Prolog
User 1:
Wir müssen uns unbedingt morgen wieder sehen.
User 2:
Ja, aber wie? Und wo?
User 1:
In diesem Chatraum. Nur wir beide.
User 2:
:)
Das ist er. Ich schwöre euch, das ist er! Mein Traummann! Der Kerl, mit dem ich mein Leben für immer verbringen möchte! Der Mann meines Lebens – Meine erste große Liebe! Nolan Crimson. 16 Jahre alt. Geht ebenfalls in Chicago auf eine Highschool. Sieht unwahrscheinlich gut aus. Ist nett, fürsorglich und mitfühlend. Was für ein Mann! Ich tippe noch schnell ein paar Worte ein. HDL hieß doch so viel wie „Hab dich lieb“, oder nicht? Aber wäre das nicht ein bisschen zu aufdringlich? Ich meine, klar, ich wollte ihm schon näher kommen. Aber nicht auf diese Weise … Vielleicht würde er mich für ein Flittchen oder etwas Derartiges halten?
User 2:
So, ich muss so langsam gehen.
User 1:
Schade. Ich auch. Meine Ma bringt mich um.
User 2:
Wir sehen uns dann morgen, richtig? =)
User 1:
Auf jeden Fall!
Los, Jazz! Tipp schon was … Einfach irgendwas! Und zwar schnell!
User 1:
Hab dich lie....
User 2 ist offline.
Zu spät. Na super, Jazz. Das hast du ja mal ziemlich vermasselt. Wieso hast du ihn nicht einfach gefragt, auf welche Highschool er geht? Vielleicht würdest du ja Glück haben, und er geht auch auf deine Highschool. Aber nein, wenn ich mir das so genau überlege, hat Jazz Leighton niemals Glück. Ganz genau. Man könnte das vielleicht sogar schon eine ganz schöne Pechsträhne nennen. Denn ich habe wenige Freunde, lebe hier, in der ärmsten und heruntergekommensten Gegend von Chicago und beschäftige mich den ganzen Tag nur damit, hoffnungslos mit dem heißesten Typen von ganz Chicago zu chatten, obwohl ich genau weiß, dass jemand wie ich niemals mit jemandem wie ihm zusammen sein könnte. NIEMALS. An der Seite von solchen Typen halten sich meist nur Britney-Spears-Doubles auf, Cheerleader oder Footballspieler, die alle total egozentrisch und oberflächlich sind. Immer habe ich mir geschworen, mit solchen Leuten nichts zutun haben zu wollen. Aber jetzt. Dreht sich meine Welt nur noch um einen Footballspieler. Nolan Crimson. Ich liebe dich!
Kapitel 1
Da stehe ich. Total verloren und verwirrt, auf dem Parkplatz der Highschool. Tracy wollte mich schon um drei Uhr abholen. Mittlerweile ist es schon fünf Uhr. Gehen konnte ich auf keinen Fall. Da würd' ich mir bloß die Beine kaputtlaufen. Also setze ich mich auf einen großen Stein gleich vor Starbucks, mit einem warmen Kaffee in der Hand, und warte auf sie. Gestern noch wurde mein Handy zertrümmert. Ich Dummkopf. Dabei hätte ich wissen sollen, dass sich Jason auf mein Handy setzen würde. Ja, ganz genau. Jason McCain, der übergewichtigste und dickste Junge der gesamten Highschool, hat sich auf mein Handy gesetzt. Jetzt denkt ein mancher Leser wahrscheinlich, was soll das? Will die mich veräppeln? So eine Geschichte kauf' ich der doch nicht ab! Okay, denkt ruhig so. Denn ich weiß ganz genau, dass es so passiert ist, wie ich es euch hier erzähle. Ich mag vielleicht verrückt und total gestört sein, aber die Geschichte ist wahr. Wirklich! Ich seufze und schaute auf meine Armbanduhr. Bald ist es schon halb sechs. Zwei einhalb Stunden hab ich jetzt schon gewartet. Okay, vielleicht wäre es doch besser zu gehen. An einem solchen Zeitpunkt sollte man nicht weiterhin Däumchen drehen und Kaffee trinken, sondern handeln. Also laufe ich in Richtung Westen. Oder Osten? Ich bleibe stehen. Sag bloß, ich weiß nicht wo lang es geht. Ich wohne zwar schon seit vier Jahren hier in Chicago, aber richtig eingelebt habe ich mich immer noch nicht, und ich wurde immer von Tracy herumkutschiert. Denkt ihr ernsthaft, ich würde dann noch auf den Weg achten? Ein anderer würde das tun, aber ich bin zu unkonzentriert. Außerdem würde ich den Weg früher oder später sowieso vergessen. Okay, hören wir mal auf mit dem Herumgequatsche, jetzt muss ich mich wirklich auf den Weg konzentrieren und versuchen- BÄÄÄM! Genau in diesem Moment wäre ich am liebsten vom Boden verschluckt worden. Ich bin geradewegs in jemanden hineingedonnert, voll in den Bauch! Also blicke ich auf und entschuldige mich höflich, so wie Mama es mir immer beigebracht hatte, und hey, ratet mal wer da vor mir stand. In wen ich mit voller Wucht hineingekracht bin. Ja, ganz genau. NOLAN CRIMSON. Der Typ, für den ich so lange schwärmte. Ich dachte, er würde darüber verärgert sein, aber stattdessen bietet er mir seine Hand an. Ich nehme sie und werde von ihm hochgezogen. Ich wollte ihm schon um den Hals fallen und schreien: Nolan Crimson, mein Held! Ich liebe dich! Und ihn abknutschen, aber genau in diesem Moment sagte er: „Na, Kumpel? Alles klar?“ Redete man heutzutage so mit Mädchen? Mit jungen Damen? Eher wohl nicht. Er hätte jetzt sagen müssen: „Hey, tut mir echt leid. Könnte ich alles wieder besser machen, indem ich dir ein leckeres Eis spendiere?“ Aber stattdessen behandelte er mich wie einen … Saufkompanen. Ich schien ihn ganz schön anzustarren. „Kennen wir uns?“, fragt er mich dann. Ich nicke. „Ja.“ Sogar ziemlich gut. Ich habe mein Aussehen in diesem Chatroom auch beschrieben. Kurzes, braunes Haar, blaue Augen. Aber anscheinend hatte er nicht gedacht, dass mein Haar SO kurz ist. „Mein Name ist Jazz.“ Er lächelt mich an. „Ich kenne jemanden, der heißt auch Jazz. Ist aber'n Mädchen. Na ja. Jazz kann ja auch ein Jungenname sein. Was soll's.“ Wie bitte? Sag mir bitte nicht, der hält mich für einen Kerl? Oh mein Gott. Das Schlimmste, was einem Mädchen nur passieren kann. Aber na ja. Ich und meine Pechsträhne.
Ich nicke stumm und suche einen Fluchtweg, achte nicht weiterhin auf Nolan. Ach du liebe Güte. Ich bin gerade eben meinem Schwarm begegnet. Und hey, der hält mich offensichtlich für einen Jungen. Für einen Jungen. Vielleicht einen etwas weiblichen Jungen. Das kann ich ihm noch nicht mal übel nehmen. Schaut mich an, ich bin ein Flachbrett. Habe keine Brust. Ziehe mich nicht besonders weiblich an. Ich habe mich sogar geweigert, die Mädchenuniform der Highschool zu tragen, weil der Rock mir zu kurz war. Stattdessen trug ich lieber einen warmen, dicken Hoodie, Jeans und Sneakers. Außerdem schminke ich mich nicht. Ich finde das zu tussig. Ich will nicht so enden wie Taylor's Mom. Oh, ihr wollt nicht wissen, was mit der passiert ist. Glaub mir, das wollt ihr wirklich nicht. Ich laufe immer noch in Richtung Osten. Vielleicht sollte ich Nolan ja gar nicht verraten, dass ich ein Mädchen bin. Vielleicht sollte ich weiterhin ein Junge für ihn bleiben. Vielleicht würde ich ihm so näherkommen, versuchen, ihn zu verstehen. Vielleicht würde ich mich dann später als Mädchen outen, er würde sich in mich verlieben, und alles wäre perfekt. Und so lange werde ich auch noch nebenbei mit ihm chatten. Und daraus wird sich bald eine perfekte Romanze entwickeln … Hätte ich doch nicht diese verfluchte Pechsträhne!
User 1: Nolan? Bist du da?
User 2: Jazz! Echt, du glaubst mir nicht, was mir heute passiert ist! Echt zu komisch, ich bin einem Typen namens Jazz begegnet und ich musste sofort an dich denken!
User 1: Haha … cool … Echt.
User 2: Und, wie war dein Tag?
User 1: Ein Schock. Nolan, was würdest du tun, wenn du ein Mädchen wärst, und dein Schwarm dich für einen Jungen halten würde? Ist meiner Freundin nämlich passiert.
User 2: Keine Ahnung. Mich outen?
User 1: Aber sie fürchtet, dass sich ihr Schwarm dann nicht für sie interessieren würde.
User 2: Also, echt. Ich hab wirklich keine Ahnung. Mit Mädchenzeugs komme ich generell echt nicht klar.
User 1: Okay …
Ich seufze. Anscheinend begreift Nolan nicht wirklich, worum es hier geht. Ich dachte, er wäre zumindest ein bisschen romantischer.
User 2: Kopf hoch! Glaub mir, wenn der Typ wirklich so toll ist, dass deine Freundin sich in ihn verliebt hat, müsste es ihm total egal sein, wie das Mädchen aussieht. Der Charakter allein zählt, richtig?
User 1: Richtig.
Genau in diesem Moment fällt mir wieder ein, was für ein mordstoller Typ Nolan eigentlich ist. Er kann sich in Lagen hineinversetzen. Auch, wenn er sich anfangs etwas schwer damit tut. Er kann es. Und er zeigt es mir auch ganz offenherzig. Dafür bin ich in ihn verliebt. Ich möchte, dass jemand mich so mag, wie ich bin, und mich so akzeptiert. Mich, Jazz Leighton, der totale Nerd und Stubenhocker. Mich, die aussieht wie ein Junge. Mich, die nicht mit all den Barbiegirls mithalten kann. Mich. Einfach nur Jazz. Keine Andere.
User 2: Hey, Jazz. Du wirkst ziemlich niedergeschlagen. Nur wegen der Sache mit deiner Freundin? Soll ich versuchen, dich aufzumuntern?
User 1: Ach, ist schon okay. Ich bin nicht niedergeschlagen, wirklich. :)
User 2: Okay. Ich muss dann mal gehen, Schularbeiten.
User 1: Ja, bye.
Ich stehe auf, lege mich auf's Bett und denke eine gute Weile nach. Nach einiger Zeit schlafe ich dann ein.
(…)
„Wo zur Hölle warst du gestern?! Ich musste den ganzen Weg nach hause laufen!“
„Tut mir ja leid, Jazz, aber Ich dachte ich hätte dir gesagt, dass ich Nachhilfe habe und dich nicht abholen konnte.“, versucht Tracy sich herauszureden und blättert genervt in ihrem Chemiebuch herum. Es ist gerade Mittagszeit, und wir haben Pause. „Das ist keine Entschuldigung. Hättest du nicht Trace vorbeischicken können?“ Trace war Tracy's großer Bruder, ziemlich heiß, groß, braune Haare, Surfer. Ich war früher, als ich 13 war mal in ihn verknallt, hat sich aber schnell geändert, als ich mitbekommen hab wie er wild mit seiner Freundin herumgeknutscht hat. Abartig. „Trace ist viel zu sehr damit beschäftigt, Pokémon's zu fangen.“, erzählt Tracy mir. Ach ja, hatte ich vergessen. Abgesehen davon, dass er ein ganz schönes Ekelpaket von einem großen Bruder ist, ist er auch noch kindisch dazu. So jemanden wie ihn würde ich jetzt, wo ich 16 bin, nicht mehr daten. Wirklich nicht. Tracy nippt an ihrem Glas. „Ach ja. Nur so. Kennst du einen Nolan Crimson?“ Tracy zuckt zusammen, ist kurz davor, ihre Cola auszuspucken. „Natürlich.“ Sie wischt sich mit einer Serviette über den Mund. „Du etwa nicht?“ Ich blinzele. „Doch, klar. Aber ich wusste nicht, dass er so bekannt ist.“, sage ich bescheiden und schaue weg. „Er ist schon seit einem Jahr Schülersprecher der Highschool, sag bloß, du bist ihm auf dem Korridor noch nie begegnet.“, erklärt Tracy mir und nimmt wieder einen Schluck Cola. Ich springe auf. „Er ist was?!“, kreische ich. Dabei wollte ich noch nicht einmal kreischen. Ich wollte flüstern. Aber irgendwie scheint mir das mit dem Flüstern noch nicht so wirklich zu gelingen. Ich bin ein lauter Mensch. Und stehe dazu. Jedenfalls starrt uns die ganze Schülerschaft die in der Caféteria versammelt ist an. Peinlich. Tja, meine Pechsträhne. Schon nach einer Minute wenden sich dann wieder alle von uns ab. Als ob nichts gewesen wäre. Schwein gehabt, Jazz. Schwein gehabt. Ich stehe auf, schnappe mir mein Tablett und verlasse die Caféteria. Ich brauche jetzt einen Ort um nachzudenken. Nur ich. Und mein Laptop. Ich bin ganz alleine in unserem Chatroom. Nolan ist offline. Ich warte eine Minute. Zwei Minuten. Fünf Minuten. Zehn, dann zwanzig. Und schließlich blinkt ein Text auf: User 2 ist online. Dieser Text zaubert ein Lächeln auf meine Lippen.
User 1: Nolan, bist du da?
User 2: Natürlich. Ich bin zwar gerade in der Schule, aber was soll's. Um mit dir zu chatten lass ich alles fallen.
Ich erröte, erzähle ihm aber nichts davon.
User 1: Das hört sich idiotisch an. Du solltest dich auf deine Schulsachen konzentrieren, wirklich!
User 2: Ach komm, bis jetzt hat das alle Mädchenherzen zum Schmelzen gebracht!
Ich musste kichern.
User 1: Meins nicht. Mit so was kriegst du mich nicht rum, Mr. Crimson.
User 2: Ach so? Wie wäre es, wenn wir uns mal verabreden? Ich meine, du lebst auch in Chicago. Das wäre doch die perfekte Gelegenheit, richtig?
Niemals. Das geht nicht, wirklich nicht, Nolan! Ich würde dich so gerne treffen, aber dann … Wäre der Einzige, den du erblicken würdest, nur der kleine, weibliche Junge von nebenan … Kein Traummädchen.
User 1: Ich hab ziemlich Stress. Wegen der Schule und so. Ich glaube nicht, dass das in nächster Zeit möglich sein wird.
User 2: :(
User 1: Wirklich, sorry! Ich würde mich ja gerne mit dir treffen, ist momentan aber unmöglich.
User 2: Alles klar.
Die Schulglocke läutet.
User 2: Verdammt! Wenn ich jetzt nicht gehe, wird Mr. Carter mir den Hintern versohlen! Man sieht sich!
User 1: Tschüss!
Ich stehe auf, schiebe mein Laptop zurück in meine Tasche und mache mich ebenfalls auf den Weg zu meinem Kurs. Kommunikation. Diesen Kurs habe ich erst letzte Woche gewählt. Ich frage mich, wie er wohl sein wird.
Kapitel 2
Mr. Carter steht bereits am Pult, ordnet ein paar Zettel, schenkt den Schülern, die gerade in den Klassenraum stürmen, keinerlei Beachtung. Ach ja, der berühmtberüchtigte Albert Carter. Mit dem Herz aus Stahl, so wie viele herumerzählten. Ich setze mich ganz hinten auf einen der Plätze. In diesem Kurs hatte ich keine Freunde. Niemand kannte mich. Ich habe den Kurs nur belegt, weil man mir erzählte, dass man in ihm leicht gute Noten bekommen kann. Also sitze ich da. Meine Augen nach vorn, zur Tafel gerichtet. Bemerke nicht, dass Nolan den Raum betritt. Und ratet mal, wohin er sich setzt. Zu wem. Natürlich. Er setzt sich zu mir. „Jazz.“ Ich blicke auf und zucke zusammen, als ich ihn erkenne. Er lacht. „Wow, sorry, ich wollte dich nicht erschrecken. Was ist los, kennst du hier niemanden? Du sitzt hier so ganz allein.“ Ich nicke. „Ich habe keine Freunde in diesem Kurs.“, erkläre ich ihm. Meine Worte sind fast unhörbar, so nervös bin ich in diesem Moment. „Ach so. Ich habe hier eigentlich auch keine. Nur Fans. Du weißt ja wie das als Schulsprecher ist. Die Mädchen.“ Oh ja. Das war ja auch so dermaßen schrecklich, immer und wirklich immer von kreischenden Mädchen umringt zu sein. Hier im Kurs scheint sich allerdings niemand für Nolan Crimson, dem Schulsprecher, zu interessieren. Zum Glück. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie unfassbar schrecklich das alles für dich sein muss.“, sage ich dann in einem ironischen Ton. Er lacht schon wieder. Bin ich etwa so lustig? „Ich bin mir sicher du hast auch ein paar Verehrerinnen.“ Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte ganz ehrlich auch keine haben, mein lieber Nolan. Warte mal. Hat er gerade versucht mich aufzumuntern? Zu ermutigen? Ich schaue ihm in die Augen. Er strahlt förmlich. „Was ist mit dir. Hast du viele Freunde?“, frage ich ihn dann. „Nein.“ Er starrt an die Decke. „Ich brauche auch gar nicht viele Freunde. Weißt du, als Schulsprecher erkennst du nicht mehr, welche Personen wirklich mit dir befreundet sein wollen, und welche dich nur ausnutzen. Dafür habe ich jemanden im Internet kennengelernt. Ihr Name ist lustigerweise ebenfalls Jazz. Nur sie kann ich eine wahre Freundin nennen.“, erzählt er mir. Ich lächle breit. Das war süß. Zuckersüß. Mr. Carter steht urplötzlich auf, klopft an die Tafel, sodass sich alle auf ihn konzentrieren. „Liebe Schüler und Schülerinnen. Willkommen im Kurs 'Kommunikation'. Wie ihr sicher wisst, werden wir uns hier über Themen unterhalten, die jeden von euch etwas angehen könnten. Also ist das Prinzip: Wer sich viel, gerne und oft am Unterricht beteiligt, bekommt die entsprechende Zensur. Die Note könnte wichtig für euer Abschlusszeugnis sein, bitte vergisst das nicht!“ Dann schreibt er etwas Unlesbares an die Tafel, ich glaube, es soll KOMMUNIKATION bedeuten, dabei bin ich mir aber nicht wirklich sicher. Dann schreibt er ein paar Themen an, die uns interessieren könnten und wir dürfen uns aussuchen, welches wir zuerst behandeln sollen. Ein Großteil der Mädchen stimmt für Familienthemen, die Jungs wollen eher über Extremeres reden, wie Drogen oder Selbstmord, depressive Menschen. Ich weiß nicht, ob jemand schon einmal Erfahrung damit gemacht hat. Ich hoffe jedenfalls nicht. Ich stimme jedenfalls für das Thema Liebe ab, da ich in diesem Thema ziemlich hilflos und verzweifelt bin. Nolan schielt zu mir hinüber. Ich greife schnell meinen Wahlzettel und zerknülle ihn. „Liebe?“ Er blinzelt mich an. „Bist du verliebt?“ Ich nicke. „Hoffnungslos.“
Die Stunde ist schneller um, als ich dachte. Ich stehe auf und verabschiede mich von Nolan, setze mich in Bewegung und laufe durch den Korridor zur Hintertür, auf dem Parkplatz. Dort steht Tracy's rotes Cabrio. Das kann man einfach nicht übersehen. Ich gehe zum Cabrio hinüber, öffne die Tür, setze mich hinein und vergewissere mich nicht, ob es wirklich Tracy ist, die am Steuer sitzt. Als ich einen Blick nach rechts werfe, erkenne ich einen jungen Mann, der zirka 18 Jahre alt ist. Er sieht cool aus. Wirklich cool. Trace. „Wo ist Tracy?“ „Die hat keine Zeit, ist beim Zahnarzt. Die Ärmste.“, erzählt er mir. Anscheinend hat Tracy sich meinen Rat, den mit Trace, zu Herzen genommen und ihn darauf losgeschickt um mich abzuholen. Ich nicke langsam und Trace fährt los. „Du hast dich echt verändert, Jazz.“ Mit diesem Satz durchbricht er die Stille. „Ich kann mich noch daran erinnern. Das letzte Mal als ich dich sah, hattest du noch wunderbares, langes Haar. Aber damit meine ich nicht, dass dir kurze Haare micht stehen würden.“ Was labert der da nur? Ich meine, bis jetzt hat Trace noch nie versucht, ein Gespräch mit mir aufzubauen. Er hat sogar hier und da mal behauptet, dass ich nerve. „Die langen Haare haben mich gestört. Also habe ich sie mir abgeschnitten.“, erkläre ich ihm und schaue zur Seite. „Tracy hat sich echt Gedanken über dich gemacht. Sie meinte, du würdest nur noch zuhause sitzen und so verträumt wirken.“, berichtet er. Ist er etwa besorgt um seine Schwester? Oder interessiert er sich einfach nur für meinen Alltag? „Ja. Ich bin zu einem echten Stubenhocker geworden.“, brumme ich und schaue ihn an. Ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen ab. „Du scheinst erwachsen geworden zu sein. Ganz anders als Tracy.“ „Ganz anders als du.“, korrigiere ich, und schon fangen wir an zu lachen. Trace ist so ein Vollidiot. „Was ist mit dir? Hast du schon einen geeigneten Job gefunden?“ „Ich habe daran gedacht, Animateur zu werden.“ Passt ja. „Coole Idee.“ Er nickt. „Aber anstrengend.“ Ich nicke ebenfalls. „Und du? Was hast du vor später zu machen?“, fragt er mich dann. „Keine Ahnung. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“ Habe ich wirklich nicht. Wieso eigentlich? „Wenn du dich schon so oft mit deinem Laptop beschäftigst, mach doch etwas was in die Richtung hingeht. Würde einfacher für dich sein.“, schlagt er mir vor. Ich lächele. Vielleicht ist er ja nicht mehr der junge, wilde Trace. Vielleicht ist er schon zu einem echten Mann angereift. Vielleicht. Wir kommen an meinem Haus an. „Danke für's Fahren.“ Er lacht. „Kein Problem. Ruf mich immer an, wenn du in der Klemme steckst. Auf mich kannst du zählen, wirklich!“ Hört sich fast schon an, als würde er darum betteln, dass ich ihn anrufe. Ich antworte nicht und drehe mich um, laufe auf die Eingangtür zu. Trace sieht mir hinterher.
User 2: Wie, der Bruder deiner besten Freundin scheint dich zu mögen?
User 1: Ja. Irgendwie schon. Glaube ich zumindest …
User 2: Wieso glaubst du das?
User 1: Er war so angespannt, fast unsicher. So, als wäre er verliebt.
User 2: Wow. Muss ich jetzt eifersüchtig sein?
User 1: Nein, keine Sorge. Ich habe keine Interesse an erwachsenen Typen, die sich wie Kinder aufführen, wirklich!
Ich lüge.
User 2: Aber ich bin doch so einer, oder?
User 1: Nein. Du bist einfühlsam, ganz anders als der Typ.
User 2: Gut!
User 1: Und, ist sonst noch was los?
User 2: Nicht wirklich. Ich habe nur bemerkt, dass dieser Jazz, von dem ich dir schon erzählt habe, in meinem Kurs ist. Ich glaube er könnte so etwas wie ein Kumpel für mich sein.
User 1: Wie ist er denn so?
User 2: Ziemlich nett. Anders als die Footballjungs.
User 1: Haha, okay. Ich geh dann mal.
User 2: Gute Nacht.
Nächster Tag. Samstag. Über das Wochenende jobbe ich meistens bei Rosie's Dinner. Schließlich muss ich mir ja irgendwie die Groschen verdienen. Normalerweise ist das Lokal an einem Samstag rappelvoll - Diesmal aber nicht. Es ist sogar fast wie ausgestorben. Rosie lehnt sich gegen die Küchenwand, raucht in aller Ruhe ihre Zigarette. Ich stehe bereit am Tresen, falls Gäste kommen. Wie gewöhnlich trage ich eine enge, rosane Schürze, die Rosie extra für mich anfertigen ließ. Rosie geht auf mich zu, legt ihre Hand auf meine Schulter und lächelt mich warm an. „Du siehst besorgt aus, Kleine.“, behauptet sie. Ich schüttele nur den Kopf. „Keine Sorge, Rosie. Es ist wirklich nichts. Ich bin total happy.“ Rosie nickt unzufrieden, verschwindet nach einiger Zeit wieder in der Küche. Ich sitze alleine am Tresen, als die Tür aufgezogen wird. Wie immer bimmelt eine kleine Glocke an der Tür, also weiß ich, dass wir Besuch haben. Ich stehe auf, streife meine Schürze glatt und strahle dem Gast entgegen. Dann weite ich meine Augen. Vor mir steht Nolan. Als würde er immer wissen, wo ich mich gerade aufhalte, und immer die merkwürdigsten Zeitpunkte wählen, um mich zu überraschen! Dieser Typ! Er blickt an mir hinunter, grinst. „Steht dir. Echt.“ Ich erröte und drehe mich um. „Was darf's sein?“ Nolan kramt in seinen Taschen herum. „Ich brauche nur Wechselgeld. Wusste gar nicht, dass du hier arbeitest.“ Er streckt mir einen Dollarschein entgegen, ich wechsle ihn gegen Kleingeld ein. „Nur ein Teilzeitjob. Ich kenne Rosie schon seit meiner Kindheit, also hat sie mir einen Job besorgt.“, erkläre ich ihm und schaue zu Boden. Ich kann ihm unmöglich ins Gesicht blicken. Jetzt denkt er wahrscheinlich ich wäre ein Freak. Immerhin hält er mich immer noch für einen Jungen, und was bitteschön macht das für einen Eindruck, wenn ein gewöhnlicher Junge eine rosane Schürze trägt? Oh ja, ihr erratet es wahrscheinlich schon. Nolan steckt das Kleingeld ein und setzt sich dann an den Tresen. „Ich dachte es wäre nur das Kleingeld.“ „Nein, ich könnte jetzt noch einen Kaffee gebrauchen.“, meint er dann und zieht ein Laptop aus seinem Rucksack. Während ich seinen Kaffee zubereite, hämmert er wie wild auf seine Tastatur ein. Nach ein paar Minuten bin ich damit fertig, stelle seine Tasse auf den Tresen und setze mich zu ihm, schaue auf sein Laptop. „Ach so, du chattest also.“, stelle ich fest. Ich weiß genau, dass er es tut. Aber ich muss ja überzeugend wirken. „Ja. Hier habe ich Jazz, das Mädchen von dem ich dir erzählt habe, kennengelernt. Sie ist echt toll. Aber sie scheint im Moment nicht da zu sein. Wie schade.“ Dann klappt er das Laptop wieder zu und steckt es weg, trinkt den ganzen Kaffee mit einem Schluck leer und eilt aus dem Laden. Der Junge verwirrt mich.
Zuhause angekommen, setze ich mich sofort an mein Laptop, und schaue, ob Nolan da ist. Und wie ich es erwartet habe, ist er da.
User 2: Jazz! Ich habe die ganze Zeit auf dich gewartet!
User 1: Das wäre echt nicht nötig gewesen. Ich war weg.
User 2: Ach so. Trotzdem, jetzt bist du da, also bin ich glücklich! :)
Eine ganze Weile lang chatte ich mit ihm, rede mit ihm über die verschiedensten und intimsten Themen, die man sich nur vorstellen kann. Es ist, als würde ich Nolan schon seit Jahren kennen, obwohl ich ihn erst vor 3 Wochen kennengelernt habe. Nolan Crimson, der beliebteste Junge der Highschool! Das ganze Wochenende lang plaudere ich nun schon mit ihm. Ich möchte nichts anderes mehr tun, als mich mit ihm zu unterhalten. Das ist das Schönste für mich, was es gibt. Doch bald schon ist das Wochenende zu Ende. Und dann wartet die harte Schule auf mich. Die Zeit, in der mein wahres Ich sich verstecken muss, und sich als Junge ausgeben muss. Die härteste Zeit, die es nur gibt.
Mr. Carter betritt den Raum. Sofort stürmen alle Schüler, die den Kurs „Kommunikation“ gewählt haben, auf ihre Plätze und sind mucksmäuschenstill. Ich sitze wie gewöhnlich an meinem Platz, neben Nolan. Wir unterhalten uns nicht. Es ist mir auch zu peinlich, nachdem, was letzten Samstag vorgefallen ist. Mr. Carter erhebt seine Stimme: „Schüler und Schülerinnen. Ich habe euch ja darum gebeten, mir Tipps zu geben, wie ich den Unterricht spannender oder besser gestalten sollte. Und jemand von euch hat mir einen Brief geschrieben. Ein anonymer Verfasser. Dieser meinte, es wäre vielleicht lustiger, wenn wir Ausflüge machen würden, wie alle anderen Kurse. Nun, normalerweise bin ich nicht die Art von Lehrern, die mit ihren Klassen Ausflüge machen. Dennoch habe ich mir gedacht, dass ihr in den letzten Wochen ziemlich gut mitgewirkt habt, und das bedeutet, dass ich euch dafür belohnen möchte. Und die Belohnung ist ein Ausflug ins Freibad, für die ganze Klasse.“ Die Klasse beginnt wie wild zu jaulen und zu jubeln, sogar Nolan. „Endlich mal was anderes als Unterricht, ist doch genial, oder nicht?“, wendet er sich an mich. Ich zucke zusammen. Ja, toll. Freibad. Hört sich gut an. Nur das einzige Problem ist … Wenn wir wirklich dahin fahren sollten … Wird Nolan bemerken, dass ich ein Mädchen bin.
Kapitel 2
Am Nachmittag dieses Tages mache ich einen Spaziergang durch den Park. Ich möchte Nolan nicht begegnen. Ich möchte niemandem begegnen. Schließlich komme ich an einer Bank an, setze mich auf sie. Ich könnte schwänzen. Aber dann bräuchte ich eine Entschuldigung. Ich könnte mich krank stellen. Nein, Mom würde das merken. Ich könnte wegrennen. Nein, dann würde ich Nolan vielleicht nie wieder sehen. Ich schaue zu Boden. Ich möchte nicht aufblicken. Jemand steht vor mir. Ich kann ihn spüren. Er kniet zu mir nieder und berührt meinen Kopf. Ich sehe ihn zwar nicht, weiß aber genau, wer es ist. Er streichelt mir sanft über den Kopf. Ich schaue auf. „Was ist los, Jazz? Wieso schmollst du hier rum?“, fragt er mich. „Private Angelegenheiten.“, antworte ich rau und schaue zur Seite. Ich möchte nicht in seine Augen schauen. „Du hast mich kein einziges Mal angerufen, dabei habe ich doch gesagt, dass du mich anrufen sollst, wenn dir etwas auf der Seele liegt.“ Er setzt sich neben mir hin und legt seinen Arm um mich. Ich schmolle nur noch mehr. „Hör auf mich wie eine Fünfjährige zu behandeln, Trace.“, meckere ich ihn an und schubse ihn hinunter. Mit einem Knall landet er auf seinem Po. Ich fange an laut zu lachen. Er auch. Dann richtet er sich wieder auf. „Okay, ich bin echt kein guter Psychologe, das habe ich soeben begriffen.“, lacht er und setzt sich wieder zu mir. „Trace. Jemand hält mich für einen Jungen.“ Trace schaut mich fragend an. „Wie bitte?“, fragt er. „Mein Schwarm hält mich für einen Jungen.“, wiederhole ich und schaue beschämt zu Boden. Trace lacht los. Laut. Sehr laut. Er hält sich schon den Bauch vor Lachen. Ich stoße ihm in die Seite, sodass er fast wieder nach hinten kippt. Dann hört er endlich auf. „Das ist mein ernst!“, brülle ich. „Sorry, sorry. Aber das klang einfach … Tja, zu komisch. Ich meine, irgendwie siehst du mit deinen kurzen Haaren schon ziemlich jungenhaft aus, aber … Dass jemand dich deswegen für einen Jungen hält … Unfassbar.“ Er grinst immer noch. Ich seufze. „Es ist aber die volle Wahrheit, und wenn wir nächste Woche diesen Ausflug zum Freibad machen, wird er erkennen, dass ich ein Mädchen bin. Und dann ist Schluss mit lustig.“ „Früher oder später würde er es so wieso bemerken, Jazz. Du kannst nicht vor dir selbst davonlaufen.“ Ich schaue ihm in die Augen. „Bist du bereit mir zu helfen oder willst du dich nur über mich lustig machen?“, frage ich ihn dann mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Er nickt. „Ich helfe dir. Um jeden Preis. Los, Highfive!“ Ich starre ihn an. „Highfive?“ „Gib mir fünf!“ Er hält seine Hand vor mein Gesicht. Ich schlage ein. „Highfive!“
Nach dem Gespräch begleitet Trace mich dann mit nach Hause. Ich sage kein einziges Wort. Er ebenfalls nicht. Ich glaube, er hat gerade eingesehen, dass er sich nicht hätte so aufführen sollen. Dann hätte er sich die dreckige Hose erspart. Endlich sind wir an meinem Haus angekommen. Er drückt mir einen Zettel in die Hand. „Meine Handynummer. Vergiss nicht, was auch immer sein mag, ruf' mich an, verstanden?“ Ich nicke und verschwinde dann im Haus.
User 2: Wo warst du so lange?
User 1: Mit einem Freund unterwegs.
User 2: Einem Freund?
User 1: Ja. Ein Vollidiot. Wie alle anderen.
User 2: Der Bruder deiner Freundin?
User 1: Ja.
User 2: Ich glaube, mein Freund, dieser Jazz, na ja. Irgendwie glaube ich …
Ich starre den Monitor an.
User 1: Du glaubst was?!
User 2: Dass er …
User 1: Dass er was?!
User 2: Na ja. Anders veranlagt ist als ich.
Ich seufze erleichtert auf. Moment mal- Meint er …
User 1: Du meinst …
User 2: Ja, genau. Ich habe mir schon immer Gedanken darüber gemacht, warum der Typ so weiblich ist, und jetzt weiß ich, wie er tickt!
Ich erröte. Er denkt doch nicht ernsthaft ich bin … Okay, das kann ich ihm keinesfalls übelnehmen.
User 1: Achso. Wirst du dich jetzt von ihm fernhalten?
Das wäre jedenfalls besser so.
User 2: Nein. Er ist mein Kumpel. Und das bleibt so. Man kann nicht wegen so etwas die Freundschaft kündigen, weißt du.
User 1: Gute Entscheidung. Genau so würde ich auch handeln!
User 2: Jedenfalls ist er ein netter Typ. Erinnert mich fast schon ein bisschen an dich ;)
User 1: Ach Quatsch. Ich wette, der ist ganz anders als ich.
User 2: Das kannst du doch nicht wissen, oder? Jedenfalls ist es schon ganz schön spät.
Ich schaue auf die Uhr. Halb 12. Ja, spät.
User 1: Gute Nacht.
User 2: Bis morgen dann!
Die Klasse ist ganz schön aufgeregt. Es sind jetzt schon 45 Minuten vergangen, und Mr. Carter ist immer noch nicht gekommen. Vielleicht ist er ja in der Toilettenschüssel steckengeblieben, so wie Jason McCain damals. Oh ja, das waren noch Zeiten. Nolan und ich sitzen wie gewöhnlich nebeneinander. „Glaubst du, Mr. Carter ist etwas passiert?“, fragt er mich. Ich schüttele nur stumm den Kopf und starre die Uhr an. 46 Minuten. 47 Minuten. Dann schlägt jemand die Tür ein und stürmt in den Raum. Es war kein Schüler. Es war auch kein Lehrer. Es war ein Vollidiot. „Was geht, Schüler?“ Also durchquert er den Raum und kommt schließlich am Pult an, schreibt seinen Namen fett an die Tafel: MR. TRACE. Unoriginell, wirklich, ziemlich unoriginell. Ich seufze und verberge mein Gesicht hinter Nolans Rücken. Bitte, lass mich jetzt aufwachen, lieber Albtraum! „Ihr habt euch bestimmt alle gefragt wo eurer Lehrer steckt, richtig? Nun ja, er ist krank. Und da die Schule wohl keine Vertretung für ihn fand, musste einfach ein Student gefunden werden, der das hier übernimmt. Und dafür habe ich mich gemeldet. Und wisst ihr was? Mr. Trace wird euch auch zum Ausflug begleiten, der nächste Woche stattfindet!“, stellt er sich vor. Ich lächle. Ach, so möchtest du das also machen, Trace. Jetzt verstehe ich deinen Plan. „Sonst noch Fragen?“ Mit diesem Worten beendet Trace sein Gespräch. Die Mädchen melden sich. Fragen wie 'Wie alt sind sie', und, 'sind sie schon vergeben' und 'Was ist ihr Sternzeichen' kommen vor. Aber keine bezüglich des Vertretungsunterrichtes. Die Jungen scheinen sogar ein wenig eifersüchtig zu sein. Ich muss die ganze Zeit nur schmunzeln. Trace setzt sich wirklich für mich ein. Vielleicht ist er ja doch nicht so ein Vollidiot, wie ich ihn in Erinnerung habe. Jemand ruft in die Klasse hinein. „Worüber reden wir in der ersten Vertretungsstunde?“ Trace setzt sich aufs Pult. „Darüber, dass man sein sollte, wer man wirklich ist. Es bringt rein gar nichts, sich vor anderen Leuten zu verstellen und zu behaupten, jemand zu sein, der man gar nicht ist.“ Ich zucke zusammen. Okay, doch ein Vollidiot.
Tag der Veröffentlichung: 23.04.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses But widme ich meiner Freundin Theresa, die, nachdem was sie mir erzählt hat, ganz verrückt nach Liebesromanen ist!