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Prolog

Ein Schrei drang durch den Wald und durchbrach die nächtliche ruhe.

Sechs Gestalten huschten durch das Unterholz. Sie bewegten sich auf die Stelle zu, wo der Schrei seinen Ursprung hatte. Sorge lag auf den Gesichtern der vordersten Drei und sie erhöhten ihr Tempo nochmals. Es war eine Frauenstimme gewesen. Und so entsetzt und schrill ihr Schreien auch gewesen war, so hatte man doch deutlich heraushören können was da geschrien worden war.

Es war ein Name.

Aber nicht irgendein Name.

 

»Minato!« , dachte der Vorderste dieser drei. »Dann hatte der Junge also recht. Es passiert wirklich.« 

 

Ein Geräusch ließ ihn anhalten. Es hatte sich angehört, als wenn direkt hinter ihm etwas gegen eine Mauer prallt. Er drehte sich um und sah dabei, das auch die blonde Frau neben ihm kurz inne hielt. Eine Barriere hatte sich gebildet. Eine Halbkugel, welche jenes Gebiet einzuhüllen schien, aus dem der Schrei gekommen.

„Tsunade, Jiraiya. Wir sind ausgesperrt!”, sagte der alte Mann auf der anderen Seite der Barriere. Hinter ihm standen drei ANBU, deren Gesichter mit Fuchsmasken verdeckt waren. Sie sahen sich die Barriere an. Ein Durchkommen war jedoch nicht möglich. „Wir können nichts weiter tun als abwarten. Nun liegt es allein an euch. Findet sie!”

„Hai Sensei.”, antworteten beiden und eilten sofort weiter ins Zentrum der Barriere. 

 

Beide wussten, was auf sie zukam.

Sie wussten was hier passierte. 

 

Jemand hatte sie vorzeitig in die kommenden Ereignisse eingeweiht, jedoch hatte sie dieser Person nicht glauben wollen. Es klang so unwirklich. Und doch passierte es nun. Tsunade und Jiraiya hatten dieser Person ein Versprechen gegeben und dies würden sie einhalten. Sie mussten es einhalten.

Dort angekommen sahen sie einen riesigen roten Fuchs mit neun Schwänzen. Ketten hielten ihn am Boden. Er wehrte sich gegen sie, doch sie waren stark und etwas besonderes. Sie waren nur dafür gemacht, ihn zu bändigen. Der Ursprung dieser Ketten lag in einer rothaarigen Frau, welche etwas entfernt von dem Fuchs auf dem Boden kniete. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und weinte stumme Tränen. 

Auch sie war in das kommende eingeweiht gewesen, doch es nun zu sehen und zu erleben, schockte die Frau.  

Einige Meter neben ihr lag ein blonder Mann. Er trug das Ninjastirnband mit dem Zeichen Konohas und war in einen weißen Mantel gekleidet, an dessen unteren Rand rote Flammen auf gestickt waren. Er lag auf der Seite, seine Arme schützend um ein kleines Bündel gelegt. Auf seinem Rücken war eine tiefe blutende Verletzung zu erkennen.

Als Tsunade und Jiraiya sich näherten erkannten sie den geschockten Blick der jungen Frau. Regungslos kniete sie da, unfähig sich zu bewegen und starrte mit tränenden Augen auf ihren Mann und das Bündel in seinen Armen. Tsunade kniete sich neben den Mann und untersuchte ihn, wenige Augenblicke später sah sie jedoch schon ihren Begleiter an und schüttelte traurig den Kopf. 

 

Minato war nicht mehr am Leben.

Genau wie der Informant es voraus gesagt hatte. 

 

Dann nahm sie das Bündel an sich und untersuchte den Inhalt. Ein kleiner Junger lag drin, nicht mal eine Stunde alt. Der Kleine hatte die gleichen blonden und abstehenden Haare wie sein Vater. Ihm ging es soweit gut. Er war unverletzt und schlummerte. 

 

»Kleiner Naruto.« Ein trauriges Lächeln zeigte sich bei Tsunade als sie dem kleinen Baby ins Gesicht blickte. »Wir werden auf die aufpassen, das verspreche ich dir.« 

 

Ein Knurren ließ Tsunade zusammenzucken und mit dem Kind auf dem Arm drehte sie sich zu dem Fuchs um. Noch ein zweites lautes Knurren war zu hören. Das Baby erwachte aus seinem Schlaf und fing an zu weinen. Etwas hatte das Tier aggressiv gemacht. Etwas, dessen Wirkung nun versagte und seinen eigenen Verstand wieder erlaubte zu arbeiten. Dich das weinende Kind hatte etwas anderes in ihm ausgelöst und Verwirrung machte sich in ihm breit. Neugierig starrte er auf das kleine Bündel. 

 

Er kannte diesen kleinen Jungen. Aber woher? Er war ihm definitiv schon einmal begegnet, aber wie konnte das sein? Der kleine war doch grade erst geboren. 

 

Jiraiya war derweil zu Tsunade gegangen und nahm ihr nun das Kind ab um es wieder in den Schlaf zu wiegen, damit sie sich um die Mutter des kleinen kümmern konnte. Immer noch sichtlich geschockt kniete sie vor Tsunade und starrte auf ihren toten Mann. Ein Ruck ging durch ihren Körper und die Ketten welche bisher den Fuchs bändigten lösten sich auf. Ihr Chakra war aufgebraucht. Tsunade fing sie auf als sie das Bewusstsein verlor, jedoch war auch für sie jede Hilfe zu spät und sie starb wenige Augenblicke später. 

Obwohl er nun wieder entkettet war regte sich der Fuchs jedoch immer noch nicht, sehr zur Verwunderung der beiden Ninja, welche noch immer dort mit dem Baby zwischen den beiden Toten standen. Ein weiteres leises Weinen war vom Kind zu vernehmen und nun machte es endlich beim Fuchs 'Klick'. Nun wusste er endlich, woher ihm dieses Kind bekannt vorkam. 

Tsunade und Jiraiya waren nicht sonderlich überrascht als der Fuchs sich veränderte. Sie wussten, das dies passieren wurde. Es nun jedoch zu sehen verblüffte die beiden Sannin ein wenig. Der Fuchs wurde immer kleiner, bis er die Größe eines ganz normalen Fuchses erreicht hatte. Seine neun Schweife veränderten sich ebenfalls und wurden zu einem einzigen. 

In dieser kleinen Größe tapste der Kyuubi auf die Ninja zu und sprach sie an. Er erzählte was passiert war und bat die Ninja, das Kind zu verstecken. Damit hatte diese kein Problem, den dies hatten sie ja sowieso vor. Nach einem kurzen Gespräch, welches die Ninja anschließend mit ihrem Sensei und den drei ANBU führten - welche nach dem verschwinden der Barriere wieder zu ihnen gestoßen waren - verschwanden die beiden Ninja mit dem Kind und dem Fuchs. 

 

Aus der ferne betrachtete der Informant die Geschehnisse. Es hatte sich wirklich so ereignet, wie er es den vier Personen erzählt hatte. Die Zukunft des Kindes war gesichert. Mit einem traurigen Lächeln fuhr er seinem Begleiter - einem großen weißem Tiger - über den Kopf und drehte sich zu dem Geisterwesen um, welches hinter ihm stand.

„Es wird Zeit. Bring mich nach Hause.“

K1 - Unerwartete Hilfe

Die Sonne stand hoch am Himmel, dessen strahlendes blau nur an einigen wenigen Stellen von einer kleinen Wolke verdeckt wurde. Es war fast Mittag und die Sommersonne ließ ihre volle Wärme auf das Land einwirken, so dass jedes noch so kurze Lüftchen ein wahrer Segen für die schwitzende Bevölkerung darstellte.

Eine kleine Gruppe von vier Personen bewegte sich durch den Wald. Ein junger Mann mit silberblondem Haar und einer Schwarzen Maske - welche Mund und Nase verdeckte - führte die Gruppe an. Sein Ninjastirnband mit dem Dorfabzeichen war etwas schräg um seine Stirn gebunden, so dass auch noch sein linkes Auge verdeckt wurde. Er trug die Kleidung der Konoha Ninja. Seine beiden Schüler begleiteten ihn. Ein Junge mit schwarzen Haaren und Augen, gekleidet in ein blaues Shirt und eine weiße Hose, sowie ein Mädchen mit langen rosafarbenen Haaren und grünen Augen, welches in ein rotes Qipao und dunkelgrünen Shorts gekleidet war. Auch sie trugen Ninjastirnbänder, der Junge auf der Stirn, und das Mädchen auf dem Kopf, so dass es bei ihr mehr nach einem Haarreif aussah.

Die drei Ninjas begleiteten einen älteren Herren, welcher einen eher mürrischen Eindruck machte. Sie waren auf dem Weg in seine Heimat, dem Wellenreich, wo der Mann derzeit eine Brücke zum Festland baute. Einige Angriffe hatte diese kleine Gruppe bisher schon überstanden, weitgehendst von Banditen, welche nichts weiter wollten als ihr Geld. Letzten Endes konnten diese jedoch froh sein, wenn sie das Glück hatten nur mit einem blauen Auge davon zu kommen.

Dem älteren Ninja machte eher die feindlichen Ninjas sorgen. Der Missionsstufe nach dürften sie eigentlich auf keine treffen, aber dennoch sind sie am Vortag einer Dreiergruppe begegnet, welche ihren Schützling, den Brückenbauer, direkt als Ziel hatte. Das Stufte die ganze Mission nochmal ein wenig hoch, und dafür waren seine beiden Schüler noch nicht bereit. Das sagte er ihnen jedoch noch nicht.

Der Junge Ninja bliebt abrupt stehen und starrte in den Wald. Er hatte etwas bemerkt. Eine seltsame Aura, welche ihm nicht so ganz geheuer war.

"Sensei?", fragte er unsicher.

"Ja Sasuke, ich habe es auch bemerkt. Sie scheinen jedoch keine Bedrohung zu sein.", gab dieser zurück. Er hatte noch jemand anderes bemerkt. Jemand der gefährlicher war.

Gleich darauf schlug auch schon sein Instinkt Alarm.

"Ducken!", konnte er grade noch rechtzeitig rufen. Ein Schwert sauste über ihre Köpfe hinweg und blieb in einem Baum stecken. Der Besitzer ließ nicht lange auf sich warten.

Als der silberblonde Ninja sich wieder aufrichtet betrachtet er den Angreifer genau. »Den kenne ich doch.«, dachte er sich. Er betrachtete den Angreifer weiter und als diese sich nun zu der Gruppe umdreht war er sich sicher.

"Sieh mal einer an, wenn das nicht Zabuza Momoshi ist, ein Gauner aus dem Dorf das unter dem Nebel liegt.", stellte er erstaunt fest. "Ich dachte dich hätte die ANBU mittlerweile einkassiert."

"Kakashi, der Beherrscher der Sharingan. Ist es nicht so?", fragte dieser amüsiert. Zabuza war ein großer Mann mit recht blasser Hautfarbe. Er hat braune Augen und kurze schwarze Haare. Sein Stirnband mit dem Zeichen von Kirigakure trägt er seitlich am Kopf. Sein freier muskulöser Oberkörper wurde nur mit dem Tragegurt seines Schwertes verdeckt, welches eben so lang war, wie Zabuza groß.

Kakashi rückte sein Stirnband grade und legte somit sein linkes Auge frei, in welchem sich das Sharingan befand.

"Sasuke! Sakura! Geht in die Verteidigungsstellung. Beschützt den Brückenbauer, aber haltet euch aus dem Kampf heraus. Der Typ ist noch ein paar Nummern zu groß für euch."

"Hai Sensei!", antworteten beiden und positionierten sich vor dem alten Mann. 

 

Ein junger blonder Bursche hüpfte durch das Unterholz, gefolgt von einem kleinen Silberfuchs. Die beiden tobten sich in der nähe einer kleinen Lichtung aus, an der die Großeltern des Burschen grade ein kleines Päuschen machten.

Ein Geräusch ließ den Jungen innehalten. Etwas weiter entfernt war etwas in einen Baum eingeschlagen. Neugierig wie er war wollte er natürlich nachsehen, jedoch lag die Lichtung mit seinen Großeltern in der anderen Richtung. Er sah seinen kleinen Begleiter an und überlegte kurz. Vorsichtig bewegte er sich in die Richtung, aus der er das Geräusch gekommen war. Sein Opa hatte oft mit ihm geübt, da der Junge ein Ninja werden wollte, wie seine Großeltern. Dadurch kam er nun gut vorwärts ohne dabei ein Geräusch zu verursachen.

Als er näher an sein Ziel kam konnte er Kampfgeräusche wahrnehmen. Namen von Jutsus wurden gerufen und immer wieder konnte er ein klirren wahrnehmen, als Waffen aufeinander prallten. Einige Meter weiter lugte er an einem Baum vorbei. Ein schwerverletzt aussehender Mann mit silberblondem Haar stand einem halbnackten Mann mit einem riesigem Schwert gegenüber. Zwei jüngere Ninjas standen in der Nähe bei einem Mann, den sie offenbar versuchten zu beschützen.

Bei näherem betrachten fiel dem blonden Jungen auf, das sowohl die beiden jüngeren Ninjas, wie auch der verletzte Ältere aus dem gleichen Dorf stammten. »Das ist doch das Zeichen von Konoha!«

"Kurama, hol bitte Oma und Opa her.", sagte er zu dem kleinen Fuchs und beobachtete weiter das geschehen, während der kleine Silberfuchs in die Richtung lief, aus der sie gekommen waren.

Ein weiterer Schlagabtausch folgte und der silberblonde Ninja prallte kurz darauf gegen einen Baum nahe bei seinen beiden Schülern und blieb bewusstlos liegen.

Von dem Schwertträger war ein boshaftes lachen zu vernehmen. Jedoch bewegte er sich nicht, als wäre er noch unschlüssig, wen er den nun als nächstes angreifen sollte.

Die beiden Schüler schienen nervös, wenn dieser Mann schon ihren Sensei fertig machte, was sollten sie dann ausrichten? Weiter kamen sie mit ihren Gedanken aber auch nicht. Den der Schwertträger griff wieder an. Der Junge konnte den Angriff grade so abwehren und lieferte sich nun einen kleinen Schlagabtausch mit seinem Gegner, war jedoch hoffnungslos unterlegen. Am Ende dieses kleinen Kampfes kniete der Junge am Boden und drückte seine Linke Hand auf den linken Oberschenkel, wo er offenbar getroffen worden war.

Doch der Mann hörte nicht auf. Er ging langsam auf den Jungen zu, blieb direkt vor ihm stehen erhob langsam sein Schwert zum Finalen schlag. Als es dann auf den Jungen zu schnellte hatte dieser die Augen geschlossen.

Es klirrte.

Etwas hatte den Hieb abgefangen.

»Sakura!«, war das Erste, was ihm durch den Kopf ging. Hatte sie ihn gerettet? Und sich selbst dabei in Gefahr gebracht, oder vielleicht sogar verletzt? Er öffnete die Augen und schaute auf. Er wurde gerettet! Aber das war nicht Sakura. Vor ihm stand ein blonder Junge, kaum älter als er selbst. Er trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Shirt mit einem Wappen auf dem Rücken. Mehr konnte er nicht erkennen.

"Misch dich nicht ein Junge!", zischte der Schwertkämpfer sichtlich angefressen.

"Verschwinde und ich lass dich am Leben", gab der Blonde siegessicher zurück. Er war vollkommen ruhig und konzentriert.

Der Schwertkämpfer lachte. Er war sichtlich amüsiert über die Aussage des Blonden.

"Du hast nerven kleiner. Hast du überhaupt eine Ahnung, wer ich bin?"

"Mir ist egal wer du bist. Verschwinde einfach." Der Blonde ließ sich nicht verunsichern.

"Dir muss ich wohl mal ein paar Manieren beibringen." Nun wurde die Stimme des Mannes lauter und bedrohlicher. Er griff wieder an, jedoch hatte er den Blonden unterschätzt. Der Junge warf sein Kunai nach ihm und hatte kurz darauf plötzlich eine blau-leuchtende Kugel in der Hand. Der Schwertkämpfer wicht dem Kunai einfach aus und ließ den Blonden dabei einen kurzen Augenblick aus den Augen. Als er wieder hinsah war, dieser auf einmal verschwunden. Er hielt einen Moment inne und wurde gleich darauf von hinten überrumpelt. Der Junge stand nun nämlich hinter ihm, drückte die blau-leuchtende Kugel in den Rücken des Mannes und rief dabei "Rasengan!" Die Wucht dieses Angriffs drückt den Mann dabei etwas in den Boden hinein. Ein weiteres Mal verschwand der Junge und stand nun vor einem Baum, aus dem er sein Kunai zog.

Verblüfft starrte der schwarzhaarige Junge den Blonden an, als dieser wieder zu ihm zurück kam. Das sein blonder Helfer den Typen so schnell besiegen konnte hatte er nicht erwartet.

"Bist du schwer verletzt?", fragte der Blonde, als er bei dem Schwarzhaarigen ankam.

"Ich glaube nicht.", antwortete der junge Ninja. Er war dankbar für die Hilfe, aber auch etwas misstrauisch. Es komm immerhin nicht oft vor, das man einfach so von einem wildfremden gerettet wird, vor allem als Ninja ist so etwas selten. Nun, wo er den blonden Jungen auch von vorn betrachten konnte, musste er feststellen, das dieser kein Ninjazeichen trug.

"Mein Name ist Sasuke Uchiha. Und ich möchte mich für deine Hilfe bedanken.", sagte der Schwarzhaarige an den Blonden gewandt und reichte ihm dabei die Hand.

"Sehr erfreut Sasuke, mein Name ist Naruto Namikaze."

K2 - Kennen wir uns?

Mit etwas Unbehagen beäugte Sakura die Situation. Ihr Sensei lag schwer verletzt einige Meter neben ihr an einen Baum gelehnt. Ihr Teampartner Sasuke kniete ein Stück vor ihr auf dem Boden und beobachtete den blonden Jungen, der gerade wieder auf ihn zukam, und ihr Gegner lag Tot oder bewusstlos in einem Loch im Boden.

"Der Junge ist stark. Hoffentlich ist der uns wirklich freundlich gesinnt.", sagte der Mann neben Sakura.

Sie sah, wie Sasuke mit dem Blonden redetet und sie sich vorstellten. »Naruto Namikaze ist also sein Name. Namikaze?«, sie dachte nach. Der Clan kam ihr bekannt vor, aber woher?

Naruto hatte derweil Sasuke auf die Beine gezogen und kam mit ihm langsam in ihre Richtung. Sakura war immer noch ein wenig misstrauisch. »Er scheint ja ein netter Kerl zu sein. Und hilfsbereit ist er auch. Aber unsere Mission ist wichtig, solang nicht sicher ist, ob ich ihm trauen kann, werde ich ihm auch nicht trauen. Wenn er nur nicht so süß wäre! Moment mal, wieso süß? Ich liebe doch Sasuke!« Von ihren eigenen Gedanken verwirrt sah sie, wie Naruto ihren Sasuke neben ihrem Sensei absetzte und sich diesen kurz ansah.

"Das hier ist sicher euer Sensei, oder?", fragte Naruto. Sasuke antwortete mit einem Nicken. "Er sieht nicht gut aus. Das kann eine Weile dauern, bis er wieder Fit ist. Zumindest unter normalen Umständen." Naruto grinste, was auf Unverständnis stoß. Doch ehe er verraten konnte, wie genau er seinen letzten Satz gemeint hatte, sprang ein kleiner Silberfuchs aus dem Gebüsch und hielt auf die Gruppe zu. Zwei Erwachsene folgten dem Fuchs und betraten den Kampfplatz, auf dem jedoch schon ruhe eingekehrt war. 

"Naruto!", rief seine Großmutter. Sie hatte sichtlich schlechte Laune, war aber auch erleichtert, das es ihrem Enkel gut ging.

Naruto war aufgesprungen und kam seiner Oma entgegen. Da er ahnte was gleich kommen würde, machte sich schon darauf gefasst wieder einmal Bekanntschaft mit ihrer Faust zu machen. Jedoch sollte dies ausbleiben.

"Das ist doch... Kakashi?" Narutos Großmutter stürmte an ihm vorbei und sah sich den jungen Mann an, welcher immer noch bewusstlos und schwerverletzt am Baum lehnte.

"Na da hast ja ganz schön zugelangt, mein Kleiner." Diese Bemerkung kam von Narutos Opa, der sich gerade den Schwertkämpfer genauer ansah, um sicher zu stellen, das dieser auch wirklich keine Gefahr mehr darstellte.

"Lebt der Mann noch?", fragte eine fremde Stimme. Ein junger Mann mit einer ANBU-Maske stand auf dem Ast eines Baumes nahe des Schwertkämpfers.

"Er ist nur bewusstlos. Der Zustand wird sicher noch einige Stunden anhalten.", antwortete der Alte, als er sah, wen er da vor sich hatte. Der ANBU fesselte den Schwertkämpfer und hob ihn über die Schulter, schnappte sich dann dessen Waffe und verschwand im Wald.

"Und warum genau hast du ihn jetzt einfach mit dem Typen abhauen lassen?", fragte Naruto neugierig seinen Großvater. Er kannte ihn gut genug um zu wissen, dass es einen Grund hatte, wenn er nicht eingriff.

"Nun das ist einfach erklärt.", antwortetet dieser. "Der Ninja war ein Nuke-Nin aus Kirigakure und der ANBU war ebenfalls aus Kirigakure. Daher war es seine Angelegenheit und wir haben nicht das Recht gehabt uns einzumischen."

Naruto nickte verstehend und sah zu den anderen hinüber. 

Seine Großmutter hatte begonnen Kakashi zu heilen und wurde dabei von Sakura genau beobachtet. Sie staunte über das grüne Chakra, welches aus der Handfläche der Kunoichi kam. Naruto überlegte kurz.

"Opa?", fragte er, an den älteren gewandt. "Können wir die drei begleiten?"

Der Großvater schaute nachdenklich zu seinem Enkel, welcher seine Großmutter und die beiden jüngeren Ninja beobachtete. Sein Enkel hatte manchmal den Drang gewisse Dinge einfach zu tun. Aus dem Gefühl heraus, dass er es tun muss. Erklären konnte er es selbst nicht.

"Du hast wieder so ein Gefühl, nicht wahr?", lächelnd legte der Alte einen Arm um die Schulter seines Enkel und zog ihn so mit zu den Anderen. "Lass uns warten bis Oma fertig ist. Du kennst sie doch. Wenn wir das ohne sie entscheiden, gibt es nur wieder blaue Flecken."

Naruto musste grinsen. Es stimmte, wenn sie einfach so was entschieden, würde seine Oma nur wieder unnötig wütend. In dieser Beziehung saß definitiv sie am längeren Hebel.

Narutos Großmutter war gerade dabei Sakura zu erklären, wie man das Chakra zu heilen benutze. Sie war hoch konzentriert, um auch ja kein Detail zu verpassen. Danach überlegte sie kurz, hielt ihre Hand über Sasukes kleine Verletzung am Oberschenkel und konzentrierte sich. Einige Minuten lang geschah nichts. Doch dann schien auch ihre Hand von einem grünen Leuchten umgeben zu sein.

"Nimm es nicht so schwer, wenn es noch nicht klappt. Heilen ist nicht einfach. Und das du so schnell dein Chakra auf Heilung umstellen konntest, ist schon erstaunlich.", versuchte die ältere Kunoichi ihr Mut zu machen. Danach konzentrierte diese sich wieder auf ihren Patienten.

"Sakura?", meldete Sasuke sich nach einer Weile unsicher zu Wort. "Ich glaube du kannst aufhören."

Sakura betrachtete die Stelle, wo eben noch langer blutiger Schnitt zu sehen war. Sie war verblüfft. Die Verletzung war verschwunden. Sie hatte ihren Sasuke wirklich geheilt. Auch die Ältere war verblüfft. Sie hatte noch nie gesehen, das jemand das Heilen derart schnell erlernte. »Erstaunlich. Die Kleine hat wirklich Talent.«, dachte sie und konzentrierte sich dann wieder auf Kakashi. 

Als Naruto und sein Großvater dazu kamen, stellte der Ältere zunächst zwei Taschen ab und setzte sich darauf neben den anderen älteren Herrn auf den Boden. Naruto setzte sich zu Sasuke und Sakura. Ein Weilchen unterhielten sich die älteren Männer über belanglose Dinge. Bis der Brückenbauer dann die entscheidende Frage stellte, welche auch Sakura und Sasuke interessierte, sich aber nicht trauten zu Fragen.

"Warum? Warum helft ihr uns überhaupt?"

Der ältere Mann schaute zu seinem Enkel, welcher immer noch bei Sakura und Sasuke saß und ihn anschaute. Der Fuchs hatte sich auf seinem Schoß eingerollt und machte ein Nickerchen. „Nun, dass müssten sie eher meinen Enkel fragen. Aber ich denke, ich kenne den Grund, warum er eingegriffen hat. Sowohl meine Partnerin, wie auch ich, stammen aus Konoha. Naruto wurde ebenfalls in Konoha geboren, auch wenn er seid dem nicht mehr dort war. Daher gehören ihre Beschützer in gewisser Weise zu uns.“

"Ihr kommt aus Konoha?", fragte Sakura an Naruto gewandt. Ihre Unsicherheit und das Misstrauen ihm gegenüber waren vollkommen verschwunden.

"Ja. Ich habe eure Stirnbänder erkannt und als ich gesehen habe, das ihr alleine offenbar nicht klar kommt, wollt ich euch helfen. Ich war zwar seit meiner Geburt nicht mehr in Konoha, aber es ist immer noch meine Heimat, und bald bin auch ich dort zu Haus.", antwortete dieser mit einem bestechend charmantem Grinsen.

"Und wie hast du unsere Stirnbänder erkannt, wenn du noch nie in Konoha warst?", wollte nun Sasuke wissen.

"Na ja, Oma und Opa haben mit nicht nur viele Jutsus beigebracht, sondern mich natürlich auch in allem unterrichtet, was ihr auf der Akademie gelehrt bekommen habt. Die versteckten Dörfer und ihre Zeichen gehörten natürlich auch dazu."

"Verstehe. Während wir zur Akademie gingen, wurdest du also von deinen Großeltern unterrichtet. Und wo ist deine Oma jetzt?", fragte Sakura den Blonden.

Naruto kicherte.

"Was ist den daran jetzt so witzig?", fragte Sakura leicht verärgert.

"Nun, meine Oma sitzt direkt neben dir.", antwortete Naruto und zeigte auf die Kunoichi, die immer noch dabei war Kakashi zu heilen.

"Was? Das ist doch nie im Leben deine Oma." Sakura und Sasuke waren beide sichtlich verwirrt. Die Kunoichi sah jung aus. Sie schätzen die Frau auf mitte Zwanzig, höchstens anfang Dreißig. Wie sollte sie bitte seine Großmutter sein. Sie war doch viel zu jung.

"Meine Oma benutzt ein Jutsu. Die Lila Raute auf ihrer Stirn zeigt das. Genau erklären wollte sie es mir nicht. Die Kraft, die in diesem Siegel liegt, kann sie einsetzen, um andere oder auch sich selbst zu heilen. Und wenn sie diese Kraft nicht braucht, dann lässt sie sich jünger Aussehen, als sie ist.", erklärte er den beiden.

"Aber recht hattest du trotzdem. Sie ist wirklich nicht meine Oma. Und er", der Blonde zeigte dabei auf seinen Großvater. "ist auch nicht mein Opa. Die Beiden haben mich aufgenommen und erzogen. Früher dachte ich, sie wären wirklich meine Großeltern, aber vor ein paar Jahren haben sie mich dann darüber aufgeklärt, wie es wirklich ist. Aber ob Verwandt oder nicht, ist mir egal. Sie bleiben für mich trotzdem meine Großeltern."

"Und wie heißen deine Großeltern? Wir können sie ja schlecht mit Oma und Opa anreden.", fragte Sakura weiter.

"Meine Oma heißt Tsunade und Opa heißt Jiraiya. Wobei Oma ihn immer Perversling nennt, aber fragt mich nicht wieso. Das weiß ich selbst nicht."

Jiraiya kam sauer auf Naruto zu und packte ihn am Kragen. "Wer ist hier ein Perversling, Junge?", fragte er seinen Enkel und schüttelte ihn dabei etwas durch.

"Opa, reg dich ab! Du weißt doch selbst, wie Oma dich immer nennt." Naruto versuchte dabei von seinem Opa loszukommen.

Eine Faust traf sie und schleuderte beide ein paar Meter weit weg. Tsunade war aufgesprungen und kam mit wütender Miene auf ihren Partner und ihren Enkel zu. "Wie soll man sich bei eurem Lärm den konzentrieren, ihr Pfeifen?" Ein weiterer Fausthieb kam auf die Beiden zu. Sie nahmen ihn stumm in Empfang und blieben mit einer Beule am Boden liegen. Sie kannten Tsunade zu gut, um sich zu wehren, denn das hätte noch weit schlimmere Konsequenzen, als nur eine Beule, nach sich gezogen.

Tsunade war wieder zu den Anderen zurück gekehrt und setzte die Heilung fort. Alles andere um sich herum, blendete sie aus. So merkte sie auch nicht, wie Sakura und Sasuke ein wenig Abstand zu der Frau nahmen. 

Naruto kehrte zu den anderen zurück, schnappte sich seinen Rucksack und kramte darin herum. Dabei holte ein einige Dinge heraus, die er neben sich legte. Danach zog er sein Shirt aus und nahm sich daraufhin ein anderes schwarzes - ohne Ärmel, welches er an anzog. Dabei konnte man seinen gut trainieten Oberkörper, sowie ein Tattoo auf seinem rechten Oberarm erkennen, welches so aussah, wie sein kleiner Silberfuchs. Darüber zog er einen ärmellosen schwarzen Mantel, auf dessen Rücken wieder das Clansymbol zu sehen war. Der untere Rand war mit einem gelben Flammenmuster versehen. Um die Hüfte legte er einen Gürtel, dessen Gürtelschnalle ebenfalls mit dem Clansymbol verziert war. Seine Unterarme wickelte er in schwarze Bandagen, über die er Armschienen aus schwarzem Leder befestigte. Auch diese trugen eine Gravur. Doch hier handelte es sich nun um das Symbol von Konoha. Danach befestigte er noch eine kleine Tasche an seinem Gürtel. Den Rest packte er zusammen.

"Naruto, warum hast du dich jetzt umgezogen? Wir haben doch noch gar nicht beschlossen, ob wir sie begleiten.", fragte Jiraiya, der bisher nur stumm zugesehen hatte.

"Ist mir egal. Ich gehe auf jeden Fall mit ihnen mit. Wenn sie die Mission beendet haben, dann gehen sie doch eh nach Konoha zurück. Und ob ich jetzt nach Konoha gehe oder danach ist doch egal.", antwortete der Blonde. "Und du weißt ja, wie das ist. Wenn ich wieder so ein komisches Gefühl habe, dann kann ich nicht anders."

Naruto stellte sich neben seine Oma und schaute auf den Jonin hinunter. "Was glaubst du Oma? Wie lang brauchst du noch?"

Tsunade stoppte die Heilung und atmete tief durch. "Ich würde sagen, er ist soweit geheilt, aber er sollte sich auf jeden Fall noch ausruhen." Danach beugte sie sich kurz zu seinem Kopf vor und schob sein Stirnband über das linke Auge. Das Riss den Mann kurz aus seiner Bewusstlosigkeit.

Er öffnete das rechte Auge ein wenig und sah im ersten Moment alles verschwommen, doch dann schärfte sich seine Sicht und er blickte auf einen blonden Jungen. Verwirrt starrte er den Jungen an und meinte mit schwacher Stimme "Kennen wir uns?". Ein kurzen Moment noch blieb sein Blick auf den Jungen haften. Einen Moment, in dem er an seinen verstorbenen Sensei denken musste, dem dieser Jungen so verdammt ähnlich sah. Danach wurde wieder alles dunkel und er verlor erneut das Bewusstsein.

K3 - Wiedersehen macht Freude

Dunkelheit. Das war das Erste, was er wahrnehmen konnte. Es war dunkel. Er spürte, das etwas auf ihm lag. Etwas wärmte ihn. Seine Finger berührten einen weichen Stoff. Er lag unter einer Decke. Um ihn herum war es still. Kein Ton war zu hören. Langsam öffnete er sein rechtes Auge. Rechts in der Wand konnte er ein Fenster erkennen. Es dämmerte. Aber war es morgens oder abends? Und wo war er hier überhaupt?. Etwas bewegte sich neben ihm. Er konnte Schritte wahrnehmen, wie von einem kleinen Tier. Und dann sah er es. Es war ein Fuchs. Ein kleiner weißer Fuchs stand vor ihm, wedelte mit seinem Schweif und sah ihn an. Gleich darauf verschwand er aber auch schon wieder. Er verließ das Zimmer, wie man hören konnte. Kurz darauf waren schwerere Schritte zuhören. Die Tür öffnete sich und ein blonder junger Mann kam rein. Da war er wieder, dieser blonde Junge. Dann war es wohl doch eine Einbildung gewesen. Die Ähnlichkeit mit seinem Sensei verblüffte den Mann ein weiteres Mal.

"Na? Wieder Fit?" Der Blonde ging in die Hocke und grinste ihn an. Und dieses Grinsen ließ ihn denken, dass sein Sensei wirklich zurückgekehrt war. Zumindest für einen kurzen Moment.

Der Mann versuchte sich aufzusetzen. Es klappte überraschend gut, dabei war er sich sicher, das er vor kurzem noch verletzt gewesen sein musste. Als er zum Blonden aufsah merkte er, dass dieser ihm eine Hand gereicht hatte. "Komm!", sagte der Blonde, immer noch lächelnd. "Lass uns in die Küche gehen, dort können wir in Ruhe reden. Du hast sicher ein paar Fragen."

Er griff nach der Hand des Blonden und ließ sich aufhelfen. Zusammen gingen sie dann in die Küche und der Mann setzte sich an den Tisch. Der kleine Fuchs hatte es sich in der Nähe des Kamins bequem gemacht und schien wieder zu schlafen. Eine Teekanne und einige Kerzen standen auf dem Tisch, sowie eine Tasse, neben der ein Buch lag. Der Blonde hatte eine zweite Tasse geholt und schenkte dem Mann einen Tee ein. Dieser nahm sie dankend an und trank zunächst einige Schlucke, bevor er die Tasse auf dem Tisch abstellte.

"Ich habe hier einen Brief für dich.", sagte der Blonde und reichte dem Mann einen Zettel. "Er wird einige deiner Fragen sicher beantworten. Alles weitere beantworte ich dir, wenn du ihn gelesen hast."

Der Mann nahm den Zettel an sich und faltete ihn auseinander, während der Blonde sich wieder auf seinen Platz setzte und sein Buch wieder zur Hand nahm. 

 

Hallo Kakashi, 

lange nicht gesehen. Du fragst dich sicher, wer der Junge ist, den du da vor deiner Nase hast? Und warum der dir so bekannt vorkommt?

Sein Name ist Naruto Namikaze. Ja, Namikaze! Er ist Minatos Sohn. Jiraiya und ich haben ihn damals mitgenommen und fern vom Dorf aufgezogen. Den Grund erklären wir dir, wenn ihr wieder in Konoha seid. 

Naruto bestand darauf euch zu begleiten. Er hat manchmal so ein komisches Gefühl, wie eine Vorahnung. Er meinte, es wäre besser, wenn er mit euch geht und euch hilft. Wir haben ihn daher mit euch gehen lassen und sind alleine weiter nach Konoha. Das ist das erste Mal, dass wir ihn alleine lassen. Er ist zwar sehr vernünftig, aber ein wenig Sorge haben wir deswegen schon. Hab bitte ein Auge auf ihn. 

Wir sehen uns in Konoha

Tsunade 

PS: Pass besser auf dich und die Kinder auf, hätte Naruto euch nicht gerettet, wärt ihr nicht mehr am Leben!  

 

Kakashi las sich den Brief mehrmals durch, um sicher zugehen, dass seine Augen ihn nicht täuschten und schaute danach zu Naruto, der mit seinem Buch beschäftigt war. Lange Zeit sah er ihn einfach nur an und war sich nicht sicher, ob dieser bemerkt hatte, dass er den Brief bereits zur Seite gelegt hatte. Dann lehnte er sich zurück und schloss einen Moment lang die Augen. Er Atmete einmal tief durch und sah sich wieder den Jungen an.

"Du siehst deinem Vater wirklich sehr ähnlich.", war das erste was er sagte. "Ich wusste gar nicht, dass sein Sohn damals überlebt hatte."

"Ich kenne die Geschichte von damals leider nicht. Meine Großeltern wollen sie mir nicht erzählen. Ich weiß nur, dass meine Eltern am Tag meiner Geburt gestorben sind und sie mich mitgenommen haben." Naruto antwortete ohne den Blick vom Buch abzuwenden.

"Großeltern?", fragte Kakashi verwirrt. »Er muss Tsunade und Jiraiya meinen.« Seine Vermutung wurde gleich darauf bestätigt.

"Ich weiß mittlerweile seid knapp drei Jahren, das Jiraiya und Tsunade nicht mit mir verwandt sind, und somit auch nicht meine richtigen Großeltern, aber alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen." Beim letzten Satz lächelte er. Kurz darauf blätterte er seinem Buch eine Seite weiter, steckte einen Zettel hinein und legte das Buch dann auf den Tisch.

Kakashi sah Naruto immer noch an und dieser schaute nun auch zurück. Die gleichen abstehenden blonden Haare, die gleichen azurblauen Augen, das gleiche freche Grinsen. Auch körperlich war er seinem Vater seht ähnlich. Gut, er war jünger als Minato damals, aber Naruto kam schon sehr nah an ihn ran.

"Wie alt bist du jetzt Naruto?", fragte Kakashi seinen gegenüber.

"Ich bin zur Zeit noch 14. Nächsten Monat habe ich Geburtstag.", antwortete dieser.

"Da haben dich die zwei aber mehr als Gut behütet. Andere sind in deinem alter schon Chunin oder sogar Jonin.", staunte Kakashi über soviel Überfürsorglichkeit. Das hätte er speziell Jiraiya nicht zugetraut, aber auch Tsunade machte früher nicht unbedingt den Eindruck als würde sie sich um die Mutterrolle reißen.

"Gut behütet ist gut. Die Beiden haben es oft richtig übertrieben. Es hat schon ausgereicht, wenn ich mal fünf Minuten länger auf der Toilette saß als sonst und sie haben mich schon gesucht, weil sie Angst hatten, dass was passiert war. Nur beim Training war ihnen das egal. Aber wehe ich war mal länger als ein paar Minuten unangemeldet außer Sichtweite. Da haben sie Panik bekommen. Dies Dauerbeobachten hat sich im letzten halben Jahr erst gelegt.“ Naruto seufzte. Er war richtig froh endlich mal ein paar Tage ruhe vor seinen Großeltern und ihrem Kontrollwahn zu haben.

Naruto und Kakashi unterhielten sich ein eine Weile über Naruto und seine Können, damit der Jonin ihn ein wenig einschätzen konnte. Danach ließ er sich von Naruto über die Situation aufklären.

Nachdem Tsunade und Jiraiya ihren Weg nach Konoha fortgesetzt hatten, hatte Naruto den Jonin auf dem Rücken getragen, und die Gruppe setzte ihren Weg ins Wellenreich fort. Tazuna, der Brückenbauer, führte sie dabei. Einen weiteren Angriff gab es bislang nicht. Zwei Tage lang befanden sie sich noch unterwegs. Einen Teil der Reise legten sie dabei mir einem Boot zurück, welches einem von Tazunas Freunden gehörte. Kurz vor dem Abend des zweiten Tages hatten sie dann ihr Ziel erreicht. Das war am gestrigen Tag. Sie befanden sich bei Tazuna zu Hause und Kakashi hatte bis eben geschlafen. 

 

Sie verbrachten noch zwei Wochen in Tazunas Haus, und bewachten sowohl die Baustelle, wie auch das Haus. Naruto benutzte dafür eine Besondere Art von Doppelgängern, damit er an mehreren Orten gleichzeitig sein konnte. Da viele von den Arbeitern mittlerweile zu viel Angst hatten und nicht mehr zur Arbeit erschienen, benutze Naruto diese auch, um beim Bau zu helfen. Von weiteren Gefahren war all die Zeit über nichts zu sehen. Dennoch wurde Naruto sein Gefühl nicht los, das etwas passieren würde.

Es war der letzte Tag und die Brücke war kurz vor der Fertigstellung. Ein dichter Nebel legte sich über das Gebiet. Man konnte kaum den Mann vor sich erkennen. Unter diesen Bedingungen konnten sie nicht arbeiten, so unterbrachen sie ihre Aufgaben und sammelten sich um abzuwarten. Naruto löste vorübergehend seine Doppelgänger auf, welche in kleinen Raumwölkchen verschwanden. Heute waren sie alle auf der Brücke, alle bis auf Kurama, der kleine Fuchs. Er war bei Tazuna zu Haus geblieben und passte dort auf.

Ein Weilchen passierte gar nichts. Sie saßen einfach nur da und warteten, dass der Nebel sich wieder lichtete. Doch dann geschah das, worauf Naruto schon so lange wartete - und von dem er hoffte, das es nicht passierte. Seine Vorahnung bestätigte sich. Ein Geräusch war zu hören. Etwas schweres und rotierendes flog durch die Luft und hielt genau auf Tazuna zu. Naruto konnte den Mann grade noch zur Seite ziehen, um ihn vor einer Verletzung zu bewahren. Nun waren sie alle aufmerksam und stellten sich um den Brückenbauer auf.

Ein fieses amüsiertes Lachen war zu hören. Jedoch schien der Nebel die Sinne ein wenig durcheinander zu bringen, so dass man nicht feststellen konnte, aus welcher Richtung es kam. Die vier Ninja konzentrierten sich voll auf ihre Umgebung, in der Hoffnung, den nächsten Angriff noch rechtzeitig bemerken zu können. Dabei bemerkten sie jedoch nicht, das auf dem Boden unter ihren Füßen sich ganz langsam eine Eisschicht ausbreitete. Ein weiteres Mal flog etwas auf sie zu. Kakashi schnappte sich Tazuna und Sakura und zog sie zur Seite, woraufhin die drei das Gleichgewicht verloren und Bekanntschaft mit der Eisfläche unter ihnen machten. 

Naruto hatte Sasuke aus der Flugbahn gezogen und schlitterte ein paar Meter mit diesem über das Eis. Sie hatten es zwar geschafft stehen zu bleiben, jedoch waren sie nun einige Meter von den anderen entfernt, und bei diesem Nebel konnten sie diese nun leider nicht mehr sehen. Allerdings hatte sie nun eh andere Probleme. Vor ihnen stand der ANBU. Der Mann, der den Schwertkämpfer mitgenommen hatte.

„Ihr werdet jetzt sterben!“, sagte der ANBU.

Der ANBU verschwand wieder. Doch um sie herum war etwas anders. Der Nebel lichtete sich ein wenig und gab die Sicht auf viele Spiegel ähnliche Gebilde frei, welche in einer Halbkugel um sie herum positioniert waren. Sie waren aus Eis gemacht. In jedem dieser Eisspiegel war ein Abbild des ANBU zu sehen.

Naruto und Sasuke stellten sich Rücken an Rücken. Da sie nicht wussten, was auf sie zukam, versuchten sie so viel wie möglich im Blick zu haben und, um auf alles reagieren zu können. Doch was dann kam, hatte keiner erwartet. Der ANBU warf mit Nadeln. Großen langen Nadeln, welche aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen schienen. Die beiden Jungs waren unsicher, wie sie darauf reagieren sollten und hielten sich vorerst nur schützend die Arme vors Gesicht. Nachdem der Nadelregen ein Ende gefunden hatte formte Naruto schnell einige Fingerzeichen und legte die Hände auf den Boden.

„Holzversteck: Jutsu der Holzmuschel“, sagte Naruto kurz darauf und aus dem Boden brach Holz, welches sich um die beiden Jungs legte.

„Und jetzt?“ fragte Sasuke unsicher, während er im dunkeln hockte.

„Jetzt sind wir zumindest für einen Moment vor der Nadeln sicher und können uns in Ruhe überlegen was wir machen.“, antwortete Naruto nachdenklich. „Diesem Eisspiegel Jutsu muss einen Trick haben. Der kann niemals in allen Spiegeln gleichzeitig sein.“ 

Kakashi hatte sich nicht völlig aufgerichtet, er kniete. Dann biss er sich in den Daumen, formte ein Siegel und legte seine Hand auf dem Boden.

"Jutsu des vertrauten Geistes!", sagte er und vor seiner Nase gab eine Rauchwolke, welche bei ihrem verschwinden die Sicht auf mehrere Hunde freigab.

"He Chef, was gibt es?", fragte ein kleiner Mops in einem Ninjaoutfit.

"Hier im Nebel versteckt sich jemand, der uns ans Leder will. Findet ihn!" Die Hunde fingen an zu schnüffeln und liefen dann davon, ihrer Fährte folgend. Kakashi griff sich ans Stirnband und legte sein Sharingan frei. Keine Sekunde zu spät, wie er feststellen musste. Ein Schwert kam auf ihn zu. Er wich aus und erkannte nun seinen Gegner. Dieser holt ein weiteres mal aus, konnte jedoch nicht zuschlagen, da sich eine ganze Meute Hunde auf ihn stürzte und sich in ihn verbissen.

"Zabuza! Mir wurde gesagt, das ein ANBU dich mitgenommen hatte. Wie kommt es, dass du noch immer hier herumlungerst?", fragte Kakashi den Mann, der ihn angegriffen hatte.

Zabuza gab erneut ein fieses und düsteres lachen von sich, ehe er konterte. "Kakashi! Wiedersehen macht Freude, nicht wahr? Ich freue mich jedenfalls riesig." Ein weiteres mal war sein bösartiges Lachen zu hören.

"Die Freude liegt da ganz auf deiner Seite. Was hast du mit dem ANBU gemacht?", fragte Kakashi weiter.

"Der ANBU? Der gehört zu mir. Und er hat gerade seinen Spaß, er spielt nämlich mit dein beiden Jungs." Zabuza fing erneut an zu lachen, doch diesmal hörte er nicht mehr auf. Bei dem Gedanken daran, was sein Partner mit den beiden Jungs anstellen würde, bekam er einen langanhaltenden diabolischen Lachanfall.

K4 - Showdown im Wellenreich

Sasuke und Naruto hockten immer noch in der Holzmuschel. Rücken an Rücken aneinander angelehnt. Sie hatten vorerst eine Strategie, mit der sie es versuchen wollten. Für etwas wirksames brauchten sie mehr Informationen. Doch diese wollten sie gleich beschaffen.

"Wie lang hält die Muschel noch?", fragte Sasuke nach einigen Minuten.

"Sie sollte sich gleich auflösen. Bist du bereit?", antwortete der Blonde. Er hatte die Zeit in der Muschel genutzt, um sich einen Moment auszuruhen. Dadurch, das er beim Brückenbau seine speziellen Doppelgänger benutzen, welche sich Schattendoppelgänger nannten, erschöpft er sich schneller als erwartet. Und gleich würde er seine Kraft brauchen.

"Aber sicher!" Sasuke war voll konzentriert. Er wusste, dass es hier auch auf ihn ankam. Diesen Gegner konnten sie nur zusammen bezwingen.

"Und los geht's!"

Die Muschel verschwand und Sasuke stand wieder auf. Naruto blieb absichtlich in der Hocke damit Sasuke in alle Richtungen ein freies Blickfeld hatte. Er erschuf pausenlos neue Schattendoppelgänger, welche sich sofort auf die Spiegel stürzten. Allerdings wurden sie immer schon von dem ANBU vernichtet, bevor sie überhaupt eine Chance hatte dort anzukommen. Sasuke beobachtete nur. Er sollte ein Auge auf alles halten, in der Hoffnung, dass er irgendetwas bemerkte, was den beiden weiterhalf. Zunächst bemerkte er Minuten lang nichts, doch dann schien er langsam etwas zu sehen. Etwas bewegte sich in einem enormen Tempo durch die Spiegel. Einige weitere Minuten verstrichen und nun war er sich sicher, dass es sich nicht durch die Spiegel bewegte, sondern von einem zum anderen Sprang, und jedes mal, wenn es den Spiegel wechselte, warf es die Nadeln. »So funktioniert das also. Solang er sich im Spiegel befindet kann er nicht angreifen. Aber während er den Spiegel wechselt ist er für einen kurzen Moment dazu in der Lage seine Nadeln zu werfen. Das sollten wir nutzen um ihn anzugreifen.«

"Naruto, ich probiere gleich mal was.", warnte Sasuke seinen Partner und lies dabei den ANBU nicht mehr aus den Augen. Er wartete auf den richtigen Moment. Dann formte er schnell ein Siegel, holte tief Luft und schoss einen gewaltigen Feuerball auf seinen Gegner.

"Was war den das?", fragte Naruto, der sich leicht erschrocken hatte, als der Feuerball über ihn hinweg flog.

"Das war das Jutsu der flammenden Feuerkugel. Ich weiß nur nicht, ob ich ihn erwischt habe. Ich kann seinen Bewegungen zwar mittlerweile folgen, aber so einfach ist das dennoch nicht." Beide wartete ab, was jetzt passierte. Einige Minuten war stille, der ANBU war verschwunden.

"Wie hast du es den geschafft ihn zu sehen?", fragte Naruto, da von ihren Widersacher immer noch nichts zu sehen war, und schaute zu Sasuke auf.

"Ich weiß nicht, es ging einfach." Sasuke schaute nun zu Naruto runter und merkte, das dieser nun verwirrt war. "Was ist los?"

"Sasuke. Deine Augen sind rot!", antwortete Naruto.

"Ach so! Ja klar. Ich hab mein Sharingan aktiviert. Das erklärt natürlich, warum ich ihm folgen konnte."

Naruto setzte zu einer weiteren Frage an, kam jedoch nicht mehr dazu, denn der ANBU kehrte in seine Spiegelarena zurück und wieder sprang er durch die Spiegel und Sasuke folgte ihm mit seinen Sharingan. Doch diesmal warf er nicht nur mit Nadeln um sich, sondern auch mit kleineren Eiszapfen, so dass sich die Jungs nun noch mehr hüten mussten, um nicht getroffen zu werden.

"Soll ich bei meinen Schattendoppelgängern bleiben, um zumindest ein Teil der Geschossen abzufangen, oder hast du eine andere Idee?", fragte Naruto seinen Partner. Dieser antwortete jedoch nicht, sondern war gerade dabei einen etwas größeren Eiszapfen abzuwehren. Als Naruto aufschaute, um zu sehen, was Sasuke ablenkte, sah er einen weiteren Eiszapfen auf dessen Rücken zufliegen. Er sprang auf und wehrte ihn ab. Sasuke wiederum hatte bemerkt, das Naruto ihn gerade vor etwas beschützt hatte und sah nun einen neuen Eiszapfen auf Naruto zufliegen und wehrte diesen ab. Ein paar mal drehten sie sich so nun im Kreis und wehrten die Eiszapfen ab, welche auf den jeweils anderen zuflogen, bis zwei davon letztlich doch bis zu Sasuke durchkamen und ihm am Arm und am Bein trafen. Ein eiskalter Schmerzt durchflutete ihn und ließ ihn auf die knie sinken. Naruto konnte keine weiteren Eiszapfen ausmachen. Dafür verstärkte sich nun der Nadelregen wieder und alle flogen direkt auf Sasuke zu.

Ein kurzer Schmerzlaut war zuhören.

Sasuke sah auf.

Naruto stand vor ihm und hatte überall im Körper Nadeln stecken. Sogar seitlich am Hals. Er sah aus wie ein menschliches Nadelkissen. Das, was Sasuke jedoch noch mehr schocke, war Narutos Blick. Schmerz lag darin. Schmerz, Schock und Angst. Er zitterte. Seine Beine gaben nach und er kippte nach vorne weg. Sasuke fing ihn auf und hörte wie Naruto ihm leise etwas zuflüsterte.

"Schnapp ihn dir, Partner!"

Dann verlor er das Bewusstsein.

Sasuke kniete da, mit seinem Partner im Arm. Unfähig sich auch nur einen Millimeter zu Bewegen. Der Schock saß zu tief. Als er sich nach einigen Minuten endlich wieder fing schaute mit wütendem Blick zu den Eisspiegeln auf. Er war verwirrt. Der ANBU war ein weiteres Mal verschwunden und die Spiegel begannen zu schmeltzen. 

 

Kakashi stand einige Meter vor Zabuza, welcher immer noch von einer Meute von Ninjahunden an Ort und Stelle gehalten wurde. Und Zabuza war immer noch am lachen. Kakashi hatte noch einige versuche unternommen Informationen aus seinem Gegenüber zu bekommen, jedoch erfolglos. Er lachte und lachte einfach immer weiter.

Der Jonin sorgte sich um die beiden Jungs. Sie waren schon viel zu lang im Nebel verschwunden und mussten sich mit dem ANBU Partner des Nuke-nins herum schlagen. Er beschloss dem ein Ende zu setzen. Mit der linken Hand griff er nach seinem rechten Handgelenk und begann Chakra zu sammeln. Kleine Blitze sammelten sich in und um seiner rechten Hand. Und dann dieses Geräusch, dass aus der Hand kam. Es klang wie das Zwitschern von Tausend Vögeln. Chidori! Kakashi setzte zum Schlag an und ließ seine rechte Hand direkt auf das Herz von Zabuza zu schnellen. Plötzlich stand jedoch der ANBU vor ihm, welcher versucht hatte Kakashis Angriff mit seinem eigenen Körper abzufangen. Der Schlag war jedoch zu mächtig gewesen. Der Körper des ANBU war durchschlagen worden und die Hand drang noch ein wenig in den Körper von Zabuza ein. Nicht Tief, aber es reichte aus um auch diesem eine tödliche Verletzung zuzufügen.

Als Kakashi seine Hand wieder aus den Körpern zog sackten Zabuza und der ANBU in sich zusammen. Der Nebel begann sich zu lichten und auch das Eis unter ihren Füßen schien sich aufzulösen. Sakura und Tazuna kamen auf Kakashi zu. Sakura mied dabei bewusst den Anblick der beiden Toten.

"Chef, wir bekommen Besuch." Der kleine Mops hatte Kakashi wieder angesprochen. Die Hunde hatten eine Gruppe fies schauender Männer entdeckt, welche an der anderen Seite der Brücke standen.

Kakashi schaute sich die Männer an. Es waren keine Ninja darunter, nur normale Ganoven und Söldner. Und ein Mann der ganz und gar nicht in dieses Bild passte. Er trug teuren Schmuck und auch sein Anzug sah nicht danach aus, als wäre er billig gewesen. "Gato.", hörte Kakashi von Tazuna. Dieser Mann war also Gato. Der Grund warum die Bevölkerung des Wellenreiches leidete und warum Tazuna diese Brücke baute.

"Sakura, sieh bitte nach den Jungs und hole sie her, wenn möglich.", befahl Kakashi und ging dabei ein paar Schritte auf Gato zu. Seine Hunde begleiteten ihn. Auch wenn die Nuke-Nin nun besiegt waren, so mussten Tazuna immer noch beschützt werden.

Sakura war in die Richtung eines seltsamen Eisgebildes gelaufen. Es schmolz bereits und so konnte sie durch eine kleine Lücke schlüpfen, um ins innere zu gelangen. Vor ihr kniete Sasuke. Er hielt Naruto, der vor ihm kniete, an Sasuke angelehnt. Die Arme hingen schlapp herunter und sein Kopf lag auf Sasukes Schulter. Nadeln steckten in seinem Körper. Unglaublich viele riesige Nadeln. Sasuke hatte nur ein paar kleine Kratzer. Von den Stellen, wo die Eiszapfen ihn getroffen hatten, war kaum noch was zu sehen.

Sakura nahm ihm Naruto ab und schickte Sasuke dann zu Kakashi.

Als Sasuke bei Kakashi an kam war dieser mit seinen Hunden bereits damit beschäftigt die Halunken von Tazuna fernzuhalten. Sasuke stieg sofort mit ein. Er war immer noch wütend auf den ANBU und musste sich erst einmal abreagieren. Nach einem minutenlangen Gemetzel, bei dem die Halunken reihenweise umkippten, verschafften sich die beiden Ninja einen kurzen Überblick. Die meisten Gauner lagen am Boden, sogar Gato war darunter, jedoch schien es mehr als wäre er im Kampf von einem seiner eigenen Leute erdolcht worden. Zwei weitere flüchteten gerade vor den Hunden und einer hatte sich demonstrativ an die Seite gesetzt und hatte augenscheinlich kein Bock mitzumischen.

Kakashi ging zu diesem hinüber und wechselte ein paar Worte mit ihm. Gleich darauf stand dieser auf und schlenderte davon. Der Jonin kam zurück und sprach direkt Sasuke an. "Wo steckt Naruto?" Sorge schwang in der Stimme des Jonin mit. Sasuke führte Kakashi und Tazuna dorthin wo er Sakura und Naruto allein gelassen hatte. 

 

Naruto lang auf dem Rücken. Sakura saß neben ihm und weinte. Als sie die anderen bemerkte sah sie auf. Sie versuchte etwas zu sagen, brachte jedoch keinen Ton raus. Sasuke ging zu ihr. Er wusste, das Sakura sich in den letzten Tage mit dem Blonden angefreundet hatte und bei ihm selbst war es ja nicht anders. Naruto hatte eine so offene und heitere Art an sich, die es einfach nicht gestattete ihn nicht zu mögen.

"Ich konnte keinen Puls finden.", brachte Sakura zögerlich hervor.

Kakashi war sichtlich wütend, aber mehr auf die Situation, als auf die Personen um ihn herum. Sakura und Sasuke hatten ihren Blick abgewandt. Besonders Sasuke gingen gerade mehrere Dingen durch den Kopf. Naruto hatte ihn in der kurzen Zeit, in der er ihn kannte, nun schon zum zweiten Mal das Leben gerettet. Und nun lag er neben ihm am Boden. Regungslos. Tod. Er sah sich Naruto wieder an und fing an die Nadeln aus seinem Körper heraus zu ziehen. Langsam, eine nach der anderen.

Kakashi hatte sich mittlerweile wieder einigermaßen beruhigt und beobachtete Sasuke dabei wie Naruto von den Nadeln befreite. "Verdammt! Tsunade wird mich umbringen, wenn wir wieder in Konoha sind." Mit dem Ausruf machte er sich ein letztes mal Luft.

"Keine Angst, ich sorge schon dafür, das sie dich am leben lässt."

Alle starrten Naruto an. Sie waren fassungslos, weil der totgeglaubte gerade wirklich gesprochen hatte. Sasuke hatte die letzte Nadel aus seinem Freund gezogen gehabt und diese dabei vor Schreck fallen lassen, als der Blonde angefangen hatte zu reden.

"Naruto? Du lebst noch?", fragte Sasuke unsicher.

"Ja, ich glaub schon. Mein Körper fühlt sich so komisch an." Naruto versuchte sich zu bewegen, aber gab es sofort wieder auf. Ein unangenehmes Kribbeln hatte sich in seinem Körper verbreitet und jede noch so kleine Bewegung machte es noch viel unangenehmer.

"Definiere komisch", fragte Kakashi besorgt.

"Ihr kennt doch sicher dies Gefühl, wenn der Fuß eingeschlafen ist und man sich dann bewegt und es anfängt so unangenehm zu kribbeln. Das hab ich gerade überall.", versuchte Naruto zu erklären, was besseres fiel ihm auf die schnelle nicht ein.

"Du hast also ein Gefühl, wie nach einem eingeschlafenen Fuß, He? Dann dürfte es ja nicht groß stören, wenn ich jetzt das mache.", Sasuke grinste fies und pikste Naruto mit einem Finger in die Seite.

Naruto hatte kurz gezuckt. Ein weiteres Mal pikste Sasuke, diesmal an den Oberschenkel und am Arm noch ein drittes mal. "Sasuke lass das!", meckerte Naruto, der wegen dem unangenehmen kribbeln und Sasukes gepikse nun schon einige Tränen in den Augen hatte.

"Was soll ich lassen? Das hier?" Sasuke pikste weiter, immer an einer anderen stelle und konnte sich dabei ein kichern nicht verkneifen. Narutos Tränen liefen und liefen, und so unangenehm das kribbeln auch war, es kitzelte auch. Kurz darauf drehte er sich Richtung Sasuke, versuchte seine Pikser abzufangen und beide kamen aus dem lachen nicht mehr raus. Auch Sakura musste nun lachen und stieg in das Spiel mit ein.

Kakashi und Tazuna beäugten das Kitzelchaos mit einem schmunzeln. Der Blick des Jonin fiel auf die Nadeln. Er hatte eine Theorie zu dem was passiert war, und wollte Tsunade fragen, was sie davon hielt, und so steckte er die Nadeln ein. 

Nachdem sich die jungen Ninja von dem Kampf und dem gekitzel erholt hatten. Fingen sie an die Spuren Kampfes an der Brücke zu beseitigen. Durch den Kampf und die Aufräumarbeiten mussten sie jedoch die Fertigstellung um einen Tag verschieben.

Am späten Abend waren die Kinder so fertig, das sie nach dem Essen direkt ins Bett fielen und sofort einschliefen. Kakashi und Tazuna unterhielten sich noch kurz. Da sowohl die Gefahr, die von den Ninjas aus ging, wie auch die, welche von Gato ausging beseitigt worden war, wollte der Brückenbauer am nächsten Tag allein zu Brücke und mit seinen Arbeitern den Rest selbst erledigen. Die Kinder hatten sich eine Pause verdient und sollte ausschlafen dürfen. Kakashi war damit einverstanden, wollte aber, das zumindest er vorsichtshalber den Brückenbauer begleitete.

 

Als die jungen Ninja am späten Vormittag wach wurden wunderten sie sich, das keiner da war. Es lag nur ein Zettel auf dem Tisch. „Wenn ihr dann endlich wach seid macht euch schnell fertig und kommt mit euren Sachen ins Dorf. Wir essen dort. Kakashi“, las Sakura vor. Sie taten wie befohlen und eine halbe Stunde später waren sie umgezogen und mit ihren Rücksäcken auf dem Weg ins Dorf. Sie staunten nicht schlecht, als sie dort ankamen. Überall war Blumenschmuck zu sehen. Auf dem Marktplatz waren mehrere stände, an denen gekocht wurde. Alle waren fröhlich und feierten.

Als man die drei bemerkte kamen die Dorfleute auf sie zu und zogen sie zu einer kleinen Bühne. Der Bürgermeister stand dort, zusammen mit Kakashi und Tazuna. Dann durften sie sich eine lange Rede anhören, in welcher er ihnen dankte, das sie den Brückenbauer beschützt haben, die Gefahr beseitigt hatte und auch noch den Brückenbau beschleunigten. Die Drei standen da, mit roten Gesichtern und starten irgendwo hin, nur nicht in die Masse der Menschen. Ihn war die Situation gerade ein wenig unangenehm und peinlich. »Nur nichts anmerken lassen! Nur nichts anmerken lassen!« Naruto wiederholte diesen Satz immer in seinem Kopf, um sich davon abzulenken, das ihm die Rede nun schon viel zu lange dauerte.

"Und zu guter Letzt möchte ich nun unserer Brücke einen Namen geben." Der Bürgermeister kam nun endlich ans Ende seiner Rede. Zwei Männer waren zu ihm gekommen und hielten ein Tuch, welches sie gleich entfalten und halten sollten, so das jeder es lesen konnte. "Wir hatten uns schon lange vor der Fertigstellung überlegt, ob wir der Brücke einen Namen geben, und welcher dies dann sein sollte. Heute Morgen kam dann Tazuna zu mir und macht einen Namensvorschlag den ich nicht ablehnen konnte."

Der Bürgermeister hatte den Brückenbauer nach vorn gewunken. Da dieser den Vorschlag gemacht hatte, sollte er ihn auch selbst verkünden. Tazuna überlegte kurz wie er anfangen sollte.

"Ihr alle habt gehört, was wir diesen Mutigen jungen Ninja zu verdanken haben, aber speziell einem von ihnen haben noch viel mehr zu danken. Deshalb habe ich beschlossen, das unsere Brücke folgenden Namen tragen soll: Die Große Naruto Brücke!" Als Tazuna dies sage wurde Das Tuch entfaltet, so dass man den Namen lesen konnte. Naruto war sichtlich geschockt. "Was? Aber wieso denn mein Name?", fragte er unsicher.

"Ganz einfach!", begann Tazuna zu erklären. "Du warst es, der uns auf dem Weg hier her gerettet hat, und ohne dessen Hilfe wir alle gestorben wären. Du warst derjenige, der dafür sorgte das wir unseren Weg fortsetzen konnten. Du und deine Anwesenheit hat uns allen die Kraft und den Mut gegeben weiter zumachen. Du hast uns so viel beim Bau der Brücke geholfen. Und Letztlich wärst du auch beinahe noch draufgegangen für die Erfüllung einer Mission, die noch nicht mal deine war. Soviel Mitgefühl, Hingabe, Arbeitswillen und Opferbereitschaft hat unser Dorf schon lange nicht mehr zusehen bekommen. Daher hast du es dir wirklich verdient, das wir deinen Namen auf unsere Brücke schreiben!"

Ein jubeln ging durch die Reihen der Dorfbewohner. Naruto war einfach nur sprachlos und wusste nicht was er sagen sollte. Der Bürgermeister hatte gerade verkündet, das keine weiteren Reden mehr gehalten werden und das nun alle weiter feiern konnten, als Kakashi zu Naruto kam und ihm einen Arm um seine Schultern legte. "Na da hast ja ganz schön was zu erzählen, kleiner."

Die Ninja blieben noch einige Stunden im Dorf. Sie aßen und tranken mit den Dorfbewohnern und feierten noch ein Weilchen mit. Dann verabschiedeten sie sich und traten am Nachmittag ihre Rückreise nach Konoha an.

K5 - Zum ersten Mal in Konoha

Die Ninja waren nun fast eine Woche unterwegs, und Konoha lag direkt vor ihrer Nase. Naruto war sichtlich angespannt. Er würde Konoha gleich zu ersten mal sehen. Der kleine Fuchs lag auf seiner Schulter. 

 

'Meinst du, das ist so gut, wenn ich im Dorf herum laufe?', fragte der Fuchs seinen Partner auf telepathischem Weg.

'Was sollen die schon groß machen? Sie kennen dich nur als großen roten bösen Fuchs mit Neun Schwänzen. Jetzt gerade bis du aber klein wie ein Normaler Fuchs, du bist weiß und du hast auch nur einen Schwanz. Und da ich mal annehme, das die Dorfbewohner dich nur als Kyuubi kennen und nicht wissen, dass du auch einen Namen hast, sollten sie nichts bemerken. Ich nenne dich schließlich nur bei deinem Namen.', erklärte der Blonde.

'Mir gefällt das trotzdem nicht.'

'Versuch dich einfach Normal zu benehmen, so wie immer. Und rede nicht mit den Leute, die dich nicht näher kennen. Tsunade, Jiraiya und der Hokage sollten vorerst die einzigen bleiben, welche die Wahrheit über dich Wissen.’ 

 

Während des Gespräches kamen sie an das Tor von Konoha. Direkt neben dem Eingang war eine kleine Hütte, in der zwei Ninjas saßen und das Team begrüßten.

„Hallo Kakashi. Mission gut gelaufen?“, fragte der rechte von den beiden.

„Izumo, Kotetsu! Hallo auch.“, gab Kakashi zurück und ging auf die beiden Männer zu um sich und sein Team anzumelden. „Die Mission lief etwas anders als erwartet, aber wir haben sie gut beendet. Und bei euch? Gib es was Neues?“

„Du wirst es nicht Glauben!“, begann Izumo.

„Tsunade und Jiraiya sind zurück gekehrt.“, endete der andere.

„Oh doch, das glaube ich euch.“ Kakashi schien von der Aussage der beiden Männer überhaupt nicht überrascht, was diese Verwunderte. „Wir haben die Beiden unterwegs getroffen, und wussten daher, das sie auf dem Weg nach Konoha waren.“

„Ihr habt sie getroffen?“, fragte Kotetsu.

„Ja, und sie waren nicht alleine.“, antwortete Kakashi und zeigte dabei auf den blonden Jungen, der bei seinen Schülern stand.

Beide sahen den Jungen an. Sie konnten ihn nur von der Seite sehen. Er schaute zu Sakura und Sasuke und redete mit ihnen. Seine Tasche hatte er abgesetzt. Der Fuchs saß vor seinen Füßen und sah zu einem Herrn auf. So wie er da stand, die Haltung, die Frisur, das Outfit, erinnerte er die beiden Männer einen alten bekannten.

„Minato!“, flüsterte Kotetsu, welcher sich als erstes wieder gefangen hatte.

Kakashi fing an zu lachen. Er wusste woran die beiden dachten und musste daran denken, wie er Naruto zum ersten Mal gesehen hatte. Auch Kakashi hatte zuerst an seinen Sensei Minato gedacht.

„Naruto, komm mal her.“ Kakashi wartet bis Naruto neben ihm stand und stellte die drei einander vor. „Diese beiden hier sind Kotetsu und Izumo. Sie haben hier Dienst am Tor und tragen alle in eine Liste ein, die das Dorf betreten oder verlassen. Und dies hier ist Naruto Namikaze. Minatos Sohn. Tsunade und Jiraiya haben ihn aufgezogen.“

Naruto grüße freundlich, bekam jedoch keine Antwort. Die brauchte er auch nicht. Seine beiden gegenüber saßen auf ihren Plätzen, starrten ihn fassungslos mit offenen Mündern an und bekamen keinen Ton raus. Naruto musste grinsen. Das schockte die beiden Wächter fast noch mehr. Alles an diesem Jungen war ihnen so bekannt und mit diesem Grinsen sah er noch mehr aus, wie sein Vater. Mit einem kichern und leichten Kopfschütteln ging er zurück zu seinen beiden neuen Freunden.

„Behaltet bitte noch ein wenig für euch, wer er ist. Wir müssen jetzt erst einmal zum Hokage Bericht erstatten und ihm Naruto vorstellen.“, sagte Kakashi noch zu den beiden Wachen und ging dann zu seinem Team. 

Auf dem Weg zum Hokageturm ruhten viele Blicke auf der Gruppe, fast alle drehten sich zu ihnen, um einen Blick auf den jungen Blonden zu erhaschen, welcher den Älteren bekannt war. Die jüngeren fragten wer der Blonden den sei, aber bekamen nur unbrauchbare antwortet.

Sakura und Sasuke waren davon sehr verwundert. Sie verstanden den Trubel um seine Person nicht. Aber sie sagten auch nichts weiter, weil sie merkten, das auch Naruto selbst ein wenig verwundert war. Er wusste ja, das sein Vater ein bekannter Ninja im Dorf gewesen war, aber das es so viel Aufsehen erregen würde, hatte auch er nicht erwartet.

Beim Turm angekommen mussten sie noch einige Treppen hinauf und standen dann in einem kleinen Flur mit einigen Bänken und einer Tür. Kakashi klopfte an und als ein 'Herein' zu hören war öffnete er die Tür und das Team und er betraten den Raum.

Die Wand zur Linken bestand aus einem einzigen großen Regal, in dem Unmengen Bücher und Schriftrollen verstaut waren. Einige Bereiche des Regals waren jedoch frei von Schriftstücken, stattdessen konnte man dort anderes liegen sehen. In einem Bereich in der Mitte war ein Langes Samurai Schwert in einer Halterung zu sehen. Es sah sehr wertvoll aus. In einem anderen Teil stand eine kleine Schwarze Truhe mit aufwendigen Verzierungen. Eine Vase mit frischen Blumen stand an einer stelle nah an der Großen Fensterfront hinter dem Schreibtisch des Hokage. Der Schwere Sessel war zum Fenster gedreht. Die Person, welche drin saß schaute hinaus. Die Linke Seite des Raumes zierte ein großes Sofa und ein kleiner Tisch. Ein Großes Bild war hinter dem Sofa an der Wand angebracht. Neben der Sofa war eine kleine Tür, welche in den Nebenraum führte. 

Die vier warteten, aber die Person in dem Sessel gab keinen Ton von sich. Kurama ergriff nun die Initiative und sprang von der Schulter seines Herren, lief um den großen Schreibtisch herum und Sprang der Person in dem Sessel auf den Schoss. Diese war etwas überrascht, streichelte den Fuchs dann aber und drehte sich mit dem Sessel zu seinen Besuchern um.

„Ah Kakashi. Ihr seid zurück. Wie lief die Mission?“, fragte der Mann nach. Er würdigte Naruto zunächst keines Blickes, sondern konzentrierte sich ganz auf seine Aufgabe.

„Hokage-sama. Wir konnten unsere Mission erfolgreich beenden. Der Brückenbauer lebt, die Brücke ist fertig gestellt und alle Gefahren, welche im Zusammenhang mit unserer Mission standen würden beseitigt.“, antwortete Kakashi dem Dorfoberhaupt.

„Das freut mich zu hören.“ Der Blick des Hokage wanderte nun über die beiden Genin zu Naruto rüber und blieb dann auf ihm hängen. „Und du bist dann sicher Naruto.“ Der Hokage lächelte bei jedem Satz. Er war ein freundlicher alter Mann, den man nur schwer aus der Fassung bringen konnte. „Ich habe die Letzten Tage viel mit Tsunade und Jiraiya geredet, und sie haben mir viel über dich erzählt. Es ist schön das auch du nun endlich hier in Konoha angekommen bist. Willkommen.“

„Danke Hokage-sama. Ich freue mich auch hier zu sein.“, antwortete Naruto höflich und ließ sich nicht anmerken, das er etwas nervös war.

„Sakura, Sasuke“, sagte der Hokage und schaute dabei die angesprochenen an. „Ihr beiden könnt gehen. Ich möchte mich noch ein wenig mit Naruto unterhalten. Kakashi, du bleibst bitte noch.“

Die beiden Genin verbeugten sich höflich und verließen den Raum. Dabei rannten sie fast einen älteren Mann um, mit einem Gehstock und sehr vielen Bandagen. Sie entschuldigten sich und verschwanden dann.

Der Mann betrat das Büro des Hokage und setzte an, um etwas zu sagen, hielt dann jedoch inne und starte den Blonden einfach nur an. Naruto verdrehte die Augen. Die Reaktion durfte er sich in der nächsten Zeit sicher noch öfter mitansehen.

„Wieso reagieren hier alle auf mich so geschockt, als wenn sie einen Geist sehen? Das hat Kakashi am Anfang schon gemacht, die beiden Wachen am Tor haben mich so angesehen, dann auf dem Weg hier her das ganze Dorf und nun schon wieder einer.“, Naruto war sichtlich verwirrt. Er verstand es einfach nicht.

„Du weißt es also wirklich nicht.“ Kakashi seufzte.

„Naruto, darüber reden wir gleich. Setzt euch doch bitte.“ Der Hokage zeige dabei auf das Sofa und wandte sich an den anderen älteren Mann. „Was kann ich für dich tun Danzo?“

Danzos blick ruhte noch immer auf Naruto und folgte ihm, bis er sich auf das Sofa setzte. Dann entdeckte er den kleinen weißen Fuchs, der auf Naruto zu tapste und es sich auf dessen Schoss bequem machte.

„Danzo, wenn du mir nichts zu sagen hast, dann geh bitte. Ich habe hier noch andere Gäste.“ Der Hokage war aufgestanden und ging langsam zum Sofa. Die Anwesenheit Danzos störte ihn ein wenig, da er in den letzten Tagen ständig mit ihm am diskutieren war. Und immer über das gleiche Thema.

„Hiruzen, warum gestattest du es dem Kyuubi hier frei herum zu laufen? So eine Bestie gehört eingesperrt!“ Danzo hatte sich wieder gefangen und war nun sichtlich verärgert. Hasserfüllt schaute er auf den Fuchs herab, der seinen Kopf erhoben hatte und Danzo mit leicht schief gelegtem Kopf anschaute. 

 

 

'Warum weiß der Kerl, dass ich der Kyuubi bin?'

'Keine Ahnung, ignoriere ihn am Besten.', antwortete Naruto schnell. Er musste zusehen, das er sich nicht anmerken ließ, dass er wusste worüber die beiden Männer da redete. Doch im nächsten Moment war das dann auch schon egal. 

 

„Ich sage es dir zum letzten mal Danzo! Naruto ist der Meister des Kyuubi und es liegt ganz in seiner Hand wie er mit dem Fuchs umgeht. Du hast dich da nicht einzumischen! Und wenn du auch nur ein Wort darüber verlierst, das der kleine Fuchs der Kyuubi ist, dann schmeiße ich dich eigenhändig aus meinem Dorf. Und nun verschwinde aus meinem Büro.“ Bei den letzten beiden Sätzen wurde der Hokage etwas laute und schaute seinen gegenüber Böse an. Dieser öffnete die Tür und verschwand. Die Tür ließ er dabei hinter sich laut ins Schloss fallen.

„Manchmal könnt ich ihn erwürgen.“, gab der Hokage seufzend und in normaler Lautstärke von sich und setzte sich zu den anderen aufs Sofa.“

„Da Kakashi es ja nun eh weiß, kann ich nun wohl ganz normal mitreden.“, gab der kleine Fuchs von sich und schaute neugierig zu dem Jonin, der wiederum den Fuchs nun etwas skeptisch beäugte.

„Kakashi, ich muss dich bitte dies Detail für dich zu behalten. Außer Tsunade, Jiraiya, Danzo und mir wusste bisher niemand davon. Und so soll es vorerst auch bleiben. Kurama darf nur reden, wenn wir unter uns sind. Sind andere dabei, dann kommuniziert er über Telepathie mit Naruto. Da er sein äußeres selbst bestimmen kann hat er sich selbst kleiner gemacht und seine neun Schwänze erscheinen auch nur als einer. Und durch die zusätzliche Farbänderung sollte man unter normalen Umständen nicht darauf kommen, dass in dem kleinen weißen Fuchs der große böse Kyuubi steckt, an den alle denken, wenn man von ihm redet.“

Kakashi war immer noch etwas skeptisch, aber er hatte den Fuchs in den letzten drei Wochen ständig um sich gehabt. Er war liebes Kerlchen, und wenn er das eben nicht mitbekommen hatte, dann hätte auch er selbst nie vermutet, das in dem kleinen Fuchs der Kyuubi steckt.

„Nun es stimmt, unter normalen Umständen bekommt man das wirklich nicht mit.“, sagte er schließlich und streichelte den Fuchs über den Kopf. 

Danach bestand der Hokage darauf, das sie ihm genau von der Mission erzählten. Er wollte wissen, was passiert war. Wie Naruto sich so gefühlt hat. Wie Kakashi ihn einschätzte, sowohl vom können her, wie auch von der Reife. Einige Stunden verbrachten sie so zusammen, erzählten und diskutierten. Letztlich kam der Hokage zu einem Entschluss.

„Naruto. Ich bin beeindruckt. Ich habe daher beschlossen, das du keine Prüfung machen musst um Genin zu werden. Ich erhebe dich einfach so in den stand eines Genin. Du Kakashi musst hingegen deine beiden Schüler mal zusammenstauchen. Einem Fremden, der auch noch nicht mal ein Ninja ist, einfach so ohne Gegenwehr die Führung zu überlassen. Das macht man nicht. Naruto war zu dem Zeitpunkt nur ein Zivilist.“ Der Hokage schaut wieder zu Naruto und überlegte, in welches Team er ihn den stecken könnte. „Was haltet ihr beide davon, wenn Naruto bei Team 7 bleibt. Ihr kennt euch ja jetzt untereinander und bei euch ist auch noch ein freier Platz.“

Naruto gefiel die Idee, das er zu seinen beiden neuen Freunden ins Team sollte, und auch Kakashi hatte nichts dagegen. Er freute sich sogar ein wenig, weil er so den Sprössling seines Sensei weiter beobachten konnte.

Ein Mann betrat das Zimmer des Hokage, es war sein Assistent. Dieser hatte in den letzten Stunden öfter den Raum betreten, um ihnen entweder Tee zu bringen, oder sich zu erkundigen, ob noch etwas gebraucht wurde. Der Hokage flüsterte ihm etwas zu. Der Mann verschwand daraufhin im Nebenraum und kam kurz darauf mit einem Gegenstand wieder, welchen er Naruto überreichte. Daraufhin verließ er den Raum, um den anderen Auftrag auszuführen, welchen er vom Hokage zugeflüstert bekommen hatte.

„Dies ist dein Stirnband. Es Zeichnet dich als Ninja von Konoha aus. Die Formalitäten zur Einbürgerung habe ich vor einigen Tagen schon mit Tsunade und Jiraiya geklärt. Bleibt nur noch eine Sache, die ungeklärt ist.“ Der Hokage lehnte sich wieder zurück und atmete einmal Tief durch. „Du hattest gefragt, warum dich die Leute im Dorf alle so komisch anschauen.“

„Ja. Darauf hätte ich wirklich gern eine Antwort, bevor ich wieder da raus muss, wo mich sicher wieder alle so seltsam anschauen.“ Naruto schaute dabei aus dem Fenster.

„Hast du dir das Bild hinter dir an der Wand mal angeschaut?“, fragte der Hokage den Jungen.

Naruto stand auf und drehte sich Richtung Wand, um das Bild zu betrachten. Die Große Felswand hinter dem Dorf war dort abgebildet. Die Köpfe von vier Personen, welche in ihren Stein gemeißelt worden waren. Davor waren vier Personen gemalt. Und einer dieser vier sah genau so aus wie er selbst.

K6 - Das Siegel

Naruto stand noch immer vor dem Bild im Büro des Hokage und schaute sich den Mann an, dem er so ähnlich sah. Naruto kannte die Bedeutung der Felsköpfe von Konoha. Sie zeigten die Gesichter der Hokage. Der Linke war Hashirama Senju, der erste Hokage von Konoha und Großvater von Tsunade. Der Mann rechts daneben war sein Bruder Tobirama Senju, welcher zum zweiten Hokage wurde. Dann kam Hiruzen Sarutobi, der dritte Hokage, welcher noch lebte und bei Naruto und Kakashi im Büro saß. Und dann kam der vierte Hokage.

„Das ist mein Vater?“, fragte er vorsichtig. Er konnte es nicht glauben. Sein Vater war nicht einfach nur bekannt. Er war Hokage gewesen.

„Ja Naruto. Das ist dein Vater. Der vierte Hokage. Das Dorf hat ihn geliebt. Er war ein starker Anführer und ein sehr mitfühlender und herzensguter Mensch.“, erklärte der dritte Hokage dem Jungen. „Aber schau bitte, dass du nicht zu viele in diese Tatsache einweihst. Ich werde es selbst öffentlich bekanntgeben. Und ich habe auch schon eine Idee, wann dies sein wird.“ Naruto schaute den alten Mann neugierig an. Dieser wollte jedoch nicht verraten, was er meinte.

„Kakashi, wie weit sind Sakura und Sasuke deiner Meinung nach? Wären sie schon bereit bei den Chunin Prüfungen mitzumachen? Ich hätte Naruto nämlich gern dabei, allerdings geht das ohne Team nicht.“

Kakashi überlegte. Er war sich nicht sicher, ob die beiden wirklich schon bereit waren. Naruto hingegen war es definitiv, das hatte er bereits unter Beweis gestellt. Soviel konnte bei den Prüfungen jedoch auch nicht passieren. Es waren ja schließlich alle noch Genin, die da mitmachten. Sicher, ab und an waren mal einige stärkere dazwischen, aber bei denen würde Naruto schon dafür sorgen, dass die sich von den anderen beiden fernhalten.

„Sie sollen es versuchen. Bei der ersten Prüfung kann nichts passieren und bei der zweiten passt Naruto schon auf, das nichts passiert. Ich vertraue da auf ihn und seine stärke. Bei allem was danach passiert sind sie eh auf sie allein gestellt.“, meinte Kakashi schließlich.

Sie klärten noch ein paar letzte Einzelheiten und verließen dann das Büro des Hokage. Es war bereits Abend geworden. Naruto sollte ein paar Tage bei Kakashi unterkommen, da Jiraiya und Tsunade gerade damit beschäftigt waren zu renovieren. Wo er letztlich wohnen würde, wollte der Hokage jedoch nicht verraten. Also fügte er sich seinem Schicksal und ging mit dem Sensei mit. 

 

Die nächsten Tage gestalteten sich recht gleich. Vormittags übten sie auf einem der Trainingsplätze für die Chunin Prüfung. Sakura und Sasuke waren sofort begeistert, als sie hörten das ihr Team dabei war, und da war es ihnen auch egal, dass sie keine freien Tage mehr nach ihrer Mission hatte. Nach dem Training gingen sie dann zusammen etwas essen und den Rest des Tages zeigten sie Naruto die Gegend, damit er sich schnellst möglich im Dorf auskannte.

Einige Tage vor den Chunin Prüfungen jedoch beschlich Naruto wieder eine von seinen seltsamen Vorahnungen. Er erzählte Kakashi davon, aber da er nicht wusste, worauf sein Gefühl anspielte, und er auch keine Ahnung hatte wann etwas passieren sollte blieb ihnen nichts anderes übrig, als abzuwarten.

An diesem Nachmittag war er mit Sasuke allein unterwegs, da Sakura mit ihrer Mutter zum einkaufen verabredet war. Sie schlenderten durch das Dorf und kamen dabei an der Akademie vorbei, wo noch einige von den Schülern am üben waren. Naruto war überrascht, wie eifrig die Knirpse in dem alter schon am üben waren.

„Naruto Namikaze?“

Sie drehten sich zu dem Mann um, der sie grade angesprochen hatte. Er war von den Konoha ANBU und ein zweiter ANBU stand neben ihm.

„Ja bitte?“, fragte der Blonde verwirrt, da er nicht wusste was der ANBU von ihm wollte.

„Wir haben den Befehl Sie zum ANBU Hauptquartier zu bringen, unser Vorgesetzter wünscht Sie zu sprechen.“

 

'Mir gefällt das nicht Kurama, sag Kakashi wo ich bin.'

'Geht klar.', antwortete der Fuchs.

 

„Sasuke, kannst du Kurama bitte zu Kakashi bringen? Für ihn ist bald wieder Futterzeit. Wer weiß wie lang dies Gespräch dauern soll.“, fragte der Blonde seinen Kumpel und der Fuchs sprang diesem auch sogleich auf die Schulter.

„Ja klar, bis später.“, antwortete dieser und ging davon.

Naruto folgte den beiden ANBU ins Hauptquartier. Auf einer Wiese im Zentrum zwischen den Gebäuden trainierte eine Gruppe von ANBU und Naruto schaute einen Moment zu. Dann folgte er den beiden ANBU wieder zu ihrem Vorgesetzten. Sie kamen zu einer großen Tür, welche von zwei Wachen geöffnet wurde und betraten das Büro.

Naruto schaute sich um. Außer den beiden ANBU neben ihm war niemand zu sehen. Er schaute sich um. Dies Büro war schlicht eingerichtet. Ein Schreibtisch, ein Stuhl, ein Regal mit einigen Büchern und Schriftrollen. Alles Gewöhnliche Dinge. Wie das Büro des Hokage hatte jedoch auch dies eine Tür zu einem Nebenzimmer. Diese öffnete sich nun und was Naruto da sah gefiel ihm gar nicht.

„Danzo!“

Weiter konnte er weder reden noch denken, denn die beiden ANBU neben ihm hielten ihn fest und einer von beiden drückte ihm ein Tuch vor Mund und Nase. Gleich darauf wurde alles schwarz. 

 

Als er wieder zu sich kam war immer noch alles schwarz. Er merkte, das man ihm ein Tuch um die Augen gebunden hatte. Um den Mund ebenfalls. Naruto versuchte sich zu bewegen, doch auch dies Ging nicht. Kaltes Eisen lag um seine Handgelenke und auch an den Fußknöcheln konnte er es spüren. Bei der Bewegung konnte man ein leises Ketten klappern hören.

»Na super! Ich bin angekettet, geknebelt und die Augen haben sie mir auch noch verbunden. Wenigst kann ich noch hören. Was wollen die Spinner von mir? Oder hat Danzo schon wieder Panik wegen Kurama? Na der wird sich wundern. Ich hoffe mal Kakashi hat die Botschaft verstanden und lässt nicht zu lang auf sich warten.«

Naruto lauschte, doch außer dem gelegentlichen klappern, dass die Ketten von sich gaben, wenn er sich bewegte, war nichts zu hören. In diesem Zustand hatte er leider auch kein Zeitgefühl. Und so wusste er nicht, ob nur Minuten vergangen waren, oder ob es Stunden waren, als endlich jemand zu ihm kam. Den Schrittgeräuschen nach vermutete Naruto, das es mehr als einer war, aber wie viele konnte er nicht erkennen. Jemand untersuchte ihn. Die Hände berührten dabei überwiegend den Bauch. Dabei musste Naruto feststellen, das man ihn teilweise entkleidet hatte, denn er hatte offenbar kein Shirt mehr an.

„Danzo-sama, ich kann kein Siegel finden.“, sagte jemand vor ihm und ging einige Schritte zur Seite. Eine andere Person näherte sich ihm. Die Hände, welche jetzt seinen Bauch berührten waren zarter. Naruto vermutete, dass dies vielleicht eine Frau war.

„Ich kann ebenfalls kein Siegel finden, Danzo-sama.“, sagte diesmal eine weibliche Stimme.

»Das war also wirklich eine Frau. Na ja, sollen sie ruhig suchen. Sie werden ja doch nichts finden.«, dachte er sich.

Jemand ging hinter Naruto und öffnete den Knoten am Knebel und entfernte diesen.

„Na? Nicht gefunden was ihr sucht?“, fragte Naruto mit einem frechen grinsen.

„Wo ist das Siegel?“, fragte Danzo mit ruhiger fordernder Stimme. Naruto gab keine Antwort. Nach einigen Minuten fragte Danzo ein weiteres Mal, jedoch weigerte Naruto sich weiterhin zu kooperieren. Nach einer Weile hatte Danzo eine Lust mehr auf dies Spielchen.

„Prügelt es aus ihm heraus.“, sagte er noch und dann verschwand er. 

 

Kakashi hatte sich einen Moment lang etwas gewundert, als Sasuke mit dem Fuchs vor seiner Tür stand und etwas von Futterzeit sagte. Er spielte jedoch mit und schickte dann den Jungen nach Haus. Kurama erklärte Kakashi darauf hin was los war.

„Oh, das ist nicht gut.“ Kakashi zog sich sofort seine Sandalen an. „Danzo ist der Chef der ANBU. Und den hast ja schon kennengelernt.“

„Dieser Spinner, der mich als wir hier ankamen als Bestie beschimpft hatte?“, fragte Kurama und kletterte auf Kakashis Schulter.

„Ja, genau der. Los, wir gehen sofort zum Hokage.“

Kakashi war in eile und sprang deshalb über die Dächer. Beim Hokageturm angekommen rannte er die Treppen rauf und riss ohne anzuklopfen die Tür auf.

„Notfall!“, sagte er knapp um sein übereiltes auftreten zu entschuldigen und ging direkt zum Hokage um diesen etwas zu zuflüstern. Dieser sprang sofort auf. Sein Gesicht zeigte wie wütend er war. „Wir klären das später!“, sagte er zu seinem anderen Besucher und verließ mit Kakashi das Zimmer.

Vor dem Gebäude trafen sie auf Tsunade und Jiraiya, die gleich einen Termin beim Hokage hatte. „Kommt mit, dass wird euch interessieren. Wir erklären es euch unterwegs.“, sagte der Hokage an seine beiden Schüler gewandt. Alle vier liefen auf schnellstem Weg zum ANBU Hauptquartier. Als Tsunade hörte, was passiert war, begann Wut in ihr aufzukeimen. Sie hoffte das Danzo wirklich nur mit dem Jungen reden wollte, den wenn nicht, dann wusste sie nicht wie sie reagieren würde.

Beim Hauptquartier angekommen gingen sie direkt zu Danzos Büro. Die Wachen wollten sie jedoch nicht einlassen. Als dann ein gequälter Schrei aus dem Inneren kam wurde es Tsunade zu viel. Mit einem einzigen Hieb schlug sie beide Wachen KO, öffnete die Tür und marschierte hinein. Danzo war nicht da, aber die Tür zum Nebenraum war offen.

„Wo ist das Siegel?“, hörten sie eine Frauenstimme sagen. Sie lehnte an der Wand und starrte auf einen Jungen Mann, der Mitten im Raum an Ketten hing. Seine Augen waren verbunden und er ließ den Kopf hängen. Hinter ihm stand ein anderer Mann. Er hatte eine Peitsche in der Hand und holte gerade zu seinem nächsten Hieb aus. Bevor dieser jedoch zuschlagen konnte krachte er gegen die Wand. Kurama hatte sich etwas größer gemacht und ihn umgerannt. Und nun knurrte er ihn böse an. Der Mann war davon so verschreckt, dass er sich nicht traute sich zu bewegen. Kakashi war auf die Frau losgegangen und schleifte sie zum Hokage.

Tsunade war geschockt. Man hatte ihren kleinen Schützling verletzt. Ihr Schüler, ihren Enkel, ihren Sohn! Und er wurde nicht einfach normal verletzt, sondern brutal gefoltert. Jiraiya schaffte es irgendwie dafür zu sorgen, dass sie sich auf Naruto konzentrierte, statt ihrer Wut nachzugeben und auf dessen Peiniger loszugehen. Zusammen befreiten sie ihn von den Ketten. Naruto war völlig entkräftet und bewusstlos.

Zwei ANBU, welche mit spezielle Siegel gekennzeichnet waren, betraten den Raum. Sie waren direkt dem Hokage unterstellt und gehörten somit nicht zu Danzos ANBU Einheit. Sie hatten ihre Masken nicht im Gesicht, so das man erkennen konnte, wen man vor sich hatte.

„Hokage-sama, was können wir für euch tun?“, fragte der ältere der beiden Männer. Dieser drehte sich nun zu ihnen um.

„Izuna! Itachi! Perfektes Timing. Ich möchte, dass ihr diese Zwei in Gewahrsam nehmt und wegsperrt. Und dann sucht ihr mir Danzo und stellt ihn unter Arrest.“, antwortete der Hokage. Er war gereizt.

Die ANBU schnappten sich die Beiden, welche zu Danzo gehörten und brachten sie weg. Beim rausgehen ließ Itachi seinen Blick kurz über den bewusstlosen jungen Mann gleiten und erkannte ihn wieder. Sein kleiner Bruder hatte ihm den Blonden vor einigen Tagen vorgestellt. Sie waren im gleichen Team.

Besorgt schaute der Hokage zu Naruto. Das Danzo so weit gehen würde hatte er nicht erwartet. Der Fuchs hatte wieder seine kleine Größe angenommen. Er war zu Naruto gegangen und schaute gleichermaßen besorgt wie alle anderen. Vorsichtig schleckte er seinem Meister durchs Gesicht. 

 

Die nächsten Tage verbrachte Naruto im Krankenhaus. Er hatte einige Prellungen, eine gebrochene Rippe und durch das Auspeitschen auch starke Verletzungen am Rücken. Durch Tsunades Heilkünste war er jedoch schnell wieder Fit, woran Kurama auch ein wenig beteiligt war. Durch den Packt der Beiden regenerierte Naruto auf natürliche Weise weitaus schneller als normale Menschen. Am zweiten Tag hätte er somit schon wieder nach Haus gekonnt, doch der Hokage hatte ihn gebeten, bis einen Tag vor den Chunin Prüfungen noch im Krankenhaus zu bleiben. Je länger der Junge im Krankenhaus war, je schlimmer konnte man seine Verletzungen ausgeben. Und um Danzo loszuwerden war dies nur von Vorteil. Das Naruto schon wieder Fit war, musste ja keiner Wissen.

Sakura und Sasuke besuchen ihnen Freund jeden Tag und erzählen von ihrem Training. Sakura wurde die letzten Tage von Tsunade unterrichtet und Sasuke hatte mit Kakashi ein Sharingan Training gemacht. Am Abend vor den Prüfungen durfte Naruto dann das Krankenhaus verlassen. Sie übernachteten diesen letzten Abend alle zusammen im Uchiha Anwesen. Sasukes Älterer Bruder Itachi und sein Onkel Izuna erzählten den jüngeren dabei vom Uchiha Massaker, welches einige Jahre zuvor stattgefunden hatte. Den gesammelten Informationen nach, war es ein Fremder gewesen. Er hatte den ganzen Clan ausgelöscht. Männer, Frauen und auch die Kinder. Izuna war damals schon ANBU des Hokage und in seinem Auftrag unterwegs gewesen. Die beiden Jungs hingegen hatten Glück im Unglück. Sasuke war an dem Tag Krank gewesen und Itachi war mit ihm zum Arzt. Dadurch waren sie nicht zu Haus, als der Fremde im Anwesen wütete. Seit dem lebten die drei dort alleine. Zu dritt in einem Anwesen, welches zuvor von mehr als hundert Menschen bewohnt war.

K7 - Prüfungen und andere Hindernisse

Es war der Morgen des achten Oktober. Die Genin Sakura, Naruto und Sasuke hatten die letzte Nacht im Uchiha Anwesen verbracht, dem Zuhause von Sasukes Familie. An diesem Tag war es endlich soweit. Die Chunin Prüfungen standen an. Alle drei waren aufgeregt, da sie nicht wussten, was auf sie zukommen würde. Ihre Ausrüstung hatte sie schon am Vorabend mit den beiden älteren Uchihas vorbereitet. Diese hatte es gewundert, das Naruto keine Kunaitasche am Bein trug, wie andere Ninja.

Naruto zeigte ihnen darauf seinen Mantel, der auf Brusthöhe rechts und links jeweils eine Innentasche hatte, welche speziell ausgepolstert waren. In der einen bewahrte er seine speziellen Kunai auf, welche einst seinen Vater gehört hatten. Sie hatten eine drei-gezackte Schneide und der Griff war mit einem Stoff umwickelt, auf dem Schriftzeichen zu sehen waren. In der andere waren Shuriken untergebracht, in denen die selben Schriftzeichen eingekerbt waren.

Itachi war davon etwas verwundert, aber er hatte schon bemerkt, das Naruto seinen eigenen Stil hatte, und wenn es funktionierte, warum dann etwas daran ändern. Izuna hingegen erinnerte sich dabei an Narutos Vater. Er trug seine Waffen zwar in einer Kunaitasche am Bein, aber ähnlich waren sich die Beiden dennoch. Der Hokage hatte seinen beiden ANBU erzählt gehabt wer er ist, und nach dem Angriff von Danzo hatte er sie gebeten, ein Auge auf Naruto zu haben.

Nach dem alle drei fertig eingekleidet waren, verließen sie das Haus und gingen zur Akademie, wo die erste Prüfung stattfinden sollte. Naruto trug heute auch ein Kodachi, welches er hinten an seinem Gürtel befestigt hatte. Kurama lag auf Narutos rechter Schulter und sah sich um. 

 

In der Akademie ankommen gingen zu einem der größeren Klassenzimmer im Oberen Stockwerk. Als sie den Raum betraten sahen sie, dass viele Teams aus allen Regionen Anwesend waren. Itachi hatte ihnen am Vorabend erzählt gehabt, das die Chunin Prüfung nicht nur die Genin von Konoha betraf, aber das es hier so viele Genin aus den anderen Reichen gab, überraschte die drei ein wenig. Sie stellten sich zu den anderen Konoha Genin. Einige von diesen kannten Sasuke und Sakura aus der Akademiezeit. Sie waren in einer Klasse gewesen und hatten zusammen ihre Genin Prüfung bestanden.

Sakura und eine blonde Kunoichi begrüßten sich mit einer Umarmung. Als diese dann an Sakura vorbei sah entdeckte sie Naruto.

„Mensch Sakura, wen hast du den da niedliches mitgebracht? Der Typ sieht ja mal heiß aus!“, fragte sie ihre Freundin. Auch die anderen drehten sich dann alle zu Naruto um und betrachten ihn. Einige von ihnen hatte Naruto bisher noch nicht im Dorf gesehen.

„Leute! Das hier ist Naruto. Er ist vor etwas über einem Monat zu uns gestoßen und seid zwei Wochen offiziell in unserem Team.“, stellte Sakura vor. Die blonde Kunoichi war näher an Naruto heran getreten und schaute ihn verführerisch an.

„Na mein süßer? Wie wär's mit uns?“, fragte sie ihn und lächelte. Naruto schaute sie an und versuchte keinerlei Emotion zu Zeigen, was gar nicht so einfach war, aber er schaffte es.

„Und? Bekomme ich eine Antwort?“, fragte sie weiter.

Naruto wusste nicht, was er antworten sollte. Er hatte kein Interesse und diese direkte Anmache fand er eh abschreckend. Er überlegte kurz, was er sagen sollte und meinte dann kühl: „Tut mir Leid Blondie, aber du bist nicht mein Typ!“ Danach schaute er wieder zu den anderen, welche anfingen zu kichern.

„Ino! Musst du dich immer sofort an jeden ran machen?“ Sakura kicherte auch, aber sie war auch ein wenig erstaunt, das Naruto keine Regung deswegen zeigte und sie so eiskalt abgewimmelt hatte.

„Du willst ihn doch nur für dich selbst haben. Dabei dachte ich, dass du was mit Sasuke am laufen hast.“ gab Ino zurück, und funkelte Sakura böse an. Sie war beleidigt, weil Naruto sie abgewiesen hatte und ließ ihren Frust nun an ihrer Freundin aus.

„Seid wann hast du den was mit Sakura?“, fragte Naruto seinen Kumpel, welcher allerdings nur mit den Achseln zuckte. Er kannte dies Spielchen schon. Es war jedes Mal das Gleiche, wenn sich die Mädels trafen.

„Ich hab nichts mit Sasuke! Und ich hab auch nichts mit Naruto! Wir sind nur Freunde und im gleich Team! Kapiert?“, gab Sakura zurück. Beide Mädels standen sich direkt gegenüber und funkelten sich böse an. 

 

Durch das Theater der beiden Mädchen hatte die Gruppe nun die volle Aufmerksamkeit aller anwesenden auf sich gezogen. Die Meisten von ihnen starrten einfach nur, einige kicherten. Sie waren alle viel zu beschäftigt den Streit zu beobachten, so dass zunächst keiner bemerkte, das die Prüfer den Raum betreten hatte. Als diese den Streit bemerkten mussten sie schmunzeln. Bei den Prüfungen hatten sie schon so einiges erlebt, aber zwei Mädchen, die sich um Jungs stritten, war für sie etwas neues.

Naruto war der erste, der die Prüfer bemerkte. Um dem Streit zu beenden schnappte er sich die Mädchen, so dass er Sakura rechts und Ino links im Arm hatte und gab beiden einen Kuss auf die Wange. Beide Mädchen waren davon völlig überrumpelt und wurden rot.

„Nun ist aber Schluss mit dem gezanke, die Prüfer sind da.“, sagte er noch, bevor er sie wieder losließ und sich einen Platz suchte.

Völlig benebelt schauten sie ihm nach und hatten ihren Streit schon völlig vergessen. Auch sie suchten sich nun Plätze. Die Prüfer hatten vorgeschrieben, das sie nicht neben einem ihrer Teammitglieder sitzen durften und waren dabei Zettel zu verteilen. Sie hatten zwei Stunden Zeit, um die Aufgaben zu lösen.

Auf dem Prüfbogen waren drei Aufgaben. Die ersten beiden Aufgaben waren Mathematik. Es ging Kurai und Shuriken und wie man den Wurfwinkel berechnet. Sogar Seitenwind musste mit ein berechnet werden. Die Aufgabe war schnell gelöst. Tsunade hatte ihn schließlich gut unterrichtet. Die dritte Aufgabe war diplomatischer Natur. Es war eine Krisensituation beschrieben, durch welche zwei Reiche miteinander in Krieg kommen konnten. Man sollte beschreiben, was man tun würde, wenn man in dieser Situation eine Verhandlung führen musste. Das dauerte schon etwas länger, war aber auch recht schnell geschafft.

Naruto war fertig, als er sich umschaute bemerkte er, das alle noch am schreiben waren. Als er auf die Uhr schaute merkte er, das sie noch über eine Stunde Zeit hatten. »Na toll. Und was mach ich jetzt?« Er bemerkte, wie der Genin neben ihm versuchte abzuschauen und drehte seinen Zettel um. Danach wartete Naruto eine Weile, aber langweilig war es dennoch. Auch mit Kurama konnte er sich nicht unterhalten, da dieser vor Langeweile schon wieder eingeschlafen war.

Kurz vor Schluss nahm er den Stift wieder in die Hand und fing auf der Rückseite an zu zeichnen. Dabei war er jedoch so sehr abwesend, das er selbst nicht mal mitbekam, das er am zeichnen war. 

 

Nach der Prüfung wurden sie geben den Raum zu verlassen und auf dem Flur zu warten. Während dessen kontrollierten die Prüfer die Aufgaben. Nach einigen Minuten kam einer raus und eilte davon. Kurz darauf kam er gemächlich mit dem Hokage zurück und Beide betraten den Raum. Man konnte hören, wie drin diskutiert wurde, jedoch war nicht zu verstehen, worüber geredet wurde.

Eine Stunde später kam einer der Prüfer raus und rief einige Namen auf. Das Team verschwand kurz im Raum und kam dann grinsend wieder raus. Weitere Teams wurden nacheinander in den Raum gebeten, und alle kamen erfreut wieder hinaus. Dann war Narutos Team dran. Die drei betraten den Raum und wurden nach vorn zum Hokage gebeten.

„Nun meinen Glückwunsch. Ihr habt die erste Prüfung bestanden. Sakura, du hast deine Aufgaben sehr gut gelöst. Deine Sasuke, waren nicht so gut, aber für die Prüfung ausreichend. Und Naruto, du hast mich sehr beeindruckt. Vor allem bei der dritten Aufgabe.“ Der Hokage war sichtlich stolz auf das Trio und die waren froh darüber, das sie diesen ersten Teil so gut bestanden haben. Danach verfinsterte sich die Mine des Hokage jedoch ein wenig.

„Eines bereitet uns jedoch sorgen.“, begann er und schaute dabei Naruto an, welcher erst mal schlucken musste, als er den Blick des Hokage sah. „Keine Angst, es ist nicht wegen der Prüfung, ihr seid auf jeden Fall weiter. Ibiki hat dich kurz vor Schluss beobachtet gehabt, Naruto. Er meinte du hättest einen völlig leeren Blick und wärst gar nicht wirklich hier gewesen. Dabei hättest du etwas auf deinen Prüfbogen gezeichnet, aber du hast dabei nicht auf den Zettel geschaut.“

Naruto war verwirrt. Er konnte sich nicht dran erinnern, das er überhaupt etwas gezeichnet hatte. Der Hokage zeigte ihm darauf die Rückseite seines Prüfbogens und als er das Bild sah erschrak er. Sakura und Sasuke waren neugierig und wollten es auch sehen, aber der Hokage erlaubte dies nicht. Danach winkte er Naruto näher zu sich und flüsterte mit ihm.

„Ich möchte das du für dich behältst was du gerade gesehen hast. Wir wissen nicht, was genau es zu bedeuten hat. Jiraiya und Tsunade haben mir zwar von deinen Vorahnungen erzählt, aber dies hier, ist da schon etwas extremer, als nur ein Gefühl, welches du nicht erklären kannst.“

„Verstanden.“

„Pass bei der nächsten Prüfung bitte gut auf, vielleicht findest du unter den Prüflingen ja ein Detail, was uns weiterhilft, um die Bedeutung dieses Bildes zu enträtseln.“

Danach trennten sich die beiden wieder und Naruto stellte sich zu seinem Team zurück. Ibiki gab ihnen einen Zettel mit den nächsten Anweisungen, danach verbeugten sie sich und verließen den Raum. 

 

Auf dem Weg zurück zum Uchiha Anwesen sagte Naruto kein Wort. Die Fragen der anderen Beiden Ignorierte er völlig und ging seinen eigenen Gedanken nach. Das Bild hatte ihn verwirrt. Es war so detailliert gewesen. Verschiedene Szene waren zu sehen. Ein großer Mann mit langen dunklen Haaren. Sein Gesicht erinnerte Naruto ein wenig an eine Schlange. Einige Große Schlagen vor einer halb zerstörten Stadt, welche von oben gezeichnet worden war, aber die Ähnlichkeit mit Konoha war dennoch zu erkennen. An einer anderen Stelle war der Mann nochmal zu sehen, in einer anderen Position, zusammen mit jemandem, der offenbar schwer verletzt oder Tod am Boden lag. Einige andere Szene waren noch zusehen gewesen, aber diese drei Bilder hatten sich so stark in sein Gedächtnis eingeprägt, das sie ihm nicht mehr aus dem Kopf gingen. Und das alles sollte er in nur zehn Minuten gezeichnet haben?

Im Haus angekommen schauten sie sich ihre Zettel noch einmal genauer an. Sie mussten für die nächste Prüfung eine Einverständniserklärung unterzeichnen, des weiteren würde die Aufgabe einen Zeitraum von fünf Tagen haben, welche sie im Wald verbringen mussten.

„Na toll!“, meinte Naruto, als er dies gelesen hatte.

„Was los? Kein Bock auf Camping?“, fragte Sasuke, der bereits dabei war seinen zu Rucksack zu packen.

„Das ist mir egal. Es ist nur blöd, dass wir jetzt fünf Tage in den Wald müssen. Ich kann mir was besseres Vorstellen, als den Geburtstag in einem Wald bei einer Prüfung zu verbringen.“, meinte Naruto etwas genervt. Ihm war die Lust auf die nächste Prüfung gerade etwas abhanden gekommen.

„Wie Geburtstag?“, fragte Sakura, welche am Tisch saß und ihre 'Erste Hilfe'-Ausrüstung kontrollierte.

Naruto seufzte. „Ich werde in zwei Tagen 15.“

Sakura und Sasuke schauten sich an. Sie wussten nicht was sie sagen sollten. Und dann fiel Sakura etwas auf.

„Du hast am 10. Oktober Geburtstag?“, fragte sie Naruto um ganz sicher zugehen, das sich nichts verwechselte.

„Ja!“

Naruto verstand Sakuras Blick nicht. Sie schaute ihn an und staunte, als ob ihr gerade etwas extrem wichtiges eingefallen wäre. „Du hast am Todestag des vierten Hokage Geburtstag. Der vierte Hokage ist vor 15 Jahren gestorben. Und du wirst jetzt 15 Jahre alt. Namikaze! Ich wusste, das ich den Namen kenne! Der vierte Hokage war ein Namikaze.“, erklärte sie ihr staunen.

Sasuke staunte nun auch. Ihm war das bisher entgangen. „Soll das heißen, das Naruto des Sohn von unserem vierten Hokage ist? Das Kind, von dem alle denken, es sei mit den Eltern gestorben?“

„Schau ihn dir doch mal genau an, Sasuke! Du kennst doch auch Bilder vom vierte Hokage. Naruto sieht genau so aus, wie er. Das sie verheimlicht haben, das er lebt, hatte sicher einen guten Grund.“

„Aber, warum hast du uns nichts gesagt?“, meinte Sasuke nachdem er es endlich schaffte sein starren zu beende.

„Das ich der Sohn vom Vierten bin weiß ich selbst erst, seid wir hier in Konoha sind. Und der Hokage meinte, er will es selbst verkünden, und ich solle bitte solang erst einmal nichts dazu sagen.“, erklärte Naruto seinen Freunden.

Eine weitere Person betrat den Raum. Itachi war zu Haus, und wunderte sich darüber, dass die Küche voll besetzt war.

„Was macht ihr den hier? Habt ihr die erste Prüfung etwa vergeigt?“, fragte er etwas verwundert.

„Ne ne, wir packen gerade für die zweite, antwortete sein kleiner Bruder und machte sich wieder an seinen Rucksack.

„Ich verstehe nicht, warum du soviel mitschleppen willst. Laut Zettel geht es unter anderem darum, das sie Prüfen wollen, wie gut wir es schaffen zu überleben. Meinst du etwa, die lassen dich da mit deinem vollen Rucksack in die Prüfung?“, fragte Naruto nach einigen Minuten, in denen er Sasuke dabei zu sah wie er seinen Rucksack vollstopfte. „Wir sind nur fünf Tage in diesem Wald und du packst, als wären wir einen Monat unterwegs.“

„Ich muss Naruto da leider recht geben, Brüderchen. Den Rucksack kannst du gleich hier lassen. Sie würden höchstens Sakura erlauben ihre kleine Tasche mitzunehmen, da sie als Sanitäter eingetragen ist. Ansonsten ist es euch nur erlaubt pro Person eine kleine Trinkflasche mitzunehmen. Alles andere behalten die Prüfer bis zum Ende bei sich.“

„Na toll!“ Sasuke war etwas genervt.

Etwas später machten sich die Drei auf dem Weg zum Trainingslager 44. Unterwegs konnten sie einige der Teilnehmer sehen, welche sich noch einige Kleinigkeiten besorgten. Sasuke musste schmunzeln, nun war er froh, das sein Bruder ihm ausgeredet hatte, den Rucksack mitzunehmen. Alle anderen würde sicher eine Böse Überraschung erleben. Als sie am Treffpunkt ankamen konnten sie erkennen, das bereits einige Teams wartete. Die Meisten von ihnen mit kleinen Taschen.

Mit der Zeit trudelten auch die restlichen Teilnehmer ein. Es waren deutlich weniger, als am Vormittag. Die Konoha Teams hatten es jedoch alle in die nächste Runde geschafft. Als die Prüfer kamen wurden ihnen die Rucksäcke abgenommen. Um sie herum machten viele einen Aufstand, weil sie ihre Taschen abgeben musste. Sakuras kleine 'Erste Hilfe'-Tasche wurde nur kurz kontrolliert und wieder zurück gegeben. Daraufhin wurden die einzelnen Teams nacheinander in ein kleines Zelt gewunken.

Dort saß Ibiki zusammen mit einer Frau, welche sich als Anko vorstellte. Sie erklärten dem Team die Prüfung und gaben ihnen eine Schriftrolle. Dann wurden sie zu einem der 44 Tore gebracht, welche um das Gelände herum verteilt waren. Diese waren die einzige Möglichkeit in den Wald hinein zu gelangen.

Die eine Hälfte der Teilnehmer bekam eine Schriftrolle mit der Aufschrift Erde. Die andere Hälfte bekam eine Schriftrolle mit der Auf Schrift Himmel. Die Teams mussten versuchen an eine zweite Schriftrolle zu gelange, so dass sie sowohl über eine Erdrolle, wie auch über eine Himmelsrolle verfügten. Mit diesen sollten sie sich dann beim Treffpunkt in der Mitte des Geländes einfinden, wo ein großer Turm stand. Dafür hatte sie bis zum Mittag des fünften Tages Zeit.

An den Toren mussten sie warten bis alle Teams an ihrem Tor angekommen waren. Ein Jonin war bei ihnen und stand in Funkkontakt zu den Prüfern. Als alle angekommen warten gaben die Prüfer den Wald frei und sie wurden reingelassen.

Die zweite Prüfung hatte begonnen!

K8 - Der Wald des Schreckens

Seid knapp zwei Stunden liefen sie schon durch den Wald. Sie waren auf der Suche nach einem Team mit der Himmelsrolle. Die Erdrolle hatte sie von den Prüfern bekommen. Da sie aber keine Lust verspürten gegen andere zu kämpfen, wenn dies nicht notwendig war, einigte man sich darauf, wenn möglich erst zu fragen, was für eine Rolle beim anderen Team dabei war, und so zu schauen ob sich ein Kampf überhaupt lohnte. Drei mal waren sie nun schon anderen Teams begegnet. Und alle hatten die Erdrolle gehabt.

Sie hatten einen Bach erreicht und nutzen die Gelegenheit, um etwas zu trinken. So brauchten sie nicht unnötig zu viel Wasser aus ihren Flaschen auf. Dabei fiel Naruto auf, dass der Bach recht Tief war, und viele große Fische darin herum schwammen. Sie einigten sich darauf, dass man sich die Stelle zum rasten merkt.

Ein weiterer Versuch wurde gestartet, an ihre fehlende Schriftrolle zu gelangen. Sie mussten nur ein Team finden, welche die Himmelsrolle bei sich trug. 

 

Es war Abend geworden. Die Sonne näherte sich mit jeder Minute ein Stückchen mehr dem Horizont. Kurama hatte sich an ein Team an geschlichen, welches gerade eine Pause machte. Da er sehr klein war nahmen ihn feindliche Teams nicht sofort war. Er schaute sich um und suchte nach der Schriftrolle. Als er sie entdeckte machte er kehrt und kam zu Naruto zurück.

„Auch die Falsche.“, flüsterte Naruto, als der Fuchs wieder auf seiner Schulter saß. Er schlich vom Lager des anderen Teams weg.

„Ich versteh immer noch nicht, wieso du immer so genau weiß, was er sagt oder von dir will.“, flüsterte Sakura, während sie ihm folgte. Sasuke war direkt hinter ihr.

Naruto sprach sich kurz mit Kurama ab und meinte dann, das er es den Beiden später erzählte, wenn sie selbst Rasten würden. Der Fuchs fing an zu schnüffeln. Er hatte ein weiteres Team ausgemacht und deutete Naruto den Weg. Einige Minuten später konnten sie Jemanden erkennen. Er saß allein auf einem Baumstumpf. Eine Schriftrolle lag neben ihm, jedoch konnten sie nicht erkennen, welche es war.

Auf Narutos Befehl hin schlich Kurama hinter die Person unter wartete. Er selbst drehte sich zu seinem Team um, griff nach Sakuras Arm, da sie ihm am nächsten Stand, und ließ sie gleich darauf wieder los. Sie wusste, was er gemacht hatte. Es war ein Schriftzeichen an der Stelle erschienen, wo er sie berührt hatte. Dann griff er mit der Rechten nach seinem Kodachi, welches hinten am Gürtel befestigt war und zog es.

„Bin gleich wieder da.“, meinte er und schlich näher ran.

Kurama wartete immer noch. Er sah wie Naruto langsam näher kam. Die Person schien ihn noch nicht bemerkt zuhaben. Naruto stellte sich fast direkt vor die Person, da sie einfach keine Regung zeigte. Schnappte er sich einfach die Schriftrolle und schaute nach dem Namen. »Schon wieder Erde!« Er blieb noch einen Moment stehen und schaute die Person an.

„Ungünstiger Zeitpunkt für ein Nickerchen.“

Die Person regte sich noch immer nicht.

Er stupste sie mit dem Griff seiner Waffe etwas an. Keine Regung.

'Kurama, komm her', meinte er kurz darauf zu seinem Partner.

Dieser kam auch sofort aus seinem Versteck und schaute sich die Person ebenfalls an. Er konnte kein Blut riechen. Und auch nichts anderes verdächtiges. Naruto stupste sie nochmal an. Diesmal etwas fester. Die Person viel einfach zur Seite um, als wäre sie eine Puppe. Jetzt konnte Naruto sehen, warum er Antwort bekam. Man hatte diesem Mann das Genick gebrochen und ihn Anschließend so hingesetzt, dass es aussah, als wäre er nur im Sitzen eingeschlafen.

Naruto steckte die Schriftrolle ein, schnappte sich Kurama und stand im nächsten Moment auch schon bei seinem Team. Die anderen Beiden hatten nicht mitbekommen, was gerade passiert war. Wunderten sich nur, warum er solang gebraucht hatte.

„Weg hier!“, flüsterte er und verschwand. Die anderen folgten ihm. 

 

Weit kamen sie jedoch nicht. Naruto blieb kurz darauf stehen und schaute sich um. Sie waren nicht allein. Ein Mann trat einige Meter weiter hinter einem Baum hervor. Er hatte langes schwarzes Haar und einen recht blassen Hautton. Seine Gesichtszüge hatten etwas schlangenartiges an sich. »Er sieht aus wie der Mann in meiner Zeichnung.«, dachte Naruto. Kurama fing an zu knurren. Ihm gefiel der Mann auch nicht.

„Ei, wie niedlich. Du hast dein Haustier mitgebracht.“, sagte der Mann und grinste seltsam. Die Zunge hatte er dabei raus gesteckt. Sie war lang. Abartig lang. Sakura wendete angeekelt ihren Blick ab.

„Wen nennst du hier Haustier, du Schlange?“, fragte Kurama

Der Fuchs war von Narutos Rücken gesprungen und hatte sich noch im Sprung größer werden lassen. Seine Schulterhöhe kam jetzt in etwa der von Naruto gleich. Er funkelte seinem Gegenüber an und knurrte weiter. Durch den größeren Körper klang dies nun auch weit bedrohlicher. Sakura und Sasuke waren erschrocken und suchten im ersten Moment hinter Naruto Schutz. Sie kannten Kurama bisher nur als ganz normalen kleinen weißen Fuchs.

„Keine Angst, Kurama tut euch nichts. Das wisst ihr doch.“, flüsterte er ihnen zu, um ihnen etwas Mut zu machen.

Der schlangenartige Mann hatte den Fuchs gemustert und überlegte. So hatte er sich seinen Plan nicht vorgestellt. Der Fuchs war eindeutig ein Problem, welches ihm im Weg stand. Aber dies Problem zu beseitigen würde länger dauern. Zu lang. Bis dahin hätten die Prüfer schon längst mitbekommen, was hier vor sich ging.

Der Mann ging in die Hocke, drückte seinen Daumen in einen seiner spitzen Eckzähne und formte dann ein Siegel. Über das Jutsu des vertrauten Geistes rief er einige riesige Schlangen herbei, welche auf Kurama losgingen. „So, da dein Haustier nun beschäftigt ist, kommen wir zu euch.“

„Naruto, gibt ihm doch einfach die Rolle, dann haben wir Ruhe. Der Typ ist unheimlich.“, sagte Sakura, welche hinter Naruto stand und vorsichtig an ihm vorbei schaute.

„Ich bezweifle, das ihn die Rolle interessiert.“

„Was sollte der sonst wollen?“, fragte sie und beobachtete den Schlangenmann weiter.

„Der Mann ist kein Genin. Ich glaube ich ahne langsam, wen wir hier vor uns haben. Die Frage ist nur, was will er von uns?“, antwortete Naruto. »Die Fähigkeiten, das Äußere, die Art zu reden. Kann es wirklich sein, dass er das ist? Ich hoffe ich irre mich. Den wenn er das ist, dann ist das alles andere als gut.«

„So Blondie, die ahnst also, wer ich bin? Na dann lass mal hören kleiner.“, der Mann gab ein zischelndes lachen von sich. Er glaubte kein bisschen, das Naruto ihn erkannt haben könnte. Woher sollte so ein Jüngling ihn auch kennen.

„Du bist Orochimaru! Der verbannte Sannin von Konoha.“, antwortete Naruto. Sein gegenüber schaute entsetzt, weil der Junge ihn wirklich erkannt hatte.

„Woher kennst du mich Bursche?“, fragte er gereizt.

„Meine Großeltern haben mir von dir erzählt. Sie kennen dich persönlich.“, antwortete Naruto

„Die Großeltern? Darf ich vielleicht ihre Namen erfahren?“

Naruto grinste frech. „Nichts da. Ich hab erraten wer du bist, jetzt musst du erraten, wer sie sind.“ »Ich hoffe er geht drauf ein. Wenn ich Kurama noch etwas Zeit raus schlagen kann können wir zusammen gegen ihn Kämpfen.« 

 

Es hatte wirklich den Anschein, als wenn Orochimaru darauf einging. Er stand da und überlegte. Eine Weile tat sich dadurch nichts. Seinen Blick hatte er dabei auf Blonden fixiert.

„Bekomme ich einen Hinweis, oder muss ich allein drauf kommen?“, fragte er nach einer Weile vergeblichem Denkens.

Naruto überlegte: »Was mach ich hier eigentlich? Ich spiele Ratespielchen mit einem Gefährlichen Nuke-Nin. Wie Blöd kann mein eigentlich sein? Wie bekommen ich Sakura und Sasuke nur hier weg? Das könnte gehen!«

„Hmm. Du willst also einen Tipp.“, sagte Naruto und wandte sich danach kurz an Kurama.

'He Kumpel. Meinst du, du kannst die Schlangen ablenken, in dem du dich einfach wieder klein machst und abhaust?'

'Ja, das müsste klappen. Was hast du den vor?'

'Ist gerade egal, bringt nur Sakura und Sasuke aus der Schusslinie!'

'Geht klar, Chef!', antwortete Kurama und verschwand dann plötzlich, was die Schlangen verwirrte. Sie sahen zu ihrem Meister und lösten sich kurz darauf auf. Der Fuchs hingegen sprang in kleiner Größe aus dem Gebüsch. Und wurde neben Naruto wieder größer, damit auf seinem Rücken zwei Personen Platz hatten.

„Rauf mit euch!“, sagte er zu den Beiden hinter Naruto. Sie hatten von seinem Plan nichts mitbekommen. „Macht schon, er brauch mehr Platz, ihr sollt hier weg!“

Sie wollten nicht weg, aber stiegen dennoch auf. Und Kurama sauste mit ihnen davon. Orochimaru gefiel dies gar nicht und wollte schon hinterher, als Naruto wieder mit ihm redete.

„Du wolltest doch einen Tipp! Denk mal an Schnecken und Frösche!“, rief Naruto ihm zu und zog sein Kodachi.

„Was? Das kann nicht sein! Deine Großeltern sind doch nicht etwa Tsunade und Jiraiya?“, fragte Orochimaru entsetzt. Er konnte es nicht glauben. Diese Beiden, welche er von klein auf kannte. Mit denen er ein Genin Team gebildet hatte. Die sich immer nur gestritten hatte. Die NIEMALS was miteinander haben würden. Diese Beiden sollten jetzt Großeltern sein? Das konnte doch einfach nicht sein! Und dennoch schien es wahr zu sein.

Nach dem sich Orochimaru wieder gefangen hatte, griff er Naruto an, da er ahnte, das dieser ihm gefährlich werden würde. Und somit stand der Blonde zwischen ihm und seiner Beute. Ein kurzer Schlagabtausch folgte und die Kontrahenten sprangen wieder auseinander. Naruto hatte dabei die Möglichkeit gehabt eine Markierung an seinem Gegner anzubringen.

„Überrascht, weil sie sich weiterentwickelt haben? Im Gegensatz zu DIR!“, fragte der Blonde den Schlangenmann nach einer Weile des Schweigens. „Oder bist du eifersüchtig, weil Opa bekommen hat, was er wollte, und du das Dorf verlassen musstest?“

Orochimaru wütender Blick beantwortete die Frage. Naruto hatte einen Punkt angesprochen, der seinen gegenüber rasend machte. Der Schlangenmann öffnete seinen Mund und dutzende kleiner Schlangen krochen hinaus und direkt auf Naruto zu.

„Ich muss Oma recht geben! Du bist wirklich abartig!“, gab Naruto angewidert von sich und formte einige Siegel. Dann legte er die Hände auf den Boden und viele kleine Hölzer schossen auf die Schlangen zu und zermalmten diese. Durch die Hölzer war die Sicht nun unterbrochen. Naruto griff in seine Manteltasche, holte eins von seinen Kunai heraus und warf es mit einem Ruck zur Seite, in der Hoffnung, dass es nicht sofort im nächst besten Baum stecken bleib. Dann streckte er sein Kodachi weg, formte eine ganze Reihe von Siegeln und sammelte dann Chakra in seinen Händen. In Beiden bildete sich ein leuchtende blaue Kugel. Das Rasengan. Das Rechte war von einer Art Ring umgeben, der sich bewegte. Es sah aus, als wenn in der Mitte ein Shuriken rotierte. Die Linke hingegen schien von einer kleinen Welle umgeben zu sein, welche sich um die Kugel herum bewegte.

Naruto nutzte die Markierung an Orochimaru um sich direkt hinter ihn zu Teleportieren. Dieser war überrascht, als Naruto plötzlich hinter ihm Stand, doch noch ehe er reagieren konnte bracht die Hölle los. Ein Explosion ließ ihn die Arme vors Gesicht reißen. Er wurde herum gewirbelt, Tausende Nadelstiche prasselten auf ihn ein und dann diese seltsame Substanz, die begann ihn einzuschließen. Sie war kalt. Eiskalt.

Der Blonde hatte es grade so geschafft, durch einen weiteren Teleport zu seinem Kunai, außer Reichweite seiner Fähigkeit zu gelangen. Leider nicht ganz unbeschadet, wie er feststellen musste.

»So ein Mist. Das war echt knapp. Ich weiß ja, das diese Fähigkeiten allein schon verboten sind, und als Kombination erst recht. Aber bei so einem Gegner würde sicher auch meine Großeltern eine Ausnahme machen. Hoffe ich jedenfalls. Sonst gibt es später nur wieder ein Donnerwetter.«, seufzte Naruto. Sein Rasen-Shuriken hatte ihn leicht am rechten Arm erwischt und die Schmerzen waren nicht ohne. Ohne seine Teleportkünste wären diese stärkeren Rasengans sicher ein reiner Selbstmord.

Er stand auf, schnappte sich sein Kunai und ging los, um sich sich das Chaos zu begutachten, welches er gerade angerichtet hatte. Langsam ging er auf die Eisfläche zu. Das eine war ein Wind-Rasengan, welches er Rasen-Shuriken nannte. Das andere war ein Wasser-Rasengan gewesen. Dafür hatte er jedoch noch keinen Namen gefunden. Er hatte die beiden noch nie zusammen benutzt. Und so staunte er nun, als er das Ergebnis sah. Die Elemente hatten sich während der Freisetzung vermischt gehabt und den ganzen Wald um sich herum zu Eis erstarren lassen. »Ich hoffe nur, das ich dabei keinen unbeteiligten erwischt habe.«

Naruto schaute sich noch ein wenig um. Er suchte nach Orochimaru, da er zumindest wissen wollte, was aus diesem geworden war. Einige Minuten verstrichen, aber er konnte nichts finden. Er hatte bereits den eingeeisten Bereich verlassen und wollte sein Team suchen, als sich hinter ihm etwas regte.

Er drehte sich um, bevor er jedoch reagieren konnte, kam eine Schwertspitze auf ihn zu, traf ihn in der linken Schulter und nagelte ihn an den Baum. Lachend kam Orochimaru auf ihn zu. Er beugte sich über den Blonden und stützte sich dabei am Baum ab. Sein Gesicht kam ganz nah an Naruto heran. Nur weniger Millimeter trennte sie.

Orochimaru leckte mit seinen langen abartigen Zunge an Narutos Blutender Verletzung. Dann zog er Narutos Shirt etwas zur Seite, damit er besser an dessen linke Schulter kam. Sein Kopf war über der Schulter und er flüsterte dem jungen etwas ins Ohr, ehe er mit seiner Zunge über Narutos Schulter leckte. Dann biss er zu. Er vergrub seine spitzen Eckzähne in Narutos Schulter und pumpte ein Gift hinein.

Naruto hatte keine Kraft zu schreien. Nicht mal, um etwas zu sagen. Ein kurzes Schmerzhaftes stöhnen, war alles, was er von sich geben konnte. Dann verlor er das Bewusstsein. 

 

Eine laute Geräusch durchbrach die Stille des Waldes. Ein Geräusch, wie von einer Explosion. Kurama sah auf. Es kam aus der Richtung, wo er Naruto allein gelassen hatte. Allein mit diesem Spinner. Sakura und Sasuke schauten nervös in die selbe Richtung. Auch sie wussten, dass Naruto dort war. Kurama hatte sie einige hundert Meter weit getragen und sich dort mit ihnen gesetzt, um zu warten. Sie saßen nun auf dem Boden und kuschelten sich etwas an den Fuchs, dessen weiches warmes Fell sie etwas zu beruhigen schien. Kurama war größer geblieben, um die Kinder notfalls besser beschützen zu können.

Etwas raschelte.

Kurama konnte drei andere Kinder riechen, welche sich im Gebüsch versteckten. Er erkannte sie aus dem Raum mit der ersten Prüfung. Sakura hatte mit ihnen geredet. Er schaute das Gebüsch an. Nervös kam ein blondes Mädchen raus, gefolgt zwei Jungen. Der Fuchs machte ihr Angst. Sakura schaute zu ihnen rüber und erkannte Ino, sowie ihre beiden Teampartner Shikamaru und Choji. Als sie merkte, wie nervös sie den Fuchs ansahen, winkte sie die drei zu sich.

„Habt keine Angst vor Kurama, der tut nichts.“, sprach sie den dreien etwas Mut zu. Und diese setzten sich dann Vorsichtig dazu.

Kurama schaute wieder in die Richtung, in der Naruto sein musste. Langsam wurde auch er nervös. Die Fähigkeit war nicht ungefährlich gewesen, die sein Partner benutzt hatte. Und er kam einfach nicht wieder. Er merkte, wie der Wind sich etwas drehte. Er kam jetzt aus Narutos Richtung.

Was war das?

Dieser Geruch.

Kurama konnte Blut riechen. Narutos Blut. Und da war noch was. Etwas, was ihnen immer näher kam. Er sprang auf. Die Kinder hatte er dadurch völlig erschreckt, aber das war Kurama egal.

„Die Schlange ist hier!“, verkündete er knapp.

Auch die anderen sprangen auf. Sakura und Sasuke wussten, wen Kurama meinte, die anderen wiederum nicht. Jedoch waren ihnen die nervösen und besorgten Blicke nicht entgangen, welche sie immer in die Richtung warfen, aus der vor kurzen eine Explosion zu hören war.

Einige kleine Schlangen kam auf die Gruppe zu gekrochen. Aus Angst gebissen zu werden liefen die Kinder etwas durcheinander. Währen Kurama die Schlangen beseitigte. Sasuke lief gerade vor einer weiteren Schlage davon, darauf wartend, das Kurama sie sich schnappte, als ihn jemand packte.

Sasuke schrie vor Schmerz.

Die Blicke der Anderen schnellten sofort in seine Richtung. Ein Mann hatte sich über Sasuke gebeugt und seine Zähne in dessen Schulter versenkt. Als er den Jungen wieder los ließ konnte man seine spitzen blutigen Eckzähne erkennen. Er lachte auf eine schlangenartige zischelnde Art. Er hatte sein Ziel erreicht und verschwand im Wald.

Sasuke kniete am Boden. Die Augen hatte er weit aufgerissen und der Schock stand ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben. Er zitterte.

Sakura eilte zu ihm, um sich den Biss genauer anzusehen. Er hatte nicht viel Blut verloren, eher fast gar keins. Stattdessen war ihm etwas in den Körper gepumpt worden. Eine Seltsame Flüssigkeit. Sakura vermutete, dass es eine Art Gift war. Sie half Sasuke auf und ging mit ihm zu Kurama. Dieser schaute sich den Biss auch kurz an und beschnupperte ihn.

„Er hat fremdes Chakra im Körper. Und nicht gerade wenig. Wir sollten Naruto suchen gehen. Mit seiner Hilfe könnte ich es vielleicht aus ihm rausbekommen. Aber das wird nicht unbedingt Angenehm, kleiner!“, sagte Kurama zu den Kindern und legte sich dann auf den Boden, damit Sasuke sich auf seinen Rücken setzten konnte. Er war zu Geschwächt, um selbst zu laufen.

Zusammen liefen sie los, um Naruto zu suchen. Kurama führte sie dabei, da er anhand von Narutos Blut sofort wusste, wo sie lang mussten. Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie den Explosionsort erreichten, in welchem der ganze Wald mit Eis eingekleidet war. Einige Meter weiter wandelte sich ihr staunen jedoch in entsetzen.

Sie hatten Naruto gefunden. Eine abgebrochene Klinge steckte in seiner Linken Schulter und ließ ihn einige Zentimeter über den Boden am Baum hängen. Sein rechter Oberarm war leicht Blutig, als wenn ihn dort etwas getroffen hätte.

Sakura überwand ihren Schock und ging auf ihren Freund zu. Kurz bevor sie ihn berührte schluckte sie noch einmal kurz und suchte dann nach einem Puls.

„Er lebt!“, sagte sie erleichtert.

Shikamaru und Choji halfen ihr dabei, Naruto vom Baum zu holen. Die blutende Wunde in der Schulter war soweit ungefährlich. Sobald die Blutung gestoppt wäre, würde sie schnell verheilen. Mehr sorge bereitete ihr die Tatsache, das Naruto den gleichen Biss in seiner Linken Schulter hatte, wie Sasuke. Kurama erklärte den Kindern, das er sich in Narutos inneres zurück ziehen würde, um seine Heilung zu unterstützen. Er gab ihnen noch einige Befehle und verschwand dann.

K9 - Handschellen

Ein langanhaltender Schmerz ließ ihn erwachen. Er schaute sich um. Der dicke weiße Nebelschleier, welcher ihn umgab, schränkte seine Sicht so sehr ein, dass er nichts um ihn herum wahrnehmen konnte. Er konnte Stimmen hören. Sehr leise, als wären sie weit entfernt. Wo war er hier? Und was war überhaupt passiert?

Die letzten Erinnerungen bahnten sich einen Weg zurück in sein Gedächtnis. Er hatte mit Orochimaru gekämpft und war dabei verletzt worden. Aber wo war die Verletzung? Und wieso hatte er Schmerzen?

Ein weiteres Mal sah er sich um. Der Nebel schien sich zu bewegen und verschwand ganz langsam nach oben weg. Unter seinen Füßen wurde es heller. Dann bemerkte er, das nicht der Nebel nach oben hin verschwand, sondern er selbst nach unten hin wegfiel. Aber wieso hatte er nicht das Gefühl zu Fallen? Und warum hing er hier Mitten in der Luft?

Er schaute nach oben. Das, was er fälschlicher Weise als Nebel bezeichnet hatte, waren Wolken gewesen, welche langsam über ihm vorbei zogen. Dann sah er nach unten. Er konnte Konoha erkennen. Die Felsköpfe der vier Hokage. Die Häuser. Die Straßen. Die Menschen. Er hing immer noch in der Luft. Näherte sich jedoch nicht weiter dem Boden.

Was war hier nur los? Er beobachtete weiter. Etwas anderes konnte er eh nicht machen, da sein Körper sich nicht bewegen wollte. Er schwebte über einer Arena in Konoha. Von weitem konnte er das Banner lesen. Chunin Prüfung Endrundenkämpfe.

Na toll! Hatte dieser Mistkerl Orochimaru ihn etwa getötet? Und nun durfte er sich nach seinem Tod noch die Endrunde anschauen. Was sollte den der Unsinn? Er schaute weiter. Die Arena unter ihm fing an zu wackeln. Er sah sich um. Das Dorf schien ebenfalls zu wackeln. Ein Erdbeben? In Konoha?

Am Stadtrand konnte er einige riesige Schlangen entdecken. Sie hatten die Mauer durchbrochen und fingen an das Dorf zu zerstören. Er konnte Ninjas sehen die gegeneinander Kämpften. Menschen, die schreiend und vor Angst durch die Straßen rannten. Häuser stürzten ein. Alles vor ihm wurde schneller sich. Als wenn jemand vor spulen würde, wie bei einem Film. Seine Position veränderte sich nun wieder. Er kam näher an das Dach eines Hauses heran. Dort war gekämpft worden. Ein Mann stand dort. Orochimaru! Und vor ihm lag einer, offenbar Tod oder schwer verletzt. Das war doch... ! 

 

Naruto schreckte hoch. Sein Atem war hastig und schwer, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. Schweiß lag auf seiner Stirn. Verwirrt sah er sich um. Er war wieder im Wald. Sasuke saß neben ihm und schlief, wenn offenbar auch nicht besonders gut. Er war an Kuramas Bauch angelehnt. Auch Naruto hatte offenbar so geschlafen. Der Schweif des Fuchses war über die Beine beider Jungs gelegt, um sie warm zu halten.

Einige Meter weiter konnte Naruto ein Feuer erkennen. Vier Personen saßen davor. Er konnte Sakura und auch Ino erkennen. Die Namen der beiden Jungs hatte er vergessen. Sein Blick wanderte zu Kuramas Gesicht. Er hatte die Augen geschlossen und sein Kopf lag auf den Vorderpfoten. Vorsichtig lehnte er sich wieder bei seinem Kumpel an.

Es war nur ein Traum gewesen.

Nur ein Traum.

Dann sah Naruto plötzlich wieder die Bilder seiner Zeichnung, und konnte die Ähnlichkeiten nicht abstreiten. Es war zu ähnlich. Viel zu ähnlich. Das konnte kein Zufall sein.

Er sah wieder zum Feuer rüber. Die anderen redeten Leise miteinander. Dann untersuchte er seine Verletzung. Die Stichwunde in der Schulter tat noch etwas weh, war aber ansonsten gut verheilt. Sein rechter Oberarm war verbunden. Das war das Rasen-Shuriken gewesen. Die Verletzung würde länger brauchen.

Naruto hörte Schritte.

Als er aufsah stand Sakura vor ihm. Sie lächelte ihn an Und hockte sich dann zu ihm. Das sie nichts sagte verwirrte Naruto. Sie hockte einfach nur da und sah ihn lächelnd an. Es war ein seltsames Gefühl, als sie ihn so ansah. Es hatte was forderndes, verspieltes, aber auch geheimnisvolles. Was zum Geier wollte sie den von ihm? Und warum sagte sie nichts?

„Sakura, du kannst!“, sagte einige Meter weiter das andere Mädchen.

»He? Was kann sie? Was haben die vor!«

Sakura kniete sich vor Naruto und krabbelte langsam auf ihn zu. Sie lächelte immer noch so geheimnisvoll und fand Narutos verwirrten Blick einfach nur Genial. Als sie bei ihm angekommen war, kam sie ihm mit ihrem Gesicht immer näher. Weniger Millimeter lagen nur noch zwischen ihren Lippen.

Naruto musste Schlucken.

Sakura fing an zu kichern, als sie sah, das er ganz rot im Gesicht war. Sie bewegte schnell ihren Kopf an seinem vorbei und flüsterte ihm ein 'Happy Birthday' ins Ohr. Danach gab sie ihm noch einen Kuss auf die Wange.

Völlig perplex starrte er sie an und hatte zunächst nicht einmal begriffen, was sie ihm zugeflüstert hatte, bis sein Verstand langsam wieder die Oberhand gewann. Er musste sich regelrecht dazu zwingen ein leises 'Danke' raus zubringen.

Danach sollte er die Augen zumachen und aufstehen. Sakura hielt ihm noch zusätzlich die Hände vor die Augen, damit er auch ja nicht schummelte. Sie gingen zu den anderen drei ans Feuer, wo er sich dann wieder setzen sollte. Die Augen durfte er aber noch immer nicht öffnen. Einen Moment später erlaubten sie es dann und was er zu sehen bekam war einfach zum lachen. Er hatten einen gebratenen Fisch vor sich liegen, in dem sie 15 kleine Stöckchen hinein gesteckt hatten, welche am oberen ende brannten.

„Alles Gute zum Geburtstag!“, sagten sie und jeder gab ihm die Hand. Von Ino bekam er sogar einen Kuss.

„Der Fisch ist echt der Hammer. So einen Schrägen Geburtstagskuchen hat sicher noch keiner bekommen. Echt einmalig.“, brachte Naruto grinsend hervor und dachte sich dabei: »Die Leute aus Konoha kommen auf echt lustige Ideen.«

Naruto holte einmal Tief Luft und versuchte die Flammen an den Stöcken auszupusten. Schaffte jedoch nicht einmal die Hälfte. Er setzte zum zweiten Versuch an und pustete erneut. Nun hatte er fast alle. Doch dann fingen einige wieder an zu brennen.

„Ach egal.“ Er schnappte sich die Stöcke und warf sie zu den anderen Ins Feuer.

„Einen Geburtstagskuchen teilt man für Gewöhnlich. Zählt das auch bei Geburtstagsfischen?“, frage er grinsend.

„Ess du ruhig, wir haben selbst erst gegessen und brauchen nichts.“, antwortete Sakura.

Das ließ sich Naruto nicht zwei mal sagen. Er hatte einen Hunger, als wenn er Tagelang nichts gegessen hätte. Und nun, wo er drüber nachdachte fiel ihm auf, das es ja wirklich schon zwei Tage her war.

Während er aß erzählten die anderen, was so passiert war. Das Naruto ein Mal auf der Schulter hatte, in dem Chakra von Orochimaru drin war, das Sasuke das gleiche hatte. Wie es kam, das Ino, Shikamaru und Choji bei ihnen waren. Und davon, das Kurama bis zum gestrigen Abend verschwunden war. Er sei in Narutos inneres Verschwunden, um ihn zu heilen. Sie hatten jedoch nicht verstanden, was er damit gemeint hatte, das er in seinem inneren war. Gestern Abend war er dann wieder aufgetaucht und hatte sich zu den Jungs gelegt um sie zu wärmen. Seid dem würde er Schlafen.

„Was ich dich noch fragen wollte Naruto, ich wollt das nicht einfach so allein bestimmen. Hast du was dagegen, wenn wir den dreien eine von unseren Erdrollen geben? Wir haben ja zwei davon, wie ich feststellen musste, als ich geschaut hab, wo du sie hin gepackt hast.“, fragte Sakura den Blonden, der noch am Essen war.

Naruto überlegt und schaute die anderen drei dabei an. Aber statt zu antworten aß er einfach weiter. Dabei gab er sich absichtlich emotionslos, damit sie nicht wussten, woran sie waren. »Mal schauen, ob ich ihnen die Rolle überlasse. Ich werde dazu erst einmal nichts sagen. Sondern lasse sie noch ein Weilchen schmoren.«

„Gut, da du dich nicht dazu äußern willst, machen wir es anders.“, sagte nun Shikamaru. „Ich bin ein von Natur aus fauler Mensch, hab lieber meine Ruhe und bin gern am Dösen. Auf einen Kampf hab ich keine große Lust. Daher schlage ich einen Tauschhandel vor! Wir bekommen eine Erdrolle und ihr bekommt von uns dafür eine Himmelsrolle.“

„Und wozu? Wenn wir eure Himmelsrolle haben, musst ihr doch nur wieder Kämpfen, um euch eine neue zu besorgen.“, frage Naruto skeptisch.

„Theoretisch ja. Da hast du Recht. Allerdings“ Shikamaru griff in seine Tasche und holte zwei Rollen hervor. „haben wir zwei Himmelsrollen. Offenbar hatten wir das gleiche Problem wie ihr. Ihr habt mit eurer Erdrolle nur Teams mit Erdrollen gefunden. Wir hatte die Himmelsrolle und haben nur Teams mit Himmelsrollen gefunden. Und da wir nun jeweils zwei Rollen haben...“

„...können wir die doppelten Rollen natürlich problemlos tauschen.“, beendete Naruto den Satz „Ich verstehe, worauf die hinaus willst. Also Gut.“ 

 

Eine Weile saßen sie noch am Feuer und redeten. Sie erzählten sie Geschichten aus ihrer Kindheit, welche bei Naruto so sehr anders ausgesehen hatte, als bei ihnen selbst. Er erzählt von den Orten an denen er war, was er erlebt hatte, wen er alles kennen gelernt hatte. Von Peinlichen Momenten die er lieber vergessen wollte, wie das eine Mal, wo er Krank war und zu seinen Großeltern in Zimmer ging, und diese aber gerade miteinander beschäftigt waren.

Am Abend wurde Kurama dann wieder wach und wollte auch sofort die Stelle mit dem Biss überprüfen. Sakura staunte, weil von dem Mal nichts mehr zu sehen war. Kurama war erleichtert. Es hatte ihn sehr viel Kraft und mühe gekostet, das fremde Chakra aus Narutos Körper zu jagen.

„Nun, wo Naruto davon geheilt ist, können wir doch Sasuke auch heilen, oder? Du meintest doch, das du mit Narutos Hilfe auch Sasuke helfen könntest.“, fragte Sakura und schaute auf Kurama, der nachdenklich zu Sasuke Blicke, der immer noch an seinem Bauch lag.

„Da ist zum einen das Problem, dass er Wach sein muss. Und das zweite Problem ist etwas... speziell!“, sagte Kurama nach einer Weile.

„Was genau hast du den überhaupt vor?“, fragte Naruto, nach einigen Minuten, in denen Kurama offenbar nicht weiter redete wollte.

„Nun zunächst einmal muss Sasuke wach sein, das habe ich ja schon gesagt. Was uns betrifft, wir müssen den 'Soullink' vollziehen, damit zu zugriff auf mein Chakra hast. Und das was als nächstes kommt, das erkläre ich dir wenn es soweit ist.“

„Was macht der Soullink?“, fragte Naruto weiter. Davon hatte Kurama bisher nichts erzählt.

„Da ich dein Vertragspartner bin ist es die einzige Möglichkeit, um im Kampf eine Kraftverschmelzung durchzuführen, wodurch du innerhalb weniger Sekunden um einiges Starker bist. Der Zustand halt solang an, wie die Partner es wünschen, und dann löst sich die Verbindung. Danach ist wieder alles wie vorher. Wäre ich in dir Versiegelt, würde es anders gehen und auch nicht mehr Soullink heißen, allerdings es das auch gefährlicher als ein Soullink.“, erklärte der Fuchs seinem Partner.

„Und wie mach ich das?“

„Du nimmst etwas von deinem Blut und schreibst damit das Schriftzeichen für Seele auf dein Tattoo. Dann machst du das Siegel des Vogels und legst eine Hand auf meinen Kopf, welche Hand ist dabei egal.”

Kurama beobachtete, wie Naruto sich in den Daumen biss und versuchte, dass Schriftzeichen über seinem Tattoo anzubringen. Während dessen erklärte er Naruto auf telepathischem Weg, was er nach dem Soullink tun musste und erzählte auch, dass er eine kleine Wette mit den Mädchen am laufen hatte, und worum es dabei ging.

Derweil ging Sakura zu Sasuke versuchte diesen aufzuwecken, da er immer noch mit hohem Fieber am schlafen war. Es dauerte ein wenig, aber letztlich war er wach. Als Naruto zu ihm kam flüsterten sie ein wenig, wobei Naruto darauf achtete, dass Sakura nichts mitbekam, und Sasuke wurde etwas rot. Er nickte dann aber und gab somit sein Einverständnis, das es losgehen konnte.

Sakura stellte sich zu Ino und den Jungs. Die Vier wussten ja was gleich passieren sollte, und wollten sich kein Detail entgehen lassen. Sie waren neugierig, ob die Beiden wirklich drauf eingingen.

Naruto formte das Siegel, legte seine Hand auf Kuramas Kopf und sagte 'Soullink!'. Kurama löste sich in weißen Rauch auch, welcher sich um Naruto legte und ihn vollständig einhüllte, wie eine zweite Haut. Dabei sah es aus, als ob er von innen leuchtete. Erstaunt sah er sich nun erst einmal selbst an. Dieses Verbindungsgefühl mit Kurama war wirklich seltsam, aber auch angenehm.

Er schaute zu Sasuke, welcher seinen Freund staunen anblickte. »Das ist wunderschön! Er sieht aus wie ein Engel.«, schoss es ihm durch Kopf. Überrascht von seinen Gedanken schüttelte er kurz den Kopf.

„Na los, du Glühwürmchen. Mach endlich! Ich will es hinter mich bringen.“, sagte er gleich darauf und musste aufpassen nicht Rot zu werden.

„Da hat es aber einer eilig!“, grinste Naruto seinen Kumpel an und beugte sich zu ihm vor. Ganz langsam kamen sich ihre Gesichter näher. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten mussten beiden Nochmal schlucken, doch dann küsste Naruto seinen Freund. Sasuke konnte spüren, wie sich eine seltsame Wärme in ihm ausbreitete. Das Chakra seines Freundes drang in ihn hinein und durchflutete seinen Körper. In seiner Schulter zwickte es unangenehm schmerzhaft, doch die Wärme von Narutos Chakra machte es erträglich und nach einer Weile ließ der Schmerz nach und verschwand. Sasukes Hand erhob sich langsam und griff nach seinem Freund, um ihn näher zu sich zu ziehen. Naruto verlor da durch sein Gleichgewicht und landete halb auf Sasuke.

Sakura und Ino konnten es nicht glauben und standen geschockt mit offenen Mündern da und starrten die Beiden einfach nur an. Sie hatten mit Kurama gewettet, das sie sich nicht einmal Küssen würden, und sie taten es dennoch, womit Kurama an sich schon gewonnen hatte. Aber nun so etwas! Sie langen da, halb übereinander, und knutschten immer wilder.

„Tja Mädels, da habt ihr ja was schönes angerichtet, mit eurer Wette.“, meinte Shikamaru, welcher - wie immer - einen gelangweilten Eindruck machte.

Naruto erhob den Kopf und schaute zu den Mädels. Er grinste fies. Sasuke drehte seinen Kopf ebenfalls in die Richtung der Mädels und musste grinsen. Die geschockten Gesichter der Mädels waren einfach ein zu Geiles Bild. Sie fingen an zu kichern, doch kurz darauf konnten sie nicht mehr anders und mussten so heftig lachen, das Naruto sich neben Sasuke fallen ließ. Kurama löste sich wieder von Naruto und stieg in das Gelächter mit ein.

Völlig perplex schauten die anderen vier zu den lachenden, die sich nicht mehr ein kriegen wollten.

„Ne oder? Ihr habt uns gerade voll verarscht!“, riefen beiden Mädchen fast gleichzeitig aus.

Die Jungs antworteten zunächst nicht, bis einer von ihnen es dann schaffte sich zu einem beantwortenden 'Ja' zu zwingen.

„Ihr habt sie doch nicht alle!“, machte sich Sakura nochmals Luft. Ino hingegen musste nun auch etwas lachen. Sie waren voll drauf reingefallen. 

 

Der Abend war noch jung und da es beiden Verletzten wieder besser ging, beschloss man, sich auf den Weg ins Zentrum des Waldes zu machen. Der große Turm war das Ziel der Prüfung. Am Eingang standen einige der Prüfer, welche die Tür bewachten. Sie ließen nur die Teams ein, welche auch über beiden Schriftrollen verfügten.

Den nächsten Tag verbrachten sie im Turm, in welchem sich nach und nach mehr Teams einfanden. Es war der vierte Tag der Prüfung. Die anderen Teams hatten daher noch bis zum Mittag des nächsten Tages Zeit. Solang hieß es warten.

Am nächsten Mittag wurde dann die Tür geschlossen. Alle Nachzügler wurden davor abgefangen und aus dem Wald eskortiert. Im inneren des Turmes wurden die Teams zusammengerufen, welche die Prüfung bestanden hatten. Im Zentrum des Turmes stand ein kleines Podest, um welches die Genin sich aufstellten. Auf dem Podest stand der Hokage und die Prüfer.

„Zunächst einmal möchte ich euch alle beglückwünschen.“, begann der Hokage. „Ihr habt die zweite Prüfung bestanden. Die Informationen für die nächste Prüfung für Ibiki gleich bekannt geben, doch zuvor noch etwas anderes.“

Der Hokage machte eine Pause und sah durch die Reihen er Genin. Sein Blick haftete kurz auf Naruto, der seinen Fuchs wieder auf der Schulter trug, und auch noch einige andere schaute der Hokage einen Moment länger an.

„Wir haben im Wald einen Ort ausgemacht, an dem offenbar schon am ersten Abend gekämpft wurde. Dieser Ort ist mit einer Eisschicht bedeckt, welche noch immer nicht schmilzt. Wenn dies einer von euch verursacht hat, dann solle er oder sie sich bitte melden. Den wir würden gern wissen, wie es dazu kam.“

„Das war dann wohl ich.“, meldete sich Naruto unsicher und schluckte.

„Gegen wen hast du gekämpft?“, fragte der Hokage. Weder in seinem Blick noch in seinem Stimme war ärger zu erkenne. Er war freundlich wie immer und eher neugierig.

„Wie hieß der noch?“, fragte Sasuke, als Naruto sich nicht traute zu antworten.

„Orochimaru hatte Naruto ihn doch genannt.“, antwortete Sakura dann, sehr zum schrecken des Hokage.

„Orochimaru war im Wald? Und er hat euch angegriffen?“, fragte dieser noch einmal nach, nur um ganz sicher zugehen, das er sich nicht verhört hatte.

„Ja war er“, antwortete diesmal Kurama. „Und die Kinder wären wegen diesem Bastard fast draufgegangen! Wäre Naruto nicht so gut ausgebildet worden, dann hätte der ganze Kampf ein sehr unschönes Ende genommen.“

Naruto fing sich wieder.

„Kurama! Du sollst doch nicht reden!“, zischte er seinem Partner zu.

Der Hokage schaute erstaunt auf den Jungen. Er kannte Orochimaru. Er war sein Schüler gewesen, ebenso wie Tsunade und Jiraiya. Und Naruto hatte den Kampf gegen ihn nicht nur überlebt, sondern ihm offenbar auch noch einen kräftigem Dämpfer verpasst.

„Nun gut, darüber reden wir später noch einmal.“ Der Hokage schaute zu Ibiki, dem ein leichter kaum zusehenden Schrecken im Gesicht lag. Die älteren Ninja von Konoha kannten Orochimaru und seine macht. Einen Moment noch starrte er den Jungen an, dann Atmete er einmal tief durch und wandte sich an die Genin.

„Bevor ich die Aufgabe der nächsten Prüfung erkläre, gibt es etwas anderes zu klären.“, verkündete er und schaute die Genin geheimnisvoll an.

„Wir haben entschieden, das in diesem Jahr nur ein Genin pro Team an dieser Stelle weitermachen darf. Wir wollen, das ihr euch entscheidet, wen ihr aus eurem Team weitermachen lasst. Nur dieser wird die Möglichkeit haben ein Chunin zu werden! Wir wollen, das ihr euch absprecht, dann zu uns nach vorne kommt und uns sagt, wer weitermachen soll, und WARUM ihr euch für denjenigen entschieden habt.“

Noch während Ibiki sprach, fingen Sakura und Sasuke an zu tuscheln. Sie waren bereits dabei sich abzusprechen und als die Erklärung des Prüfers endete schnappte sich Sakura Narutos Arm und zog ihn mit nach vorn zum den Prüfern.

„Wir haben uns schon entschieden.“, verkündete Sakura.

Naruto schaute verwirrt zu seinem Team.

„Naruto soll weitermachen!“, sagte Sasuke.

Einer der Prüfer hatte sich zu ihnen runter gebeugt und Notierte sich das Team und die Entscheidung. „Gut, dann bitte ich jetzt um den Grund für eure Wahl.“

„Moment mal, werde ich hier vielleicht auch mal gefragt?“, fragte Naruto völlig überrumpelt.

„Nein, wirst du diesmal nicht. Die Stimmen sind 2 gegen 1. Wir entscheiden also!“, sagte Sakura zu Naruto und Sasuke begann den Prüfer den Grund zu erklären.

„Also! Wir machen eh schon immer, was er vorschreibt und haben ihn unbewusst zum Chef gemacht. Daran wird sich bei uns beiden auch nicht mehr viel ändern. Daher wollen wir, das er auch derjenige ist, der weiter macht.“ 

 

'Bin ich wirklich so dominant?', fragte Naruto seinen pelzigen Begleiter.

'Dominant eher weniger. Vielleicht liegt es daran, das du knapp 2 Jahre älter bist.', antwortete der Fuchs und nach kurzem überlegen legte er noch eine andere Antwort nach. 'Oder sie haben zu viel Respekt vor dir, weil sie jetzt wissen, dass dein Vater Hokage war.'

'Das könnt natürlich auch sein.', meinte Naruto und konzentrierte sich wieder auf die Umgebung. 

 

Der Prüfer, welcher eben die Daten aufgenommen hatte, zeigte auf eine Tür und bat Naruto dort rüber zu gehen. Einige andere waren ebenfalls schon auf den Weg dort hin. Er verabschiedete sich von seinem Team und gesellte sich zu den Genin, welche in die nächste Runde gingen. Shikamaru war für sein Team dabei. Von den anderen Konoha Teams konnte er noch zwei erkennen, welche sich ähnlich waren. Sie waren vom Hyuuga Clan. Das Mädchen war im gleichen alter wie Shikamaru, er nannte sie Hinata. Der Junge war ein Jahr älter und in einem anderen Team. Sein Name war Neji. Die anderen Teams waren nicht aus Konoha, und so kannten sie die Namen der Teilnehmer auch nicht.

Nach einigen Minuten des Wartens kamen die Prüfer zu ihnen in den Raum. Als nächstes sollten sie den unterirdischen Weg vom Turm nach Konoha nehmen. Dazu bekamen sie jedoch ein kleines 'Handicap'. Sie wurden mit Handschellen an einen anderen Teilnehmer gekettet. Das Ziel war es, durch das Labyrinth unter der dem Gelände zu kommen. Man müsste zusammenarbeiten und wenn der Partner zu schwer verletzt wurde, oder am ende sogar Tot war, würde man disqualifiziert. Das größte Hindernis dabei war jedoch die Tatsache, dass sie mit jemanden aus einem anderen Dorf verbunden wurden.

Naruto sah seinen Partner, welcher ihm zugeteilt worden war, lange an. Er war etwa so groß wie er selbst. Hatte kurze nach allen Seiten abstehende rote Haare. Grüne Augen, in denen ein kalter bohrender Blick lag. Eine rotes Tattoo über der linken Augenbraue. Es war ein Schriftzeichen. Das Zeichen für Liebe. Eine riesige Kürbisflasche hing an einem Gurt auf seinem Rücken.

„Die Spinnen, die Prüfer.“, meinte der Rotschopf und sah skeptisch auf die Handschellen, welche ihn mit seinem Blonden Partner verbanden.

Naruto musste schmunzeln.

K10 - Das Labyrinth

Langsam kam er wieder zu sich. Sein Kopf dröhnte. Übelkeit stieg in ihm hoch. Ein bitterer Geschmack lag auf seiner Zunge. Naruto konnte fühlen, dass er auf den Boden lag. Die Steine waren kalt und feucht. Er stand auf. Oder eher gesagt, er versuchte es. Jemand war mit Handschellen an ihn gekettet. Seine linke Hand, mit dessen rechter Hand. Ein Blick auf den anderen verriet ihm, wer es war. Der Rotschopf aus dem Suna Team. Aber wie waren sie hier gelandet?

Er konnte sich nicht erinnern.

Sein Blick schweifte durch den Raum. Oder eher durch den Gang, wie er erkennen musste. Es war überwiegend dunkel. An einigen Stellen waren Fackeln angebracht. Ab und an waren Verzierungen in den Wänden zu sehen. Ansonsten bestand hier alles als kahlem kalten Stein. Er schaute sich weiter um. Er war allein mit dem Rothaarigen.

'Kurama, wo bist du?', fragte er vorsichtig.

Wenn sein Partner zu weit entfernt war, dann brachte auch die Telepathie nichts. Da er keine Antwort bekam nahm er an, das der Fuchs nicht hier sei.

Etwas bewegte sich.

Einige Meter weiter konnte Naruto eine Ratte ausmachen, welche sich langsam an der Wand lang bewegte. Er schaute wieder zu dem Rothaarigen. Wie war sein Name nochmal? Naruto wusste es nicht mehr. Er rüttelte ihn etwas, um ihn zu wecken.

„He du. Wach auf.“, flüsterte er vorsichtig.

Zunächst kam keine Regung. Einige Stupser später kam dann aber auch der Rothaarige wieder zu sich. Ein Leichtes stöhnen kam von ihm und er legte seine freie Hand auf den Bauch.

„Gott, ist mir schlecht.“, war das erste was er sagte. Den Blonden neben sich ignorierte er dabei.

„War bei mir auch. Ich glaub das kommt von dem Zeug, womit wir betäubt wurden. Anders kann ich mir die Situation leider nicht erkläre.“ Naruto hatte noch immer den bitteren Geschmack auf der Zunge, wollte sich seine Übelkeit jedoch nicht anmerken lassen.

Er sah, wie der Rothaarige sich umsah, und dabei ein Gesicht zog, als hätte gerade in einen Sauren Fruchtgummi gebissen. Naruto musste sich ein kichern verkneifen, da er nicht wollte, das der für ihn völlig Fremde sofort schlechte Laune hatte. Die Situation und die Übelkeit waren schon so schlimm genug. Und sie mussten auch noch hier raus, ohne sich dabei gegenseitig die Kopf einzuhauen.

„Wo sind wir hier?“, fragte der Rotschopf nach einer Weile.

„Ich nehme an wir sind im Labyrinth, von dem uns die Prüfer erzählt haben. Es scheint, als hätten sie uns betäubt und dann hier herein gebracht. Vielleicht, damit nicht alle am gleichen Punkt starten und so jede Gruppe die gleiche Chance hat.“, versuchte Naruto zu erklären.

„Dann müssen wir also jetzt die Mitte suchen und unser Päckchen hohlen.“, meinte der Rothaarige dann, nachdem er sich Narutos Worte einmal durch den Kopf gehen ließ.

„Sieht so aus. Kannst du schon aufstehen? Oder ist dir noch immer schlecht?“, fragte der Blonde seinen vorläufigen Partner.

„Geht schon.“

Zusammen standen sie auf. Durch die Handschellen blieb ihnen nicht anderes übrig, als zusammen zu arbeiten. Auch wenn dem Rotschopf das offenbar nicht gefiel.

„He? Moment mal!“, gab der Rothaarige verwirrt von sich und schaute sich dabei um.

„Was ist?“, fragte Naruto, als er die Sorge im sonst eher emotionslosen Gesicht seines Partners sah.

„Er ist weg! Mein Flaschenkürbis ist weg!“

„Ähm ja. Der Flaschenkürbis...“

Naruto konnte sich nicht vorstellen, was an einem Flaschenkürbis so wichtig sein sollte, das der Rotschopf deswegen jetzt so einen Aufstand machte.

„DA IST MEIN SAND DRIN!“, rief der andere aus.

„Hm. Du kommst aus Suna. Wenn du sand mit dir rumschleppst, dann bist du sicher einer von den Ninjas, die den Sand beherrschen können. Wenn der jetzt aber wegfällt ist das ungünstig.“, meinte Naruto nachdenklich. Sein Gegen über nickte mit dem Kopf und seufzte.

Naruto kontrollierte vorsichtshalber seine Taschen. Nicht das außer Kurama noch etwas anderes abhanden gekommen war. Aber bei ihm war alles da. In der Tasche waren die Kunai, in dieser die Shuriken. Hinten das Kodachi... DAS KODACHI! Na super.

„Mir fehlt auch etwas. Mein Kodachi ist weg, und Kurama ist auch nicht hier. Ich hoffe mal, das wir unsere Sachen nachher wieder bekommen, wenn wir hier raus sind.“, seufzte er.

„Wie heißt du nochmal?“, fragte der Rothaarige dann vergleichsweise freundlich.

„Naruto und wie war dein Name?“

„Gaara.“

„Und wo lang gehen wie jetzt?“, fragte Naruto, da sich bei Gaara offenbar nichts mehr Tat. Er sah ein wenig niedergeschlagen aus, weil man ihn seines kostbaren Sandes beraubt hatte.

„Mir Egal.“

„Egal gibt es nicht.“, konterte Naruto und ging Rechts lang, wobei er Gaara einfach hinter sich her zog. Dieser wiederum machte keine Anstalten sich zu wehren, was den Blonden etwas überraschte.

„Du Naruto. Halt mal bitte“, fragte Gaara nach mehreren Minuten.

Naruto hielt an und drehte sich zu dem anderen um.

„Kannst du … mir vielleicht … ein Kunai leihen?“, fragte der Rothaarige etwas ängstlich. „Komplett unbewaffnet fühle ich mich etwas unwohl.“

Naruto war von der ängstlichen Art seines Gegen übers etwas überrascht. Zog dann aber ein Kunai aus der Tasche und reichte es ihm. Dieser war sichtlich erleichtert, als er die Waffe in der Hand hatte und klammerte sich regelrecht an diese.

»Oh Mann! Der hat ja richtig Panik, wenn der kein Sand um sich hat. Das kann ja was werden.« 

 

Etwas langsamer gingen sie weiter und kamen an einigen Abzweigungen Vorbei. Mal gingen sie rechts herum, mal links herum. Mal einfach grade aus. Ein System hatten sie dabei nicht. Irgendwann, standen sie vor einer Tür. Sie war groß und besonders verziert. Als sie diese durchschritten gelangten sie in einen Raum mit weiteren Türen. Alte Samurai Rüstungen standen an den Wänden. Sie waren verstaubt, als wäre schon lange niemand mehr dort gewesen.

Sie schauten sich die Türen an. Die eine war etwas offen. Der Gang dahinter war eingestürzt. Hinter der anderen Tür waren einige Särge zu sehen. Eine weitere Tür hatte dieser Raum aber nicht. Sie gingen zur letzten Tür. Als sie diese öffneten standen sie vor einer Mauer. Da es hier offenbar nicht weiter ging, gingen sie zu der Tür, durch die sie gekommen waren.

„Ähm, was?“

Die Jungs waren verwirrt. Hinter dieser Tür war auch eine Mauer. Aber von da waren sie doch gekommen. Sie gingen nochmal zu der Tür mit dem eingestürzten Gang. Hier war alles wie vorher. Dann gingen sie zum Raum mit den Särgen zurück und untersuchten diesen Genauer. Die Meisten der Särge waren Schlicht gehalten und aus Holz. In einigen davon waren Skelette drin. Ein Sarg jedoch war etwas spezieller. Er war groß und aus Stein, mit vielen Verzierungen.

„Sollen wir den wirklich aufmachen?“, fragte Gaara etwas Unsicher.

„Uns bleibt nichts anderes übrig. Wenn wir keinen Ausgang finden, oder etwas anderes, was uns hier raus hilft, sitzen wir hier fest.“

Naruto war selbst etwas nervös. Ließ es sich aber nicht anmerken. Sein Partner war schon schreckhaft genug, da wollte es nicht noch schlimmer machen. Sie versuchen den Steinsarg zu öffnen, jedoch half alles drücken und ziehen nichts, egal von welcher Seite. Der Deckel saß fest.

Sie sahen sich den Sarg noch einmal genauer an. Gaara entdeckte dabei ein Loch, wie für einen Schlüssel. Sie nahmen an, das er vielleicht verschlossen war und schauten sich die Skelette nochmal an, ob vielleicht eines von ihnen einen Schlüssel dabei hatte. Konnten jedoch nichts finden. Gaara kam dann auf die Idee bei den Samurai Rüstungen zu suchen. Also gingen sie zurück in den Nebenraum und durchsuchten die Rüstungen. Doch auch dort war nichts zu finden. 

 

Naruto ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, nach etwas suchend, was anders war. Etwas, das vielleicht nicht dort hin gehörte. Da waren die Türen, die Samurai Rüstungen, der Fußboden, die Wände und einige Fackeln. Alles normal und nichts außergewöhnliches. Sie gingen zurück zum Sargraum. Dort war der Steinsarg, der mittig an der hinteren Wand stand. Davor waren zwölf Särge. Sechs auf der rechten und sechs auf der linken Seite. Sie sahen alle gleich aus. An den Wänden hingen jeweils rechts und links zwei Fackeln und die Wand hinter dem Sarg war mit Symbolen verziert.

Die Symbole schauten sich die Jungs nun etwas genauer an. Es waren allesamt die Zeichen der Ninjadörfer. Sie waren in einem Muster angeordnet, welches wieder und wieder von vorn begann.

„Da!“, sagte Naruto plötzlich und zeigte auf eins der Symbole.

„Ja und? Das ist euer Konoha Zeichen.“ Gaara wusste nicht, was Naruto meinte und schaute nur verwirrt.

„Schau dir die Wand mal genauer an. Hier sind überall Zeichen von den Dörfer. Jedes kommt in dem Muster öfter vor, nur Konoha ist in diesem Muster nicht drin. Auf dieser ganzen Wand ist dies eine hier, das einzige Symbol von Konoha.“

Gaara schaute sich die Wand nochmal genauer an. Es Stimmte. Konoha kam wirklich nicht weiter vor, nur an der einen Stelle.

Naruto drückte auf das Zeichen. Es begann zu leuchten und verschwand, samt der kleinen Steinplatte, auf der es angebracht war. Dahinter war ein kleiner Hohlraum zu erkennen, grade groß genug, um eine Hand reinzustecken.

Naruto griff hinein und verzog das Gesicht. Da war ein haariges etwas, dass über seine Hand krabbelte. Er tastete sich vorsichtig weiter. Am Ende war etwas ekelhaft schleimiges. Ein kleiner metallischer Gegenstand lag darin. Er ergriff ihn und zog vorsichtig seine Hand wieder raus. Das Krabbelvieh saß immer noch auf seiner Hand. Als er es sah erschrak er und schüttelte es schnell von der Hand.

Gaara musste lachen, als er das sah.

„Ha ha ha. Wie witzig!“, meinte Naruto leicht gereizt.

„Sorry, aber dein Gesicht gerade, als du die Spinne abgeschüttelt hast, war einfach genial.“, kicherte er weiter.

Naruto zog den kichernden Rotschopf vor den Steinsarg und steckte den kleinen Gegenstand, in das Loch. Der Sarg öffnete sich und gab eine Treppe frei, welche nach unten führte. Etwas Skeptisch schauten die Beiden nach unten. Einen anderen Weg gab es jedoch nicht, und so kletterten sie in den Sarg und stiegen die Treppe hinab. 

 

„Willkommen ihr beide.“

Die Treppe hatte sie in einen Großen Raum geführt. Er war hell beleuchtet und mit einigen Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Ein Prüfer stand vor ihnen und schaute beide an. Zwei weitere saßen an einem Tisch.

„Ihr seid die Ersten, die es jetzt hier zu uns in die Mitte geschafft haben.“, sagte er lächelnd. „Euch ist gestattet hier eine Pause zu machen und etwas zu essen und zu trinken, bevor ihr weiter geht. Oder ihr geht gleich weiter. Das ist euch überlassen.“

Naruto und Gaara entschieden sich für die Pause und aßen eine Kleinigkeit. Danach fragten sie nach ihrem Päckchen. Einer der Prüfer lies sie ein los ziehen und holte dann das Päckchen mit der entsprechenden Nummer. Als er wieder kam trauten die Jungs ihren Augen nicht.

„Das soll doch wohl ein Witz sein!“, meinte Naruto, als er die Begleitung des Prüfers sah.

„Nein, das ist kein Witz. Ihr nehmt jetzt den Kleinen hier und bringt ihn zum Ausgang.“, sagte der Prüfer und hielt ihnen ein kleines Kind vor die Nase, welches gerade mal aus dem Krabbelalter raus war. „Aber seid Vorsichtig! Wenn dem Kind was passiert, könnt ihr euren Chunin vergessen. Und ab hier wird es erst Gefährlich!“

Etwas unsicher nahm Naruto den Knirps in Empfang. Der Kleine schaute ihn einfach nur mit großen Augen an und wusste nicht, was er davon halten sollte. Vorsichtig legte er den Kopf schief und fragte 'Mama?'.

„Ja wir gehen jetzt zu Mama.“, antwortete Naruto dem Kind und es fing an zu strahlen. 

 

Der Prüfer zeigte den Jungs, wo es weiter ging, und diese Machten sich dann auch sogleich auf den Weg. Eine ganze Weile gingen sie den Weg entlang. Das Kind schaute sich dabei die ganze Zeit neugierig um. Sie waren auf der Hut, immerhin sollte es hier jetzt gefährlich werden, aber es kam nichts. Kein Gegner, keine Falle. Nichts.

Sie folgten dem Weg noch einige Biegungen und unterhielten sich dabei Leise. Gaara hatte mittlerweile den Knirps auf dem Arm und der kleine hatte offenbar gefallen an dem Rothaarigen gefunden. Entweder sagte er 'Da' und zeigte dabei auf Gaaras Nase, sein Tattoo oder die Haare. Oder er sagte 'Ei' und streichelte in seiner kindlich unbeholfenen Art über Gaaras Wange.

Gaara gefiel des zunächst gar nicht, sagte jedoch nichts dazu. Nach einer Weile gewöhnte er sich jedoch daran und fing sogar ein wenig an zu lächeln.

Ein Geräusch lenkte Naruto ab.

Er blieb stehen und sah zurück.

Etwas bewegte sich in einer der dunkleren Stellen. Das Licht der Fackeln reichte nicht weit genug, um ausreichend Helligkeit zu verbreiten, so dass er nicht erkennen konnte, was dort war. Ein kleiner Stein fiel herunter und kullerte einige Meter weit. Einige Ratten kamen auf sie zu gelaufen. Sie waren panisch und flüchteten vor etwas. Ein langes tiefes Knurren drang durch den Tunnel.

Naruto schluckte.

Was war den das für ein Tier? Raus finden wollte er es jedoch lieber nicht. Dennoch schuf er einige Schattendoppelgänger und lies sie an der Stelle stehen, bevor er mit Gaara weiter in Richtung Ausgang ging. Zwei Biegungen weiter blieb er jedoch wieder stehen.

„Was ist?“, fragte Gaara, dem der Schrecken im Gesicht seines Partners ganz und gar nicht gefiel.

„Meine Doppelgänger haben sich aufgelöst!“, antwortete er und lief weiter. Immer schneller werdend.

„Und warum rennst du jetzt so?“

„Glaub mir, das willst du gar nicht wissen! Allerdings, wirst du es sicher noch raus finden, wenn wir nicht bald den Ausgang erreichen.“, antwortete Naruto im rennen und warf dabei einen Flüchtigen Blick auf Gaara, für den es nicht so einfach war mit dem Kind in einem Arm zu rennen.

Eine Biegung weiter konnten sie gerade noch Rechtzeitig stoppen. Es stand vor ihnen! Aber wie war es so schnell dahin gekommen? Das Kind fing an zu weinen und Gaara streichelte ihn beruhigend über den Kopf, während Naruto dabei ein 'Scheiß Handschellen' von sich gab, da Gaara seine Hand mitgerissen hatte.

„Was ist das?“, fragte Gaara, während er nervös das riesige Tier betrachtete, welches vor den Beiden stand.

„Keine Ahnung! Pass auf, das du das Kind nicht loslässt und Achte auf die Köpfe, der eine hatte Feuer gespuckt, als er meine Doppelgänger gekillt hat.“, warnte Naruto. 

 

Das Tier hatte sich vorn etwas runter gebeugt und lauerte. Mit einem Mal sprang es vor. Naruto wich aus und zog Gaara dabei mit sich. Dabei verlor Gaara jedoch seinen Kunai. Ein weiteres mal Sprang das Tier auf die Jungs zu. Naruto wehrte es diesmal mit einem Rasengan ab, welches er dem Tier entgegen streckte.

„Ist das scheiße so zu kämpfen!“, beschwerte sich Naruto über die Handschellen.

Sie nutzen die kurze Benommenheit des Tieres aus, um etwas näher Richtung Ausgang zu kommen. Sie waren keine fünfzig Meter weit gekommen, da mussten sie sich auch schon wieder umdrehen und ein weiteres mal ausweichen. Naruto fixierte den Gegner genau, um auf den nächsten Angriff reagieren zu können. Die Mäuler des Tieres fingen Feuer. Naruto überlegte, wie er den Angriff abwehren konnte und entdeckte dabei den Kunai hinter dem Tier auf den Boden.

„Gaara, ich brauch mal meine zweite Hand.“, sagte er schnell zu seinem Partner, formte ein Siegel und hielt dabei das Kunai in den Händen. Er konzentrierte sich und als das Tier seine Feuerbälle spuckte schossen diese auf Naruto zu und verschwanden direkt vor dem Kunai. Einen winzigen Augenblick später erschienen sie hinter dem Tier und krachten in die Wand.

„Naruto! Nimm das Kind!“, sagte Gaara und drückte den Blonden das Kind in den Arm.

Dann hielt er seine Hand in die Richtung der Explosion. Sand schwebte auf ihn zu und sammelte sich vor seiner Hand. Das Zerstören der Wand hatte Sand in den Raum rieseln lassen und den nutzte Gaara nun aus. Er ließ ihn auf das Tier zu schnellen und warf es gegen die nächste Wand. Er wartete ab, ob es sich nochmal bewegte. Als sich nichts tat drehten sie sich um und rannten weiter. Den Sand ließ Gaara dabei hinter sich her fliegen.

Einige Biegungen weiter konnten sie ein Tor sehen. Vor dem Tor stand ein Prüfer, welcher anklopfte, als er die Jungs kommen sah und die Tür wurde geöffnet. Sie traten ein und ließen sich erst einmal auf eine Bank fallen. Das Kind hatte Naruto dabei auf dem Schoss sitzen. Als die Prüfer zu den Beiden kamen, um die Handschellen zu lösen, sprang der kleine runter und lief ganz langsam, wie ein großer auf den Hokage zu, welcher weiter hinten im Raum an einem Tisch saß. Naruto beobachtete den kleinen dabei, damit er keine Dummheiten machte.

Gaara hatte dies ebenfalls beobachtet und beide mussten Schlucken, als sie sahen, das der kleine in einer Rauchwolke verschwand und dafür dann ein Erwachsener dort stand.

„Oh Mann! Da hätte ich jetzt auch eher drauf kommen können.“, meinte Naruto dann und lehnte sich gegen die Wand hinter ihm. Er war Müde.

Gaara sah ihn fragend an.

„Überlege doch mal. Welche Eltern sind so Blöde ihr kleines Kind freiwillig für die Chunin Prüfung herzugeben, in dem Wissen, dass sie es vielleicht nie wieder sehen werden. Das würde niemand Freiwillig machen! Und unser Hokage ist viel zu kinderlieb, um auf die Idee zu kommen da ein echtes Kind hinzusetzen. Das musste daher einer der Prüfer sein.“, erklärte der Blonde. 

 

Es war etwas eine Halbe Stunde vergangen, in welcher sich der Hokage und die Prüfer über die Jungs berieten. Naruto saß noch auf der Bank und war am dösen. Gaara war komplett eingepennt, hatte sich erst an Naruto angelehnt und war schließlich mit seinem Kopf in Narutos Schoß gerutscht. Er hatte seinen Mund leicht geöffnet und etwas Speichel hatte sich auf Narutos Hose gesammelt. Als der Hokage das sah, musste er schmunzeln.

Er kam auf die Jungs zu und stupste Naruto an, welcher auch sofort wach war. Dann zeigte er auf Gaara. Naruto folgte seinem Blick und musste leicht kichern. Kurz darauf wurde sein Gesicht jedoch schlagartig wieder ernst und er stupste Gaara unsanft an. Dieser wurde jedoch nur widerwillig wach, als stupste Naruto nochmals.

„He Wach auf! Du sabberst!“, gab Naruto etwas grantig von sich.

Gaara schreckte hoch, rieb sich die Augen und dann einmal durch das Gesicht, wobei er zu seinem eigenen Schrecken feststellen musste, das er um den Mund herum nass war.

„Ich hab ja gesagt du sabberst.“, sagte Naruto grinsend.

„Schön das ihr Beide euch so gut versteht.“, warf nun der Hokage ein und bat die Jungs, mit ihm zum Tisch zu kommen. Dort hatte man bereits Gaaras Flaschenkürbis angelehnt und Narutos Kodachi bereit gelegt. Von Kurama fehlte jedoch immer noch jede Spur.

Nachdem sie sich gesetzt hatte wurden sie vom Hokage über das weitere vorgehen eingeweiht. Beide waren natürlich in der Endrunde, diese sollte jedoch erst zwei Wochen später stattfinden. In der Zeit sollten sie sich erholen und konnten auch noch ein wenig trainieren.

Im Anschluss rief er seine Zwei ANBU zu sich, welche die Jungs zurück bringen sollten. Naruto zu Kakashis Wohnung, wo auch Kurama schon sehnsüchtig auf seinen Herrn wartete, und Gaara zurück ins Hotel.

K11 - Albträume

Unruhig wälzte er sich hin und her. Ein Traum quälte ihn. Seid dem Kampf gegen Orochimaru wurde Naruto von Albträumen gequält. Jeder Nacht aufs neue. An sich war es der gleiche Traum, doch schien er ihn immer aus anderen Perspektiven zu sehen. Beim ersten Mal sah er noch alles von oben. In den darauf folgenden Nächten war er an verschiedenen Orten im Dorf. Er sah die Schlangen aus der Nähe, wie sie wüteten und zerstörten. Er sah die Menschen, um sich herum, wie sie voller Angst umher liefen, wie sie flüchteten, wie sie starben. Er fühlte ihre Angst. Ihren Schmerz. Ihre Verletzungen. Er fühlte es, als wären es seine eigenen Gefühle und Wahrnehmungen.

Naruto wurde wach gerüttelt.

Ein Mann stand neben seinem Bett. Es war Kakashi. Er wohnte noch immer bei seinem Sensei. Seid der Labyrinth Prüfung waren drei Tage vergangen. Drei Tage in denen er einfach nur völlig übermüdet gewesen war. Wenn diese Träume nicht bald aufhörten, dann würde er die Letzte Prüfung nicht überstehen.

Kakashi hatte ebenfalls unruhige Nächte. Sein eigenes Zimmer war neben dem Gästezimmer, in welchem Naruto schlief. Die Betten standen direkt nebeneinander, nur von einer dünnen Wand getrennt. Er könnte hören, wie der Junge sich herum wälzte. Sein ängstliches wimmern. Das leisen Schreie, in welchem so viel Schmerz und Trauer lag.

Voller Sorge betrachtete er seinen Schüler, welcher vor ihm im Bett lag. Er atmete schwer und zitterte. Es belastete ihn, sowohl physisch, wie auch psychisch. Der Junge sah ihn an. Seine strahlenden blauen Augen waren verschwunden. Sie waren Matt geworden, den Tränen nahe. Lange würde der Junge das nicht mehr durchstehen.

Der Jonin beugte sich zum Bett vor und schnappte sich die Decke, um Naruto wieder zu zudecken. Dabei fiel ihm der Schweiß auf, der dem Jungen auf der Stirn lag. Er fühlte rüber und musste feststellen, das der Junge fieberte. Kakashi wollte sich wieder aufrichten, wurde jedoch zurück gehalten.

„Bitte bleib. Ich will nicht allein sein.“, sagte Naruto leise.

„Ich bin gleich zurück, ich hole nur schnell was.“

Kakashi ging in die Küche, nahm sich ein Tuch und eine Schale, welcher er mit kaltem Wasser fühlte, und kehrte dann zu Naruto zurück. „Du fieberst, Junge.“, sagte er, während er das Tuch mit Wasser tränkte und es dann ausdrückte. Vorsichtig wischte er Naruto den Scheiß aus dem Gesicht und legte ihm das Tuch dann auf die Stirn. 

 

Die ganze Nacht über hatte Kakashi am Bett des Blonden verbracht und über ihn gewacht. Am frühen Morgen tauchte Kurama wieder auf. Er war im Wald gewesen und hatte gejagt. Das kam nicht oft vor, aber ab und an musste auch er mal etwas essen. Und den 'Menschenfraß', wie er es bezeichnete, rührte er nicht an. Mit einer Ausnahme. Er liebte Zitroneneis.

Als er Narutos Zimmer betrat, sah er Kakashi am Bett sitzen und hüpfte auf dessen Schoß.

„Wieder eine unruhige Nacht?“, fragte er und schaute dabei zu seinem jungen blondem Freund. Kurama machte sich auch Sorgen. In einem derartig entkräfteten Zustand hatte er ihn noch nie gesehen. Selbst nach einem Kampf sah der Junge noch besser aus, als in diesem Moment.

„Ich musste ihn diese Nacht vier Mal wecken. Außerdem hat er angefangen zu fiebern.“, erklärte der Mann mit einem seufzen.

„Wir sollten den Hokage einweihen. Viel länger können wir Narutos Zustand nicht mehr geheim halten. Der verreckt uns hier noch, wenn es sich nicht bald bessert.“

„Ja das sollten wir. Ich bin auch am überlegen, ob ich Inoichi herhole.“, begann Kakashi nach einigen Minuten des Schweigens. „Er kann in den Geist anderer eindringen und in die Erinnerungen, vielleicht findet er ja etwas. Und wenn nicht, dann kann er uns zumindest sagen, was Naruto da immer träumt.“ 

 

Es klingelte. Kakashi öffnete die Tür seiner Wohnung und bat den blonden Mann herein, welcher davor stand. Kurama war am Vormittag zum Hokage gelaufen und hatte diesem über Narutos Zustand aufgeklärt. Darauf hin kam er zu Kakashi, um sich den Jungen selbst anzusehen. Er hatte Kakashis Idee, Inoichi dazu zu beten, zugestimmt und hatte diesen auch gleich darauf herbringen lassen. Nun saßen die drei Männer in Kakashis Küche am Tisch und redeten über Naruto und die Träume.

„Soweit ich weiß fing das an, nachdem Naruto den Kampf gegen Orochimaru im Wald hatte. Das hatte er mir erzählt, als er am Morgen nach der Labyrinth Prüfung mit mir gefrühstückt hat.“, versuchte Kakashi zu erklären.

„Orochimaru war hier?“, fragte Inoichi überrascht.

„Ja. Das kannst du dir auch gleich ansehen, wenn du dich in seinem Kopf umschaust. Zu dem Kampf hab ich noch einige Fragen, die mir Naruto jedoch zur Zeit nicht selbst beantworten kann.“

Der Hokage seufzten. Das Orochimaru in Konoha war beunruhigte ihn immer noch.

„Gut, zunächst sollten wir jedoch schauen, warum die Alpträume des Jungen ihn so extrem entkräften und immer schlimmer werden. Und es scheint ja nicht nur den Jungen zu betreffen. Du Kakashi siehst auch furchtbar aus.“, sagte der blonde Mann, während er einen musternden Blick auf seinen alten Freund war.

„Ich komme ja auch kaum zum schlafen, wenn ich ihn ständig wecken muss.“, gab der angesprochene mit einem Gähnen zurück.

„Es fängt schon wieder an!“

Die drei Männer schauten zu einer Tür, wo ein kleiner zitternder Fuchs stand. Kurama hatte bis eben bei dem Jungen gesessen und auf ihn aufgepasst. Naruto war mittlerweile so von den Träumen mitgenommen, das es immer nur kurz wach war und dann direkt wieder einschlief. Dadurch kamen aber auch die Träume öfter.

„Nicht schon wieder … “, meinte Kakashi etwas genervt. „Jetzt könnt ihr euch das selbst ansehen.“

Zusammen gingen die Männer in das Gästezimmer, in dem Naruto bereits wieder am Träumen war. Schweiß lag auf seiner Stirn und er zitterte. Seine Arme hatte er fest um sich geschlungen, Tränen liefen aus seinen Augenwinkeln und er heulte vor Schmerzen. Dabei war er jedoch nicht wach. Inoichi ging ans Bett und legte dem Jungen seine Hand auf den Kopf.

„Die Träume entziehen ihm Chakra! Das kann sogar fühlen ohne in seinen Geist einzudringen. Und es ist nicht gerade wenig.“, stellte der Blonde Mann erschreckend fest. „Er kommt gar nicht mehr damit nach sich zu erholen, bevor der nächste Albtraum beginnt. Wenn wir das nicht schnell Stoppen stirbt der Junge, er hat kaum noch Chakra übrig.“

Noch bevor Inoichi seine erschreckende Entdeckung fertig erläutert hatte, war Kurama in einer Wolke verschwunden und hatte sich wieder mit Naruto verbunden. Wenn der Junge nicht mehr genug eigenes Chakra besaß, dann musste er halt seines hergeben.

Inoichi hatte dies nicht mitbekommen und war dadurch verwirrt.

„Jetzt steigt das Chakra in ihm wieder an. Seltsam.“

„Das ist sicher Kurama, der ist nämlich gerade verschwunden, als du meintest das die Träume dem Jungen das Chakra entziehen.“, meinte Kakashi, der das Verschwinden des Fuchses gesehen hatte.

Der blonde Mann wusste nicht, wer mit Kurama gemeint war, nahm die Erklärung jedoch vorerst hin und konzentrierte sich auf den noch immer träumenden Jungen vor ihm. Eine Weile geschah nicht. Er stand einfach nur da, mit geschlossenen Augen und einer Hand auf Narutos Kopf. Der Traum hatte auch bereits ein Ende gefunden und Naruto schlief wieder ruhig. 

 

Langsam, einem Traum nach dem anderen, sah sich Inoichi diese an. Einige sogar mehrmals, um auch ja nichts zu übersehen. Dabei achtete er darauf, das er nicht versehentlich dafür sorgte, das der Junge weiteres Chakra verliert. Er konnte nun sehen, was Naruto sah. Hörte, das der junge hörte und dachte, und er fühlte, welchen Emotionen Naruto während der Träume ausgesetzt war. Es war überwältigend. Er musste sich zusammenreißen, um nicht einfach abzubrechen, da Angst und Schmerz einen enormen Druck auf ihn ausübten.

»Es ist Unglaublich, was der Junge in den letzten Tagen alles aushalten musste.«

Zuletzt sah er sich die Erinnerungen an, welche Naruto von seinem Kampf gegen Orochimaru hatte.

»Der Kleine hat Mut, das muss man ihm lassen. Und clever ist er auch. Kaum zu glauben, wie gut er bei diesem Kampf weggekommen ist.«

Er gelangte nun an die Stelle, wo Naruto am Baum hing und Orochimaru ihm etwas zuflüsterte. 'Eigentlich warst du mir egal, ich bin nur hinter dem Sharingan in deinem kleinen Freund her, aber du bist stark. Und da du der Enkel von Tsunade und Jiraiya bist, werde ich dich wohl zu meinem Spielzeug machen. Ich werde ihre Blicke genießen, wenn ich ihr geliebtes Konoha erst einmal vernichtet habe und du an meiner Seite stehst. Und nun werde ich dir meine wahre Macht zeigen!' Das Flüstern endete und Orochimaru biss Naruto in die linke Schulter. 

 

Inoichi nahm mit einem Seufzen die Hand von Naruto und streckte sich einmal kurz. Das war anstrengend gewesen. So viele Emotionen. So viel Schmerz. Er konnte es jetzt noch spüren. Naruto lag auf der Seite, so dass der Blonde die linke Schulter des Jungen gut sehen konnte. Er untersuchte sie kurz.

„Was genau ist aus dem Biss geworden, den er von Orochimaru bekommen hat? Ich konnte spüren, das etwas in ihn eingedrungen war, als er gebissen wurde.“, fragte Inoichi, als er nichts fand.

„Den hat Kurama geheilt. Damit war er auch gut beschäftigt. Er meinte, es wäre fremdes Chakra in Narutos Körper gewesen, welches nicht so einfach wieder raus wollte.“, antwortete Kakashi dem Mann.

Zusammen gingen sie zurück in die Küche und Inoichi erzählte, was er gesehen hatte. Er beschrieb die Träume so gut er konnte. Jede noch so kleine Einzelheit. Nur eines ließ er weg. Den Moment am Ende des ersten Traumes, wo Orochimaru neben jemanden stand der Tod auf dem Boden lag. Das hob er sich für den Schluss auf.

„Das ist wirklich heftig. Das seine Vorahnung so ein extremes Ausmaß annehmen können hätte ich nicht gedacht. Die Zeichnung war schon ein starkes Anzeichen dafür das etwas passiert, aber diese Träume … “, der Hokage wusste nicht, was er noch sagen sollte.

„Was für eine Zeichnung?“, fragte Kakashi, der davon bisher noch nichts gehört hatte.

Der Hokage griff in seinen Mantel und zog ein Blatt heraus, welches er auf den Tisch legte.

„Das ist Narutos Prüfbogen, aus der ersten Chunin Prüfung. Er hat etwa zehn Minuten vor Schluss angefangen auf der Rückseite zu zeichnen, jedoch ohne es selbst zu bemerken.“

Inoichi griff nach dem Zettel und drehte ihn um.

Die Männer staunten, als sie die Rückseite erblickten.

Inoichi kannte die Szenen bereit aus den Träumen, er hatte sie alle dort gesehen. Ihn überraschte mehr, das diese detaillierte Zeichnung bereits entstanden ist, bevor die Träume begannen. Kakashi sah sich den Zettel genau an. Wenn man die Bilder sah, dann konnte man sich noch viel besser vorstellen, was der Junge geträumt hatte. Eine Zeichnung fiel ihm dann besonders auf.

„Das hier Inoichi, davon hast du nicht erzählt. Hast du das auch gesehen?“, fragte er den Blonden.

„Ja, das habe ich leider auch gesehen.“, seufzte der angesprochene.

„Na sag schon!“, forderte Kakashi, da Inoichi nicht weiter erzählte.

„Der da ist Orochimaru, wie ihr euch sicher denken könnt.“, begann er und zeigte dabei auf den stehenden Mann. Dann wanderte sein Finger auf den Liegenden. „Und dieser … seid ihr!“, sprach er weiter und schaute bei den letzten zwei Wörtern auf den Hokage.

Dieser saß da, völlig regungslos. Ohne Reaktion. Kein Hinweis war in seiner Mimik zu erkennen, woran er denken könnte. Der Hokage war schon alt. Er wusste, das es langsam an der Zeit war, von seinem Posten zurück zu treten. Er würde Vorkehrungen treffen müssen.

K12 - Aufklärung

Noch immer raubten die Alpträume Naruto den Schlaf, doch durch Kuramas Hilfe - und dem somit zusätzlichen Chakra - ging es dem Blonden wieder besser. Kurama verzog sich Nachts über nun in Narutos Körper, um ihn mit Chakra zu fluten. Tags über war wieder alles normal. Niemand sah ihm mehr an, das er nachts von Träumen gequält wurde.

Tsunade und Jiraiya waren am Vormittag wieder ins Dorf zurück gekehrt. Sie waren einen speziellen Botengang für ihren Sensei erledigen gewesen. Naruto hätte ihnen lieber nichts von den Geschehnissen im Wald und den Träumen erzählt, jedoch war Kurama leider ein kleines Plappermaul und nun hatte er den Salat. Tsunade war völlig ausgetickt und hatte Naruto erst einmal von Kopf bis Fuß inspiriert, damit mit ihrem kleinen Liebling auch ganz sicher alles in Ordnung war.

Jiraiya stand daneben, schaute ihr zu und hielt Naruto parallel dazu eine mehr als einstündige Predigt darüber, das die 'Verbotenen Jutsus' nicht grundlos verboten waren. Das Orochimaru kein Gegner ist, mit dem sich der Junge anlegen sollte. Das er dies den Erwachsenen überlassen soll. Das er die Schlange umbringen wird, wenn er sie das nächste Mal zu sehen bekommt und das Naruto froh sein kann, das er noch lebt!

Sakura, Sasuke und Kakashi waren dabei anwesend und durften sich die Predigt mitanhören. Als Jiraiya endlich fertig war klingelte es auch in ihren Ohren, dabei waren sie nicht einmal gemeint. Interessant wurde es jedoch erst danach.

Tsunade schnappte sich Kurama und verpasste ihm einige Hiebe mit der Faust. Danach schrie sie ihn mehrere Minuten zusammen, weil er nicht besser auf den Jungen aufpasste und ihn dann auch noch mit Orochimaru allein gelassen hatte. Kurama nahm die Prügel kleinlaut hin und versteckte sie während dem Geschrei hinter Naruto. Vor Tsunade und ihren Wutausbrüchen hatte auch er Angst.
 

Der Nachmittag sollte ebenfalls spannend werden. Der Hokage hatte eine öffentliche Versammlung auf dem Dorfplatz einberufen. Der Grund dafür wurde nicht genannt. Jedoch hatte er bekannt geben lassen, das möglichst Alle kommen sollten, da er etwas wichtiges zu verkünden hätte.

Als Naruto mit seinen Großeltern am Dorfplatz ankam, wurden sie sogleich von Itachi abgefangen und zum Hokage gebracht. Dieser klärte die drei kurz über das auf, was gleich gesagt werden sollte und dann warteten sie bis alle Versammelt waren.

Die Bühne betrat der Hokage zunächst allein. Er hieß alle willkommen und danke für das Zahlreiche erscheinen. Danach betraten die beiden Ältesten die Bühne.

„Wir haben euch hierher bestellt, weil wir euch zwei Dinge verkünden wollen.“, begann der Hokage. Die Menge lauschte gespannt.

„Kommen wir zum Ersten! Danzo Shimura, der Leiter und Ausbilder der ANBU-Einheiten, wurde seines Postens enthoben und wird ins Gefängnis gehen.“

Schock!

Ein leises Flüstern ging durch die Menge.

„Da Danzo eine angesehene Person von hohem Rang war, muss ich dies öffentlich abwickeln. Dazu gehört, das ihr den Grund erfahrt. Danzo gab Befehle in meinem Namen, welche ich nie erteilt hatte. Des weiteren gab es einige sehr unschöne Ereignisse seinetwegen. Von einem werde ich euch jetzt auch berichten.“ Er machte eine Pause und holte lies Naruto rauf bringen. Die Menge schaute den Blonden Jungen an und einige mussten sofort wieder an den vierten Hokage denken.

„Es geht um ein Ereignis, welches sich vor knapp drei Wochen ereignete. Danzo ließ diesen Jungen unter einem Vorwand zum ANBU Hauptquartier bringen. Dort wurde er betäubt, gefesselt und brutal gefoltert.“

Entsetzen war in den Gesichtern der Menschen zu sehen. Einige hielten sich die Hände vor den Mund, andere saßen einfach nur da.

„Er war zu dem Zeitpunkt gerade erst ein Paar tage im Dorf und hatte in dieser kurzen Zeit keinen Grund geliefert, der eine Gefangennahme gerechtfertigt hätte. Das hat er auch jetzt noch nicht. Selbst wenn, diese Behandlung gegenüber einem Kind ist barbarisch. Und im Gegensatz zu euch wusste Danzo genau wer dieser Junge ist.“

Zustimmende Rufe waren zu hören, aber auch fragende. Alle waren nun Neugierig, wer der Junge den war.

„Ich hoffe, das reicht als kleine Erklärung.“

Der Hokage winkte Jiraiya und Tsunade auf die Bühne. Den Bewohnern war die Sache mit Danzo gerade so ziemlich egal, sie wollten allesamt nur noch wissen, wer dieser Junge ist.

„Kommen wir zum zweiten Thema. Und da bekommt ihr jetzt eure Antwort auf die Frage, die euch alle so sehr interessiert. Stellst du dich bitte einmal selbst vor?“, der Hokage schaute bei der Frage zu Naruto.

„Mein Name ist Naruto Namikaze. Ich bin der Sohn von Minato Namikaze, dem vierten Hokage von Konoha.“, verkündete der junge Blonde und erntete dabei erstaunte Blicke.

„Bevor ihr den Jungen mit Fragen überhäuft sollten wir euch noch in ein paar andere Einzelheiten einweihen, welche den Tod des vierten Hokage betreffen.“, begann der Hokage weiter zu sprechen. „Wir haben euch damals nichts erzählt, weil es der Geheimhaltung unterlag. Zunächst einmal muss ich euch erzählen, das Narutos Mutter Kushina der Jinchuuriki war. Sie trug damals den Kyuubi in sie, den unser Shodai Hokage Madara entwendet hatte. Dadurch musste die Geburt des Kindes aus Sicherheitsgründen außerhalb des Dorfes stattfinden.“

Der Hokage macht eine kurz Pause und Atmete ein mal tief durch. Die Menge flüsterte während dessen und schaute auf die sechs Personen auf der Bühne.

Dann fuhr der Hokage fort:

„Unseren Informationen nach, die unter anderem von meiner eigenen Frau stammen, welche bei der Geburt die Hebamme war, wurden sie kurz nach der Geburt von einem fremden Mann gestört. Dieser Mann griff meine Frau an, schnappte sich Naruto und hat damals bereits versucht ihn zu töten. Minato konnte das jedoch verhindern. Was danach genau passiert ist können wir nicht sagen. Wir wissen nur, dass das Siegel vom Kyuubi gelöst wurde, wodurch dieser seine Freiheit zurück erlangte.“, endete der Hokage vorerst mit seiner Erklärung.

Tsunade trat nun nach vorn und erzählte weiter:

„Als der Kyuubi damals im Dorf wütete, ahnten wir, das etwas nicht stimmte. Als Minato dann samt dem Fuchs verschwunden war liefen Jiraiya, Sensei Hiruzen und ich los, um nach dem rechten zu sehen. Drei ANBU begleiteten uns dabei. Eine Barriere trennte uns dann. Kushina hatte sie errichten, um Kyuubi zu bändigen. Jiraiya und ich kamen gerade so in den inneren Bereich. Als wir bei Minato und Kushina ankamen konnten wir nur noch den Tod unseres Vierten feststellen. Kurz darauf starb auch Kushina. Naruto war zum Glück unverletzt. Wir haben den Jungen genommen und ihn weit weg vom Dorf groß gezogen. Nur der Hokage, die Ältesten und Danzo wussten außer uns davon. Wir beide, Jiraiya und ich wurden zu seiner Familie, seinen Großeltern.“

Tsunade drehte sich zu Naruto um und nahm ihn in den Arm, drückte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dem gefiel das jedoch gar nicht.

„Boah Oma, du bist voll peinlich!“, sagte er etwas lauter als gewollt, was dazu führte, dass ein lachen durch die Menge ging.
 

„Was wurde aus dem Kyuubi?“, rief eine Stimme aus der Menge. Das lachen hörte abrupt auf und alle starrten auf den Hokage, jedoch war nicht er es, der antwortete.

Der Fuchs sprang von Narutos Schulter und stellte sich an eine freie Fläche auf der Bühne, damit er genug Platz hatte. Naruto stellte sich dazu. Dann veränderte sich der Fuchs. Seine Größe passte er so an, das er mit Naruto gleich auf war. Die Farbe wurde rot und der Schweif teilten sich wieder in neun auf.

Die Menge erschrak.

„Ihr müsst keine Angst vor ihm haben, wirklich!“, sagte Naruto bestimmend. Er und Kurama hatten sich die Worte schon zurecht gelegt, damit er es bestmöglich erklären konnte.

„Ich bin ein Jinchuuriki, wie meine Mutter, jedoch ohne ein Siegel. Die Verbindung mit Kurama beruht auf einem Partnerschaftsvertrag, welcher sogar noch besser ist, als die Siegelverbindung, welche normalerweise benutzt wird.“, versuchte Naruto zu erklären. Er schaute durch die Menge und erkannte Angst und Skepsis.

„Er kann und will niemanden von euch etwas tun. Ich kenne ihn seid meiner Geburt, er war immer ein Freund und Begleiter für mich. In all den Jahren habe ich ihn nie aggressiv oder böse erlebt, er benahm sich immer und überall wie ein ganz normaler kleiner Fuchs. Er würde mich immer beschützt, wenn es drauf ankommt, und jeden den ich zu meinen Freunden zähle. Aber selbst wenn mein Leben davon abhinge, wäre er nicht dazu bereit jemanden soweit zu verletzen, das es diesen umbringt. Ich stelle mein Kraft und meine Fähigkeiten als Ninja diesem Dorf zu Verfügung, und Kurama, mein Partner, wird an meiner Seite alles geben dieses Dorf und seine Bewohner zu beschützen. Und jetzt mach dich wieder weiß, ich mach das Rot nicht!“, der letzte Satz war an Kurama gewandt, welcher auch sofort wieder ins weiß wechselte.

Es wurde getuschelt.

Sakura und Sasuke saßen nebeneinander und schauten sie etwas um. Sie kannten den Fuchs schon länger, wussten aber auch jetzt die Wahrheit über ihn. Da sie ihn kannten, hatten sie keine Angst vor ihm. Eine Reihe vor ihnen saßen Shikamaru, Ino und Choji nebeneinander und ihre Eltern saßen ebenfalls dort.

Die fünf Freunde flüsterten kurz mit einander und sprangen dann auf, um zu Kurama zu gehen. Sie hatte ihn im Wald alle kennen gelernt, sie wussten er war freundlich und lieb. Daher kamen sie zu ihrem pelzigen neuen Freund und streichelten ihn.

Das getuschel stoppte kurz, als die Kinder zum Fuchs gingen, alle sahen erstaunt, wie sie den Kyuubi streichelten. Kurama hatte sich hingelegt und genoss es. Er möchte Kinder. Und diese hier hatten auch keine Angst, obwohl sie wussten, wer er war. Naruto setzte sich dazu und lehnte sich an seinem Freund an.

Auch Inoichi, Inos Vater, hatte den Fuchs bereits kennen gelernt, wenn auch nur kurz. Als er sah, wie seine Tochter einfach so mit dem Fuchs kuschelte, hatte er zunächst etwas Angst, erinnerte sich dann jedoch an das, was sie von der Chunin Prüfung erzählt hatte. Mit seinen Freunden Shikaku, der Vater von Shikamaru, und Chouza, der Vater von Choji, sprach er sich ab. Dann standen alle drei zusammen auf.

„Ich, Inoichi Yamanaka und Oberhaupt des Yamanaka Clans, heiße Naruto und seinen Partner Kurama in Konoha willkommen.“, begann er.

„Ich, Shikaku Nara und Oberhaupt des Nara Clans, schließe mich dem an. Willkommen in Konoha.“.

„Ich, Chouza Akimichi und Oberhaupt des Akimichi Clans, heiße euch ebenfalls in Konoha willkommen.

Die Menge starrte verdutzt. Nach einer Weile rangen sich auch einige andere Oberhäupter zur einem Willkommen durch. Kurama freute sich sichtlich darüber und schleckte allen seinen Freunden, welche um ihn herum standen, einmal durchs Gesicht. Währen sie nicht zu ihnen gekommen, um ihn zu streicheln, und so zu zeigen, das sie ihm vertrauten, dann wäre das vielleicht anders ausgegangen.

Der Hokage ergriff nun wieder das Wort.

„Nun, da das geklärt ist, möchte ich noch verkünden, wo Naruto in Zukunft wohnen wird, damit die Vater auch wissen, wo sie sich zu melden haben, wenn sie ihre Töchter verkuppeln wollen“, ein grinsen zeigte sich im Gesicht des Hokage.

„Ich lass mich nicht verkuppeln!“, brummte Naruto vor sich hin.

„Des Haus des vierten Hokage wurde vor kurzem komplett renoviert und für ihn hergerichtet. Da es das Haus seiner Eltern war, ist es nur rechtens, wenn er dort einzieht. Allein schon aus erbrechtlichen Gründen ist es ja sein. Bis er 20 ist bleiben Tsunade und Jiraiya jedoch sein Vormund. Da nun alles besprochen ist erkläre ich die Versammlung für Beendet. Ihr dürft gehen.“

Der Hokage verabschiedete sich und ging zurück zum Hokageturm. Naruto beobachtete wie sich die Versammlung langsam löste. Die Meisten gingen zurück an die Arbeit oder nach Haus. Einige jedoch kamen auf ihn und Kurama zu, darunter auch Eltern mit ihren Kindern, was beide etwas erstaunte. Sie ließen ihre Kleinen doch tatsächlich den Fuchs streicheln. Manche erzählten Naruto, was sie seine Eltern gekannte hatten wie lieb und nett beide doch immer gewesen waren. Andere stellten sich Naruto einfach nur vor.
 

Nachdem sich der Trubel gelegt wollte Naruto nun sein neues Heim besichtigen. Seine Großeltern führten ihn hin. Kurama, welcher jetzt offiziell als Kyuubi bekannt und auch anerkannt war, versteckte unterwegs nicht mehr, das er neun Schweife hatte machte sich jedoch wieder kleiner, damit er wieder auf Narutos Schulter platz nehmen konnte. Sasuke und Sakura, sowie seine drei neuen Freunde Ino, Shikamaru und Choji, begleiteten Naruto nach Hause.

Als sie vor dem Haus standen staunte Naruto.

„Was, hier soll ich wohnen?“, fragte er erstaunt.

„Ja, das ist jetzt dein Haus.“, antwortete Tsunade.

„Das ist kein Haus! Das ist eine Villa!“, stellte er fest.

Das Grundstück war von einer kleinen Hecke umgeben. Vorn am Eingang waren kleines Tor auf dem das Familienwappen angebracht war. Daneben war der Name eingraviert. Namikaze. Sie durchschritten das Tor und gingen auf das Gebäude zu. Es war Riesig und aus weißem Holz mit schwarzen Verzierungen und roten Dachriegeln.

Als sie Haustür traten waren sie in einem recht großzügigem Vorraum und mit einer riesigen Garderobe. Dort zogen sie alle ihre Sandalen aus und stellten sie beiseite. Sie traten in den Wohnraum. Auf der rechten Seite war eine offene Küche und ein Großer Esstisch, an welchem locker 20 Personen Platz hatten. Neben der Küche war noch ein kleiner Raum, welcher als Abstellraum für Lebensmittel diente. Auf der linken Seite lag das Wohnzimmer mit einigen großen Sofas, zwei Couchtischen, ein Kamin und einem mehr als riesigem Fernseher. Die Große Fensterfront des Wohnzimmers zeigte eine Terrasse, welche über eine Schiebetür erreichbar war. Ebenfalls im Wohnzimmer, etwas seitlich, waren zwei Treppen. Eine Führte nach oben, eine nach unten. Neben den Treppen entdeckten sie noch eine Tür, als sie die öffneten, fanden sie ein kleines Bad.

Die Räume im Obergeschoss waren ein großes Büro, sowie vier große Schlafzimmer, welche alle ihr eigenes Bad hatten. Ein Zimmer Hatte es Naruto besonders angetan. Es war ein Kinderzimmer, mit einem Babybett, Kinderspielzeug und Fotos von seinen Eltern an der wand. Das wäre sein Zimmer geworden, wenn er hier aufgewachsen wäre. Im Dachgeschoss Fanden sie noch zwei Schlafzimmer, welche sich ein Bad teilten. Im Keller fanden sie einen Raum mit Gewichten und Trainingsgeräten, sowie einen Raum voller Bücherregale, welche alle sehr gut bestückt waren. Das waren und Mengen von Bücher. Ob Narutos Vater die wirklich alle gelesen hatte?

Danach inspizierten sie den Garten. Er war genau so riesig wie das Haus. Es gab einen kleinen Teich, in dem zwei Koi Fische schwammen, viel Rasenfläche und was Naruto am meisten überraschte: Er hatte einen Pool!

K13 - Vor der letzten Prüfung

Die Morgensonne kitzelte in seiner Nase. Er drehte sich um. Langsam begann sein Verstand zu erwachen. Das Vogelgezwitscher drang zu ihm durch und er streckte sich einige Male, ehe er die Augen öffnete. Naruto lag in einem großen Bett, welches in einem riesigen Zimmer stand. Er wohnt nun schon ein paar Tage in seinem Elternhaus und ihn erschreckte es jeden Morgen aufs neue, wie groß dies Zimmer doch war. Er hatte das Schlafzimmer seiner Eltern als sein eigenes gewählt.

Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, das es schon fast Mittag war. Er hatte lange geschlafen, das war selten. Aber durch die Alpträume der letzten zwei Wochen hatte er einiges nachzuholen. Als er an die Alpträume dachte, fiel ihm auf, das er an diesem morgen gar nicht verschwitzt war. Das Bett war ebenfalls trocken. Hatte er wirklich wieder eine Nacht ohne diese Schrecklichen Träume verbracht?

Es war der letzte freie Tag vor dem Ende der Chunin Prüfung. Morgen war es soweit. Die Endrunde der Prüfung würde beginnen. Das ganze Dorf sprach davon und war aufgeregt. Naruto wusste es besser. Er wusste, das seine Träume mit dem morgigen Tag zu tun hatten. Er wusste, das etwas passieren würde. Jedoch ließ er sich dies nicht anmerken. Der Hokage und alle wichtigen Personen wussten darüber Bescheid. Sie würden sich schon darum kümmern.

Langsam stand er auf und begab sich ins Bad, wo er sich kurz duschte und dann frische Kleidung anzog. Danach begab er sich hinunter ins Wohnzimmer. Die Terrassentür stand offen. Draußen konnte er Kurama erkennen, welcher in der Sonne lag und vor sich hin döste.

„Guten Morgen!“, rief ihm eine Frauenstimme entgegen. Tsunade saß am Küchentisch und schaute ihn an. Sie hatte einige Zettel vor sich liegen.

„Morgen ist gut Oma“, grinste Naruto und zeigte auf die Uhr. „Es ist schon Mittag.“

„Oh, stimmt!“, stellte die Frau fest, als sie zur Uhr blickte.

„Ist für heute Abend schon alles fertig?“, fragte er neugierig und setzte sich zu seiner Oma an den Tisch.

„Ja, alles fertig. Getränke und Essen würden sogar für die Doppelte Menge an Personen reichen. Da du auch einen Akimichi Buben eingeladen hast, ist das auch besser. Die Leute in dem Clan können Mengen verdrücken, da kommt jeder normale Mensch aus dem staunen nicht mehr raus.“

Naruto hatte für den Abend seine Freunde eingeladen. Sie wollten im Garten zusammen Grillen und sich einen entspannten Abend machen. Bis dahin war jedoch noch ein paar Stunden zeit und so ging Naruto noch ein wenig ins Dorf. 

 

„He, Gaara!“

Der Angesprochene starrte stumm und emotionslos in die Richtung, aus welcher der Ruf kam und sah einen ihm bekannten Blonden auf sich zukommen. Seine beiden Begleiter schauten den Jungen etwas verwundert an.

„Wer ist das?“, fragte das blonde Mädchen den Rothaarigen, bekam jedoch keine Antwort.

„Hast du Lust mit zu mir zu kommen?“, fragte der Blonde gleich als er bei dem Trio ankam.

Gaara zeigte keine Reaktion. Die anderen Beiden hingegen waren völlig verblüfft von dieser Frage, so dass sie gar nicht bemerkten, wie ihnen gerade sämtliche Gesichtszüge entgleisten. Der Blonde hingegen bemerkte es schon.

„Ihr könnt Natürlich auch mitkommen, aber nur wenn Gaara mitkommt.“, grinste er frech.

„Und wie kommst du darauf ausgerechnet unseren kleinen Bruder einzuladen?“, wollte der Junge wissen, nachdem er sich einigermaßen gefangen hatte. Gaara zeigt weder Reaktion noch Emotion.

„Euer Bruder? Das ihr Geschwister seid hat er gar nicht erzählt. Ich bin Naruto.“, stellte sich der Blonde grinsend vor.

„Temari“, sagte das Mädchen, welches sich überwinden musste um überhaupt einen Ton raus zu bekommen.

„Kankuro“

„Und was ist mit dir? Kommst du nun mit?“, fragte Naruto wieder an Gaara gewandt, welcher jedoch noch immer keine Reaktion zeigte.

„Ah, ich verstehe …“, begann Naruto nach einigen Minuten und legte seinen Arm um Gaaras Schulter. „Du hast deinen Sand wieder und deine Geschwister sind hier, daher spielst du nun wieder Kotzbrocken. Aber das zieht bei mir nicht.“

Die Geschwister des Rotschopfes waren überrascht, das dieser sich das so einfach gefallen lies. Bei jedem anderen wäre ihr Bruder schon durchgedreht.

„Ich hab gesehen wie du wirklich bist! Was war denn das bei der Prüfung? Sie hatten deinen Sand konfisziert und du hattest voll schiss und hast mich sogar um ein Kunai angebettelt. Oder als diese eklige, abartige, haarige Spinne auf meiner Hand saß? Da hast du gelacht! Aus vollem Herzen. Und als du das Kind getragen hast? Du hast dir von dem Kleinen durch das Gesicht streicheln lassen und hast dabei sogar gelächelt.“

Ein weiteres Mal entgleisten den Geschwistern die Gesichtszüge. Das was sie gerade gehört hatten, konnte unmöglich ihr Gaara gewesen sein. Sicher nicht! Das musste ein anderer Gewesen sein.

„Verzieh dich!“, zischte Gaara den Blonden an, ohne jedoch dabei eine Emotion zu zeigen.

„Nichts da, du kleiner Stinkstiefel, du kommst jetzt mit!“

Naruto wartete gar nicht erst auf eine Reaktion des anderen, sondern schnappte sich dessen Hand und zog ihn einfach hinter sich her. Einen Moment noch waren Temari und Kankuro verblüfft, liefen dem Blonden und ihren Bruder dann jedoch nach. 

 

Wieder zu Haus angekommen zog Naruto seine Schuhe aus und stellte sie beiseite. Seine Gäste taten es ihm gleich. Als Naruto den Wohnraum betrat wurde er sofort von Jiraiya abgefangen.

„Junge, wir haben schon wieder Verlobungsanfragen bekommen, was soll ich mit denen machen?“, fragte er seinen Enkel.

„Wegwerfen!“, antwortete Naruto etwas gereizt. Das Thema gefiel ihm überhaupt nicht.

„Wir können sie aber nicht einfach wegwerfen! Sie müssen beantwortet werden.“ Jiraiya schaute recht gelassen. Ihn amüsierte es, wenn er seinen Enkel mit diesem Thema auf die Palme brachte. Das zeigte er jedoch nicht.

„Opa, wie oft noch? Ich lass mich nicht verkuppeln! Wenn ich mich verlieben will, dann tue ich das selbst.“

Hinter Naruto waren die Geschwister in den Raum getreten und das Mädchen musste lachen. Sie kannte das Thema nur zu gut.

„Ach Hallo! Wen hast du den da mitgebracht, Naruto?“, fragte Tsunade, welche sich das Gespräch bisher schweigend mitangehört hatte. Sie war in der Küche beschäftigt und hatte sich erst umgedreht, als sie jemanden lachen gehört hatte.

„Ich bin Temari und dies sind meine Brüder Kankuro und Gaara.“, stellte das Mädchen sich mit einer Verbeugung vor und zeigte danach auf die Brüder.

„Ich war mit Gaara im Labyrinth und hab die drei gerade spontan eingeladen.“, sagte Naruto mit seinem typischen frechen grinsen und marschierte in den Garten raus. Die Geschwister folgten ihm und bekamen zunächst erst einmal einen Schreck, als sie den großen weißen neunschwänzigen Fuchs im Garten liegen sahen. Sogar Gaara zeigte diesmal ein klein wenigst erstaunen, weswegen Naruto schmunzeln musste, als er dies sah.

„Das ist Kurama, der Kyuubi.“, sagte er etwas beiläufig, während er auf seinen Freund zuging und sich zu ihm legte. Naruto freute es, dass Kurama nun öfter mit einem größeren Körper zu sehen war, und kuschelte sich an ihn. Diesmal war es Gaara, dem alle Gesichtszüge entgleisten. Völlig perplex und mit offenem Mund stand er auf der Terrasse und starrte den Blonden an, der mit dem großen Fuchs kuschelte.

„Ich glaub, da wird gerade wer neidisch.“, sagte Kurama einige Minuten später. Er musterte den Rotschopf seid er hier aufgetaucht war.

„Wie meinst du das?“, wollte Naruto wissen.

„Der Rotschopf ist auch ein Jinchuuriki, allerdings scheint er sich mit meinem kleinen Bruder nicht sonderlich gut zu verstehen.“, versuchte der Fuchs zu erklären.

„Von welchem kleinen Bruder sprichst du da genau?“

„Er hat Shukaku als Partner.“

„Dieser hinterlistige Marderhund, der nur Unsinn im Kopf hat?“

„Genau der!“

„Na dann Prost Mahlzeit, das kann ja was werden.“

Temari und Kankuro hörten sich das kleine Gespräch nichtssagend mit an. Sie wussten nicht, was sie davon halten sollten. Sie kannten nur ihren Bruder als Jinchuuriki und der war immer emotionslos. Durch den bösartigen Bijuu mussten sie auch immer aufpassen, das er nicht die Beherrschung verliert und durchdreht, was sehr leicht passieren konnte. Wären sie nicht verwandt würden sie sich gar nicht erst mit ihm abgeben, sondern eher meiden. Das ein Leben als Jinchuuriki jedoch auch anders aussehen kann, das überraschte die Beiden nun und nicht nur sie. 

 

Gaara konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es sah den Blonden ungläubig an. Er war freundlich, offen, nett, hatte Freunde. Die Menschen mochten ihn und sie hatten offenbar auch kein Problem damit, das der Kyuubi einfach so durch ihr Dorf spazierte. Er konnte zum ersten Mal im Leben sehen, das es doch die Möglichkeit gab normal zu sein, trotz des Wesens, welches in ihm versiegelt war. Er fasste einen Entschluss.

„Unterrichte mich!“, gab Gaara plötzlich von sich, was alle anwesenden verblüffte. Vor allem Gaaras Geschwister waren darüber erstaunt.

„Ähm, was?“ Naruto was sich nicht sicher, ob er das gerade richtig verstanden hatte.

„Naruto bitte! Unterrichte mich!“

Die Art wie der Rotschopf ihn ansah, so entschlossen und davon überzeugt, das er das wirklich wollte, überraschte Naruto. Er sprach sich mit Kurama ab. Sie wussten nicht, was sie machen sollten. Naruto hatte keine Ahnung wie man unterrichtete. Ebenso wusste er nicht, wie er die Bindung zwischen Gaara und Shukaku bessern könnte.

„Wenn du wirklich willst, das ich dich unterrichte, dann musst du deinen Arschloch Charakter, den du immer zeigst, als allererstes in die Tonne treten und uns zeigen, wie du wirklich bist.“, verlangte Naruto und war gespannt, wie der andere darauf reagiert.

Temari und Kankuro schauten zu ihrem Bruder. Für sie wurde die ganze Situation immer spannender. Ihren Bruder so zu sehen war etwas völlig neues für sie. Als Gaara dann auch noch zustimmte, hegten sie ein wenig Hoffnung. Vielleicht konnten sie sich doch noch mit ihren seltsamen kleinen Bruder anfreunden. Das würde man sehen, wenn er sich endlich aus seinem Schneckenhaus gewagt hat.

Den frühen Nachmittag über redeten sie. Damit Naruto mehr über Gaara und Shukaku in Erfahrung bringen konnte, ließ er Gaara erzählen. Er erzählte alles, von Ereignissen, von Gefühlen und von den Behandlungen durch die Bewohner Sunas. Es war erschreckend. Mit jeder Minute die verstrich war Naruto mehr und mehr dankbar dafür, das Tsunade und Jiraiya ihn aufgenommen hatte.

Auch Gaaras Geschwister waren vom erzählten berührt. So stark hatten sie die Ablehnung früher nicht mitbekommen. Wenn sie geahnt hätten, wie schlecht es ihm eigentlich geht, hätten sie sich anders benommen. 

 

Am späten Nachmittag bekam Naruto Besuch. Zunächst dachte er, seine Freunde kamen nur etwas früher, aber mit dieser Art von Besuch hatte er nicht erwartet. Der Hokage stand vor seiner Tür und er war nicht allein. Naruto bat die beiden Männer hinein in den Wohnraum.

„Guten Tag Naruto.“, begann der Hokage. „Mir wurde berichtet, das Team aus Suna wäre bei dir zu Gast.“

„Ja, das stimmt.“

Naruto musterte den anderen Mann genau. Er trug ähnliche Kleidung, wie der Hokage, und sah Gaara verblüffend ähnlich. Er löste den Blick und ging zur Terrassentür, um seine Gäste zu hohlen. Diese erschraken kurz, als sie ihren Vater sahen. Vor allem Gaara, welcher sich nun etwas geöffnet hatte. Der Mann war von diesem Anblick etwas verwirrt, den so kannte er seinen jüngsten Sohn nicht.

Die Kinder standen bei Naruto und schauten ihren Vater an, dieser starrte einfach nur zurück. Keiner sagte ein Wort. Als Naruto seine Gäste betrachtete stellte er fest, das Gaara sichtlich Angst vor seinem Vater hatte. Er zitterte leicht und war angespannt.

„Wird jetzt noch etwas gesagt, oder wollt ihr euch weiter an schweigen?“, platzte es nach aus Naruto heraus, da er diese bedrückende Stille nicht mehr ertrug. Dafür kassierte er einen bösen Blick des Mannes.

„Wie ich mit meinen Kindern umgehe ist immer noch meine Sache. Halt dich daraus!“, sagte der Mann in einem bestimmenden Ton, der jedoch seine Wirkung verfehlt.

„Sie haben doch gar keine Ahnung, wie man mit Kindern umgeht.“, kam es schnippisch vom Blonden zurück.

„Wie redest du eigentlich mit mir? Hast du überhaupt eine Ahnung wer ich bin?“ In der Stimme des Mannes schwang ein etwas aggressiver Unterton mit.

„Nein, direkt Wissen du ich das nicht. Der Kleidung nach nehme ich jedoch an, das sie der Kazekage von Suna sind. Aber das ist mir egal! Und wenn sie Gott persönlich wären! Das hier ist mein Haus und rede hier, wie ich das will. Wenn ihnen das nicht passt, dann gehen sie doch einfach!“

Naruto war etwas genervt von dem Mann. Die letzten Stunden hatte er damit verbracht Gaara zu zuhören und die Abneigung zu dessen Vater war damit gewachsen. Dieser war nun vollends wütend, konnte sich aber gerade noch so Beherrschen.

„Kinder, wir gehen!“, bestimmte er und wollte sich schon umdrehen.

„Die Kinder gehen nirgendwo hin, vor allem Gaara nicht!“

Naruto hatte beschlossen diesem Mann einmal gründlich die Meinung zu geigen und bevor er nicht damit fertig war, würde er ihn auch nicht gehen lassen.

„Sie sind meine Gäste, und was Gaara betrifft, den habe ich zu meinem Schüler gemacht!“

Der Kazekage schaute Naruto an. Er war noch immer wütend, was man auch sehen konnte, aber in diesem Moment war er in erster Linie verwirrt. Bevor er jedoch etwas sagten konnte donnerte Naruto weiter.

„Sie haben Gaara gar nicht verdient! Wissen sie überhaupt, was sie ihrem Sohn an tun? Er ist ein Mensch, ein kleines Kind und kein Monster! Sicher, er ist jetzt mittlerweile älter und zählt bald nicht mehr als Kind, aber wenn man mal in seine Seele blick, dann sieht man ein kleinen Jungen, vielleicht 5 oder 6 Jahre alt, der völlig verängstigt im Dunklen sitzt und sich fragt, was er falsch gemacht hat. Was der Grund dafür ist, das sein eigener Vater ihn so sehr hasst, das dieser sogar versucht ihn zu töten.“

Gaara war die Situation unangenehm und die Angst vor seinem Vater verstärkte sich in dem Moment so sehr, das er sich sogar hinter Naruto versteckte.

Der Hokage und Gaaras Geschwister waren von Naruto, der gerade den Kazekage zusammenstauchte, so verblüfft, das sie nicht wussten, wie sie reagieren sollen, während der Kazekage seine Wut mittlerweile vergessen hatte und den Blonden völlig geschockt anstarrte.

Naruto wartete keine Reaktion auf seine Worte ab. Er hatte bemerkt, wie Gaara hinter ihn geflüchtet war, wie er zitterte und drehte sich nun zu ihm um. Er legte einen Arm um seinen neuen Freund und zog ihn mit sich raus.

Tsunade und Jiraiya saßen auf der Terrasse. Sie hatten alles gehört und waren sich erst nicht sicher, was sie dazu sagen sollten, als sie jedoch sahen, wie Naruto mit Gaara aus dem Haus kam, erschraken sie. Der Rotschopf war zittrig und konnte sich kaum auf den Beinen halten.

Kurz nach Naruto und Gaara kamen auch die Geschwister des Rothaarigen aus dem Haus und berichtete, das ihr Vater und der Hokage gegangen waren. Sie wollten zum Hokageturm zurück und die Kinder konnten vorerst hier bleiben. Es dauerte eine ganze Weile, bis Gaara sich wieder beruhigt hatte. Als die ersten Freunde von Naruto auftauchten lächelte er dann schon wieder. 

 

Sakura und Sasuke waren die Ersten die auftauchten und ein wenig überrascht über die Anwesenheit der drei Suna-Nin. Sie sagte jedoch nichts dazu, da sie Naruto kannten und genau wussten wie schnell er Freundschaften schließen kann. Shikamaru kam zusammen mit Choji, kurz darauf tauchten Hinata, Tenten, Neji und Lee auf. Kiba und sein Welpe Akamaru kamen zum Schluss und brachten Ino mit, welche sie unterwegs getroffen hatten. Nur Shino kam nicht, da er familiäre Verpflichtungen hatte.

Es war ein langer Abend und Narutos Freunde sprachen viel mit den Suna-Nin. Man tauschte sich aus und hatte Spaß, bis Tsunade gegen 11 Uhr einen Schlussstrich setzte und alle nach Haus schickte. Die Suna-Nin durften bei Naruto übernachten.

K14 - Die Endrunde beginnt

Der Morgen der Prüfung begann mit einigen Peinlichkeiten. Jiraiya hatte Naruto auf seine typisch brutale Art geweckt, welche immer an wandte, wenn etwas wichtiges anstand. Diese spezielle Art zu wecken sah bei Jiraiya so aus: Das Weckopfer unangekündigt mitten im Schlaf aus dem Bett zerren und es dann unter die kalte Dusche halten. Dadurch stand nun ein nasser und zitternder Naruto auf dem Flur, nur in seiner Boxershorts bekleidet, und maulte lautstark seinen Opa an, weil es grade mal 6 Uhr morgens ist und er auch noch eine Stunde hätte schlafen können.

Das Suna Team wurde dadurch nun auch wach und sah nach dem Grund für die etwas verfrühte Schlafunterbrechung. Während die Jungs leicht grinsend zu ihrem Gastgeber schauten, versteckte Temari sich mit rotem Gesicht direkt wieder in ihrem Zimmer. Der Anblick von einem nassen Naruto in Boxershorts war zu viel für sie.

Jiraiya war jedoch noch lange nicht fertig mit seiner früh morgendlichen Quälerei. Er schnappte sich seinen Enkel und auch Gaara, der den Fehler begannen hatte in Reichweite des alten Mannes zu stehen, und zog sie in den Garten hinaus, wo sie erst einmal Fünfzig Runden um das ganze Grundstück laufen mussten. In Boxershorts. Sehr zur Belustigung der Nachbarn. 

 

Als sie einige Stunden später in der Prüfarena ankamen, war vor allem Gaara froh den schrägen alten Mann erst einmal los zu sein. Zusammen mit Naruto ging er zu den anderen Teilnehmern, während seine Geschwister sich zu ihrem Vater dem Kazekage gesellten. Jiraiya und Tsunade leistete dem Hokage Gesellschaft.

Naruto und Gaara flüsterten ununterbrochen miteinander. Es war noch etwas Zeit, bis es losging. Zwei Teilnehmer fehlten noch und auch in den Reihen der Zuschauer waren noch Platz für einige weitere. Langsam füllten sich die Arena. Mehr und mehr Zuschauer fanden sich ein und suchten sich Plätze. Es gab sogar einige Bankreihen speziell für die Akademie, wo die Klassen der angehenden Ninjas mit ihren Lehrern saßen. Für sie war dies ein lehrreiches Event. Kurz vor Beginn tauchten dann auch die letzten beiden Teilnehmer auf.

Der Hokage ergriff das Wort und ruhe kehrte ein.

„Hallo und willkommen zum diesjährigen Finale der Chunin Auswahlprüfungen. Wir haben wieder einige sehr interessante Finalisten und die Kämpfe versprechen dieses Jahr besonders spannend zu werden.“

Er machte eine Pause und ließ die Menge ein wenig jubeln, bevor er weitersprach.

„Doch bevor wir beginnen, möchte ich unsere Ehrengäste begrüßen. Ich begrüße unseren Daimyou aus dem Reich des Feuer und seine Frau. Des weiteren begrüße ich die Prinzessin aus dem Reich des Schnees. Und nicht zu vergessen, ich begrüße meinen lieben Freund und Kollegen, den Kazekage aus Sunagakure.“

Eine weitere Pause folgte, in welcher der Hokage einen Zettel entfaltete, welchen er von seinem Assistenten gereicht bekommen hatte.

„Kommen wir nun zur Prüfung. Die Kämpfe werden als Paarkämpfe ausgetragen. Das Siegende Team kommt eine Runde weiter, bis letztlich nur noch ein Team steht. Jeder Teilnehmer dieser Endrundenkämpfe hat die Möglichkeit ein Chunin zu werden, ganz gleich ob der Kampf gewonnen oder verloren wird. Es zählt in diesem Fall der Kampf an sich: Das Nutzen, oder auch weglassen von Fähigkeiten, Teamwork, Strategie. Und, was sicher für die Teilnehmer im Moment am wichtigsten ist, diesmal bekommt ihr keine Handschellen, die euch aneinander ketten.“

Ein lachen ging durch die Reihen, während die Genin in der Arena erleichtert aufatmeten.

„Im erste Kampf sehen wir Neji und Takuna gegen Naruto und Gaara.“, verkündete der Hokage zum Schluss und setzte sich. Diejenigen, welche nicht aufgerufen worden wahren, begaben sich zu den Bänken für die Teilnehmer, die anderen vier warteten unten in der Arena auf den Prüfer. 

 

Nach einer Verbeugung vor einander und vor dem Prüfer, teilen sich die vier auf und besprachen sich mit ihrem Partner. Bei Gaara und Naruto sah das recht entspannt aus. Sie standen da schauten zu den anderen und sprachen leise miteinander, während Neji und Takuna sich zusammen reißen mussten, um sich nicht gegenseitig fertig zu machen. Nach einigen Minuten rauften sie sich dann doch zusammen und der Prüfer ließ den Kampf beginnen.

Naruto blieb neben Gaara stehen und machte keine Anstalten sich zu bewegen, sie hatten besprochen die anderen beginnen zu lassen und so warteten sie ab. Offenbar hatte jedoch das andere Paar den gleiche Einfall gehabt und so geschah zunächst für einige Minuten nichts.

Takuna wurde das warten zu langweilig und begann einige Shuriken zu werfen, welche jedoch einfach von Gaara mit seinem Sand abgewehrt wurden. Dabei musste sich der Rotschopf nicht einmal bewegen. Weitere Shuriken flogen auf Naruto und Gaara zu, welche allesamt von Sand abgewehrt wurden.

Neji stand neben seinem Parter und beobachtete alles mit seinem Byakugan. Durch den Sand würde es für ihn schwer werden nah genug an seinen Gegner heran zu kommen.

Bei der nächsten Welle Shuriken, welche von Takuna geworfen wurde, kam plötzlich einer wieder zurück. Takuna fing ihn auf und betrachtete ihn.

„Das ist keiner von meinen“, stellte Takuna fest.

Neji war davon kurz einen Moment abgelenkt.

„Stimmt, das ist meiner!“

Naruto war hinter den Beiden erschien und schlug sie mit der Hand in den Nacken, worauf beiden bewusstlos zusammenbrachen.

„Danke sehr!“, sagte Naruto, als er dem bewusstlosen Takuna seinen Shuriken wieder abnahm und zurück in den Mantel steckte. 

Der Kampf war vorbei und die Menge jubelte den Siegern zu, während diese sich zur Tribüne zurück zogen. Sanitäter kamen, um die beiden Bewusstlosen aus der Arena zu tragen, während der Hokage seinen Glückwunsch an die Sieger aussprach und verkündete, wer den nächsten Kampf bestreiten würde. 

 

Der Zweite Kampf wurde von Shikamaru und der Kunoichi Yukino ausgetragen. Die Paare sprachen sich einen Moment ab und der Prüfer gab das Signal zum Start.

Shikamaru benutze sein Kagemane, wodurch er den Schatten nutzen konnte, um seine Gegner zu fesseln. Diesmal nutzte er seine Fähigkeit jedoch etwas anders, was seinen Vater Shikaku in den Zuschauerreihen etwas verwirrte. Er legte ein großes Netz aus Schatten über den Boden in der Arena, bis hin zu den Gegner, welches diese jedoch nicht festhielt. Sie bewegten sich, schauten sich um und wussten nicht, was sie davon halten sollten.

Yukinos einzigartige Fähigkeit ergänze diese Strategie. Sie verschwand in den Schatten ihres Partners, tauchte blitzschnell hinter ihren Gegner wieder auf, und schlug sie mit einem Hieb bewusstlos. 

 

Shikaku saß mit seinem Freund Inoichi zusammen unter den Zuschauern. Das Schattennetz seines Sohnes hatte ihn zunächst verwundert gehabt, doch verstand er nun die Strategie dahinter.

„Die Beiden bilden wirklich eine starke Paarung.“, meinte Shikaku nach dem Kampf.

„Dein Sohn hatte wirklich Glück mit seiner Partnerin. Das ihre Fähigkeiten derart gut miteinander Harmonieren kann nur von Vorteil sein.“, gab Inoichi zurück.

„Das Stimmt. Und Shikamaru denkt auch schnell mit. Ich wäre da nie so schnell drauf gekommen, den Schatten als Netz auf den Boden zu legen, damit sie überall hin springen kann.“

„Da sieht man mal wieder, wie sehr der Junge doch nach dir schlägt. Ihr seid beide sehr Intelligent, und dein Junior scheint dich sogar noch zu toppen.“, neckte Inoichi seinen Freund mit einem grinsen.

„Ha ha, sehr witzig.“, gab Shikaku brummig zurück, musste dann jedoch lächeln. »Aber Inoichi könnte Recht haben. Er ist wirklich sehr schlau. Vielleicht sogar schlauer als ich.« 

 

Im dritten Kampf war nun Hinata als letzte Teilnehmerin für Konoha dran. Sie kämpfte mit ihrem Partner Tantoru, welcher aus dem Schneereich war, und auch ihnen gelang es, ihre Fähigkeiten zu kombinieren.

Nachdem der Prüfer das Signal zum Kampfbeginn gab, lief Hinata etwas nach vorn, um genau zwischen ihrem Partner und den Gegnern zu stehen. Der Schneeninja begann während dessen die Luft um sich herum zu kontrollieren. Er legte einen rotierenden Luftstrom um seine Partnerin, in dessen Zentrum kein Lüftchen wehte, dafür aber die Gegner außerhalb aufsog und ins Zentrum zu Hinata schleuderte.

Diese nahm sie sogleich mit einigen hieben in Empfang und schon war auch dieser Kampf beendet. 

 

Der vierte Kampf fand etwas anders statt als vorgesehen. Das eine Paar stand neben dem Prüfer und schaute zu, das andere konnte sich nicht einigen und haute lieber gegenseitig auf sich ein, wodurch sie letztlich disqualifiziert wurden. 

 

Es wurde eine kleine Pause eingelegt. Naruto und Gaara hatte sich etwas von den anderen abgeseilt und diskutierten über ihre nächsten Gegner.

„Rein körperlich gesehen ist Shikamaru eher schwach und hat an sich nicht soviel drauf. Sein Verstand jedoch könnte einige Probleme bereiten. Er ist verdammt clever und sein Kagemane kann extrem nerven.“, versuchte der Blonde seinen Partner aufzuklären.

„Das Mädchen ist auch nicht ohne. Sie bewegt sich durch den Schatten so schnell, wie du mit deinem Teleport Jutsu.“

„Das stimmt, und dadurch das Shikamaru so ziemlich überall neue Schatten hinlegen kann, müssen wir extrem aufpassen.“

Naruto kraulte Kurama hinter den Ohren. Der Fuchs sollte sich nicht einmischen, das war die Prüfung der Jungs und sie wollten sich selbst eine Lösung suchen. Sein Partner akzeptierte seine Entscheidung. Kurama saß während des Kampfes zwar auf Narutos Schulter, aber schaute bisher nur zu. Einmischen würde er sich nur, wenn Naruto es ihm befielt.

Eine Weile diskutierten sie noch weiter, wobei Naruto sich genau erklären ließ, was Gaara mit seinem Sand alles machen konnte und Gaara ließ sich erklären, was Naruto noch alles konnte. Dann war die Pause zu Ende und sie wurden wieder in die Arena gerufen. 

 

Stille lag über der Arena. Kein Ton war zu hören. Selbst die Vögel, welche sonst Munter vor sich hin trällerten, schienen sich nicht zu trauen, diese Stille zu unterbrechen. Es war, wie die Ruhe vor einem gewaltigen Sturm. Die Massen von Zuschauern starrten voller Spannung in die Arena.

Die nächsten Kampfpaare standen schon bereit. Hoch konzentriert standen sie sich gegenüber. Bereit, jeden Moment zu zuschlagen. Bereit, alles zu geben. Naruto stand neben Gaara, der kleine Fuchs stand direkt zwischen ihnen. Shikamaru hockte neben Yukina. Sie wartete auf das Zeichen des Prüfers. Und da war es! 

Naruto zog sein Kodachi und sprintete auf Yukina zu, welche ein Kunai gezückt hatte und sich auf ihn zu bewegte. Ein Klirren war zu hören, als ihre Waffen aufeinander prallten und ein Minuten langer Kampf zwischen den beiden Nahkämpfern hatte begonnen.

Shikamaru schaute den Beiden einen Moment zu, wurde dann jedoch von einer Sandwelle dazu gezwungen auszuweichen und sich auf den Rothaarigen zu konzentrieren. Er versuchte seinen Gegner mit seinen Schatten einzufangen, was jedoch scheiterte, da Gaara mit einer Sandwolke in die Luft flüchtete. Nun versuchte er Naruto zu fangen, dieser jedoch sprang von Yukina weg und machte es sich neben Gaara auf der Sandwolke bequem, welche nun noch ein kleinen Wenig weiter aufstieg.

Yukina kam wieder zu Shikamaru und flüsterte mit ihm. 

Naruto und Gaara saßen auf der Sandwolke und schauten ihren Gegnern beim flüstern zu. Sie wollten sich keinen Stress machen und ließen sie daher etwas reden.

„Was die zwei wohl gerade aushecken?“, fragte Naruto grinsend.

„Wir werden es sicher gleich raus finden - wenn sie dazu kommen sollten es auch auszuführen.“, gab Gaara zurück und streichelte Kurama durchs Fell. Der Fuchs saß in Gaaras Schoss, da er sich eh noch nicht einmischen durfte, das hatte Naruto ihm verboten. Die Jungs wollten die Kämpfe, wenn möglich, allein schaffen.

„Sollen wir weiter machen?“, fragte Naruto und holte einen seiner Kunai aus dem Mantel, den er Gaara in den Schoß legte.

„Ja, wir haben sie genug reden lassen. Jetzt nach Plan?“, fragte Gaara seinen Partner.

„Erfasst, also bleib schon oben.“

Naruto stand auf, was den Gegnern natürlich nicht entging. Er griff in seine kleine Tasche hinter sich am Gürtel und holte seine Schriftrolle heraus. Als er diese Aktivierte, prasselte ein Regen aus Kunai auf seine Gegner hinab. Jedes dieser Kunai sah aus, wie die seines Vaters.

„Was sollte das den jetzt? Der hat uns ja nicht einmal getroffen!“, fragte Yukina ihren Partner.

„Keine Ahnung. Solange kenne ich ihn noch nicht. Wie er im Kampf so tickt kann ich dir daher schlecht sagen.“

Sie beobachteten wie Naruto die Schriftrolle wieder wegpackte und ein Siegel formte. Etwas blau leuchtendes erschien in seiner Hand. Er hielt seinen Kunai davor und dann war es auf einmal verschwunden.

Rumms!

Neben ihnen hat es eine kleine Explosion gegeben, wodurch sich die beiden so erschreckt hatten, das sie gar nicht mitbekamen, das Naruto bereits eine weitere Kugel geformt hatte und sein Kunai davor hielt.

Rumms!

Ein weiteres mal explodierte etwas in ihrem direkter Umfeld, diesmal jedoch an einer anderen Stelle. Shikamaru dachte angestrengt nach, er wusste nicht, was er machen sollte. Sie könnten höchstens ausweichen. Aber wie wehrt man sich dagegen? Und wie sollten sie an seine Gegner heran kommen? 

 

Gaara fing an zu kichern, als er sah, wie erschrocken ihre Gegner waren. Naruto lenkte sie wirklich gut ab und so nutzte er die Gelegenheit und ließ etwas von seinem Sand zum Boden herab und ließ ihn in die Erde eindringen, um ihn zu vermehren.

„Ihr seid so fies!“, meinte Kurama, der sich alles bisher stumm mitangesehen hatte. „Die hättet ihr schon längst besiegt haben können.“

„Das wäre aber langweilig.“, gab Gaara zurück.

„Deswegen müsst ihr sie aber nicht unnötig ärgern.“

„Ach Kurama, entspann dich. Wir tun ihnen schon nicht weh.“, sagte nun Naruto, welcher damit beschäftigt war das fünfte Rasengan zu ihren Gegnern zu schicken. Er hatte einen schönen kleinen Kreis um sie herum gezogen.

Kurama seufzte und blieb nun ruhig.

Gaara hatte mittlerweile genug Sand im Boden zusammen und ließ ihn langsam zu seinen Gegnern wandern. Unbemerkt blieb er bei Shikamaru liegen und wartete auf seinen Einsatz.

„Bin da, du kannst!“

„Gut, dann locken wir sie mal etwas.“, meinte Naruto, worauf hin er an den hinteren Rand der Sandwolke ging, und sich einfach rückwärts fallen lies. 

 

Die Menge war geschockt!

Die Wolke war viel zu hoch, als das der Junge das überleben könnte. Bis auf einige Wenige, die wussten was er konnte, hielten alle die Luft an. Doch bevor DAS passierte, was alle dachte, bevor er dem Boden zu nahe kam, war er verschwunden. Ein Staunen ging durch die Reihen.

Yukina hatte wahrlich Glück, als sie den winzigen Luftzug hinter sich bemerkt und sich sofort mit erhobener Waffe dorthin umdrehte. Sie konnte Narutos Angriff gerade so abwehren. Shikamaru war davon eher erschrocken, als er den Angriff des Blonden bemerkte, fing sich jedoch schnell wieder und begann sein Schattennetz auszuwerfen, um seiner Partnerin mehr Freiraum zu gewähren.

Sie verschwand und tauchte an einer anderen Stelle wieder auf. Zu ihrer eigenen Überraschung, war Naruto aber wieder sofort bei ihr. Ein weiteres mal verschwand sie und tauchte an einer neuen Stelle wieder auf. Naruto folgte ihr ein weiteres mal. Mehrere male sprangen sie so umher, ohne das es wirklich einen Sinn ergab, und mit jedem Mal wurde Narutos grinsen ein wenig breiter.

Yukina verlagerte sich nun wieder auf den Nahkampf und sprang nur noch in ihrer direkten nähe umher, um Naruto zu verwirrten, jedoch scheiterte auch dies. Jedes mal, wenn sie versuchte ihn zu attackieren, verschwand er und stand an einer anderen stelle um sie zu attackieren, worauf hin sie jedoch wieder verschwand. Die Menge bekam davon nichts mit, dafür bewegten sie sich viel zu schnell.

Gaara ließ seinem Freund den Spaß. Durch Kurama war es ihnen möglich zu kommunizieren und so schaute er Naruto zu und wartete.

„Er sagt du kannst.“, meldete sich Kurama nach einigen Minuten.

„Na dann!“, meinte Gaara mit einem fiesen lächeln.

Der Sand bewegte sich. Hinter Shikamarus Rücken türmte er sich auf und begrub den Jungen unter sich. Das Schattennetz löste sich auf und Naruto schlug Yukina bewusstlos. Als der Sand Shikamaru wieder Frei gab, lag dieser ebenfalls bewusstlos am Boden.

K15 - Du bist MEIN

Der Mittag war angebrochen und die Sonne strahlte eine enorme Wärme aus. Es war ende Oktober, obwohl es schon Herbst war wurde es nie richtig kalt. Im Feuerland war selbst im tiefsten Winter ein mildes angenehmes Klima. Nur in den Wüsten des Windlandes war es noch wärmer. 

 

Kaum ein Mensch befand sich auf den Straßen des Dorfes. Fast alle waren in der Arena von Konoha. Die Endrundenkämpfe der Chunin Prüfungen liefen und die Zuschauer fieberten mit ihren Favoriten mit. In der Arena befanden sich derzeit Hinata und Tantoru, die mit ihren Gegnern Ruki und Sato ganz schön zu kämpfen hatten.

Tantoru lag hinter seiner Partnerin am Boden und hatte seine Arme schützend vors Gesicht gehoben. Ein Wespenschwarm flog um ihn herum und ärgerte ihn. Es waren Satos Wespen.

„8 Triagramme, 64 schützende Hände“, sagte Hinata und stellte sich in Position. Kleine hell leuchtende Strahlen schossen aus ihren Händen. Sie begann ihre Arme zu bewegen, erst langsam und dann immer schneller werdend, und zerfetzte damit den aggressiven Wespenschwarm um sie herum.

„Was? Wie kannst du es Wagen meine Lieblinge einfach zu töten?!“, kam es von Sato, als alle seine Wespen tot am Boden lagen.

Hinata ignorierte ihn und schaute nach ihrem Partner.

„A-Alles Klar?“, fragte sie Tantoru.

„Ja mir geht es gut. Danke sehr.“, antwortete dieser und richtete sich wieder auf.

„I-Immer w-wieder gern.“, stotterte sie schüchtern dahin.

Tantoru klopfte ihr dankend auf die Schulter und ging an ihr vorbei. Er schloss kurz die Augen, formte einige Siegel und rief: Jutsu der 5 wütenden Mini-Tornados. Ein kleiner Sturm kam auf. Fünf kleine Tornados, etwa doppelt so hoch wie ein Erwachsener, erschienen in der Arena und bewegten sich in einem enormen Tempo auf Sato und Ruki zu. Ausweichen war unmöglich. Sie kamen von allen Seiten und der Sog des Windes war derart stark, dass auch zwischen ihnen durch kein entkommen möglich war.

Sato lag bewusstlos am Boden. Ruki hingegen schaffte es, sich nochmals aufzusetzen. Als sie jedoch einen Blick auf ihren Partner warf, gab sie den Kampf auf.

Als nächstes stand der letzte Kampf an. Nur noch zwei Paare waren übrig. Naruto und Gaara, sowie Hinata und Tantoru. Damit letztere jedoch die Möglichkeit hatten, sich ein Moment zu erholen, wurde eine weitere kleine Pause eingeschoben. 

 

Naruto saß in der Arena und wartete darauf, das es weiter ging. Kurama lag in seinem Schoß und Gaara saß neben ihm.

„Seltsam, das noch immer nichts passiert ist.“, meinte Naruto nachdenklich.

„Sei froh, wenn wir Glück haben, dann passiert auch gar nichts, was mir definitiv lieber wäre.“, meinte Kurama zu seinem Partner.

„Ja das stimmt, aber dennoch … Warum habe ich so lästige extreme Visionen, die mich sogar fast umgebracht hätten, wenn dann am Ende doch nichts passiert?“

„Egal was kommt, ich helfe dir. Das habe ich dir versprochen und es wird mich auch niemand davon abhalten. Und wenn ich dafür die Hölle müsste, um dem Teufel in den Hintern zu treten, damit ich mein versprechen halten kann!“, sagte Gaara in einem bestimmendem Ton, der keine Widerrede zuließ.

„Hehe, dann Grüß schön, wenn bei ihm vorbei kommst und gib ihm einen tritt von mir mit.“, scherzte Naruto.

„Das habe ich Ernst gemeint.“

„Ich weiß! … Aber ein bisschen Spaß muss sein!“, trällerte Naruto seine letzten Worte.

Nun musste auch Gaara wieder lächeln.

„Was machen wir mit unseren nächsten Gegnern?“, frage Gaara nach einigen Minuten.

Naruto überlegte eine Weile.

„Kurama darf Tantoru fressen und Hinata knutsche ich in Grund und Boden, bis sie freiwillig aufgibt.“, erklärte Naruto mit einem grinsen, worauf Gaara anfing zu lachen.

„Ihr seid mir vielleicht zwei Knallköpfe.“, musste Kurama feststellen und schüttelte dabei den Kopf.

„Danke für das Kompliment“, meine Naruto, der noch immer am grinsen war.

„Aber jetzt mal im Ernst, wie wollt ihr in euren nächsten Kampf vorgehen?“, fragte nun Kurama.

Einige Minuten starrten beide nachdenklich Löcher in die Luft. Sie wussten nicht, was sie machen sollten. Die Zeit verging und der Prüfer kam mit Hinata und Tantoru in die Arena, damit der letzte Kampf des Tages nun beginnen konnte. 

 

Naruto hockte neben Gaara und streichelte Kurama, bevor dieser dann, wie abgesprochen, diesmal auf Gaaras Schulter Platz nahm.

„Du willst also Tantoru.“, meinte Naruto mehr feststellend, als fragend. „Mal schauen, was ich gleich mit Hinata schönes anstelle.“, setzte er dann mit einem lächeln nach, bevor er sich ein Kunai aus seiner Tasche nahm.

Alle vier sahen zum Prüfer. Er machte es wieder einmal spannend und ließ die Kontrahenten ein Weilchen warten, bevor er ihnen den Kampf freigab. Einige Minuten verstrichen bis er dann endlich das Startzeichen gab. Sie durften anfangen. 

Eine Sturmböe peitschte Naruto und Gaara direkt entgegen und drückte sie erst einmal ein paar Meter nach hinten. Weitere Böen folgten, so dass die Jungs zunächst kaum Möglichkeit hatten etwas zu unternehmen. Gaara blockierte die Böen mit einer Sandmauer, aber viel konnte auch er nicht unternehmen, da Tantoru eine Menge Kraft in die Böen legte und Gaara sich stark konzentrieren musste, um die Mauer aufrecht zu halten.

„Die haben ja richtig geplant.“, stellte Naruto fest. Das konnte ja noch spannend werden. Er konzentrierte sich auf die Geräusche, welche die Sturmböen verursachte und heckte einen Plan aus.

„Du Gaara?“, fragte er nach wenigen Minuten.

„Hast du 'ne Idee?“

„Kommt drauf an. Versuch mal die Lücke zwischen seinen Sturmböen zu erkennen. Meinst du, dass ist genug Zeit für dich, um einen kleinen Konter zu starten?“

Gaara konzentrierte sich und achtete einige Minuten auf die Kraft des Sturms, welcher auf seine Sandmauer drückte.

„Ja, könnte reichen. Aber nur für etwas kurzes, was nicht sonderlich aufwendig ist.“, antwortete er schließlich.

Naruto erklärte, was genau er vorhatte.

Bei der nächsten günstigen Lücke schoss ein Strahl Sand auf Hinata zu, kam jedoch nicht an ihr vorbei, da Gaara ihn fallen lassen musste, um sich wieder auf die Mauer zu konzentrieren.

Tantoru lachte wegen diesem kläglichen Versuch eines Angriffs und setzt kurz seine Sturmböen aus, da er sich vor lachen nicht mehr konzentrieren konnte. Dies nutzte Gaara nun aus griff ihn mit seinem ganzen Sand an.

Naruto hatte Gaara darum gebeten mit seinem Sand einen Kunai hinter die Gegner zu bringen. Dieser kam zwar nicht bis hinter die Gegner, lag aber nun direkt vor Hinata, welche sich bei Narutos plötzlichem erscheinen erschrocken hatte.

„Hi süße!“, sagte er mit seinen typischen frechen grinsen.

Hinata lief rot an und war kurz davor in Ohnmacht zufallen. Sie konnte es nicht fassen, das Naruto sie als 'süß' bezeichnet hatte. Jedoch fing sie sich zum Glück noch rechtzeitig.

„Scheiße!“, war von Tantoru einige Meter neben ihnen zu hören, der sein Jutsu abgebrochen hatte.

Hinata lenkte kurz ihren Blick zu ihrem Partner, blieb jedoch auf Gaara hängen. Oder eher, auf etwas VOR Gaara. Sie erstarrte.

„Oh Gott! Naruto schau mal!“

Sie zeigte in Gaaras Richtung und Naruto drehte sich zu seinem Partner, der dabei war eine riesige Sandlawine zu formen.

„Gaara, stopp! Hör auf!“, rief Naruto dem angesprochenem zu und eilte in seine Richtung, dabei zog er ein Kunai aus der Tasche und warf es zur Seite Weg.

Naruto lief direkt vor die Lawine, die ihn jeden Moment auch selbst erfassen könnte. Das war ihm jedoch egal. Er musste da einfach hin, da sein Partner ihn offenbar nicht gehört hatte. Er schnappte sich das, was Hinata ihm gezeigt hatte und verschwand. Mit einem Krachen landete er neben seinem Kunai an der Mauer der Arena und stöhnte einmal kurz vor Schmerz auf.

Gaara hatte seine Lawine doch noch abgebrochen, als Kurama ihn darauf hinwies, das etwas nicht stimmte. Sie hörten, wie seitlich von ihnen etwas gegen die Mauer krachte und erkannten Naruto, der mit Schmerzen im Gesicht an der Wand lehnte. Gaara lief zu seinem Freund rüber.

„Mist, hab ich dich erwischt?“, fragte er, als er bei Naruto ankam.

„Nein, ich bin nur etwas unsanft in der Mauer gelandet. Aber den Knirps hier hättest du fast erwischt.“, antwortete Naruto und nahm seine Arme von dem Kind, was er bis eben noch schützend umarmt hatte.

„Was zum Geier? Wie kommt das Kind hier in die Arena?“

„Das Frage ich mich auch.“

In den Reihen der Zuschauer wurde laut geredet. Sie waren entsetzt, weil ein Kind in die Arena gelangt war, aber auch froh, das ihm nichts passiert war. 

Der Boden begann zu beben. 

„Es fängt an.“, gab Naruto recht neutral von sich und schaute in den Himmel.

Gaara hatte keine Zeit etwas zu sagen. Etwas hartes stieß ihn gegen die Brust und schleuderte ihn einige Meter weg. Er dachte Naruto wäre das gewesen und wollte seinen Kumpel schon an maulen, als er sah, das dieser ihn gar nicht weggestoßen hatte. Das Kind in den Armen seines Freundes wurde zu einer immer größer werdenden Schlage. Sie biss Naruto in die Rechte Schulter und schlängelte mit ihm davon. 

 

Unruhe ging durch die Reihen der Zuschauer. Das Erdbeben hatte alle sehr verschreckt. Geschrei von kleineren Kindern war zu hören, die sich ängstlich an ihre Eltern klammerten. Einige waren aufgesprungen. Sasuke hatte trotz des Erdbebens weiter seine Augen auf seinem Freund ruhen lassen und mitbekommen, wie die Schlange ihn davon geschleppt hatte. Er musste ihr nach. Er musste seinem Freund helfen.

Der Hokage war bereits dabei seine Leute zu koordinieren.

„Jiraiya, gib eine Nachricht raus, an alle Teams, es hat angefangen!“, befahl der Hokage und schaute kurz in die Arena zu den übrigen Finalisten. Gaara lag auf dem Rücken und rang nach Luft, während eine Hand auf seiner Brust lag. „Tsunade, schau du bitte kurz nach Gaara, der scheint von der Schlange einen kräftigen hieb bekommen zu haben.“

Der Kazekage hatte ebenfalls den Vorfall mit der Schlange beobachtet. Er war aufgesprungen und schaute zu seinem Sohn in der Arena hinunter. Eine blonde Frau lief auf seinen Jungen zu. Er erkannte sie. Es war Tsunade.

„Kommt Kinder, lasst uns zum Hokage gehen und unsere Hilfe anbieten.“, sagte er bestimmend. 

 

Gaara lag in der Arena, er hatte versucht aufzustehen, nach dem die Schlange mit Naruto verschwunden war, jedoch zog es in seine Brust vor Schmerz und er bekam kaum Luft.

„So 'ne Scheiße“, fluchte er mehrmals vor sich hin, bis plötzlich eine ihm bekannte Blonde Frau vor ihm stand.

„Lass mich mal sehen!“, sagte Tsunade und betrachtete den Rotschopf mit ihrem grünen Chakra.

„Gib mir ein paar Minuten, du hast dir zwei Rippen gebrochen und eine dritte ist geprellt.“, sagte sie kurz darauf und begann den Jungen zu heilen.

Kurama kam um die Ecke, er war der Schlange nachgelaufen, um seinem Partner zu helfen.

„So ein Mist, ich hab ihn verloren. Die Schlage ist weg und ich kann Naruto nicht mehr wittern“, sagte er zu der Blonden.

„Kümmern wir uns gleich drum, ich muss kurz Gaaras Rippen heilen. So ist er uns keine Hilfe.“

Eine Sandwolke landete neben ihnen. Gaara drehte seinen Kopf in die Richtung erkannte seinen Vater, welcher mit besorgtem Blick neben ihm Stand, sowie seine Geschwister. Er hätte nie gedacht, dass sein Vater ihm gegenüber einmal etwas anderes zeigen würde als Hass und das erstaunte ihn.

„Wie geht es dir?“, fragte der Kazekage.

Gaara drehte seinen Kopf weg. Er wollten seinen Vater nicht mehr ansehen. Er war verwirrt und fassungslos, das sein Vater auf einmal den Fürsorglichen spielte. Einerseits freute es ihn, das er nun anders behandelt wurde, andererseits hatte er immer noch Angst. Jedoch fiel ihm auf, das er keine Angst davor hatte, das sein Vater wieder Gewalttätig wurde. Er hatte eher Angst davor, seinem Vater einfach so zu vertrauen.

„Willst du das wirklich wissen oder fragst du mich das, weil du ein schlechtes Gewissen hast wegen gestern?“, gab er gereizt zurück.

Der Kazekage hockte sich neben seinem Sohn und überlegte einen Moment, bevor er weiter sprach:

„Ich weiß, ich war speziell dir gegenüber ein schlechter Vater. Das ist etwas, was ich nie wieder gut machen kann. Es liegt noch so viel Zeit vor uns, Gaara. Wenn wir zumindest diese halbwegs in Frieden miteinander verbringen wollen, dann müssen wir BEIDE an uns arbeiten. Ich verlange nicht von dir, das du irgendwann einmal verzeihst. Ich möchte nur eine Chance.“

Gaara überlegte einige Minuten. Er ließ sich absichtlich Zeit, da er eh warten musste, bis Tsunade fertig war. Als diese schließlich fertig war setzte er sich auf und sah seinen Vater an.

„Wenn wir es versuchen, dann unter MEINEN Bedingungen!“, sagte er bestimmend und streckte seinem Vater die Hand entgegen welcher sie annahm und seinem Sohn auf die Beine half.

„Das ist nur fair.“

„Gut, dann Schluss mit dem gesülze. Darüber können wir später noch reden. Ich muss Naruto suchen.“, meinte Gaara, nachdem er die Hand wieder losgelassen hatte.

„Das trifft sich Gut. Wir waren eben beim Hokage, der hat uns um das selbe gebeten.“

Gaara schnappte sich Kurama und setzte ihn sich auf die Schulter, danach flog er mit seinem Vater und seinen Geschwistern auf kleinen Sandwolken davon und suchte die Stadt nach Naruto ab. 

 

Als Naruto wieder zu sich kam, lag er auf einem der Dächer von Konoha. Seine Hände waren ihm hinter dem Rücken zusammen gebunden und seine rechte Schulter schmerzte. Eine große Schlange lag neben ihm und zischelte ihn an. Sie beobachtete ihn und jede seiner Bewegungen.

Jemand stand vor ihm, schaute jedoch in eine andere Richtung. Als Naruto die Geräusche in seiner Umgebung wahrnahm, fühlte er sich wieder in seine Träume zurück versetzt. Es passierte. In diesem Moment. Und er konnte nichts tun, um seinem Dorf zu helfen.

„Schön das du wieder wach bist.“, gab eine zischelnde Stimme von sich, welche Naruto leider erkannte.

„Orochimaru! Du Bastard!“, rief Naruto aus.

„Na na, wer wird hier den gleich beleidigend.“

Die Person vor Naruto dreht sich um und ließ ihn einen breit grinsenden Orochimaru erkennen, welcher einen derartig wahnsinnigen Blick in den Augen hatte, das Naruto eine Gänsehaut bekam.

„Was willst du von mir?“, fragte Naruto, wobei er aufpassen musste, das er sich seine langsam aufkeimende Angst nicht anmerken ließ.

„Was ich will?“, fragte der Schlangenmann und zischelte erneut. Er ging auf Naruto zu und packte ihn am Kragen, um ihn auf die Beine zu zerren. Dann ließ er ihn wieder los und griff statt dessen nach Narutos Hinterkopf, wo er sich in dessen Haare festkrallte.

„Sie es dir an, dein Konoha. Sie wie es untergeht!“, zischelte er in Narutos Ohr.

„Das ist, was ich will. Das ist mein Geschenk an mich.“

„Ach, keine Freunde die dich lieb haben, dass du dich schon selbst beschenken musst?“, gab Naruto etwas schnippischen von sich.

„Was ist den der Anlass?“, fragte Naruto weiter. „Tag der Idioten? Oder Tag der bekloppten Schlange? Oh nein, ich hab es: Tag der Verbannten Spinner, die es einfach nicht akzeptieren können, das andere bevorzugt wurden!“

Orochimaru blieb überraschend ruhig und grinste den Blonden einfach nur an, während er antwortete:

„Du hast ja nette Einfälle, aber alles Falsch.“

Er machte eine Pause und einige Minuten herrschte eine drückende stille zwischen den Beiden, ehe Orochimaru zu einer Erklärung ansetzte: „Ich … habe heute Geburtstag.“

Naruto war etwas überrascht.

„Tut mir ja leid, wenn ich dir das sagen muss, aber: Ich fürchte ich hab dein Geschenk vergessen.“

„Das Macht nichts. Ich habe dich, das ist Geschenk genug.“

„Wie soll ich das den jetzt verstehen?“, fragte Naruto etwas verwirrt.

„Nun, die Vernichtung Konohas ist mein Hauptgang. Und wenn wir damit fertig sind … gönne ich mir mein Dessert.“, antwortete Orochimaru mit einem lächeln und leckte darauf hin mit seiner lange Zunge über Narutos Hals.

Naruto war geschockt. Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht und Übelkeit schlich in ihm hoch. Damit hatte er jetzt weniger gerechnet.

„Ich bin nicht schwul.“

Orochimaru lachte. Er fand sein neues Spielzeug amüsant.

„Das ist mir egal … Du bist MEIN!

K16 - Papa?!

Das Chaos um sich herum ignorierend, rannte Sasuke durch die Straßen Konohas. Er lenkte seinen Blick hastig in jeden Winkel. Sein Sharingan hatte er aktiviert, damit er auch ja kein Detail übersah. Er war auf der Suche nach Naruto.

Er sprang auf ein tiefer gelegenes Dach und sah sich von dort aus um. Feindliche Ninjas konnte er an mehreren Orten erkennen, sowie eigene Leute, welche in Kämpfe verstrickt waren. Riesige Schlangen wüteten im Dorf. Doch von Naruto fehlte jede Spur. Sein Blick wanderte weiter, bis er in der Nähe der Arena eine große Schlage auf dem Dach sitzen sah. Sofort eilte er los.

Über die Dächer springend, näherte er sich seinem Zielort.

„He kleiner!“

Sasuke blieb stehen, um sich nach der Person hinter der Stimme um zu sehen und erkannte drei Ninja mit dem Zeichen von Otogakure. Diejenigen, die ihr Dorf angriffen. Noch bevor er reagieren konnte, schnappte ihn jemand von hinten und hielt ihn fest.

»Verdammt, da war noch ein vierter. Ich sollte mich nicht immer ablenken lassen.«, dachte er, während er von den vier Oto-Nin gefesselt und anschließend mitgeschleift wurde.

Sie zerrten ihn auf das Dach, das Sasuke zuvor schon angesteuert hatte, und warteten dort, mit einigen Metern Abstand, bis sie die Aufmerksamkeit ihres Anführers hatten. Auf diese mussten sie nicht lange warten. Er kam kurz darauf hinter der Schlange hervor und werkelte an seiner Hose herum.

„Ah, wie ich sehe, hab ihr mir ein Präsent mitgebracht.“, lächelte der Mann, den Sasuke als Orochimaru erkannte, und zischelte dabei leicht. Der Blick des Mannes zeigte Freude und etwas das Sasuke zwar nicht identifizieren konnte, aber als sehr unheimlich empfand.

„Wo ist Naruto?“, fragte Sasuke sofort. Er musste sich darauf konzentrieren an seinen Freund zu denken, damit er diesen abartig unheimlichen Blick wenigst etwas ausblenden konnte.

„Dein blonder Freund? Der ist da drüben.“, antwortete Orochimaru und zeigte dabei auf die Schlange. „Hebi-chan, zeig uns mal den Jungen.“

Die Schlange bewegte sich darauf etwas und gab die Sicht auf Naruto frei. Seine Hände waren auf dem Rücken gebunden und er lag auf der Seite. Sein Gesicht war ganz blass, und dem Fleck vor ihm auf dem Boden nach zu Urteilen, hatte er sich offenbar mehrmals übergeben. Sasuke musste plötzlich daran denken, das Orochimaru eben an seiner Hose herum gefummelt hatte. Übelkeit stieg in ihm hoch, als in ihm ein sehr unangenehmes Kopfkino seinen lauf nahm.

„Keine Angst, mein hübscher. So etwas hast du vor mir nicht zu befürchten.“ Orochimaru schien seine Gedanken gelesen zu haben. Innerlich bereitete sich Sasuke gerade auf einen Freudenhüpfer vor, der sich jedoch zu einem Schlag ins Gesicht wandelte, als er den nächsten Satz vernahm: „Von dir will ich nur deine Augen!“

Sasuke war von Natur aus schon recht blass. Die Übelkeit, welche von seinem Kopfkino verursacht wurde, machte ihn sogar noch blasser. Aber nach dem letzten Satz wurde er so extrem blass, das man schon fast behaupten könnte Schnee wäre bunt! Er zitterte vor Angst und sank langsam auf die Knie.

„Orochimaru!“, reif Jemand hinter dem Angesprochnen, welcher sich darauf zu diesem umdrehte. Dort standen drei Personen, die Orochimaru sehr gut kannte. Drei Menschen, die er abgrundtief hasste.

„Lass die Jungs frei”, bat der Hokage.

„Sensei! Schön euch einmal wiederzusehen. Und Jiraiya, mein alter Freund. Schaust du noch immer allen Frauen unter den Rock?“, sagte er höhnisch, bevor er sich Tsunade zu wandte:

„Tsunade! Meine geliebte Tsunade. Wie ich erfahren musste hast du einen Enkel. Es schmerzt mich wirklich sehr, das du mich so sehr abweist. Aber da ich von dir offenbar nicht bekomme, was ich gern hätte, muss nun halt dein kleiner Liebling herhalten!“

Mit dem Blick eines Wahnsinnigen, der eine perfekte Beute in seinen Händen hielt, und einem zischelnden lachen schaute er seine drei Gegenüber an.

„Wage es ja nicht meinem Jungen etwas an zu tun.“, rief Tsunade wütend aus.

„Oh, das habe ich schon!“, konterte er und trat lachend einige Schritte zu Seite, damit sie freie Sicht auf Naruto hatten.

Entsetzt schaute Tsunade zu ihrem kleinen Naruto. Er lag noch immer auf der Seite, die Hände auf dem Rücken. Sein Gesicht war blass und seine Augen geschlossen. Er regte sich nicht. Als sie jedoch erkannte, das vor Naruto eine Pfütze mit erbrochenem war, und Orochimaru sich dann auch noch mit einem mehr als eindeutigem Zeichen in den Schritt griff, wurde Entsetzen zu Schock. Schock wurde zu Wut und Tsunade zu einer Bestie, welche kein erbarmen mehr kannte. Rasend stürmte sie auf Orochimaru zu, welcher, zu seiner eigenen Überraschung, es doch schwerer hatte mit ihr klar zu kommen, als angenommen.

„Sensei, nicht.“, hielt Jiraiya den Hokage zurück, welcher sich ebenfalls einmischen wollte. „Sich jetzt einzumischen, während sie in dem Zustand ist, wäre auch für uns lebensgefährlich.“, erklärte er.

Der Hokage nickte verstehend und schaute somit einfach nur zu.

Tsunade war wirklich eine Furie, wenn sie erst einmal Richtig loslegte. Und wenn auch noch Wut ihrerseits im Spiel war, dann reichte für gewöhnlich schon ein Blick aus um ganze Armeen flüchten zu lassen. Nicht so bei Orochimaru.

Je länger der Kampf dauerte, je mehr stieg sein Respekt vor ihrer Kraft, aber das hielt ihn nicht davon ab den Kampf weiterzuführen, bis er es mehr durch Zufall schaffte sie vom Dach zu stoßen. Orochimaru wusste, das sie wieder kommen würde und rief daher nach seinen vier Handlangern, welche sofort in Stellung gingen und eine Barriere aufbauten, welche Tsunade aussperren sollte. 

 

„Kommen wir nun zu uns. Ich dachte zwar, ich wäre mit euch allein Sensei, aber mit Jiraiya … könnte das sogar noch etwas … amüsanter werde.“, gab Orochimaru gehässig von sich und formte einige Sigel.

Er gab ein zischelndes lachen von sich als das Dach anfing leicht zu Beben. „Wiedergeburt aus Schmutziger Erde.“ Eine Sarg bahnte sich langsam einen Weg aus dem Dach heraus. Ein Zweiter folgte und noch ein Dritter, nach welchem das Wackeln des Daches ein Ende fand.

„Wollen wir doch mal sehen, wie ihr euch im Kampf gegen diese drei so anstellt.“

Die Särge öffneten sich und gaben drei Männer preis, welche sowohl dem Hokage, wie auch Jiraiya nur zu gut bekannten waren.

Der erste Mann trug einen schwarzen Kampfanzug, da drüber eine rote Samurai-Rüstung und hatte lange glatte dunkle Haare und dunkle Augen. Der Zweite trug ebenfalls einen schwarzen Kampfanzug und da drüber eine blaue Samurai-Rüstung. Seine Augen waren rot und seine Haare kurz silberblond und abstehend. Diese Beiden waren der erste Hokage Hashirama Senju, in roter Rüstung, und sein jüngerer Bruder der zweite Hokage Tobirama Senju, in blauer Rüstung.

Die dritte Person trug einen blauen Pulli und eine blaue Hose, die grüne Weste der Konoha-Nin und da drüber einen langen weißen Mantel mit roten Flammen am unteren Rand. Sein kurzes Haar war goldblond und stand in alle Richtungen ab und seine Augen waren Azurblau. Dieser Mann war Minato Namikaze. Narutos Vater. 

 

„Jiraiya! Lange nicht gesehen.“, rief Minato erfreut und lief seinem alten Freund entgegen um ihn zu umarmen.

„Ja, das Stimmt mein Junge.“ Jiraiya musste etwas lächeln. „Allerdings hätte ich dich lieber unter anderen Umständen wieder gesehen.“

„Wie meinst du das?“ Minato schien verwirrt.

„Was ist das letzte woran du dich erinnern kannst?“, fragte der dritte nun an Minato gewandt.

„Ähm …“, überlegte dieser. „Narutos Geburt, ein komischer Mann mit Maske und jetzt, wo ich daran denke, tut mir irgendwie ein wenig der Rücken weh.“, antwortete er und kratzt sich dabei am Kopf.

„Minato, du bist Tod. Narutos Geburt war vor 15 Jahren.“, versuchte Jiraiya seinem ehemaligen Schüler zu erklären, welcher daraufhin geschockt zu seinem alten Freund blickte.

„Was ist mit Kushina und Naruto?“, fragte er vorsichtig.

„Kushina hat es damals auch nicht überlebt. Aber Naruto geht es gut. Na ja, so mehr oder weniger. Er ist dort drüben.“, antwortete diesmal der Hokage und zeigte zu Naruto.

Minatos Augen folgte der Hand des Hokage und erblickte seinen Sohn, den er zum letzten Mal als kleines Baby gesehen hatte.

„Er sieht nicht gut aus. Was ist passiert?“, fragte er an Jiraiya gewandt.

„Orochimaru versucht das Dort zu zerstören und hat ihn als Geisel genommen.“

Hashirama und Tobirama waren ebenfalls zu den dreien herüber gekommen und hatten den letzten Satz gehört.

„Wer ist Orochimaru?“, fragte Tobirama den amtierenden Hokage, welcher dabei auf besagte Person zeigte.

„Er war mein Schüler, wir mussten ihn aus dem Dorf verbannen und nun versucht er sich zu Rächen. Er war es auch, der euch drei her geholt hat. 'Wiedergeburt aus Schmutziger Erde' hat er es genannt.“

„Er hat uns zwar beschworen, aber unter Kontrolle hat er uns offenbar nicht, sonst würden wir nicht hier stehen und ein gemütliches Kaffeekränzchen halten.“, meinte Tobirama nachdenklich, den er kannte dies Jutsu. Er hatte es selbst entwickelt.

„Da muss ich dir Recht geben, kleiner Bruder. Der Muss ja an ziemlichen Größenwahn leiden, wenn der meint uns zu beschwören und dann auch noch kontrollieren zu können.“, meinte Hashirama und überlegte kurz, wobei ihm die Aufschrift 'vierter Hokage' auf dem Rücken von Minatos Mantel ins Auge fiel.

„Du Vierter, schnapp dir deinen Jungen, und den anderen da hinten, der sieht auch nach einer Geisel aus. Wir kümmern uns um den Spinner.“, sagte er schließlich und schnappte sich seinen kleinen Bruder.

„Hashi, was hat dein chaotischer Verstand jetzt schon wieder für einen Unsinn ausgeheckt.“

„Klappe Tobi!“, sagte der angesprochene gereizt.

„Das Jemand wie du ein Dorf aufbauen konnte bekomme ich immer noch nicht in den Schädel.“, gab der jüngere mit einem spöttischen grinsen zurück.

„Musst du auch nicht. Wie sind Tod! Schon vergessen?“ 

 

Minato hörte sich dies ‘Brudergespäch’ mit ungläubigen Augen mit an.

„Waren die Beiden schon immer so drauf?“, fragte er den dritten Hokage.

„Ja, das waren sie.“, antwortete diese mit einem grinsen, da er genau wusste, woran Minato gerade dachte.

„Kaum zu glauben, das diese Zwei unsere ersten beiden Hokage waren. Da wundert es mich mehr, das unser Dorf überhaupt existiert.“, staunte der Vierte.

„Minato hör mal. Naruto beherrscht dein Hiraishin, er ist auch im Besitz deiner speziellen Kunai. Die hab ich ihm als Erbstücke gegeben, damit er was hat, was mal dir gehörte.“, erklärte Jiraiya.

„Interessant.“, mehr sagte Minato nicht. Er nahm sich eines seiner Kunai aus seiner Tasche und ließ es auf den Boden fallen. Dann wartete er, bis die Brüder ihren Kampf begannen, formte anschließend ein Rasengan und haute dies der Schlange bei Naruto um die Ohren, zu dem er sich sofort hin teleportiert hatte.

Vorsichtig löste er die Fesseln und streichelte ihn einmal sanft über das Gesicht. Naruto zuckte etwas, kniff die Augen zusammen und drehte zitternd den Kopf weg. Behutsam nahm er seinen Sohn hoch und trug ihn zu dem anderen Jungen. Dort hockte er sich hin und packte den Buben an der Schulter und noch im selben Augenblick standen sie schon vor Jiraiya und dem dritten Hokage.

„Sasuke, ist bei dir alles in Ordnung?“, fragte Jiraiya und schaute sich den Jungen kurz an, nachdem er dessen Fesseln gelöst hatte. Er war zwar unverletzt, doch wies seine Hautfarbe eine extrem ungesunde Blässe auf, die dem Mann sorgen machte. Zudem zitterte der Junge.

„Was ist mit Naruto?“, fragte er anschließend Minato und nahm dabei Sasuke in den Arm, damit dieser sich etwas beruhigte.

„Opa?“, fragte Naruto vorsichtig, hielt seine Augen jedoch geschlossen.

„Ich bin hier Naruto. Ist alles wieder gut. Der Mistkerl wird gerade vermöbelt.“, antwortete Jiraiya seinem Enkel. Sasuke begann auch langsam aus seinem Schock heraus zu finden und sah nicht mehr ganz so blass aus.

Naruto traute sich immer noch nicht, die Augen zu öffnen, und kuschelte sich stattdessen einfach nur an die Person, die ihn im Arm hielt.

„Süß der kleine. Schade das ich ihn nicht näher kennen lernen kann, dies Jutsu wird sicher nicht sehr lang anhalten.“, sagte Minato während er lächelt seinen Sohn betrachtete.

„Naruto, mach bitte die Augen auf. Hier ist gerade jemand ganz besonderes Anwesend, den du in diesem Leben sicher nicht noch einmal zu sehen bekommst, also nutze deine Chance.“, versuchte Jiraiya seinen Enkel zu überreden.

Langsam öffnete Naruto die Augen und blinzelte erst einige male. Er sah den Mann, an den er sich gerade an kuschelte und erkannte ihn an den Bildern in seinem Haus. Eine gefühlte Ewigkeit starrte er ihn einfach nur an.

„Hallo Naruto.“, sagte dieser mit einem freundlichen lächeln.

Naruto wusste nicht was er sagen sollte. Wie er überhaupt darauf reagieren sollte. Er wusste nicht, ob er sich freuen, lachen oder weinen sollte. Einerseits war er verblüfft davon, das er auf einmal sein Vater vor der Nase hatte, andererseits war er total verwirrt, weil er nicht verstand, wie dies möglich war. Er wollte ihn einfach nur umarmen und ihn fest an sich drücken. Jedoch hatte er in diesem Moment viel zu viel angst davor, das dies nur ein Traum war, welcher bei der kleinsten Bewegung wie eine Seifenblase zerplatzen könnte. Tausende Fragen spuckten ihm im Kopf herum, die genau so schnell verschwanden, wie sie gekommen waren.

Es dauerte einige Minuten, bis er sich dazu durchringen konnte überhaupt etwas zusagen. Mehr als ein recht leises „Papa?“ brachte er jedoch nicht hervor.

„Ja mein Junge. Ich bin dein Papa.“, antwortete dieser und lächelte weiter, jedoch nicht für lange. Naruto hatte sich etwas aufgerichtet und seinen Kopf auf die Schulter seines Vaters gelegt und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

Aus Minatos Gesicht verschwand zunächst sämtliche Farbe, nur um kurz darauf von einem kräftigen rot geflutet zu werden, welches in Kombination mit dem wütenden und rachsüchtigen Blick eine sehr furchterregende Mischung ergab.

„Junge, warte hier und sieh zu!“, sagte Minato bestimmend und setzte seinen Sohn ab. Er selbst drehte sich zu Orochimaru um, welcher bereits einiges an Prügel hatte einstecken müssen.

„Ihr zwei könnt jetzt Pause machen, der Bastard gehört MIR!“, rief er den Senju Brüdern zu, schnappte sich seine Schriftrolle aus der Hüfttasche und ließ einen Kunai regen auf sein 'Opfer' niedergehen.

„Niemand vergreift sich ungestraft an MEINEM SOHN!“, rief Minato der Schlange mit solch einer Kälte entgegen, das man glauben könnte, die Hölle würde zufrieren.

Danach bombardierte er Orochimaru mit einer ganzen Reihe von Rasengans, bis dieser völlig regungslos am Boden lag. So schnell wie er sich dabei bewegte und neue Rasengans formte konnte sein Gegner nicht einmal schauen. Auch die anderen Zuschauer kamen da nicht wirklich mit. Sogar Naruto beeindruckte dies, er wusste zwar, was sein Vater da tut, da er es ja auch anwendete, aber er selbst war nicht mal ansatzweise so schnell.

K17 - Ich hab dich lieb, mein Sohn

Vier kleine sandgelbe Wolken überflogen die Stadt. Auf jeder davon stand eine Person. Es waren Gaaras Wolken und sie hatte nicht nur die Farbe von Sand, sie waren auch aus Sand. Auf der einen Sandwolke stand er selbst, mit Kurama auf der Schulter. Eine weitere Wolke trug seinen Vater, den Kazekage. Die anderen beiden Wolken trugen seine Geschwister Temari und Kankuro. Sie waren noch immer auf der Suche nach Naruto, konnten jedoch nichts entdecken.

„Ich hab ihn!“, gab Kurama plötzlich von sich.

„Wo lang?“, wollte Gaara sofort wissen. Die Sorge um seinen Freund war von Minute zu Minute gestiegen.

„Richtung Arena. Das Haus mit diesem 'Lila Viereck' drauf. Das scheint eine Barriere zu sein.“, antwortete Kurama nachdenklich und schnupperte.

„Und wie sollen wir da rein kommen?“, fragte Gaara weiter.

„Ich glaub, das brauchen wir nicht. Ich kann den Hokage dort riechen. Jiraiya und Tsunade scheinen ebenfalls dort zu sein. Sie werden sich um Naruto kümmern.“

„Deine Entscheidung Junge. Willst du trotzdem nach Naruto sehen oder wollen wir hier im Dorf etwas aufräumen?“, fragte der Kazekage seinen Sohn.

„Ich räume auf. Wenn du zu Naruto möchtest, dann bring ich dich kurz rüber.“, antwortete er seinem Vater und wandte sich beim letzten Satz an den Fuchs auf seiner Schulter.

„Nicht nötig, ich laufe.“, antwortete Kurama und wartete kurz, während Gaara näher an ein Dach heran flog. „Bis später.“, sagte er noch und verschwand in die Richtung, wo er seinen Partner gewittert hatte.

„Dann räumen wir mal auf.“, meinte Gaara, schaute zu seinem Vater und fragte „Willst du einsammeln oder wegfegen?“

Auf diese Frage antwortete der Kazekage gar nichts, denn er verstand kein bisschen, was sein Sohn damit gemeint hatte. Stattdessen schaute er den Jungen nur völlig perplex an. Temari und Kankuro hingegen mussten lachen, als sie das verwirrte Gesicht ihres Vaters sahen.

„Gaara meint, ob du dich auf das Einsammeln der Konoha-Nin und Bewohner konzentrieren willst, damit die unbeschadet bleiben, oder lieber im Anschluss den ganzen 'Unrat' wegfegen willst.“, erklärte Temari die Frage. Sie kannte ihren kleine Bruder gut genug, um zu wissen was er meinte.

„Am Besten du fegst einfach und wir sammeln.“, sagte Gaara nach einem Moment weiteren Schweigens und sammelte schon die ersten Leute ein, welche er auf einer weiteren Wolke absetzte. Kankuro beteiligte sich daran, in dem er seine Chakrafäden, mit welchen er sonst seine Marionetten steuerte, einfach zweckentfremdete und damit ebenfalls Bewohner oder Konoha-Nins auf Gaaras Wolke absetzte.

Dem Kazekage schien langsam ein Licht aufzugehen und so sammelte er Sand und spülte damit die Straßen durch, in denen seine Söhne bereits alle Personen gerettet hatte.

Temari hatte sich eine andere Aufgabe gesucht. Sie hatte eine der großen Schlangen entdeckt, welche durch die Stadt wüteten, und eilte den Ninja zu Hilfe, welche diese abwehrten.

Eine gute halbe Stunde später waren sämtliche Oto-Nin vom Sandstrom davon gespült worden. Die Bewohner und Ninja von Konoha wurden wieder auf den Boden abgesetzt und bedankten sich beim Kazekage und seinen Söhnen. Temari hatte fünf Schlangen fast im Alleingang beseitigt und die Sechste und Letzte würde auch gleich dran glauben. 

 

Mit erstaunten Blicken verfolgten Kurama und Tsunade das Schauspiel, was sich ihnen bot. Sie konnten leider nicht hinein, wodurch sie zum Zuschauen verdammt waren. Was sie jedoch zu sehen bekam, sorgte bei Beiden mehrmals dafür, das sie ungläubig den Kopf schüttelten.

Orochimaru hatte per 'Wiedergeburt aus schmutziger Erde' die drei nicht mehr lebenden Hokage beschworen, um sie gegen den amtierenden Hokage und Jiraiya kämpfen zu lassen. Dies ging jedoch nach hinten los. Er konnte die drei nicht kontrollieren und der erste und zweite Hokage bekämpften zunächst Orochimaru. Sie wurden dann jedoch vom vierten Hokage zurück gepfiffen, welcher im Anschluss daran richtig die Sau raus ließ und immer noch auf den mittlerweile bewusstlosen oder vielleicht auch schon toten Orochimaru ein prügelte.

„Was hat Minato nur so in Rage versetzt, das er nicht mal mehr fähig ist von allein aufzuhören?“, fragte Kurama, um sich von dem abzulenken, was er dort mitansehen durfte.

„Er scheint heraus gefunden zu haben, was Orochimaru mit Naruto gemacht hat.“, erklärte sie und wurde dabei selbst wieder fast zur Furie.

„Und was hat er gemacht?“ Kurama wusste, das es nichts guten sein konnte, sonst würden sich weder der Vater noch Tsunade so darüber aufregen.

„Na ja, … “, begann sie. Sie wusste, wenn sie Kurama das erklärt, gibt es hier gleich noch andere Katastrophen und das wollte sie lieber vermeiden. „ich würde das lieber verschweigen.“

„Sag schon. Groß aufregen lohnt doch eh nicht mehr, der Übeltäter ist schließlich schon am Boden.“, bohrte er weiter.

„Er hat … sein“, sie zeigte sich dabei in den Schritt. „in Narutos Mund … du weißt schon!“

„Ist der Kerl schwul oder einfach nur pervers. Oder Beides?“, fragte er leicht belustigt.

„Das ist nicht zum lachen.“

„Stimmt, was er gemacht hat nicht. Aber wenn ich so sehe, wie er gerade von Minato 'ne Abreibung bekommt, dann kommt bei mir die Schadenfreude auf.“

„He He. Stimmt.“

Nun hatte auch Tsunade ihre Schadenfreude ausgebuddelt.

„Zu deiner Frage. Ich glaube nicht, das er wirklich schwul ist, wobei man sich bei dem nie so ganz sicher sein kann. Aber ich weiß, das er mal sehr stark in mich verknallt war, und so wie sich das angehört hatte, ist er das wohl auch immer noch.“, versuchte sie zu erklären.

„Und was hat das mit Naruto zu tun?“, fragte Kurama weiter.

„Er hat wohl irgendwo aufgegriffen, das Naruto mein Enkel ist. Vielleicht hat er es sogar von Naruto, das weiß ich nicht. Jedenfalls scheint er der Ansicht zu sein: Wenn er schon nicht mich haben darf, dann lässt er seinen Frust halt an meinem Enkel aus.“

„Ob nun schwul oder nicht ist eigentlich egal, aber pervers ist er auf jeden Fall.“, meinte Kurama einige Minuten später.

„Definitiv.“ 

 

Innerhalb der Barriere saßen die ersten drei Hokage mit Jiraiya, Naruto und Sasuke am Boden und beobachteten, wie der vierte sich abreagierte.

„Sicher das Papa früher nicht so drauf war?“, fragte Naruto.

„Ja Naruto, ich bin sicher.“, antwortete sein Opa.

„Ganz sicher?“, fragte Naruto weiter.

„Ja, ich bin ganz sicher.“

„Wirklich?

„Ja“

„Ganz ganz wirklich?“

„Herr Gott, JAA!“

Der Hokage konnte Narutos Besorgnis schon etwas verstehen. Da sieht man zum ersten mal seinen Vater und dann dreht dieser derart am Rad, das man sich Fragen muss, ob man insgeheim nicht vielleicht doch den Wahnsinn bei sich in der Familie hat. „Naruto, lass gut sein. Es ist auch für uns etwas erschreckend, da auch wir ihn noch nie so gesehen haben.“

„Opa?“

„Nicht schon wieder!“, rief dieser etwas genervt aus.

„Das wollt ich diesmal gar nicht fragen, aber wenn du drauf bestehst, kann ich meine Meinung auch noch ändern.“, kam es von Naruto schnippisch zurück.

„Was wolltest du den dann?“, fragte Jiraiya erleichtert.

„Ich will kuscheln!“

„Ich auch.“, kam es direkt darauf von Sasuke.

„Dann kommt her.“

Beide setzten sich auf Jiraiyas Schoss, und wurden von dem älteren Mann umarmt. Naruto setzte sich seitlich und lehnte sich bei seinem Opa an. In dieser Position hatte er keine Möglichkeit mehr, einen Blick auf seinen Vater zu werfen. Das wollte er im Moment auch nicht. Er schloss seine Augen und nach einigen Minuten schlief er ein. Sasuke tat es ihm gleich.

„Eine Sache würde mich mal interessieren, Naruto. Wieso lebe ich eigentlich noch? Sicher es ist toll, aber deinen Visionen nach sollte ich doch heute sterben.“, fragte der Dritte nach mehreren Minuten des Schweigens.

„Ich glaube sie sind eingeschlafen.“, antwortete Jiraiya an Narutos stelle. „Naruto hat mir von einigen Tage erzählt, das er seine Träume im nach hinein seltsam fand.“

„In wie fern seltsam.“, fragte der Dritte weiter.

„Er hat viel über die Träume nachgedacht und dabei ist ihm aufgefallen, das er in keinem von ihnen ein Anzeichen dafür finden konnte, das er überhaupt anwesend war.“

Jiraiya machte eine Pause, bevor er weiter sprach:

„Er vermutet, das alles, was er gesehen hat, passieren würde, wenn er nicht eingreift. Und Allein durch seine Anwesenheit heute haben sich ja zumindest zwei Sachen verändert.“

„Das eine ist: Ich bin nicht Tod! Und das zweite?“

„Schau dir mal das Dorf an. Das sieht nicht mal halb so zerstört aus, wie Naruto es dargestellt hat.“, antwortete Jiraiya, worauf hin der Dritte sich umsah. Viel konnte er jedoch nicht erkennen, da Minato plötzlich vor ihm stand. 

 

„Junge! Du kannst einen Alten Mann doch nicht so einen Schreck einjagen.“, rief der Dritte aus, wodurch Naruto und Sasuke aus dem Schlaf hochschreckten.

„Wenn du so alt und schreckhaft bist, warum bist du dann noch Hokage und hast keinen Nachfolger ernannt?“, fragte Minato grinsend und ging dabei zu seinem Sohn.

„Ich habe einen gewählt. Genau genommen hatte ich vor heute mein Amt nieder zu legen. Dies ist mein letzter Tag als Hokage.“, erklärte der Dritte.

„Und wer wird fünfter? Kenne ich ihn?.“, fragte Minato weiter.

„Ja du kennst SIE. Und nicht nur du. Hashirama und Tobirama kennen sie auch.“, antwortete der Dritte mit einem breiten grinsen.

„Du meinst doch nicht etwa … “, meinte der Zweite.

„Tsunade?“, führte der Erste die Frage seines Bruders zu Ende.

„Bist du sicher?“, fragte nun wieder der Zweite.

„Ja bin ich. Ich hatte damals auch starke Bedenken, als Tsunade und Jiraiya mir sagten, sie würden mit Naruto das Dorf verlassen und ihn weit weg von uns aufziehen. Aber trotz meiner Bedenken haben sie das mit Naruto wirklich gut hinbekommen. Dann schafft Tsunade es auch das Amt eines Hokage auszuführen.“, erklärte sich der Dritte.

„Tsunade und Jiraiya? Die sind doch beide nicht kindertauglich!“, gab der Erste von sich.

„Als wenn du das jemals gewesen wärst, Hashi!“, grinste der Zweite und fing lauthals an zu lachen.

„Na warte!“, fauchte der Erste und warf sich auf seinen Bruder und rangelte mit ihm.

„Ignoriert sie einfach. Die sind immer so.“, gab der Dritte von sich, als er die Blicke der anderen sah.

„Wie lang bist du noch da?“, fragte Naruto seinen Vater.

„Ich weiß es nicht.“

Naruto stand auf und schaute seinen Vater an, welcher etwa einen Kopf größer war als er selbst. Minato betrachtete seinen Sohn genauer.

„Wie alt bist du jetzt?“, fragte er seinen Sohn.

„Ich bin seid zwei Wochen 15.“

„Du bist groß … und kräftig. Ich wäre so gern dabei gewesen, als du aufgewachsen bist.“, gab Minato mit einem traurigen lächeln von sich.

„Ach Papa.“, seufzte Naruto und boxte seinen Vater gegen den Arm. „Fang ja nicht an hier herum zu flennen!“ »Wenn du jetzt anfängst hier 'rum zu heulen kann ich es mir nämlich auch nicht mehr verkneifen!«, fügte Naruto in Gedanken hinzu.

„Hey.“, gab Minato von sich und rieb sich den Arm. »Meine Güte, hat der 'ne Kraft.« „Was sollte das den?“

„Papa?“, fragte Naruto und schaute verwirrt auf seinen Vater. Dieser sah sich selbst an und merkte, das er begann sich aufzulösen.

„Unsere Zeit ist um.“, hörten sie von Tobirama, welcher sich ebenfalls auflöste. Sein Bruder neben ihm ebenso.

Naruto umarmte schnell seinen Vater und drückte ihn. Minato erwiderte die Umarmung.

„Sein ein lieber Junge, ja? Stell keinen Unsinn an.“

„Nicht mehr als du.“, gab Naruto grinsend zurück.

„Ja, deswegen mach ich mir ja sorgen.“, meinte Minato und verdrehte die Augen

„Bitte drück Mama von mir, ja? Und sag ihr, das ich sie lieb hab.“, sagte Naruto noch zu seinem Vater. Seine tränen konnte er nun nicht mehr zurück halten. „Und dich hab ich auch lieb Papa.“, brachte er kurz darauf heraus.

„Das mache ich, Naruto. Versprochen.“

Minato schaute seinen Sohn noch einmal an und strich ihm ein paar Tränen aus dem Gesicht. Dann gab er ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Ich hab dich lieb, mein Sohn.“

Nach diesen letzten Worten verschwand Minato mit einem lächeln auf den Lippen. Naruto sank zitternd auf die Knie und gab sich seinen Tränen hin.

K18 - Prüfungsergebnisse

Sonnenstrahlen kitzelten Naruto in der Nase und er drehte sich auf den Bauch. Er lag in seinem Bett und dem Stand der Sonne nach zu urteilen, musste es bereits Mittags sein, denn eher würden die warmen Lichtstrahlen nicht den Weg in sein Bett finden. Eine Stimme flüsterte neben ihm seinen Namen und eine warme Hand streichelte seinen Rücken. Langsam fuhren die Finger der fremden Person seine Wirbelsäule rauf und runter. Ein angenehmes Kribbeln wanderte durch Narutos Körper und er genoss die Berührungen.

»Fühlt sich das gut an. So geweckt zu werden hat doch was. Aber wer ist das eigentlich? Ich hab echt kein Plan. Wobei! Will ich das überhaupt wissen? Wer weiß, was für Peinlichkeiten ich da gestern angestellt habe? Was ist gestern überhaupt passiert?«, fragte sich Naruto und ließ die gestrigen Ereignisse noch einmal Revue passieren. Da war die Endrunde gewesen, in der er mit Gaara zusammen gekämpft hatte, dann war da die Sache mit Orochimaru …

»Oh Gott, bloß nicht daran denken, sonst wird mir nur wieder schlecht.«

An seinen Vater konnte er sich noch erinnern. Die Erinnerung stimmte ihn traurig, doch machte sie ihn auch glücklich. Er hatte ihn wirklich gesehen und kurz mit ihm reden können. Und dann? Ja was war dann? Das Nächste, was er wusste war, dass er im Büro des Hokage war. Worüber geredet wurde, konnte er jedoch nicht sagen.

»Verdammt nochmal! Wem gehört nur diese schöne, berauschende Stimme? Was hab ich gestern nur gemacht? Ich weiß nur noch, dass Gaara mich nach Haus bringen wollte. Danach ist Schluss mit Erinnerungen.«

Naruto wollte seufzen, allerdings hatte dies kribblige Gefühl bereits seinen gesamten Körper unter Kontrolle, so dass aus seinem Seufzer ein leises Stöhnen wurde. Die Person neben ihm begann zu kichern. So langsam wurde Naruto doch neugierig und wollte wissen, wer da neben ihm lag. Langsam öffnete er die Augen.

»Oh ha! das ist ja Gaara!«

Das dieser von Naruto beobachtet wird, hatte er jedoch nicht bemerkt, da seine Augen geschlossen waren. Er lag neben ihm auf der Seite, den Kopf auf seinem linken Arm abgelegt und mit der rechten Hand streichelte er über Narutos Rücken. Er lächelte.

Inzwischen kribbelt es ihm in seinem ganzen Körper, so dass er den Jungen genauer musterte. Gaara war nicht so muskulös wie Naruto, aber dennoch sehr gut gebaut. Für jemanden, der in der Wüste lebte, war er ziemlich blass. Sein Blick wanderte weiter und kam bei Gaaras Shorts an. Ihm kam der Gedanke, das diese da nicht hingehörte und er sie ihm am liebsten ausziehen würde. Schnell schloss er die Augen wieder.

»Oh mein Gott, was hab ich den heute für versaute Gedanken! Das er seine Shorts noch anhat, ist doch gut. Das könnte heißen, das letzte Nacht nichts passiert ist. Warum lösen seine Berührungen so ein unglaublich gutes Gefühl in mir aus? Habe ich mich etwa in ihm verliebt? Oder bin ich einfach im Moment nur hormongesteuert? Ach verdammt! Er soll aufhören, sonst dreh ich noch durch!«

Langsam öffnete Naruto wieder die Augen und schaute seinem Gegenüber ins Gesicht. Dieser hatte seine Augen immer noch geschlossen.

„Gaara, hör bitte auf.“, bat Naruto dem Rotschopf.

„Warum, gefällt es dir nicht?“, fragte dieser mit einem Lächeln, wobei er seine Augen immer noch geschlossen ließ.

„Doch es gefällt mir, aber … wenn du mich weiter so berührst, falle ich noch über dich her.“, antwortete Naruto, worauf Gaara sofort seine Hand von Narutos Rücken wegzog und ihn leicht erschrocken anschaute. Man konnte ihm ansehen, wie es in seinem Kopf arbeitete und sein verwirrter Blick erzählte ganze Romane.

„Genau deswegen hab ich dich vorgewarnt. Ich dachte mir schon, dass du dich mit dem Thema Beziehung und Sexualität noch nicht beschäftigt hast.“, kommentierte Naruto den Blick seines Freundes und musste dabei schmunzeln.

»Jetzt bin ich mir sicher, dass letzte Nacht nichts gelaufen ist. So verwirrt wie er gerade schaut, kann einfach nichts gelaufen sein.«

Zu Narutos Überraschung grinste Gaara jedoch wieder und die Hand, die vorhin noch so sanft über seinen Rücken gestrichen ist, kehrte auch wieder dahin zurück.

»Hä? Was wird den das jetzt?«

„Gaara? Was hast du vor?“, fragte Naruto leicht verunsichert.

„Nichts. Ich habe nur beschlossen, es drauf ankommen zu lassen. Du hast Recht, ich hab mir bisher nie Gedanken deswegen gemacht. Daher probiere ich es nun einfach mal aus, bevor ich mir groß Gedanken darüber mache, was ich nun eigentlich will.“, antwortete der Rotschopf und kam Naruto dabei etwas näher.

»Interessanter Gedankengang. Und nun? Soll ich jetzt echt mit ihm rummachen? Ach scheiß drauf! Das fühlt sich eh so gut an.«

Naruto stemmte sich auf und kniete sich dann halb über Gaara, was diesen im ersten Moment etwas erschreckte. Sanft streichelte er über Gaaras Bauch und beobachtete dabei dessen Gesicht. Scheinbar gefielen ihm diese Berührungen und er entspannte sich wieder. Naruto senkte seinen Kopf und begann Gaaras Bauch mit Küssen zu verwöhnen. Gänsehaut breitete sich auf dessen Körper aus. Ganz langsam wanderte er mit seinen Händen hinauf zur Brust. Langsam folgte der Mund ihnen nach und hinterließ mit der Zunge eine feuchte Spur auf seiner Haut. Immer weiter nach oben wanderte seine Zunge und leckte über Gaaras Körper. Als er den Hals erreichte, war von Gaara ein leises Stöhnen zu vernehmen und Naruto musste lächeln. Ihre Lippen berührten sich. Es war Gaaras erster Kuss, das merkte Naruto sofort. Er ließ ihm Zeit. Einige Küsse später begann Gaara diese zu erwidern, bis er schließlich seine Arme um Naruto legte, um diesen näher an sich zu ziehen. Leise stöhnten beide auf, als ihre Erregungen sich berührten. Nichts, abgesehen von dem dünnen Stoff ihrer beiden Shorts lag dazwischen. Sie küssten sich erneut, diesmal fest aneinander gepresst.

Die Zimmertür flog auf.

„Wie wäre es, wenn ihr beiden Schlafmützen auch mal aus den Betten kriecht?“, fragte Jiraiya in den Raum. Sehen konnte er die beiden nicht. Er hatte einen Wäschestapel vor der Nase und setzte ihn auf der Kommode ab. Erst danach wandte er sich den Jungs zu.

„Hast du noch was zum Wasch … Oh Gott!“, wollte er fragen und drehte sofort wieder den Kopf weg, als er die Jungs erblickte.

„Wie wäre es, wenn du lernst anzuklopfen, OPA!“, rief Naruto wütend aus und schmiss seinem Opa ein Kissen an den Kopf.

Schnell flüchtete Jiraiya aus dem Raum und zog die Tür hinter sich zu. 

 

„Na, hast du schon wieder nicht angeklopft?“, fragte Tsunade mit einem Lächeln und nippte an ihrem Kaffee. Der dritte Hokage hatte ihre offizielle Ernennung zum fünften um ein paar Tage verschoben.

„So langsam muss ich das wohl wirklich mal lernen.“, seufzte Jiraiya, als er die Küche betrat und sich auf einen Stuhl fallen lies.

„Unser kleiner Naruto wird langsam erwachsen. Bald nimmt er sich Mädchen mit auf sein Zimmer, da solltest du DANN wirklich anklopfen.“

„Das er erwachsen wird hab ich eben gemerkt und was er gerade mit Gaara gemacht hat, war mehr als eindeutig.“

Tsunade prustete in ihren Kaffee.

„Was?“, fragte sie geschockt.

Jiraiya konnte jedoch nicht antworten, da die Jungs gerade die Treppe runter kamen.

„Hallo Oma.“, grüße Naruto mit einem Grinsen, als sie in der Küche ankamen und setzte seinen Weg direkt bis zum Kühlschrank fort, um sich Milch zu holen. Jiraiya würdigte er dabei keines Blickes.

„Hallo Tsunade.“, grüßte auch Gaara, ignorierte den alten Mann ebenfalls, und folge seinem Freund in die Küche. Er schlang Naruto die Arme um die Hüfte und schaute ihm über die Schulter. Nachdem dieser das Frühstück hergerichtet hat, wandte er sich um, drückte Gaara zuerst einen Kuss auf den Mund und dann die Milch in die Hand, die von Gaara wieder in den Kühlschrank gebracht wurde. Anschließend setzten sich die Jungs mit ihren Müslischalen an das andere Ende des Küchentisches und redeten leise miteinander. Tsunade und Jiraiya schauten sich das stumm mit an und wussten nicht was sie sagen sollten.

„Naruto, willst du uns vielleicht etwas erzählen?“, fragte Tsunade vorsichtig.

„So wie ich Opa kenne, hat er es dir doch eh schon gesagt. Wozu muss ich da noch was sagen?“

„Ja, das hat er erzählt, aber das meine ich nicht.“

„Ach, du willst wissen, ob ich mit euch über meine sexuelle Neigung reden will. Nein, will ich nicht!“

„Warum nicht?“, fragte Jiraiya, was jedoch von Naruto gekonnt überhört wurde, dieser hatte nämlich nur noch Augen für Gaara und fütterte ihn mit seinem Müsli, worauf dieser den Spieß umdrehte und Naruto fütterte.

„Naruto, bitte rede mit uns.“, bat Tsunade, welche sich das Treiben der beiden Jungs eine Zeit lang mit angesehen hatte und nun endlich eine Antwort wollte.

Naruto seufzte und fixierte seine Oma mit bösen Blicken.

„Na gut! Ich bin Bisexuell. Zufrieden?“, antwortete er nach einigen Minuten. Tsunade war seinen Blick ausgewichen, da sie ihn nicht mehr ausgehalten hatte.

„Bi also. Und Gaara?“, fragte sie weiter.

„Wir sind nicht zusammen, falls du das meinst“, antwortete Naruto etwas nun freundlicher.

„Das sah aber eben anders aus.“, meinte Jiraiya beiläufig.

„Seid wann muss man ein Paar sein um Spaß zu haben?“, fragte Naruto und die Älteren wussten genau, worauf er anspielte. Sie hatte immerhin auch nur ab und an gemeinsam Spaß, ein Paar waren sie jedoch nie. „Ich will zur Zeit keine Beziehung, das habe ich Gaara auch schon gesagt und es war für ihn in Ordnung.“, erklärte sich Naruto und schaute seinem Opa dabei an.

„Außerdem wissen wir ja eh nicht, wie lang ich noch in Konoha bin.“, sagte Gaara darauf.

„Behaltet das aber bitte erst einmal für euch. Muss nicht gleich jeder wissen, das ich mit Jungs genauso kann. Offen Flirten würde ich eh nur mit den Mädels.“

Naruto warf seinen Großeltern dabei strengen Blick. Es war ihm wichtig, und so versprachen Tsunade und Jiraiya dies für sich zu behalten. Sie wollten sich schon anderen Dingen zuwenden, als Tsunade noch etwas einfiel: „Ach ja, bevor ich es vergesse. Ihr sollt um 2 Uhr beim Hokage sein, wegen dem Prüfungsergebnis.“

„Dann gehen wir wohl besser Duschen.“, meinte Naruto an Gaara gewandt.

„Zusammen oder getrennt?“, fragte der Rotschopf und schaute dabei Naruto derart fordernd an, das diesem bereits wieder die ersten schmutzigen Gedanken in den Kopf schossen.

„Ich glaub getrennt ist besser, sonst werden wir nicht rechtzeitig fertig. Also bist gleich.“, antwortete der Blonde, stand auf und ging rauf.

Gaara folgte ihm langsam mit einem Lächeln, er konnte sich gut vorstellen, was Naruto gemeint hatte. 

 

Kurz vor 2 Uhr kamen Naruto und Gaara am Büro des Hokage an. Vor der Tür konnten sie die anderen Teilnehmer der Endrunde warten sehen und gesellten sich zu ihnen. Alle wollten sie wissen, was am Vortag passiert war, nach dem die Schlange ihn fort geschleppt hatte. Er antwortete jedoch nicht, da er nicht wusste, ob und welche Details vom Hokage als geheim eingestuft worden waren. Einige Minuten später wurden sie in das Büro des Hokages Büro gebeten.

Dort stand dieser mit dem Kazekage vor den Genin.

„Hallo zusammen. Ich habe mich mit meinem Kollegen, dem Kazekage über eure Prüfungen unterhalten und wir haben uns lange beraten, was wir mit euch anfangen. Zunächst einmal werden folgende Paare keine Chunin: Neji und Takuna, Kira und Jahiko, Sato und Ruki, Kasumi und Aiko, Hotaru und Ikari, sowie Hinata, wobei Tantoru jedoch schon Chunin wird. Ihr seid einfach noch nicht bereit dafür. Bei einigen lag es allgemein am Ergebnis von allen Prüfungen, andere haben noch zu viele Charakterschwächen. Als Chunin müsst ihr eine Gruppe auch anführen, da könnte ihr es euch nicht leisten aufbrausend zu sein oder egoistisch oder schüchtern,“ belehrte sie der Hokage.

„Kommen wir nun zu den Chunin. Tantoru habe ich ja eben schon erwähnt, Shikamaru und Yukino werden beide Chunin, sowie Gaara. Meinen Glückwunsch. Kommen wir zum letzten im Bunde, Naruto. Bei dir sind wir uns nicht sicher …“

Der Hokage machte eine Pause und schaute den Kazekage an, welcher wiederum Naruto beobachtete.

Naruto wurde etwas nervös, schaffte es aber, es sich nicht anmerken zu lassen. Die drückende Stille quälte ihn einige Minuten lang, in denen weder der Kazekage noch der Hokage eine Regung zeigten.

Schließlich ergriff der Kazekage das Wort:

„Bei dir sind wir uns nicht sicher, ob wir dich 'Nur' zum Chunin machen sollen, oder direkt zum Jonin. Deine theoretischen Leistungen sind überragend, deine Fähigkeiten auf sehr hohem Niveau, du kannst dich selbst mit denen zusammenraufen, die eher schwieriger im Umgang sind und dein Urteilsvermögen steht dem anderer Jonin in nichts nach.“

„Ähm …“, war alles, was Naruto in dem Moment zustande brachte.

„Ja, was machen wir jetzt?“, fragte der Hokage an seinen Kollegen gewandt.

„Ich würde es riskieren. Sicher, er ist jung, und ihm fehlt es noch etwas Erfahrung, aber das kommt mit der Zeit. Von der Befähigung her ist er aber auf jeden Fall ein Jonin. Lass ihn einfach noch eine Weile in seinem Team, statt ihn direkt in ein neues zu versetzen. So kann er noch Erfahrung sammeln.“, erklärte der Kazekage.

„Gut, also Jonin.“, sagte der Hokage dann und wandte sich wieder an Naruto.

„Es ist beschlossen. Naruto, du bist ab sofort als Jonin eingestuft.“

„Er ist so von den Socken, dass er gar nicht weiß, was er sagen soll.“, gab Gaara kurz darauf belustigt von sich. Er hatte keine Sekunde den Blick von seinem Freund abgewandt, seit die Kage mit ihrer Entscheidung herausgerückt hatten.

Der Hokage nahm etwas von seinem Schreibtisch und verteilte es an die ehemaligen Genin. Es waren ihre Chunin Diplome. Naruto bekam noch ein zweites, welches seinen Rang als Jonin bestätigte.

„An diejenigen, die diesmal keine Chunin geworden sind. Lernt fleißig und viel Glück beim nächsten Versuch. Ihr werdet es auch noch schaffen. Und nun könnt ihr gehen. Naruto und Gaara, ihr bleibt bitte noch. Setzt euch, wir kommen gleich zu euch.“, sagte der Hokage zum Abschluss und wandte sich dann wieder dem Kazekage zu. 

 

Leise flüsterten Naruto und Gaara miteinander, sie wollten die Kage nicht stören, da sie offenbar etwas wichtiges diskutierten. Sie warteten nun schon fast eine Stunde darauf, das sich die beiden Männer ihnen zu wandten und hätten die Zeit lieber bei Naruto zu Hause verbracht, statt sich im Büro des Hokage zu langweilen.

Nach weiteren quälend langen Minuten waren die Kage offenbar fertig und setzten sich zu den Jungs auf das Sofa.

„Tut uns Leid, das es so lang gedauert hat. Es war notwendig. Ihr fragt euch sicher, was wir von euch wollen.“, begann der Hokage und wartete kurz auf eine Antwort, welche er in Form eines Nickens der beiden Jungs bekam.

„Es geht darum, das ihr beide Jinchuuriki seid und das auf unterschiedlichen Arten. Du, Gaara bist ein Jinchuuriki mit den alten Versieglungjutsus. Naruto jedoch verwendet eine neue Methode. Er hat einen Vertrag mit seinem Bijuu geschlossen. Wir nehmen auch an, das dies der Grund dafür ist, das Naruto beschlossen hat, dich als Schüler zu nehmen.“

„Genau genommen hat Gaara mich angebettelt.“, meinte Naruto darauf.

„Ich hab nicht gebettelt.“

„Doch hast du!“, sagte Naruto und hielt Gaara den Mund zu, da dieser schon wieder etwas sagen wollte. „Worum geht es den nun genau?“

„Es ist möglich ein Siegel aufzulösen, ohne das dabei der Träger stirbt. Schmerzhaft ist es dennoch, aber ansonsten ist es risikofrei. Was wir jetzt wissen möchten ist, ob es möglich wäre Shukaku ebenfalls über so einen Vertrag zu binden.“, fragte diesmal der Kazekage und wurde von seinem Sohn erst einmal verblüfft angesehen.

„Klar ist das möglich, das sind Dämonenverträge. Jeder Dämon kann so etwas.“, antwortete Naruto und als er sah, das der Kazekage schon weiter fragen wollte , kam er ihm jedoch zuvor: „Allerdings kommt das auf Shukaku an. Er muss das auch wollen.“

„Verstehe“, meinte der Kazekage und schien nachzudenken.

„Ich hatte darüber schon mit Kurama geredet, da mir dieser Gedanke ebenfalls kam, das Siegel gegen einen Vertrag tauschen. Wir hatten entschieden, das es besser wäre, wenn Gaara das Siegel noch eine Weile behält und zunächst versucht so mit Shukaku klar zu kommen. Und vor allem mit sich selbst klarzukommen und mit seiner Umgebung.“, erklärte Naruto den Kage.

Gaara meldete sich ebenfalls zu Wort: „Shukaku und ich haben schon darüber geredet und wollen versuchen uns anzunähern und uns besser kennen lernen. Er möchte dem ganzen zumindest eine Chance geben.“

„Und was habt ihr nun weiter vor? Soll Gaara bei dir bleiben, oder kann ich ihn mit nach Suna nehmen.“, fragte der Kazekage, den man ansehen konnte, das er seinen Sohn schon gern mitnehmen würde, jedoch auch Verständnis hätte, wenn dieser zunächst noch bleiben würde.

„Ich fände es besser, wenn er nach Hause geht.“, kam es von Naruto, wodurch er sich einen bösen Blick seines Kumpels einfing.

„Warum?“, fragte Gaara etwas beleidigt, weil er nach Hause sollte.

„Jetzt hör auf zu schmollen. Dein Vater hatte doch vor das Kriegsbeil zwischen euch zu begraben, also nutze das. Lerne ihn besser kennen und lass ihn auch dich besser kennen lernen. Eine Familie, die hinter einem steht und gute Freunde, die allen Mist mitmachen, sind wichtig. Vor allem für uns Jinchuuriki. Sobald du das hast, und auch Shukaku zu deinen Freunden zählst, bist du bereit für die nächste Stufe.“, erklärte Naruto seinem Freund und schaute ihm dabei in die Augen.

„Na gut.“, gab sich Gaara geschlagen, er wäre gern noch geblieben. Allerdings hatte Naruto ihm einen derart hypnotischen Blick zugeworfen, das er sich nun nicht mehr wehren wollte.

„Wir reisen in zwei Tagen nach dem Mittagessen ab, solange kannst du noch bei Naruto bleiben, wenn du möchtest.“, sagte der Kazekage mit einem Lächeln zu seinem Sohn, welcher erst einmal erstaunt war, da sein Vater ihn noch nie angelächelt hatte.

Naruto flüsterte Gaara etwas ins Ohr, worauf dieser nickte.

„Was halten sie davon, wenn dieses Mittagessen bei mir zu Haus stattfindet? Und wir beide kochen!“, fragte Naruto den Kazekage, welcher überrascht und auch etwas skeptisch auf die Jungs blickte.

„Gaara und kochen. Das kann ich mir kaum vorstellen, aber gut. Ich lass mich überraschen. Wir kommen dann Mittags zu dir.“, antwortete er schließlich.

Die Jungs freuten sich.

Naruto kam ein Gedanke. Er hatte viel über den gestrigen Tag nachgedacht und da er gerade beim Hokage war, wollte er noch eine Kleinigkeit klären. „Hokage-sama, eine Sache würde ich gern noch wissen. Was genau ist jetzt aus Orochimaru geworden? Ich war gestern, nachdem mein Vater wieder verschwunden war, so neben der Spur, das ich fast nichts mehr mitbekommen habe. Ist er jetzt Tod?“

„Dein Vater hat ihn auf jeden Fall gut bearbeitet gehabt und Tsunade konnte nur noch seinen Tod feststellen. Ob er jedoch wirklich Tod ist, das kann ich dir leider nicht sagen. Orochimaru fällt leider in die Kategorie 'Verrückter Professor' und hat sich schon vor seiner Verbannung sehr viel mit Genetik beschäftigt. Der Kerl ist so unberechenbar, dass ich ihm sogar einen Klon zutrauen würde, oder sogar mehrere. Daher kann ich dir nicht sagen, ob wir ihn wirklich los sind.“, antwortete der Hokage mit erschreckender Ehrlichkeit.

„Wenn ich an den Kerl denke, bekomme ich Gänsehaut.“, meinte Naruto anschließend.

„Die bekommst du bei mir auch.“, stellt Gaara nüchtern fest.

„Bei dir hat das aber einen ganz anderen Grund.“

Die Kage schauten nur etwas verwirrt. Sie hatten keine Ahnung, worüber die Jungs da gerade redeten. Wussten sie doch nicht, dass diese Beiden ihre Freundschaft vor wenige Stunden auf eine etwas andere, noch schönere Art vertieft hatten.

K19 - Zurück nach Suna

Im Anwesen des Namikaze saß Jiraiya am Küchentisch und hatte einige Notizen vor sich ausgebreitet. Sei Jahren beschäftigte er sich mit dem Schreiben von Büchern. Von seinem ersten Buch - die Legende des mutigen Ninjas - waren Narutos Eltern so begeistert gewesen, das sie beschlossen hatten, ihren Sohn nach dem Helden zu benennen. Daher hatten Jiraiya und Tsunade diesen Entschluss aufgegriffen und ihren Schützling nach Naruto aus Jiraiyas Buch benannt.

Zu seinem ersten Buch gesellte sich mittlerweile die beliebte vierbändige 'Icha Icha'-Reihe, ein Ratgeber für Kindererziehung (für Personen die dies lieber unterlassen sollten), sowie eine Reihe von Kindergeschichten, welche er sich Ursprünglich für Naruto ausgedacht hatte, jedoch hatte er die Rechnung nicht mit Naruto gemacht. Dieser hatte sie nämlich vor einigen Jahren heimlich bei Jiraiyas Verlag abgegeben.

Das war eine schöne Überraschung. Sowohl für den Verlag, der solche Bücher niemals von Jiraiya erwartet hatte, wie auch für Jiraiya, als er zu seinem 50. Geburtstag jeweils eine Erstausgabe der Geschichten, sowie einen Scheck und einen Brief bekam, in welchem stand, das er sich dafür bei Naruto bedanken solle. 

 

Die Wohnungstür öffnete sich und Jiraiya sah auf, da er die Jungs zurück erwartete. Diese kamen kurze Zeit später auch hinein und zogen Gesichter wie sieben Tage Regenwetter. Naruto entdeckte die Zettel und versuchte sofort von seiner Laune abzulenken

„Was schreibst du?“, fragte er seinen Opa und ging zum Kühlschrank.

„Ratgeber für Eltern die nicht Wissen, wie sie mit der Homosexualität oder Bisexualität ihrer Kinder umgehen sollen.“, antwortete Jiraiya etwas spöttisch.

„Wie witzig, selten so gelacht.“, gab Naruto darauf zurück, warf Gaara eine Cola Dose zu und nahm sich anschließend selbst eine.

„Du hast ja eine Laune. Also gut, wenn du es wissen willst: Ich hatte vor einiger Zeit eine neue Idee für ein Kinderbuch. Darin geht es um einen kleinen blonden Jungen und seinen Fuchs.“, erzählte Jiraiya mit einem lächeln und auch Naruto musste nun wieder etwas lächeln.

„Da bin ich ja mal gespannt.“, sagte Naruto, während er zur Terrassentür blickte, durch die Tsunade auf ihn zu stürmte.

„Und, wie ist es gelaufen? Ihr wart ja wirklich lange weg.“, sprudelte sie sofort drauf los.

„So gut kann es nicht gelaufen sein, bei den Gesichtern, die sie eben gezogen haben.“, meinte Jiraiya, bei dem ein klein wenig Sorge aufkam.

„Gaara ist Chunin und ich nicht.“, erklärte Naruto und musste sich zusammen reißen.

„Was? Aber warum nicht?“, fragte Tsunade geschockt.

„Deswegen.“, antwortete Naruto und drückte ihr eine Schriftrolle in die Hand.

Mit dieser ging Tsunade zu Jiraiya, um sich mit diesem anzusehen, warum Naruto der Chunin verwehrt wurde. Langsam öffnete sie die Rolle und beide bekamen große Augen, worauf Naruto und Gaara sich nicht mehr beherrschen konnten und anfingen zu lachen.

„Sie haben dich zum Jonin gemacht?“, fragte Jiraiya voller Stolz.

„Ja haben sie.“, antwortete Naruto und holte nun auch die Zweite Schriftrolle hervor, in welcher das erfolgreiche Bestehen der Chunin Prüfung dokumentiert war. „Und das habe ich nur euch zu verdanken. Ihr wart nämlich super Lehrer.“

„Und du warst ein super Schüler. Lass dich knuddeln.“, gab Tsunade das Kompliment zurück und ging auf Naruto zu, um ihn zu umarmen. „Wir sind so Stolz auf dich, mein kleiner.“

Nach einer großen Familienumarmung, in welche auch Gaara einbezogen wurde, erzählten die Jungs, was im Anschluss noch mit den zwei Kage besprochen worden war. 

 

Lange hatten Naruto und Gaara zusammen gesessen und überlegt, was sie den kochen sollten. Sie hatte einige Kochzeitschriften von Tsunade vor sich auf dem Couchtisch ausgebreitet und sich die Bilder und Zutaten angeschaut. Gaara hatte leider keine Ahnung vom kochen, wodurch er auch nicht einschätzen konnte, welchen Aufwand die einzelnen Gerichte machen würden.

Naruto hingegen hatte schon oft gekocht, da er Tsunade früher immer helfen musste. Wobei er seit einigen Jahren der Ansicht war, das sie ihn nur beschäftigen wollte, damit er keinen Unsinn macht. Mittlerweile liebte Naruto das kochen und es machte ihm Spaß. Er probierte gerne neue Gerichte aus und bekochte ab und an auch mal seine Großeltern oder Freunde. Nur in Konoha hatte er noch nicht gekocht und das wollte er nun ändern.

Für das Essen hatte er den Kazekage, sowie seine drei Kinder eingeplant. Der Hokage und die beiden Ältesten waren geladen, seine Großeltern und er selbst. Die Schutzbegleiter des Kazekage waren nochmal vier Personen, welche er mit einrechnete, da diese ihren Kazekage sicher nicht aus den Augen lassen würden.

Tsunade hatte ihm bereits zugesichert, das sie sich um den Einkauf kümmern würde und auch einen passenden Wein besorgt. Da Naruto noch minderjährig war, durfte er ja keinen Alkohol kaufen. Aber was genau er nun kochen würde, das wusste er noch immer nicht. Dabei musste die Einkaufsliste am besten noch an diesem Abend fertig werden. Ein bisschen Zeit war noch.

Beiden rauchte der Kopf und sie beschlossen eine kleine Entspannungspause zu machen, welche sie knutschend auf dem Sofa verbrachten. Jiraiya kam während ihrer 'Pause' aus dem Garten und flüchtete sofort wieder raus, als er die Beiden auf dem Sofa entdeckte. Das sein kleiner Naruto mit einem Jungen knutschte, war für ihn sehr Gewöhnungsbedürftig.

Letztlich konnten sie sich dann doch noch auf ein Gericht festlegen und Naruto schrieb die Einkaufsliste fertig, auf welcher er zuvor schon die Zutaten für ein Dessert notiert hatte. 

 

Am darauf folgenden Tag genossen die Jungs ihre Zweisamkeit, denn sie hatten das Haus für sich allein. Diese nutzen sie natürlich in vollen Zügen aus, indem sie sich das Frühstück mit auf Narutos Zimmer nahmen und zwischen durch einige Happen aßen, bevor sie sich wieder einander zu wandten.

Abends kam Tsunade mit den Einkäufen vorbei. Da niemand zusehen war stellte sie diese in der Küche ab und räumte sie weg. Im Garten fand sie Kurama, welcher wie immer in der Sonne döste.

„Faulpelz! Wenn du so weiter machst wächst du noch am Boden fest.“, spottete Tsunade, als sie neben dem Fuchs stehen blieb.

„Ach Tsunade, du bist es.“, gab Kurama von sich und streckte sich.

„Wo sind die Jungs?“

„Wo wohl. Die sind seid heute Morgen in Narutos Zimmer und kamen nur zwei mal kurz runter zum Essen holen.“, antwortete der Fuchs mit einem Blick auf das Zimmerfenster seines Partners.

Tsunade sagte darauf nichts, sondern schüttelte nur den Kopf.

„Du hast es ja noch gut und musst ihn nicht ertragen.“, meinte der Fuchs darauf.

„Wie soll ich das jetzt verstehen?“, fragte sie verwirrt.

„In den letzten Jahren ist unsere Verbindung immer stärker geworden. Wenn ich in seiner Nähe bin, kann ich fühlen wie es ihm geht. Trauer, Freude, Angst, Wut und so weiter. Und die letzten Stunden war ich mit ständiger Erregung konfrontiert.“, erklärte der Fuchs, worauf Tsunade sich ein lachen nicht verkneifen konnte.

„Du bekommst das also indirekt mit, was die da oben treiben. Das ist ja mal schräg. Weiß er das?“, fragte sie immer noch lachend nach.

„Ja, das weiß er. Es ist nur einmal Teil unserer Verbindung, das wir die Gefühle des jeweils anderen bemerken. Nur die Gedanken bleiben unser, es sei den wir wollen, das der andere sie empfängt, was dann wiederum unser telepathischer Kontakt ist.“

„Gut zu wissen. Und was machen sie jetzt?“, fragte sie und wartete Geduldig, da sie Kurama gut genug kannte, um ihm ansehen zu können, wenn er geistig kommunizierte.

'Naruto? Bist du wach?'

'Ja, was ist los?'

'Tsunade ist wieder da, und fragt gerade was ihr treibt.'

'Wir sind unten im Trainingsraum.'

„Offenbar sind sie doch nicht mehr oben. Jetzt sind sie im Keller.“, antwortete er auf Tsunades Frage

„Du bist wirklich ein super Aufpasser, Kurama.“, stellte Tsunade seufzend fest und verdrehte darauf die Augen, bevor sie zurück ins Haus ging und dabei fast in Naruto hineinlief, welcher nassgeschwitzt aus dem Keller gekommen war.

„Ach, da bist du ja, Oma. Wolltest du was bestimmtes?“, fragte er und seine Oma dabei etwas erschöpft an.

„Ich wollte dir nur mitteilen, das die Einkäufe da sind. Hab sie eben schon eingeräumt.“, antwortete Tsunade, während sie ihren Jungen musterte und anschließend ein amüsiertes lachen aufsetzte.

„Was ist so lustig?“, fragte er etwas argwöhnisch.

„Ach nichts, ich hab nur mitbekommen das du heute einen sehr 'aktiven' Tag hattest mit Gaara.“ Tsunades grinsen wurde breiter. Sie brauchte zwar auch Zeit, sich an die Bisexualität ihres Enkels zu gewöhnen, aber sie gönnte ihm auch seinen Spaß.

„Ähm“ Naruto wurde rot und beschimpfte Kurama im Geiste als Petze und noch einige andere Dinge, worauf er von diesem nur ein telepathisches kichern als Antwort bekam.

Eine ausgedehnte gemeinsame Dusche später standen die Jungs in der Küche und bereiteten das Dessert vor, da dies im Kühlschrank nächtigen sollte.

Gaara sah Naruto zum ersten Mal wirklich in der Küche arbeiten und staunte, das sein Kumpel da so alles machte. Nachdem Naruto die verschiedenen Schichten für das Dessert fertig hatte, nahm er sich Gläser aus dem Schrank und füllte in jedes eine kleine Schicht Sahne, darauf kam eine Schicht gemischte Nüsse, da drüber eine Mangocreme, dann wieder Nüsse, Sahne, Nüsse und nochmals Mango. Oben drauf ein Sahne Häubchen und ein Stück Mango auf die Spitze. Nachdem sie die Gläser im Kühlschrank untergebracht hatten, durfte Gaara den Rest auslöffeln, während Naruto mit ihm den Plan für den nächsten Tag durch ging. Viel vor zubereiten war nicht, daher konnten sie dies auf den Nächten Tag verschieben. 

 

Den nächsten Morgen mussten sich die Jungs zusammen reißen, um nicht sofort wieder über einander herzufallen. Zu sehr hatte es ihnen am gestrigen Tag gefallen. Jedoch mussten sie feststellen, das sie sich nicht völlig zügeln konnten. Nach einer kleinen Runde Spaß war dann aber doch Schluss. Während Gaara seine Sachen zusammen suchte, ging Naruto schnell Duschen.

Tsunade hatte sich bereits um den Küchentisch gekümmert. Eine große weiße Tischdecke war ausgebreitet. Da drüber hatte sie einen roten Läufer gelegt, welcher das Konoha Symbol als silberne Aufdrucke hatte. Die Platzdeckchen waren aus einem rot gefärbten Bambus, und ebenfalls ein großes Konoha Symbol verziert. Sie verteilte noch einige kleine Blumen und rote, sowie weiße Kerzen auf dem Tisch und ließ überall noch genug Platz, damit Naruto das Essen auf den Tisch stellen konnte.

In einer schwarzen Hose und einem schlichten schwarzen Tanktop kam Naruto ins Wohnzimmer, wo er ein schwarzes kurzärmeliges Hemd über das Sofa legte und den Küchentisch beäugte.

„Oma?“, fragte er unsicher, als er den aufwand sah den sie betrieben hatte. Das es besser aussehen musste, als gewöhnlich war ihm schon klar, aber das?

„Gefällt es dir?“, fragte sie voller Stolz auf ihre Arbeit.

„Dir ist schon klar, das unser Mittagessen heute eher eine Art Staatsbankett ist und kein Diner, bei dem man seine zukünftigen Schwiegereltern kennen lernt.“ Naruto wusste nicht, was er von dieser übertriebenen Dekoration halten sollte. Nicht einmal wenn er total verknallt wer und die Person zum Diner laden würde, hatte er so einen Aufwand betrieben. Da war er mehr der schlichtere Typ. Dafür protzte bei ihm das Essen, wenn er am kochen war.

„Wer weiß, vielleicht wird aus dir und Gaara ja mal mehr, dann wäre der Kazekage doch irgendwann so etwas wie ein Schwiegervater.“ Tsunade schaute ihren Enkel nicht an, sondern faltete servierten und grinste dabei, weil sie sich schon denken konnte, was Naruto von der letzten Aussage hielt.

„Wenn ich mal irgendwann heirate, dann ein Mädchen, damit das klar ist.“, gab Naruto kühl zurück und begab er sich in die Küche, wo er sich zunächst eine schwarze Schürze mit goldener 'Chefkoch' Beschriftung umband und daraufhin alle Zutaten aus dem Kühlschrank holte.

„Steht das für dich schon fest?“, fragte Tsunade neugierig nach.

„Ja, das steht fest. Mit 'nem Kerl kann ich schließlich keine Kinder zeugen.“, antwortete er beiläufig, während er die Zutaten sortierte.

Tsunade schaute bei dieser Aussage geschockt zu ihrem Enkel. Hatte er eben ernsthaft vom Kinderzeugen geredet, oder hatte sie sich verhört? Sie schüttelte den Gedanken vorerst ab und setzte ihre Arbeit fort.

„Wo steckt den Gaara, ich dachte ihr kocht zusammen.“, fragte sie nach einer Weile nach.

„Er hat seine Sachen zusammen gepackt und wollt dann noch Duschen. Er kommt sicher gleich.“

Kaum hatte Naruto dies gesagt, konnte man auch schon hören, wie jemand die Treppe runter kam und Gaara gesellte sich zu seinem Kumpel in die Küche, um ihm zu helfen. Wobei 'helfen' nicht ganz zutraf. Naruto war im Schneiden der Zutaten derart schnell, das Gaara nach wenigen Minuten gar nicht mehr mitkam. Letztlich begrenzte er seine Hilfe auf Gesellschaft leisten und Zutaten angeben, da er nicht wusste, was er sonst machen sollte.

Kurz vor der vereinbarten Zeit entledigte sich Naruto seiner Schürze und streifte sich sein Hemd über. Kurz darauf trafen auch schon die Gäste ein. 

 

Das Essen war ein voller Erfolg gewesen. Sehr lange hatte sie noch zusammen gesessen und geredet, bevor der Kazekage sich letztlich selbst überreden musste, dem endlich ein Ende zumachen, da sie ihren Rückweg schon längst hatten antreten wollen. Nachdem Gaara seine Sachen aus Narutos Zimmer geholt hatte gingen sie zusammen zum Stadttor und verabschiedeten den Kazekage und die Suna-Nin.

Der Hokage verabschiedete sich von seinem guten Freund dem Kazekage besonders ungern, da dies das letzte mal war, das er ihn als Hokage sah. In wenigen Tagen würde Tsunade seine Aufgaben übernehmen.

Naruto verabschiedete sich ebenfalls nur ungern, jedoch war es nicht zu ändern. Sein Freund musste nach Haus und so gaben sie sich zum Abschied noch einen letzten langen Kuss, von dem die anderen zu ihrem Glück nichts mitbekamen, da Kurama den Jungs Körperdeckung gab, in dem er sich einfach in Übergröße ins Sichtfeld stellt.

Als schließlich die acht Suna Ninja ihren Heimweg antraten schaute Naruto ihnen noch eine Weile hinterher.

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Tag der Veröffentlichung: 28.04.2014

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