jetzt zum Clan. Und bevor du ausrastet, lass mich bitte erklären' 

Eine Mondkriegerin, ja ne ist klar' und brach in Gelächter aus.

'SHANICE, ich meine es ernst' zischte er bedrohlich. 'Ja dann lass mal hören...hahahaha' 

'Du musst viel lernen, du bist jetzt eine Kriegerin. Wir kämpfen gegen die Schattenwesen, wie zum Beispiel Vampire, Werwölfe oder andere übele Kreaturen.' ' Und wieso genau ich?' 'Du wurdest auserwählt, Shy. Das ist etwas besonderes. Das gabs in den letzten 3 000 Jahren nicht mehr.'

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.08.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meinen Eltern, meine Schwester und all meinen Freunden, mit deren Drang ich mich endlich traute, meinen Traum zu folgen!

Nächste Seite
Seite 1 /