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Zwischen Glaube und Liebe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Thomas Gechter

 

Zwischen Glaube und Liebe

 

Prosa

 

 

 

I.

 

 

SCHAUSPIELERISCHER ANSATZ

 

(Bis dann, wenn wir unsere Ziele erreicht haben!)

 

So viel Weiblichkeit in einer Familie, zukunftsträchtig... Mit dem PC umzugehen, lässt sich einfach lernen. So schnell wie eben mal im Bahnhof einzukaufen. N. liebt Pitbulls. Sie trauert um jeden toten Hasen, an dem sie vorüber kommt. Ihr liebstes Hobby ist Aquarellmalerei. Gern holt sie sich ihre Inspiration in einer Fotoausstellung. Mit ihrem Mann liebt sie selbst das Posieren vor der Kamera.

 

Die Stadt ist ruhig. Nur wenige friedliche Spaziergänger sind unterwegs, ein türkischer Imbiss hält als einziger Laden die Freiheit der Offenheit aufrecht. Die geeignete Szenerie für Techno-Untermalung. T., ihrem Mann, liegt etwas auf der Zunge, er versucht, es ihr endlich zu sagen. Doch sie nimmt ihm den Wind aus den Segeln, bevor er ein Wort herausbringt, indem sie ihm den Finger auf den Mund legt: „Schscht!“ Sie ist entspannt. Aber sie wird in Kur gehen müssen. Sie probiert ein paar Posen.

 

Das Zusammensein von N. und T. ist eine riskante Angelegenheit. Sie laufen mit Schwingen der Liebe. Doch T. weiß, dass er sentimental werden wird, wenn er Musik hört, während sie von ihm getrennt ist. Sie ihrerseits spricht leise seinen Namen, wie einen Seufzer. Mit dem Rücken zur Wand, findet T. sie attraktiv – was bedeutet „Stand“ in solchen Momenten?! Sie leben beide in diesem Zweipersonenstück. Er Dichter, sie Prostituierte. Sie spazieren weiter, im Schlosspark, ihrem Lieblingsort. Keramik und anderer Schnickschnack kann die beiden zuhause erfreuen. Das ist reell.

 

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VERSCHWÖRUNGSTHEORIE

 

(Ein Spiel von Hoffnung und Wiederkehr.)

 

(Mach das beste daraus.)

 

Es ist früh, die Luft erfrischend. N.'s Gesicht lebt von jenen, die darin lesen. Zeitgenossen stehen neben alten Sakralen. Wer sich parapsychologische Phänomene aufzuklären hofft, der hofft, die Kunst neben die Wissenschaft zu stellen. Jede Komik hat ihr Vorbild. Am Ende jeder Tour steht ein gemütliches Zusammensein. Ins Theater zu gehen, erfordert, zuvor Karten zu erstehen.

 

Weit und breit keine Diener? Zeit für Wunder. Was ist das für ein Liebhaber, der das Weite sucht? T. würde N. so gerne wenigstens eine Stunde für sich alleine haben, er würde ein Vermögen darum geben. Zudem würde er Frühstück mitbringen, sie zu verwöhnen. Er würde vor ihr auf die Knie fallen, mit Liebesschwüren, bis sich N. ihm gegenüber erklärte.

 

N. würde auf die Wichtigkeit von Tugend und Lastern verweisen. T. assoziierte hierauf, es wäre ein Laster, würde er festgenommen, damit diese Toleranz nicht sein Privileg sei – doch N. ist doch kein Nutztier! Nun, auch seine Frau kannGegner sein. Noch vor einigen Dekaden hätte sie Zwangsverwahrung erwartet, heute hat sie wenigstens Bargeld in der Tasche. Wer hier die Welt alleinverließe, würde bezichtigt, sich über sie und ihren Entgelt lustig zu machen. Das bestätigt die Theorie jener Jungs, die reich werden wollten, von Geld könne man sich alles kaufen. Zukunft wird eben von Natur kaum verraten. Man darf seine Waren anbieten, auch wenn es sich um Inhalte handelt, man sollte nur rechtzeitig sein.

 

Willfährig zu sein, ist nicht die hektischste Tätigkeit – in den Cafés vor den Toren versammeln sich sämtliche Stände. Allerdings ist das kein Ende, es gibt keine Garantie für einen glücklichen Ausgang...

 

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BOTSCHAFT

 

(Ein Engel wacht über mich, solange das Leben ein Abenteuer ist.)

 

N. hat nicht nur einen, sondern drei Interessensteilhaber. Kinder wollen Geschichten, Spiele, Lieder und Basteltipps von einer Beziehung erhalten. Über Wolken befällt sicherlich Schwindelgefühl. Ein berühmter Maler hat dies für sich mit Esoterik erklärt. Dabei schaute durch farbige Kachelfenster auf die Innenstadt. Darauf begann er, die Tiefen der Kunst zu besteigen.

 

T. mag Kandinskys Bilder sehr. Große Speiseplatten sind dagegen für ihn eher uninteressant. Er erinnert sich N.'s groß gewachsen und wunderschön. Von Haus aus war er mit bescheidener Kost groß geworden, er bewältigt diese Mitgift sehr gut! N. andererseits bereitet andern gerne Freude, zusammen werden sie bald auf die Schwierigkeiten des Alltags treffen. Des Alltags aus Werbung und Kultur...

 

T. betet gegen Osten um einen guten Tagesverlauf. Niederlage ist das schwierigste, für jenen, der sein Leben beherrscht. N. kann sich sehr gut vorstellen, dass T. Vater ihrer Kinder wird. Beim leidenschaftlichen Liebesspiel die Grenzen zwischen Mann und Frau überwinden, ist, die Realität kennen zu lernen. Währenddessen wird N. aber ebenso gern im muffigen Bordell wiedergesehen, als Arbeiterin und Kollegin. Im Violinspiel des Todes hat sie keine Lust, untätig da zu liegen, einfach so... Anerkennung passt – leider – zum anerkannten Recht. Kommt so ein Pascha als Kunde, wird er von den Mädchen zunächst musikalisch empfangen und erfreut. Was interessiert schon ein Name?!

 

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MIDAS

 

(Theater ist Zeitgenosse, auch wenn es eine Leibrolle ist. Welch eine Beleidigung! Kommt man ohne Verliebtheit aus?)

 

N. liest gern ein Buch über die frühesten niederländischen Landschaftsgemälde. T. kommt mit einer Gesichtsverletzung aus dem Badezimmer. Normalerweise hat er nichts gegen Kapriolen wie Fallschirmspringen. Durch internationale Austauschprogramme für Jugendliche entstehen oft weltweite Freundschaften. Manchmal blickt T. unverwandt auf einen festen Punkt, weil ihn eine Vogelart fasziniert.

 

Nun, in der Wüste lässt es sich nicht einfach mal eben duschen. Ist die schöne N. für ihn in solchen Momenten Gottes Lob oder Gottes Lamm, eine Frage des technischen Verhältnisses zur Liebe. Sie fragt ihn tatsächlich, ob sie denn eine Schauspielerin sei? Er möchte sie schon einmal in ungewohnten Klamotten sehen, seiner Phantasie zuliebe. Intellektuell – ist er stolz, N.'s Mann zu sein. Hand in Hand gehen sie dahin, wo sie Arbeit und Essen finden.

 

Nun ist es Morgen, eine friedliche Brise weht über den Bürgersteig. N. versucht, den Tag mit einem Regenschirm als schön zu beschwören. Der Dichter T. würde zu gerne wissen, ob er politisch erwünscht ist, zeit seines Lebens oder danach. Er meint, dass Dichtung der Rahmen der Philosophie ist, gewissermaßen auch ihre Endlichkeit. Aber die Figur des Bösen taucht angesichts der Liebe zwischen T. und N. hinter dem Schatten seiner Mutter auf. Nüchternheit und Traumfähigkeit ermöglichen in dieser Zeit einen Platz an der Sonne. Hoffentlich redet die Regierung angesichts schwieriger Umstände hier niemandem herein, es ist alles schon schwer genug. T. liebt N.'s feine Nase, ihre guten Augen. N. - stilles Wasser – ist tief...

 

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BETRINKEN, CGARAKTER, LIEBE

 

(Hinein durch die Laube: Dort gibt es Buchstaben, die sich zu Weisheiten bilden. Ja, so war es damals gemeint. Stimmt's?)

 

Die Jahre der freien Liene verklären T. und N. nicht. Sie reden über alles, auch über Klimawandel und Energiewende. Über Sklaven von heute, die mit Sack und Pack ums Überleben kämpfen. Ob T.'s ästhetische Motive mit spiritistischen verquickt sind, muss reine Spekulation sein. Ja, er benutzt Techniken, um seinen Künstlerschweiß zu garantieren. Er ist stolz, auf sich und seine Frau N., er hat keinerlei Probleme, mit ihr öffentlich zu posieren.

 

Es wird kalt im Land, auch die politische Lage steuert auf einen Zeitpunkt, wo es klug ist, nach hause zu kehren. Denn mit der Zeit wird allgemein um Geld gespielt. Alletanzen jetzt auseinander. Verstand und Vernunft alleine, ohne die Praxis, können nur Theorie und Träumerei werden. Häusliche Handarbeit wäre als Ergänzung ausreichend, für eine Wirklichkeit. T. würde N. täglich bei sich sehen können, als sein Spiegelbild. Selbst wenn die Jahr so unruhig werden sollten, dass Schüsse fallen. In Epochen, da große Sänger gar für den guten Zweck spenden. N. vergist sicher auch in solchem Fall nicht, ihre Liebe und Sicherheit zu offenbaren. T. weiß ihren Rat zu schätzen und richtet sich nach ihm, das hat nichts mit Hörig- oder gar Unterwürfigkeit zu tun... Noch sind die zwei nicht in ihrem Haus, und N. ist schon ganz ungeduldig, möchte sich dort einrichten. T. zögert noch, denn sie ist jung – er hofft, dass ihr Traummann nicht mehr kommt. Er ist erfahren genug, sich bis dahin mit seinen alten Liedern zu beruhigen.

 

N. könnte sterben, unter der Gehässigkeit leichter Mädchen, da sie ihre Leidenschaft nicht teilen. T. versteht ihre Weise disziplinierter Selbstpositionierung.

 

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FÜNFZIG AN DER RAMPE – STIMME DES JUNGEN

 

(Was

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 16.07.2013
ISBN: 978-3-7309-3755-6

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