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Kapitel 1



Mein Tag begann wie jeder andere.
Mein Wecker klingelte Schrill, ich drehte mich auf die andere Seite und versuchte diesen verdammten Wecker auszuschalten, ich schlug drei mal daneben bevor ich ihn traf. Langsam setzte ich mich auf und schlurfte zu meinem Kleiderschrank, ich hatte Probleme meine Augen offen zuhalten und somit stieß ich mir bestimmt fünf mal die Zehe an. Ich zog eine graue Jeans und ein Grünen Pulli aus dem Schrank und ging in mein Badezimmer. Ich schlief immer mit Unterwäsche und so musste ich mich nicht viel ausziehen um unter die Dusche zu gehen, langsam wurde ich wacher und genoss das heiße Wasser auf meiner Haut. Plötzlich wurde das Wasser Eiskalt. ,,BEN!", rief ich wütend. Ich hörte mein Bruder nebenan gackern, er hatte mal wieder die Toilettenspülung betätigt. Mein Bruder ist ein Jahr älter als ich, 19 um genau zu sein. Naja jetzt war ich wenigstens richtig Wach. Ich wickelte mich in mein Kuschelweiches Handtuch ein und trat vor meinen Spiegel. Meine knallroten Haare hingen schlaff an meinem Körper herunter, ich färbe sie mir. Ich finde die Farbe schön und auffällig, es gefällt mir einfach. Ich starrte mich durch meine Braunen Augen an, mein Körper war wohlig geformt, sprich ich hatte schon einige Fettpölsterchen an meinen Hüften.
Aber trotzdem fand ich mich toll. Ich bin nicht Eingebildet, ich habe einfach nur Selbstbewusstsein.
Ich machte mich soweit zurecht. Zog mich an, schminkte mich, machte meine Haare zurecht und putzte mir die Zähne.
,,Nina, kommst du bald? Der Bus kommt gleich." rief meine Mum, schnell schnappte ich mir meine Tasche und machte mich auf den Weg nach unten. Ben sahs schon ganz hibbelig auf der Couch, er war mit meiner Besten Freundin Sisi zusammen. Ich freute mich für die beiden da ich wusste das Ben schon seit der zweiten Klasse in Sisi verschossen war. Und Sisi ihn seitdem Säuglingsalter schon geliebt hat. Nein Quatsch aber seitdem ich sie kenne schwärmte sie schon von Ben und und kannten uns schon da konnten wir noch nicht einmal krabbeln. ,,Guten Morgen Mum.", ,,Guten Morgen mein Schatz, gut geschlafen?" auf die frage brummte ich nur und meine Mum lachte leise. Sie gab mir ein Kuss auf die Wange und strich mir sanft über den Kopf. Meine Mum machte uns jeden Tag unser Frühstück für die Schule, ich protestiere oft genug dagegen doch sie konnte es einfach nicht lassen.
Schnell sah ich auf die Uhr, 7.45Uhr, der Bus kam in 5 Minuten.
Mein Lunchpaket verstaute ich in meiner Tasche und ging in den Flur um meine grünen Chucks anzuziehen, Ben stand mittlerweile am Türrahmen und tippte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden. ,,Bis dann Mum." rief ich noch aus der Tür und knallte sie hinter mir zu. Es war noch ein wenig Kühl an diesem Morgen.
Ben schlenderte neben mir her ,,Weißt du schon was du an deinem Geburtstag machst?" fragte er mich. Stimmt, in drei Tagen feiere ich mein 18ten Geburtstag. Endlich Volljährig, da fängt das Leben erst richtig an, und ich kann es endlich in vollen Zügen genießen. ,,Nein, ich dachte mir das wir vielleicht am Nachmittag mit der Familie Kaffee und Kuchen machen und am Abend dann die Sau raus lassen." beim Reden zwinkerte ich ihm zu. Der Bus fuhr langsam vor und wir stiegen beide ein. Sisi sahs in der hintersten Reihe und winkte uns zu. Wir zeigten unsere Fahrkarte vor und drängelten uns im Bus immer Weiter nach hinten. Das sie die Schüler sich immer alle auf ein Fleck stellen müssen. Der hintere Teil des Busses ist dadurch immer Leer. ,,Dürfen wir mal bitte!" schrie Ben hinter mir und die ganzen kleinen Gackernden Mädchen machten uns Platz. Der Bus fuhr mit einem Ruck los, ich verlor das Gleichgewicht und stieß mir mein Kopf an einer Haltestange an. Mir wurde Schwarz vor Augen.

Kapitel 2


Langsam kam ich wieder zum Bewusstsein. Ich ließ die Augen zu und belauschte meine Umgebung. Ich hörte ein regelmäßiges Piepen, ich hatte Angst die Augen zu öffnen. Es roch stark nach Desinfektionsmittel. Ich vernahm eine leise Stimme, sie kam immer näher auf mich zu. ,,Wann wird sie wieder aufwachen?" hörte ich die Stimme meiner Mum traurig fragen und sie umschloss meine Hand.

,,Sie könnte jetzt aufwachen oder auch erst im einem Monat, wir können das nicht pauschal sagen. Wir tun alles was in unserer Macht steht. Aber diesen Kampf muss sie mit ihrem Körper alleine durchstehen." entgegnete der Arzt meiner Mum. ,,Wie lange hat sie noch?",
,, Wahrscheinlich nicht mehr lange, durch den Aufprall ist ein Tumor in ihrem Kopf geplatzt der bereits Gestreut hat. Wir rechnen mit ca. Zwei Jahren. Es tut mir sehr Leid Frau Hoffmann." Ich traute meinen Ohren nicht. Tumor? Zwei Jahre? Gestreut? was hat das zu bedeuten? Ich öffnete langsam meine Augen und mich blendete grelles weißes Neonlicht. Meine Mum zog stark die Luft ein. ,,Sie ist wach. Nina?Hallo Nina Schatz, hörst du mich?" Meine Mum runzelte die Stirn und sah mich eindringlich an. ,,Ja Mum, laut und deutlich, was ist passiert?", Ich lehnte mich auf meine Ellbogen ab, ein stechender Schmerz durchzuckte meinen Kopf, so das ich mich gleich wieder hinlegte. ,,Oh", sie sah sich Hilfe suchend nach dem Arzt um. Er schritt nun langsam auf mich zu, er war sehr Hübsch... was denk ich da? Schnell verdrängte ich die Gedanken. Er war blass, hatte blaue Augen und naturblondes Haar, er war nicht größer als ich, schätzte ich und ich war keine 1,70cm groß. ,,Hallo Nina, wie geht es dir?", fragte er mich. ,,Soweit ganz gut nur mir dröhnt der Schädel.", ,,Heute ist einiges passiert worüber wir dich aufklären müssen." ich atmete scharf ein und hörte mir seine Prognose an. ,,Du hast ein Tumor in deinen Kopf, er liegt zwischen deinem Frontallappen und deinem Kleinhirn. Er ist Gestern bei dem Aufprall im Bus geplatzt und hat Gestreut.", Mich traf der Schlag, ich wusste es zwar schon aber ich wollte es dennoch nicht wahr haben. Meine Mum schaute mich bestürzt an. ,,Wie lange noch?" mehr brach ich nicht heraus. ,,Wir schätzen Zwei Jahre aber näheres wird ihn der Arzt mitteilen." er schaute bedrückt auf den Boden.
,,Sind sie gar kein Arzt?" fragte ich ihn erstaunt. ,,Nein, Entschuldigung das ich mich dir noch nicht richtig Vorgestellt habe. Mein Name ist Sam Crow, ich bin momentan noch Student." sagte er. Wir beendeten das Gespräch da der Arzt zur Visite rein kam.
,,Hallo Nina, wie geht es dir?" fragte der Arzt mich. ,,Ich hab starke Kopfschmerzen aber soweit ganz gut." antwortete ich ihm gelassen. ,,Wir geben dir gleich etwas für die Schmerzen. Herr Crow wird sie meines Wissens schon ein wenig aufgeklärt haben. Um es zu verdeutlichen habe ich etwas mitgebracht.", Eine Schwester brachte ein Plakat Ständer, eine große Karte in das Zimmer und stellte sie auf. Dort war ein Menschlicher Schädel in Grafik dargestellt.
Der Arzt zeigte mit einem Stift auf dem Plakat den Frontallappen und das Kleinhirn. Er zeigte mir das sich in dem Zwischenraum ein Golfball großer Tumor gebildet hatte und auf geplatzt ist.
Ich muss leider weitere Tage im Krankenhaus verbringen da sie mit mir noch einige Tests durchführen müssten.
Mein winzigster Trost war Sisi und Ben regelmäßig nach mir sehen würden. Meine Mum musste leider Spontan nach Kiel fahren wegen einem Seminar. Ich nahm es ihr nicht übel da ich mir gut vorstellen konnte wie ihr dies zu Kopf steigt. Alleine lassen tut sie mich ja so gesehen nicht damit. Da ich ja noch Ben und Sisi an meiner Seite hatte und Sam Crow regelmäßig nach mir schaute.
Ich lag in meinem Bett und langweilte mich. Mein Magen spielte verrückt und schrie nach Essen. Nur noch Fünf Minuten, sagte ich mir im Stillen. Dann kommt die Schwester mit dem Essenstablett und mein Magen machte darauf ein freudigen Hüpfer.
Die Tür ging auf und eine kleine nette Dame namens Heidi steckte den Kopf durch die Tür. ,,Essen ist da." verkündete sie mir mir freudig. Sie stellte mir das Tablett auf mein Bettschrank und wünschte mir beim raus gehen ein Guten Appetit. ich nahm die Essensglocke ab und verzog angewidert das Gesicht - Blutwurst.
Sisi kam darauf jeden Tag vorbei und hat mir die Hausmannskost ihrer Mama vorbei gebracht. Die darauf bestanden hatte, da sie sagte das man im Krankenhaus nur Hunde- und Katzenfraß bekam.
Sam musste schon immer Lachen wenn Sisi mit einer Tupperschüssel den Gang entlang kam.
Sam sahs nun an meinem Bett und wir unterhielten uns schon Stunden lang.
,,Du musst nicht hier an meinem Bett sitzen wenn du Feierabend hast. Geh nach Hause und ruhe dich aus." sagte ich zu ihm schläfrig.
,,Ach was. Zu Hause wartet niemand auf mich. Daher hab ich Zeit und kann mich mit meiner Lieblingspatientin beschäftigen. Vorausgesetzt du hast nicht dagegen." widersprach er mir lächelnd. Ich wurde bei seiner Aussage Rot, ,,Ich hätte niemals was dagegen Glaub mir." warum hatte ich das Gesagt? Sam sah Schüchtern zur Seite und wir schwiegen uns eine Weile an. Ich hab so gut wie keine Erfahrung mit Jungs, den ein zigsten Jungen den ich jemals nackt gesehen habe war mein Bruder in Kindesalter. Und Geküsst wurde ich bist Dato auch noch nicht. Sam war Sympathisch und Gut aussehend. Seine Haselnussbraunen Augen leuchteten immer so Toll wenn er lacht. Seine blonden verwuschelten Haare standen immer Kreuz und Quer ab, als hätte er sie selber vor dem Spiegel geschnitten. Er war Muskulös, aber nicht extrem. Er hatte eine Vorliebe für Bunte verrückte T-Shirts die mit sämtlichen Schnick-Schnack bedruckt waren. Heute trug er ein hell grünes T-Shirt auf dem ein Gelber Totenkopf mit Pinken Kopfhörern abgebildet war.
Vielleicht bin ich ja auch so Mitleids erregend das er es nur wegen meiner Krankheit tut.
,,Gehst du bitte nach Hause? Ich bin ziemlich Müde." Sam nickte und stand von dem gepolstertem Stuhl auf und nahm meine Hand. Ich war so schwach das ich sie nicht einmal mehr anheben konnte. Er drückte sie leicht und lächelte mich noch einmal verschmitzt an und verschwand dann durch die Zimmertür.

Kapitel 3


Von nun an musste ich jeden Tag fünf verschiedene Tabletten zu mir nehmen. Sie benebelten mich aber wenigstens konnte ich nach hause. Sisi stand an meinem Bett und tippelte ungeduldig mit ihrer Fußspitze auf den Boden. ,,Komm schon. Ich kann es kaum erwarten mit dir ein Kaffee zu trinken. Ich hab dir eine Menge zu erzählen."
Ich raffte mich langsam auf und ging zu meinem Schrank, ich holte meine restlichen Anzieh Sachen raus und schmiss sie unordentlich in meine Tasche. Sisi kramte derweil in meinem Nachtschränkchen und sortierte das Bonbonpapier von den Restlichen Bonbons aus. Seufzend stand sie auf und legte ihre Hände in die Hüfte. ,,Lass uns ein Kaffee holen. Danach machen wir weiter." sagte sie zu mir. Gesagt Getan.
Gemeinsam gingen wir zu Cafeteria runter und Sisi plapperte munter darauf los. Sie erzählte mir wie Ben sie vor Klara beschützt hatte. Klara war eine Eingebildete, Hochnäsige, Hinterlistige falsche Schlange. In ihren Augen ist sie ´Miss World´ und darf sich alles erlauben. Als der Fahrstuhl im Erdgeschoss ankam, ertönte ein lauten Klingen, die Fahrstuhltür ging auf und ich lief direkt Sam in die Arme.
,,Na Hoppla, wohin des Weges? Wurdest du nicht entlassen?" fragte Sam mich verwundert.
Ich wurde Rot und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.
,,Ja eigentlich schon aber wir wollten uns noch schnell ein Kaffee kaufen. Damit das aufräumen mehr Spaß macht." antwortete ich ihn Schüchtern.
Ich winkte ihn noch kurz zu und verschwand aus der Lobby. ,,Warum so eilig Nina?" fragte Sissi. Ich verdrehte nur die Augen und lief ein Schritt langsamer damit sie mich einholen konnte. Wir bezahlten unseren Kaffee und unser Gebäck und setzten uns in die Sonne.
,,Meine Mum kommt in 20 Minuten wir sollten nicht so trödeln." sagte ich Zickig. Sissi zog nur eine Augenbraue hoch, ,,Was ist los mit dir Nina? Warum bist du so Zickig?" fragte sie mich aufgebracht. Ich zuckte nur mit den Schultern und senkte den Blick. ,,Erzähl, du kannst nichts vor mir verbergen. Ist da vielleicht ein Junge im Spiel?" sie wippte mit den Augenbrauen und ich blickte sie verärgert an. ,,Wusste ich´s doch. Ist es vielleicht der Süße Student Sam?" fragte sie mich aufgeregt. Wenn sie jetzt nicht sitzen würde wäre sie garantiert wie von einer Tarantel gestochen herum gesprungen vor Neugierde. ,, mh, Ja." druckste ich herum. ,,Aber ich hab doch eh keine Chance, wer will schon mit jemanden zusammen sein mit dem man eh keine Zukunft hat?"

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Texte: alle rechte liegen bei mir
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Tag der Veröffentlichung: 15.02.2012

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