Zwei Stunden war es nun her, seit Hinata ein gesundes kleines Mädchen zur Welt gebracht hatte. Die Geburt hatte sie sehr erschöpft. Es dauerte somit nicht lang, bis die Müdigkeit sie übermannt hatte. Ihr Liebster und Vater des Kindes hatte dies ausgenutzt um seinem Plan nachzugehen. Traurig legte der junge Vater den Säugling auf das zweite Bett des Zimmers. Nach einer langen Folge von Fingerzeichen legte er eine Hand auf seinen eigenen Bauch und die andere Hand auf den des Kindes. Rotes Chakra pulsierte um die Beiden herum, als es sich von dem Vater auf das Kind übertrug. Dies war Narutos Geschenk an seine Tochter. Sie würde in Zukunft die Trägerin des Kyuubi sein. Das Siegel, welches er ihr auferlegte war seine Eigenkreation und erlaubte dem Fuchs sich frei zu bewegen. Der Bijuu war ein guter Freund für den jungen blonden Shinobi geworden und so Leid es ihm auch tat: Er musste ihn auf das Kind übertragen. Kurama hatte ihm versprochen, dass er auf das kleine Mädchen aufpassen würde und Naruto war sich sicher, dass der Fuchs sein versprechen halten würde.
Während der Prozedur erschien ein kleines Füchschen neben dem Kind auf dem Bett. Kurama konnte sich also bereits außerhalb ihres Körpers manifestieren. Das war ein gutes Zeichen, doch noch war das Kyuubichakra nicht vollständig übertragen. Einige Minuten dauerte es noch, bis der junge Vater die Übertragung abgeschlossen hatte. Stillschweigend hatte Kurama daneben gesessen und es nicht gewagt, seinen ehemaligen Meister zu stören. Auch danach sagte er kein Wort, hatten sie sich doch im Vorfeld bereits alles gesagt und jetzt wollte keiner von beiden das Risiko eingehen, dass Hinata oder das Mädchen wachwurden.
Vorsichtig kleidete Naruto das kleine Mädchen wieder vollständig ein und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sie wieder in das Babybett legte. Ein Brief an Hinata positionierte er vor der Blumenvase an ihrem Nachtisch. Daneben stellte er noch einen zweiten Brief an seine Freunde. Auch von Hinata verabschiedete er sich mit einem Kuss auf die Stirn.
Zum Schluss war auch Kurama dran. 17 Jahre lang waren sie immer beieinander gewesen. Über viele Jahre hinweg ohne Kontakt zueinander, bis Naruto durch puren Zufall den Zugang zu seinem Siegel gefunden hatte. Doch auch danach hatte es noch lang gedauert, bis sie wirklich zueinander gefunden hatten. Erst vor einem Jahr, bei der großen Schlacht im 4. Ninjakrieg war der zündende Funke übergesprungen. Sie waren Freunde geworden, gute Freunde und beide schmerzte es sehr, dass sie sich nun trennen mussten.
„Pass gut auf meine Mädels auf.“, flüsterte Naruto seinem ehemaligen Partner noch ins Ohr, bevor er den Fuchs aus seiner Umarmung entließ und am Fußende von Hinatas Krankenbett absetzte. „Mach's gut, mein Freund.“
Wenige Minuten waren vergangen, seit Naruto sich von seinen Mädchen und Kurama verabschiedet hatte. Viele Jahre hatte er einsam verbracht, doch durch Kyuubis permanente Anwesenheit war er nie wirklich allein gewesen. Jetzt war er zum ersten Mal im Leben wirklich allein. Es war ein komisches Gefühl und er kam sich etwas verlassen vor.
Gedankenverloren verließ Naruto das Krankenhaus und wanderte durch die Straßen Konohas. Sein Weg führte ihn zum Hokagefelsen, wo sich auf den Treppenpfade begab, der zwischen den Steinköpfen die Felswand hinauf führte. Schon seit Wochen hatte er sich mit dem abgefunden, was an diesem Abend geschehen würde. All seinen Frust hatte er bereits rausgelassen, all seine Tränen waren bereits geweint. Er war völlig im Einklang mit sich selbst und lies keinerlei Emotion zu, welche man hätte von seinem Gesicht ablesen können. Er war bereit für das, was kam. Es war an der Zeit.
Zeit sich am vereinbarten Treffpunkt blicken zu lassen.
Zeit ein gegebenes Versprechen einzulösen.
Zeit zu sterben.
Schon seit einigen Monaten hegten seine Freunde einen Verdacht. Sie ahnten dass etwas nicht mit ihm stimmte. Seine Veränderungen war nicht unbemerkt geblieben. Er war ruhiger geworden und überlegter. Zunächst hatten sie es darauf geschoben, dass er langsam erwachsen wurde. Auch wurde vermutet, dass es Hinatas Einfluss war, oder ihre Schwangerschaft, welche ihn verändert hatte. Vor einigen Wochen jedoch hatte sich dies Schlagartig geändert. Tsunade hatte ihm den Posten des nächsten Hokage angeboten. Es war schon immer sein Traum Hokage zu werden und dieser war nun zum Greifen nahe gewesen. Und was machte Naruto? Er lehnte ab.
An diesem Tag wurde allen bewusst, dass sein Verhalten einen anderen Grund haben musste. Ob sie auch ahnten, was es war? Sicher nicht. Niemand bis auf Kurama konnte davon wissen. Niemand außer dem Kyuubi war dabei gewesen.
Alle sorgten sich um ihn, sogar Hinata, auch wenn sie dies sehr gut vor ihm verborgen hatte. Er spürte ihre Sorge dennoch. Er spürte die Blicke, die man ihm zu warf und hörte das Getuschel hinter seinem Rücken. Viel mühe hatte es gekostet, es zu ignorieren. Naruto wusste, sie machten sich nur Sorgen um ihn, doch konnte er ihnen den Grund nicht verraten. Sie würden nur versuchen ihn davon abzuhalten. Seitdem beobachteten sie ihn heimlich, ließen ihn nicht mehr aus den Augen.
Als wenn er das nicht bemerkten würde...
Auch jetzt beobachteten sie ihn. Seit er das Krankenhaus verlassen hatte, folgten ihm einige seiner Freunde mit etwas Abstand. Zunächst hatten sie wohl vermutet, dass er sich wieder auf den Kopf des 4. Hokage setzen würde. Das machte Naruto oft, wenn er nachdachte. Schon früher, bevor er wusste, dass der Yondaime Hokage sein Vater war, hatte er sich bewusst immer nur auf diesem niedergelassen. Auf den anderen Köpfen konnte er auch gar nicht richtig nachdenken.
An diesem Abend jedoch ging er an dem Steinkopf seines Vaters vorbei und stieg die Stufen weiter hinauf, bis er die Felswand komplett erklommen hatte. Oben ging er zu der kleinen Aussichtsplattform, von welcher man einen sehr guten Blick über das ganze Dorf hatte.
Hier war der vereinbarte Treffpunkt.
Hier würde er warten.
Hier würde er sterben.
Um sich vor dem Eingreifen seiner Freunde zu schützen platzierte er ein Fuin auf dem Boden, welches ein Schild von einem 10 Meter Radius beschwor. Niemand sollte bis zu ihm vordringen. Einzig den Schall konnte diese Barriere nicht aufhalten. Sobald seine Freunde sich zu ihm bewegen würden, ihn ansprechen würde, war er dazu gezwungen ihnen zumindest zuzuhören.
Nun stand er da, die Hände lässig in den Hosentaschen, die Augen geschlossen und den Kopf leicht in den Nacken gelegt. Ein kleines Lüftchen umwehte ihn und er genoss ein letztes mal die warme Herbstbrise.
Es dauerte nicht lange, bis seine heimlichen Beobachter sich sehen ließen. Er konnte ihre Blicke auf seinem Rücken spüren. Rätselnd standen sie hinter ihm, auf der anderen Seite der Barriere und fragten ein weiteres Mal nach dem Grund für Narutos Handeln. So schwer es ihm auch fiel, er ignorierte sie. Regungslos stand er auf der Aussichtsplattform und hatte sich auch nach vielen Minuten keinen Millimeter bewegt.
Einige weitere seiner Freunde waren eingetroffen. Aufgeregt diskutierten sie miteinander. Er konnte hören, worüber sie redeten, wie sie über ihn redeten. Kurz darauf könnte er hören, wie ein Zettel entfaltet wurde und Kakashis Stimme, die seinen Brief vorlas:
Hallo Freunde,
dieser Brief ist mein Abschied an euch. Ich hoffe zwar, dass ihr ihn erst lest, wenn ich bereits gegangen bin, doch bezweifle ich dies auch. Eurer Beobachtungsdrang in den letzten Wochen war wirklich extrem. Ihr habt meinen Brief sicher schon gefunden und lest ihn grade, während ihr euch über mein Verhalten wundert.
Bisher war es mir nicht möglich mit euch darüber zu reden und es tut mir Leid, dass ich es euch nicht auf persönlichem Weg sagen konnte. Ich wollte, dass ihr zumindest den Grund für mein Verhalten in den letzten Monate versteht.
Bei der großen Schlacht vor einem Jahr ist etwas passiert. Bislang habe ich nur mit Kurama darüber geredet, denn er war ja dabei und hat es mitbekommen. Von euch habe ich es niemanden anvertrauen wollen. Ich weiß, ich habe euch mit meiner Verschwiegenheit einige Sorgen gemacht, doch es war besser so. An dem, was auf mich zukommt, kann niemand von euch etwas ändern.
Ihr wollt sicher auch wissen, was damals passiert ist. Um es kurz zu machen: Ich bin gestorben, oder ich wäre es zumindest, wenn diese drei Fremden nicht aufgetaucht wären. Jetzt wo ich drüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich nicht einmal ihre Namen weiß. Es war kurz vor dem Ende der Schlacht und ich hatte einige tödliche Wunden davongetragen. Mehr als ein paar Minuten hätte ich nicht mehr gelebt und auch Kurama hatte keine Möglichkeit, mich vor dem Tod zu bewahren.
Und dann kamen sie. Es war eine Frau und zwei Männer. Sie standen plötzlich neben mir und betrachteten mich einen Moment. Sie wussten, dass ich sterben würde. Damals haben sie mich vor die Wahl gestellt. Entweder ich sterbe sofort und jeder meiner Freunde, jeder Mensch und jedes Lebewesen würde mit mir untergehen. Oder ich nehme ihr Angebot an für ein weiteres Jahr zu leben. Sie würden mich heilen und mir eine Kraft schenken, die alles Leben retten könnte.
Na ja, was soll ich sagen. Ihr kennt mich. Auch wenn es meinen eigenen Tod bedeutete, für meine Freunde würde ich alles tun. Ich habe ihr Angebot angenommen und sie haben ihren Teil dazu eingehalten. Sie haben mich geheilt und ich hab auch diese neue Kraft bekommen, die ich bisher aber nur während der Schlacht eingesetzt habe um Madara und die Akatsuki zu besiegen und im Anschluss daran, um unsere Verwundeten zu heilen und unsere Toten zurückzuholen.
Meine Frist endet heute, doch was bedeutet schon das Leben eines Einzelnen, wenn der Tod dieser Person tausenden das Leben retten kann? In dieser Hinsicht bin ich wohl meinem Vater sehr ähnlich. Immerhin hatte er vor 17 Jahren nicht anders gehandelt, um sein Dorf zu schützen. Auch ich muss meinen Teil der Vereinbarung einhalten. Um Mitternacht kommen sie erneut und beenden das Leben, dass sie mir vor einem Jahr schenkten. So Leid es mir auch tut, aber ich konnte es euch nicht sagen. Ich bin schon froh, dass ich noch etwas Zeit mit euch verbringen durfte.
Ich habe Hinata einen eigenen Brief geschrieben, in welchem ich ihr alles erkläre, ihr braucht ihr diesen also nicht vorlesen. Wenn ihr noch Fragen haben sollte, dann wendet euch an Kurama. Ich habe ihn auf Hikari übertragen, bevor ich hierher kam. Sein Siegel ist etwas anders, wodurch er nicht gezwungen ist, sich in ihrem Körper aufzuhalten. Er kann euch dazu etwas mehr erzählen.
Eine Bitte habe ich an euch. Eigentlich sind es sogar zwei.
1. Bitte passt auf meine Mädels und auf Kurama auf. Ich will nicht, dass Hinata sich allein fühlt, also gebt bitte auf sie acht. Und sorgt bitte dafür, dass Hikari eine bessere Kindheit hat, als ich sie damals hatte. Erzählt ihr von mir und lasst nicht zu, dass sie und Kurama wie Monster behandelt werden.
2. Lasst die Köpfe nicht hängen. Ihr habt die Chance zu leben, also nutzt sie auch. Nutzt jede freie Minute und kostet sie aus. Das Leben als Ninja ist gefährlich und niemand von euch kann sagen, wann er mir folgen wird. Also nutzt die Zeit, die euch bleibt, damit ihr am Ende nichts bereuen müsst.
Ich selbst bereue nichts. Nicht mein Leben, nicht meine Liebe zu Hinata und nicht meinen Tod. Ich habe die tollsten Freunde, die man haben kann. Ich liebe das beste und liebste Mädchen, was mir die letzten Monate meines Lebens so viel Freude und Glück geschenkt hat, dass es für 10 Leben reicht. Und ich starb in dem Wissen, dass ich mit meinem Tod alle Personen retten würde, die mir wichtig sind.
Passt auf euch auf …
… und folgt mir bitte nicht zu schnell in den Tod.
Einige Minuten war darauf kein Laut von den Ninja zu vernehmen. Offenbar mussten sie erst verdauen, was sie gerade erfahren hatten. Viel Zeit blieb ihnen dafür nicht, denn die letzten Minuten waren für Naruto bereits angebrochen. Pünktlich um Mitternacht leuchtete der Boden vor Narutos Füßen und drei Personen in seltsamen fremden Gewändern erschienen an dieser Stelle. Sie mussten diejenigen sein, die ihr Freund in seinem Brief erwähnt hatte. Einer von ihnen trug eine silbrig leuchtende Rüstung und ein großes mannshohes Schwert. Er stand in der Mitte. Links von ihm stand eine Frau in einem sehr eleganten Kleid, welches ebenfalls auf eine silbrige Art zu schimmern schien und der rechte Mann trug einen silberweißen Kimono, welcher mit goldenen Monden bestickt war.
Panik kam in den Ninja auf. Obwohl sie wussten, dass ihr Freund nicht zu retten war, redeten einige auf Naruto und andere auf die Fremden ein, in der Hoffnung damit etwas auszurichten.
Der Fremde mit der Rüstung betrachtete den jungen blonden Ninja vor sich. Er schien selbstsicher und entschlossen, doch auch voller Trauer und Schmerz. Einige Meter hinter ihm standen eine Reihe von weiteren Ninja, wohl seine Freunde. Überrascht betrachtete er und auch seine beiden Begleiter die Ninja, welche teils verzweifelt auf den Blonden einredete und teils versuchte mit ihnen zu kommunizieren. Nur selten fanden sie würdige, denen sie ein Geschenk machten. Noch seltener hielten sich diese von sich aus an die Abmachung und erschienen am Treffpunkt. Doch nie waren bisher Freunde anwesend gewesen die um das Leben ihres Freundes bettelten.
Die Frau war zu Naruto vorgetreten und betrachtete einen Moment den jungen Ninja. Sie stand direkt vor ihm und sah ihm in seine nassen und verweinten Augen. Er war noch jung, gerade mal 17 Jahre alt und noch nicht völlig ausgewachsen. Einige Zentimeter überragte sie den jungen Blonden noch. Sanft streichelte sie seine Wange und wischte einige seiner Tränen fort, welche er durch die Worte seiner Freunde schon länger nicht mehr zurück halten konnte.
„Bist du dir wirklich sicher, dass du dies tun willst?“, fragte sie ihn mit sanfter Stimme. Sie sprach nicht sehr laut, doch laut genug, dass die anderen Ninja ihre Worte problemlos verstehen konnten.
„Nein, ich will es nicht! Aber es ist Teil des unserer Abmachung...“, antwortete Naruto wahrheitsgemäß und blinzelte einige Tränen weg. „...und diese Abmachung werde ich einhalten.“
Zufrieden und mit einem traurigen Lächeln nickte sie dem Blonden zu und begab sich wieder an die Seite ihrer beiden Begleiter. Alle drei berieten sich kurz und nickten sich darauf zu. Der Mann mit der Rüstung trat vor und zog sein Schwert.
„Knie nieder!“, befahl der Mann kurz darauf und wartete, bis Naruto sich vor ihm gekniet hatte. Die Ninja hinter dem Blonden begannen nun richtig zu schreien, doch er ignorierte alle Rufe.
Naruto kniete mit beiden Beinen auf dem Boden und saß auf seinen Füßen. Seine Hände lagen entspannt auf den Oberschenkeln. Sein Oberkörper war grade. Sein Haupt war erhoben und zeigte keinerlei Regung, während er dem Mann mit dem Schwert in die Augen blickte. Seine Zeit war gekommen. Der letzte Punkt des Vertrages würde sich nun erfüllen.
Langsam hob der Mann das Schwert, bis er es mit beiden Armen hoch über seinen Kopf hielt. Auf der anderen Seite der Fuinbarriere hielten die Ninja die Luft an. Einige schlugen die Hände vor den Mund, andere schauten weg, oder hielten sich die Augen zu. Manche standen einfach nur da und starrten auf den gerüsteten Mann mit den riesigen Schwert hoch über seinem Kopf, welches das Leben ihres Freundes gleich beenden würde.
Erinnerungen schossen Naruto durch den Kopf. Ob dies einer von diesen berüchtigten Momenten im Angesicht des sicheren Todes war? Einer von dieser Momenten, in denen man sein ganzes Leben vor dem inneren Auge nochmal betrachten konnte?
Er sah sich als Kind. Die Blicke der Erwachsene und ihre abweisende Haltung ihm gegenüber. Hörte erneut ihre Beschimpfungen. Er sah die vielen Tagen auf dem Spielplatz, wo sie ihre Kinder von ihm weggezogen haben. Seine Kindheit war wirklich nicht schön gewesen.
Doch er hatte alles gegeben, um sie schöner zu gestalten. Nie hatte er aufgegeben und immer um jedes noch so kleine bisschen Respekt gekämpft. Letztlich hatte er es geschafft. Er hatte Freunde gefunden, Menschen die ihn beachtete und nicht abwiesen. Sogar mit demjenigen hatte er sich anfreunden können, der in ihm lebte und der Grund war, warum Naruto früher von allen abgewiesen wurde.
Er hatte in einem Krieg gekämpft und war als Held daraus hervor gegangen.
Er hatte sein Versprechen gehalten und Sasuke zurück gebracht.
Er hatte eine Mädchen gefunden, dass ihn liebte und ihm eine Tochter schenkte.
Er hätte sogar Hokage werden können, wenn er gewollt hätte.
Alle seine Ziele hatte er erreicht.
Und nun war er hier, am oberen Rand der Hokagefelsen.
Regungslos kniete er vor dem Fremden mit dem Schwert, welches dieser mit beiden Händen hoch über seinen Kopf hielt. Sein Atem war ruhig. Sein Blick verlor sich in dem tiefen hellen Blau, in welchem die Augen des Fremden leuchteten.
Sein Verstand hatte völlig abgeschaltet.
In wenigen Sekunden würde es vorbei sein.
Das Schwert begann sich zu senken. Zuerst langsam, dann schneller. Naruto verzog keine Mine. Auch sein Blick wandte er nicht von dem Fremden ab. Stumm und regungslos wartete er auf seinen Tod.
Doch es geschah nichts.
Wenige Millimeter vor Naruto stoppte das Schwert. Kurz darauf zog sich der Fremde zu seinen Begleitern zurück. Erneut trat die Frau vor Naruto. Sie hockte sich vor ihm, um wieder mit ihm auf Augenhöhe zu sein. Ein weiteres Mal streichelte sie ihm sanft über die Wange und dann umarmte sie ihn. Bevor sie sich wieder erhob gab ihm einen Kuss auf die Stirn, darauf begab sie sich wieder zu ihren Begleitern.
Zum ersten Mal nun trat der dritte von ihnen in Aktion. Der Mann im Kimono trat einige Schritte und legte einen Meter vor Naruto eine Schriftrolle und ein Schwert in einer edel verzierten Schneide ab. Der Gürtel an dem dies befestigt wurde, war darum gewickelt und ebenfalls edel verziert worden.
Darauf erhob er seine Stimme, damit nicht nur Naruto, sondern auch die anderen Ninja ihn gut hören konnten: „Wir möchten dich beglückwünschen Naruto. Du hast unseren Test bestanden. Es war nie eine Bedingung gewesen, dass du für die Kraft, welche wir dir schenkten, in den Tod gehst. Wir musste nur sicher sein, dass unser Geschenk bei dir in guten Händen ist. Du bist ein gutherziger und rechtschaffener junger Mann. Pass gut auf dich auf und benutze unsere Geschenke weise.“
Erneut leuchtete der Boden unter den Fremden und sie verschwanden wieder. Mit ihrem verschwinden hatte sich auch das Fuin in Luft aufgelöst.
Die Ninja waren noch immer geschockt bezüglich dessen, was vor ihren Augen geschehen war. Tsunade war die ersten, welche sich aus ihrer Schockstarre befreien konnte und lief zu Naruto, um diesen zu umarmen. Kurz darauf folgten einige weitere, bis sie letztlich alle um Naruto standen. Dieser bekam von alledem nicht viel mit. Der Schock saß auch bei ihm tief und nachdem er Tsunade und ihre Umarmung bemerkt hatte war er weinend in ihren Armen zusammengebrochen.
Er konnte es einfach nicht fassen.
Er durfte weiterleben.
Sie ließen ihn wirklich am Leben!
Einige Tage hatte Naruto gebraucht, bis er soweit gefasst war, dass er mit seinen Freunden und auch Hinata darüber reden konnte. Sie waren nicht erfreut darüber, dass er niemanden anvertraut hatte, doch letztlich waren sie alle einfach nur froh, dass er noch bei ihnen war. Trotz des klärenden Gespräches dauerte es jedoch noch einige weitere Wochen, bis Naruto sie an diese neue Situation gewöhnt hatte. Alle Zukunftspläne hatte er aufgegeben, da er fest mit seinem Tod gerechnet hatte. Sich mental wieder umzustellen war für ihn nicht so einfach, wie er gehofft hatte, doch mit Hilfe seiner Freunde und seiner neuen Familie fand er den Weg zurück ins Leben.
Erneut bot ihm Tsunade den Posten des Hokage an und diesmal sagte Naruto zu. Als amtierender 6. Hokage einte Naruto die Ninjawelt in einer großen Allianz und eine lange Friedenszeit folgte, welche noch lange nach seinem Tod anhielt. Dieser erfolgte letztlich in sehr hohem Alter, und sogar einige Urenkel des sechsten Hokage hatte bereits ihren Weg ins Leben gefunden.
Tag der Veröffentlichung: 30.05.2014
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